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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.02.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010223024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901022302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901022302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-23
- Monat1901-02
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Lieft» Blatt wird d« Leftr« »o> u»d Umgebung am Tage vorher bereit» al» verugrgebüdr: Abend-Ausgabe dt L»ltz,II«» wr Eft« Um»e»m>a. »« dt» A»a«a»>« dmck «I«« vot« °d«l JE *»"v Idm» «M »r WXW»« ei»«iw>t>trr EchrUt. WM« «r«e «crviWvrcauerr. Hkr.ll rmd wr. »»chrtch««» »re«»,» gugestell^ während e» die Post-Abonnenten am Morgen in einer Vesammtciusgabe erhalten. Anreizen-tanl. HegvürrSeL 18LS Nrrlas von §trps«h Ltz Reirtzardt. DK Amiabme von »nkünbla»«,«, «rioiat inserLaiwtaeichäkWXeüe und dm NedniannatmeöeNe» In Dresden dir Nachmittag« »Ndr Sonn, und fttitNaas nur Martenftrabe » von i> bi«'/,t Ndr Dir livaliiarwnmd- «eile (ca. s Silben» so Pi,.. S«. tündi,un,en aus der Pnvaitllbe Leite » Pia., die rivaltige Zeile all .L'.nociandl" oder auf LertieUc so Pi«. In Nummern nach Sonn- und ftcher- >aaen I- de», rivaltiae Kruud,eilen 20, 40 bei. so so P.a- nach bäonaerrm!a«»is. Lutwilrttae Aunriiae nur vor oraurbeioblua«. VÜeablLU^ weiden mit 10 Psg. berechnet. Asm, vloedwLIM L Lo. Mil v«p»8itM« der vextsrliex ksnli krsserstrassv 2. Vvraäsdallvr lür üsrrov, Dawon unä lünäsr. Iell«I»t, t»«qr»«n» unck üusssrst bsi llsrrso vvä iinsben ais üossn- trüKsr sravtrsnü, rum Proras von 8—S HU«. «tote vor- rütbig daun Vartortiu«'. Lewärchist uuck OrtdapLct IVI.». «eliljzeittieli 8KN. «si'im8ii'S88e rr i» im Oartc.nprumistlleil. — Oozzr.1862. ^piksttl' Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Sladwerordneten-Sitzung. .Flora". .PapaS Frau". DresdnerMusikschule. . Berliner Leben. zutheilen, daß ein Edikt über die Bestrafung gemäß den Fordemngen der Mächte veröffentl Sonnabend. 2S. Februar Neueste Drahtmelduugeu vom 22. Frbruar. Domburg v. d. tz. Der Kaiser machte heute früh einen Spaziergang in den Hartwald und erledigte sodann Regierungs anaeirgenhrlten. Zur gesttigen FrühstückStafel waren der Chef veS MilikärkabinetS V. Hahnke und der Chef des Generalstabes Graf v. Schliessen, sowie der Kriegsminister v. Goßler geladen. Kiel. Der Dampfer .HonS" kollidirte im ^iegsbafen mit der ehemaligen Krcuzersrrgatte, dem jetzigen Kaiernenschiff .Prinz Adalbert" Die Havarie ist anscheinend unerheblich. Paris. Wie der .Figaro" berichtet, wird daS italienische Geschwader, das Anfang AmII nach Donlon kommt, von dem Herzog von Genua befehligt werden. Bourges Wegen Arbeitsmangels mußten 250 Arbeiter deS diesigen Arsenals entlassen werden. Cartagena. Das deutsche Schulschiff . Stosch " ist nach Plymouth in See gegangen. Brüssel. Der König empfing gestern Abend In feierlicher Audienz den neuernnnnte» deutschen Gesandten Grase» v. Wallwih. der sein Reglanbigungsichreiben übeneichte. Heute Vormittag reiste der König nach Paris. London. Die ,Trmes" berichten ans Kapstadt: Oberst Schermbrucker richtete einen Aufruf an die an der Grenze wohnen den D e u t s ch e n, sich den Vertheidigrinastruvven anzuscbließen, woraus der deutsche Generalkonsul eine Bekanntmachung erließ, in der er die deutschen Unterthanen zur strikten Neutralität ermahnt. Der Aufruf Schermbrucker's war an die deutschen Einwohner gerichtet, er sollte sich aber, wie es heißt, nur auf britische Unten tbanen deutscher Abstammung beziehen. ES giebt nur wenige deutsche