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Dresdner Nachrichten : 03.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189811030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18981103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18981103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-03
- Monat1898-11
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.11.1898
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Dresden. slsxullt xrrnirtoi l)smo»«nito, grosso» tzaxnrw DlauerQüte» .7 Hvjx< i»r»>>,ii»U« N« kinkSutg unci Äciäs>tucli>w io fterlin »od ftaria. I*ulL- iiüä 4. A. Ii»mli»tr M 6 4!lmilit 6 1IutII«-t<ri,„1 l«t iiriiii,i»-t »8LS ->i1i «»>»-unci W ilt ^ blewt stots mir cß>8 Kouvst« unck Lvsts rn dilliksioo I'roisoo. Nü«>,lLe; I^vlse. ^ 6ot«« » 7-»t »i,nsut ^ Xnr c-otzte I-wrs, H ^ 6u!i»8 8t!iä<!!ieii ß 3so IS, xart. 2.1. LL, keIeukIilii»»8-<Hexi;il!itliii<Iir tür 6ss, sleictr. tziiedt, kotroleam, Xsr/on. llursliliep VsrLlvksLlmx8-L»8tL!t von vtto Lüttüvr, ^ LI» Philippinen-Frage, Regierungsjubiläum König 2llberts, Victoria-Salon. Maul- VV»«O ve>» FtNlsii». und Klauenseuche. „Goldfische", RiSler-Klavierabeud, Glasnialerei. SSLSüLITomierstag. 3. Äxilcmbcr 18»8. Politisches. Die so wie so schon genugsam verwickelte internationale Lage hat durch die Maßlosigkeit der amerikanischen Forderungen in der Pariser Friedenskommisston eine weitere Verschärfung erfahren, die neue Konfliktsmomente in die auf allen Seiten gespannten Ver hältnisse hincinträgt. Die amerikanischen Dclegirtcn haben offiziell die vollständige Abtretung der Philippinen an die Vereinigten Staaten verlangt und damit den wahren Charakter der leitenden Beweggründe in Washington enthüllt. Wie anmuthig nimmt sich doch der Gegensatz zwischen Worten und Thaten bei den Herren Nankees auS! Vor dem Beginn des Krieges verpflichtete sich der Kongreß durch feierlichen Beschluß vor der ganzen civilisirtcn Welt, daß mit der Aktion gegen die Spanier keinerlei Gebietserweiter ungen angestrcbt werden sollten. Der Präsident Mac Kinlep spann denselben Faden weiter, indem er den Krieg erössncte mit der amt lichen Erklärung, daß das ausschließliche Ziel Amerikas die Schaff ung menschlicher Zustände aus der Insel Cuba sei und daß es „verbrecherisch" sein würde, wenn die Amerikaner ihre Absicht auf irgend einen Landerwerb richten wollten. Mittlerweile hat der offizielle Wind sich ganz nach der „imperialistischen" Richtung ge dreht. Das amerikanische Volk wurde plötzlich vom Weltmachts koller ergriffen, die AusdehnungSbcstrcbungcn erwachten mit ele mentarer Heftigkeit und der Gedanke, die Rolle einer rein amerikanischen Großmacht mit dcricnlgcn einer kolonialen Welt macht nach englischem Muster zu vertauschen, kleidete sich in die bei den Z-ankeeS übliche groteske Form. Die Presse des Landes erörterte mit der Miene vollkommener Ernsthaftigkeit den Plan, daß die Amerikaner nicht nur Cuba und Portorico, sondern auch die Philippinen, die Karolinen- und die Ladronen-Jnseln annek- tiren sollten. Keine von den Nationen des europäischen Konti nents könne es wagen, die Ausführung einer solchen Absicht zu verhindern, weil Amerika sie alle auszuhungcr» im Stande sei. Die Amerikaner seien die unbestrittenen Herren der Lage, weil sie blos die Gelegenheiten zu ergreifen brauchten, wie sie sich böten. Der gegenthcilige Kongreßbeschluß