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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.06.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010606010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901060601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901060601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-06
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.06.1901
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UauU »»lnolilml- ll. 2r03LMAM1 U KirhML36l>>NKN-tz'nI>rilL. A V4 rk«4,l Ul II^O»4l«>» ^ ^deittinl/eretli. 2li, >Hit,eo- K N»u^»1i. ü, Itsi^lLei-nrr. 41 N i ^lrud»o), Kc tn I i^ekn^lr»-»^ t'.i umt i»oi tten u A»» Nuiinittlin. Ilr« Drssäusr LueLLaKuQS8-I«sIu>6omvtoLr tür UN 1 I I»»n. LrtLeUt. vuii ,,n»kt. F»I.Vs«4^»^4F»>,4 lür I»»m„ unc« tterreo in ia<Uvi(Iiu,ll< r Rl1t»«v1 Vtllvlltvtll »;»'i,inun»l. Nnn^«?i8vj8r.l'n- vc^ten, Luudlükrunl; Ok., r Nnun d„ uniKi-.dEnU, Eintritt ^ederrett. DM^ prunkt«' fr»aro unä Ur»t1-. virslrtor I-vat» 4. I»«i«Ia, >i«»nac« «irci.-- ii»nUoi5>^n^n»i»iu-n, ^ «>e-> IS. 'V.' Lvl»t llar ln bla«ol»eii, va plaltnte n»r»Iiüuxeii Kv8tv8 M^«I»IttU«1,1, r IVl'UXvil <sul kieison, liniktouron, xur 4äj»Ii- ». kaciclciir, Vorci»üfc8l>-n de >: Soüwsllll'8 VerüLllllllsspulver wil ?ep8m Vo» vt« I« I> -^4 I^Lt« I» «Iß» T4»rLiixI 4 » I»^4»I»I. <-4»l4>. st>4 4l«»Il4 L »niß. DWr' ln ,jnn ^polkolLvn I»I>» 4l«M I^4'I»t.4' I»«I»I»»4 II. >v«, ^näur«^ itNl;,'0lNs1q' vo s Mk.lt l t ^ r ^ ritt k LBr«»»4«1NN-4., I^lIIUltLV^ . iivxmi Li5i^6n6un>; von 1.40 ZlLlk i o, r;ot,'on liv I'f^. in -lar^on I l^oiiobuulol trnnko. 8oiwvll8eli Knie »p»rt« Ekelten 0. ?sl8vkl Ke, >i!»i liüfli AiÄi'. 1 48. InlisiiztMk s. MU», Gumbinncr Militär-Prozeß. Holnachrichten. AnsrallSgeistlichk, Stras und Besseriings- R vv» Anstalten, Gewerbeschule, Weiß ritzthaffperre, Gerichtsverhandlungen. „Heimath". Muthmatzl. Witterung: I Wolkenlos, ruhig, warm, s Donnerstag, 6. Juni 1901. Für die Reisezeit; Die geehrten Leser» welche unser Blatt durch die hiesige tSekchästSstellc beziehen und dessen Nachiendung nach auhcrhald vünsche», wollen der Unterzeichneten Geschäftsstelle rectitzeitig darüber Millheilung zugehen lassen, damit die Ueberweisuna dezw Zu- »ellmig durch die Kaiserliche Post pünktlich erfolgen kann. Dem Ucb»nveisungSanl,age ist deutliche 'Namens-, Orts- und Wohnungsangabc beiziisüacn. Auch ist die ersmderliche Uclicr- Iveisungögebünr von l Mk. sür ein Kalende,-Viertel,akr, 7» Pseniiige siir 2 Monate und 4ü Psennigc sür l Monat oder eine kürzere Zeitdauer nebst etwa noch zn entrichiender BezugSgebühr vor der 'Abreise an uns einzuschicten. Die ttcberweisungcn versieben sich postlagernd, kennen im Deutschen Reichdposigebieie aber auch mit Zustellung des Blattes bis in die Wohnung bcaniragt werden: das Bestellgeld von je 14 Ps. sür de» Monat würde dann gleichsallS vorher an uns mit zu zahlen sein. Bei allen Ueberivcisungen nach Oesterreich kan» eine Vorauszahlung dcS Bestellgeldes siir Zusendung des Blattes bis in die Wohnung an unS nicht erfolgen, da dasselbe durch die k. k. Postämter vom Empfänger am Orte selbst eingezogen