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Dresdner Nachrichten : 10.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189905101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-10
- Monat1899-05
- Jahr1899
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- Dresdner Nachrichten : 10.05.1899
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V«,«grGebüSr »ckUiliadüK «, 2sa. tunb d» B»s« Mk. 2 7s. «» »M>«dmc »»» »>>,e» kür dir nückl» sinmmcr erirlat i» der LauMilkiiiimtvslellk. W, u. >" den Nebcnaiiuaimiekiellkttv Dorm. >, bc» 3 (Uir NaLm. «onntim« »ur Mancnllr. LS u. tt-'/,» UlirMiltosS. Anzeigentarif. Di»NvaltiaeGrimdzclleiea «Silben» lä Di..A»iundigunaen ani der Privat , <eNe,^eile Lviki. iDovoclreiic..»»Ici in Strich «Singe'aiidti «n Pi. v>m»d. »eile iur Moinaac oder vack tzeluaacn LoPia. mir «amilieniiachrickiten re », de», so D». — Aiiowliiliae Aulttäre n„r aeaen Boransbecabluna. Delcodlollcr wcro m io Pi. berechnet, vür Rnckgode ciiiaelaiidter Sctirnt- in'cke leine Verbindlichkeit. Sernivrechanickilub: Aiact I Nr. 1t u. Uv. LN««. Die Dresdner Nachrichten crichemen taalich Moraeiis. unck Uotiiskorant I liß Ovcrrünäot 1813 « Zilturarlit S r». UL» IV01 « unck k^ilrliottsbnllt bistst »tot« nur «in» hisuests unck Lc>3te /.u I,Mieter» kreisen. Telegr.-Adressc: 'Nachrichlcn, Dresden. ««rzrMAAANMrkiiWMMWMMWttANNW L-o-'ss/s ULvll LliNtSS, >.o»»ss IiStsr von ?srtr no<! ürnsssl. ^ Seivriod ?Isnl Loklisksravt WWÄ v« »vUckeM« k»dn»i1 ti» „VVrinilklkr^. rVLlllerei-tLdrr-ilUerLc rorw IVurlNboler L taeiu^e. Ldeiiuule-L.duaLn. Lizeno Nskrbilbo i I»,cL<Ieu-K , Laloa-ir. 3 relepkou Lmi n, dlo 2I>. uu ri u-lkinli»«» i i Usx: «r LI lH-Ltutm* ! ?0i'tiliU8L.ä.LlLrIrÜiÄltL . Vollleommenster, «oibst- tbSkixsr MiÄirsMo.rer 7dür8edIisLLLr. - 8<»,1»OU8t.wvsi>r!wev. krospeede ^rntis u.krunev. 1 < ari Lömtrl- LLoti». vrO»«!, i» :v., Lartvrst«i»«rr., Lckv llix.llliv'. (Vsnu-prvLÜLMl. 11, 2ir. 2100.) z- l-3g8i' tivelilkilikl' ll8ut8cli8l'lllä8Ng!l8eli.6!6Wt8!'knrug-.»888n-°llck?3l8tvl8tllsf8 iz^imrsrrn k*öi'kcllf>k. » VLL. j„ M8l!8l'N8N k3l'l!8N lwä l'l'lML hu3Üt3t8N ?!1 bl'!Ilg8t6N ^81868. LÄ. 1 Lnioaat'' Südasrikanische Frage. Hosnachrichlen, Gesannntrathssitzung. Dresdner Nennen. Dresdner Pferde-i Muthmayl. Witterung:! H 1 ^«ltzilk t» e/» Apll.sti.1. Ausstellung. Landwirthschafüicher Kreisverein Dresden, Gerichtsverhandlungen. Lvttcrielistc. I Niederlchlagc. j Lv.Ä-Liit Politisches. Die südafrikanische Frage ist in den letzten Tagen in Folge alarmi- render Nachrichten über drohende Vorstellungen, die von der britischen Regierung in Prätvria erhoben worden sein sollen, wieder ein-- mal in den Vordergrund des politischen Interesses gerückt. Zwar wird amtlich bestritten, das; der englische Kolonialminister Ehamberlain dem Präsidenten Krüger ein Ultimatum gestellt habe. In London wird versichert, von der britischen Regierung werde nur die Gewährung von Rechten an die im Transvaal lebenden Ausländer gefordert, nicht aber eine Vernichtung der Unabhängig keit des BurenstaatcS beabsichtigt; inan hone in Towningstreet, daß diplomatische