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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.11.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001122011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900112201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900112201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-22
- Monat1900-11
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.11.1900
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SerugsgebMir: >1rrI«IiSbrtt» »M. so PK : durib die «oft s Mt die.DntimrrPmirtchten" rckchrtnm Mm««««! die Bezietzkr I» «den und der nächsten Umaebnnn. die Üntrasun» durch eigene Bolen I oder sdominäsionare ersolgl. erbauen Ita« BlaU au Wochentagen, di: I nicht ans Sonn- oder fteiertage kolgel> s « twei riicilLnögabcn »de»»« uno Morgen« jugeslrllt. Kür Rütigabe eingelandter Schrift- Mlc keine Verbindlichkeit, Kernivrechanlchlud: ,mt l Lr. ll ». Lv. so»«. Telegramm-Adresse: Lachrichtea »re»dr«. Segruadtl 1856 kr»kIit-8kIiI»sMe, vetterkezte Koppen! V nur krsuBokitr. VMLGirLHl kr»u«»8tr. nur 7. ^!il>r 8MMll Ti» 8o« ia, p«i. a. l.ll. F 8«Isavdtm»g»«»gvurtSnü» L Tetcgr.-Avrepc: Nachrichten, Dresden. >ri« LolovIsIvaLrvll- --- NLnäluvx. KS 8eliil«r»trv»aa. ül'KLäöll 8edU^r»tr»»r« tk. ! Lmisbwo von I»«er»t«;i» unä Sld«nnk!iiieiit« kur äio 2V^»oL^«rLtvL". L ^o,s «»vdweister, LoiKeur ! ADD III E^DH § ^vlinnnes-^IIce, UN 6n!'si Uffnirr. -r bsbon VVsltruk! Kieclvvlaxe Kal .1. Nütiitf; ^snctrll - ß Ulltztzilnlo 8»Ic>n8 rum kz i^lrvn "Mg ^ D für Id.enik ii un<1 IUeerivn. ' » ^merikLni^die Lopt>»ii«e>i«. — 1l«itNs»llvge. s LkLodsr V L. kvkedkv. «ki Kkil I/. aGv Neueste Drahtberichte. Hosnachrichten, Personalveränderungen. Zum Dresdner Frauenkvngreß, Reform-! itSr.» Fpirglb. verein, Gewerbevercin. Gerichtsverhandlungen. Sinfonie-Concert im Opernhause, Ernst Eckstein ff. s Donnerstag, 22. November Neueste Drahtmvlduuge« vom 21. SLovember. Der Krieg i« Cbiua. London, Die „Morning-Post" meldet aus Shanghai von gerichtet ist und von diesem verlangt, das; er sich bestimmt über »eine Stellung zum Hofe und zu dessen Versorgung mit Lebens mitteln äußern möge. London, „Dailh Telegraph" berichtet aus Schanghai vom 20. November: Eine hier cingegangene Meldung besagt, ein ge heimes Dekret der ttaiscrin-Wittwe, das heute telegraphisch ver breitet wurde, ermahne alle Vizekönige und Gouverneure, sich für sofort zum Kriege gegen die Verbündeten in allen Theilen des Lande» bereit zu halten. New-Jork. Nach einer Depesche aus Tientsin ist der amerikanische General Humphrey, welcher den Hafen von Shanhaikwan auf seine Benutzbarkeit für den Winter untersucht hat, nach Tientsin zurückgekehrt. Er theilt mit, daß auf inter nationale Kosten in Tschingwantao, 8 Merlen von Shanhaikwan, ein Vier mit einem Aufwande von 206 000 Dollars errichtet werden solle, weil sich dieser Hafen mit Leichtigkeit im Winter offen halten lasse. — Der Perho friert nördlich von Tungtschou rasch zu, es ist wahrscheinlich, daß die Schifffahrt demnächst eingestellt werden muß. Cronberg, Aus Anlaß des heutigen Kaiserin Friedrich herrschte schon stich Geburtstages der herrlchte schon stich in Schloß Fried- richshos reges Leben. Nachdem gestern bereits Prinz und Prin zessin zu Schaumburg-Lippe angekommen waren, trafen heute Vor mittag der Erbprinz und die Erbprinzessin von Sachien-Meiningcn sowie Prinz und Prinzessin Friedrich Karl von Hessen im Schloß ein. Der Kaiser, welcher Vormittags in Homburg dem Gottes dienste beigewobnt hatte, erschien