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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000905020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900090502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900090502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-05
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Die Panzerichisie ,.Kurfürst Friedrich Wilhelm". „Brandcnbnig" und „Weißenbirrg" und der Kreuzer „Hcla" trafen am 3. ds. M. in Wiiinng ein. Das Panzerschisf „Worth" traf am 3. ds. M. in Tsingtau ein und geht am 5. ds. M. nach Ainoh. Antwerpen. Ter Dampscr „Stuttgart" niit 170 aus Cliina zurückkehrcndcn deutschen Soldaten, darunter I bei Tal» Verwundeten, ist heute früh8>P Uhr hier eingctrofsen. Damen der hiesigen deutschen Kolonie hatten ein Komitee gebildet, das an die Soldaten Tabak. Cigarren und Cbocoladc verlheilw und den Offizieren Bkumensiräuße anbor. Tic Ankunft der „Stuttgart" halte eine grobe Menge Neugieriger nach dem Haien gelockt. London. Wegen der groben Trnpvennnkünste verlangten die Deutschen alle Gebäude und Grundsliicte des in der deutschen Niederlassung in Tientsin besindlicben amerikanischen Lagers. DaS Verlange» wird wahrscheinlich erfüllt und ein neues Lager augcr- halb Tientsins errichtet werden. Londu n. Das „Renler'sche Bureau" erfährt: Man ikt ernst' lich besorgt über das Ausbleiben von Nachrichten aus Peking und über die Unmöglichkeit, mit den Geiandten in Verbindung zu treten, wofür man bis seht keinen Grund kennt. Tie telegraphische Verbindung ist, wie angenommen wird, ans's Nene von de» Chinesen unterbrochen. Tie ernste Lage wild nicht gemildert durch die absolute Unkenntnis;, die bezüglich der Haltung der geflohenen chinesischen Behörden obwaltet. London. Dem „Ncutcr'ichen Bureau" wird aus Peking bom 2l. v. M. gemeldet: Die verbündeten Truppen machte'! heute eine neue Rekognoszirung im Kanerlichen Jagdpark, sahen aber nichts vom Feinde, der sich, wie man glaubt, in westlicher Richtung zurückgezogen hat. London. Der „Standard" schreibt: Wir haben geringen Zweifel, das; die deutschen Truppen in Peking bleiben werden, wer auch immer znrückgehe» niag. Wir haben gleiches Vertrauen, das; die britischen Truppen mit ihnen kvoverircn werden. Wenn beide Mächte einen festen Sland einnähmen, würden sic keine Ver biindeten brauche». Ocslcrrcich-Ungarn und Italien würden mit ihnen sein, auch wenn Japan bei Seile stünde. Das deutsche, britische und indische Heer könnte genug Soldaten stellen. Peking und die Verbindungslinien solange zuhnllen. bis eine definitive Neuregelung der chinesischen Negierung stattfinden kann Die Last mag schwer sein; aber wir werden vor ihr nicht zurückschreckcn und, Wir vertrauen darauf, auch Deutschland nicht. Washington Halbamtlich wird gemeldet, das; rndgiltige Antworten auf die letzte Mittlreilung der Vereinigten Staaten an die Mächte hinsichtlich des Kr' ück; ngs ans Peking noch nicht eingegnngen seien. Die Ereignisse in Peking ermnthigten die Regierung zu der Hoffnung, in sogar zu der Erwartung, das; Ruß land dem wie es scheine allieitige» Wunsch der Mächte nachcreben und seine Absicht, sich aus Peking zurückznziehcn, ausgcben werde. Berlin. Viceadmiral Beudemaun. der Chef des Kreuzer- geschwaders. erhielt den Steril