Druckmittel bei der Transvaal-Negierung hin- reichen würden, um jene Forderung durchzusctzen. Indes; ist eö unzweifelhaft, das; zur Zeit die Beziehungen zwischen London und Prätoria so gespannt sind, das; sie sich leicht zu einer ernste» Krisis znspitzen können. Zahlreiche Svmptvme sind vorhanden, die deut lich erkennen lassen, das; die alten Gegensätze zwischen der briti sche» und der südafrikanischen Regierung ungcschwächt sortbcstchcn und nach wie vor mit der Möglichkeit einer gewaltsamen Aus einandersetzung zwischen Engländern und Buren gerechnet werden muss. Wenn man die kriegerische Sprache, deren sich die leitenden Londoner Blätter in letzter Zeit bei der Besprechung der Transvaal- Frage bedienen, ernst nchmenwollte. so stände der Augenblickder Ab rechnung unmittelbar bevor. Socrllärte kürzlich die „Times": „Selbst ausländische Kapitalisten fordern uns auf, einem unerträglichen Zustande ein Ende zu machen. Unsere Hände sind in der aus wärtigen Politik frei, und die vsfentlichc Meinung der Welt vcr- urtheilt die hartnäckig rückschrittliche Verwaltung des Buren- staates." 2m „Globc" heisst es: „Die Negierung kann sich der Notwendigkeit nicht verschliefen, das; ein wirksamer Schlag ge führt werden mutz. Wir befinden uns augenblicklich aus gutem Futz mit unseren Nachbarn, und wenn das Abkommen mit Rutz- land auch nur wenig Sicherheit für die entferntere Zukunft bietet, so lätzt es uns doch die Hände frei für die Nothwcndigleiten der gegenwärtigen Stunde " Das Londoner „Tailh Ehrvniele" schreibt: „Wir haben ewige sensationelle Mitthcilungen über die Bezieh ungen unseres Landes zum Transvaal erhalten. Angesichts des Ernstes der Lage aber halten wir es nicht für recht, sic zu ver öffentlichen." 'Auch das Mitglied des letzten Ministeriums der Kapkolonie Sivewright meinte vor ewigen Tagen in einer Ver sammlung in Edinburg, das; der Friede in Südafrika ernstlich be droht sei; er fügte indes; hinzu, cs gebe seiner Ueberzeugung nach nicht die geringste Entschuldigung für eine Friedensstörung, und er glaube entschieden, datz man mit Geduld, Mätzigung und Takt eine friedliche Lösung werde finden können. Aehnlich üutzcrt such der radikale „Morning Leader", der den Mutch zu folgenden Worten findet: „Unter ehrlichen und patriotischen Engländern kann darüber keine Meinungsverschiedenheit bestehen, datz es eine unaussprechliche Schande und Schmach wäre, wenn unsere Regier ung sich verleiten lictze, das feierliche Wort, das sic dem Transvaal im 'Namen des englischen Volkes gegeben hat, zu brechen. Wenn es wahr ist, datz wir, wie die Alarmisten behaupten, heute ans des Messers Schneide stehen, dann steht Englands Ehre aus dem Spiel — um so mehr, als das Transvaal zu schwach zum Wider stand ist. Wir halten von dem gegenwärtigen Kabinct nicht viel; aber wir vertrauen fest, datz es dieses Verbrechen nicht begehen wird." Dieses Vertrauen steht aus sehr schwachen Jützen. Der in England allmächtige nationale Egoismus fragt nicht nach dem Recht, wenn es sich um die Befriedigung seiner materiellen Inter essen handelt. Ter Streitpunkt, um den sich die