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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000614018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900061401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900061401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-06
- Tag1900-06-14
- Monat1900-06
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1900
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ZerugrgedMir: LierlelMrltL - M. -0 ; dm« dir Lok » Mi. w Bia. Die.Dre»dnerNachrI«t«n' ers«elnei, ,t,Nch W»r,e»1; di« ve.üeher tu Dreiden und der nächsten Umgedun», «o die Autraauna durch eiaene Boten oder Ikommiliionäre eriolat. erhalten d« Blatt an Wockentaaen. dle nicht au» Tonn, oder geiertime folgen, in,wei Lkeilausaaden «den»« und Morgend,»gestellt. Sür kü-kgad« eingeiandtcr Schrift- stück« keine Berbmdlichkeit. Uernivrechanschluh: »«1 I «r. u ». »r. rosa. Telegramm-Ldresse: »Mchrtchlo» »rrsdoi». MU" leckorlelclrl« 'W> 8«i»iiier E«k. -^miixe, Keiilliltziäer Segrön-el 1856 l fnauensin. nu5 7. Telcgr-Adresse: Nachrichtm, Dresden. I. Ilrssäner xksMrciie "LO ß kellluirtrli? ^ (t^MLLUF 85. LlostcrV»»»« 2). § LIsktroUlvrspsLtisvIlvL < lusÄllt :: 8 - erstell ttLNZes. ^ K Xaikudrl. Murer. Ldhoackl, : A H Via LÄl-elrlcmigsu <t. Llolrtnstär gegen » kt. g'rooiiellt« lk«t. » rmä Alo«K«-Al»x»Lln Z.». 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Er hat ihn in dem — Deutschthum der Franzosen entdeckt. In der That. es ist seltsam, wie der leicht bewegte Sinn dieses Bolkes für kurze Zeit seine Richtung geändert und seine Augen auch ferner scheinen den Dingen geöffnet hat. Das deutsche NeichshauS ist das Ziel alles Manderns, inehr vielleicht der Franzosen als selbst der Deutschen. Tenn durch be sondere Eigenart und kühnen Gedankenschwnng ist diese „im Stil der deutschen Früh-Renaissance" erbaute Theaterdekoration keines wegs ausgezeichnet. Ter Pariser aber drängt sich an seine Pforten, bewundert seinen Inhalt und trinkt sogar seine Weine. Denn in einem kühlen Grunde ruht hier das beste Nass, und dieses prächtige Fundament eines vorzüglichen Weinrestaurants ist den ganzen Tag belagert. Andauernder als selbst die Sammlung Friedrichs des Großen, deren französische Kunstschätze ein politisch kluger Sinn hierher geschickt. Wir betreten dieses Reichshaus bewegten Herzens vor Allem deshalb, weil eine der größten Kultnrthaten des deutschen Volkes, die Buchdrnckerkunst, hier eine würdige Heimstätte gefunden hat. Und es ist Sachsens größter Ruhmestitel, an dieser Stelle den breitesten Naunr für sich in Anspruch zu nrhinen. Leipzigs Bild grüßt uns hier, von Frl. Grete Waldau (Breslau- in einem hübsche» Wandgemälde dargcstellt, gegenüber der Ansicht von Mainz, der Geburtsstadt der Buchdrnckerkunst, welche eben jetzt daran geht, sich zu Gutenberg's 500iährigem Jubelfest zu rüsten. Der deutsche Buchhandel umspannt die ganze Erde. Tein letztes Adreßbuch verzeichnet nicht weniger als 9113 Geschäfte, von welchen 8913 aus Europa, 159 auf Amerika, 22 auf 'Asien, 12 auf Afrika, 7 auf Australien entfallen. Solche Ziffern sprechen ver ständlicher als die schönsten Worte. Welche Unsumme von ge- schäftsmännischem Unternehmungsgeist und Wagemuth, welcher