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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010214024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901021402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901021402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-14
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Prinz Schönburg-Waldenburg, der Reichskanzler Gral Biilow. der Kriegsniinistcr b. O'wßler, Generalleutnant v. Kessel, der ans Konstantinopel cingctrosien war, um dem ,'laiicr Bericht über die feierliche Enthüllung des den« Tnltan verehrten Brunnens zu erstatten. Gvmnasialdirekter Schulze und Baurath Jaeobi. Nach der Hasel unternahm das Kaiwrpaar mit de» geladenen Gäste» eine Schlittenfahrt nach de, Loalburg, Heute Vormittag 0 Uhr nnteninhm der Kailcr mit Gefolge einen Spaziergang nn Kurpark. Später hörte der Kaiser die Marinevvrträge. Für Nachmittag ist ein Ausflug »ach FriedrichSdvf geplant. Dortmn n d. In einer Brauerei tvnrdcn durch P lasten eines großen Lagerfgssc-S beim Pichen 5 Mann schwer verletzt, davon ist einer gestorben. Paris. Wie der „NewSlork Heraid" in seiner hiesigen An-- gäbe meldet, haben die Scilzhändle r in Tientsin beschlossen. c»i den Kaiser von Rußland und an den Präsidenten der sianzösi- ichen Republik eine Beschwerde zu richten, weil die Konsuln Frank wichs und Niißland-- ihre Salzweikc im Kertlic von 15 Millionen mit Beschlag belegt hätten. Monceon les Min es. Das Skrciklomiiee Hai von sozialistischen Vereinigungen lliiicrstnstimgen ii» Betrage von 70OVO Francs erhalten. Man glaubt deshalb, bah der Ans- >!and noch wochenlang dauern werde, Madrid, Ter oberste Gerichtshof kaisntc das Urtheil deS 'Madrider Appellgerichts und ordnete an. dah Adele Ubao, die non den Jesuiten iu's Kloster gebracht war. ihrer Mutter zurück gegeben werde. Diese Emichcldung riet in der Bevölkerung einen ausgezeichneten Eindruck hervor. London. Aus die neue Emission von N Millionen tprozentiger S'chanbcms sind Anmeldungen im Gemmmtbetroge von A> 7E) Lstr. eingegangen zum Durchschnittspreise von 07 Lstr- 5 Sb- l D. London. Die ..Times" berichten aus PÄing vom Ul. d. M.: Der englische Gesandte tbeilte den chincsitchcn Ver tretern mit. die englitche Negierung lehne es ab. den gänttich mr- bckanntcn Becunten L > changpohsr als iL-pczialgesandteii für England onzuerkennen- Konstantinopel. Noch auLhentstcher Jnwnnation bildete die Loge in Mae, edonicn. insbesondere die Umtriebe der maeedvnochcm Konirtees, bei der letzten Audienz des russischen den, Abkommen ab. Wahrscheinlich wird die Uebergabe Ende nächster Woche staltsindcn. Die Bahn soll unter der Oberleitung eines britischen Militärs von dem Ingenieur Kinder und dessen Beamten verwaltet werden. Die Verwaltung der Bahn soll in ähnlicher Weise gehandhabt werden, wie das bei den für militärische Zwecke beschlagnahmten Bahnen in Südafrika der Fall ist. maeedonnchc» Loiätbehördc» wegen ihrer den Schuldigen und empfahl ein strenges mit dem Besinge», dag Rußland zwischen türkischen Truppen und werde. Der Botschafter erklärte Botschafters beim Sultan den Gegenstand der Besprechung. Der Botschafter tadelte die — — Luldiamkeit gegenüber Vorgehen gegen