mit Eichenlaub und Schwellern zum Rothen Adlerorden 2. Klasse. Berlin. Eine Summe von lO.lMMk. wird der Kauer der evangelischen Gemeinde des GulSbczirkes Dembowalvnka bei Brieten zum Ban einer eigenen Kapelle überweisen lassen. Berlin. Fünf höhere französische Offiziere sollen dem Ver nehme» nach zum ersten Male seit dem Kriegsiahre 1870 an dem deutschen Kaiseimanövcr theilnehme». , Leipzig. Das Gerücht, daß die Leipziger Wollkämmerei ihre Filiale in Antwerpen auigeben wird, ist unrutressend: des gleichen ist von einer grösseren Zahlungseinstellung einer Welt- firnin in Vervicrs hier nichts bekannt. München. Durch .Handschreiben vom 30. August bat der Prinzregeut dem König Victor Emauuel von Italien das 10 Bäuerische Jnsanteiie-Regiment in Erlangen verliehen und verrügt. das; das Regiment künstig den Namen „König Victor Emannel III. von Italien" zu führen bat. Frankfurt n. M. Theodor Stern, der Seniorches des Bankhanles Jakob S. H. Ster», Mitglied des Eeutralnusichusses der Reichsbank, ist in der vergangenen Nacht gestorben. Paris. Dem „Figaro" zu'olge ist das Hindichre'he» des Kaisers von Rußland aus Wuistch des Leweren wisst veröffentlicht worden. Präsident Loubel bat den; Kauer telegraphisch »euren Tank anSgeiprochen. — „Ga ul als" tagt, der Brie! des Kaisers ;eige. das; das franzvsiich-rn'siichc Bündnis; fester und inniger »ei. als ie. Jeder Franzose werde sich darüber rückhaltlos freuen. Es »ei die Pflicht der Regierung, hieraus nach Möglichkeit 'Nutzen für Frantreich zu ziehen. — „Solei!" weist nngcsichts der Verleihung des Andreas-Ordens daraus hin. das; Rußland gerade jetzt den Zoll aus französischen Wein in Fässern bedeutend erhöht habe, und meint, die geringste Zolleimäsngnng würde willkommener sei», als derartige platonische Smiivathicbezcigungen. Rom. Gegenüber uurlausenden Gerüchten erklärt der „Povolo Romano". Italien beabsichtige tu dem gegenwärtigen Moment der chinesischen Frage lediglich milzuwirken, dag das Einvernehmen der Mächte erhalten blerbc. Glasgow. Amtlich wird gemeldet, das; sich die Pest nach dem benachbarten Govan verbreitet hat, wo am Sonntage ein Knabe an der Pest starb. Oertiichcs und sächsisches. Dresd n. -1. September. —* se. Majestät der König begab sich heute trüb in Be gleitung einiger Kavaliere vom Dienst mit Sonverzug »ach Klrugeuberg zur Hochwildiagd aus Svechtohauicuer Revier. Tie Rückkehr nach Pillnih erfolgte in den Nachmittags»!»»?»'». —* Se. Durchlaucht Prinz Friedrich zu Schönburg- Waldenburg ist hier Lnaekommen und nahm im „Grand Union- .Holcl" Wohnung. —De. Epeellenz der König!. Obeihoiniarichall Grat Vitz thum b. Eckstäd! ist heute Voimittag von Pillnitz abgereist. An »einer Stelle hat Hvfinartchnll Freiherr von dem Bn-siche- St reit borst den Dienst bei Jbren Königl. Maieilätc» in Pillnitz übernommen. Ferner ist Hottränlcin v. A beten heule znu, Dienst bei Ihrer Majestät der Königin in Pillnih cin- getrofscn. —Dem kanilnännischc» Direktor der Sächsischen Maschinen, fabrik Herrn H ü b f ch m a n n in Chemnitz. der am Sonnabend aus eine 40jährige Tbätigkeit im Dienste dwws grössten Etablissements der Skudt znrückbticken konnte, ist der Albrechtsvrdcn 1. Klasse ver liehen worden. —* M i t t h e i l nn g e ir aus der Gcsamnitrat h s - Sihung. Bürgermeister Het'chcl