Neichthnm geistigen, künstlerischen, dichterischen Vermögens lassen sich daraus berechnen! Die fleißige Spinne aber, die dieses goldene Netz gesponnen, sitzt auf ihrem alten Platz, in Klein-Paris, noch immer fest. Von dort aus beherrscht sie den ganzen Erdball und versorgt ihn im fleißigen Wettlauf mit den besten Schätzen menschlichen Wissens. Kein bnchhändlerisches Geschäft kann be stehen. das nicht in Leipzig seinen Vertreter hätte. Von den 215 Kommissionären — um noch eine Ziffer zu nennen — beherbergt Leipzig allein 158 mit 6385 Auftraggebern. Berlin nnd Stuttgart weisen dagegen zusammengenommen nur 57 Kommissionäre mit IM Auftraggebern anf. Wer Näheres darüber in Kürze erfahren will, belehrt sich rasch in dem knapp gefaßten Ucberblick, welchen Arthur Woernlein über „WirthschaftlicheS und Technisches" des Buchgewerbes im amtlichen Katalog der deutschen Ausstellung ver öffentlichte. Dort findet man eine lehrreiche Zusammenstellung über die 13 großen Druckorte des Deutschen Reiches mit Angabe der verschiedenen Betriebe (Binderei, Schriftgießerei, Druckerei. Buch- und Kunsthandels, dann ein Verzeichniß über die in allen deutschen Betrieben dieses Gebietes beschäftigten Personen — cS ist eine ganze Armee, über 209,OM Menschen — nnd über die Ein- und Ausfuhr. Es entspricht nur dem mächtigen Aufschwung des schriftstellerischen und künstlerischen jungen Deutschland, daß die Einfuhr an Druckschriften, ClichöS, Farbendrucken und dergleichen im Sinken, die Ausfuhr dagegen, namentlich auf dem Gebiete der Kunstblätter, in beträchtlicher Zunahme begriffen ist. Eine Reihe thatlräftiger junger Künstler hat hier, vielfach im Gegensatz zur großen Menge, noch immer einem mächtigen inneren Drängen unwiderstehbar folgend, neue Ziele abgesteckt nnd das Buch und Druckwerk ieder Art zu neuem Leben erweckt. Das Buch soll ein Kunstwerk sein, das ist die heutige Losung. In Druck. Papier, Ausstattung und Einband soll cs auch ohne bildliche Zuthat dem Auge wohl thun. Wie viel war durch Jahr zehnte gegen diesen so natürlichen Grundsatz gesündigt worden. Nirgends mehr als auf deutschem Boden, an der Geburtsstätte des Buchdrucks- Billig und schlecht war auch auf diesem Gebiete lange, allzulange das Endziel. Wohin waren die prächtigen Vor bilder Gutenberg's und seiner Zeit geschwunden, die an den gothischcn Handschriften fcsthaltend jene markigen und dabei so wohlgefälligen Lettern schufen? Druck wie Papier und Einband mußten den niedrigsten Tiefstand aller Zeiten erreichen, ehe sie sich ihres Unwerthes bewußt wurden. Es ist bezeichnend genug, daß zum Druck des amtlichen deutschen Ausstellungskatalogs Typen von rundlichem Schnitt gewählt wurden in Art jener, „die bei den deutschen Truckern der gothischcn Sprache" üblich waren und sich auch für andere Sprachen eignen. Die vorurtheilslose, verständnitzbolle Würdigung des Besten aller Zeiten bei that- kräftiger Schöpferfreude im Sinne der Gegenwart — das ist heute der Wahjspruch. So Ist eS denn eine wahre Lust, durch die Aus stellung deö deutschen Buchgewerbes zu wandern. Bon sächsischen Buchdiuckereicn haben zunächst O. Brand stetter, Breitkopf u. Härtel, G. Kreysing. I. Mäser, C. G. Röder. I. 2- Webte und vor Allem Scheiter