die Ruhestörer ach im Falle blutiger Konflikte stiacedonicrn neutral verhalten icrner, das: Bulgarien durch die Umtriebe der makedonischen Komitees alle Sympathien in Europa verliere. Der Botschafter erührtc hei dieier Gelegenheit auch die Frage der Weihe des Metropoliten Mrmilian. indem er die bezüglichen Schritte der erblichen Regierung unterstützte, Belgrad. König Alerander richtete eine Prolla m ation ui das Serdenvoll, in der es heißt: TaS Seibenvolk bleibe König Milan ewig dankbar für die Erlangung seiner Unabhängigkeit, für eie Erweiterung der Grenzen deS neucntstandencn Königreichs und sie kulturelle Wiedergeburt Serbiens. Ein Tagesbefehl an die 'iunee bebt die Verdienste Milan s um die Armee hervor und ordert die Soldaten auf. dem Verstorbenen ein einendes Andenken ,u bewahren. — Sämintüche Blätter erscheine» mit Trauerrand, vas gelammte diplomatische Korvs kondolrrts im Konak. Für das Feer rst eine dreimonatliche Trauer anaeordnet. Die Theater und Vergnügungs-Etablissements sind geschlossen. i Kalkutta. Im Pcndschab ist eine n e ne G ren; Pr vv in z ^ -reichtet worden. Dadurch kommen dir nnruhigen Wafni-Stämmc i im Khaibcr-Paß unter direkte englische Verwaltung. Peking. Die Bestimmung des TageS. an dem die Bahn- nne Peking — Schanhaikwan den Engländern übergeben i verden soll, bängt hier noch von der Zustimmung der Javaner zu > Oertliches nnd Göchsisches. Dresden. Ist, Februar. —' Tie Bcsierimg iin Bcmiden Tr. Majestät des K önigs schreitet auch weiterhin langsam vorwärts. Appelit und Kräfte heben tick —* Ihre Majestät die K önigi n hat in den beiden letzten Nächten gut geschlafen. Tie katarrhalischen Erscheinungen nehmen ab. und das Allgemeinbefinden bessert sich. —" Herzog Paul Friedrich nnd Herzogin Marie von M eckleiiburg - Sckwerin trafen in Begleitung der Hofdame Baronin Solemachcr hier ein und nahmen im „Europäischen Hotz' Wohnung. — ° Zn dem sogenanaien prenüiich - sa «hsischenEisen bahnkriege wild dem „Beil. Tngebl." geschrieben: „Nicht nnrder Güter-, sondern auch der Personenverkehr bat unter den herrschen den Zuständen zu leiden. Dnstir ein Deiiviel: Tie einzige direkte Morgenvcrbindung von Berlin nach Leipzig vermittelt der 10-Ziig ab Berlin 7.40. der bis Bitterfeld. bis wohin er mit dem Frankmrier Zug zusammen läuft, keinen Anlaß zu Klanen giebt. In Bittcrsrld wird der Zug getheilt nnd die Frankfurter Abtheilung geht nach drei Minuten Aufenthalt weiter nach Halle, mährend der Leipziger Schnellzug, der auS direkt nach München rollenden Wagen besteht, ganze 21 Minuten Aufenthalt bat. Weshalb bleibt, so frage rch. dieser Zng genau vor den Thoren Leipzigs diele '21 Minuten liegen'' Man sieht dafür keinen anderen Grund als den hier allgemein angenommenen, daß Preußen diesen Zug im Interesse seiner Probstzellaer Linie ;n verschlcpven sucht. Ter Zug ist wohl der einzige. D-Zng Deutschlands, der w völlig ohne Math in einer Station wie Bitterseid 2l Minuten liegen bleibt." —Eine ru den weitesten Kreisen bekannte Persönlichkeit, Herr HosivQiteu: Earl Eduard Geuck"„ m gestern.m iciner Villa zu Blaiewitz im Alter von 71 Jahren einem B!a>erileiden erlegen. Damit ist einem arbeits- nnd schastensfreudiaen Leben ein Ziel gesetzt worden. Der Verstorbene stand au der Spitze mehrerer großen Jnstrtute. die sich weit über Dresden hinaus eines vorzüglichen Rufes erfreuten. Tie musterhaften Einrichtungen seines Verpackung?