war für diese Elemente einfach nicht vorhanden. Ein führendes Blatt der imperialistischen Partei gebrauchte mit Bezug darauf die kennzeichnende Wendung: „Man kann auch zu gewissenhaft sein". Dieselbe Auffassung hat sich nunmehr auch der Präsident Mac Kinlc» zu eigen gemacht, der überhaupt eine ungewöhnliche Anpassungsfähigkeit zu besitzen scheint. Zuerst war Herr Mac Kinlep erklärter Gegner des Krieges, dann ließ er sich durch die Volksmeinung bestimmen, den Krieg gut zu heißen, aber in der Verbrämung der „rein Humani tären" Absichten Amerikas, jetzt endlich hat er sich „überzeugt", daß Alles eitel ist außer neuem Landerwerb. Gleich nackt und wider wärtig ist wohl kaum in England der brutale Egoismus der Politik jemals hervorgelreten. Gewiß wird kein Realpolitiker leugnen, daß in der Politik der Egoisinus, die Rücksicht aus den eigenen Vortheil in weit höherem Grade die Handlungen bestimmen muß als im privaten Leben. Jeder Staat hat das unbestreitbare Recht, seine Interessen zu wahren, und mehr als Thorheit, direkter Selbst mord wäre es, wollte ein Volk aus sentimentalen Erwägungen seine Lebensfragen ungelöst lassen Indessen, cs giebt doch auch in der Politik eine Grenze, an der die Berechtigung des nationalen Egoismus aushört. Diese Grenze liegt da, wo ein Staat vergißt, daß andere Staaten und Völker von demselben Triebe der natio nalen Selbsterhaltung beherrscht werden und daß daher unter Gleichstarken alle Staatskunst aus Kompromisse angewiesen ist. Von solcher unberechtigten Art ist der nationale Egoismus, den augenblicklich die Amerikaner gegenüber den natürlichen Ansprüchen der europäischen Großmächte zur Schau tragen. Die Philippinen umfassen etwa 1000 Inseln mit einem Gc- sammtflächeninhalt von über 5000 Quadiatmcilcn. Dieses un geheuere Gebiet wollen nun die Amerikaner kurzer Hand für sich in Anspruch nehmen, aus Grund des „Rechtes der Eroberung", wie sie sagen. Das „Recht der Eroberung" gründen die Dankccs auf die vielgenannte „Seeschlacht bei Cavite", in der die Amerika ner, ohne auch nur einen einzigen Mann einzubüßen, die spanischen Schiffe mühelos zusammenschossen. Für diese leichte und durchaus nicht besonders rühmliche Zerstörungsarbcit würden sich die Amerikaner reichlich bezahlt machen durch die Angliederung Mani las allein, wie cs auch ursprünglich in Aussicht genommen war. Wenn jetzt die Amerikaner alle Mäßigung von sich werfen und rücksichtslos auf das Ganze gehen, so betreten sie damit eine ge fährliche Bahn. Abgesehen von dem Widerstand der europäischen Interessen, den sie in der besonderen Philippinen-Frage heraus fordern, verrücken sie ganz allgemein die Grundlage der Monroe- Doktrin, die in der Fassung: „Amerika den Amerikanern" als Leitsatz der amerikanischen Politik insoweit anerkannt werden konnte, als sie lediglich die Jernhaltung europäischer Einmischung in An gelegenheiten des amerikanischen Kontinents bezweckte. Durch die Gutheißung einer weitgehenden Annexious- und Eroberungs-Politik wird aber die Monroe-Doktrin aus ihrem defensiven Rahmen herausgchoben und erhält einen offensiven Charakter, der sie für alle an der Weltpolitik mitinteressirten Mächte bedrohlich und gefähr lich macht, sodaß diese sich ernstlich vor die Erörterung der Frage gestellt sehen, ob ihr Interesse noch ferner in Einklang zu bringen ist mit der Anerkennung des Grundsatzes: „Amerika