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Dresdner Nachrichten : 18.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190103184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-18
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.03.1901
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verugrgebW: NiertevUrN» r Mt « N»,.: dm« die No» s Mk. Die.DreddnerNachrichln,' eri»elnen «ä«I>ch Moroni ^ die ve,«eber IN Dresden und der n!i»slen Nmuebuna. wo die Äutraguna dimi, eiocne Pole» oder Ikommiiiioniire ertolat. erhallen dal Blau an Wochentagen, die nicht ani Sonn- oder ketertage ioigen. In «wei Dbeiiansgaden »de«»« und Morgen« „„eliellt. Mir Millaade eingeiandler Schritt- »ttlte keine vervindlichkett. fternivrechanlchini,: Amt I «r. U und Nr. 2NV« Delegramm-Sdrelle: Nachricht«« »««»de«. Legriiiiilet 185tz «ll-.Ui-d» itline 6kr. 8ürup Vsllllldrslr. 28. I.. xo? Uittolsti. ^vsotolilltt: 88ÜI886 t>'05n,vrooft8tz«1l6 Xr. »7^. l. kllnrstns lM>1 I I IN Iirüetcsn»rboiLoru IttomNtroo^«»- ^ Tcleqr.-Adrcsjc S'achnchlm, Dresden. H t'dotoy'Lpdisvke . Apparate? ^ >n rr-ictior bei K ^Ihmi! IVNnsekvE ^ 20 A X6n1z;-.so!>LQ0«tr»sso). b«! Drv»<ivn. A kiliL^YV: ^ S Ttorttn. ? rLo^urt L öl., « ^ jjrv5!!rtu. ^k^nettinr, IlLmknr«, K-. N ir.^.-klk»ck j. N. ^ Usliiiiliscliilien E klülogrspli. illslisc kiodLrä «UwlL ZH KVnlp^I»rü^ltO»'»,1i'«88S Ilo. 71 Ü^ZDü^-It, l unnen^tr. ^1n IZnI^^n Vt»1t 3 iklarlt. ^ L^VLLV VUUK8I UM1 LNitr. 4 »ktnet 8 -M-f-- I M.^ N «irHssvrs kni-nraw, ljrum,6n-^utn»iimon 6ittkprse>tc-nä. ^ !T1^>d"i MM» Ib^IblR I Ü IR I*, « V«-,rl5^^»srunxsv bik> I^oboi»sxrttk56. OLranUv 1Ü5 1k»6oUn80 saukttro.Xustiilirur»^. », runitekst üor t^sratr. Ktz SsöSneil ^ 2u krüdjLdrskurM: I!i!ltl'6iniL11lIMl!ll>6, I'aeket 1 älarlr. l!l>lts6!ML«NlK^iII^, v,i'f'7.^li<. kLilltmiM'lixii', I»»»n»i>t«»n Vei eianelt un« l» »»««änl«. «§ii!iu8 VekLÄied ^ ^IU sie« IO, part. n. I. Lt. sjeleiiklitiiiiU-KeLeiiMiiäe kür 6a«. slektr. chicbt, kstrolsam, llerrsn. Dnigl. stos-HpoiMe. WWW Nttk^vLAf, Ve»r8«»tl»0l. WWW Nr. 77. Spiegel: Skeueste Drahtberichle. Hofnachrichte», Bund der Landwirthe. Konsirmanden-Bekleiduna. Schauturnen, Ccntral-Thealcr, Steuer Dresdner Thierschutzverein, Müdchenhcim. Bricskauen. Mon««!,. I8.M«rjIS»1. Neueste Drahtmeldungen vom 11. März. Cronbcrg. Die Kaiserin Friedrich »utcrualnu auch! ,,e >,er heute Nachmittag wieder eine fast tweistülidige Wagensahrt mit l 'k>e«ug veuutzt, ver dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl vvn Hessen dem Leibarzt Dr. Svielbageu. Prinz und Prinzessin Advlf Schauwburg-Lippe sind heute nach Ben» zurmkgekehrt. Parts. Die Blätter fahren fori, die Reden des Reichs kanzlers Biilaw zu besprechen. ..Figaro" erklärt sich von den auf die Mandschurei bezüglichen Aeukerungen des Reichskanzlers befriedigt und fügt hinzu, der vergangene Freitag sei ein Tag des Glücks gewesen, zunächst für den Grafen Bülow. der aus gezeichnete Wendungen gesunden habe, uni gerechte Gedanken zum Ausdruck zu bringen, und der seine ganze Autorität wieder erlangt habe, und dann für Europa, das Unter pfänder der Eintracht und des- Erfolges erhalten habe. „Gaulois" meint, die interessanteste Stelle sei