Unterthanen an der Grenze. London. Lord Kitchener berichtet aus KlerkSdorv: Methuen'S Abteilung marschirte hier ein, nachdem sie das Land über Wolmaransstad hinaus aufgeklärt batte. Bei Harrrtebeest- fontein stieß sie auf l-tOO Buren unter den Generalen de VillierS und Liebenvera. Die Buren leisteten in einer starken Stellung hartnäckigen Widerstand, wurden aber nach einem heftigen Kampfe auS ihrer Stellung geworfen. Die Verluste der Briten betrugen 3 Offiziere und 13 Mann todt, 5 Offiziere und 29 Mann ver wundet. Die Buren hatten schwere Verlustesie ließen 18 Tobte zurück. Konstantinovel. Wie aus Salonicki berichtet wird, seien daselbst in jüngster Zeit eine Anzahl Bulgaren, darunter einige Lehrer, unter dem Verdacht verhaftet worden, dem make donischen Komitee anzugchören. Die Haussuchungen för derten Waffen und kampromitttrende Papiere zu Tage. Belgrad. Die Einnahmen der serbischen Monovol- verwalfung betrugen im Januar 1889 931 Francs. Hiervon werden für dm Dienst der Staatsschulden verwandt 196 560 Francs. Belgrad. Der Gesandte in Bukarest, ehemaliger Justiz- minister Milowanowitsch ist zum Handclsininister ernannt worden. KaPstadt. Nachdem Dewet die Eisenbahn im Norden von De Aar gekreuzt hatte, wandte er sich nach Westen. Oberst Plruner zwang ihn jedoch, keinen Weg nach Norden in der Richt ung auf Strydenburg zu nehmen. Am 19. Februar war Dewct wieder in der Nähe des Oranjestnsses. Seine «Streitmacht marichirt in verschiedenen Kolonnen und beabsichtigt offenbar, in Griqualand- West einzurücken. Oberst Plumer marichirt dicht hinter ihr her. Hertzog zieht sich mit einer im Westen in die Kapkolonie ctn- gedningenen Abtheiiung in derselben Richtung zurück. Stand er ton. Ein Deserteur von Botha's Armee erklärt, «venera! Botba habe seinen Leuten gesagt, sie dürften sich nie ergeben. Auf eine Entgegnung der BurgherS, daß sie nicht länger kämpfen könnten, da die Engländer ihr Vieh wegnähmcn und die Munition fast erschöpft sei. habe Botha erwidert, Gott werde sie mit Kampfmitteln versehen. Peking. Gras Wnldrrjee vertagteden geplanten Vor marsch. nachdem die chinesische Regierung die von den Gesandten gestellten Forderungen zuaestanden hat. Peking. Prinz Tlching und Li-Hung-Tschang erhielten vom Hofe telegraphisch die Instruktion, den Gesandten mit- aematz den Mrverungen oer wcacyre veronenkircyk wurde. ^unq- suhsian wird degradirt und seines Ranges entkleidet. Prinz Tuan und Herzog Lan fallen in Ungnade und würden verbannt. Prinz Tschwang. Mngnien und Tschaoichutichiao würden Selbstmord b gehen. Hsutschrngyu und Tichihsin würden enthauptet werden. ia der Würdenträger, zahlt worden sei. ohne Weiteres das Wasser vorübergehend ab licht 1-°'—- —"" — wurde. Tunq-! gesperrt wurde. Die unhaltbaren Zustände, wie sie hr.mchtlich des "" j Wassembiverrens jetzt bestünden, dürften unmöglich länger an- - - ^ dauern. Stadtrath Dr. Körner giebt in Bezug auf das. Vor Tschwang. Mnanien und Tschaoschutichiao würden Selbstmord be- " Oertliches nnd Sächsisches. dem Mit mil des Dresden. 22 Februar. —- Die in dm letzten Tagen regelmäßig untemommenen Schlittenfahrten sind Sr. Majestät dmi König gut bekommen: dieser fühlt sich nach dem Genüsse der frt'chrn Luft etwas kräftiger als zuvor. —* Die Besserung im Befinden Ihrer Majestät der Königin ist soweit vorgeschritten, daß sie fast dm ganzen Tag außer Bett zuznbrinom vermag. Die katarrhalischen Erscheinungen haben lvesentNch abgmommen. —* Se. Könml. Hoheit Prinz Friedrich August wohnte gestern Vormittag der Rekrutcn-Besichtigung beim 177. Infanterie-Regiment bei. —* Ter Bureanvorstand de? hiesigen städtischen NnthS- vollstreckungsamtS Herr Obervollzieher Fließ begeht am 1. März sein 25jähriges Dimstjubiläiim. —- Wie uns von zuständiger Seite mitgethcilt wird, soll Ostern d. I eine 3. sechste Klasie nicht am Seminar zu Frankenberg, sondern an drin zu Grimma gebildet werden. —* Der gesttigen öffentlichen Stadtverordneten- Sitzung. die um '/«!