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Dresdner Nachrichten : 02.04.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190004024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-02
- Monat1900-04
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- Dresdner Nachrichten : 02.04.1900
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Oarl ^VeiKLllät, "Mg 5tod» t>rck»«for»»t. k»i»n»»k»o«« IS. I»>utr«I»»rsni»sxst>»«V» « » > L»Ii>tr«i»>Si>»>88pL>I«»i» ao K?« ? m krospokt» xrrtts. kwwxtsr Voisanckt imek ansvärts. ILÄNlKl. II«I»,»«ri»vlLV Nrv»«Ivi», ^««rAvalllor. «r. SS. Neueste Drahtnachrichten. Hofnachrichten. Aquarien- und Terrarienfteunde, Sommer-Fahrplan der Linie Dresden- Reichenbach, Zeitungsscherz zum 1. April, Gerichtsverhandlungen. „Der wilde Reutlingen". Briefkasten. Montag, 2. April ISS«. Feruschreib- «md Aerusprech-Berichte vom 1. April. Berlin. Ein Ausruf mit zahlreichen Unterschriften, darunter die des Reichskanzlers Fürsten zu Hohenlohe, der Staatsminijter Dr. v. Miguel und v. Thielen, des Staatssekretärs v. Podbielski und des Staatsministers Delbrück ladet die Berliner Bürgerschaft zu Beitrügen für eine in der Umgebung der Reichshauptfladt zu errichtende Blsmarcksäule ein. Bremen. Vom Kaiser ging dem Oberbaudirektor Franzlus, dem Schöpfer der Unterwcser-Korrektlo». zu seinem heutigen 25jährigen Dienstjubiläum, ein Glückwunschtelegramm zu. Auch sonst wurden dem Jubilar reiche Ehrungen zu Theil. Karlsruhe. Der badische .Handelstag nahm in seiner heutigen Sitzung eine Resolution an, welche besagt, daß der Han delstag sich für die Genehmigung des dein deutschen Reichstage unterbreiteten neuen Flottengcsetzentwurss ausspricht und betont, durch die Annahme dieser Vorlage werde die Sicherheit unseres Vaterlandes und die friedliche Entwickelung seiner Interessen ge fordert, sowie die Ehre und Machtstellung Deutschlands auch für die Zukunft gewahrt werden. Stuttgart. Der Kultusminister Dr. v. Sarwey ist heute infolge eines Schlaganfalles gestorben. Wien. Um Mitternacht trat hier Wiedemm anhaltender Schneefall ein. Madrid. Die Kammer nahm gestern das Budget au. — Der Plan, morgen durch allgemeinen Ladenschluß gegen die Bewilligung des Budgets;» protcstiren, ist aufgegeben. London. Einem Telegramm der Zeitungen aus Pretoria zufolge kündigte Präsident Krüger beini Begräbniß des Generals Joubert an, daß General LomS Botha der Nachfolger Joubert's als Generalkommandant der Transvaalarmec sei» werde. London. Dem Reuter scheu Bureau sind vom Kriegsschau plätze folgende Meldungen zugegangen : Blvem fontein. -!0. März. Ein Meldereiter aus Kimbcrley berichtet, eine Buren- st,eltmacht lagere in der Nähe de» ehemaligen Lagers Cronje's freien Felde laufen gelassen wurden. — Lord Roberts sandte ein Telegramm an den Präsidenten Krüger, in welchen« er anläßlich des Todes Joubert's sein Beileid aussprichtunddie ritterlichcHaltung und den persönlichen Muth des Verstorbenen rühineird hervorhebt. — Kapstadt. 1. AprU. Ein Auneebesehl erklärt die Bezeich nung „Freistaat-Eisenbahn" für erloschen und ersetzt durch die Be- zeichnung „Ncichsmilitärbahn". — Kronstadt. 