Verhandlungen zwischen der britischen Regierung und der Transvaal-Republik hauptsächlich drehen, betrifft die 'Ausländer-Frage. Die Regelung der Frage, welche Stellung die Ausländer in dem südafrikanischen Jrcistaate einnchmeu sollen, ist indes; eine rein interne Angelegen heit, in die sich die englische Negierung nicht cinzumischen hat. Transvaal unterliegt seit dem Londvner Vertrage von l88l der britischen Oberhoheit nicht mehr: es besteht für die Vnren- Rcpublik lediglich die Verpflichtung, Verträge mit auswärtigen Ländern (mit Ausnahme des Oranje-Freistaates) und init Ein geborenen vor dem Abschlutz der Genehmigung Englands zu unter breite». Diese Klausel benutzt die englische Negierung »eit Jahren dazu, Transvaal als ..Schutzslaat" zu behaudcln und sich entgegen der ausdrücklichen Bestimmung des Londoner Vertrages, datz England aus die wneren 'Angelegenheiten des -Limites keinen irgendwie gearteten Elnflutz ausüben düne. fortgesetzt in die Gesetzgebung und die Verwaltung Transvaals Eingrisse zu er lauben. So erklärte Ebamberlaln im Unterhanse, er habe die von den englischen Interessenten der Goldminen mit alle» Mitteln zu Stande gebrachte Adresse von 2l,(X)0 i» Transvaal wohnenden englischen Unterthanen um Gewährung des politischen <sti»»n- rechls ihres jetzigen Wohnortes für die Dauer ihres dortigen Aufenthaltes cmgcgengenvmme» und seine frühere» Forderungen auf diesem Gebiete ,irgenüber dem „Scluchstaatc" von Neuem energisch wiederholt. Ferner erklärte er. daß die Abänderung der Dynamit-Konzession — die Herstellung und der Verkauf von Dynamit ist in Transvaal Staatsmcmopol. das an eine Gesell schaft verpachtet ist — dem Londoner Vertrage von 1881 wider spreche. Man ersieht hieraus, das; die Londvner Negierung nur nach irgend einer Hanoyabe sucht, ui» eine 'Aktiv» gegen die Burcn- Nepubllk vorzubereilcil und eine neue verheuerte Auslage des Nhodcs-Iamejon'ichcn Nänberyntschrs zu inscenircn. der w den 'Augen John Bull'S doch nur den einen Fehler hatte, datz er mitz- glücktc. Uni eine» Schlag gegen die süvafntainschc Nepublik zu führen, ist heute die wtcrnntionale Situation insoser» für die Engländer vortheilhafter, als diesmal, nach dem offiziellen Empiangc Cecil Nhodcs' in Berlin, eine Knndgcbnng zu Gnnüen der Buren ähnlich derjenigen, die vor drei Jahren in dem Glück wunschtelegramm Kaiser Wilhelms an den Präsidenten Krüger er folgte, nicht zu erwarten ist. DaS Kvlonialadtommeii, das zwischen England und Deutschland abgeschlossen morde» sein soll, ist bis heute noch nicht veröffentlicht worden: aber leider it! bei der in Berlin herrschenden Anglomame zu befürchte». ^ wi so geartet, datz die Engländer daraus die Ermuthigniig nehmen können, das; sie im Falle eines BorachenS gegen die Buren mit einer Missbilligung der deutschen Regierung nicht zu rechnen haben. Andererseits ist zu berücksichtigen, dal; sich die Verhältnisse in Südafrika seit dem Inmesvil'schen Einfälle keineswegs so ent wickelt haben, das; die Ehaneen einer selbst besser bocbereitetcn enalischcn Aktiv» gegen die Unabhängigkeit des Transvaalstaatcs gestiegen sind. Bis