wird. Für Diejenigen, welche die „Dresdner Nachrichten" täalich aus Reisen zu lesen wünschen, aber ihren Auienthalison häufig wechseln, sind besondere Reise-Kreuzba»dsc»dun«en eingerichtet lind beirägl die tägliche Versendung nach jedem Orte im Deutschen Reiche und Lesterrcich- Ilngarn <bis zu 100 Giamnij Hs Pfennige» »ach de» Ländern des Welt postvereins Pfennige. Ueberweijungsanträge, Abonnemcntsbestellungen re. werden von der Unterzeichneten Hauptgcschästsstelle, sowie von folgenden Annahmestellen cnigkgcngcnomme»: ldroste Klostergasse k». Johannes Pähler: Lutherplatz 1 »nd Pricstnikstrastc L, Karl Aiclich, Königsbrückerstr. 3K, «Frin Gilbers: Bürgerstr. 41 'Vorstadt Pieichen), Oswald Funke; Grunaerstr. 17. Georg Wagner: Ecke Pillnitzer- und 'Albrcrhtstr.» Albert Kaul, Tachsen-Allee Ist, Grdmann Hindors: Zöllnerstr. Ili Gike Llriesencrstr.), Max Roll: Eilenburgcrstr. 2, Hinterhaus, s. Etage, am Markgraf Heinrich- Platz <Vorstadt Striesen), Otto Pilz; Uhlandstr. 17. Ouv Bischofs: Sckiäserstr. <ti», Gus, Segler: i» Blasewih: Tolketvitzcrstr. 2, Heinrich Niedling, m Löbtau: Wilsdrufserstr. 4, E. A. Gäbe: »» Neisewitzerstr. lit, Arthur Schmidt: in Plauen r Kirchstr. 1 u riieisetuitzerstr.Äo, ArlhurMaiikaes GkstdiWkllt Stk Liksilllki MMstll". Maricnstraste 38. Ter Spruch des Giunbiuner Kricstsgcrichts. Die Thdilliahind der Ocssentlichlcit an dem vor dem Gum inner Kriegsgericht geführten Verfahren gegen drei der En>wtd»ng des Rittmeisters v. Krosigk angekiagte Unteroffiziere ist von An- lang bis zu Ende eine austergewöhnlichc gewesen und die An spannung des allgemeinen Interesses hat selbst mit der Nrtheils-- nerkünduiig nicht nachgelassen, sondern ist durch die Wahrschein lichkeit, datz nunmehr ein für die deutschen Hecrcsverhciltnisse so uiicihörtcs Ereignist, wie die Ermordung eines Vorgesetzten durch Untergebene aus dem Hinterhalt, überhaupt ungeiühnt bleiben wird, noch verschärft worden. Allerdings ist ja bis zu der Rcchls- lrast des jetzt ergangene» NrthcilS noch ein ziemlich weiter Schritt, da das neue militärgcrichtliche Verfahre» im Gegensatz zu dem bürgerlichen Strafprozeh, der noch immer vergeblich der Einsühriing der Berufung gegen erstinstanzliche Nrtheilc der Landgerichte harrt, mit der Rcchtswohlthnt der Berufung an das Oberkriegsgcricht nnsgestattct ist und überdies noch gegen das Erkenntnis; der Be rufungsinstanz die Ncvision an das Reichsmilitärgcricht offen steht. Es ist nicht anzunehmen, daß die zuständigen militärischen Stellen bei der Schwere des Fnlles auf die völlige Erschöpfung aller vor handenen Rechtsmittel verzichten werden, und so dürfte sich denn wohl die endgiltige Erledigung der Sache noch eine Weile hin- siehcn. Andererseiis läht sich aber auch schon heute sagen, daß selbst eine erneute Verhandlung kein anderes Ergcbnih habe» könnte, falls nicht inzwiichcn von der Vertretung der Anklage Beweismittel zur Stelle geschasst würden, die das Verfahren ans eine ganz neue Grundlage zu stellen geeignet wären. Dieses Urtheil rechtfertigt sich aus der durch den Verlauf der erstinstanzlichen Verhandlung uivcrtässig begründeten Erke,intniß, datz