u. Giesecke, lämmtltch in Leipzig, groß ausgestellt. Ter Truck wissenschaftlicher Werke er fordert namentlich bei den schwierigen orientalischen Sprachen be sondere Leistungsfähigkeit. KreNsiug bildet hierfür eine Spezialität. Er beherrscht den ganzen babylonischen Sprachenstccit mit be- wuudernswerther Sicherheit: Sanskrit, Syrisch. Arabisch, Hebräisch, Koptisch, Samaritaniich, Armenisch. Griechisch, Hiero- glyphisch. Angesichts dieses wällischen Salats dankt der moderne Babylonier dem lieben Gott, daß der Sprachenstreir des zwanzigsten Jahrhunderts wenigstens in einer und derselben Schrift ausgefochlcn wird. Auch der heikle Notenstich und Druck wird vorzugsweise in Leipzig mit Sorgfalt gepflegt. Röder zeigt uns das Verfahren, angefangen von der rohen Notenplatte, wie sie geschabt, vorgezeichnct, geschlagen und geschwärzt aussieht. Auch Breitkopf u. Hätte!, deren unsterbliches Verdienst es bleiben wird, in 50jähriger Arbeit das ganze Werk Johann Sebastian Bachs veröffentlicht zu haben, ragen durch Musikaliendruck hervor. I. I. Weber hat sich durch die „Leipziger Jllustrirte Zeitung" einen Weltruf geschaffen. Sie hielt den Holzschnitt hoch, als von allen Seiten — nicht zumindest seitens der Holzschnittkünstler selbst — an seinem Untergang gearbeitet wurde. Wenn auch beschränkt anf die rein revrodnzireude Thätigkeit, wurde hier doch durch thunlichst treue Wiedergabe von Meisterwerken der Malerei der Kunstsinn des Volkes mächtig gefördert. Dem Drängen unserer Zeit entsvrcchcnd fand die malerische Wirkung, das feine Abtönen des Holzschnittes an Stelle der harten, unwahren Umrißzeichnnng sorgfältige Pflege. Unleugbar weiden damit die eigentlichen Grenzen des Holzschnitts verrückt, seinem innersten Wesen cnt- gegengearbeitet, ohne doch dos Original je ganz erreichen zu können. Die „Meisterweile der Holzschneidern nst". welche zunächst Arnold Böcklin's Titancnarbeit uns vergegenwärtigen sollen, geben denn auch mir einen blassen Widerschein der Vorbilder. Die Anstalt hat sich jedoch beeilt, hinter dem raschen Finge der Gegen wart nicht zurückzubleiben nnd. hat auch Sascha Schneider's „Gesammtausgabc in 18 Holzschnitte»" hinausgegcben. Und um nicht blos dem universalen Geiste, sondern auch dem ganz individuellen Magen gerecht z» werden, ließ sic ein „Universal-Lexikon der Kochkunst" erscheinen. Es sind zwei dicke Bände. Man wird wohl noch eine Hochschule für gastronomische Geographie errichten müsse», um den Wissensdurst unserer Frauen zu stillen. Weber macht dazu schon einen ganz hübschen Anfang durch die dem Lexikon beigegevene gastronomische Karte von Deutschland. Für den knurrenden Magen allzu fleißiger Ausstellungsbummler ist da eine lehrreiche Fata Morgana aufgebant. Schlesien z. B- steht nach dieser Karte unter dem Zeichen der Semmel und deS Streußelkuchens, Bayern unter dem von Hopfen und Malz — diese Botschaft hört man ausnahms weise ohne fehlenden Glauben —, Baden, Württemberg und die Rheinland«: leben im Sternbild der Traube, der Norden Deutsch lands aber hat Kornähre und — Kartoffel in seinem Wappen. Diese Speisekarte ließe sich beliebig erweitern. Wären aber nicht, so frage» wir, auch dem Hunger unserer Diplomaten die Gift zähne zu nehmen, wenn man