wird vom 2t. September bis 0. Oktober beurlaubt. Ter Rath beichlos;. zu Lasten dcS nächsl- inhrigen Haushaltplancs folgende Beihilfen fortzuacwähren: dem Gemeiiinüpigen Vereine für seine zivölt Volksbibriothelen l l ND Al'ark. für Zwecke seiner össentlichen Vorträge 300 Nrt. Ntiethziris Vergütung tOO Mk., znr Förderung der Jnaendwiele 12»D Nrt.. zur Unterhaltung von Vvtkstüche» und Hausballurigs'chrrler, 35>»0 Mark, zu Freistellen sür Bezirksschüler in Handsertialertsknrien IGIO Mk., zniaiumen 20.800 Mk.: dem Konvent der Granen Schwestern 1000 Mk. dem Verein Gewerbtreibender für »eine Fachschule ein echöhter Betrag von 500 Mk. der» Dächsiicheii Knnstvcrein 500 Mt. Uni die iiordösttiche Altstadt wehr a!s bisher gegen die Hochwässer der Elbe zu ichühen. wird von» Tieibanamt s und der 2. Abtheilnng emviolile». den Damm der gcplaate» Hocb- nfcrstrahe in der Slrecke zwiichen der Jägerlasenie und Arttons. i zunächst ohne die Slrahenobeislüche selbst hcrznslellen. anzu'chütte». ! dns Vorland abzugraben und das Uter zu erhöben und zu be festigen. Der Ralh genehmigte die Planung und bewilligt zu ihrer Ausführung ein Berechnnngsgeld von 200 000 Mk. Im Jahre t8l»7 batte die Stadtgemeinde znr Sicherung der D-nrchiühr, > ung der geblante» ».»llislädter Hvchnserstrajze das Grundstück de-s Holz- und Lteinbäirdters Gustav Advls Schatze, soweit es nicht tünitiges Bauland bildet, zum Preise von 170.000 'Mk. an»ekauit. es war ledvch. da der Berkäuter zunächil. i» der Jmiehabuug urrd Benuhurrg des Kaulsaegensiaiidcs verblieb, vorläufig nur der Knus- preislbeilbelrag von .',)».»»««> Mk. bewilligt worden, unk» zwar vor, . »chusiweöe zu Laste» des Betriebsvermögens. Mit Rücksicht ans die Turchtülirnug des Abfangkanals durch das Grundstück und die ! nach vorstehendem Punkt 5 in Aussicht genommenen Veränder ungen an dem Elbniervorlande cmvsiehll es sich, die demnächtlige Uedergade des Grnupstücks an die Stadlgemeindc zu erwirken, j Hieidurch wird gie chzeilig die Zahlung des Orestes des Kaurvrciies j an I2>>.'i»»o Mk. bedingt. Der Rath bewilligte dielen Betrag. — s Tie Verbreite,uns, der Leipziger S>rage in ihrer änheren Strecke ! ist. nachdem sich die 'Anlieger zur Abtretung der Vorgärten unter gewinen Bedingungen bereit erklärt haben, nnnmehr ermöglicht Der Rath nenehmigtc die mit den Anliegern gelivsscncn Verein, harui'aeu und bewilligte zur Ausführung der Verhreiteniiig 10.017 Ml aus dem Betriebsvermögen. —Heilte Varniitlag unltmeu die kirchlichen September- Feste im Vereiusbanie. Zinzendvristraße 17. ihreti Anfang. Nach- ! dem Vvrmittaas >-0 Uhr die Hanplvciiamniinng dcs Kvniitecs des l Sächsitchcn Hauvlmiisiansvereins und der Vertreter der Zwcig- - vcreine unter dem Vocsip, des Herrn Grast» Otto Vit'.thuitl v. Eck- slttdr. die in der Haiiptiache interiien 'Angelegenheiten gewidmet war. siiiltgeinnden hatte, trat '.tl Ubr ehendaielh't eine erweiterte ^ Helterverianuiilang der iächsiichcii '.