gegen de» HaiiptaiigcNagten Marten, mit dem seine beiden Mitangeklagten ohne Weiteres stehen und fallen, nur eine Summe von höchst unsicheren Indizien zu Tage gefördert worden ist. die auch in ihrer Geiammtwirknng nach »Ärgerlichen RechtSbcgrisscn keinesfalls ansreichen würden, um eine Venntheilung hcrbcizusichrcn. Es muh in erster Linie rühmend und anerkennend hervor- gchoben werden, daß die militärischen Richter in Gumbinnen sich der Unzulänglichkeit der gegen den Hauptangeklagten Marten beigrbrachten Verdachtsgründe streng bewuht geblieben sind und darnach ihr Urtheil gefällt haben, das nur als ein durch aus würdiger Beweis von der sachlichen Unabhängigkeit der neuen Mtittärgerichte bezeichnet werden kann. Im großen Publikum, daS sich von der Wirkung der neuen militärischen Ge- rlchtSorganisation noch keine rechte Vorstellung macht, war thatsächlich vielfach die Befürchtung verbreitet, das Gumbinncr Militärgericht würde noch einer unwillkürlichen Beeinflussung durch das alte schriftliche und geheime Vcrsahre» unterliegen und des halb geneigt sein, den gerade vom mitilärischcn Standpunkte aus so überaus natürliche» und begreiflichen Zwiespalt zwischen dem Verlangen nach einer Sühne sür das Verbrechen an der Disziplin und der sachlichen Tragweite der gelieferten Beweise zu Gunsten des strafrechtlichen Zugriffs auf „irgendeinen" Schuldigen zu ent scheiden. Diese Besorgnis; hat sich nicht bewahrheitet, vielmehr ist die neue Militarstraiprozestordnung aus der schwerste» Probe, die sie bis jetzt in Bezug auf ihre rein sachliche und objektiv gerechte Wirksamkeit zu bestehen gehabt hat. in der Hauvffache untadelhast hcrvorgrgangen. Die im Gumbinncr Mordprozes; Angeklagten habe» in Wahrheit daS gehabt, was man einen „unparteiischen Prozeß" nennt, und zwar in solchem Umfange und während aller Stadien des Verfahrens, daß jetzt auch unsere Radikalen, wenn sie ehrlich sein wollten, das Vorhandensein des vollen und nngcschmälcricn Rechtsschutzes auf dem Gebiete des militärischen Straf prozesses rückhaltlos zngeben müßten. Ter unparteiische juristische Beobachter wird nicht umhin tonnen, aus diesem Anlaß seiner ungetheilten Bewunderung über das rasche und sichere Ver- ständniß Ausdruck zu geben, mit dem sich die iniiiiärischen Kreiie sin die ihnen bisher fccmde Anschauungsweise eines nach bürgerlichen Rcchtsgriiiidsätzen geleiteten Strafprozesses cingelebt haben. Die Rothwendigkeit des Freispruchs war nach bürgerlichen Begriffen von dem Augenblick an gegeben, wo durch zwei einwandfreie Zeugen der Beweis erbracht wurde, daß mehrfache außergerichtliche Darstellungen des Hanptbclastungszengen Dragoners Skvpeck seinen zu Ungunste» des Angeklagten Marten lautende» gerichtlichen Aussagen schnurstracks widersprachen. Daß auch die militärischen Richter aus dielen Wideriprüchen die einzig korrekte Folgerung gezogen haben, indem sie die Angeklagten freisprachen. zeugt sowohl sür die persönliche Befähigung unserer Offiziere zu dem ver- anlivoriiingSbollen inililärischen Richteramt wie sür die objektive Güte eines Prozeßverfahrens, das, man mochte sagen, mil zwingen der