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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.10.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011002017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901100201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901100201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-02
- Monat1901-10
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.10.1901
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VerugrgeMl: , » LL »srL ! «oft » DL DK-vr«N,mRaLrt»«»'' erleb ein ne «tßkich »«»»»I; die veeleber in Dresden mid der »LLIien Um,edun«. wo die gutta«un« durch ei«ene Bolen oder SvmuMonür« ertoial. erbaiien dal Bl«U a» Wochen la«eu. die nicht «ui Sonn- odergcierta«« tot«en. in Uoet ldeilauLaadeu «de»»« und «,r,en« ,u,es,eNt. Kitt Rückgabe «ingeiandter Schritt- bück« leine Verbindlichkeit. U«r»l»rechanlchl,t: »«« l Mr. U und Nr. »OS«. L«le,ramm»>drell«: Nachricht«» »rr«de». Se-rSudek 1856 ^r»s Uo/Uchlt Ntvltru d»5. ^I.ijeslLt «Ion ZOU pitcksttü. iLülralvortcauk lbreaelvi», Xstmarlr 2. 'Ä-Ü Cllchmmn. lo^I»elQ^»nt«» Xe oietrile ii I» all«»» I»,«leelnzx« ?neär. LrsiS L Lolui, 2sor§x1s.i2 3. EMM Lv8tes Il8vd- u. Lr- ü-l8vdiu»k880trLn1k, erprobt dol Uoetea, ü»1»kr»»L. Kelten, Ae«e»>«. vl»»eak»t»rrk. KLIMM lMIMl tt» <tce»Nlldl S»a«rdruiu». Haupl-Deschiist-ftelle: Marienstr. 88. ^a»»1ll«»r,- IR»»«I v«plt«r». ewilklcblt. R.Kr035LLL1 ^ XüIimL^ebmeii-k'uIinIc. -» Vo^ttuu« ll I»u«»ch«» I <d«maitiee»lr. ««, Vnloea- ii»»»,«r. L, »«>»«>«« e»le. «l », ikUoxavn ktrivL^aanirrnoso), Ui I^te»t»a ; Nebnwtr»»»« Ut m»i d«i a«rn "» tl»» N»,m»nn. I»r»»««L-d., >a <tv ttrvIKNlüxiilcincd« 8. *. t«rvr"rvrvt». 7 ^uliu8 lDekLillieb ch», 8e« Lü, part. a. I. 12t. jMiiklitüiiW (!e§eMuä<! kür 0»», «lektr. bückt, kotroloum. Herren. Alaeoiil L. ä s«Iox Mt, srisnli uml rernltot, DE" ^ppslltlosl^kelt, »cklevkt« »rilniiunzs, <:i,iu»o.v>i„s.,. »4II Pei-rcmltlct croxciou «celiimll »ml zriüiullicli bv«ntizrt äurc-h clcn berat»,,tan, II kl vorxiifflff'k «ickmeMcmclen EI» I"''' --ö" 1-3" liu^i". i^i». tjtnbsarrt. ir> . K»K»^vA»WU Vmnaiult „. ncmn-ürtL. e ,1.8sl »-!., >< WW8-A »»»ailtt 8. Melle. ««»«l. I»uv. Rr.273. KMlie!: Nationalsozinl« Parteitag. Hosnachrichlen, Wintersalirpln». Tnelle, Obst- Mnlbinaßl. Witterung: Früh neblig, Ausstellung. Gerichtsverhandlungen. PreiSrichterslreit. später heil« und sehr warm. ! Mittmvtl 1,2.Oktober NW1. Die Rationaisozialen. Dem sozialdemokratischen Parteitag in Lübeck ist der Vertretn- tag deS nationalsozialen Vereins in Frankfurt a. M. gefolgt. Einen Parteitag wie die „Genossen' könne» sich die National sozialen nicht leisten: denn sie sind noch immer nicht eine Partei, sondem ein herzlich kleiner Verein, der aus die Praktische Politik und die Gestaltung des ParteilebenS bisher nicht die geringste Wirkung auszuüben vermocht hat. Fünf Jahre besteht der national soziale Verein, aber wie bei seiner Gründung fehlen zu den Offizieren noch immer die Mannschaften, während von den Führern etliche in folgerichtiger Entwickelung zu den Sozialdemokraten iibergegangen und Andere, uin nicht gänzlich bcschäsiignngslvs zu werden. Agitatoren des — HandelSvertragsvercins geworden sind. Wundem kann man sich nicht, daß die Nalionahozialen keine werbende Kraft besitzen. Niemals hat es wohl im politischen Parteilrben etwas Unklareres. Verworreneres, Unbeholfeneres und Unfähigeres gegeben, als die national! uzialc