ihnen — etwa bei dem nächsten Friedenskongreß — mit der gastronomischen Karte aller fünf Welt- theile auswartete? Wer wollte leugnen, daß die tägliche Nahrung, insofern sic auf Biutumlauf und Temperament des Menschen wirkt, zu den wichtigsten, freilich auch geheimsten Triebfedern der Politik gehört. Viele Koche verderben den Brei. Wenn aber erst der geniale Koch, der alle Völker nach derselben Speisekarte nährt, erstanden ist, wird auch der Weltfrieden nicht mehr weit sein Die Firma Weber hat weiter auch dem Johannistrieb unseres alternden Fest landes. der herzhaften Wanderlust in die weite Fremde durch Hesse-Wartegg'S Buch über Schautung und Teut'ch-China ein schönes Denkmal gesetzt. Was Druck und Ausstattung und ins besondere die geschmackvolle Vertheilung der Text-Illustrationen betrifft, gehört dieses Buch zu den besten neueren Erscheinungen. Den Arbeite» auf graphischem Gebiet, sowie dem eigentlichen Ver lagswesen wollen wir jedoch ein anderes Mal nachgehen. Hier sollte zunächst nur des Buchdrucks gedacht werden. Da nehmen Scheiter n. Giesecke einen breiten Raum für sich in Anspruch. Ans ihrem graphischen Institut gehen Blei-, Holz- und Messing- kchriften, Einfassungen. Vignetten. Dreifarbendruck- und Halbton- ätzunaeu hervor. Sie liefern Schnellpressen, Niimerirmaschincn, Bnchdrnckiitcnsilicn re. und besitzen em Schriftcnlagcr von — 300,000 Kilogramm. Sie geben eine Anleitung zur Papier- Stereotypie, das ist die Aoformung deS Schriftsatzes in einer Papierpaste. durch deren Abguß eine drnckfähige Platte gewonnen, das Tyvenmaterlal geschont, Arbeitskraft erspart wird. Kurz, es ist ein Unternehmen im großen Stil. Die eigentlich künstlerischen oder kunstsördernden Leistungen kommen dabei aber gelegentlich ein wenig zu kurz. Es ist nicht Alles „modern", was sich letzt so nennt. Nicht Jeder, der sich heute fest entschlossen binsekt. „den neuen Stil" zu erfinden, ist ein Prophet und Pfadnnber. Selbst Columbns entdeckte ein andere? Land, als er gesucht. Man wird cs daher entschuldbar finden, wenn nicht Alles „Natur" ist, was heute dafür schwärmt und sich dafür ausaiebt. In Scheiter u. Äiesecke'S „Moderner Schrift", in ihren Neujahrskarten, Fcsteln- ladungen und Reklamen sieht man wohl, wie es gährt und treibt, aber der Wein ist — mit Verlaub — noch ein wenig jung und für schwache Magen verderblich. „Allerlei Zierrath mr Bücher. Zeitungen nnd Accidenzen" genügt wohl dem Marktgeschmack, >ann aber ebenso wenig wie die natnralistiich sein sollende Messing- schrift für den Bnchvinder mit den Blümchen, Blättchen und Stengetchen Zeugniß für de» wahrhaft modernen Geist ablegen. Genug an dem, daß thatsächlich ein frischer Wind »nS daraus entgegrnwcht. Dem äußerlichen Abgncken wird bald, dcß sind wir gewiß, bei der geschichtlich überlieferten Gründlichkeit des deutschen Wesens ein tiefinneriicheS Hineinschauen aus dem Fuß folgen. Dann wird es nicht mehr der empfehlenden Worte „der Zeit strömung entsprechend" bedürfen. Peter Jessen hat darum seinen Beitrag im amtlichen Katalog mit gutem Recht in die Worte aus klingen lassen: „TaS Alte ist nicht mehr lebensfrisch, das 'Neue noch nicht reif. Aber die Gährnng ist so kraftvoll, daß man aus eine gesunde Klärung hoffen