den Amerika nern". Wenn Amerika sich rücksichtslos über jeden berechtigten Milbewcrb europäischer Mächte hinwegsetzt und aggressiv in die europäische Interessensphäre eingrcist, so muß es gewärtig sein, daß auch von europäischer Seite eines Tages Schritte gcthan werden, die mit der von den Aankecs beanspruchten ausschließ lichen Herrschaft über den amerikanischen Kontinent nicht in Ucber- einstünmung zu bringen sind. Nichts wäre den Nankees heilsamer, als wenn sie in ihrem jetzigen geschraubten Dünkel eine kräftige Abfuhr von einer europäischen Macht erhielten, von der Art, wie sie ihnen Fürst Bismarck zu Theil werden ließ, als ihm das Repräsentantenhaus in Washington nach amerikanischer Hcmdärmcl- manier die ungezogene Zumuthung machte, eine Beileidsadresse zum Tode Laskcr's dem deutschen Reichstag zu übermitteln. Ob freilich den Amerikanern der dringend nothwcndige Dämpfer von europäischer Seite schon jetzt ausgesent werden wird, das steht ans einem anderen Blatte geschrieben. Die augenblicklichen Aus sichten dazu sind nicht die günstigsten. Der hauptsächliche Hiuder- ungSgrnnd eines zielbewußten gesammtenropäischeu Auftretens gegenüber der amerikanischen Ländergier bildet der gerade gegen wärtig ungewöhnlich scharf zu Tage tretende Gegensatz zwischen England und Rußland-Frankreich. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß jeder der beiden Gegner sich bemühen werde, alle Steine des Anstoßes für Amerika ans dem Wege zu räumen, aus Furcht, daß die Amerikaner sich sonst ans die andere Seite schlagen könnten. Deutschland wird daher aller Voraussicht nach in der Philippinen-Frage auf die Vertretung seiner Interessen ganz aus eigener Kraft angewiesen sein. Da wir bereits Geld genug in den entwcrtheten spanischen Anleihen stecken haben, so wäre es recht bitter für uns, wenn wir obendrein auch noch um icden Antheil an den Philippinen kämen, die uns die so sehr benöthigten Flotten- und Kohlenstationen lieber» könnten Es wäre gewiß eine der höchsten Anerkennung würdige nationale Leistung, wenn cs unserer Diplomatie gelänge, den hochfahrenden Nankees eine angemessene Berücksichtigung der deutschen Interessen bei der Regelung der Philippinen-Frage abzuringen. Diese Aufgabe erscheint aber an gesichts der cigenthümlichen Gestaltung der allgemeinen poliknchen Lage so außerordentlich schwierig, daß man jedenfalls am klügsten tbut, sich bezüglich ihrer Lösung keinen Illusionen hinzuaeben. Wenn man den Dingen gerade in's Gesicht sicht, so eraiebt sich als unverkennbare Nvthwendiakeit. daß mit der Möglichkeit eines vollen Erfolges der amerikanischen Beutcpolitik aus dem vorliegen den Anlaß gerechnet werden muß. Daß Spanien auf eigene Faust den Krieg sortsetzt, ist bei den politischen und wirthschastlichen Zuständen des Landes ausgeschlossen. Spanien kann einfach nicht mehr, es muß sich in alles fügen, was die Amerikaner verlangen, falls nicht Europa ihm den Rücken deckt. Europa aber ist zur Zeit so jämmerlich zwicgest'alten, daß in absehbarer Zeit an eine gemeinsame Aktion zum Schutze gesammteuropäischer Interessen nicht zu denken ist. Das wird nicht eher besser werden, als bis unsere westlichen Nachbarn zu der Erkenntnis; gelangt sind, daß es doch noch höhere nationale Interesse» giebt. als die Verrückung einiger Gcenzpfähle aus dem europäischen Kontinent. Fernichreib- unv F-ernsprech-Bcrtchte