Gewalt die ausübenden Kräfte in den Bann seiner cigenthüm- lichen Vorstellungen. Begriffe und Roihwcndigkeiien hincinzicht. Ein Tropfen Werinnlh sollt aber doch in die Anerkennung, die im Großen und (stanzen kein unvoreingenommener Bcurtheilcr dem Verhalten des Guinhiimer KriegSgerichIS versagen wird. Eine hervorstechende Eigenheit des Gumbinncr Verfahrens war nämlich der wiederholte Ausschluß der Oefsenllichleit, theils ans längere, theils ans ganz kurze Zeit, insbesondere auch bei den Schlußreden des SiaatSanwalts und der Bcrlhcrdiger. Diese Maßregel ersolgle allemal, »nd zwar mit einer gewissen nervösen Gestisscntlichkcil. dann, wenn das dienstliche und persönliche Verhällniß deS er mordeten Rittmeisters zn seinen Untergebenen in Frage kam. Den Angeklagten gegenüber winde eine solche Rücksicht nicht beobachtet, vielmehr deren peisönlicheS Verhalten in aiiSgiebiger Weise zur öffentlichen Erötleriitig gestellt. Das Kriegsgericht sah sich zn diesem Verfahren allem Vcrinnlben nach dadurch veranlaßt, daß cs von einer össenlsichen Aussprache über den Eharakier des Ritt meisters eine Gefährdung der militärischen Disziplin befürchten zn müssen glaubte. So hoch nun auch von jedem Kenner militärischer Tinge die Rücksichtnahme aus die Disziplin eingeschätzt werden wiid, so kann sich doch in dem vorliegende» Falle auch der wohl wollendste Bcurtheilcr nicht der Empfindung erwehren, daß das Gumbinnei Kriegsgericht hier zu weit gegangen ist und durch über große Vorsicht das Gegcnthcii von dem erreicht hat. was es be zweckte. Nicht unzutreffend bemerkt ei» Blatt, es müsse durch einen solchen Ausschluß der Orffenttichkcit der Eindruck ent stehen, daß die Dinge, über die nicht öffentlich anSgesagt worden ist. recht böser Art seien und ein bedenkliches Licht auf die dienstlichen Verhältnisse würfen: es werde immer bei den meisten Leuten die Neigung vorherrschen, in solchem Falle das Schlimmste sür wahrscheinlich zu halten. In Ucbcreinstimmungl hiermit steht, was ein „höherer allerer Offizier" dem kon servativen „Reichsboten" über die Gumbinncr Affaire schreibt Es heißt da n. A-: „Wer auch der Mörder gewesen sein inag, nur aus Rache hat er de» Rittmeister v. Krosigk nicdcr- gcschossen, aus Rache für erlittene Unbill, für ungerechte ent würdigende Behandlung. Daß der Erschossene bis zur Uugcrechtig» keit streng gegen seine Untergebene» gewesen ist, das war nicht müffiges Geschwätz: es wird znm Thcil durch die Aussagen seines nächsten Vorgesetzten, des Regimentskommandeurs, und durch die große Aufmerksamkeit bestätigt, die bei der Obduktion der Leiche der Beschaffenheit des Gehirns gewidmet wurde. Keineswegs ver schließen wir uns gegen die Rothwendigkeit, die Oeffentlichleit im Militürstrasversahren zu beschränken und gegebenen Falles ganz ausziihebcn. Dinge, die an der Disciplin der Truppe oder dem Vertrauen des Volkes in die Armee rütteln können, lassen sich besser bei geschlossenen Thüren erörtern: und die Frage, wann die Oeffentlichleit zugelassen werden soll, wann nicht, kann nicht ernst genug erwogen werden. In dem Gumbinncr Fall hätte ihr aber der denkbar weiteste Spielraum