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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.04.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000428015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900042801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900042801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-28
- Monat1900-04
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.04.1900
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HauS sie der, rgane. r. "MV veltv it blauer , billigem Lmaillc lse 3-5. lll ilN)kkel eLsll «lmrv .»r«»t«I reii>iv. d,i Ui»r. 7. ikteur: M.-LL L»«r. erlolgt, erhalte. Boten rrs «,L ".!!7 ' u'^'L! «mgrlondl mit, Für «tckaad- «ingrläniiler LSriMiUk- inn- B-rbmdllchk«!^ ' »»Nt H-^»Ipr^chanIch,uz u. Nr. LOV«. r»I»ara»m>Adr«II«- VachrUtit,», vr,»d^n. Hegrün-el 1856 S»«1L» uvck INo«I«»HI«»aLtii llotiisloraut I !tl t>s?rüaäst 1843 « 4Itma^kt « r». ul» iNVl <» 41tniarltt « bitnoli- unä Itz tlLlmiralbntk bjotet «tot« nur ckus Neueste, nnck Üo8to nu bttlistottzv krsissn. Telcgr.-'Adresse: Nachrichien, Dresden Nugo ülifseii, ^ lloklivtsrrmt '»8«vntr. -L, Lolcs ^irlurs^. ^ tz ^euLeitsv: ^ ^ !>nmen-ttkerdem«t«?u,^ ^ v»n»en-(rrtv»tt«n, ^ vsiuen-IIn torrveke. ^ Ä> titrttnipN- i I »I< NL» ux« . A InsILtrL«; ^ ^ «oVHVeÄ. >>»»»«§» ItLTtZLL. ^ Oröisto» Vorri^UcKste Hu»Uttter» ru ^»brikprelsov w «ckiv»r» «Zer rotk Qumn»i, suck io «arr5 un<1 «ans ^ummirr. Tvklsuokv Keinkar^t l^eupolt. Oresäen.^..^"^,:^'?,,. „ 8.8ökmes 1 > ra,nvi- S-plonrekIsuek! 8ollllvll8edlrmv v. L. rvlsekkv. b?!' 11 LH Flottcnvorlaae. Landtag, Garicnban Ausstellung. Alldeut'cher Verband, Gerichts- » v Fptlffrz. verhanolimgen, Vezirksalisschußsitzimg. Emil Richter sche Kunsthandlung. Mntbmatzl. Witterung: Trübe, regnerisch. § 6rv88l68 uiul toln8t68 8l>!vlM,i,ron-ttrlU8 l" §, 32 pn.U'-^tr. ßj. ^ Hlüllvl* ^i,ui-n>tzt-. 32 ^ E IsÄ^u-'?vntti8-iVu88t< IluttL. ! o ,>e ^ iH r li-I ^ r: IN« !»<«»> !, 4i»ü«i» - "- >l-il«Mtl'M6 4<;. ^NlK'N^I-il^O ij. Lonnobend. 28. April 1W1) Die F!otte„vurlaqi: in der Btidgetkommission. Die BuLgetwumiiisivn des Reichstags bat nach Erledigung der allgemeinen Peralbnng der Hlvtten^Ranelle die erste proviivrische Abstimnnlug in der besonderen Bcratbung über den grundlegenden 8 1 der Novelle vorgenommeu. Ter 8 1 lautet: „Ter in dem Gesetz betr. die Deutsche Flotte vom 10. April 1838 fest gesetzte Lchisssbestand wird vermehrt um: s) verwcrthungsbcreit: 1 Jlottenslaggschisf. 2 Geschwader zu se 8 Linienschiffen, 2 grosse Kreuzer und 8 Ilcine Kreuzer als Allsklärungsschisfe der heimischen rschlachtflvtte, 5 grotze Kreuzer und 5 kleine Kreuzer für den Aus landsdienst: b» als Materialrescrvc: 2 Linienschiffe, 1 grosser Kreuzer und 2 kleine Kreuzer für den Auslandsdicnst: vermindert um 2 Divisionen zu je I Knsteupanzerschissen. 2. Ülus diese Ver mehrung kommen die 8 Küsleupanzerschiffe bis zu ihrem Ersatz als Linienschiffe in Aiirechnung." Das Ergebnis: der Abstimmung ivar die mit 20 gegen 8 Stimmen erfolgte Annahme des CentrumS- Antiages^in dem die geforderte V c r ni e h r u n g der heimi schen Schlachtflotte voll bewilligt, dagegen die Vermehrung der Ausla »ds fl v t tc ab gelehnt und die Vermehrung der Materialreserve hcrabgemindert wird. Ein Weiterer folgenschwerer Beschlug ist die Erledigung der Derkuugs- frage durch die Annahme verschiedener Ctenererhöhungen in Ver bindung mit einer ergänzenden, den Massenverbrauch nicht be lastenden Reichssteuer. Hiernach scheinen die Mehrkosten für die