zu deni Fliduslierzug des Dr. Iameivn waren die holländischen Asnkander in der Kapkolonie mit Ereil Rhades gegangen, weil sie geglaubt hatten, er unterstütze ihr Ideal, ganz Südafrika zu einem Afrikanderstaate, ähnlich den Vereinigten Staaten von Nordamerika, nmziibilden. Die Ereignisse von i.di öffneten ihnen die Augen darüber, das; die Rhades und Genossen nicht daran dachten, sondern nur britische Interessen im 'Auge hatten. DaS Selbstgefühl der altbolländischen Bevölkerung der.Kap- lolvnie und da-Z Gefühl der Zusnmmcngehörigleit mit den Buren- stanken erwachte zu neuem Leben und die dort im vorigen Jahre vollzogenen Wahlen haben de» Beweis geliefert, das; die süd- asrilanischen Anhänger des Grentcr Britain »och lange nicht ani Ziele angelangt sind. Es kann leinen, Zweifel unterliegen, das; der erneute Versuch einer Vergewaltigung Transvaals von der holländischen Bevölkerung r» der Kapkolonie als ei» Attentat gegen ihre nationale Existenz aufgefatzt und behandelt werden würde. Kernschreib- und Fernsprcch-Berichte vom ft. Mai Berlin. Reichstag. Tic Besetzung des Hauses ist äntzerst schwach, was beiden gleichzeitigen Berathungen im Reichs tag. im Abgeordnetenhaus, sowie bei den Tagungen io vieler Kommissionen kaum Wunder nehmen kann. Aus der Tagesord nung steht die zweite Lesung des Antrags Liehcinian» v. Sonnen- bcrg betr. vorausgeliendes Betäube» der Schlachtthicre. Aus dem Tisch des Hauses liege» Holzschlägcl. Schlachtmaslen u. s w. zur 'Ansicht. Bei dein grundlegenden Paragraph 1 tritt Abg. Lieb e r - m a n n b. S o n nenb e r g (Res.) für den Antrag ei», der durchaus nicht antisemitisch sei. Ata» Halle ihn doch wohl nicht für so schüchtern, datz er, wenn ec in dieser Sache etwas gegen die Juden sagen wollte, er es nicht thäte. Ter Antrag bezwecke lediglich Humanität gegen die Thierc. 'Alle konfessionellen Gebräuche müßten eine Grenze haben an den Gesetzen und an den modernen Anschauungen über die Notbwendigkeit des Tbierschutzes. Von den Antisemiten werde überhaupt nicht gegen die Juden gehetzt, wie er Herrn Liebknecht aus denen »enliche Aentzernng erwidern müsse, sondern vielmehr nur Schutz beclangl gegen die ,»drehe Hetze. Von den gegnerischen Gutachten habe er den Eindruck, als ob üc manchmal eigenlhümlich zu Stande gekommen seien: so sei ei» Schlachlhnnsverwalter entlassen wordni. weil er sich geweigert habe, ein Gutachten zu Gunsten des SchächtenS abzngeben. Die gegnerische Gutachteiisammlniig entbalte ferner ausfälliger Weise keinerlei Bezugnahme aus die beste Schlacbimethvdc. an, die mit der Schntzmaske. — Abg. Dr. Lieber lEeiitr.E Es sei nicht nachgewicscn, datz das Schächten wirtlich eine Thiecauälerei ici. Natürlich verweise» auch er und seine Freunde jede nnuöthiae Thier- auälecei. wie sie bei de» Vorbereitungen zum Schächte» ebenso gilt Vorkommen könne, wie bei den Vorbereitungen zu andere» Schlachtmethodcn. Dergleichen lomme leider bei jeder Schlackt Iveiie vor. sei ihm dock mitgetheilr worden, das; fick Thiere bei dritten und fernere» Schlägen ans der Maste losgeiissen liabcn. Gegen solche Quälereien könnte