30. März. Wie gemeldet wird, habe General Smuts gestern die Engländer bei Äasellop südlich von Brandford in ein Gefecht verwickelt und sie 6 Stunden lang im Schach gehalten. Die Buren hätten sehr gut gefachten. Die Verluste seien unbekannt. — Simonsiown, 31- März. Die Abfahrt der Transportschiffe mit den nach St. Helena bestimmten gefangenen Buren ist in Folge des zunehmen den Krankenstandes verschoben worden. Heute sind 8 Mann ge storben, im Ganzen also in dieser Woche 12. Morgen weiden 200 weit«« Gefangene hier erwartet. Petersburg. Anläßlich des heutigen Geburtstages des deutschen Botschafters Fürsten Radolin traf heute früh ein werth volles Geschenk deS deutschen Kaisers ein. Ferner sandte der Kaiser dem Fürsten ein Glückwunschtelegramm und verlieh ihm zur Belohnung für seine treuen Dienste daS Kreuz der Groß-Komthurc des Königlichen HausordenS von Hohenzollcrn. Konstantknopel. Der serbische Gesandte Nowakowitsch ist ohne Abschirdsaiidicnz beim Sultan abgcreist, da letzterer an ciner^leichteir Erkältung leidet. Trotz seines Unwohlseins wohnte der Sultan dem Sclamlit bei. — Ten dem armenischen Patriarchen wiederholt zugekommene» armenisches, Briese» mit Todesdrohungen wird keine große Bedeutung beigelegt. Das Vorhandenlei» eines RevoluttonS-Comitees wird bezweifelt. Oertttches mid Sächsisches. — S«. Majestät der K ön ia wohnte gestern Vormittag dem Gottesdienste in der katholischen Hoslirche bei ,md nahm Nachmit tag an der Familientafel bei Ihren König!. Hoheiten Prinz und PrinzeßLrtedrich August Äeit. — Sk. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August nebst hoher Gemahlin wohnte gestern Abend der Vorstellung der Oper „Die Königin von csaba" un Königl. Overnhause bei- — Bei Heim Bürgermeister a. D. Dr. Nake fand gestern Nachmittag 2 Uhr. Strehlenerstraße 17, ein Diner statt, zu dem sämlntltche Rathsmitglieder geladen waren. — An Stelle des schwer erkrankten Herrn Bischof Wahl, der als Dekan des Domsttsts Bautzen Sitz uiü> Stimme m der Ersten Ständekammer des sächsischen Landtags hat, ist durch das Mini sterium Herr Domkapitular Kantor Wuschanski berufen worden. — Gestern waren 25 Jahre vergangen, daß Herr Wilhelm Seifhardt seine Thätigkeit als Lehrer am Jreihenlich v Flet- cher'schen Seminar begann. Weite Kreise von Schülern und Ver ehrern schätzen seine pädagogische Thätigkeit, der das Freiherr!, v. Aletcher'iche Seminar u. A. sein Streichorchester verdankt. Seme musikalische Ausbildung verdankt der Jubilar keinem Ge ringeren als Julius Rietz. Als Vorstandsmitglied des Tonkünstler- vereinS, als Nachfolger des Hosraths Krantz in der Leitung des inufik-pädagogischen Vereins steht der Jubilar in hoher Achtung bei feinen Fachgenossen. — Herr Georg Arnhold. Mitinhaber des hiesigen Bank hauses Gebr. Arnhold, konnte am Sonnabend auf sein 25-jähriges BerufsjubUSum als Bankier zurückblicken. Von vielen Seiten gingen chm aus diesen, Anlaß Glückwünsche zu. Hen Arnhold hat diesen Ehrentag nicht vorübergehen lassen, ohne verschiedenen wohlthätig wirkenden Institutionen Zuwendungen zu machen; wßere Spenden erhielten u. A. der Beamten-Pensionsfonds seiner WM und der Verein Dresdner Bankbeamten. — Der neu zu gründende Verein Dresdner A q uaricn-und errartenfreunde hielt Sonnabend Abend '/«S Uhr im T« IR heinischen Hofe." Seeskake, seine erste ordentliche Versammlung ab. ES hatten sich eine stattlich« Anzahl Herren eingesunden. Hen Kaufmann Engmann leitete die Verhandlungen. Der st» der Vorvcrsammlung vom 14. März gewählte Ausschuß batte einen Statuten-Entwurf auSaeorbeitct. dZsen Brrathung und Genehmig ung den Abend auSsullte. Der Verein wird von jetzt on regel mäßig aller 14 Tage in dem genannten Lokale seine Sitzungen abhalten. Zur größeren Abwechselung und besseren Belehrung sollen, sobald «S die Witterung erlauben wird, gemeinsame AuS- flvge in die nächste