Parteigründung. Auch heute noch gilt von den Nativnalsvzialcn das Bekenntniß. das ihr hervorragendster Führer Naumann vor fünf Jahren abgelegt Hot: .Dir sind noch nicht reif zur Parteibildung, wir müssen politisch noch viel lernen, che wir eine ordentliche Schlachtordnung bilden können." Und Herr Göhre, der heutige Sozialdemokrat, fügte damals hinzu: „Unsere gemeinsamen Gedanken sind noch nicht klar genug." Das ist auch jetzt noch nicht der Fall: denn die Nationalsozialen vermochten sich im Laufe ihres fünfjährigen Daseins nicht klar zu werden, was sie eigentlich wollen. Tie nationalsozialc Wirksamkeit hat im Wesentlichen in akademoch- idcologischen Träumereien bestanden und naturgemäß mußten alle Experimente, zu einer wirklichen Parteibildung zu gelangen, scheitern. Ursprünglich sollte Naumann'S Partei ein Zufluchtsort aller Derjenigen werden, die mit den Parteien, denen sie bisher angehört haben, nicht mehr zufrieden sind. Um die neue national sozialistische Fahne sollten sich sammeln: Sozialdemokraten, die mit der allgemeinen politischen Haltung der Sozialdemokratie nicht udereinstimmen; Liberale, die niit dem nationalen Liberalismus Emst machen, und Konservative, die das praktische Christen, lhum der sozialen HUfe und That fördcm wollen. Aber diese Art Sammlung ist nicht zu Stande gekommen: überall war nur Hohn und Undank des nationalsozialen Werdens und Sammelns Lohn. Die Haltung, welche die „führenden" Geister des National sozialismus gegenüber den politischen und wirthschaftlichen TageS- sragen eingenommen haben, entbehrte fast immer der Klarheit, der Konsequenz und der Einheitlichkeit. Wirklich neue Ideen besaßen die Naumann und Genossen niemals »nd ebenso fehlte ihnen von Anfang an die fortrcißcnde Kraft und die organisatorische Kunst, auf dem Gebiete der Politik einer lebensiähigen Neu bildung die Bahn zu brechen. Es soll gewiß nicht verkannt werden, daß sich unter den Nationalsozialen Männer von Talenten und bcmerkenSwerther rednerischer Befähigung finden, Männer mit Begeisterung und opferwilliger Hingabe, an deren ehrlicher Absicht und lauterer Gesinnung keine» Augenblick gczwcifclt werden soll. Aber waS durchweg vermißt wird, ist die realpolitische Begabung, die Fähigkeit, praktische Politik zu treiben. Die Naumann und Genossen sind von Haus aus vorwiegend reine Doktrinäre, die von wesenlos« Abstraktionen und Prinzipien ausgehen, welche keine An wendung ans dir Wirklichkeit zulassen, weil sie nicht auf dem Boden der geschichtlichen Thatlachen erwachsen sind. Dazu gesellen sich znm Thril unklare und unreife Bestrebungen »nd eine un verdaute nationalökonomische Halbbildung, die »m so bedenklicher ist. weil sie sich mit einer weichherzige» Sentimentalität verknüpft, die eine nüchterne Abwägung der realen Faktoren, von denen die .praktische Politik abhängt, verhindert. Alle Progrannnentwürse, die auS der Mitte des nationalsozialen Vereins im Verlause seines fünfjährigen Bestehens hervorgegangen sind, tragen einen akademisch theoretischen Charakter und nicht ein einziges Mal ist ein bedeut samer. handgreiflicher Vorschlag zu Tage gekommen, der den Keim zu einer lebenskräftigen, nationalfozialen Partei bieten konnte. Wie bereits angedeutet, gebricht es auch den nationalsozialen Führern vor Allem an jener geschlossenen Einheitlichkeit der Ucbcr- zeugungen und Bestrebungen, die für eine neue Partei besonders nothwendig ist: von Anfang an hätte am liebsten