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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.09.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000913028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900091302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900091302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-13
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Kerugsgebildr: KierteliLbrliÄ 2 Mt. so P'a. r durch dir Lost r M. ?s Ps,. Die.DrerdnerNachrichtcn'' erscheinen täglich Morgens; die Beälelirr i» Dresden und der »ückiim Unigedung. wo die Zuiraaung durch eigene Bolen oder Lommimonäre erfolgt, erdallc» das Bialt an Wochentagen, die nicht aus Sonn- oder Feiertage folgen, in zwei Tkcilauögaben Abends und Morgens jugesiellt. Kur Rückgabe eingeiandter SchM- ftücke keine Bcrbindlichkcik. Sernivrechantchlntz' »Mt l Lr. 11 n. Sr. SOS«. Telegramm-Adrelic: v-chrichtrn r>r»«d»n. Mittwoch-AbendÄUSgclde für Dresden und Umgebung. Anzeigen-caril. Die Annahme von Ankündigungen erwlgt in derknuivtgk'chciitssleUc und den Nebenannadmeilellen in Dresden bis Nachmittags a Ulir. Sonn- nno tte.ertags nnr Martenitraiie M von II biS'/ül Ubr. Die I wattige «Ärund ,,'ile lca. 8 Siltieni is Pia., An tündianngen ans derPrivatieite Zeile M Pia.: die Livaltigc Zeile als ..Eingeiandt' oder am Tcrfseile so P»a. 7,n Nilnimcrl! nach Sonn- und Feier tage» I- des. 2 wattige Plrnnd,eilen so. so bei. so und so P;g. »ach dewndereni Tari». Auswärtige Aufträge nnr gegen Boraitsbezalilung. Belegbiätter werden mit IC Pig. berechnet. Kvrvvll-LSMsA .secler.Vrt. Ein Lllltsrnuih. ^ Ivick- 8uckt atknivLcdeiiistüiiüs ireräen Li.Imo'.i xebes^ort initl xrnnäbeb be.-Mtigt clnieli 6io berühmten 8lluiiü-i.81'llt1l vl. Nll!?6l'8 vvnpill«!!, pr. 8>:bacbtel 1.7»s» HII». .>sileti>. 2.5». ^Üunin. Nlt.tt'.'U'Ixu' -'».0. 's'o- Zalomoim-ApoMke, 1»i 1., >«enmkt, Ut 8. t»,;zjrnüttilr>1 17-1,0. Nr. lKcueslc Trahtberichie. Hosnachrichtcn, Nechtsichntzvercin für Frauen, Kvnologischcr Verein. Victoria-Salon. „Lucia Non Lammermoor", „Der Hochzeitstag". Donnerstag, 1:Z. Leptembcr Vollmachten wie Prinz Kling im Jahre 1800. Er üöcrbrachte ein kaiserliches Dekret mit einer besondere» Anweisung air Hart vom Kaiser. — Die russisch-chinesische Bank schlicht morgen ibr hiesiges Bureau und wird nach Shanghai verlegt. Die Bant bat zur lbcilmciseu Schadloshaltnng de» kaiserlichen llniversitäisicmds i» Höbe von 5 Millionen Tacls mit Beschlag belegt, ans den die Chinesen zur Bezahlung ihrer Truppen Wechiel zogen. Shanghai. 000 iapaniichc Seeioldalen wurden hier ge landet und stellten sich formell unter den Befehl des englische» Generals. Wildparkstation. Die Kaiserin ist kurz nach 12 Uhr hier cingetrvssen und hat sich alsbald in's Neue Palais begebe». Berlin. Das preußische Stnatsminiileiinm hielt heute unter Barsch des Fürsten Hohenlohe eine Sitzung ab. — Heute Vormittag versuchte der Sänger E. seine Braut durch drei Be volvericlnisse zu tödten und erschoß sich dann selbst. Das Mädchen ist nicht lebensgefährlich verletzt. Berlin. Ter General der Infanterie ».Werder, früherer Botschafter