> Uhr begann nnd zunächst vom Vorsteher. Herrn Rechtsanwalt Dr. Stöckel, später von dem ersten Vice- vorsteher, Herrn Rechtsanwalt Dr. Häckel. geleitetwnrde, lag eine reich haltige Tagesordnung vor. Aus der Rrgistranbe ist erwädnens- werth ein schreiben deS Rothes, in dem er mittbeilt. daß der verstorbene Kommerzienrath Schlüter der Stadt eine Erbschaft von 485 000 Mk. htnterlassen habe, die als Franz S chliit er-S tistun g verwaltet werden iolle. Stach Abzug von Zuwendungen an ver schiedene städtische Anstalten, der Erbschaftssteuer rc. können Grundstock der Stiftung WM) Mk. überwiesen werden. Dank beschließt das Kollegium, die Uebernahme-Urkunde zuvollziehen. An den Rechtsausschuß wird eine Eingabe Herrn Joief Juraske. hier, verwiesen, in welcher er im Ramm der vereinigten Destillateure Dresden? um Aufhebung der unter dem 16- Februar d. I. vom Rathe erlassenen Bekanntmachung, den Branntweinschank dctr.. bittet. Zur Kenntnis genommen wird ferner ein Schreiben deS RatheS, i» dem er mitthrilt -aß er, einer Anregung des Hern: Fabrikbesitzers Engen Knvs entsprechend, beschlossen habe, anfdie äußere Seite (Adresse) -er Stcuer-Dekla- rattonsformnlnre einen Aufdruckanbrtngen zu lassen, der den Jndalt der Sendung und die Deklarationsfrist anyirdt. Unter mehrseitigem Bravo nimmt man schließlich von einem lehr ehren den Dankschreiben des Herrn Justizratbs Rechtsanwalts Dr jur. Pilling sür die Beglückwünschung zu seinem 50jährigen Bürger jubiläum Kenntttiß. — Bor Eintritt in die Tagesordnung erbat sich St.-V. Borack das Wort, um unter Bezuanalime aus einen von der Freien Vereinigung .Dresdner Kaufieute" kürzlich in die Tageszeitungen gebrachten Artikel über eine angeblich von Rath und Stadtverordneten an die sächsische Staatsrcgierung ab- geganaenePetition betr.die Waarenhausstener zu erklären, daß viele Petition noch nicht abgelandt iei. sondern noch in den betheilig te» Ausschüssen der Berathnug unterliege und in der in dem crwnhn- tenArtikel gekennzeichneten Form im Stadlveroidnetcnkolleginm auch ^ . wohl kaum auf Annahme werde rechnen können. — NuiMchr! wetthige Milch gehandelt habe und diese wurden sich leibst dann batte man sich zunächst mit einrm Antraae des Hern, Lt.-V.!'w-f-ndm. wmn man ein Minimum von 2 oder l.o Proz. fett- Dr. med. Pilling zu befassen: .Kolleginin wolle beschließen, den! Me Tic ganze Anae egenhelt ,ei eme Konzeision an dleMnsien- Rathzn ersuchen, anzuordnen, daß der Wusserzilflnß zum Hause ^ A^^droduzenten. St.-V. Baumerster Hartwig tut. sar die und zu den Mieihräumen bei Nlchtmhlung deS fälligen Was,tt-!RalhsvorIage em nnd meint, die rwrstegendeFwgcsel eine zinies nicht gesperrt werden darf " ^er Antragsteller verwies'in ! hvlltisch-wirthschaftlküe Er wolle liever. Milch-Mit ^.5 Vroz.. die der Begründung aus die Gefahren, die bei Fruersgefahr oder unndwirth leibst verstinse, als 3prmentlge Milch, die die großen sonstigen Nöthen durch Sperrung deS Wassers entstehen können nnd Molkereien lrcferwn. Er begeistert sich Wüter für den kleinen gab weiter ein Ihm vom Dresdner Mörtelwerk Edmund Götz u. Co. !^""bwmb, der sich wie Niemand sonst vom frühesten Morgen t>>^ gegangenes Schreiben bekannt, wonach dielem Werke, obwohl g w die spate Nacht viagen mupe. ,>nr Prozent Fettgehalt treten . .... . . . bx-l serner St.