- nnd BerladungSaeschästS. besonders kür Möbel transport nach Len entferntesten Gegenden, sowie seine Lager haus-Einrichtungen und Speditionsabtheilimgcn sind anerkannt hervorragende Leistungen. Heer Geucke war aber mich Be gründer verschiedener gemeinnütziger Institute. So verdankt ihn, die rothe Dienstmann-Ge'cllfchast ihr Entstehen. Sie ist die erste und älteste hier bestehende Genossenschaft, Auch daS Dresdner Plakat-Institut ist eine Gründung LcS Verstorbene». Herr Geucke war der erste Veranstalter berw. Unternehmer, der E-trazüge in größerem Maße besonders nach den Alpen organisiere. Zudem war er auch der Gründer der Deutschen Möbeltransport-Gesellschaft. Tie Einführung deS Erpreßpackewerkebrs ist gleichfalls als eine «einer vielen vcrkehrsfördcrnden Einrichtungen zu nennen. Tie Stadt Laucnstein i, E-, wo der Verstorbene längere Zeit gelebt und größeren Grundbesitz erworben hatte, hat ihm viel zu danken. gegenüber gestellt, um die Ezistenzbercchtigung dc leri'ch beider Vereine ^ cvarigcliich-lntberischen Götteskastens nachzumcisen. Dem ve Herrn Pastor Große aus Saran bei Wilsduiff gegebenen Berich: war zu entnehmen, daß der Kasienbestand des Vereins im leiste. Jahre ,72l«0<» Ml, gegen L30ny Mt. im Vorjahre betmg. Unte. den Einnahmen fanden sich st>2MMk. ans Sachsen ohne besonder! Bestimmung, 170 Mk. von außerhalb Sachsens. 4230 Mk, mi! besonderer Bestimmung, 2!M> Ml. für die evangelische Bewegung. <L> VA. nnd ein Legat von rlsioO M. fjjr den Kirchenbon . .. snr Leilmeritz, :">7 ?)ck. ans dem Tchristeiiverkaüs n. A. m -an > Hauses zn Dresden seine Generalversammlung ab. Nach all gemeinem Ehoralgesange und einem Gebete erstattete Herr Pastor em. Lehmann als Vorsitzender des Vereins den ersten Theil deS Jahresberichtes, aus dem zu eistnehmen war. daß der Verein lm letzten Jahre von 560 aus 618 Mitglieder gestiencn ist. Im Anschluß an dieien Bericht wurde auf Antrag des Vorstandes eine Erklärung gegen die im letzte» Jahresbericht des Gustav Adosi-VercrnS enthaltenen Angrisie ans den Verein evaugeiiich- lutheriichcr Gotteskasten cinstivnnig angenommen Juderumsang- reichen Erklärung werden die markantesten Punkte der Programme' Gesanimtstiinme der Einnahmen bleiben nach Abzug der AuSgast, 25V0O Mk. zur Vertheiluna übrig. Die Versammlung benAo: nach dem vom Vorstand vorgciegten Vertheünngsvlan Galten i«° Höhe von 20 bis 0700 zu vcrthcllen an die Landeslirchen i' Bavem, Esiaß und Haiinovcr. an die Freikirchen in Preußen, Hessen, Baden nnd an die Jmmamialsimode. zur Frstdernng de evangelischen Bewegung in Oesterreich, nach der Schweiz, ne » Böhmen. Mähren, Schlesien. Steiermark. Ungarn. Brasilien, Rußland, Amerika. Paris :c. Herr Pastor Gmiidmann-Berlin dann- üiamenS der vreußischen Lutheraner für die fortgesetzte Unterstiitztt» ! durch den GotteStastcn und schilderte kurz die Bedrängniß d lutherischen Kirche seitens der preußischen Behörden, Vrach der Pr. smnmlung «and in der Frauenkirche ein F estgvttesdien st stir de evangelisch lnthersichen