darf." Acrnschreib- und Kernsprech, Berichte vom 13. Juni. * Hamburg. Auf daS anläßlich der Annahme des Flotten- gesehes im Reichstage vom Senat an den Kaiser obgesandte Glückwunschtelegramm antwortete heute, der „Hamburg. Börsen balle" zmolge. der Kaiser ans Homburg v. d. H. durch folgendes Telegramm an den Senatspräsidenten Hachmami: „Ich habe Ihr Telegramm mit Freude emvfangen und sehe auf's Neue aus Ihren Worten, daß Sie Mich in Meinem Streben verstanden und bei Meiner Arbeit für den vorliegenden Zweck treu begleitet haben. Wie dankbar Ich dem Allmächtigen bin für diesen Erfolg, werden Tic begreifen. Möchte er uns seinen Beistand auch ferner leihen, das begonnene Werk bald zur ganzen Vollendung zu verhelfen, bis wohin wir unsere deutschen Hände noch tüchtig rühren müssen. Wilhelm, k. ll" "Oldenburg. DaS Ableben des Großherzogs Peter er folgte schmerzlos nach kurzer Krankheit. Der Großherzog Friedrich August trifft morgen Nachmittag aus Christiania hier ein. Der Herzog Georg ist heute Abend hier eingetroffen. * München. In der Kammer der Reichsräthe wies bei der Berathung des Etats des Donau-Mainkanals Prinz Ludwig den Vorwurf zurück, daß man partikularistische Interessen verfolge. Wenn das der Fall fein solle, würde man sich mit der Kanalisirung des Mains bis Aschafsenbnrg begnügen, um aus bayrischem Boden einen Umschlagplatz für bayrische Schiffe zum Seeverkehr zu er- erhalten, nicht aber für einen Großschifffahrtsweg Aschaffenburg- Passau eintreten. den Schiffe ganz Deutschlands beleben würden. Ter Ministerpräsident Frhr. v Crailsheim erklärte beim Eisen- bahne.at, weder Bayern noch Preußen denke an eine Eilenbalm- gemeinschaft. Auch ein Bayern einschließcndes ReichSeisenbahn- gesetz wäre eine Durchbrechung des bayrischen Reservalrechts, das Bayern nicht aufgeben wolle, könne und werde. "Paris. Die „Agence Havas" meldet aus Tientsin: Nach einem Telegramm aus Port Arthur schifften sich gestern 2tX»0 Russen nach dem Bestimmungsort Taku ein. "London. Laut einer Meldung des Feldmarschalls Lord Roberts ans Pretoria vom 12. Juni hatten die Generale French und Hamilton am 11. Juni 15 Meilen östlich der Straße Middel burg — Pretoria einen Mißerfolg gegen General Louis Botha. Die Verluste sind, wie Roberts hofft, nicht ernst. Unter den Tobten befindet sich der Earl of Airlie. Zur Unterstützung ist Polccares unterwegs. — An« Nbenosterflnsse errangen Kitchener und Methueu am 11. Juni einen vollständigen Sieg über Dewet und marichirten darauf auf Kroonstad. das völlig sicher ist. Pre toria nnd Johannesburg sind vollkommen ruhig. " London. Lord Roberts telegraphitt aus Katbofch vom 12. Juni: Die Verluste des Generals Methuen am gestrigen Kampfe betrugen: 1 Mann tobt, 18 Mann verwundet. Das Derbyshire-Regiment hatte am 7. Juni 36 Tobte und 104 Ver wundete. Tie Verwundeten befinden sich sammtlich im Veomanrv Hospital. das von den Buren genommen. dessen Methuen sich aber wieder bemächtigte. — Eine amtliche Depesche besagt: Die unter dein Konunando eines britische» Admirals stehenden inter nationalen Streitkräste trafen ain 11. Juni auf Boxers, die in be trächtlicher Zahl nahe der Eisenbahn bei Langsang standen. Co entspann sich ein Kampf: die Boxers flohen und ließen 35 Todtc auf dem Kamvsplatzc zurück. Unsererseits keine Verluste. " London. Die Shivving Federation trifft Vorkehrungen, nin dem Streik der Arbeiter des Alvcrtdocks zu begegnen. Ce sind Untcrkiinftsräuine für 50»> Ersatzleute geschaffen worden. 