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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.06.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010602023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901060202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901060202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-02
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Dresdner Nachrichten« Sonntag, 2. Inni 1i»OI MM Vir. IUI PrkWi^'üdermmm«? DerMst^g^st«, sschtte! nchm« nach dem schönen Meitze», wo da»k da .., Herr» ObnbergrathA Dr. Heinde und de- von ihm dear—-.... Ortsausschusses (Dr. goerfter. Inspektor Winckler. Dr. Ohm. Dr. Nievert u. A. mO den Besuchern die Besichtigung der Porzellan manufaktur. der AlbrechtSdurg und de» Domes geboten wurde. Ein i l ichtvolles Dom Concert, welche- die akustischen Vorzüge des Tome» und die Pracht 'md Tonfülle der Silbennaun'sekei, Orgel io recht vor Augen sükttc. erfreute die Besucher i» desouderrr Ein genieinschastlicheS Abendbrot auf der Geipeldurg (mit Vorträgen der Stadtkapellc und de- Äesaiig- " wo auch dem OrtSauSschutz wohlverdient« B-«e. wohlgelungenui Vereins.Hippokene*), mit. Autzerde« . de» Residen,,theater- di« in A.uSsicht g»l lvnchen-Ten, «aldschlvi der verspricht vorderen er 40W . rmen Lud- Dank gezollt »vurde. und bei den, Gang »ach dem Bahnhof eine Beleuchtung der AlbrechtSburg beschlossen den Ausflug, der von prächtigsten' Wetter begünstigt war und den Thcilnehmenr in bauernder und dankbarer Erinnerung bleiben wird. —' In Gemäßheit der Stiftung des Hosgesang- ichrers ')ln gelo Cicearelli Hai der Rath der Stadt Dresden die jährlichen Zinsen deS StistungSkapitalS unter arme, I unbescholtene und aus Dresden gebürtige weibliche Personen,! welche sich verheirathe». als Aussteuer in Beträgen von 150 Mk, in vertbeilen und hierüber jedesmal am 12. Dezember, als dem Gebuikstag des hochseligen Königs Johann. Bestimmung zu treffen. Weibliche Perione». welche in der Zeit vom 12. Dezember d. I. bis zum 12. Dezember n. I. sich zu vcrheirathen beabsichtige» und. „m eine solche Aussteuer sich bewerben wollen, haben in Gemein^ Schaft mit ihren Verlobten, deren Bermogensverbäilnlsse hierbei nicht in Betracht kommen, bis längstens den 30. Oktober bei der ,»ständigen Stelle, Laiidhausstratze 9, darum »ackzustichcn und! darüber, datz sie aus Dresden gebürtig, auch unbemittelt sind und nch zeither sittlich gut geführt habe», glaubhafte Nachweise bei-! tudrmaen. —* AuS den amtlichen Bekanntmachungen. Das! städtische Aohliahrtspolizeiamt bringt unter Hinweis auf die ge stattete unentgeltliche Benutzung der beiden städtischen Freibäder, j welche sich dis auf Weiteres beide ani rechten Elbufer oberhalb der Marienbrücke am PalaiSgarten befinden, erneut in Erinnerung.! daß alles Baden in freier Elbe außerhalb der Bade-i amtallen, im Weitzeritzflnsfe. im Weißeritzmühlgraben, sowie im ^ Prietznitzbach inncrbalb des Stadtbezirks bei Strafe bis zu 50 Mk.! oerdoken ist. — Mit dem Hauvtschleusenbau in der > B lochmannstraße, zwischen der Pillnitzer- und der Eomenius I straße, soll am 10. Juni begonnen werden. — Der den „Fahrrad-^ verkehr' betreffende 1. Abschnitt der BerkehrSordnung für die an hem Mftshlel wettere L^^mwätion , — vllUfl V