jeder der Führer seinen persönlichen Ansichten programmatische Geltung verschafft. Nachdem die Nationalsozialen allmählich zu der Einsicht ge kommen sind, daß sie der Sozialdemokratie, auf die wohl ursprüng lich am meisten gerechnet worden ist. nicht einen einzigen Mann abzunehmen vermögen, haben sie ihre Werbeversuchc hauptsächlich aus die Liberalen aller Schattirungen konzentrirt. Der neueste Plan Naumann'S und seiner Anhänger geht dahin, durch den nationalsozialen Gedanken den Liberalismus zu «formtreu. In Frankfurt a. M. soll jetzt vornehmlich festgelegt werden, daß die Nationallozialen nach der Gesammtrichtung ihrer Auffassung aus die liberale Seite gehören. Ein Nationalsozialer erzählte auf dem BereinStage in der Mainstadt, daß in Schleswig-Holstein die Nationalfozialen die „neuen Freisinnigen" genannt werden. In den „Leitsätzen", die Naumann zu der Frankfurter Versammlung veröffentlicht bat. wird eine Neubildung des Liberalismus in der Weise verlangt, daß von den bürgerlich-liberalen Elementen „die Höllische Bewegung der Lohnarbeiter als zukünftige Grundlage der l liberalen politischen Organisation anerkannt und die Machtpolitik des Deutsche» Reiches als Bestandtheil liberaler Gesammtpolitik begriffen wird". Naumann rechnet hierbei aus die führenden Kräfte der freisinnigen Bereinigung und auf Unterströmungen in den beiden Volksparteien, der Nichter'schen und der süddeutschen demokratischen. Hiermit wird sich der nationalsoziale Führer ebenso verrechnen wie mit seiner ursprünglichen Spekulation auf den Zulauf solcher Sozialdemokraten, die noch nationalen Reg ungen und vaterländischen Empfindungen zugänglich sein sollen. Daß sich Naumann hierin geirrt hat. will« freilich auch heute noch nicht zugeben. In der Rede, mit der er den Frankfurter Bertreter- tag der Nationalsozialen eröffnet hat. gab er der bestimmten Erwart ung Ausdruck, daß früher oder später der nationale Gedanke in das Programm der deutschen Arbeiterpartei komme» werde. Bisher hatte man vermuthet, die Nntionaliozialen würden sich gemäß ihrer ganzen Veranlagung schließlich unfehlbar als Sozial demokraten entpuppen, wie dies vereinzelt schon der Fall ge wesen ist. Man scheint indeß .doch ihre Proteusartigc Natur unterschätzt zu haben. Jetzt gewinnt es den Anschein, als ob bei den Naumann und Genossen mehr die liberalen Triebe übcrwiegen werden und sic allmählich in das radikallibrrale Fahr wasser einlenken wollen. Herr v. Gerlach u. A. wirken ja bereits als Agitatoren deS Handelsvertragsbereins. "Nach den bis jetzt vorliegende» Berichten über den Frankfurter Bertrctertag tritt dort am stärksten das antiagrarische Leitmotiv hervor. Rach liberalem Muster pries Naumann den Kaiser als den Führer der antiagrari- ichen Bewegung : von ihm rühre das Wort vom „Brvtwuchec" her und er sei es gewesen, der die agrarischen Gelüste, den Ectreidehandel zu monopolisireu und somit den Aermstcn im Volke das wichtigste Nahrungsmittel zu vertheuern, bekämpf! habe. Ein Redner aus Schleswig-Holstein berichtete, daß die Nationalfozialen in Dithmarschen „Anlibündler" genannt würden. Ein Pfarrer aus Dortmund bezeichnet«: die entschiedene Bekämpfung der Bündlcr (Agrarier) als die Hauptaufgabe der nationalsozialcn Politik und ein Pfarerr a. D., der den politischen Jahresbericht erstattete, führte aus: Die nationalsozialc Partei habe insofern ihre politische Haltung geändert, als sie nicht mehr, wie bisher, den Kamps