3v>> wurden bereits eingestellt und aut die von den Streikenden vcr lassencn Schiffe vcrtheilt. Tic Führer der Dockers Union und zahlreiche Ausständige veranstalteten heute Morgen einen Aufzug bei den Westindian und Southwestindran Docks und haben ver schieden«: Versammlungen avachalten. Es heißt, eine Anzahl Arbeiter der letztgenannten Docks hätten gleichfalls die Arbeit niederaelegt. Berlin. Der Kaiier besuchte, wie aus Homburg gemeldc. wird, heute früh die Saalburg, wo er im Römerkastell unter Führung deS Banraths Jacobi 2>'2 Stunden blieb. Die Kuiserin Friedrich traf gegen 12 Uhr von Schloß Friedrichscron zur Früh- stückstasel in Homburg ein. Berlin. Der Kaiser hat den Staatssekretär des Reichs- marineamtS Viecadmiral Tirpitz in den erb 1 ichen Adels stand erhoben. Eine Anzahl höherer Manneoffiziere erhielt Ordensanszeichnilngeii. — Aus Eisleben wird gemeldet, daß während des gestrigen Festmahles im Waisenhaus ein Telegramm aus Kassel eintraf, tu dem das Kaiserpaar noch den letzten Dank für das außerordentlich gelungene Fest und seine Glückwünsche cinssprach. An der gestrigen Parade nahmen 1120 Berg- und Hüttenbeamte Theil, 5<W Berg- nnd Hüttenarbeiter bildeten Spalier und außerdem waren .M Invaliden, 88 Festordner. 4M Schlepper und Jungen und 100 Beraschüler bei der Anfstcüung. Heute findet ein Bicrfest in Hcttstädt statt, wo im Jahre 899 die ersten Erzfunde gemacht wurden. Berlin. Der B » ndesrath nahm heut: das Flotten- gesetz, und die Kostendeckungs-Gesetze nach den ReichstagS- veschlüssen an und überwies die Vorlage betr. die Besetzung der Stellen der juristischen Mitglieder des Reichs-MilitärgenchtS,! Ober-Militäranwalt nnd Militäranwälte, mit Ausschluß der Stellen des bayrischen Senats, den zuständigen Ausschüssen und genehmigte die Vorlagen betr. den zollfreien Einlaß der von der Pariser Weltausstellung zurückgclangenden luxemburgischen Aus stellungsgüter. die Ausprägung von Reichssilbcrmnnzen und die Außerkurssetzung der RcichSgoldmünzen zu 5 Mk. Der Bundesrath wird seine Ferien erst Anfang Juli antreten. — Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt zu dem gestrigen Sessionsschluß des Reichstag: Der erfolgreiche Verlauf der nnnmehr ab geschlossenen ReichßtagSsession eröffnet einen erfreulichen Ausblick anf die für das nächste Jahr bevorstehenden wichtigen gesetz geberischen Arbeiten nnd aus ein ferneres einmüthiaes Zusammen wirken des BundeSraths und des Reichstags zum Wöhle des Vater landes. — Entgegen der Nachricht, daß der päpstliche Stuhl seine Zustimmung zur Schaffung einer katholisch-theologischen Fakultät in Straßbnra von der Verständigung über die Errichtung einer päpstlichen Nuntiatur in Berlin abhängig mache, wird aus Rom mitgetheilt. daß in Bezug auf eine päpstliche Vertretung in Berlio- keinerlei Meinungsaustausch stattfinve. — Antyn v. Werner lrgtzsz PsmiS'S «UM «ti'Scrmilch. ML Dres-ver Wolter« Gebe. Pfund. Voitzaerar. 7S
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