Jlotten-Novelle in voller Höhe aus neuen Steuern gewonnen werden zu tollen. ES ist nicht zu verkennen, dass diese Beschlüsse der Budgetkommission der innervolitischen Gesainmtlage eine er hebliche Verschärfung und eine gefährliche Neigung zu Ver wickelungen Zufuhren, die in ihren Folgen unter Umständen sehr weitgreisend werden können, wenn nicht „inzwischen etwas geschieht", was eine Verständigung zwischen der Negierung und der Mehrheit im Plenum des Reichstages ermöglicht. Das; die Sache nicht ganz glatt ablaufcn würde, ließ sich »ach dem Charakter der allgemeinen Berathung mit ziemlicher Sicherheit voraussehen. Ter Eindruck, den die allgemeine Berathung in der Kommission geinacht hat. wird von allen Seiten übereinstimmend als „nicht günstig" gekenn zeichnet. Mit dem satten, höhnischen Behagen, das ihm eigen ist. wenn der Regierung etwas schier geht, stellt Herr Richter in seinem Leiborgan diese Thatsacbe fest und erklärt, die Flotte habe sich keineswegs derart einem sichere» Hasen genähert, wie man es während der Osterferien von offiziöser Seite darzustelleu beliebte. Die Verhandlungen in der Kommission dürften sich nach der Meinung des freisinnigen Führers noch sehr in die Länge ziehen und es sei wenig wahiicheinlich. daß die Vorlage noch vor Mngsten an das Plenum gelange. So viel Gründe gegen die Nottenvorlage. wie setzt in der allgemeinen Kommissionsberolhung. seien überhaupt noch nicht vorgebracht worden, und zwar be zeichnender Weffe von Leitern nicht blos des Centrums, sondern auch der koiffcrvativen und der nationalliberalen Partei. Von dem durch Herrn Richter gezeichneten SituativnSbilde wird inan einen Theil der Farbe, der gemäß der oppositionellen Gewohnheit jenes Abgeordneten zu dick ausgetmgen ist. hinweg nehmen müssen, um zu einer der Wirklichkeit entsprechenden An schauung zu gelangen. Immerhin bleibt auch so noch des Un erfreulichen genug zurück, um den nativnalgesiunten Kreisen, die grundsätzlich mit der Verstärkung der deutschen Seemacht ein verstanden sind. Anlaß znm Befremden und zu der Frage zu geben, in welcher Richtung die Schuld an diesem Mißerfolge zu suchen ist. Die Antwort daraus ergeben die KommissionSverhandlungen selbst in deutlicher, nicht mißzuverstehender Form: die Regierung ist es gewesen, die sich in der Art und Weise der zu Gunsten der Borloge betriebenen Agitation von Anfang an dermaßen verfahren hat. daß gerade die führenden landwirthschattlichen Kreise nicht etwa bloS in Preußen, sondern im ganzen Reiche in: höchsten Grade mißkiunsch und kopsscheu geworden sind. Die hervor ragenden landwirthschastlichen Vertreter sowohl der beiden großen nationalen Parteien wie des Centrums gaben dieser Stimmung unverblümt Ausdruck. Ter Abg. Müller-Fulda erklärte Namens des Centruins: Im ganzen Lande herrsche große Aufregung gegen die Flottenvorlage in Folge der ungeschickten Flvttew Agitation. Obgleich der Bauer sein Korn schon jetzt nur zu schlechten Preise» los werde, stelle man es so dar. als ob eine Flotte nöthig iei zur Sicherung des täglichen Brotes auf dem Wege der Einfuhr aus ländischen Getreides. Die Existenz der Landwirthschaft. eine eminent nationale Krage, werde durch die Nottenvorlage gefährdet, well dieie ihr, wie Herr v. Wangenheim, einer der berufensten fach männischen Vertreter, erklärt habe, die Arbeiter entziehe. Der konser vative Abgeordnete Gras Klintowström hat während der Osterpause „zu seinem großen Erstaunen" die Erfahrung gemacht, daß die Stimmung der Landnmthschast der Flottenvorlage sehr