Umgebung von Dresden unternommen werden. Die bisher im Ausschuß befindlichen Herren wurden in den Vor stand gewählt. — Der am 1. Mai in Kraft tretende Sommerfahrplan zeigt für die Dresden—Chemnitz —Neichenbacher Lime wieder verschledentliche Neuerungen und Verbesserungen. Zunächst ist zu erwähnen, daß säst sämmtliche Schnellzüqc beschleunigt worden sind: die Abfahrt derselben von hier nach Chemnitz erfolgt zum Theil später, die Ankunft von dorther zum Theil früher als gegenwärtig. Weiter wird der jetzt früh 6 Uhr 15 Min. vom hiesigen Hauptbahnhofe nach Chemnitz—Reichendnch i. V. ab fahrende Personenzug in Zukunst erst früh 6 Uhr 25 Min. ab gefertigt werden und in Plauen. Potschapprl und Deuben nicht mehr anhalten. Früh 6 Uhr 5 Min. ab Hauptbahnhof wird für den Vorortverkehr ein neuer Personenzug bis Tharandt (Ank. früh 6 Uhr 33 Min.) obgelassen, der die Verbindung mit de» Voroten und von diesen zu dem Fernzuge vermittelt. Der früh 7 Uhr Chemnitz verlassende und Bonn, kurz nach V«10 Uhr hier ein- treffende Reichenbacher Personenzug wird künftig wieder au allen Verkehrsstellen bis mit Tharandt anhalten, von dort aus aber bis Dresden durchfahren; ab Tharandt folgt ihm ein Vorortzug, wel cher hier Vorm. 9 Uhr 37 Min. anlangt. Wesentlich früher gelegt wird der jetzt früh 8 Uhr 20 Min. von Freiberg nach hier ob gehende Per'onenzug; derselbe wird vom 1. Mai ab schon früh 7 Uhr 10 Min. von Freiberg absahrr» und aus hiesigen, Haupt bahnhofe 8 Uhr 33 Mm. einlause». Für Freiberg und die nach Tharaildt zu gelegenen Ortschaften wird durch diese Veränderung eine neue vorzügliche Verbindung mit Dresden geboten, die um so werthvvller erscheint, als sich auf hiesigem Hauptbahuhose gute Anschlüsse nach verschiedenen Richtungen bieten. Wie der Frühzug von hier nach Chemnitz, Io wird auch der Abendzug von Chemnitz nach hier zwischen Tharandt und Dresden beschleunigt werden, er wird künftig an den Verkehrsstellen des Plauen'schen Grundes nicht mehr kalten und schon Abends 10 Uhr 57 Bit,,, hierielbst einlausen. Auch hier vermittelt den Verkehr mit den Vororten ein besonderer, Abends 10 Uhr 45 Min. von Tharandt abzuferttgcnder Personenzug. Für unser benachbartes Plauen dürfte die Neuerung von Wichtigkeit sein, daß der Nochtperionenzug von Chemnitz iAvfahrt 1l Uhr 10 Min. Abends) ab 1. Mai nun auch am dor tige» Haltepunkte anhält. Ferner ist noch daraus hinzuweise», daß der früh 1 Uhr 45 Mur. von hier werktäglich absahrende Tharandter Personenzug lünftig erst 1 Uhr 55 Min. abgelassen werde» und an allen Tagen in Verkehr kommen wird und daß der jetzt Nachm. 4 Uhr 15 Mn. von Frcibcrg abachende Pcrsoncn- zug die gedachte Station erst 5 Uhr 30 Mi», verlassen wird ,Ank. hier Abends 6 Uhr 39 Min.). Auch erfährt der Abendpersoneiiziig von hier nach Freiberg eine Aenderimg iuiosern, als seine Abfahrt vom Hauptbahnhofe erst Abends 6 Uhr 25 Min. erfolgen soll und eine Bedienung der VcrkehrSstelle Plauen nicht mehr stattsindc» wird. Endlich sind für den Ausflugsverkehr nach und von Tharandt an Sonn- und Festtagen hinreichend Fahrgelegenheiten vorgesehen worden und zwar: Nachm. 