am russischen Hofe, hat sich, einer Einladung des rnisilchen Kaisers folgend, nach Scala begeben. K o n st a n t i n o p e l. Ter Bali von Beirut ist mit der Leitung der über den Vorfall in Haiia vorznnehmendcn Unter iiirhnng bcticint worden. Tic Bestrafung der Tbcster und der Schutz der deutschen Kolonie in Haisa seien zugeiagt. Bukare st. Tie „Agcnec Rmimainc" meldet: Heute wurden voin Kncgsministerium ausgehende Kundgebungen angeschlagen, durch welche die Bürger an ihre Pflicht im Falle einer cventucllcn M obilmachnng des Heeres erinnert und die Maßnahmen be züglich der verschiedenen militärischen Requisitionen fcstgcstclll werden. Lonrcneo Marques. Präsident Krüger ist hier an gekommen. (?) Ocrtliches und Sächsisches. Dresden, 12. September. — * Am gestrigen Souper cm lamillo bei Ihren Königlichen Majestäten nahmen Ihre Königs Hoheiten Prinz Georg. Prinz Max und Prinzessin Mathilde Theil. Heute Nachmittag nimmt Se. Majestät der König in Pillnitz eine Huldigung des Konservntiven Bereins vom Boston des Wafferpalais entgegen. —* Ihre Kaöcrl. König!. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August ist gestern Abend von ihrem mehcwöchent lichen Auicnthnlt nn der See in derPrinzlichen Villg zu Wachwitz wieder eingetroifen. Heute stgttete die hohe Frau ihrem Geniali! in Schloß Nvkhichönberg einen Bestich ab. wo Se. Königs Hoheit Prinz Friedrich August bekanntlich im Manöver weilt. -* Se. Excellenz der kommandirende General des Ist. (2. Königs Sächsischen) Armeekorps Herr v. Treitichke. die Herren Kreiskauptmcinn Dr. v.Ehrcnsteln und Oberbürgermeister .Znstizrnth Dr. Tröndlin haben das Ehren-Präsiainni der Motorwagen Ausstellung Leipzig 190«) übernommen. Ihnen zur Seite steht ein Ehren-Komitce. — * Ans Anlaß des 72. Geburtstages der Dichterin Marie v. Elmer-Eschcnhnch fand gestern Abend 8 Ubr in Meinbold's großem Saale eine Versammlung des „ R c ch t s schntzverci n,s für Kranen" statt. Tie Vorsitzende. Iran Stritt, begrüßte die zahlreich erschienenen Damen und wies darauf hin. daß die Frauen rechtlerinnen besonderen Anlaß zu dieser Feier hätten, da Marie v. Ebncr-E>chenbach den glänzenden Beweis erbrachte, daß die Frauen zu den höchsten und ausgezeichnetste» Leistlingen berufen und befähigt sind. Eine intime Freundin der gefeierten Schriftstellerin. Fränlcin Natalie v. Milde, gab in einem interessanten Vorträge ein Bild bon dem bewunderungswürdige» und arbeitsreichen Leben der Greisin. Eie zeigt in ihren iämmtllchcn Werken und ties emvstindcnen Aphorismen, daß die nngeilrcliie Freiheit lange nichr eine Verminderung der Pflichten mit sich bringt, denn .Freiheit ist Verantwortlichkeit". Weiter lehrt die Autorin, daß daSMntrcr- recht einer jeden Frau im allgemeinen Wohlthun an der Meirich heit betbätigt werden kann. Die Gestalten ihrer Dichtungen nimmt die Ebner Eichenbach fast ausnahmslos ans den Kreöen der Arbeit, wie sic auch selbst die Arbeit zu ihrer Lebensaniaabe stellte und immcc und überall ihre ticie Edrsurcht vor verarbeiten den Klasse zu erkennen gicks. beieichnet sie doch selbst die Arbeiten den als „die nach Eclösting blickende