GotteSkasteii statt, ivobei Herr Tbeckirche, rath O, Haar ans Schwerln vrcdiate. Ten Schluß der Ebenniißrr Konferenz bildete Abends halb 0 Uhr eine össentliche. starkdeiriiht Versammlung im gwßen Saale der Tonhalle. Nach dem Ge sänge des Liedes .Ach bleib bei uns. Herr Jesu Christ" hielt Her TiakomiS Ahner-Lerpzrg eine kurze Ansprache, in welcher er an' die Entstehung des cva'ngelüch-lulhenschen Gorteskasteiis im Jahre 185! und dessen Wiederbelebung durch Anschluß an die Ebcmnitze, Konferenz vor 28 Jahren kinwies. Sodann hielt Herr Suverkntendciil Stellvertreter Pfarrer Gummi aus Amsig einen Bortrag über di- evangelische Bewegung in Oesterreich. Ter gc'chätzte, Redner, de« Mitten in der vor zwei Jahren in den Gebieten der schwai-, gelben Grernpsable entstandenen Los von Rom-Bewegung steht, führie' aus. daß die Bewegung einst politisch. fetzt vollständig geistlich sei. Nur durch Gottes Fügung st" das in MOsäbrigcr römischer Knechtschaft demoralisirts böhmvche deutsch Volk zum Ueberttitt zur evangelischen Kirche bewogen worden »iH er, der, Redner, lege nun seine Hand in'S Feuer für Die. die evangelisch geworden sind: aber von Io Vielen, vre auS evangelischen Ländern hinüber nach Böhmen gekommen, wag« er zn sagen, daß sie wohl Protestanten, ober keine Lutheraner sind. Die Uebe, getretenen seien vom Evangelium w begeistert gewesen, das; sie die alten Gemeinden beschämten uud Verfolgungen und Entoehrungc'- in Kaut nähmen für ihren Glauben. Bezüglich der aus Bobinen ausgewiewneu evangelischen Geistlichen misise er allerdings sage!-, daß sie. indem sie Religion nnd Politik »übt reinlich von «siiiand hielten, ihre Ausweisung selbst mit verschuldeten. Bewnders > bekämpfe Rom jetzt die evangelische Bewegung, indem z. B, h- Gottesdiensten und anderen kirchlichen Handlimgen nach karholhchem Ritus an Stelle der lateinischen die densiche Lvrache geictzr worden sc! Trotzdem seien aber in Len letzten zwei Jahren bereits in Böhmen 7 Kirchen evangelischer- Konfession vollendet worden. 12 seien ini Bau begriffen und SO neue Gemeinden >'cien entstände , Immer jedoch entstehe noch die ileiirmütkige Frage, ob denn die Bewegung auch weitergehsn werde. In Wahrheit gehe es langjam vorwärts und von Bedeutung sei dabei, daß ein großer Tbeit der Presse für die evangelische Sache eintretc und der Geist de Jugend sich dem evangelischen Bekenntniß zuwendet. AuS dielen Gründen könne man allo getrost in die Zukunft blicken nnd die sich würdig erweist Ter begeisternde Vortrag fand allgemeine!' Beifall. Jm^ weiteren Verlause des Abends gab Herr Pastor Große aus Sohran noch einige kurze Bilder aus dem Arbcist gebiete des Gotteskastens in der Diaspora und sodann wurde dir Ver'animlung mit einer Abendandacht geschlossen, womit auch die Chemnitzer.Konferenz ihr Ende erreichte. —' Die gestern Abend unter Vorsitz deS Herrn Sradlratl» Westlich in den „3 Raben" abgehaltene Hauptversammlung des Allgemeinen Handwerkervererns bot außerordentlich Kunst und Wissenschaft. Das Geistliche Cwrrecrt, das gestern Abend zum Besten der llnterftuKungSkasje der Lehrerschaft am .König!. Konservatorium in der DreikonigMrche stottiand. hatte leider nur eine sehr geringe Theilnohme im