1 Uhr 27 Min. und Abends ll Uhr von hier nach Tharandt; Nachm 3 Uhr 11 Min., Abends 7 Uh, 19 Min. und 11 Uhr 13 Min. von Huinsbe.g und 'Abends 8 Uhr 35 Min. von Tharandt „ach Dresden. — Der gestrige 1. April ist von mehreren Blättern redlich ansgenutzt worden, um mit ihren Lelern Schabernack zu treiben. In der „L. Ztg." findet sich ein ganzes Sammelsurium von „sensationellen 'Mttheilunaen", aus die harmlose Leier herein- fallen sollten. Da wird erzählt, daß der Reisrock wieder auf- kommen solle. In Rücksicht aus die modernen Verkehrsmittel sei ein junger Mechaniker aber aus die geniale „Idee" gekommen, Neifröcke mit Mechanik herzustellcn. Ern Druck auf eine» Knopf, der in den Falte» verborgen angebracht ist. oder auch mit einem Edelstein verziert sichtbar getragen werden kann, genügt, damit das ganze Gestell zusanimenfallt und sich der Figur der Trägerin etwa so anschließt, wie ein Glockenrock. Im Salon also ist der Rcifrock äs rixueur aus der Straße und bei Reisen verwandelt man ihn in einen gewöhnlichen Rock. — Zur Bekämpfung der Krebspest wird eine Zwangsiinpsiliigder Krebse eingesirhtt. Tie Jmpiung soll der Gleichmäßigkeit wegen um obersten Glied der linlcii Scheere vorgcnomme» und als Jmpfzeichen der Stempel auf das letzte Sckwaiizgllcd gebrannt werden. — Durch die Wüste Sa hara wird ein Ka na l gebaut, bei dem „auch daraus gerechnet wird, das Wasser zur Bewässerung und zur Anlage neuer Oasen benutzen zu können. Der Kanal wird nach dem bestehenden Plane ein vollkommenes Unikum seim da er sein Wasser lediglich aus artesischen Brunnen erhält". — Eine Bereicherung der Wissen schaft bringt die Entdeckung von Strahlen, die unsichtbar inache n. Dieselben werden durch einen Stoff (Actlnium) erzeugt, „der aus gewöhnlichem Kalk durch einen einfachen chemischen Prozeß gewonnen werden kann. Eine kleine Ni er, ge von Aetinium in der Tasche getragen, wird jedem Einzigen ein Gcsühl der Sicherheit geben, wie es keine verborgene Waffe verleihen könnte. Gesetzt, daß man aus der Straße oder an einem anderen Orte belästigt oder überfallen würde, so brauche man dem Angreifer nur das undurchsichtige strahlcnentsendendc Röhrchen in'ü Gesicht zu halte,,, um ihn sofort des Augenlichtes zu berauben. Auch die lsi Heinze ist durch die neue Erfindung praktisch überflüssig gemacht, da jedes fromme und zartbesaitete Gemüth sich vor der Verletzung seines Schamgefühls dadurch schützen kann, daß cs einen anstößigen Anblick sofort durch Anwendung des Acttnium-RöhrchcnS ans dem eigenen Gesichtskreis auslchließt. man braucht dabei nicht einmal die Augen zuzumachen. — Auf der „Loreleh" fand unter großer Betheilrgung sämmtlicher Städte des Rheines und von Depu tationen ganz Deutschlands die feierliche Enthüllung des Loreley- Denkmals statt. DaS große Bauwerk in riesigen Dimensionen zeigt die Jungfrau sitzend mit der Harfe hart an der BergeSkantc, wert vorgebeugt, de» Blick nach unten. In St. Goar und St. Goarshausen wird man jetzt nicht mehr die gewohnten Worte von den Fremden hören: „Wir hätten uns die Loreley ganz anders vorgestellt!" Jetzt ist wirklich eine Jungstau oben. — Bon viel Behagen, aber wenig Witz zeugt dagegen folgender an geblicher Reichstagsbericht in einem anderen Blatte: „Aus der Tagesordnung steht die Isi Schweinze. Hierzu liegt ein Antrag Roeren vor. auch die Ausstellung der Photographien von Damen in Balltracht, weil sie. ohne unzuchtia zu sein, dennoch die Scham haftigkeit verletzen, mit Gesängniß nicht unter fünf Jahren zu be strafen. Ein Antrag Oertel fordert als Paragraph 1 eines neuen ReichSbekleidungsgesekeS, daß auf Staatskosten die Schöße sämmt licher Fracks hinten avaetrennt und vom anaenäht weryen müssen. Hierzu liegt ein Amendement deS Erfurter Schneidermeisters und Abgeordneten JakobSkötter vor» diese Arbeit um an Jnnungs- nmster zu übertragen. Graf Balleftrem macht dm Vorschlag, mit