wenig günstig sei. Die bisherige Jlotten-Agitation habe weit mehr geschadet als genützt. „Die durch die Flotte bedingte Politik kommt Handel und Industrie zu Gute, auf die Landwirthschaft aber wird noch weniger als bisher Rücksicht genommen. Wir wissen, die Landwirthschaft wird keinen Bvrtheil von der Flotte haben, aber wie sollen wenigstens die Nachthelle ausgeglichen werden?" Der national- liberale Abgeordnete Graf Oriola endlich stellte fest, dah auch in Süddeutschland da» Gebahren der Flotten-Agitatoren „auf da» Alleruugüilstigstc" gewirkt habe. Auch dort, seien ernste Bedenken der Laudmirthschast gegen die Vorlage vorhanden. Der Ban der neuen Schiffe werde die Industriearbeiter in verstärktem Maße anziehcn und dadurch die Leutenoth der Landwirthschaft ver größern. lieber die Mittel, durch welche die in landwirthschastlichen Kreisen herrschende Unruhe zu beschwichtigen sei, waren die drei Mehrhcitsparteien sich ebenso einig wie über die Thatsachc der zur Zeit bestehenden starken Unzufriedenheit der deutschen Landwirthe. Rur ein Weg kann hier sicher zum Ziele führen, und das ist die bündige Verpflichtung der Regierung auf eine angemessene Er- jhvhuug der Getreide; ölle bei der demnächstigen Neuord- I nung »nserer Handelsbeziehungen. Mit dieser Forderung rückten ! die Redner des Centrums, der Konservativen und der National- > liberalen dem Regierungsvertreter Staatssekretär v Dhielmann unbarmherzig ans den Leib und suchten ihm mit minier neuen wuchtigen Gründen eine klivv und klare Stellungnahme ab- zunöthigen. Der Abgeordnete Müller-Fulda erklärte kategorisch: „Wir müssen erwarten, daß die Regierung sich auf unsere Frage äußert. Die Landwirthschaft will nicht das Karnickel sein, das bei den nächsten Handelsverträgen abgeschlachtet werden soll." Ferner meinte deiietbe Abgeordnete eindringlich, die Regierung möge doch erwägen, falls keine Versläirdigung über die Nottenvorlage zu Stande komme, wie ihre Zurückhaltung in der Frage der Zoll- crhöhuug bei den Neuwahlen wirken werde. Ter Abgeordnete Gröber verlangte eine Regierungserklärung für die Erhöhung der Getreidezölle „ganz bestimmt und formell". Die Regierung gebe sich einer großen Täuschung hin, wenn sie es nicht für nöthig halte, etwas zu thuu. und glaube, die Fottenvorlage werde ganz von selbst zu Stande kommen. Alle weiteren konservativen und nationalliberalen Redner stellten sich genau aus denselben Stand punkt und forderten unter der Autorität des Reichskanzlers eine feste grundsätzliche Zusage der Regierung (eine Bindung im Einzelnen wurde ausdrücklich ausgeschlossen) in dem Sinne, daß bei den nächsten Handelsverträgen ein angemessener Schutzzoll kür die Landwirthschast in feste und unabänderliche Aussicht genommen sei. Herr v. Thielmanu wand und drehte sich unter den Händen der ihn bestürmenden Abgeordneten „wie ein geölter Aal" und ließ sich von keinem seslhalten, verpflichtete sich zu gar nichts. Nur einige ganz allgemein gehaltene, unverbindliche Redensarten flössen ihm von den Lippen : von irgend welcher festen Ziiiage war auch nicht annähernd die Rede. Trotzdem wird die Rcgreruna Farbe bekennen müssen, und zwar sehr vald. wenn sie nicht den Vorwurf auf sich laden will, daß sie ihrerseits Alles geihan hat, um die Ehaurcn der Flottenvorlage ungünstig zu beeinflussen. Tie schulzzöllneri'chc Mehrheit des Reichstags besteht unerbitt lich seit aus ihrem Schein einer angemessenen Erhöhung der Zölle auf landwirthichastliche Erzeugnisse bei der bevorstehenden Erneuer ung der