>Niisionskonierenz unter dem Vorsitz des Herrn U. U. Kleinvanl-Brockwiiz zusammen. Tieseldc ersrente sich eines zahlreichen Besuchs und wurde durch den gemein- ichastlichcu <Z>eiang des Liedes „Wach aus du Geist der ersten Zeiten" und einem vom Herrn Porstlzendcn gesprochenen Geber eingelestet. Nach herzlichen Worten der Begrünung und des Danles an die Anw-"enden sür ihr Ecscheiucn sprach Herr TiakonuS Tr. Jeremias-Leipzig über das Thema „Wie gewinnen wir, die , gebildeten Kreist iür die Mitsion?" Es gelte, führte der^Herr s Vortragende einleitend aus. die gebildeten Kreist sür eine Sache zu gewinne!!, die den Vätern nrögtentheils fremd gewcieu ist. Tie Abtieiguug de" gebildeten Kreist gegen die Miision habe einerseits einen geichichrlichen Grund, andercrieils liege die Schuld daran an 'der Kirche der Gegenwarr. Ter Herr Vortragende behändeste darauf eingehend die Mittel und Wege, um einerseits die Geist lichen und die kirchlich gesinnten Krene und andererseits die nicht kirchlich gesinnten .Kieste, die der Müsst'» viestach mir verhaltenem Has; gegenüber stellen, mehr und mehr rür die Mstsiou zu iirtcressireu. 'Als solche Mittel bezeichnest er die Einrichtung von Missronslehr- kuricu. die Schärfung einer Verbindung zwstchen den Paswcal- tonserenzen und dein Müsionshaus in Leipzig. Betheiligung der Schule, des Kinder- und des Gemeindegotstsdstnssts. Besonders ici es nothivendig gegen die in westen Kreisen herrschende Unwissen heit in Sache» der Müsst'» zu wirst». Zn betonen sei beionders, das; die evanaelüche Million nichts zu rhuu habe mir politischen Interessen 'Allerdings löuutcu die Bestrebungen, die Gebildeten sür die Mission zu interessiren. auch zu gefährlichen Konieguenzen führen. Unter dem Schulz des Staates solle Mission nicht ge stichen werden. Tie Gebildeten müssen viel besser sür die Kunst des Gebens erzogen weiden. Vielfach stehe dns, was sür die Zwecke der Müsst»! aegeben wird, i» starkem Misiverhättnis; zu den Opiern. die die Müsst», erfordere. Dagegen dürfe aber auch nicht zu kehr getrieben werden, die Müsionsgaben müssten fließen ans den He-zen der Memchen. es dürfe nicht gesammelt werden. Zn kon- sialsten tci. das; die Mehrzahl der Gaben »mner von den Armen und Gerinnen lammen werde, doch solle man bei den Ankündig ungen von Sanunlnngen nicht die Noth mißbrauchen. Im An schluß hieran machte Herr L. Paul Mittheilung über den während des ahgelanienen Jahres erzielten Ab-atz der „Mitsionsbilder", von denen 150>t Stuck h'sher verlaust worden sind, und belichtest weiter, daß vom IN Oktober ab eine Prcsstvrrcsvondenz bernns- gegeben werden soll, die Mittheilnnaen bringen wird vom Gebiet der Heideiiinüsion, von der Dhätigstit der Leipziger Müston und der Mission in den deutschen Kolonien und womit man der großen Uickeiinlins;, welche ailciithalbe» über die Mission hecricht. ;» begegnen gedenkt. Diese Korrespondenz soll nncntgeltlich abgegeben resp. an die Oiedaktionen ic. veriandk tverden. Hierauf trat die Kunst «,,d Wissenschaft. "r* In Folge Erkrankung des Herrn Wicckc muß die Aufführung von Bvron's „Manfred", die Freitag den 7. September im Königl- Opern Hause stattfiude» sollte, zunächst ver schoben weiden. Dafür wird die Nicolai'iche Oper „Tie lustigen Weiber von Windsor" in Seene gehen. — Den Ahonucuten des Königl. Schauspielhauses können die bisher von ihnen imregchabtru Plätze nur bis Donnerstag den 0. September Nach mittags 2 Uhr reservirt werden Ahonnementshillcts. die bis z» dicicm Zeitpunkt an der Tagesknsse des Königl. Schauspielhauses von ihren bisherige» Inhabern nicht abgeholt sind, weiden von Freitag den 7. bis