Illuminationskörp« und Lampions von den hi wia Künzrlmann. G. A Mäkler. Wilhelm «ei Hostieseront worden gegangen —* Boli»eibe,scht, 1. Juni. Sn der U,rr,n, deute früh die Leich« eines unbekannten Mannes an« „ gezogen. — Auf der Prinz «eora-AUee scheute am Mittwoch ein in eurem Lastgeichin gebendes Pferd vor einen, plötzlich in Tdätig- keit gesetzten Sprengwagen. Da- Thier ging bis zur Tannenstratze durch, wo es angehalten wurde. Unterwegs rannte es gegen eine Delegravbenitange, welche entzweibrach. Der Kutscher fiel bei seinem Bemühen, daS Pferd zum Stehen zu bringen, vom Bock und wurde überfahren. Er erlitt einen Wadenbeinbruch. —* Am Mittwoch wurde aus der Freiberger st ratze ein älterer Mann, der hinter einem Lastgeschirr hervortrat, von einem «tratzenbahnwagen umge stoßen und zur Seit« geschleudert. Er kam mit einer leichteren Wunde am Auge und mit Haut abschürfungen davon. —* Von mehreren Angestellten einer hiesigen Gewürzfabrik ist dem Inhaber derselben ein größerer Posten Pfefferin Ballen im Werthe von 700 bis 900 Mk. gestohlen und sodann durch dritte Personen veräußert worden. Die Diebe wie die Hehler wurdet, von der Kriminalpolizei in Hast genommen. —* In der Nähe der Uebigaun Fähre versuchte gestern Abend in der zehnten Stunde ein in der Elve badender junger Mensch diele zu durch» chwimmen. Dabei verließen ihn aber die Kräfte, und der jämmerlich um Hilfe Rufende wäre sicherlich er trunken. wenn nicht der in der Nähe stationirte Fährdampfer hcrbei- geeill wäre und die Fährleute ihn gerettet hätten. —* An der Ecke der Freiberger- und Matrrnfftrahe kam gestern Nachmittag ein junger Radfahrer, der ein Packet bei sich hatte, mit seiner Maschine zu Fall und erlitt einen Unterschenkel bruch: er wurde in's Stadtkrankenhaus gebracht. —* Eine verheerende Wassersluth. hervorgrrusen durch eine sog. .Wasserhose' hat gestern Nachmittag in der 3. Stunde in der Gegend östlich des schönen Lockwitzgrundes dir Hoffnungen vieler Besitzer vernichtet Am meisten hat dieFlutb in den Fluren i» wo^u der vorübngedeu Io Huld zu beweil ersten Mal sein zur Gründung de« am 31. Mai 1i s"V.' ro> der «roß dem Mir. Jahrbunder! tment sein Interesse «id seine 188« iah der Troß Ückt zo» l» und übeneichte Sl» Lik-^- Lael-gjondS". «lSdeiGwß ... > 'jähriges Jubiläum als Chef begma. dt's stimmte Kais« Wilhelm I.. daß eine Abordnung LeS Regiments sich nach Karlsruhe begeben sollte, wo d« Großfürst in der Groß herzoglichen Familie weilte. D« hohe Eber trank damals auf lcu, " ' berühmtes braunes Hulzren-Regiment" und wünschte ihm .liebes, Siadt Dresden vom 1.'Dezember 1897, sowie die Bekanntmachungen ! des Rittergutes Theisewitz und des Ortes Bärenklau gehaust. vom 13. Juni 1898, vom 28. Avril 1890 und vom 1. Dezember ' '00. den Fahrradverkehr betreffend, sind aufgehoben worden. An deren Stelle tritt mancherlei Neues: Datz nunmehr jeder Rad fahrer eine Radfahrkarle haben mutz, ist bereits wiederholt erwähnt worden. Wer sich bei der König!. Polizeidirektion eine solche noch nicht verschafft hat. wolle dies schleunigst nachholen. Die Bor- ichrist, datz jeder Radfahrer ein Namensschild am Rade führen soll, ist damit hinfällig geworden Weiler wird den Zweiradfahrern, denen bisher die innere Stadt nahezu verfchlossen war. dieie zum grotzen Theil