ewige Dienstbarkeit". Ein weiterer Vorzug ihrer Werke liegt in deren frischem »nichilldigem Hnmor und dann. Vaß Licht nnv Schatten. Necht und Unrecht nicht einleiHg pettäcist ist Tie Vortragende gab sodann noch ein kurzes Lebensbild der Dichterin, illnitrirt von Beispielen, daß a le die mit der'elbe» in irgend eine Berührung gekommen sind, ihr innige Liebe cr-eige». Ter Redner!» wurde für den cinstnndigeir gemnlhvoll » Bortrag lauter Beifall zu Theil. Tie Vorsitzende schloß sich ihcciscit-s dem Danke an und gab noch bekannt, dag voni 27. September an i» „Braun's Hotel" die 128. Gcnercilnersamm lnng der ..Denlichen Fmncnvereine" statlsindrt. Zur Verschönerung ves Feiles sind hervorragende Kräfte des Hvitheaters gewonnen. Fcstkarten sind vom 20. ds M. ab bei Fr!. Schneider. Sidonicn in.ißc I, und vom 27. an in ,.Braun's Hotel" zu entnehmen. Gleichzeitig erging die Bitte an die Dresdner Frauenwelt. An geböte von Familicn-Ouartiren für die Zeit von« 28. September bis 2 Oktober nn Frl. Schneider gelangen zu lassen. —^ Der Khnologiich e Verein zu Dresden halt am Sonntag den 10. September im Zoologische« Garten >u Tre-s.'n eine S ch a n von H >! i! d e n ab. die in Teuffchlind zu den per i.Itzedensten Jagdbetriebe» Verwendung finden, st'ach den vor liegenden Melsungen ver'pricht die«e Schaustellung — sie nnr edelite und beste Raffen nnnaßt — sehr interessant zu werden. Es sind kurzhaarige und stichelhaarige deutsche V rstchhunde. J>i«h. wetten, kurzhaarige, langhaarige und stichelhaarige Dachshund" sowie Foxterrier und Windhunde vcitreten. Die. Schau sinder von Voimsttags 11 bis Nachmittags 5 Uhr statt. Am 17. und i-8. September veranstaltet derselbe Verein ans den Revieren des Herrn Maior Freiherrn v. Svörcken ans ^serbisVorÖ eine Gebtanchslnmd-Prnfnna. welche diesmal beiondetS die Sport-? und Jägenvclt iiikereisiien wird, da nngei den ca 1000 Mt. Paar und anderen Ehrenpreisen, znm eisten Mal auch der Ehrerwreis der Telenirten-Komniiision znrVeriheilnngLelangr. pfichtmitgliedrr des Knnologiichen Bereins können diejer Tuche gegen Löstm^ einer Oinitichleife von 1 Mk. an Ort und Stelle licimohnen. Tie^Suchen beginnen an beiden Togen stich ß'UO Uhr und ist der Samme'- punkt ini Gasthof zu Berbisdon. —Von Tag zu Tag wird es- herbstlicher im Freien, die Abende kürzer, ienchler die Lust, die Abenddämmerung bricht immer zeitiger herein, und je mehr wir uns widerstrebend an die nabende kalte Jahreszeit gewöhnen müssen, desto mehr regt sich auch in uns das Bedürfnis;, für migrnehmeAusfüllung des langen Abends zu sorgen, de» man bisher noch iia Freien znbiuigen konnte, und nuiimehr stillen sich wieder liniere Varicg s. nicht zu letzt der Bictorici-Salon. mir der schaninstigey Menge. Das alt eingebürgerte beliebte Lokal wartet Venn auch mit einem aparten, abwccwclnngsreichen Programm ant. Selten wird man eine io vortreiiliche Erössnnngsnnmmer »eichen haben, wie die Darbietung des schwedischen Gesangs- und Tnnidnettcs Helga-Zandbcrg. Tie gewandte Manier, wie das reizende Paar sich streng rlnilhmiich und dabei doch io nngcbnnde» und io irei von allem Schnlmäßigcn