Dresdner Vogelwiese. In scherzhafter Weise Innen wir daS amerikanische Verfahren dn Wurstfobrikation kennen. folgen ist ein Bilder vom Rennplätze und ÄehnlicheS. Dn Eintrittspreis sehr müßiger. — Das Tragen von Gummimänteln ist bei solchen Person», welche lercht und stark transvirinn. immer etwas Lästiges, weil in derartig» Allen der Körver sehr leicht einer Erkältung ausgescbl ist. Der Gnmv dieses Uebelftandes liegt lediglich in der Gummirung der Stakse, welche zu Män teln verarbeitet werden, wodurch dieselben nicht blos allein waffer-, sondern auch luftdicht werden und somit «ine Ausdünstung deS Körpers nicht zu- lass». Seit mehrer» Jahren wurdm vader dt« wasserdichten Lodenftoss« bevorzugt, dkielben sind sedoch für dm allgemein» Ge brauch — namentlich bei wärmerer Witterung — nicht beliebt. Die Loden stoße saug» den Regen auf, wodurch der Mantel läütg beim Trag» wird und hinterher schwer trocknet. Seil kurzer Zeit komm» nun MSntelin u» Handel, welche vollständig porös, vermittelst einer neue» Jmoritg- dirung aber vollständig wasserdicht sind und die das Susseh» von konfektionnt» Wollstoffen Hab». Diese nnprägnirten Stoffe haben gegen über anderen wasserdicht» Stoff» d» große» Bortheil, daß sie dag Waffe, xichtaufnehm». Mäntel koch» bleib» und ihre Leichtigkeit vewehalt», emr Annehmlichkeit, welche bisher diesen Anträgen zugleich die Interpellation Stöcker zu berath«, dte wörtlich lautet: Wann gedenkt der Herr Reichskanzler sein Versprechen zu erfüllen und den aus fünf Konsistorialräthen, füm Kaplänen, einem Rabbiner und sechs allen Jungfern bestehenden Kunstrath zusammenzuberufen?" — So unangenehm sich auch allenthalben der späte Winter bemerkbar macht, dem Naturfreunde bereitete doch daS »räch- tige Landschaftsbild, das sich ihm heute früh beim Morgen grauen in den Anlagen und besonders draußen in den Gärten und Parks der Vororte darbot. Freude und Bewunderung; jeder Bairm hatte ein herrliches weißes Kleid übergezogen. jedes Aestchen seine Last zu tragen, wder Pfahl sein Käppchen aus: und inmitten vieles WmterbildeS erklangen der Vöglein Frühst,,aslieder, lustiger Amsel gesarrg und Finkenschlag, — man hätte sich fast in die Zeit der Baumblüthe versetzt zu sehen gewähnt, hätte nicht dl« weiße Schnee decke überall Weg und Steg bedeckt. — Ter Landesverband zur Förderung des Handfertig- keitsunterrtchtg im Königreich Sachsen, an dessen Spitz- zur Zeit Herr Schulrath Dr. Prretzel steht, wich am 18. April in der Centtalschule in Auerbach seine diesjährige Hauptversamm lung abhatten. Den Theilneomern sollen 2 Vorträge geboten werben, und zwar wird der Direktor des Seminars für Knaben-, haildsertlgkeitsunterricht in Leipzig. Herr Dr. Pabst, über die Bv> Ziehungen des Handsertigkeitsunterrtchtes zu andere» UnterrichtS- zweiaen sprechen, während Herr Bürgerschullehrer Liebezeit aus Dresden die Gründe gegen und für den Handfertigkeitsunterrick und das Geschichtliche von ihn, zum Thema gewählt hat. Weit werden die geschäftlichen Angelegenheiten des Verbandes erledigt werden. Mit dem Kongreß wird eine größere Ausstellung von Schülerarbeiten verbunden. — Aus dem Iürstenplatze wird binnen Kunem, nachdem von den zuständigen Staats- und städtischen Behörden die Ge nehmigung ertheilt worden ist. ein massiver Cirkus errichtet werden. — Die Schiffe der Sächsisch-Böhmischen Da«Vs» schissfahrt landen wieder an Station Daldschlößchen. — Th- Schars: Lesebuch für gewerbliche llnter- rlchtsan stalten. Nach den ministeriellen Vorschriften