geöffnet. Verboten bleiben nur »och die beiden Sttatzenzüae König Iohann-Stratze. nördliche Fahrbahn deS All marktes und Wilsdruffer Stratze. sowie Schlotzstratze. einschließlich des Georgentkores. westliche Fahrbahn deS Altmarktes. Secstraße und Prager Stratze bis zur ^idonienstratze. Diele Stratzenzüge dürfen weder befahren noch gekreuzt werden. Außerdem bleibt die ,'Auguslusbrücke verboten. Nachts 11 llbr diS früh ü Uhr können ' »'doch auch diele Straßen u. befahren werde». - Damit sind Posr- vlatz. Marienstratzc, Wall . Breite-, Scheffelstratze, 'Weber- und Zahirsgasse, Kreuzstraße, die südliche und östliche Fahrbahn des Altmarktes, die Brüdergassen u. i. w. dem Verkehr mit Zweirädern irciaegeben. Die Vorschriften treten sofort in Krall. Es ist zu hoffen, datz seitens der Radfahrer beim Fahren in dielen zum größten Tdeil lehr verkehrsreichen Straßen und Gassen doppelte Vorsicht angewendet wird. —* An Stenern und Abgaben sind in nächster Zeit zu entrichten. bis mit 5. Juni d. I. die Gemeinde-Einkommen steuer und die Beiträge zur T ienstvolenkrankenkasse für den ersten Termin 1901 und bis spätestens am 29. Juni d. I. die Landrenteil und Landeskiilnirrenten für den zweiten Termin 1901. —* So viel Menschen, wie in den letzten Tagen, sind bisher noch nicht rm neuen Pvlizeigebäude an der Schretzgasse ein- und ausgegangen. Galt cs doch, sieb schnell noch vor dem 1. Juni, dem Tage des Inkrafttretens der ncncn landesgeietzlichen Radfahr- Veroidnung. eine persönliche Lcg i t i m a ti o ns ka r te von der König!. Polizeidirektion auSstellen zu lassen. Der Andrang zudem im ersten Obergeschoß gelegenen Bureau war ungeheuer. 'Auch aus anderen Städten wird von einem außerordentlichen Andrang des Publikums bei den Behörden ans der gleichen Veranlassung berichtet. Ein Beweis, wie sehr das Radfahren im Volke sich aus- gebreitet bat und daß es nolhwendig war, für das ganze Land giliigc allgemeine Bestimmungen z» treffen. Nur dürfte zu er wägen fein, ob die Beschränkung der Gütigkeit der Kauen auf das Kalenderiadr nicht aufgehoben und bestimmt werden möchte, datz ffe üch auf die Tauer des Wohnsitzes an einem und demselben Orte erstrecke. Ein Nachthei! würde daraus sicher nicht erwachsen und den Becheiligten sowohl, wie den betreffenden Acmtern in der Ge'ammtbeit eine Uniumme von Zeitverlust, wieMühe und Arbeit erwart werden. —' Im Königl. R es i d e n; s ch l o s s e wird gegenwärtig an der Erweiterung der elektrische» Beleuchtungsanlage, die an das eine so glänzende Zukunft wie Vergangenheit. Bei d« goldene» Hochzeit deS KoileS Wilhelm I. war der Regiments Kommandeur Oberst v. Haenlein zum Ehrendienst bei dem Großfürsten befohlen Bei seiner Anwesenheit im Februar INI »n Berlin versah Oberst leutnant v. Zitzewitz bei ihm den Ehrendienst. Damals war das gesammte Offizierkorps des Regiments in Berlin zur Begrüßung erschienen und vom Großfürsten zur Tafel geladen. Auch an, 90. Geburtstag Kais« Wilhelms 1. war der Großfürst in Berlin und Oberstleutnant v. John. Kommandeur deS Regiments, ihn, bcigegeben. x Die Erklärung deS Staatssekretärs deS Reichsschatzamt», daß wir im nächsten Reichshaushalt aus ein Defizit von 70 bis 80 Mill. Mk. gefaßt sein müssen, hat einen tiefen Eindruck auf die ReichSäniter gemacht. 