vom 2. November. Berlin. Der Gouverneur von Tculsch-Lstafrika, General maior Liebert, der am Montag hier eingelrossen ist. hatte am Dienstag eine Rücksprache mit dem Direktor der Kolouialabtheilung v. Buchka. Es laufen verschiedene Gerüchte um, denen zufolge v. Buchka demnächst wieder aus seiner Stelle ausscheidet und durch Generalmajor Liebert ersetzt werden solle. Von anscheinend wohl- insormirlcr Seite wird demgegenüber milgcthcilt. daß Generalmajor Liebert nach Ablauf seines Urlaubs auf seinen Posten nach Deutsch- Ostafrika zurückkehrcn werde. - Die Londoner „Times" meldet, daß am Montag Morgen ein von Jaffa kommender Zug mit deutschen Matrosen verunglückt sei. wobei vier Personen getödtet worden seien. An hiesigen amtliche» Stellen ist von einem Unglücksfall nichts bekannt, es ist nur eine Betriebsstörung gemeldet. Berlin. Ter Vorstand des preußischen Städtetags trat am Sonnabend in Berlin zusammen, um über den Antrag der Stadt Berlin. Einberufung eines Städtetages zu entichclden. Für die Tagesordnung des Städtetages liege» folgende Vorschläge vor: a> Was hat zu geschehen, um die infolge der Grenzsperre gegen die Vieheinfuhr eiugetreleue Vcrtheuerung des Fleisches zu beseitigen? lWunsch der Stadt Berlins; bs Entwurf eines Gesekes betre>send die Rechtsverhältnisse der Kvmmunalbeamteu- o> Schutz des Klein gewerbes gegen die Waarcnhäuser. — Gegenüber der Thatiache, daß auch einige größere Stadtverwaltungen in die Agitation gegen Vieh- spcrrcn und die Viehzöüe unter sreisinuig-freihändlerischer Führung eingctreten sind, weist die „Kreuzztg." daraus hin, daß gerade in einer Reihe größerer Städte unter freisinnig-freihändlerischcm Regiment Verbrauchsabgaben auf Getreide und Fleisch erhoben werden. Das Blatt zählt 17 Städte auf, in denen im Ganzen über 8 Mill. Mk. an solchen Verbrauchsabgaben erhoben werden. Dazu kommt noch der Reingewinn verschiedener Städte aus dem Betriebe des Schlacht- uno Viehhofes, der für Berlin allein 800,000 Mk. jährlich betrage.—Die „Allg. Fleischerztg." bringt den jüngst erfolgten Besuch des preußischen Landwirthlchastsministers auf dem Berliner Centralviehhos in Zwammcnhang mit einer von ihr gebrachten Nachricht, wonach die Einfuhr lebender ungarischer anlagen und Erweiterungen des Ceutralviehhofcs gegolten habe. Berlin. Nicht der Präsident des Reichsgerichts, wie bisher angenommen wurde, sondern das Reichsjustizamt hat dem Rcichs- gcrichtsrath Spahn de» Urlaub zur Ausübung deS vreußischcn Landtagsmandats verweigert. — Der Regierungs- und Baurath a D. v. Zschock zu Dresden, bisher in Liegnitz, erhielt den ! preußischen Kroucnorden 2. Klasse. — In deni Majestätsbelcidigungs- prozeß gegen den Herausgeber der „Zukunft". Harden, werden die Verhandlungen sortgesevt unter Ausschluß der Ocffentlichteit ge führt. Die Verhandlungen dürften auch heute »och nicht zum Abschluß gelangen. Kietz Wie ,etzt feslsteht, reist die Prinzessin Heinrich am 11. November Abends von hier nach Darmstadt und am 15. von dort nach Genua, um sich am 17. auf dem Lloyddampfer „Prinz Heinrich" zur Reise nach Kiautschou einzuschisfen. ! Köln. Die „Köln. Ztg." meldet aus Jerusalem: Das Grab Davids, welches dem Kaiser und der Kaiserin auf ausdrücklichen Befehl des Sultans gezeigt wurde, war bisher noch von leinenr Nichimuhamedaner betreten worden. Ter Imam hielt an den Kaiser eine Ansprache, in welcher