Publikum gesunden, das allem Anschein nach lediglich noch für außerordentliche Veranstaltungen künstlerischer Art in dieser Saison zu haben ist. Das Programm des übrigens gut und gerne um eine Stunde zu langen Coneertes war ganz gewiß nicht schlecht, bot aber doch nach Maß und Art seiner Darbietungen, die im Allgemeinen etwas bunt zusanirneiigestellt waren, mit wenigen Ausnahmen säst nichts, was man nicht in jedem anderen Kircheneoncert mindestens ebenso gut, wenn nicht besser bei uns hören kann. Das klingt hart: aber cs muß ja nicht immer concertirt sein. Nach diesen prinzipiellen Ausstellungen ist nur noch wenig über die Ausführung des Programms zn sagen. Den tiefsten Eindruck erzielten die beiden letzten Nummern, die auch sonst sich als die werldvollsten oder wenigstens als die inter essantesten Stücke des Abends erwiesen. Einen besonderen Genuß bot namentlich Frau Kammersängerin Rcuß-Belcc mit dem n-ststerlichen Vortrag der entzückenden „De'chnachtslieder" von Peter Cornelius, die. von einer reifen Künstlerin interpretirt. immer den tiefften Eindruck hinterlajjen werden. Ein Gleiches gilt von der Schlußnummer des Programme-, dem gewaltigen ,.vi« ir«" auS Li-zt'S .Requiem", mit dessen Ausführung sich Herr Albert Kluge und seine Orphüden ohne Frage ein musikalisches Verdienst erworben hat. wenn man auch gestern »och nicht ganz diegemdezu ungeheuren Schwierigkeiten überwunden hatte, die dieier Ckor selbst erstklassigen Sängern bietet. Vor allem das Tologuartett kämpfte einige Male arg mit Jntongtionsschwank- ungen und hielt nur mühsam an den kritischen Stellen sich rhythmisch und stimmlich aus leidlicher Höhe, so daß der Genuß an dem Werke ein nicht völlig ungetrübter war. Zu einer Aufführung des ganzen Regulems, die beabsichtigt sein soll, könnte man jedenfalls nur dann rathen. wenn auf allen Posten außer ordentliche Vertreter dafür zur Verfügung ständen. Sieben dem OrpheuS-Chor ist die oberste Chorklasse des König!. Kanicrvato- riWÄ mtt Auü ^ " ' ' ^ »SauetuS"vnnl und gestern auch ! arbeitete: hervorragend gut sind übrigens augenblicklich die Soprane ! der Clwrklasse. unter denen sich einige wirklich ichünc Stimmen ' befinden. Bon Lehrern des Konservatoriums ließen sich im V«w- ! laust des Comwrttz hören die Herren Kamuiermusilns Paul Lnige- > Frphberg und Tonkünstler Nemmelc, Eoncertiängcr Eduard Mann ! und Orgclvirtuos Hans Fährmann, sanimt und fonderS .Künstler, die schon so ost Proben ihres Könnens in Dresdner Concertsälen gegeben haben, daß ein detaillirtes Eingehen ans ihre Leistungen von gestern Abend füglich unterbleiben kann: daß bei manchem der Mitwirkendcn weniger mehr gewest» wäre, soll kein Hero.bsetzen ihrer Darbiclungen bedeuten. Großen Effekt machte wie immer das Finale über „Wachet ans. ruft uns die Etiimnc" ans dem Oster-Concert für Orgel mit Begleitung von Trompeten. Posaunen. Pauken nnd Tamtam von Fischer, wenn auch nicht zu leugnen ist, daß die .festliche Freude", die z. B. Herr Fähr mann auf der Orgel vorführte, des Guten bisweilen doch zu viel tbnt. kV. -s-* Für Pettenkoser iand gestern. Dienstag. Vormittag im Rathhonst zu München eine gemeinsame Traue rfeier der beiden städtischen Kollegien statt, die vornehmlich