'Namentlich diejenigen Stellen, von denen die Etatsaufftellungen gemacht werden, geben ihrem Unbehagen offen Ausdruck. Mit Sicherheit läßt sich annehmen, daß auch noch so dringliche Neusvrderungen einen größeren Widerspruch von Seiten der Finanzvnwalrung als bisher «fahren werden. Haupt sächlich wird davon dieKolonialvcrwaltung betroffen werden, deren Ausgaben auch gegenwärtig noch, besonder- vom Reichstag, als solche zweiter Ordnung betrachtet und behandelt werden. Aus Schritt und Tritt tauchen Anzeichen dafür aus, daß di« Nenord »una des ReichSfinanzwesenS gebieterisch an die Thur pocht. Der Notnbehels mit de» Matrikularbeiträgen, den man bei Erttchttmg deS Reiches zu Grunde legte, bringt die größten Unzuträglichkeiien hervor. Da aus fast allen Bundesstaaten die gleichen Erschein ungen zu Tage kommen und dieselben Bestrebungen laut werden, so ist kein Zweiscl mehr, daß die Gewinnung eines neuen Boden kür die Finanzirung deS Reiches dir nächste und hauptsächlichste Ausgabe der geset-gebenden Faktoren sein wird. . .. . x Aus Bauer» wird der „Kreuzztg." geschrieben: „Die Aus- Lockwitzbach verheerend dahinbrauste. Die Cdokoladensabrik von > rollung der Frage der Einheiismarke im wütttembngischen Rüger im Lockwitzgrunde war gezwungen, des Wasserandranges Landtag hat auch in Bauern Erörterungen hervorgerufen, die ihre Schon über Reick hinaus bemerkten die Insassen der Eisenbabnzüge an den trübe» Flutken des sonst wasserleeren Landgrabens die Spuren des Ereignisses, mehr »och in Niedersedlitz, wo der ^ , dt»8lvuz«^c ^ halber zeitweilig den Betrieb einzustellen. Von an Hängen befind liehen Felder» hat die Fluch die Ackerkrume vollständig weggeffldrt. Kartoffeln. Rübenpflanzei, u. s. w. sortgerissen. Am Rechen der Rüger ichen Fabrik fand man hinterher gegen 3 Centn« Saat- kartoffeln angeicbwemmt. Wie viele noch fottgeführt sind, entzieht sich jeder Berechnung. Einzelne vorher üppig anstehende Saat felder gleichen einer Tenne Die meist unbemittelten Besitzer der Liegenschaften «auch Pachtfclders sind um so mehr zu bemitleiden, als der harte Winter schon sie arg geschädigt hat. Die Wasserhose war von einem starken Gewitter begleitet. — A mtsgerich t Der 16iÄr. Hausburichc August Zimmer aus Mülhausen i. Eli. stahl seinem Prinzipal die Taschenuhr, die ihm aber wieder abgenommen wurde, und erhält 2 Wochen Ge- üingnttz. — Um sich Taschengeld zu machen, stahl der Kutscher Ernst Hermann Beeger, 1882 in Kleinsorst bei Ol'chatz geboren, icineni Fubrherrn in zwei Fälle» vom Bodenraum 52 leere Säcke und verkaufte sie, das Stück für 10 Psg. B erhält 1 Woche Ge Spitze in einer halbamtlichen, in der Sache ablehnenden Er klärung fanden. Indessen, auf die Beweiskraft des Satze», daß die Einheitsmarke aus verkehrstechnischen Gründen kommen mutz, braucht man angesichts die!