-V. Dr. Bantzmann und Dr. Heinze u em. — iserabgaben berichtigt, eine Rechnung sogar doppelt kznc. kommniß mit dem Möttelwerk Ansichluß und ist auch der Mein ung, daß eine Abänderung der bezüglichen Satzungen angängig sei. St.-V. Banmeister Hartwig weist auf einen Widerspruch hin, der zwischen den „Allgemeinen Bestimmungen" und den Satz ungen der Wasserbezugsbedingungen besteist und spricht sich ini klebrigen gleichfalls für den Antrag Pilling aus. der schließlich einstimmig znm Beschluß erhoben wurde. — Der Rath hat eine Abänderung der Bekanntmachung, den Verkehr mit Milcb betr. vom 3k. Juli v. I. dahingehend beschlossen, den Absatz 1 deS 8 1 dieser Bekanntmachung in der Weile abzuändern, daß er fortan lairtet: .In hiesiger Stadt darf Kuhmilch, abgesehen von Rah,». Schlickermilch ksnnre oder dicke Milch». Buttermilch und Molke», in den Verkehr nur gebracht werde», 1. als Vollmilch (d. i. Milch, welcher nichts kinzugesetzt und nichts weggenommcn ist und welche auch sonst nicht verändert ist), und zwar a) als erste Sorte mst mindestens 2.8 Proz. Fettgehalt, b) als zweite Sorie mit weniger als 2.6 Proz. Fettgehalt. 2. als. abgerahmte, iog. „blaue" oder Magermilch." Der Rath ist zu Vieler Abänderung gekommen in Folge der Ueberzeugnng, daß eS den Landwirthen in der Umgeb ung von Dresden auch bei sachaentäßem Betriebe nicht immer möglich sei. duichgänglg eine Milch mit mindestens 3 Proz. Fettgehalt zu erzielen, daß insbesondere es häufig nicht zu ver meiden sein werde, daß die Morgcnmilch einen niedriaeren Fett gehalt habe. Er hat sich bei keinen Erwägungen insbesondere auf die Angaben des hervorraacnden Milchwirthichasts-Lebrers Geh. .Hofraths Professor Dr. Kirchner, des derzeitigen Rektors der Universität Leivzia. nnd das Ergebniß der Untersuchungen, die Herr Rittergutsbesitzer Andrae in Breunsdorf durch die Land- wirthschastlich« Unteriuchungsstcstion in Möckern hat vornehmen lasse», gestützt. Der Rechtsausichuß des Kollegiums schlug nun die'em vor. das Kollegium möge nach wie vor bei Vollmilch erster Sorte mindestens 3 Prozent Fettgehalt fordern und den Rath er suchen. das bisherige Regulativ anirccht zu erhalten. Zur Erhärt ung des letzteren Antrags brachte der Berichterstatter St.-V. Plötner zunächst zwei Gutachten, darunter eins von Gebr. Pfund, zur Berlesimg, weiche den Beweis führten, daß es sehr wohl möglich iei. dauernd eine Milch mit 3 Prozent Fettgehalt zu er zielen. Ein drittes von ihm verieicires Gutachten ließ auch dru entgegengesetzten Standpunkt zur Geltung kommen nnd trat für 2 8 Prozent ein. Der Berichterstatter betonte dann weiter, daß. wenn 2 8 Proz Fettgehalt genügen würden, dann überhaupt keine Milch mit 3 Proz. mehr nach Dresden kommen würde. Einen Fettgehalt Von 8 Proz. forderten noch viele andere Städte, u. A. Leipzig. Frankfurt a. M. rc. Herr Oberbürgermeister Beutler, der in der nun folgenden langen Debatte zunächst das Wort erariff. führte aus. daß sich in der Frage des Fettgehaltes der Milch zwei Lager gebildet bälten. die medizinischen und chemischen Sachverständigen ans der einen Seite, die Landwirthc und Milch händler aus der andere». Woist könne man den großen Land wirthen die jedesmalige Untersuchung der Milch zumuthe». nicht aber dem kleinen Landwirth. Wenn das Kollegium wolle, daß auch ferner der Landwirth seine Milch direkt nach Dresden liefern könne, so müsse es dem Rathe beistimmen, andernfalls würden die kleinen Bauern gezwungen sein, nur an den Händler ihre Milch abzulieiern. St.