kurz nach 1 Uhr mit kleinem Ge folge auf Schloß Friedrichshof zur Beglückwünschung. Um 1>/r Uhr fand Tafel statt. Während der Tafel trank der Kaffer auf das Wohl der Kaiserin Friedrich. Nach Aufhebung der Tafel empfing der Kaiier an Stelle der Kaiserin Friedrich 3 Herren der Cronberger Stadtvertretung, um deren Glückwunscbadressc entgegen- zunehincn. Nachmittags 5 Uhr kehrte der Kaiser nach Homburg zurück, Budapest. Der Finanzminister V. Lukacs hat der Kammer die bereits in seinem Finanzexpvsö angekündigte Gejetzesvorlage betreffend außerordentliche Investitionen in Höhe von 21,200,006 Kronen vorgelcgt. Tie Deckung erfolgt aus den Kassenbestanden, Paris. Das, Bureau des Gcneralraths des Seinedeparte- ments hat beschlossen, sich der Begrüßung des Präsidenten Krüger durch den Pariser Muuizipalrath auf dem Bahnhöfe anzuschließcn. Paris, Der „GauloiS" schreibt: Die vorgestrige China-Rede des Grast» Bülow ist ein Musterwerk von Klarheit, Bestimmtheit und Geschicklichkeit und zeichnet sich durch eine maßvolle Sprache, durch große Gesichtspunkte und richtige Bcurtheilung der Sachlage aus Gras Bülow hat in glänzender Weise dargcthan, wie ge rechtfertigt sein Nus als Staatsmann ist, London. Der Geburtstag der Kaiserin Friedrich wurde in Windsor durch Glockengeläute und Abfcuern eines Geichütz- faliitS gefeiert. Die öffentlichen und zahlreiche Privatgebüude haben Flaggen aufgezogen, London. Ter stellvertretende Präsident von Transvaal, schalt Burger, soll am 0. d, Mts, im Militär-Hospital zu .whaimesburg au erlittene» Wunde» gestorben sein, Lond o n. Die „Times" äußern ihre Zustimmung zur vor gestrigen Reichstaasredc des Grafen v, Bülow über China und »ihren aus, daß die darin niedergelegten allgemeinen Grundsätze der Ehinapolitik auch von dem englischen Minister im englischen Parlament vertreten werden könnten. Der Ton der Rede sei maß voll und doch fest, wie es den Interessen Deutschland» in Ostasieu entspreche. Zum Schluß verweilt das Blatt bei der wiederholte» Erwähnung der freundschaftlichen Beziehungen zu Rußland und bei der Bemerkung, daß Deutschland nicht den Blitzableiter für eine andere Macht abgeben werde, London. Ein Telegramm des Feldmarschalls Roberts aus Fohannesburg vom gestrigen Tage besagt: General Lhttleton bc- richtet, daß eine Auyenstcllung südwestlich von Balmoral am Ist, d, Acts, von den Buren überrascht worden ist und daß nach den bisher vorliegenden Meldungen 6 Mann getödtct, 5 verwundet, I Offizier und 30 Mann gefangen genommen sind. Die Position wurde später von den Engländern wieder erobert und dabei 1 Buren zu Gefangenen gemacht: außerdem wurden ü schwer- verwundete Buren vorgesinwen. London. Der „Evening Standard" verzeichnet unter Vor behalt das Gerücht, daß Feld marsch all Lord Roberts vom Pferde gestürzt sei und sich schwere Verletz ungen zugezogen habe. London. Die „Times" melden aus Kapstadt vom 20. No vember. Etwa 60 geflüchtete Minen arbeiter sind gestern Nacht nach Transvaal abgcrcist. DteS bedeutet jedoch nickt eine allgemeine Rückkehr der Muicnarbeiter. Die Abgereisten sind aus- gewäblte Mannschaften, welche gewisse Minen für die anderen Arbeiter, die später Nachfolgen werden, in den Stand setzen sollen. Livadia. Der Kaiser verbrachte den gestrigen Tag be friedigend. DaS Empfinden war gut. Hin 9 Uhr Abends betrug die Temperatur 39,2, der Puls 76. In der Nacht schlief der Kaiser wenig ohne besondere Gründe. DaS allgemeine Befinden ist be friedigend, Heute Morgen betrug die Temperatur 38,1, der Puls 70. S