« Erklärung weit« kein Gewicht zu legen, da es offensichtlich war und noch ist. daß die Gründe, die seiner Zeit hinreichen mußten, die Vorschläge deS Staatssekretär» v. Pod- vtelSki mit einem ablehnenden Bescheid zu beantworten, noch in gleicher Stärke bestehe». Demgegenüber bedarf eS keine» Hinweises darauf, datz die Einführung der Emheitsmarke weder praktisch noch theoretisch den Verzicht auf rin Relervairecht bedeutet, da mit der Einführung der Einheitsmarke nicht auch die Zusammenlegung der Verwaltung gegeben ist. Datz man sich an zuständig« Stelle nicht den erheblichen Bedenken verschließt, die gegen die Belastung des jetzigen Zustandes spreche», der den Reichsposttnarken die Kurs- sähigkeit in zwei Bundesstaaten raubt und umgekehrt, steht außer allem Zweifel, ganz abgesehen davon, daß mit diesem Zustand auch der Volkswirthschasl mittelbar und unmittelbar ein Schaden er- tängnitz. — Der Metallschieffer Friedrich Gustav Tletze in der wächst, der in der Schwierigkeit der Umwechselung seinen Grund Anlonsladt stand mit seiner Schwiegermutter auf gespanntem Fuße, § hat. Lritt Württemberg dem Gedanken ernstlich näh«, dann kann angeblich weil er sie nicht zur Taufe des einen Svroßlings em- ! geladen häkle Kürzlich ging Tictze zu ihr, um sie zur Rede zu setzen wegen der Gerüchte, die sie üb« ihn und leine Familie ver- ! breitere. Er gerieth hierbei in Wuth. die in zwei Ohrfeigen aus- ! klang: auch bedachte er seine zunge Schwägerin damit in einem! Falle Mit dem längeren Verweilen ihres Schwiegersohnes war dw Mutter durchaus nicht einverstanden, sie forderte ihn aus zu „eben: Tietze machte sich aber des Hausfriedensbruchs schuldig. Das Urtdeil lautet aus 20 Mk. Geldstrafe oder 5 Tage Gesängnitz. — Der -t2 Iahie alte Pferdehändler Oswald Glaubrecht Gröichel verschaffte sich durch unwahre Angaben von einem Manne, mit dem er zuvor Geschäfte vermittelt hatte, ein Darlehen von 78 Mk. Gr. verwendete daS Geld nicht zu dem von ihm angegebenen Zweck, sondern deckte damit eine Schuld. Der Betrug ist mit 50 Mk. Geldstrafe oder 10 Tagen Gesängnitz zu sühnen. — Die 22 Jahre alte vorbestrafte Fabrikarbeiterin Rosa Franziska gesch. Fränzel geb. Grimm wird des Diebstahls von Schmuckacgenständen im Werthe von etwa 10 Mk., die sie ihr« Freundin bei Gelegen heit eines Bestichs entwendete, für überiührt erachtet und zu 2 Worden Gesängnitz verurlbcilt. — Ter jetzt in Magdeburg wohn hafte Werkmeister Gustav Bernhard Paul Wilhelm Behrends machte sich des Betrugs insofern schuldig, als er während seiner Stellung hier die Lohnbücher in 1 Fällen fälschte und dadurch einen Gewinn von etwa 10 Mk. erzielte. Ferner fällt ihm zur Last, eine Fahrradlaterne gestohlen zu haben. Das Urtheil lautet auf 6 Wochen Gesängnitz. — Der Vorbesttaste 29 Jahre alte Haus Elektrizitätswerk angeschlossen ist. gearbeitet. In den! diener Hermann Oswald Förster verübte am Abend de- 9. April des Oberhofmarschallamtcs und verschiedenen Kammern j in einem hiesigen Restaurant groben Unfug : auf die Aufforderung «in bisher noch Gas gebrannt wurde, bat ^ des Wirths entfernte « sich nicht und leistete auch einem hinzu- nädmche 'säumen und Vorrathsräumen, wo '»an die Gasleitung herausgenommen und in nun mir der Ein-,, egung des elektrischen Lichtes beschäftigt DaS Königl. Oberhos-1 niß und -naffchallamt ist einstweilen in den logenannten Marschallszimmern ' 'nr echten Stockwerk des Marichallsilügels untergebracht werden. Dieser Flügel des Königl. Residenzichloffes soll übrigens, wie ver lautet. da sich an seinem Dache größere Schäden herausgestellt äabcn und die hohen Giebelausbauken auch zu verfallen beginnen, nach Vollendung des Umbaues des Georgenl'chlosses gründlich irrLD-S MSSLS ««EK i ««n wohnbar iein. ' Bei dem Frü h li n gs