mit Sonntag den 0. September zu den üblichen Kasseiisirinden an der Tageskasse des Königl. Schauspiel hauses anderweitig vergebe». Pariser Eindrücke. m. DaS No. tionalfest. Seit einer Woche lagert eine wahrhaft afrikanische .Hitze über Paris — die Menschen schleichen vollständig erschöpft dahin, die Thiere schleppen sich mühiam durch die dampfenden Straßen, die Arbeiter keuchen unter dem Unerträglichen — Alles lechzt »ach Eilösimg. nach Regen und Kühle. Vergeblich! Einen Tag wie den anderen steigt, um mit Map im „Freischütz" zu reden, diese Sonne furchtbar uns empor i Eisgetränke. Eis zum Kühlen, ist schließlich die allgemeine Losung, aber die Kellner schütteln die twmadisirten uud srisirtcn Köpfe und gestehen, daß es radikal geschmolzen sei, gleich der Abueiguiig der Ficmzoie» gegen die Deutschen, das: es keines mehr gäbe. Auch das Wasser sänkst cm. knapp zu weiden So begnügt man sich niit lauen Getränken, vaizngsweisc Mlt Mozagrans und dem ebenso beliebte» als gefähr lichen Absinth — gleichviel man triittl. um die ahstett'enden Nerve» wenigslenS elivas cmfzukriichen. Es ist ein emsttzlicher Zustand, der durch verichiedeue Zufälle bis zur Unerträglichkeit gesteigert wird. Im 6ats «iu Earcimul liegt neben nrir ein Fremder »r Ohn macht ; er ist vom Hitzschlag getroffen. Man labt ihn mit Essenzen und legt ihm nasse Tücher aus Kops und Nacken — Alle stehen ihm bet, die sich in seiner Nähe befinden, denn Jeder fühlt, daß er leicht von demselben Schicksal getroffen weiden kann. 'Ans den Boulevards ist die Schwüle noch drückender. Wenige Schritte von mir stillt ein snnges Mädchen um. Wieder ein Hitziclilag. Man schasst cs gleich einer Sterbenden fort, ohne über den Fall sonder lich erregt zu sein. Dabei erzählt ein Polizist, die Hitze habe gestern zwanzig Opfer aekordert. Heute wird cs nicht viel anders werden. Zu Mittag wird das Thermometer sicher wieder ans einige N> Grad Celsius steinen — gestern halten wir 47! Und dazu N a t i o n a l f e st! Von Napoleon Ikk. erfunden, der. in Vielem ein geschickter Kopist der römischen Cäsaren, wohl wußte, wie man das Volk mit Festen und Spielen sängt, war nnler seiner Negierung der 15. August, der Geburtstag Napoleons k., znni Nakionalfest bestimmt worden. Wie aber in Frankreich nichts lest siebt, io mußte auch dieser Tag bald »ach dem Sturz des zweiten Kaiser reichs einer anderen Bestimmung weichen Die R cpnk> lik erhob den k4. Juli znni nationalen Festtag, als den Taa. an dem 1780 die Pastille erstürmt wurde. Für eine Republik, die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit auf ihr Banner geschrieben, konnte wohl auch kaum ein geeigneterer Tag gewählt werden, als der, an dem diele grausige Zwingburg, dieser entsetzliche Kerker siel, in dem monarchiiche Willkür und hösisthe Kabale Tausende von armen Unschuldigen in Kette» schmachten und sterben ließen. Nun erbebt sich ans dem Platz dieies vom Volke gestürzten Gefängnisses eine herrliche, himnielanstrebendc Säule, aus deren höchster Stütze aus einer goldenen Kugel der Genius der Freiheit schwebt, in der Rechten die Fackel des Lichtes und der Aufklärung tragend, in der Linken die zerbrochenen Ketten der Ty'nnnet. Hier um diese Säule tollt und lärmt das Volk am 14. Juli am lautesten: hier hat es gleichsam ein