-V. Butze. Molkercidirektor bei Gebr. Pfund, besiilivortef 3 Prozent, ebenso St.-B- Dr. Graubner, welcher der Meinung Ausdruck gab, das; der Rath sich nicht hätte ausschließ lich ans das Gutachten Dr. Kiramcr's stütze» dürfen. Es seien nur 27 Straffälle vorgekommen. in denen cs sich um minder- wclchcr Kltntt und Wissenschaft. s-* Im Residenztbeater machte man gestern Abend den uch. sür ein überraschend schnell alt gewordenes Stück von «»illaud und Henneguin. das sich .Papas Frau" (..1-» komme ä p»ps "l nennt, das Interesse des Publikums zu gewinnen. Die Habituss deS lustigen Komödienbanses auf der CircuSstraße schüttelten freilich bedenklich die Köpfe, als sie von diesem Experi ment hörten, das ihnen nicht ganz unbedenklich erschien: und sie sollten mit ihrer Skepsis so ziemlich Recht behalten. Denn das Vaudeville, eine recht verspätete .Novität", deren für das Paris der 70er Jahre aktuelle Späße selbst Wissenden jetzt kaum noch ein müdes Lächeln entlocken, bestand und besteht heute wie zu der Zeit, da den Dreiatter leine Äutorn mik flinken Fingern zusammen leimten. nur aus einer einzigen dankbaren Partie, seiner Titel rolle. Dirke aber war und ist nicht viel mehr aiS ein Vorwand für allerhand Chanwns, ein Vorwand, den die unschön alternde Iudic. sür die das «Stück geschrieben ist. nicht entbehren konnte, um im Theater aufzufallen, dem die Nachfolgerin der genialen Däjazei erst in reiferen Jahren ihre Seele verschrieb. So ist es zu versieben, daß alles Andere in dem Stück, selbst die künstlerisch kaum ernst zu nehmende Beiwandlungsrolle des Florestan-Aristide nur Entourage ist für die Darstellerin von .BapaS Frau". Leider steht diese immer viel zu kurze Zeit auf der Buhne, um die Zuschauer all' das langweilige Drum und Dran der drei Akte ver gessen zu kaffen. Ein Erfolg kann und wird dämm nur dem zweiten Akte blühen, der die dankbarsten Scenen des ganzen Stückes bringt und überdies nicht arm ist an wirklich komischen Wend ungen und Situationen. Hier feierte die liebenswürdige Kunst von Frk. Jenny Groß gestern Abend auch einen unbestrittenen Triumph, den sie der geistreichen Grazie und dem klugen Takt ihre» Spiel», verbunden mit bestrickender Drolerie und angeborener verdankt. Selbst das Couplet vom Tambour-Major mst in sang sie recht niedlich, wenn sie r» auch Unschuldsbltck und dem allwissenden ^ ällige übersetzte. Die en und Nuancen auS- .. . - »a Halt gavährte. .... Suttner besseren Sache würdig gewesen wäre und den stürmischen Beifall am Aktschluß vollauf verdiente. — ächeln pointirtr, sondern mehr in da» Gekä auichicenc war besonder» reich mst Flnessei sitattet, iodoß sie einer schaulpielerischen Lei! Au» der .,D Grol ästinke» Mitwirkenden, ffer zu kalten, ver- Neibe der übrigen in größeren Rollen bei die sich eifrig bemübten. das Stück über dienen Hervorgeboden zu werden: Herr Friese, der als Professor Bodin-Bridet ganz vortrefflich war. sowie die Herren Witt (Florestan-Aristives) und Reiter (Prinz von Saba). — Am Schluffe des Abends stand eine Wiederholung des Mimodramas Die Hand" in der bekannten vortrefflichen Besetzung mit Frl. ' als Vivette. VV. f* Die Dresdner Musikschule de? Herrn Direktor R. L. Schneider (Neumarkt) trat gestern Abend m Meinhold's Sälen zum 5. Male im lausenden Schul,obre mit einer Prüf ungs-Ausführung an die Orffentlichkeit. die neben einigen minder gelungenen Leistungen eine ganze Reihe wohlbeachtlicher nnd für Schüler wie Lehrer in gleichem Maße ehrenvoller Dar bietungen brachte. Zu den ersteren Vorführungen möchten wir den etwas mattaehaltenen und auch der absoluten Präzision im Ausammenjviel