nöihigensalls ans Grund des Straf gesetzes vvrgeaangcn werde». Aber die 'Antragsteller verlangen mehr, sie wollen eine bestimmte Schlachtart borsckreiben. Der letzte internationale Thimchntz-Kongectz babe das Schächten nickt als Thiecauälerei erklärt, und wenn der 'Antragsteller von dem Verband deutscher Thierichntzveeeine lpreche. der das Schächte» der Thiere als Thieeauäleeei bezeichnet habe, so gehörten diesem Ver bände keineswegs alle deutichcn Thierschntzveeeine a», Tee Vor cedner habe sich aus einen Thieeschiltzansrns hervorragender Männer bezogen; in diesem Ansrnse stehe aber kein Wort gegen das rituelle Schächten, und antzerdei» hätte» de» Ansms sogar zwei angesehene Männer unterzeichnet, die in der Gutachtens»»»»!»»,; sich für das Schächten ansgeivrochen haben Ei und seine Freunde unter schieden sich von dem Antragsteller dahin, datz sic aus die inneren religiösen Angelegenheiten der Inden Rücksicht nehmen. Die Emanzipation de, Juden ici eine geschichtliche und rechtliche Thatsachc, damit rechnen er und seine Freunde und sie wollten nicht an den religiösen Gebräuchen der Juden rühren Redner eitirt schließlich eine znm friedlichen Ziiiaiiimenlehen der Konfessionen mahnende Ansprache des Erzbischofs Krementz an eine Deputation im Jahre 1893. — Vicepräsident b Fregc erlheilt nunmehr das Wort dem Abg. Oertcl-Sachse» Ehe dieser noch das Wort er greifen tänn. erschallt plötzlich von dc> Zuschallcrinhuiic ans gegen über demPräsidialtiiche der laute Ruf: „Nicht für Ochsen, sonder» für Menschenrechte!" und gleichzeitig wirst der Rufer ein suiiger Mensch Namens Brandt, etwa in den Mer Jahren stehend — eine Hand voll Flugblätter in den Sitzungssaal hinein Die Abacoed neten rufe»: ..Hinaus!" Der Betreuende wird von einem Diener sofort hinausbesördert. Vicepräsident v. Frege erklärt, daß bei einem nochmaligen derartigen Zwischenfalle er die Tnvüncn räumen lassen werde. — Abg. Oertcl-Sachsen (kons.l tritt im Gegensätze zu dem Vorredner sür den Antrag v. Lieben»«»» ein, indem er sich insbesondere aus das Verbot des Scbächtcns im Königreiche Sachsen beruft. Es habe sich dort bewährt und die Bevölkerung hätte sich daran gewohnt. Die Inden hätten nch Anfangs zwar widerstrebend gezeigt, aber doch iväter mit dem Ver bot abgesunde». — Abg. v. Ticdemann (ReichSp.) erklärt sich .. . . . ..tungrich... der vorliegende Antrag dagegen sei zu einseitig. — Abg. Binde- wald (Res.) ist sür den Antrag. Er bemerkt u. A . das Schächten sei eine Tliicrauülerci. das könne Niemand leugnen, der seine fünf Sinne beisammen habe. — Biccvräsidcnt v. Freae: Ich hoffe, das; der Redner hiermit Niemand aus dem Hause meint. — Ab». Bindewald: 'Nein, durchaus nicht! Redner suhlt weiter aus. dni; die Jude» eine Minderheit darstellten und sich der Allgemeinheit »iitcrordncn müßten. Das thäte» sie aber nicht, indem sie religivw Gebrauche vorschütztcn. und da lüge sich leider die Majorität. Die Gegner hätten in Prwatgeivrächcn gemeint, es werve bei diesem Anträge eilten antisemitischen Skandal gebe» iLachcn.i Ein Skandal sei es aber vielmehr nur. wenn er und seine Freunde, die