Privilegium, sich seiner revolutionären Freiheit zil erfreuen, obgleich auch die feineren Geullsthastskieise. vorn Frriheitsinbcl mitgrrissen. es an Lustigkeit und Fröhlichkeit nicht fehlen lassen. Alles schwimmt an diesen, Taae in einem Meer von patriotischem Glück, nur» festen kommt die Brübeilirkkeit der sonst ert eincn Gc»kllschastSk>risr »o sichblar r»m Ansdinck. wie zu der h'kto nationale. Es erscheint on diesem Taae als Wien alle Menschen gleich: Stand und Rang, Aini und Reick» bestehen nicht mehr, und nur das eine Gefühl scheint Alle zu beherrschen, das Maria Stuart zubelnd hinausruit: „Laßt mich die neue Freiheit genießen, laßt mich ein Kind iein und seid es mit". Und was wird nicht Alles gcthan, um dicieFestfreude zu erhöhen. Auf den herrlichen Boulevards entlang, bis hinauf zur Madelame, durch alle Hauplslraßen der Stadt lind unzählige mächtige, aus frischen Blumen und Palmenwedcln gefertigte Guirlanden gezogen. In dieien glänzen gropc, silberne Sterne und in diesen bnirttarbige Glühüchlcr >ür die abendliche Beleuchtung. Die Tnrolore flattert auf hohen Masten, hie und da lugt auch wohl eine Jahne oder ein Schild hervor, mit dem nüsischcn Dopveladlec. an die Zeiten erinnernd, als Rußland und Frankreich sich jubelnd verbrüderten. Alle össentlichen Gebäude, alle Theater und Bergnügungslokale sind reich geschmückt — zwar nirgends eine Krone, überall aber Schilder ni:t dem Wappen der Stadt Paris, dem schwankenden Schiff ant dem Meere, mit der stolzen Inschrift: „Xavis tlactuat. cell n»n inkoitt" — „Es schwankt, aber es sinkt nicht", oder verziert mit den Initialen der Republik: I>. O. und dem republikanische» Wahl- svrnch : ..1,0-erts — kg.ilttg — Oratsrnita': Mauern und Giebel, alle Denkmäler trauen Blumenschmuck: die gebundenen römischen Pfeile schanen aus glänzenden Dekorationen hervor, und selbst die lange Reihe der Heiligen an der Haupttrant der Xotre Oamo äs karm haben einen festlichen Anshiitz erhalten: hinter ihnen sind purpur farbene Tücher ausgelvannl. die die Umrisse dieser alten, künst lerischen Gestalten in ihrer gothüchen Schönheit plastisch hervor- trete» lassen. Und die unglaubliche Fülle der Fahnen! Fahnen au allen .Häusern, an allen Wagen. Fahnen als Busennadeln. Jahnen aus den Hüten: selbst Spielzeuge, kleine aus Wolle gefertigte Asse» und Hunde tragen die französische Tricolore, auf der die Initialen der Republik angebracht sind. Das Llapc-rria äu I-ouvra. das in seinen vier Fronten vielleicht an tausend Fenster zählt, ist an einei» jeden mit einer Saline geschmückt: die große Oper, die Veiidümesänle, die Madelaine mit Jahnen: das Findel« hanS hat Fahnen, die Morgue trägt Fabnen und selbst an und aus den Friedhöfen weht cs in Blau-Wcrg-Rolh. schon tclir früh auf de» Beinen, konnte ick» zunächst die Truppen znr großen Revue ausmarichiren sehe». Paris, um diese Stnnbe sonst noch ganz still, woczt heute schon im Fcstgepränge. Bon allen Serien ertönt 'Musik, schmetternde, freudige, todeSmuthige Fanfaren und Marichweisen, als ginge eS z» Krieg und Sieg. Achtzig Tausend Soldaten desilireir beute vor dein Präsidenten: die Armen müssen von früh 8 Uhr bis zur Parade, die mn 2 Uhr staltfiiidct, auf dem großen, weiten Rcnnfeldc beim Lais äs Lau«
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