in erster Linie gegen die Liberalen und Sozialdemokraten, sondern gegen die Konservativen und den Bund der Landwirthc. sowie gegen die von diesem Bunde beeinflußten Nationalliberalen und Centrumslente führe. Es sei kein Zweifel, daß der Zolltarif die wichtigste Frage sei, die augenblicklich aus der öffentlichen Tages ordnung stehe und daß Alles geschehen müsse, uin diese Vorlage zu Falle zu bringen. Die neueste Phase nationalsozialer Politik wird voraussicht lich mit einem ebenso kläglichen Fiasko enden, wie die voraus- gegangenen Sammlungsversuche und Parteigründungs-Erperimente Naumann'S und seiner Freunde. Welche Bedeutung in Wirklich keit für sie der nationale Gedanke hat, erhellt auf's Neue daraus. da>; sie ihr winziges Fähnlein immer wieder in das Lager derjenigen politischen Parteien hinübertragen. die den natio nalen Gedanken bewußt oder unbewußt verleugnen. Neueste Dralitmeldunqen vom 1. Oktober. (NachtS eingrlicndc Devcschen befinden sich Seite 1.1 Berlin. 'Priv.-Tcl.) Die Ankunft des Kaiscrvaarcs auf Jagdschloß Hubcrtusstock. wo ein etwa achttägiger Anicnthnlt geplant ist. erfolgt voraussichtlich am Sonnabend. — Der Kaiser sandte dem kommandirenden General deS 17. ArmcekorvS b. Lentze, der heute die Feier seines 50iähriflc» DicnstiiibiläiiniS begeht, ein huldvolles Handschreiben und sein in xel gemaileS Bild. An den General z. T- v. Svitz. der heute gleichfalls de» Tag begeht, an welchem er vor 5» Jahren in die preußische Armee eintrat, sandte der Kaiser ein Glückwusischtelcgarmm mit der Ec- laubniß zum Trage» der Uniform des 7. rheinischen Infanterie- Regiments Nr. «!s>. welchem Regiment der Jubilar 1:) Jabrc an gehörte und in dessen Reihen er im Feldzug 1806 initgekämpst hnl — Der Unterffaatsselretär im preußisches, Finanzministerium Wirk!. Geh. Obersinonzrath Lchnert ist heute hier im Alter voll .55 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. — AuS Luxemburg meldet eine hiesige Telrgraphenaaeirtnr nachstehende» Vorfall: Der deutsche Miiiislerresident v. Tschrrschk» und B ögen do rfs, der sich gestern in Begleituiig feiner Gattin auf einem Svaziergange befand, betrat einen Privatvark, ohne zu wissen, daß dem Publikum der Beluch desselben nicht erlaubt sei. Der Sohn des Thvrwächters. ein lOiähug« junger Menjch. fragte de» Gesandten, dessen Eigenschaft er nicht kannte, was er hier wolle. Der Gesandte begnügte sich mit der Antwort: „Das Leht Sie nichts an!" und setzte seinen Spaziergang fort. Einige Sekunden später siel ein Schuß und der Gesandte Hörle, wie Schrotkörner in seiner unmitlelharen Nähe einschlugen, wandte sich um und sah den Burschen, der die Jagdflinte »och aus ihn gerichtet hatte. Der Gesandte hat dem Luxemburgischen Minister des Auswärtigen bereits über diesen Vorfall Mittheilung gemacht. — Der Handels vertrag zwischen dem Deutschen Reich und der Republik Guatemala ist von der Regierung Guatemalas gekündigt worden und tritt infolgedessen am 22 Juni 1903 außer Kraft. — Heute Vonnlttag wurde der Agent Eduard August Löffler in seiner Wohnung, aus dem Sopha liegend, todlaufaefunden: vor ihm stand euch einem Stuhl eine Flasche, in der sich eine Gtst- löiung befand. Seine Geldbörse und sein Geldschrank waren ihres Inhalts an Werlhpapieren. Baargcld und Wechseln beraubt. — Di«enigen Deutschen, die Ansprüche auf Ersa tz des Schadens geltend machen wollen, der ihnen durch den südafrikanischen Krieg erwachsen ist, haben solche