die, welche sich auf die Mandschurei beziehe. Wenn Gras Bülow versichere, da» die Absichten des Kaisers Wilhelm mit denen des Kaisers von Rußland in Uebereinstimmung gebracht werden können, so will er jeder .Zweideutigkeit de» Boden entziehen und den in Umlauf gelebten tendenziösen Gerüchten die Spchc abbrechen. Das „Journal" meint, die Erklärungen des Reichskanzlers bezüglich der Mandschurei seien nicht dazu angethan. die englische Presse zu befriedigen. Petersburg. Die hiesigen Blätter widmen den letzten Erklärungen des Reichskanzlers Grafen Bülow im Deuticbcn Reichstage eingehende Besprechungen. Das; die Interessen Deutschlands und Rußlands in Rordchina vertraglich seien, nimmt die „Nowoje Wremja" mit Freude zur Kenntnis;. ..Rossija" meint. Deutschland könne in Ehina unmöglich mit England gehen, wenn cs nicht Ehina aus den Zustand einer „ausgedrückten Cilrone" bringen lassen will. „Rossua" denkt, daß cs vor Allem Rußland ist. das die Integrität Chinas vertheidigt und hofft, daß die Kultnr- zwecke Deutschlands und Rußlands übereinstimmcn. Rußland wird nicht zulassen, daß sich China endgiltig in eine ansgedrückte Eitrone verwandle. Dies ist ohne Zweitel ein politischer Zweck, zu dem auch Deutschland, wenn man ocn Worten Bsisow's glauben kann, hinstrebt. — Die „Birlhewija Wjedomosti" hebe» hervor, die Erklärung deS Grafen Bülow über das englisch-deutsche Abkommen mache phantastiichen und alarmirendcn Gerüchten ein Ende, welche von der englischen Presse, die von einer Koalition der Mächte gegen Rußland träumen, verbreitet würden. — Die ..Novosii rinden, Gras Bülow habe den Engländern in seiner Rede bewiesen, daß die Mandschurei weder Deut.chland noch England angebc China werde jetzt nicht mehr im Stande sein, sich von der Vor mundschaft der Großmächte zu befreien. Deutschland werde dort eine Hauptrolle spielen, da eS seine Interessen durch das Abkommen mit England gesichert und Rußland in Rordchina Handlungs freiheit eingeränmt habe. Petersburg. Die Gerüchte und nnrichtigcu Vermuthungen. welche in der deutichen Presse anläßlich des Artikels „Bereitet sich Rußland zu Handelsverträgen vor?" aufgetaucht sind, und der Umstand, daß im Anschluß an die wirthschaftlichen Gesichtspunkte diesem Artikel der Charakter einer politischen Kundgebung beigelcgt worden ist. habe» i» dem heutigen „Westuik Fiuaussow" und rn der „Handels- und Industrie-Zeitung" einen neuen Artikel veranlaßt. Die Mziöien Organe des Finanzministeriums be handeln zuerst den Anlaß zum Erscheinen jenes Artikels, welcher die deutsche Presse so lebhaft beschäftigte. Der Anlaß für das Er scheinen desselben wäre die lhstcmatische Verbreitung von Gerüchten durch die deutsche Presse gewesen darüber, daß in der Frage der Erhöhung der Getreidezölle schon ein Einvernehmen mit Rußland erreicht wäre. Da diese Gerüchte in Deutschland von keiner Seite demcntirt worden wäre», wäre cs Pflicht der gut unterrichteten russischen wirthschaftlichen Organe, dies zn thun. Die ganze Go deutnng dieleS Artikels habe auf dem Gedanken an die Folge, beruht, welche die neue Richtung der deutsche» Handelspolitik haben müsse, und diese Gedanken gehörten voll und ganz dem russischen