bewegt, wie cs seine prächtig komponirten Tänze in der gesälligsten Form und in io angenehm berührender zarter Hingabe tanzt, ist über alle Maßen wohlthncnd und entzückend. Es erübrigt, an«' jede einzelne Nummer des nun folgenden Programms einzngehcn. da dasselbe bereits eingehend gcmmdigk ist. Anr aui Einiges möchte noch hingewicicn werden. Alle tollen Späße, welche man non den cxcentriichen Clowns bereits gesehen hat, werden ent schieden in den Schatte» gestellt von den abionderlichen Gestalten welche die Lnskbs aut die Bühne bringen. Da wandelt ein viel händige? Ungeheuer über die Scene, in» in ähnlich verwunderlicher Weiic von einem gekcimnißvollen Wesen mit sieben Köpfen avgclöst zu werden. Diele Truppe wird in ihrer gewandten Parterre akrobatik auf's Glücklichste ergänzt von den hochkomischen Goettler?. die besonders in ihrem Spiel mit dem Monde ein anziehende? Schaustück ersnnden haben. Nicht zuletzt 'ciendie drcssirten Schaie erwähnt, die deionders als Tänzer volleAner.cnnuiig iindcn. Sie gntmnlhigen Thiere tanzen unermüdlich im Kerbe herum, io lange ihr Meister cs begehrt oder so lange bis sie die Dlehkrankhrit kriege», welche nach ihnen benannt ist. Welches andachtsvolle Aernsklireib- und Kernsprcch-Berichte v. 12. September. Ter Kricn in China. Paris. Die „Agencc Havas" theilt folgendes ihr ans Peking ziigcganaenes Privattclcgramm unter Vorbehalt mit: Tie fran zösische Regierung hat der Eiklänmg Rußlands bezüglich des Rück zuges von Peking nach Tientsin zngestimmt. Die französiiche und die ruisiiche Regierung sind über diesen Punkt in völliger Uebcr- einslimmung. Tie Gesandten Pichon und p. Giers sowie die Generale Freh und Lenewiticli haben telegraphisch die Wellung erhalten, die nölliigen Vorkehrungen zu steifen, »m si h von Peking nach Tientsin zu beheben, sobald es die Umstände gestatten. London. Tic von den Verbündeten gcplan'e Expedition gegen Paotingsn wurde wegen der Ungunst der Witterung ver schoben. London. Wie das Rcutcr'scheBnrean ernährt, wird indem kaiserlich chinesischen Edikt, durch welches die Friedensnolerhändler crnannt werden, der Prinz Tiching und Li-Hnng-Tichang, sonst aber kein Anderer, namhaft gemacht. — Ans Tientsin wird über Taku voni st. September gemeldet: Gestern brach eine gemischte Streitmacht Engländer, Rniicn, Italiener und Japaner nach Süd westen auf. Zweck der Expedition ist, das Land von den noch immer ilmherstreiiendc» Borcrn zu säubern. Tie KaiierllnWittwc soll mit dem Kaller nach Auskunst des Prinzen Tiching in Kalgnn sein. — Freifrau v. Kettcler ist unter dem Schutz eines vom Kapitän Pohl geiiihrten deutschen MastoiendetachemcntS am 7. September ans Peking abgereist und am 9. in Tientsin ein- gctrossen. Für die Weiterbesördeniiig Frau v. Kettcler, die sich zunächst nach Amerika begiebt. von wo sic im November in Mimstrr cintrifst, sind von ANniral Kirchhofs alle Vorkehrungen gelwssrn. London. Das Programm der weiteren Aktion aller Groß mächte soll die Einsetzung einer internationale» Kommission mit dem wahrscheinlichen Sitze in Petersburg umfassen, welcher die Festsetzung der Maßregeln zur Ueberwachnng