er diesen Umstand hervorhob und hiuzufügte, daß dem deutschen Kaiser, dem Freunde des Sultans alle muhamcdaunchen Institute osten ständen. Dieses Entgeae» kommen des Sultans hat nicht vcrsehlt, hier überall großes Äu'- sehcn zu erregen. ^ Wien. Der österreichisch-ungarische Botschafter am Berliner Hofe v. Szögyeny-Marich, welcher sich in der nächsten Woche wieder auf seinen Posten beaiebi, wurde heute vom Kaiser empfangen. Wien. Das „N. Wiener Taabl." meldet, die Erucnuung des Prinzen Georg von Griechenland zum Gouverneur von Kreta stehe unmittelbar bevor. Paris. Nach einer Privalmeldung aus Madrid äußert die Königin-Rcgcntiu den Wunsch, ein mit den Absichten Mac Kinley's vollständig vertrautes Mitglied der amerikanischen Friedens kommission zu sprechen, bevor sie ihre Zustimmung zur Preis- aebung der Philivvinen gäbe. Tiest'm Verlangen wird, wie ver lautet, gcmiüfahrtct werden. — Tie Regierungsprcsse führt hin sichtlich der Fakchodairnge aus, Frankreich werde seinen Feinden nicht de» Gefallen thun, den Weltfrieden zu opfern, weil eines der verflossene» Ministerien eine afrikanische Expedition ohne ge nügende Mittel, ohne ausreichende Jnstrukionen auf Kundschaft geschickt habe. Das Kabinet Dupuy werde sein Berhällniß zur englische» Regierung ohne allzu ängstliche Rücksichtnahme aus die Haftung deS Kabinets Brision rcael». Trotzdem beginnt Frank reich dem Benvicl der englischen Rüstungen zu folgen. Die aus Kricgsslaud gebrachten, nach Tunis aeschickien Torpedoboote sind, wie verlautet, bestimmt, die mobile Küstenvertheidigung zu ver stärken. Dem gleichen Zwecke dient ein Torpedoboot für den algerischen Hasen Oran. Die korsische Küste erhält zwei Torpedo boote. Die Erholungsurlaube für Marineoffiziere sind bis auf Weiteres eingestellt. R 0 m. An demselben Tage, an welchem hier die Anarchisten- kouscrcuz Zusammentritt, wird einc Eucykttca des Papstes geg^m die Anarchisten verösfeiuftcht. — Ein hiesiger englischer Dwlomat erklärte: Sollte es sich bewahrheiten, daß Menetik nach dem Sudan mcmchirt, so wäre sür uns der «rsu« bvlli gegen Frankreich gegeben. Wir würden aber nickst dem Beispiel anderer Mächte folgen, sondern unsere Kreuzer würden Menetik ch. h. die fran zösische Flotte) im Mittcftneer bekämvien. Gibraltar. Das aus 12 Kriegsschiffen bestehende englische Miitelmeergeschwader ist hier eingetrosten und wird zwei Wochen hier verbleiben. Cadip. Der transatlantische Dampfer „Montserrat", voll Gibara kommend, ist geilem Abend mit 1198 Mann an Bord eiu- getrosfen, die in die Heimath zurückgebracht werden. Während der slcberfalirt starben 98 Manu. Tie Zahl der Erkrankten über steigt 800. Der Chef der amcrikauisthen Sanitätsbehörden aus Cuba hatte auch die Einschiffung der Schwererkranklen, ja sogar einiger in der Agonie liegender Soldaten verlangt. London Wie die „Times" meldet, ist in der Eit» gestern ein Privattclegrnmm cingegaugeu, nach welchem das chilenisch- argentinische Abkommen, betreffend die Puua-Atacama-Augclcgeu- Heck nunmehr ihaliächlich unterzeichnet wäre. Petersburg. Heute wurde ein Gesetz veröffentlicht, be treffend die Begründung einer hebräischen Ackerbaukolonie aus dem Gute des Horace Gueuzburg „Dshenan Abad" in Bessarabien. Das 500 Descatinen große Gut wird zur Ansiedelung ackerbautreibender j Hebräer parzellirt, wobei die Ansiedler während der ersten vier ! Jahre keine