fe st des Ortsverbandes Dresden der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller hat F. erhält 4 Wochen Gefäng j l L-Usi. — -L-UV etwa lojährrge Hausmädchen ' Frida Viehweg machte sich in mehreren Fällen des Diebstahls schuldig und fälschte ihr Dienstbuch, indem ne dem letzten Zeugnitz Wetterbericht der Hamburger «erwarte vom 1 Juni Die Wetterlage bat sich wenig verändert In Deutschland ,Ü es warm, ü» im Osten und Süden beiter. — Wahrscheinlich Ist vielfach Regen, warme», vielfach hei leres Weiter, doch auch vielfach Gewitter. gerufenen Gendarmen Widerstand. 1 Woche Hast. — Das hinzufugte, daß sie „treu, reell uud fleißig gewesen' sei. 5 Wochen Gefängniß und 5 Tage Haft zu verbüßen Ihr Kind. Es war in der Mittagsstunde, die Sonnenstrahlen schossen in beinahe senkrechter Richtung zur Erde hernieder, sie prallten von dem grauen Asphalt zurück und glitzerten die Pferdebahnenschienen entlang: in der Ferne zitterte die heiße Luft wie angezündeter Weingeist und ans den erhitzten Trottoirplatten strömte eine unangenehme Wärme. Die Straße war mciffchenleer, ein Soldat aus Posten, ein Kind mit einem Henkcikorb. rin Tepeichenbote und eine Frau, die in einem Korbwagen einen mnaen Menschen vor sich herichob, waren die einzigen Vertreter der Rasse der Zweihänder, welche zu sehen waren. Die Frau, welche den Wagen schob, war eine robuste Erschein ung. voll und rund, bekleidet war sie mit einem blauen Leinen- kleid. dem große weiße Nelken ansgednickt waren: das gutmüthige, von Gestindbeit und Hitze geröthete Gesicht bedeckte ein schwarzer Sttobhut billigster Sorte, rme sogenannte Schute. In dem Wagen saß ein etwa achtzehn- bis zwanzigiährig«, hoch ansaeschossen« Menich — ein Blödsinniger — derselbe war gut gekleidet, er trug einen rehfarbenen, für die IakreSzeit etwas dicken 'Anzug, braune Segeltuch-Schuhe und einen Sttohhnt. Lein Gesicht zeigte den stumpfsinnig-thierischen Ausdruck der Mikrokephalen, außerdem stand der Mund des Unglücklichen schief; ein Schlaganfall hatte die rechte Körperseite gelähmt, wie die ge brochene Haltung der Hand und des Beines zeigte. Gerade an einer Straßenkreuzung stießen wir aufeinander, und da cs der Fron schwer wurde, den Wagen über die Bordschwelle zu heben, so hals ich ihr. „Tank scheensagte sie, „zu Zweien gebt halt Alles leichter!' Sie war stehen geblieben, nun zog sie ein großes, rotbbedrucktes Taschentuch hervor, wiichte sich den Schweiß von der Stirn und 'agtc: „Es ist sehr heitz! —" sic machte eine kleine Panse, in der sic starr vor sich niederial, »nd fuhr dann sott: Wider was will man machen Ich weiß nicht, was mich veranlaßtc, gleichfalls stehen zu »leiben, vielleicht weiter nichts als das Gestihl. datz diese Hand lung von mir erwartet werde, genug, ich blieb stehen, wiichte mir, da ich nichts Besseres z» thun wußte, gleichfalls den Schweiß und jagte i „Ja. man mutz es tragen!' „Man mutz es tragen!' wiederholte die Frau nachdenklich und sah dann still vor sich nieder. Mit einem leichten Seufz« fuhr sie fort: „Jetzt ist es nun schon 12 Jahre so!' „War es denn früh« besser?" fragte ich. auf ihren Jdeengang eingehend- „Viel besser. lieber Herr!' gab sie zur Antwort. „Früher konnte er lausen, aber seit dem 13. Jahre ist er gelähmt!" „22 Jahre ist er?' fragte