Ansprüche umgehend zu erheben, da mit Sonnabend, den 5. Oktober, die Vernehmung geschloffen und nach diesem Termin keine Ansprüche mehr geprüft werden. Berlin. Tie Verletzung, welche sich der Generaladjutant Vice-Admiral Freiherr v. sendcn-Bibran gelegentlich eines JngdauSflngs zngezogcn hat. ist nicht ernster Natur. Ter Unfall ereignete sich Heu» Entsichern eines neuen Gewehre? durch Selbst entladung der Läuse. Tie herbeigcführte Verletzung des rechten Handtellers (nicht linken Armes) dürste in spätestens acht Tagen behoben sein. Berlin. (Priv.-Tcl.) Die „Nat.-Ztg." schreibt: Es ist augenscheinlich. daß die gestrigen Erklärungen der Dresd »er Bank einen gute» Eindruck auf die Börse machten: sie bat es versucht, den zahlreichen Gerüchten die Spitze abzubrechen, die. die meisten der Thatlachen entstellend, dennoch bisher immer einen stillen Einflns; ausübten, weil eben die Bvrsenkreiie und das Publikum in Folge der vielen unerfreulichen Bvrkommniffe sich in einem nervöses. Zustande befinden. Es ist durchaus nothwendig. das; man den Urhebern derartiger Gerüchte nachiviire. denen es doch nur darum zu thnn ist, ihren eigenen Interessen in der Richt ung des Pessimismus und der Baiffe z» dienen. Im Auslände werden hier verbreitete ungünstige Gerüchte für baaren Ernst genommen Ei» Budapest« Finanz- und Hanvelsblalt verkündete am Montag auf Grund von Gerüchten ans Berlin, daß schon die nächsten Stunden den Fall einer großen Berliner Banksirma meide» würden. Es soll, wie wir hören, ein ehrengerichtliches Bersahren gegen die Urheber oder Verbreiter von Gerüchten «»geleitet worden sein, die gegen die Gesellschaft Löwe u. Co. jüngst und auch gestern gerichtet wurden. Wie die Dresdner Bank iiilttheilt. ist sie von verschiedenen mtcreisillcn Banken bei der Liquidation der Firma Suermondt am geringsten bclhciligt. Abgesehen davon, dag ein Verlust bei der Liquidaton der F i r in a Suermondt überhaupt nicht zu erwarten, ist die Dresdner Bank durch »lehr als ausreichende Depots schon gedeckt. Auch seitens anderer hiesiger Banken wird mitgelheilt, daß diele Institute bei der Liauldation der obigen Firma keine Gesahr eines Verlustes lauien. Seitens der Diskonto- geicllichast liegt eine Erklärung »och nicht vor. — Der Aufsichts- ralh der Maklcrbant will eine außerordentliche Geiieralvcrsanimluiig «nbcrnsen, die über eine eventuelle Liäiiidation der Bank be schließen soll. Tic Verwaltung hat im Hinblick auf die bestehenden Börsen »nd Slcmpelgeichäste wenig Aussicht für eine gedeihliche Fortentwickelung der Geschäfte der Bank und will daher den Aktionären Gclegenbeil geben, ihr Einlagekapital vollständig zurückziizieheii. — Die Centrale fiir Sv i r i t ns - Verwerthuiig hat den Bereclninngspreis für Spiritus um 4 Mk. gegen den vor jährigen ermäßigl. d. h. ans :>5 Mk. festgesetzt. Ebenso hat die Centrale den Preis für Sprit seit wenigen Tage» in zwei Ab schnitten um 2.00 Ml. für nahe und um 3 Ml. sür spätere Lieser unge» heriliitergeietzt. In Folge dieser Maßnahme steht die namentliche Berliner Notiz für riiigsicien Spiritus heute aus 39 Mack. Essen a. d. Ruhr. (Priv.