Handelsverträge. Darüber ist lein Zweifel mehr möglich und der Kamps um diese Lebensbediuguug der Landwirthschast wird bis zum bitteren Ende durcügefühit werden. Mit bloßer „Reserve und Gelassenheit' kommt die Regierung angesichts der grimmigen Entschlossenheit, von der in der vorliegenden Frage die gelammte Landwirthschast beseelt ist. teiueswegs durch. Wenn es daher der Regierung ernffüch darnm zu thuu ist, die in landwirth- schaftlichen Kreisen herrschende Mißstimmung gegen die Flotten- Vorlage zu beseitigen, so wird ihr nichts Anderes übrig bleibe», als umgehend ihren förmlichen Willen zu einer angemessene» Er höhung der landwirthschastlichen Zölle Imid zu thun. u»d zwar mittelst einer Erklärung, die mit der Autorität der Gesammtheit der verbündeten Regierungen avgeslenweli ist. Auch in dieKm Punkte räth unsere sächsuche „Leipziger Zeitung", ebenso wie jüngst in der Pökelfleischfrage, der Berliner Regierung zur Nach giebigkeit. eine Vorbedingung erfüllt wäre: wenn es eine ausreichende An zahl unabhängiger, technisch gebildeter Nahrungsmitrelchcmiker gäbe. Diese Frage liege aber aus dem Gebiete der einzelstaatlichen Ge- Zahl - --- - -iaate! ^ agr Jnter- setzgebung; an einer ausreichenden Zahl solcher Chemiker fehle cS eben leider in den einzelnen Staaten. Das Richtigste sei deshalb die Verschiebung dieser Frage bis zur nächsten Tagung. Auf Antrag Baffermami wird in eine Besprechung der Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 27. April. * Donaiicschinaeu. Der Kaiser ist in Begleitung des Prinzen Max von Baden heute Nachmittag 6 Uhr hier getroffen und von dem Fürsten von Fürstenberg und den Spitzen der Behörden am Bahnhöfe empfangen worden. * Wie n. Der Reichsrath ist aus den 8. Mai, die Dele galionen sind auf den 12. Mai einberusen. Berlin. Reichstag. Abg. Deinhard lnl.) begründet die von ihm eingebrackte Interpellation: bis zu welchem Zeitvuntt ist die Vorlage betreffend Abänderung des bestehenden Wein- aeietzes im Reichstage zu erwarten? Die Weinbauer bcsänden sich m einer Nothlage. die Produktionskosten seien gestiegen, die Weinpreise gefallen. Die Furcht vor der Kellerkontrolc sei über trieben, eine gewisse Kontröle zum Schutze gegen Verfälschungen sei unerläßlich gerade ini Interesse des deutschen Weinhandels, der letzt vielfach Mißtrauen namentlich im Auslände begegnet. Staatssekretär v. Podbiekski: Der frühere Entwurf ist bei eineni Theile der verbündeten Negierungen nicht unerheblichen und auch nicht unberechtigten Bedenken begegnet; es ist deshalb ein neuer Entwurf, der gleichsam den Charakter eines Nothgesetzes trägt, ausgearbeitet worden, derselbe ist zunächst dem preußischen Staatsministerium vorgelegt worden, doch unterliegt er noch der Berathung, schon jetzt ist aber bei der preußischen wie bei anderen Regierungen das Bedenken entstanden, ob cS richtig sei, den Reichstag noch in dieser Tagung mit neuen Aufgaben zu belasten. Wenn das soeben erst geschehen ist in Bezug auf das Sencbenaesetz und die ostafrikanische Linie, so nöthigten dazu dringende Verhält nisse. Das Rahrungsmittelgeietz und das bestehende Weingesctz würden schon manche Handhabe wegen Verfälschungen bieten, wenn eine Vorbedingung erfüllt wäre: wenn eS eine ausreichende An pellation über das Wcingc i e tz. eingeircten. Abg. F i tz ni! wünscht ein Verbot der Kunstweine. keiner Festsetzung eine. Maximums für den Zuclcrzusatz und Iriit den gegen die Kelle, koistrole io vielfach erhobenen Bedenken entgegen: sie würde »ich! io schlimm iei». als man sic