ich. ..Zweiundzwanzig, lieb« Herr!' antwortete sie, „und ohne Verstand geboren!' „Schrecklich!" Das Wort fuhr mir heraus, ohne datz ich es wollte, es schien die Frau auch zu kränken, denn sie sagte in be leidigtem Ton: „O, so schlimm ist es nun auch nicht: ja. wenn ich mehr Kind« hätte, aber ich habe man bloS den einen! Mühe, na ,a. die macht er ja. ab« zuletzt, was ist denn das groß, so n bischen Wagen- schiebcn: wenn'S so heiß ist. wie heute, schwitzt man wohl, aber 'Andere müssen „och viel schwerer arbeiten. Geld, na freilich kostet er Geld, weil er nichts Verdi«,t. aber Gott sei Dank, wir haben's ja, mein Mann ist städtischer Beamter und Abends macht er Tanz musik und ich Hab' eine Auswattestelle bei einer einzelnen Dame, die macht mir mehr Vergnügen wie Arbeit — blos von Sieben bis Neun — und dann kann ich meinen guten Jungen pflegen, denn gut ist «. so still und geduldig, niemals, daß er wild wird wie andere Irre, denn n weiß doch nicht, was er thut — und Kumm«! Du lieb« Gott! Andere Eltern haben mit ihren Kindern auch Kummer. Bei der Eglin, tvaS mein« Nachbarin ist. da haben sie ihren Sohn, ihren Rudolf, einen großen, kräftigen Menschen, ab- aeholt, weil er gestohlen hatte. Gelt, mein Kurlchen," wendete sie sich zu dem Kranken, „so'n Kumm« machst Du Deinen alten Eltern nicht!" „Lwlwl!' gmnzte der Blödsinnige. Ein Schein stolzen Mutterglückes glitt über das Gesicht der Frau, ihre blauen Augen ruhten mit strahlendem Ausdruck auf mir. als wollte es fragen: „Sehen Sie, was der Alles versteht!" Mit srohzusttedrner Miene nickte sie mir lächelnd zu, und eine Melodie aus ihren Jugnrdtagen anstimmend, schob sie leise singend den Wagen weiter. auch Bauern nicht Zurückbleiben, da jede Reform auf postalischem Gebiete der Gejammtheit in gleichem Matze zu Gute kommt.' -- Wie das „Bett. Tagebl." aus gut unterrichteten politischen Kreisen in Württemberg mährt, hat die von Seiten der Volksvertretung gegebene Anregung zur einheitlichen deutschen Reichspostmarke den Erfolg gehabt, datz ein daraus bezüglicher Gesetzentwurf in der Ausarbeitung begriffen ist und der württembergischen Kammer so bald wie möglich voraelegt wird. x lieber das Ableben des Grasen Wilhelm BiSmarck besagt ein den „Beil. N. N." aus Varzin zugegangen« Bericht, daß der nun Verewigte feit dem 23. ds. M. erkrankt war. Es zeigte sich Darmverstopsung. verbunden mit starken Fieberonfällcn und Sümptomen von Bauchfellentzündung. Pros. Sckweninger. der sich tn Frankfurt a. M. befand, begab sich von dort direkt nach Varzin und es gelang ihm. die Darmlähmung und die gleichzeitig ausgetretenen sehr schmerzhaften Gallenkoliken so erfolgreich zu be kämpfen. datz er am Mittwoch in der Morgenfiühc seinen Patienten im Varziner Park svazier«, führen konnte. Graf Bis marck uud der Arzt freuten sich des erreichten Erfolges und hielten die Krisis sür üverwunden. Später legte der Patient sich aus Wunsch des Geheimraths Schweninger wieder zu Bett und da die Besserung im 'Allgemeinbefinden anbiclt, so reiste Geheimratli Schweninger unter Zustimmung des Grasen Bismarck am Mitt woch Abend wieder nach Berlin ab, in der Absicht, nach einigen Tagen noch einmal wiederzukommen, um dann weitere Verhaltung- maßregeln zu geben und einen anderen Aufenthalt in Erwägung zu ziehen, da