oft a. Auf der neuen Eisenbahnlinie Rustschuck—Tirnowo ist ein Personenzug entgleist. Ein Offizier wurde getödtet, neun Reisende trugen Verletzungen davon. New-Nork. Gestern Abend hat cm Cvclon die Stadt Columbia (Tennessee) heimgesucht und die im Norlnvestcn gelegenen Stadttheile vernichtet. So weit bisher bekannt ist. sind 15 Personen ' um'S Leben gekommen. . Bloemfontein. Der Sekretär des Militärgouverneurs, ! Leutnant Hole, und zwei Schwestern des Burenkommandanten urd, welche sich zu ihm begeben hatten, um ihn zu überreden, 1« ergeben, sind nnvürichteter Dinge hiecher »urnckarkedrt. Der Kommandant lehnte es ab. sie vorzulassen, und drohte, sie er schießen zu lasten, wenn sie sich nicht entfernten. Hole und die beiden Damen wurden dann von den Buren als Gefangene nach Petrusberg gebracht und später nach Kimbcrle» gesandt, von wo sie hierher znrückgekehrt sind. Aktiengesellschaft sürElektrizitütSa» lagen zu Köln, In der gestern slattpehablen Aussichtsralhssitzung wurde die Bilanz vom 30. Juni vorgelcal, welche einen Uebericbuh von 7Iö ono M. auiweiit, M, Rücksicht aus die seit dem Schlich des Nechnuiiasjahres,«r den Eisiklc»- bciitz der Gclellschnst eingetrclene Preisvermindcrung beschloß der Auffichlä- ratb auf Antrag dcS Vorstandes, der auf den 22. Dezember cinzuberusenden Generalversammlung die Rückstellung des gesummten Neberkchuflcs zum Ausgleich dieser Wertbverminderuna oorzuschlagen und demgemäß von einer Gewinn»er!Heilung Abstand zu nehme«. OertlicheS und Sächsisches. — Sc. Majestät der König hat den nachgenanuten Offizie ren. Sanitätsoffizieren und Unteroffizieren die Erlaubnis; zur An legung der ihnen verliehenen nichtsächiischen A n sZeich nungen ertheilt und zwar: des Preußischen Noihen Adlcrordens 1. Klasse: den Hauptleuten v. Kommerstaedt und Frbr. v. Poden- hausen, Komv.-Eheis im Gren,-Regiment Nr, lOI, des Preußischen Kronenordens 2. Klasse: dem Obersten Frbr.». Milka», Komman deur der Kavallerie-Brigade Nr. 32. desselben Ordens -1, Klasse: dem Oberleutnant v. MandelSlvh im Grenadier-Regiment Nr. 101; der Preußischen Rothen Adlermedaille: dem Feldwebel Haichke im Grenadier-Regiment Nr. 101; des Ritterkreuzes desMecklcnburgnchen Greffeiwrdens: den Hauptlcutcn v. Pslngk beim Stabe des Feld- artillcrie-Regiments Nr, 12 und Edlen v. d. Planitz im General stabe, kommandirt zum König!. Preußischen Großen Gcneralstabc; des silbernen Ritterkremes des Griechischen ErloserordenS: dem Oberleutnant der Infanterie 1. Aufgebots Böttger des Landwehr- Bezirks Großenhain: des Kommcmdeurkreuzes des Bulgarischen Civil-BerdienstordenS: dem Stabsarzt der Reserve a, D. Dr. Eahnheim, — Die Prinzen und Prinzessinnen des König!, ^ ' c reble, Resi ags wi Nesidcnzschloß die Glückwünsche der Hofstaate», der Geistlich keit ,'c, entgegen. Nachmittags ö Uhr fand in der Villa Strehlen Familientasel statt — Se. König!. Prinz Johann Georg trifft heute Vor mittag in Bautzen ein, — Ihre Kaiser!. Königl. Hoheit Frau Prinzessin Fried rich Auanst hat zu den, heute Abend 8 Uhr im Hotel Bristol cibzuhaltenoen Vortrag des Herrn van de Velde über die künst lerische Hebung der Damenklcidung ihre Anwesenheit in Aussicht gestellt. — Der Fürst von Rcuß Köstritz ist mit Gemahlin hier angekommen und im Grand Union-Hotel abgestiegen. — Se. Majestät der König hat nachstehenden Offizieren und Sanitätsoffizieren das Dicnstanszeichnungs kreuz verliehen Den Majors» : v, Domaruö, Bat.'.üommanh, ini Om.-Reg, Nr, las, Frbr. v. dem BuSsche-Slreitüorjt beim Stabe dec> Gardcr,-Reg,, v. ü. Busch, Bal.