der chinesischen Re gierung, die Sicherung der Ordnung im Rcichsinnern. der Schutz der Fremden und. die Eintreibung der Kriegsentschädigung über- tiagen will.de. Petersburg. Nach einer Meldung der „Nowose Wremia" voni 7. d-S. M. ans Blagoweschtichen-sk wurde auf dem rechten User des Amur, aus der Stelle, wo daS jetzt cingeäscherte chine sische Dort Sachalin sich besand, in Gegenwart der Spitzen der Civil- und Militärbehörden, sowie einer großen Volksmenge ein feierlicher Dckiilgvttesdicnst nögehalten und das Tori zur Erinnerung an die Einnahme durch rillsische Truppen in Jliinsl«. Post um- bcninnt. Ter bei dem feierlichen Alt nmkirende Geistliche sagte in seiner Rede: „Jetzt ist das Kren; ans dem User de? Amur er richtet. da? Leitern noch im Besitz der Chinesen war. Murnwicw Amurski iah vorher, daß dieses liier früher oder später nnier sein wird." General GribSkr gratnlirte den siegreichen Truppen in schwungvoller Rede. Washington. Ter chinesische Gesandte Wn-Ting-Fang cmpsingvon Li-Hnng-Tichang ein vom 27. August datirtes Telegramm. In diesem theilt Li-Hnng-Tichang das kaiserliche Edikt mit, durch welches der Kaiser ihn ausiordert, sich sviort nach Peking zu be geben und gemeinsam mit dem Prinzen Tiching die Friedens- imtcrhandliingen zu sichren sowie alle mit dem Kriege in Ver bindung stehenden Schwierigkeiten zu regeln. Li Hnng-Tichang fügt hinzu, daß er in Folge de? Edikts dämm bitte, daß die Mächte ihm genieiiiiamen Schutz gewähren »nd die Reise er leichtern. Li-Hmig-Tichang wird wahrscheinlich sofort mit einem Schist von Shanghai abgehcn. Washington. Der Text des vom Gesandten Wn-Ting- Fang dem Staal-Sdepartement überreichte» kaiserlichen Edikts, durch welches Li-Hnng-Tichang außerordentliche Vollmachten für die völlige Beilegung der gegenwärtigen Unruhen in China ver liehen wurden, laiitct fvlgcndeimaßen: „Li-Huna-Tichang. bevoll mächtigter Gesandter, wird hierdurch bekleidet mit voller dis kretionärer Gewalt. Er soll auf alle Fragen gcwisicnhast cingehen, welche Aufmerksamkeit erfordern. Wir lönncn von hier ans seine Handlungen nicht kontlvlieren." Peking. Priiiz Tiching hatte eine Zuiammcnknnft mit Sir Robert Hart. Das Ergebnis; wird gebest» gclmltcn, doch erwartet man in einige» Tagen Anischlüsie. Prinz T'ching bat die gleichen Kunst >i»»d Wissenschaft. ck* Im König!. Opernhauic gehen morgen Freitag die zweiaktipe Oper „Der Bajazzo" von Lconcavallo und die einaktige Oper „Siciliaiiischc Banernehrc" von Mascagni in Scene. Zwischen den beiden Oper» wird das große Ballabile von August Berger „Ein Volksfest auf Guinea" znm ersten Male ausgefuhrt werden. 7* Könial. Hofovcr. Während der letzten Berliner Saison wurde die Aufmerksamkeit der Kritik wiederholt auf eine an gehende Sängerin. Frl. Estelle Liebling, hingclenkt, die in den Eoncerten ihrer Lehrerin. Iran Nicklas-Kempner. erfolgreich austrat. Die sehr beachtenswerkhc» Mittel, ein hoher für den Koloraturgeiang sonderlich geeigneter Sopran, damals allerdings noch wenig in der Kunst deS Vortrags geläutert, versprachen io viel, daß ein Versuch auf die theatralische Verwendbarkeit unter allen