vom 5. Juli lM7. -148 Seiten. Preis 1,35 Mk. R. Herross's Verlag iH. Herrosö) in Wittenberg. Gerade jetzt zu Ottern, wo viele Jünglinge aus der Schule m das gewerbliche Berufsleben über treten. erscheint dietes Buch zur rechten Zeit. Schon eine ober flächliche Durchsicht dieses Lesebuches, das loebeu die Druckerpresse verlassen hat, sagt uns, daß wir es hier mit einem Buche zu thun haben, welches kraftvoll sich neue Bahnen gezeichnet und mit großem Glück beichritten hat. Wir haben hier nicht ein Lesebuch, welches u. Ll, auch eine beliebig ausgewählte Reihe solcher Stoffe enthält, die uns mit dem gewerblichen Leben in Verbuchung setzen, sondern ein Buch, welches seinen emzige» Zweck. Heranbild ung des jungen Gewerbetreibenden zu beruflicher Meisterschaft, sittlicher und bürgerlicher Tüchtigkeit, m konsequente* Weise, verständiger und geschickter Auswahl verfolgt- Zu diesem., ^ Zwecke bringt das Lesebuch nur Stoffe, welche mit dem Gewerbe betriebe in Verbindung stehen. Es begleitet den jungen Gewerbe treibenden aus seinen, ganzen Entwickelungsgange als Lehrling und Geselle; es zeigt chm den Meister in seinen verschiedensten Beziehungen in der Werkstatt, in der Gemeinde, im Staate; er wacht ihn bekannt mit den Werkzeugen und Maschinen, wie mit de» 'Arbeitsmaterialien; es unterrichtet ihn über Arbeit und Ver trieb, über Verkehrswege und Verkehrsmittel; es giebt Bilder aus der Entwickelung des Handwerks und zuletzt auch unseres Staats.- wcscnS. Unter den übrigen Nummern, welche geies,es ländliche, volkswirthschaflliche. technologilchc und ähnliche Gegenstände er örtern. finden sich neben solchen, die sich mit einer rein sachgemäßen Darstellung begnügen, auch zahlreiche solche, welche in die Form der Erzählung, des Dialogs oder des Berichts gekleidet sind. Die aeichichtlichen und geographische» Abschnitte sind von großem Lebendigkeit und lassen die Berücksichtigung deS Gewerbes nickn aus dem Auge, ohne irgendwie ausdringlich oder abschreckend morast- sirend zu werden. — Der Verein zur Hebung der Sittlichkeit ver anstaltet Freitag, den 6. April, in Meinhold's Sälen zwei öffent liche unentgeltliche Versammlungen. 4'/» Uhr eine für Frauen. 8V«Uhr für Männer In beiden wird Herr ReichstagSabgeordneter Hofprediger a. D- Stöcker das Thema behandeln: „Zur Klärung über den strittigen Punkt der Sittlichkeits-Novelle. Für die Abendversammluiia ist eine Anzahl reservirter Plätze für den Preis von 50 Pfg. bis Freitag Mittag in den beiden Buchtzandlnngen von Naumann (Ungelenk), Waüstraße 6» und Morchel (Schumann), Hauptstraße 34, zu haben. - Der Verein „Vignola" an der Königs. Baugewerken schule zu Dresden veranstaltete am Sonnabend Abend tm Kaiser- Hofe" zu Ehre» seiner abgehenden Aktiven eine Semesteischluß- kneipe, an der zahlreiche alle Herren, Gäste und einige desreuichew Korporationen theil,,ahmen. — Als neue Sehenswürdigkeit sind die ktnetographtschen Darstellungen (lebende Photographien) des Herrn Hermann Liebing zu empfehlen.« DaS geschmackvoll ausgcstattete Schauzell ist zur Zeit gegenüber dem Kaiservalast an der Ringstraße aus gestellt. Dte Bilder erscheinen äußerst deutlich und klar aus einer weißen Leinwandfläche in halber Lebensgröße. Selbstverständlich werden auch Scene» aus dem südafrikanischen Kriege: „Rüchug der Engländer", „Auszug der Buren zum Gefecht . dorgeführt Jeden Dresdner interrssirt besonders ein, Rundgang auf der auch Es sv-orr-aMN nvz»qy -»4 u-Suv,r-a
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