Finanzministerium an. Zum Schluß des Artikels heißt es : „Jeder Staat hat das volle und unbestreitbare Recht, in seinen inneren wirthschaftspolitischen Angelegenheiten zu verfahren, wie er es für notbwendig und nützlich für das Wohl seines Volkes findet. Das russische Finanzministerium ist ebenso weit entfernt von dem Gedanken, daß es Rußland möglich sei, sich in die inneren Angelegenheiten Deutschlands cinzumischen. wie Dentschland ent fernt ist, an die Möglichkeit zu denken, sich in die inneren An gelegenheiten Rußlands einzumischen. Aber man kann nicht außer Achr lassen, daß die Rückkehr zur ökonomischen Autonomie den Entschluß zur Erneuerung der Verständigung über Zolltarife ganz wesentlich erschwert, dessen Wesen darin besteht, daß die Vertrag- fließen — Zum Besuche Ihrer Maicstäten des Königs und der Königin tras gestern Mittag Se. König! Hoheit der Groß - Herzog Wilhelm Ern st von Sachsen-Weimar und Eisenach In Dresden ei». Se. Königs. Hoheit halte von Leipzig ob einen 1 Udr ans dem Hanptbahnhof eintraf. schließenden Parteien von ihrer Autonomie theilweise etwas Vertrag vom Jahre 1894 gegründet. Er stellte ein gewisses Gleich gewicht in den wirthschastlichen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarstaaten her. Die Belegung vcs Gruiidproduktes der rus sischen Arbeit mit erhöhten Tarifen verändert radikal die Vertrags bedingungen von 1894. Jeder autonome ökonomische Schritt von deutscher Seite in der Richtung, das bestehende Gleichgewicht zu verändern, wird einen entsprechenden Schritt von russischer Seite erfordern. Jedes überflüssige Gewicht in Art einer Zollerhöhung oder Erschwerung der Einfuhr, das von Deutschland in die Waag schale des Handelsaustausches mit Rußland gelegt wird, wird auch Rußland veranlassen, ein ebensolches Gewicht in seine Waagschale zu legen. Rußland wird hierzu gezwungen, keineswegs aus seinen Kampsnelguiigen. nicht durch den Wunsch, den Gegner zu vcr- .wunden, wndern einzig und allein nur deswegen, um die Waage ;m Gleichgewicht zu erhalten. Oertliche« nnd Sächsisches. - Se. Mal Messe in der »vni liestät der König wohnte gestern Vormittag der Villa Strehlen bei, während Ihre Majestät die gin den Gottesdienst in der katholischen Hofkirche besuchte. Der Erbgroßberzog und die Erbgroßderzogin von Ie»burg->Ltrelitz trafen Sonntag Vormittag in im „Europäischen Hof" Wohnung, erem Aufenthalt ein: Burggraf »no lo bitten. Meckl Dresden ein und nahmen Daselbst trafen ferner zu län Bmggräfin zuDohna-S ofsiziers Oberleutnants Grafen v. Schlicsfen befand, >» den Königliche» Gemächern von Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Friedrich Anglist empfangen; zugleich meldeten sich auch die dem sürMichen Besuche attachirten Offiziere Generalleutnant v. Hausen und Oberstleutnant Lästert. Nachdem die hohen Herrschaften einipe Zeit im Gespräche verweilt hatten, betraten sie nebst de» Sutten den freien Plag vor dem Bahnhofsgebäude, wo um 12 Uhr mit der vollen Bataillonsmnsik die 4. Kompagnie deS hiesinen Pionierbataillons lHauvtmaiin Müller) behnfS Erweisung des Ehrendienstes ansmarschirt war. Ferner hatten sich hier ein- gesnnden der Kommandirende General des 12. Armeekorps