-KommcinL. in: Ans.-Reg, Nr. IM, Stein. Bat.-üommand, im Ins,- Reg. Nr. IM, Gras v, d, Schulenburg-Hehlen, Bm, «onimand. im Ans,- Reg. Nr, IM, v, Hinüber, Bat.-Koinmand. im Jni.-Reg. Nr. 181, Ullrich ü I» suiia de« Gren.-Reg, Nr, lai, Dir, der Munitionsfabrik. Schramm, Komv.-Lbe» im Futzatt.-Reg, Nr, 12, v, Noftib-Wallwiv, Major z. D. u, t. StabS-Offiz. beim Londiv, Bez. Leipzig: den Sderstabsänteii 1. Ül.: Dr, Müller, beauitragl mit Wabrnel»», der Geschäfte eine-- Abtvl.-Lbess im Kriegsministerium, Dr. Schill, Reg, A«t des Schubcn-Neg. Nr. 108: den Zeug-Hauptl.: Liboron, Wolke, von der Zeugmeistsrei, Fischer vom Artillerie- depot Dresden, — Se. Majestät der König hat folgende Personalver änderungen in der A r m c c genehmigt: Diener, Zeug-Ltnt, a. D.. die Aussicht aus Anstell. im ffivildienst er theiti. Schultze, Lberltui, iui Jns.-Rca. Nr. IM, wegen überkommener Feld- », GarnisandienftunfSbigkcit mit Pens. dcrAbschicd bewilligt. Busch, Ltnt. d. Res. dcö Feldarr.-Neg, Nr, 12, die, (Erlaubnis; zum Uebcrlrilt in den Friedensstand des Leeres crtbcilt, Rack, Proviantamts-Afpir., muerm 1. Nov. zum ProvtaiUanitS-AW. beim Proviantamt Dresden befördert und unterm 1. Dez. zum Draviantamt Leipzig versetzt. KLSler, PwviantamtS- konlr., zum Proviantamts-Sicnd. u. Vorst, des Provianiaims Königsbrück ernannt. Schmerler, Proviantanils-Aistst. beim Proviantamt Leipzig, zur vrobcwclsen Wahmehm. einer Aontr.-Steile beim Drovianlamt Dresden befehligt, Lille, Proviantamts-Aivir,, zum Proviantamts-Aiiiit. beim Pro viantamt Dresden befördert, Krevchc, Lclnm, Zablmftr.-Aspir. vom Gren.« Reg, Nr. 101 bezw, Feldart.-Neg. Nr. 22, zu Jntend.-Bur.-Diätaren für den Selretariatsdienst unterm 1. Dez. ernannt und der GorpS-Iniend. des 12. <1. K. S > Armee-Corps überwiesen. — Hellte, morgen und übermorgen finden in Moritzburg königliche Jagden statt. — In Meißen ist vorgestern Herr Oberjuslizrath Easpari, Oberamtsrichter a, T„ gestorben. Wort zu — Noch ein m Dresdner Jranen- Kouareß. In der Nummer vom 31. Oktober gaben wir einer Auslassung einer diesigen Dame G. H. zum letzten Jrauenkongreß Raum. Mit Be:ug hierauf sendet uns die Leiterin des Preß- Bureaus des Bundes Deutscher Frauen der eine, Freim v. Besch witz, hier, eine längere Zuschrift, in der cs heißt: Wir siird es der Ehre unserer Redueriimeu auf dem Kongreß schuldig, die Unterstellung, cS sei in den gehaltenen Vorträgen „verleugnet, verschwiegen, verschoben, mit Vcblagworten um sich geworfen und mit dopvelzüngiaer Schlagfertigkeit kritisirt worden", als unwahr zurückzuweiien. Nirgends hat eine der Rcdnerlnnen das zitirtc Schlagwort .Tvrannen" oder ähnliche gebraucht; oder die Ehe als „Kampf zwischen einem Unterdrücker und seiner Sklavin" hinaestellt. G. H. nimmt, wie es scheint, an, daß der Vortrag „Selbsthilfe" die Stellung der Iran im Gesetz erläutern sollte, während sein Zweck vielmehr war. die Frauen durch Erörter ung der eurschläaiaen Gesetzesbestimmungen anzurcgen. sich durch Selbsthilfe, durch Abschließen von Eheverträgen den nothwendtgen gesetzlichen Schutz zu sichern, der ihnen im gesetzlichen Güterrecht versagt, dagegen durch das vertragsmäßige Güterreckt in vollem Umfange geboten ist. Der Ausdruck „Kampf gegen das Eherecht des neuen Bürgerlichen Gesetzes" fft nirgends gebraucht worden, das Wort „Kampf" kommt indem Vortrag, der nicht frei gesprochen, sondern vorgelesen wurde und uns vorliegt, überhaupt nicht vor. Wir zitiren zum Beweis wörtlich die folgende Stelle: „Wir wollen nun