dem Andenken des Gelehrten als des Ehrenbürgers der Stadt galt. Bürger meister v. Bericht betonte in estier längeren Anipiache. was Betten- kosrr für die Begründung der hvgicnilchen Wissenschaft und iur die Besserung der GesundheitsverhÄtnissc Münchens gewirkt habe, blewe em Ehrendenkmal, dauernder als Erz und Stein. Der be . immer den bescheidenen, schlichten und gütigen Mann bleiben ließ. Zum Andenken a» Pettenkoser erhält die Findlingsstraße, in welcher das hvgienische Institut liegt, den Namen „Vettenkoserstraße". Die Stadt wird außerdem, wie schon eiwähnßs Peitentofer ein Denkmal und Mnmoleum auf dem Friedhofs errichwn. — Dir B e e r d I a u n g Pettenkofer's fand am Nachmittag statt; sie ge staltete sich zu einer imposanten Shmpathiekundaebuna für den Gelehrten. Der Prmzrsheiiü Prinz Ludwig Ferdinand. Herzog ^ gesammte ermeister enschast- Der Zug der Leidtrngen- - den war schier endlos. Die Studenten erschienen m Cerevis mit um ! riorten Fahnen, die Uuiversitätsprofcssorcn im Ornat. Am Grad - j sprachen der langvertrautc Freund Professor v. Lremven. stinm j dic Professoren Grasheu. Büchner, v, Zittel mrd viele Anden ! Unter den Hunderten vo>: Kränzen sind die von den danerischeo ! Universitäten, vonr Reichsgeiundhcitsamt und von dermedizingchen ! Fakultät Prag zu erwähnen. Äöuig Milan. Ter Tod des Königs Milan trat am II. d. M. Nachmrttags uni i llhr 1.5 Min. ein. nachdem er eine halbe Stunde früher ist Bewußtlosigkeit verfallen war. Wohl waren die L-vmptomc de: Lungenentzündung, an tvelcher Milan in Folge einer Jncknenw erkrankt war, zurückgctreten. aber cs machte sich Herzschwäche geltend, nnd in Verbmdmig damit trat ouälende Athemnoth ein, welche die Widerstandsfähigkeit deS ür Folge de: geringen Nabr ungsaufnahme geschwächten KowerS derart hcrabsttzten. daß der tödtlichc VluSgang unvermeidlich war. Der König starb, umgebe-,' von den wenügen Freunden mit denen er in den letzten Monaten noch ver'önlichen Verkehr gepflogen hatte. König Milan hotte ferne Wohnung in Wien in der Johanns- psse Nr. 10, wo er gestorben i». vor etwa vier Wochen bezogen später erkrankst er an Influenza mit Fieber und Bronchialkatarrh. Es stellten sich w lniunruhsgendc Erscheinung, - der Herzfunttion ein. daß die Aerzte die Freunde des Komas und König Alexander von dessen ernstem Zustand verständigten. Daran' traf der Cousin König Milans. Oberst Konstannnovic. aus Peaulien ein, der zu den intimsten Freunden Milans zählte. Auch der gewesene serbische MiMcrbräpdent Vladan Gsorgievic, der ein Freund des Ex-Königs war und zufällig in Wien weilte, erschien an seinem Krankenlager, sowie Graf Eugen Zickü. gleich falls seit vielen Jahren ein Freund des Hauses, der Gouverneur der Serbischen Nationalbank Jura Wetfert und endlich im Ach trage König Alexanders der serbische Geiapdte Ehristic. Auf da- Erscheinen des Letzteren wurde der kranke König von den Aerzte» vorbereitet. Als er dessen ansichtig wurde, erfaßie den .Kran!ei, eine so tiefe Gemnthsbewegung, daß er bitterlich zu weine» begann. GeMdlcr Ehristic war es auch, von dem König Milan die ersten Nachrichten von seinem Soyne Alexander seit destcn
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