hier als gute Deutsche auslecten. mit Schande bedeckt werden sollten. Sic würden immer init ihrem Anlraac wieder lommen, wenn auch jedes Mal zehn Indcmchutzrcdne, chnen gegen- überträte». — Abg Schräder (frei,. Vrg.) erklärt als Mü- ilntcr;eichiicr des mehrfach erwähnten Thienchubauseins. dieser habe keinesfalls ein gesetzgeberisches Verbot des SchächtenS verlang! Er selbst sei mit Lieber und v. Tiedcmami darin einig, dni; möglichst gegen jede Thierguälerei vvrgegaiigcn werden müsse, da» aber leine Methode des Schlachtens besonders vorgeschriebe,! werden dürfe, von der nicht nachgcwicje» sei. daß sie gur >e, und den Vorzug verdiene. — Abg. Kruse (natlib.) ivricht sich ebensalls gegen den Antrag auS. — Abg. Liebcrmann van Svnnenberg bemerkt in einerausfichrlichcmEntgegnung«. A. in Posen seien viel Inden und deshalb liege wohl Herrn von Tiedcmann mehr daran, bei den Juden etwas zu gelte», als als Thicrfreiind angeichen zu werde». Er erklärt schließlich, sich liöthigensalls init einer Resolution begnüge» zu wolle» und bittet deshalb das Hans, beute die Abstimmung über seinen Gesetzentwurf ailszwetzen. — 'Ab», u. T i ed ein a n u iRcichsp.t: Es sc! ihm ganz gleichgiliig. bei wem er Anerkenimng finde, ob bei Juden oder bei Christen, es genüge ihm, das; er time, was er nach bestem Gewissen für richtig halte, bedenklich wäre cs ihm nur. wenn er Anerlennung fände von einer Seite, nämlich von der des Abg. Licbermaiin b. Svnnenberg. 'Beifall ! — Ter Antrag Liebermanu v. Tonnenbcrg. die Abstimmung über seinen Gesetzentwurf aus zuietzen. wird abgelehnt. Vor der Abstimmung über 8 1 zwei'clt Abg. Lieben»»»» die Beschlußfähigkeit des Harnes an. Präsident Gras B a l l c str e m. Das Bureau müsse leider diesen Zweite! theilcn, er beraume daher die nächste Sitzung ans Morgen > Nlir an mit der Tagesordnung: Zweite Lesung des Iiibalidengeietzes --Abg. Singer: Ans Loyalität theilc ich dem Hauie schon heute mit, daß ich morgen sofort beantragen werde, das Inbaüden- gesetz von der Tagesordnung abzusetzen. lieber die Gründe werde ich mich morgen äuslassen. iHeitertest.) Berlin In der Nacbmittagssitzuiig der Kanalkoinmnsimi deS 'Abgeordnetenhauses wurde über Fiägen der Schlentzenaulageu verhandeli. Regierungsseitig wurde initgetheilt, daj; bei Tag und 'Nachtbetrieb der Kana! eine Leistnngssabigrcil von 1«l Millionen Tvnncii babe. Ter Kanal habe thatsächlich gegenüber dem vorhan denen Verkehr eine fast unbegrenzte Leistungsfähigkeit. Bei 13- itündiger Bctriebszeit ergebe sich eine Leistungsfähigkeit von 8 Millionen Tonne», die indes; dnrch weitere Schleußenanlagen ohne große Kosten noch erheblich vergrößert werden tonnte. — Tie Reichs- tagstommiision sür die Gewerbcordnungsnovelle nahm beute des Paragraphen betreffend den Ladenschluß in loigcndcc Fassung an: 'Ans 'Antrag von mindestens ein Drittel der belheiligtcn Geschäfts inhaber hak die höhere 'Verwaltungsbehörde die betbeisigtcn Geschäftsinhaber dmch ortsübliche Belanntmachung oder bewndc> Mitthcilnng zu einer Aeußeriing für oder gegen die Einsubrnn» des Ladenschlusses auszlisvcdcr». Erklären sich zwei Tritiel der 'Abslimmenden für die Einführiina. io kann die höhere Verwaü imgsbehörde die entspreche»!»