die aktive Selbsthilfe, die Selbstbefriedigung in's Auge fassen; und zwar allein »ach der friedlichen Seite hin. Wir wollen miteinander di« Mittel nnd Wege bcrathen, welche wir einschlagen müssen, um — ohne Gefährdung des Rechts- sriedens — durch Handlungen, die auf dem Boden des Rechte sich bewegen, allmählich den Rechtszusiand herbeizufühlen, der de berechtigten Interessen der Frauen entspricht." tz 1:L1, von den: G. H. berichtet, er sei „mit Indignation -stirt" worden, und sei» zweiter Absatz verschwiegen, ist überhaupt nicht zstirt worden: die einzige sich auf seinen Inhalt beziehende Stelle lautet wörtlich „Das Hauswesen, das Mann und Frau gemeinsam gründen, i» rechtlich nur daS Hausweien des Mannes, das die Frau nute Oberleitung des Mannes (8 1331: »ach 8 1336 zu leiten berechtig: und verpflichtet ist": eine Kritik wurde hieran uicht geknüpft. 8 1363 ist nirgends wörtlich zstirt worden, es muß daher die Beschuldigung „ganz ähnlich verhält es sich mit 8 136:'-" ebenfalls ziirückgewiesen werden. „Daß die Frau in der Ehe die gesetzliche Stellung des unmüiidigeil Kindes entnehme", ist nicht geiag: worden: ihre wirthschastliche Stellung erläutert Rednerm in sot aender Weise: „Mit der Eheschließung aber erleidet ihre HandtuugS sähiakeit bedeutende Einschränlung, io daß die Evescau in ihrc- RcchtSstelliing eine Schmälerung criährt, indem viele ihrer Rechtshandlungen, gleich denen der Minderjährigen und Ent mündigten. »in unter bestimmten Voraussetzungen eine rechtliche Wirlling baden." G. H. niitetslellt der Redneri» das Verschweigen des 8 l.A'7. dieie aber sagte über denselben wörtlich: „Der Erwerb außcrbalb des Hauswesens und Geschältes des Mannes gehört nach 8 1367 der Ehefrau." Nirgends wricht die Rednerm aus, daß „die iiiündelsichere Anlegung des Kapitals ihr als unerreichter Wuiticb am Herzen läge": daß dieselbe aber thatiüchlich durch die 88 l37c> und 1377 nicht gewährleistet wird, sagt Rechtsanwalt Lr, Hugo Neumail» (Handausgabe des Bürgerlichen Gesetzbuches): „Die Rechtsbeständakeit der nach 8 1376 von dem Man» wirtsam vor- genommenen Verfügungen ist davon unabhängig, ob uch die Ver fügung in dem Rahmen ordnungsmäßiger Verwaltung hält. Ver waltet der Mann das Baarvermögen der Fron nicht ordnungs mäßig. legt er es z. D nicht mündelsickei on. ländern kauft zu Tpekulatwriszweckeii nicht mündelsichere Papiere, w ist diese seine Verfügung nicht nichtig, das geht aus den, Sprachgebrauch des Bürgerlichen Gesetzbuches deutlich hervor." Rednerm zilirte hierzu aus den Motiven zum Bürgerlichen Gesetzbuch IV Seite 17,3: „lim so mehr entspricht es der Billigtest, der Ehefrau in Ansehung des Erwerbes durch ihre Arbeit eine selbstständige Stellung zu^geben, als dieselbe durch die neue Gesetzgebung in Ansehung der Sicher heit ihres Vermögens ungünstiger gestellt ist." Tie Ansichten der Juristen und Gesetzgeber selber stehen demnach in schroffem Wider spruch zu den Ansichten G. H 'S über die Sicherheit des Ver mögens der Ehefrau. Eine Unrichtigkeit ist ferner, daß 8 1371 den Mann ver pflichtet. der Frau auf Verlangen regelmäßig Auskunft über den Stand ihres Vermögens zu geben, das Wort „regelmäßig" steht nickt im Gesetz. Wir möchten uns hier die praktische Ansrage er lauben, ob eine Iran ihren Mann wohl täglich nach seinem AnS- aangc fragen kann, ob er ihre Süaatspapiere etwa verkauft habe? Und was thut sie, wenn er ihr trotz des Gesetzes die Auskunft verweigert ? G. H. irrt daher sehr, wenn sic meint, „baß eigent lich alles Das gewährt ist. wa-s