Freiherr v Hansen. Generalleutnant v. Hingst. Generalleutnant Stadt kommandant v. Schmalz. General ä I» >»iits Sr. Majestät des Königs Generalmajor v. Broizem. Generalmajore Meißner, v. Stieglitz und v. Rabenhorst, der sächsische Gesandte in Weimar Freiherr v. Reitzenstein, Polizeipräsident Le Maistre. General- direklor der Staatseisenbahnen v. Kirchbach, Wenbahndirektor Andrne, Platzmajor Haupimann Rohde und zahlreiche andere Offiziere aller Waffen und Grade. Auch der Voyland des Vereins „Sachsen-Weimaraner", die Herren Historienmaler Proiesior Krauße nnd Snbdirektvr Meiielbach, hatten sich zur Begrüßung ihres Landessürsien eingesniiden. Der Großherzog, eine jugendlich- friiche Erscheinung von mittlerer Körpeigröße, hatte die Unfform des sächsischen Karabinier-Regiments, bei dem er ä la auits steht, ungelegt und tmg das breite grüne Band des sächsischen Haus ordens der Rautenkrone. Er zog verschiedene der höheren Offiziere in's Gespräch und schritt hieraus die Front der Ehrenkomvagnie ab, worauf nach einmaligem Vorbeimarsch der Prinz Friedrich August mit dem hohen Gaste den Königlichen Wagen bestieg, der den Gros-Herzog nach dem Residenzschlossg brachte. Dem Wagen» zu ge vorauf ritt Herr Pvlizeihauptmnnn Klabre, welcher durch Mannschaften der Polizeidircktion den Absperrung?- und Sicher heitsdienst auf dem BalmhosSplatze bewirkt hatte. Ein nach Tausenden zählendes Publikum wohnte dem fesselnden militärische» Schauspiele bei. — Im Residenzschlosse wurde der Gwßherzog vom Hansmarsckall v. Carlowitz-Hartiizich begrüßt. Nachmittags halb 2 Uhr wurde der hohe Gast von Sr. Majestät dem König in der Billa Strehlen enivfaiigen. Dort sande» gleichzeitig Fnmilien- niid Marichalls-Frnhstück statt. Hieraus stattete der Großherzog mehrere Beiuche ab. Um 6 Uhr fand ihm zn Ehren im Königs Residenzschlvffe Galatafel zn 42 Gedecken statt, der Ihre Majestät die Königin Prüsidirte. Der Abendthee wurde bei Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Georg im Palais ans der Zinzendorfstrape eingenommen. — Tic Abreise des Großherzvgs erfolgte heute früh 7 Ubr 41 Min. von, Hanptbahnhose ans. — Se. Maiestnt der König versieh den Begleitern des Großherzogs OrdenSanszcich- iiuligen und zwar oem Generaiadiutantcn Generalleuttiant Pa daß sich unter den Landwirthen in der Bischofswerdaer Gegend ein starkes Solidaritätsgrsiihl entwickelt habe Redner schloß mii einem begeistert ausgenommcnen Hoch auf Kaffer und König. Sodann sprach an Stelle des erkrankten Vorsitzenden des Bundes der Landwirthe. Reichstagsabgeordneten Dr. Rösicke, Herr Reichs tagsabgcordneter Dr. Oertel-Freibcrg über den Nutzen der Handelsverträge und deren zukünftige Gestaltung Das Deuilche Reich müsse mit dem Ablauf der bestehenden Handels verträge einen Schritt von höchiter Bedeutung für seine Zukunft thun. Die deutschen Landwinbe machten dem Grasen Eaprivi keinen Vorwurf darüber, daß er seinerzeit Handelsverträge ab geschlossen habe, sondern nur das Wie bemängelten sie. Bein, Abschluß der bestehenden Handelsverträge seien drei große Fehler gemacht worden: Erstens sei versäumt worden, Vor Abschluß »euer Verträge die Meistbcgünstignnasverträgc zn kündigen: zweitens seien vie Handelsverträge mangelhaft vorbereitet worden und drittens bade man an den »laßgebendensrellen damalsdie berechtigten Wüm'chc derLandwirthschast hci Seite gesetzt. Die Landwirthsckaft hahe die Zeche für die gemachten Fehler bezahlen müssen und daher könne man cs der Landwirthschast nicht verdenken, wenn sie nun in ihrer Noch schreie. Die jetzt vor dem Abschluß der neuen E „ , . ES müßten also zunächst die Meistbegünstigunasvertrage gekündigt werden, ivas vollständig unbedenklich sei. da die in Frage kommen den Staaten am Handel mit Deutschland ein weit größeres In teresse Hütten, als dles umgekehrt der Fall sei. Weiter mußten die Haiidessvcrträge viel sorgfältiger, genauer und eingehender vor bereitet werden.. I» dieier Hinsicht habe die Reichsregienmg alles Mögliche gethan. Dies sei dein Staatssekretär Grafen Poiadowsky zu danken. Ter Tarif, welchen der wirthschaflliche Ausschuß in monatelanger Thätigkeit ausgearbeitet habe, liege jetzt bei einer Kommissio». Tann werde er den deutschen Einzelstaaten zur Nach- prüsuiig und Tteiinnanabme zugehen. Er. Redner, wisse, daß die bnherffche und sächsische Staatsrcgierung ihre Entschließuirg die mit Schnelligkeit sässcn werden, weil sie bereits seht Stellung zu den Tarifen genommen haben. Mitte April würde der Tarif voraussichtlich an den Bnndesrath zur verfassungsmäßigen Berathung gehen und dann hoffe ... - - - gemachten drei Fehler lehrten, was icuen Handelsverträge zu geschehen hat. ' Meiftbegünstigungsverträge gekündigt l ez i e n i - Fa l c o nn e t das Großkren; vom Albrechts- orden, dem Flngelädintaiite» Oberleutnant v. Hirsch selb und dem Ordoiinanzöffizier Oberleutnant Gras v. Schlieffen de» Albrcchtsordrn 1. Klasse. — Ans die Ausschreibung eines öffentlichen Wettbewerbes zur Erlangung von Entwürfen für das in Dresden gepinnte R athhan s sind, wie bereits mitgetheilt. fristgemäß 77 Entwürfe cingcgaiigen; drei verspätet cingegangenc Entwürfe sind vom Wett bewerb ausgeschlossen geblieben. Die cingcgaiigeiien 77 Entwürfe und der im amttichen Aiislrag angcscrtiglc außer Konknrren; ver bliebene Entwurf des städtischen Hvchbnnamtes werden von gestern bis mit Sonntag den,'tt. März im Neubau des Krankenhauses Iohaniistndt, Eingang Fürsteiistraße. öifcnIlich ausgcstcllt. Die Besichtigung knmi erfolgen an Sviuitagcn non Vormittags 11 Uhr, an Wochentagen von Vormittags 1«) Uhr an bis Nach mittags 5 Uhr. — Unter Theiliiahmc von etwa 8MILa»dwllthen aus den ver schiedensten Gauen Sachsens fand am Sonnabend im „Deutschen Kaiser" in Zwickau die Lnndesvelsammliliig des Bundes der Landwirthe statt. In der Versammlung bemerkte man Ver treter der Staatsregicruna, der Ständeversammlimg mit Herrn Vicepräsideitten Justizralh Ovitz-Treuen an der Spitze, der Handels- und Gewerbelammern zu Chemnitz und Planen, des Landeskultnrraths. der städtischen Behörden Zwickaus, der Inn ungen :e. Kurz »ach 1 Uhr Mittags eröfsiiete Herr Oekonomierath A n d r ä - BraunSdorf als Landcsdelegirtcr die Versammlung und ^ob in längerer Rede hervor: Die Landwirthe wollte» nicht ein- eitige Jnteressenpolitik treiben, sonder» seien von der Ucderzeug- una getragen, durch ihr Arbeiten daS Wohl