Abgaben zu zahlen brauchen. Jerusalem. Heute ist es bei stärkerer Wolkenbildung uno - «L »» S LS — 2 ?. — 5 2 -s * ISS ?SZ? ! Wind weniger heiß. Gestern wurde vom Kanervaar die Munstau- I kapelle besucht, wobei die Vertreter verschiedener Länder Ansprachen hielten: diejenige des Vertreters von Schweden war besonders ein drucksvoll Der Vertreter Bayerns, Präsident des protestantischen Oberkousistoriums, v. Schneider, sprach im Namen aller deutschen Kirchenregiernngen und bob ganz besonders bervor, daß die Reise deS Kaisers überall den freudigsten Äiederball finde: ferner theilte er mit, daß die Gründung eines bayerischen archäologischen Instituts in Jerusalem geplant sei und crbal sür dasfelde das huldvolle Interesse des Kaisers. Die Schwester hatten eine Urkunde über sandt, welche v. Roisi verlas und in welcher die warme Theil- nakmc der evangelischen Schweiz an der hiesigen Feier bekundet wurde. — Der Kaiser und die Kaiserin baden die Reffe nach ! Nazareth aufgegeben und bleiben bis zum 4. November hier. Jerusalem. Ter Kaiser stattete heute Nachmittag dem lateinischen und griechischen Patriarchen Besuche ad. * Jerusalem. Der Kaiser empfing heute den französischen Konsul und sodann eine lüdische Deputation, welche ein Album mit Ansichten der in Palästina errichteten israelitischen Kolonien über reichte. Aus die Ansprache des Führers der Deputation erwiderte der Kaiser, daß alle dieiemgen Bestrebungen aus sein wohlwollendes Interesse zählen könnten, welche auf die .Hebung der Lcmbwirthschaft in Palästina zum Besten der Wohlfahrt des türkischen Reiches unter voller Respektiruug der Svuveräuctäi des Sultans abzielten. Kaue a. Die Gcstal befriedigt die militärisch regiert, die Finanzen verbleiben in den Händen der Admirale, die Hälfte der Zvlleinnahmen gehört wie früher dem Sultan, der türkische fiskalische Besitz, auch die Kasernen, gehen in die Hände der Admirale über. Kairo. Wie hier versichert wird, bezweckt die Reise Marchand's hierher nur die Koiisultiriing eines Arztes wegen deS rheumatischen Fiebers, an welchem er leidet. Nach dieser Konsul« tiruiia werde er sofort nach Faschoda zurückkehre». Die heutige Berliner Börse begann in rclervirter Haltung, die Kurse waren meist gut behauptet. Die allgemeine politische Situa tionwird andauernd mit gewissem Mißtrauen verfolgt, wesyalb sich die Spekulation von größeren Nuteiiichmuiigeil zurückhält. Der heute veröffentlichte Ausweis der Reichsbank wurde ziemlich ungüiistia bcurtheilt, der Metallbestand hat sich um 22,<4 Mill. Mk. ver mindert. der Betrag der »mlauseudcn Noten um 82,85 Mill Mk. erhöht, während das Wechselkvnto sich um 28,25 Mill. Mk. er weitert und das Girokonto um 27,22 Mill. Mk. verringert hat. Der Betrag des stenerpstichtigcii Nvtenumlauss beträgt 155,28 Mill. Mk. gegen 39 Mill. Mk. zur gleichen Zeit des Variables. Später befestigte sich die Tendenz auf Deckungen und Kauflust, die durch Gerüchte über Fiuanzgeschästc der Dresdner Bank und der DtS- kcmtogescllichaft zusammen mit der Löwc'scheu Gesellschaft hervor- acrufen wurden. Von Banke» waren daher in erster Linie Dresdner Bank und ferner Kon»n«mdlta»theile bevorzugt. Eisen bahnen fest, österreichische nnd amerikanische gut beachtet. Berg- Gestaltung der neiien provisorischen Regierung Kreter wenig. Die Städte werden vollständig
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