praktisch gefordert wird" — wir aber fordern für die deutschen Frauen nichts „Unmögliches", sonder» in diesem Falle nur das freie Verfügungsreckt über ihr Vermögen, was den Frauen Oesterreichs, Rußlands, Englands und der Vereinigten Staaten längst gewähr! ist Warum verübelt es G- H- Frl. v. Milde, gegen den Artikel von Pros. Schmollcr gesprochen zu haben, wenn derselbe auch sie nicht befriedigt hat? Sie muß bei die»er Gelegenheit nicht ganz aiifincrkiam gewesen sein, das Wort „Liebe" ist oster vorgetommci'. allerdings nicht in dem landläufigen, sondern in einei» weitere!., edlere» Sinne, und der Frau und Mutter wurde eine erhöhte Selbstständigkeit und Verantwortlichkeit zuerkaitltt. Wenn G- H, unter der „Emanzipation, die unter 100 Franc» immer !)0 einem Manne zu Liebe an den Nagel hängen werden" diese Selbst ständigketr versteht, io wird bas Familienleben dadurch nicht ge winnen. Die Bildung des Herzens wird gewiß nickst becinträch tigt, wenn auch „dem Kopf genug gethau wird". Nie und imgcnds hat der Bund „mit wahrer Verachtung von den Frauen gesprochen, die weiter nichts als Gattinnen, Hausfrauen und Mütter sind", aber er hat sie aufgefordert, sich »einen Vereinen cinzwchließen, deren Bestrebungen darauf gerichtet sind, ilwerc!': Geschlecht neue, auch die besser entlohnten Berufe z» eröffnen Nicht der Bund deutscher Frnucnvcreine, die Noth des Leben - „weist die Frau und Mutter immer mehr in die Ocsfenrtichtcst": treibt sic in den Erwerb außerhalb des Hanies, der unterem Geschlecht bisher meist mir in seinen schlechtest bezahlten und körperlich anstrengeiidsteu Formen freigegebcn ist. Viele Stell migen in Staat und Gemeinde, die G- H- vom gesundheilstchen Standpunkt verwirft, dürsten geringere Anforderungen au Gemnd heit und körperliche .Kräfte stellen, als z. B. Tag ein Lag au. als Scheuer- und Waschfrau arbeiten, für s tägliche Brot bis in die Illacht hinein an der Nähmaschine sitzen, sich die Augen mit Kunststickereien verderben oder Kohlen abladen und alist.agen Die Familieiimutter, die um Geld arbeitet, thut das doch ivahAicl, nicht, wie G. H. meint, als Koiikurrcntiu ihres Gatten und ihre. Kinder, sondern als deren Stütze und Ernährerin. Zeit „ . sich ausziilebcn!" G- H- bum keiner einzigen der Verhandlungen, keinem der Vortrüge über die Sittlichkeitsfragc bcigewohnt habe», kann nichts wissen von der schwierigen, oufopfernnasvollcn. pra! tischen Arbeit, die zur Hebung der Sittlichkeit unseres und des anderen Geschlechtes von den verschiedenen Vereinen geleistet wird. Wenn „gleiche Moral für Mann und Frau" geforden wird, so kann man darunter doch niemals gleiche Unmoral vcr stehe», sondern das Aufsteigcn des Mannes zum höheren Sittlich keilsideal der Iran, Dir Arbeit des Bundes und »einer 134 auf den maniiich- fachsten Gebieten des Volks- und Frauenwohles thätigen Vereine erfordert zu ihrer gerechten Beurtheiluna ein eingehendes Studium: über nichts aber wird leider oberflächlicher, ja nur zu häufig mit vollkommener Unkenntniß ihres Wesens und ihrer Ziele abgeurtheilt, als über die vom Bund deutscher Fraucnvcrcine gegenwärtig vertretene deutsche Frauknbewegiuig. — Der vom Deutschen Resormverein am Dienstag veranstaltete Vortragsabend hatte den großen Saal des Tivoli mit Galerie drei Viertelstunden vor dem auf >39 Uhr c»,gefetzten Be ginn derart gefüllt, daß der Eingang durch eine Polizeiwache ge sperrt werden mußte, Himderte von Einlaß begehrenden Personen § «7 KN 5« Wi ^ L * 2 - VZ?
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