ermangelnden Bortiag eines ll-6u»Trios von Drw' '-Arie: M. Th. Drache, sowie die Ausführung der „Freischütz" „Einst träumte meiner Base" durch eine mit Stimmmitteln nur stiefmütterlich bedachte, wenn auch «durch Herrn Hofopernsänger Schrauff) trefflich gebildete Sopranistin rechnen. Sehr Erfreu liches hörte man dagegen von zwei stimmlich wohigerüstrten Gesangsschülern des Herrn Dr. Müller. Herren Nielebock und Däntzsch. Herr Nielebock hat zwar in Bezug auf Vortrag und uSdruck noch viel zu lernen; sein prächtiger Baßbariton berech- wie die gesunde und Wohllaut von Schubert, A. Förster . , . . .. , fortgeschrittener in der Vor tragsgestattung erwicS sich Herr Häntzich mit der musikalisch ab gerundeten und aut durchdachten Ausführung von Valentin'» Gebet auS Gounod'S „Faust" und dem Lied an den Abendstern a«S „Tannbäuser". Hinter dielen letztgenannten Vokal-Nummern standen einige solistischeJnstrumentalvorträae nicht zurück. Obenan zu stellen sind unter diesen die vortreffliche Ausführung eine» FlötencvncertS in v-ctnr von Mozart durch Herrn Sündig (Klaffe Peschek) und zwei Cellovorträge von Goltermann und Boccherinl de» jugendlichen Herrn W. Kühling (Klaffe Lorenz); beide Solisten wurden von ihren Lehrern am Klavier anschmiegend be gleitet. Auch ein Violin-Solovortrag de» Herrn Cb- Leuschke «O-woll^Sonate von Tartini) ließ unzweidrnüg die ausgezeichnete technische nnd musikalische Schulung erkennen, die der junge Geiger seinem Lehrer, Herrn Kanunermunkus Braun, zu verdanken hat. Ein anderes Mal wird der Violinist allerdings seine E-Saiie reiner einstinrmen müssen. Eine junge Pianistin aus der Klasse Direktor Schneider's, Miß S. Blacketr, steuerte mit Beethoven's ük-ctur-Sonatc. op. 8la (stcr? äclwu.r — I'.äbssvM — lo tietour) einen recht anerkennenswcrlhcn Beitrag zum Programm bei. wenn sie auch den geistigen Gehalt der Sonate nur zu einen, bescheide nen Theilc wiedeizirgcben vermochte; überdies litt der dritte Satz an Uedeihastiing und dementsprechend auch an Unklarheit und rhythmischen Mängeln. Bei den Begleitungen am Klavier zeichnete sich neben dem trefflichen Anstnltslehrer Herrn Joh. Reichert durch sichere Technik und gutes Verständniß Herr A. Hürtgen aus. —ät. Berliner Leben. Der Aschermittwoch, d milchigen Faschingsfreuden leine Bedeutung. 'Hier gehe b). Berlin, 20. Februar. der in katholischen Ländern den über ein jähes Ende macht, lpt für Berlin edeutung. "Hier gehen die sogenannten Karnevalsfeße ruhig weiter, woraus das harte Wort entstanden ist, daß der Berliner Fasching, der nicht leben kann, auch nrcht zu sterben vermag. Ganz trifft es aber nicht mehr auf die thatsächlrchen Verhältnisse zu. Je mehr sich in Berlin aus allen Theilen des Deutschen Reiches, aus Oesterreich und anderen Ländern ansehnlich« Kolonien zusammen- finden, desto mehr gewinnt auch der Berliner Fasching, der .. ^ - - - - - - - , . , „ . erliner Fasching, der an sich ein recht trübseliger Geselle ist, an Farbe, Bewegung und Leben. Einzelne Veranstaltungen sind wirklich schon von echtem karnevalisti schen Geiste erfüllt und tonnen sich neben äbnlichen Festlichkeften an berühmten Faschingsplätzen getrost sehen lassen. Nicht wenig tragen hierzu die zahlreichen, aus Oesterreich und Silddeutschland stammenden Bühneirangehörigen bei, dre an den zwei Dutzend Ber-; liner Theatern angesiellt sind. Der Ball der Bühnen-Kiinstlerrnnen, der Gesinde-Ball und ähnliche Feste zeichnen sich vorthrikhaft nament lich vor unseren öffentlichen Maskenbällen aus. Auch der Ball des ns, der anders und
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