Umständen lohnend erscheinen mnßtc. Ein solcher Versuch ist denn auch gestern in „Lncia vonLn in m ermao r" gemacht worden, und wenn Frl. Liebling mit der Lucia-Partie gleich eine der schwierigsten und umfangreichsten Ausgaben zu ihrem Debüt gewählt, so mag die-Z zu Gunsten eines WagemntheS sprechen, dem das Schwieligste gerade gut genug ist, andererseits aber konnte, im Hinblick auf die künstlerische Konkurrenz unserer heimischen Eoloraturkünstlerinncn und dem für die Mittelmäßigkeit sehr heißen Boden der König!. Hofoper, ein solches Experiment kaum von dem vorausgesetzten Erfolge begleitet sein. Wie im Concert- saal so war auch ans der Bühne die stimmliche Begabung nicht zu verkennen, vor Allem zeichnete sich die Stimme in der hohen Lage vortheilhaft aus: hier klang sie. wenn auch nicht hervorragend ausgiebig, so doch meist vorlbeilhaft und befriedigend, nicht ohne Schmelz und besseren Reiz. Die lieferen Lagen erlchienen dagegen auffällig minderwerthlg und die etwas gaumige Tongebung, sowie zahlreiche Jntoiiatiuusschwankuiigen traten in entschiedenen Wider spruch zu Dem, was sonst zum Vortlicile Frl. Llebling's sprechen konnte. Auch andere Widersprüche ließen sich leicht beobachten: io ausgezeichnet, wie Frl. Liebling das Stacrato zu behandeln versteht, so minderwerthlg ist ihr Legato, und so günstig, wie einzelne hohe Töne ansprechcn, so wenig vortheilhaft versteht Frl. Lieb ling die Skala zu singen und die Kunst des Llthmens. die Haupt sache deS KmislgcsangeS, zu beherrschen. Die Eoloraturen. selbst die diatonischen und chromatischen Lanier, fielen demzilfolge denn auch nur zu oft höchst unsauber ans, rhythmisch veiwischt. technisch unsicher. Dazu sang Frl. Liebling so ausfällig ohne Seele und Wärme, ohne Aiitbeilnahme an Dem. waS die Partie vorichrcibt — Vieles scheinbar rein mechanisch —daß ihre Lucia nach der musikali schen, wie narb der darstellerischen Seite hin so wesentlich an höherem Interesse verlor, daß man die Hoffnung in ihre Vcrwend barkeit nn erster Stelle ausgebcn mußte — wenigstens vorläufig. — Tie Honen Sclieidemantel und Gießen sangen ihre gewohnte» Rollen des Lord Asthon und Edgar vortrefflich und auch Herr Jäger bewährte sich sehr gut rin ersten Versuche mit Bnckiaw. Leider stand Herr Rains als Raimund nicht auf gleicher Höhe. Die Neigung znm Tremoliren ist in letzter Zeit so stark geworden, daß Herr Rains ein tadelloses Cantabile kaum noch halten kann. Ta eine so auffällige Er«chei»nng als Ausdrucksmittel warmen Empsindciis nicht gellen kann, wird man das Zcrslattern der Ton gebung wohl oder übel als Vorboten der Stimmschwäche bezeich nen müssen. ll. 8t. 7* König!. Sofschauspicl. Ter außerordentliche Heiter keitserfolg, den der übermüthige Schwank „Der Hochzeits tag" von Wilhelm Wolters u. Königsbrun-Schauv in der vorigen Saison auf unserer Hvfbühnr davongetragen halte, ließ eine Wiederaufnahme deS Vierakters auck in der neuen Spielzeit wünschenswerth erscheinen. Das; auch daS Publikum mit vieler Revriie vollständig einverstanden war. bewies der Besuch der Vor stellung — das Hans war nabezu ansverkauft! — und die ver gnügte