des ganzen Vater landes zu fördern. Der Bund der Landwirthe erstrebe eine gesunde wirthschaftliche Gesetzgebung, ausgehend von den Vertretern der gesammten heimischen Produktion. Der Bund habe »zit icincni Wirken im Lause der Jahre die Massen der Landwirthe aufgeklärt und vor falschen Schritten bewahrt und im Ucbrigen bewiesen, daß er der wärmste Freund deS gelammten Mittelstandes ist. weil er weiß, daß unser monarchisches Staatslcben nur gesichert werden kan» durch eine kräftige Landwirthschast und den Mittelstand. So sei der Bund der Landwirthe von der Untrennbarkeit des Zusammenhanges aller Berufe durchdrungen nnd wende sich nur gegen dlc internationale Geldiackpolitik. Auf solchem Streben habe der Bund gute Erfolge erreicht, doch sei auch für alle Zukunft eine kraftvolle Vertretung der landwirthschastlichen Äernfsiitteressen notbwendig. Obwohl nun prozentual gerechnet in Sachsen die Mehrzahl der Landwirthe dem Bunde anoehörten, nämlich von den 76800 Landwirthen mit über 2 Hektar Grundbesitz 27000, io sei doch noch viel Vorarbeit notdwendig. Gerade die Besitzer größerer Güter, fehlten noch. Kürzlich sei nun von liberaler Seite daS itte "oder Ende Mai den Zolltarif und das e der Capri man. daß der Reichstag Zollgeietz vmgelegt bekomme. Eine Neuauflage der Caprivi'si Handelsverträge halte die Landwirthschast unmöglich aus. weil ihre Nvthlage trotz aller Intelligenz nnd Thatkraft der Landwirthe so weit gekommen sei, das; man unter Beibehaltung der jetzigen Ver dältnisse einem Untergange entgegeaehe. Die Landwirthschast fordere erstens mindestens für die landwirthschastlichen Erzeugnisse einen sestgelegten Minimoltarif, unter den die Unterhändler bei den abzuichließenden Verträgen unter keinen Umständen beradgehen könne und zweitens einen lückenlosen Zolltarif für alle landwirth ichaftlichen Erzeugnisse, die eines Zollschutzes bedürfen. Besonders eine ausreichende Erhöhung der Getreidezölle sei notbwendig. Während man bei der Kvmmiisioiisberalhung des »enen Geiches eine Obstruktion wahrscheinlich nicht erleben werde, sei sic bei der zweiten und dritten Lesung im Plenum des Reichstages von der Linken zu erwarten nnd bereits in zicmsich heftiger Weise in Aussicht gestellt worden. Reichsregiernng nnd Reichstag seien aber ent ichloffc», die Vcrtragszölle zu erhöhen und auch die Produkte der hcimischenLandwirrhschast durch Schutzzöllezu schützen. Solche Zölle würden von mindestens drei Fünftel des Reichstages angenommen werden und die Regierung setze ihnen keinen Widerstand entgegen. Die deutsche Landwirthschast muffe mit maßvoller Besonnenheit, aber mit Energie Vorgehen. lLanganhaltender Beifall.) — Alsdann sprach Herr Landtagsabgeordnüer Töpfer-Böhlen über die agrarischen Fragen in der Zweiten Ständckammer. daran die Mahnung knüpfend, in Zukunft zielbewnßter Vvrzugehen. Nach einer längeren Aussprache wurde folgende Resolution: „Die heute in Zwickau zur Lcmdesvcriammlung des Bnndes der Land wirlhe rm Königreich SacOen anwesenden Landwirthe und sonstigen national gesinnten Angehörigen aller Berufsstände erklären sich mit den Ausführungen des Vorsitzenden und der beiden Referenten allenthalben einverstanden. Sie