sich vonlclle. Für Etüiilcttcnzwnna iei man in der Pwlz nichi. denn Psälzer Weine, die von Prodo zeiiwn zwar als solche vertäust würden, seien nicht immer unvei mischt mit anderen Weinen inuudrecht. Abg. S chmidt - Cibecsild (ireff. Volksp.): Er gehöre nicht zu den uiibcdiuaieuKellerpurisicn Ein Zuwtz, von Waiser und Zucker müsse in beschränktem Maße gestattet 'ein. »m veiichiedene Weine zu verbessern. Zu empseblen wäre cs vielleicht, daß die Verdefferuna im Keller mit Wasser und Zucker nur statthast sei unter Aussicht eines Staatsbeamte» Ava Wallenborn <Centr.) verlangt ei» Verbot der gewerbsmäßigen Herstellung von Kuifflweinen und beklagt, daß die 'Revision de- Äeingcsetzes so lange habe auf sich wanen lassen. Abg. Rösickc Kaiserslautern <B- d. L.): Ohne Kellerkontrolc kehle jede Garantie gegen Verfälschung. Aus der Tagesordnung stehe die Frage schon seit acht Fahren: es wäre doch woh! Zeit gewesen, einen Eutwurl fertig zu stellen. Auch hier zeige sich wiederum eine übertriebene Rücksichtnahme auf den Handel bei maiigeliiderRAücksicht aus den Produzenten. Abg. P g g s ch e lnl.) hält dem rLtagtSiekretar ent gegen. wenn das Centrum bei dem Flottengesetz, aus Lesung der Deckungsfrage bestehe, weide diese Session sich noch !v in die Länge ziehen, daß es sehr wohl möglich iei, inzwischen noch ein Wein. geietz dnrchzuberathen. Hiermit endet die Beiviechung. — Es folgen Petition e u. Zunächst eine solche betreffend die Ein führung der achtstündige» Arbeitszeit in Berg und Hüttenwerken, sowie obligatoröche Einsetzung vonArheiicraus'chüsscu. Die Koni- uiiision beantragt, die Petition in Bezug aus diese beiden Punkte der Regieruna als Material zu überweisen, über zwei andere mstzder wesentliche Punkte der Petition (betreffend Arbeitereittlassungeii und betreffend gewikie Voricbriiten des Invaliditätsverffcherirngs- aeietzes) beantragt die Kommission Uebergang zur Tagesordnung. Abg. Sachte iSvz.l empsiehst die Forderungen der Petitionen unter Hinweis daraus, daß auch die bäuerische Zwcilie Kammer dem achtstündigen Arbeffstage in Bergwerken zuge'ttmmr habe. Redner verbreitet sich ausführlich über angebliche »nißioie Jnansvruchnahme der Arbeilskmit der Arbeiter in Gruben und Hüttenwerken. Sachs. Bevollmächtigter Geh. Rath Tr. Fischer weist die An- aiiffe des Vorredners aut die sächsischen Bergbehörden sehr ent schieden zurück und weilt dc-bei mit. ihm iei berichtet worden, der Vorredner habe den Zwickauer Streik hervorgeruicn. (Widerspruch liiilS.) Wenn behauptet worden sei. die sächsische Regierung sei blos deshalb geaen die Streikenden vorgegaugeu, weit sie Zwickauer Kohlenakiien besitze, deren Entwertbung sie bekürchtet habe, so habe er dafür die tiefste Verachtung. Er meine damit nicht den Abg. Stolle. Glidern dessen Behauptung. (Unruhe links.l .Abg. Hilbeck (nl.) spricht sich gegen die Verkürzung der Arbeitszeit aus. Durch eine solche würde die Leutenoth, auch die auf dem Lande, nur noch mehr gesteigert werden. Abg v. Stumm (Reichst'.) widerivrickit der achtstündigen Arbeitszeit. Bei dieser würden sich die Arbeiter erst recht ruiiiireii. denn selbstverständlich müßte alsdann die 'Arbeit eine viel konzentrirccie und uiiiinter brochene iein 'Abg. Hitze «Centr) weist daraus hin. daß die vor liegende Petition den achtstündigen Arbeitstag nicht nur kür die Berg arbeiter, sondern auch für die Hüttenarbeiter fordere. Abg. Tbiet > (Soz.s: Glaubt denn Herr Hitze, daß die Arbeit in den Hütten um so viel leichter iei ? Redner tritt siirden achtstündigen