gewährt werden müssen, schon zn dem einen Zweck, die großen Massen in ihrem Vertrauen zu dem gerechte» Sinn »nsercr Offiziere zu erhalte». Auf den ersten Blick hätten diese dann erkennen können, daß der erschossene Rittmeister ein ganz eigenartiger Vorgesetzter gewesen ist, der in der gestimm ten preußischen Armee kaum Seinesgleichen gefunden haben würde, während so die Phantasie „„aestört arbeiten und mühelos die Gesinnung des meuchlings Getodteten der Allgemeinheit unterschieben konnte- Gerade das Gegcntheil von dem, was mit der Ausschließung der Oeffcnttichkcit allem Anscheine nach be absichtigt worden war. ist erreicht worden." Von den sonstigen Preßäußerungen zur Sache verdient eine Betrachtung der „Deutschen Ztg." hervorgehoben z» werden, in der die mittelbare» Verantwortlichkeiten des Falles berührt werden. Das Blatt streift zunächst die persönliche Verschuldung aller Der jenige». die sür die Dienstauffühmiig des Ermordeten haftbar ge wesen sind, und weist sodann daraus hin, daß „Ueberbürdung und daraus erwachsende Rervosrtät die ärgsten Feinde eines gesunden Verhältnisses zwischen Vorgesetzten und Untergebenen seien". Ein ausreichender Ersatz des UntcrofsizicrkorvS sei nicht mehr verbürgt, und wo dieser fehle, wachse wieder die Last, dir ans den Schultern der Offiziere ruht: schon jetzt herrsche nur eine Stimme darüber. - daß die Ansprüche, die an diese gestellt werden, seit der Einführ ung der zweijährigen Dienstzeit in übermäßiger Weise gestiegen seien. Thatsächlich ist auch von fachmännischer Seite mehrfach be hauptet worden, daß in Folge der Bemühungen, die Ausbildung aus ganz gleicher Höhe wie unter der Herrschaft der dreijährigen Dienstzeit zu erhalten, eine allgenieine nervöse Abspannung in der Armee Platz gegriffen habe. Tie Anforderungen des Dienstes an jeden Einzelnen seien dadurch dermaßen gesteigert worden, daß die Krnste nicht vollkommen ausrerchten, um den Eindruck einer ge wissen Ucbcrhaslung und Uebermüdung. die wiederum nervöse Gereiztheit im Gesolge haben, zu verhindern. Tie Gefahren einer solchen Entwickelung sind nicht zu verkennen. Vorzubeugen ist ihnen, wenn schon die zweijährige Dienstzeit einmal dauernd be stehe» bleiben soll, nur durch eine besonders pflegliche Behandlung der Unteroffiziere sowohl wie der Ossiziere, indzm Jenen nach Möglichkeit Vergünstigungen für das spatere civilc Leben zwecks Heranziehiing eines stärkeren Ersatzes und Diesen gewisse mit dem militärische» Interesse verträgliche Erleichterungen für den Front dienst gewährt werden. Die Aufgabe des deutschen Offiziers als Erziehers des Volkes ist zu bedeutsam sür unser gelammtes nationales Wohlergehen, als daß nicht zu der Hinwegräumung der ihrer Lösung cntgegenstchendcn Schwierigkeiten alle Patriotischen Kreise gern und freudig ihre Mitwirkung hcrzngcbcn bereit sein sollten. Neueste Drahtmeldungen vom 5. Juni (Nachts eingehende Depeschen befinden sich Seite 4.) V erli n. <Priv.-TcI.) Bei der Danse des Linienschiffes ,.l>." der Schichauwerst stellt das Ärcnadicrreginrent „König Friedrich I." mit Jahnen und Musik die Ehrcnkompagnie. 