«: Anordnung treffe». Von 9 Ul 'Abends bis -> Nbr Mcngens müsst» die Bertamsstellen sin den geschäftliche» Berkel,r geschlossen sein. Der Bundesrath ist befug!. Bestimmungen darüber zu erlassen, in welchem Verjähren die e>- iorderlichen zwei Drittel der Geschäftsinhaber zu ermitteln sind. — Ter Mann, welcher heute im Reichstage Flugblätter in de» Saal warf, ist ein Vcrlagsbnchhändler mit Namen Albest Brand. In den Broschüren tritt er unter Ausfällen gegen Regierung und 'Abgeordnete sür den eiitmüiwigtcn Stabsarzt a. D. Sternberg in Eharlotlenburg ein. BerIi n. Bei seinem Anfcntbaltc in Wiesbaden wird der Kauer Mitte Mai aus Schloß Eronberg znm Besuche der Kaiserin Friedrich eintrcsfen. - Der sächsilche Kriegsminisler v. d. Planitz ist hier eingetrvsfcn. Berli n. Zur Widerlegung beunruhigender 'Nachrichte» schrcibi die „Berliner Korrespondenz": Am 28. April fand eine ganz »nhedcntciidr Alirutichung der Böschungs-Befestigung am l ltz Pieter Länge in Kilometer 90 des Dortinniid-Ems-Kanals an: Glaneübcrgang bei Ladberge» statt. Tie Wiederherstellung in inzwischen erfolgt. Leipzig. Professor Tr. Max Sänger, Leiter der glmäloloa scheu Poliklinik, nahm einen Ruf an die deutsche Umvetnsirt in Prag an. H a m b n r g. Die in Genna »cugegründctc Daiiumchmwöil Gesellschaft „Italia" vertritt lediglich die Herstellung eine, P.nn gier- und Frachtdampicrsahrt zwtichcn Genna und Argentimen me Haiiiburg-Amerita-Linic, hat im Hinblick aus ibr Intcrcsie o - dicseRoiite sich einen Einfluß aus die Leitung der Gesellschaft gencheo. Kiel Der Negierungsdampscr „Triton" fand in der Nordsee unweit Blisiim das gcsimtenc Wrack des aus der Reist von de, Eidcemündiing »ach Hamburg verschollene» deutschen Seglers „Tora" Tic Besiitzilng ist zweifellos ertrunken * Ars n. d Mosel. Der Kaiser traf heute früh von Kürzel zur Griindsteinlegniig zn dem auf der Spitze des St Blaisbcrg,-, zu errichtenden Fort ei», welches den 'Namen ..Fort Hacwle,' erhält. Ter Kaiser that die ersten drei Hammecichlägc. Darain besichtigte der Kaiser die Befestigungsarbeiten anfdem Gorgimont Morgen findet Revue über die Metzer Garnison auf dem ttebungs- platze statt. ' FreScat y. Die Kaiserin traf Mittags iir Metz mit den beiden iüngstcn Kindern ein und besichtigte mehrere Stifte und Anstalten. Köln Der Kaiser hat den Generalobersten Frlirn b. Loa mit seiner Stellvertretung bei der Beisetzung des Kardinals Krementz beauftragt. Als Vertreter des PavsteS nimmt der Nuntius l» München, Locenzelli, an der Benetzung theil. Paderborn Leutnant Gras v. Korff, genannt Schmising. von dem in Münster aarnisonirenden Kürassier Reginicnt, ist an» einer Nadfahrt mit dem Rade gestürzt »nd hat einen schwere» «chädelbruch erlitten. München-Gladbach. Der Düsseldorfer R'eglcrilNgSpräiidcnt erlies; eine Verordnung, wonach das Schlachten sämmtlichcn Viehes, mit Ausnahme des Geflügels, nur nach Betäubung durch den Kops schlag gestattet ist. LZ ^ - ists ?-
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