bas Varzin« Schloß im Umbau deanffen ist und zur Zeit dort nur sehr beschränkte Wohnräume verfügbar sind. Der Tod trat völlig unerwartet am Donnerstag Morgen 4'/i Uhr in Folge von Herzlähmung ein. x Die „Lothringer Zig." bestreitet sehr energtsch die Richtig- keit der Meldungen, die von besonders scharfen Absperrungs- Maßregeln während der Anwesenheit des Kaiser- in Metz zu berichten wußten. x Das Reichsgericht hat das Urtheil deS Landgerichts I in Berlin vom 19. Februar, durch welches der Ritterautsbesitze- Gras Pückler Kleintschirne von der Anklage d« Aufreizung verschiedener Bevölkerungsklassen zu Gewaltthätigkeiten gegen einander, begangen durch zwei in Bettin öffentlich gehaltene Reden, sreiaesprochen wird, aufgehoben und die Sache an das Landgericht 11 verwiesen x Oesterreich. Die Abgeordneten nahmen m der Abend sitzung die restlichen Paragraphen der Regierungsvorlage, detr. den Bau der Kanäle und die Flußreguirrungen unt« lebhaftem Beifall im ganzen Hause an. x Der Bürgermeister von Leitmetttz wurde in der Gemeinde- rathKsitzmig befragt, ob es wahr sei. daß anläßlich de- Kais« besuches die Verwendung der schwarz-roth-goldenen Flaggen nicht gewünscht wnde D« Bürgermeister gab eine aus weichende Antwort. Er «Hätte, er habe veranlaßt, daß den schwarz-roth-goidenen Farben eine gebührende Achtung verschaff: werde. Ein groß« Theil der Bevölkerung von Leitmrritz ist ent schlossen, nur schwarr-roth-gold zu beflaggen und falls dies von der Behörde verwehrt werden sollte, die Befloggung ganz ru unterlassen. - Fern« meldet die „Magd. Zig.": „Der alldeutsche Abgeordnete Eiienkolb und Genossen rntnpellirtrn wegen des Ersuchens des böhmischen Statthalters an den Bürgermeister von Aussig, bei dem Kailerbesuch keine schwcm-roth-goldenen Fahnen hissen zu lassen, und wegen des im Gefolge deS Kais«- mit- reifenden czechischen Landsmannsministers R eze k." x Spanien. Die Angestellten deS Zollamte» in Coruna. die ausständig sind, widnietzten sich den «theilten Anordnungen und bewarfen die Gendarmerie, die die Ruhe wieder herzustellen suchte, mit Steinen. Die Gendarmen feuerten. Einige Aus ständige wurden getödtet und mehrere verletzt. Eine amtliche Depesche aus Coruna besagt, daß die ausständigen Zollbeamten durch Gendarmen auseinander getrieben wurden. Ein Ausständiger wurde getödtet und 10 verwundet. Die Ruhe ist jetzt wieder her gestellt, jedoch durchziehe» noch Abtdeilungen der Gendarmerie die Stadt. x Belgien. In der Guanofabrik von Ohlendorf in Burght ist ein Ausstaud auSgebrochen. Als am Vormittag dnDirektor der Fabrik sich dahin begab, wurde er von Arbeitern angehalten: er glaubte sich bedroht und feuerte sechs Revolverschüsse ab. wodurch zw« Arbeiter schwer verletzt wurden. x Amerika. Bei einem in Montreal ihm zu Ehren ver anstalteten Frühstück hielt dn frühere französische Minist« IuleS Siegfried eine Rede, in der er auSsühtt«, Präsident Mac Kinlev habe ihm in einem kürzlichcn Interview «klärt, « sei kein Ultra schütz Zöllner mehr. Die Vereinigten Staaten seien bei einer solchen Periode der Geichichte anaekommen, wo eS nötbig wäre, Absatzmärkte in der Welt aufzusuch-a und die Noch wendlgkeii des extremen Schutzzolles zum großen Theile ge schwunden sei.
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