Arbeits tag ein und kommt dann ans seinen Zwist mit dem Abg. Aren) wegen der Zustände im Mansfeld« Bergbau zurück. Abg. Di A rendt zReichsP.) weist die Angriffe des Vorredners zurück. Abg Stolle (Soz.) erklärt es für unwahr, daß der Abg. Sochu Urheber des sächsischen Kohlenarbeitcrltreiks 'ei und greift dann di- sächsiichen Behörden an. welche die Interessen der Werkbesitzer und der Kapitalisten vertreten hätten. Die Auswei'uirgSmatzrcgeln seien ergangen, ohne daß irgendwelche Unruhe» vorgekvmmen wären, es habe eine wahre Kirchhosssiillc geherrschl; aber es gebe in wachsen eine Partei, die es gern sehe, wenn der Säbel hau! und die Flfftte schießt. Sachs. Bundesbevollmüchtigter Dr Fischer weilt die Behauvtiing zurück, daß es kn ^acknen zweierlei Recht gebe. Er Weilt Auszüge ans den Reden Snchse's mit, in welchem djeicr znni Streik anreizt. 'Die Sozialdemokraten bc gleiten die Citate mit den Riffen: Sehr richtig!) Damit >ci doch Wnffächlich zum Ansitand gereizt worden. Redner rechtfertigt die Veiiammliiiigsverboie mit der Erregung, die bei dieser wie bei jeder Streikbewegung herrschte. In solchen erregten Zeiten sei cs erklürlich. wenn die Beamten etwas ängstlich seien und eher etwas mehr als zu wenig wate». Ob sächsische BeamteKvhlcnaktien be säßen, wie Stolle behaupte, wisse er ebenso wenig wie Stolle. Selbst wenn Herr Stolle das behauvtc und den Schluß ziehe, daß wegen dieses Aktienhesitzes die Beamten die Partei der Unternehmer ergriffen hätten, so bleibe er dabei, daß dies eine ganz unberechtigte Behauptung sei. — 'Nach wciiercr Debatte wird der Antrag der Kommission angenommen. Dienstag Wahl- Prüfungen. Am Mittwoch sollen die Berathungen der Novelle zu dem Unsallbersicherungsgeietz beginnen. Berlin. In der B u d g e t k o mni iss i o n des Reichste-!, erklärte Staatssekretär Tirvilz, er sei nicht autorisirt. heute zu den Centruinsanträgcu bestimmte Stellung zu nehmen. Ter bisherige Verlaus der Debatte iei gestern >m Bnndesrathe gestreift worden. Die ullaemeine Meinung daielbst iei gewesen, daß man zwar uiff die Auslandsschiffe nicht verzichten könne, daß dagegen die Mög licbkeit in ernste Erwägung gezogen worden sei. die gesetzliche Be schiußkaffung über diesen Gegenstand zunächst zu vertagen. Tie- Erörterung sei indeß zunächst ganz unverbindlich gewesen. De Antraq bezüglich der Zusammcnichweißung werde abgesehen davon eine brauchbare Unterlage für die weiteren Verhandlungen bieten. Die Verlängerung der Wahlperiode aus 17 Jahre sei acreptabc!, ebenso der Vorschlag bezüglich der Ersatzbciuten. Die Verminder ung des EriätzbaueS von kleinen Kreuzern und 13 Schiffen im Hinblick ans die Möglichkeit der Verlängerung der Lebensdauer dieser Schiffe sei zu bedauern. Man habe die Erfatzbauten dieser Schiffe im Programm nur hinauSgeschobcn, um zu einem gleich mäßigen Bauplan zu gelangen. Tie bisherigen Schiffe seien nickst länger als 15 Jahre brauchbar gewesen. wie die neuen Schiffe sich verhalten würden, sei noch nicht abzuseden. denn die technischen Aenderungen, namentlich sichtlich der Schiffsgeschwindigkcit. die ' ' ^ . machten es fraglich, ob die Schiffe 20 Jahre lang voll brauchbar sein ' würden. Zur Teckungssrage 'erkläiw Swatsiekretär'^Thiel <ÜV KZ.*!« 2. § ? .. . ge erriarre «marsierrerar Thn man», er könne den Effekt des Cenlrumsantragö noch nicht über ehe», sondern sich nur im Allgemeinen äußern. Zu Punkt 1 seien ir Vorarbeiten so weit gediehen, daß man wohl eine bezügliche.
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