erblicken in der Wiederherstellung nnd Erhaltung der Landwirthschast die einzige sichere Grundlage für eine dgnernde wirthschaftliche und nationale Wohlfahrt des deutschen Volkes Deshalb liegt die Fürsorge für die deutsche Landwilbichast im Interesse jedes Deutschen und cs ff! kür jeden in der Gesetzgebung milthütigen Mann, dem cs ernst mit seiner Liebe zum deutschen Batcriande ist. Ehrenpflicht, dafür einzutretcn. daß die Zollsätze für alle landwirthschastlichen Erzeugnisse im neuen Zolltarif io hoch werden, daß sic einen wirksamen Schutz der deutschen Landwirthschast darstellen. Tic Zukunft unseres Voltes liegt in erster Linie ini heimffchen Acker mit seiner nie versagenden Kraft", einstimmig angenommen. — Unter zahlreicher Bctheiligung erfolgte gestern Nachmittag 5 Uhr ini großen Saale des Logenhauies. straallec 15, die Feier der Kon firm a ndcn-B e kj c idn » g der Loge zum goldenen Apfel. Unter den Ehrengästen gewahrte man die Herren Geh. Rath Dr Bodel. Geh. Oekonomierath Miurzner. Bürgermeister Hetschel, Schulrath Dr. Lion, Pastor v. Sulzen. A. Bei Harmoniumvorspiel wukdcn 28 Knaben und M Mädchen von Herrn Kaufmann Krille und Frau Kanzleirath Stüblcr in den fest sich erleuchteten und geschmückten Hauptiaal eingesührt. Allgemein,» Gesang „Du Herr der Herrlichkeit und Stärke" leitete die Feie' Gerücht ausgesprengt worden, daß der Landtagsabgeordnete Huste- Bischosswerda eine Wiederannahme seines Landtagsmandats ab- ' ui w ist zelchnt habe mit der Motivirung, daß er seltenster Mitglieder >es Bundes der Landwirthe wegen seiner im Landtag ausgesprochen nen Meinung in seinem Geschäftsbetriebe durch die Bopkottirung einer Handelsartikel geschädigt werde. Demgegenüber müsse er als Deleairtcr des Bundes ver Landwirthe erklären, daß die BundeSleituna jede ehrliche Ueberzeuaung achtet und gegcntlieilige Ansichten nicht durch verwerfliche Maßnahmen bekämpft- Wenn an dem ganzen Falle etwas erfreulich sei, so sei es der Umstand. verloren haben, gab Redner in warm empfundenen Worten de» Tcnkspruch mit auf ihren fenrcrcn Lebensweg, den der deutsche Kronprinz von seinem kaiserlichen Vater am 0. Mai 1900 bei der Großjährigkeikserklärima erhalten hat: „Vertrau auf Gott. Dich tapfer wehr', daraus besteht Dein' ganze Ebr'. denn wer's mit Gott herzhustig wagt, wird nimmer aus der Welt gejagt." Dieser Spruch befindet sich als Inschrift auf dem Degen, den Kaiser Wilhelm an dem genannten Tage seinem Sohn überreichte. Bei der gestrigen Feier wurde der Spruch jedem Kinde in ein Gesang buch geschrieben, das sich unter den vielen Gaben befand, die Nächstenliebe gestiftet hatte. Nach der Rü>e. die tiefen Eindruck auf alle Zuhörer machte, erfreute Herr Concert- und Kirchensäugcr Mann die Versammlung mit dem herrlichen Sologesang von Mendelssohn: „Sei getreu bis in den Tod". Hieran schloß sich der Bortrag des LogenauartettS unter Leitung des Herrn Hos- opernsünaers Gntzichbach: „Fließen »löge Euer Leven einem sanften Bache gleich", von Üble, woraus Herr Zeller unter Harmoniumbegleitiing (Herr Kohser) ein Gebet sprach. Nach er neutem Ouartettgesang von Gluck: „Eins nnr. Kinder, Seelen-
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