'Ans der Fahrt vom Absteiaeanartier des Prinzen Johann G corg. den, Hotel .Tanziger Hoi", bis zur Werst wird eine Eskorte vom 1. Leib-Hnlaren-Regiment die prinstickcn Herrschaften begleiten, die nach der Dause die (Sehenswürdigkeiten Danzigs in 'Augenschein nehmen werden. — Beim Staatssekretär des Am wärtigen Amtes Freiherrn v. Richthofen fand gestern ein Diner statt, an welchem u. A. thcilnahmcn Reichslanzler Gras Bülow. die Sächs. Minister v. Metzsch und v. Watzdorf, ferner die anwesenden damischen, württcmbcrgischcn, badischen und beisischen Minister, Staatssekretär Freiherr v. Thielmann und Direktor v. Körner. Bcrli n. iPriv -Tel.) Die aus Ehina zurückkehrcndc deutsche Linienschiffs-Division, deren Ankunft in Wilhelmshaven inan Mitte August entgcgensicht, wird »ach Vo; »ahme der noihwendigcn Reinigungen im Dock voraussichtlich an dem letzte» Theil der Hebungen der Flotte, speziell an dem unter Mitwirkung deS Landhceres statisindenden Lmidungs Manöver theilnelnneii. — Die „Verl. R. R." schreiben: Seit dem Rücktritt des Ministers v. Miguel sind die Doppcltaris- Bestrcbiiiigen in den maßgebenden Kreisen in de» Hinkergrnnd ge treten. Man verspricht sich davon, wie man hört, nicht mehr die Vvrtbeile, die man früher durch den Tovveltarss zn erreichen glaubte, im Gegeniheil: dazu ist die Neigung zum Einbeststan' lehr stark gewachsen, und eS steht zu erwarten, daß auch die Regierungen der übrigen größeren Bundesstaaten dieselbe Stellung eiiiiiehmen werden. Eine solche Stcllnngnalnne schließt natürlich nicht a»s. daß die Reichsregienmg in irgendeiner Farin eine Er klärung abgiebl, beim Äbtchluß von Handelsverträgen nicht unser einen bestimmten Piozentsatz der Lebensinittelzölle zu gehen, falls ein Nachlasse» der Lel'cnsmittelzvlle beim Abschluß von Handels verträgen in Znkiinst überhaupt noch irgend welche Bedeutung haben tollte. — Die erste P r v m otio n z»in Doktor-Ingenieur bei der Kvnigl. Technischen Hochschule zn Eharlvttenhmg ist gestern erfolgt. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Gräfin Wilhelm Pis- m arck erläßt folgende Danksagung: „Tiefbewegt durch die »ich! endenden Beweise warmer Thcilnalirne. niit denen so Viele meines großen Schmerzes gedenken, empfinde ich cs schwer, daß cs mir wegen ihrer großen Zahl nmnöglich ist, für jede einzelne Kund gebung, die meines äclieblen Mannes in treuen Worten und schönen Blume» gedenkt, direkt zu danken. Ich bitte daher Alle, die niir zu erkennen gegeben, daß sie mit mir trauern, den Aus druck meines herzliche» Dankes aus diesem Wege entgegenzunchmen. Varzin, 3. Juni 1A». Gräfin Bismarck." Plauen r. V. (Prib.-Tcl.) In der Ascher Markung haben gestern und vergangene Nacht zwei heftige Erdbeben stntt- gesnnde». Jnsgesammt wurden 18 Erdstöße gezählt. Kiel. sPriv.-Tcl.) Die englische Torpcdobovt- division ist von Wilhelmshaven auf der Rhede von Bruns büttel eingetrofsen. Sie beabsichtigt, morgen Vormittag nach Kiel abzugehen. Hamburg. (Priv.-Tel.) Der hiesige Bauuiiternehmer A. Knapc beging Selbstmord nach Hinterlassung von Wechsel- KS cv » i s 8 L v» 2 v » VS « ZS st» s
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