Stimmung, die selbst über die külmsten Schwank-Komplika tionen und die oft geradezu possenhaften Einfälle der Autoren dem Publikum mit einein lustige» Lache» hinweghalf. Die schon früher an dieser Stelle gerühmte flotte Darstellung des Stückchens - mnnchmal nahm man die Sache gestern Abend sogar zu sehr aus die leichte Achsel — trug wieder das Ihre dazu bei. den äußeren Erfolg für die Dresdner Schwankfirma Wolters u. Königs- lmiii vollständig werden zu lasse». Die einzelne» Rolle» waren genau wie früher besetzt, nur die kleine Else Mechels hatte in Frl. v. Pindo, der Nachfolgerin von Frl. Trommsdorf, eine neue Vertreterin gesunden. Die ichquspielerische Aufgabe, die der Debütantin mit dieser Rolle zufiel, ist zu unbedeutend, uni den Umfang oder gar die Liefe ihrer darstellerischen Begabung daran zu messen. Doch bringt die Künstlerin, die allem Anscheine nach noch ziemlich stark im Aniängerthnni steckt, zwei nicht zu untcrichätzeiite Reauiiite» iür ihr Fach mit: Jugend und eine anmnthige, zier licke Erscheinung: freilich die Aengstlichkeit muß sich tue innae Dame abgewöhnen, wenn sie cs auf den hcißumstrillenen Brettern, die da die Welt bedeuten, zu etwas bringen will. — Ter Reprise des „Hochzeitstages" ging eine Aufführung des Einakters „Tragische Kontlitre" von Wilhelm Wolters voraus, welche den Damen Baste. Wolfs und Tiacono. sowie den Herren Stahl und Dctlmer Gelegenheit gab, sich von der beiten Seite zu zeigen, leider auch der Souffleuse, deren Mitwirkung an Deut lichkeit wieder einmal nichts zu wünschen übrig ließ. IV. Vermischtes. > ** Das Unheil, das der Orkan zu Galve st o n an- geiichtet hat. lägt sich in seinem ganzen Umfange noch nicht über sehen: die Meldungen darüber sind noch zu lückenhaft, weil der Sturm auch alle Verkehrsmittel, Eisend,ihnen. Straßen und Tele graphen zerstört hat. rso viel ist jedoch schon sicher, daß der Sturm ganz Galveston und säst die ganze Golfküstc von Texas verwüstet hat. lieber 7-0 kleine Orte sind ganz vom Erdboden der ichwundcn. Fast alle im Hasen befindlichen Schiffe (gegen 170 sind gestrandet, darunter ancb 8 Dampfer. Schlimm ist, das; der- Sturm die Eisenbahnverbindungen nach der Stadt unbefahrbar gemacht hat: drei apgelassene Rettungszüge mußten darum wieder nnikehren. weil die Prärie und die Schienen mit Bauholz. Trümmern von.Hausgerälhen re. bedeckt waren. Ein Zug. der wükrend des Sturmes gerade nach Santa Fa fahren wollte, wurde ans dem Gleite geworfen. Die inmitten einer großen obstreichen Gegend bclcgene Stadt Aloin ist ganz zerstört. Sic hatte 2000 Einwohner. Die Zahl der Getödteten ist aber noch nicht bekannt.! Die Orte Clodinc, Altaloma und Hitchcock sind, wie inan jetzt weiß, auch zerstört. Viele der großen Znüerpflanznngen an der niederen Küste mit Raffinerien, die in manchen Fällen Vermögen, kosteten, sind mit allen Anlagen zerstört. Auf einer Pflanzung allein wird der Verlust aus 3 Millionen Dollars geschätzt. Aus gedehnte Veranstaltungen zur Hilfeleistung werden getroffen. Die Stadt Dallas sammclte in weniger als 40 Minuten.5 Maacnlad;
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