-Tel.) Der Steig« Hüh« kn Recklinghausen gab ans seine von der Reffe zurückkehrende Gattin und Kmdcr Revolver > ch ü > s e ab. Die Frau war sofort ladt, ein Kind wurde schwer, eins leicht verletzt. Huber schoß dann aus sich selbst und brachte sich eine erhebliche Kopfwunde bei. — Jn> Ru hrbezirle wurden seitens der Etaatsbabnen im September arbeitstägüch >500 Tvppclwagen Kohlen, Cooks und Briketts oder 3,23 Prozent mehr abgeiahrcn, als ffn vorigen Monat: dagegen blieb die Abffihr gegen Cevtcmbcr 1900 um 572 Doppelwagen oder 3,45 Prozent arbeiic-tägUkh zurück. Stuttgart. In Anwesenheit des Königs und des Groß- ( Herzogs von Baden ist heute die B ah n Ueberlingen-Friedrichshaien. die lekkc Strecke der Bodeiiiee-Änrlelbahn, feierlich eröfsner worden. P v l a. Unter dem Donner der Geschütze und dem brausenden Jubel der Bevölkerung traf heule das öilerreichffch-ungariichc C l> i n a g e > ch w a d e r liier ein und wurde vom Marinckomman danke», Freiherrn v. Spann, und vom Korpskommandanten sei« sich empfangen. Freiherr v. Spann beglückwünschte die Offiziere »nd Mannschaften, welche die Ehre der östeneichlicb-uiiganicheil Flagge unter schwierigen gußergemvhnlichcn Verhältnissen vor dem Feinde hochznhalten wußten und zu den ihnen verliehenen Au? zeichniliigen. Er überreichte ihnen dieselben persönlich. Dann iprach er im Aufträge des KgiierS den Stäben und Mannschaften des Geschwaders nochmals die vollste Anerkennung aus und schloß mit emem begeistert ausgenommen«! dreisgchen Hoch ans den Kai'«. Mailand. Priv. Te! > Der Finanz»!»'.:»« beabsichtigt, die sür Effenbahiibailten »nt :-Ojähric)er Verkallsrist ausgegebcncn 52 Millionen ovrozenlig« Obligationen zu kündigen und an deren Stelle langsichtige 3> rvrozentige Schatzscheinc in Um>ans zu ictzen. Die Vomnineldttiinen hierauf übersteigen bereits 40 Millionen, w daß sich die für de» Staatsschatz an dieser Operation «zielte Zinsersparniß ans 12 Millionen beziffert. — Sämmtliihe 4M T e i e v h o » b ca m l e n Mailands beschlossen in Folge von Gehaltsstreitigkeilen mit der Direktion, den Lien sl e i »z u ste l s c n. Seit heute Morgen ruht daher jede Verbindung innerhalb Mailands und der Vororte. Genna. Prinz Ticbnn ist heute Vormittag hier cin- gctroffen und hat sich an Bord des Dampfers „Bauern" ein- acjchisst, der nm 1l Uhr Vormittags in See ging. Madrid. Anläßlich lokaler Arbeiterfragen kam es zu Ruhe st ö r u n gen. in deren Veilans die Arbeiter der Fabrik von Bedar einige Häuser in Banrd ictzlen. Ter Gendarmerie gelang es, die Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn, doch wurde scileiiS der Behörde eine Abtheilung Kavallerie an den Ort der Ruhestörung gesandt. Barcelona. (Priv.-Tcl.) Die Polizei entdeckte hierein anarchiffischeS Ko in plvtI, welches bezweckte, das Kloster der Dominikaner in die Luft zu sprengen. Lüttich. Die Ausstandsbcwegniig hat heute zugenommen. Die Zahl der Ansständigc n r» von 3000 auf 5000 gestiegen. Der Ausstand hat sich aus etwa I» weitere Kohlengruben aus gedehnt. Die Ausständigen durchziehen singend die Straßen des Äusstandsgebieles. Heute früh wurden mehrere Versuche gemacht, die noch Arbeitenden zur Riederlegung der Arbeit zu zwingen. Londo.n. Reuters Bureau meldet vom 29. September aus Mclmoth: Ein großer Wagenzug. der heute Vormittag noch Port Prospekt abgegangcn war. wurde 6 Meilen von hier von den Buren weggcnommen. Dn Feind verbrannte die Wagen mit den Lebensmitteln und nahm das lebende Bich mit. Der Untrrinspektor der Ratalvolizei Maniell gerletb in Gefangen- ichaft. 6 Mann der Eingeborcnenpolizei fehlen, 2 werden vermißt. London. Ein Telegramm Kitchener'S aus Pretoria von gestern besagt, in der Woche vom 23. bis 30. September
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