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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011013010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901101301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901101301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-13
- Monat1901-10
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1901
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SerugrgedM: »i dt« »„,»«»«« _ Drett« «w der ullchsi«, Um«dim^ w« dir üutra«un, durch et,«ne vot« oder L-mmitftooör, «ttolel. rrdait« dal Blatt ao wochealaaen. dt« nicht ans Bonn- odrr Arierlaar lotsen. « t»«t Ldetlaulaal«, AN««» und Mau»«»« tuaefteM. Str RLckaad« ^»«landter Schritt« W« kt« «erdückttchlctt. S»r»«»,«cha,»chlud: «««I «r. 11 und «r. »OS». L«I«»ram«>Sdr«tt«: «»chrtcht»» »e«»d»» LI 4n> 80«. 4 m di««, LI. StgrSudel 1856 tldttttldl, Knallbonbon«. * ^tlrnppon. * I-axunekrtoniiukoii. Osos^ ^««rLo^. Haupt-Selchäftsstelle: Martenftr. 38. üllgll lonril ^ LokUoksruat 8««»1Z7. 4, Lelc» ^LÜnsx. K Stnuvpl- v. VoUR»sr«ll!r IriootLzva. ^isäsrl»^« äar VrSpv <l« «LLtt-0»!»n«»rv. < llularrciet«. 8vkltr»«u. s» ÜL»v»-0r»v,N,». Seßlaier. ^ Ir»»1I1r«« K kluiäs. ttadx- Lr^Ucvk. »s «ssrKskNrrL^rsiAlMrM» k. kv^vr, ^piol'-tiMz-ütUKÜlMA. Vr«u»I«li-4. 4n» div« 1«l. fialotzat»» »Ilae 4etsn paplaea. Pappen otv. Ni,' sllipan Soctsns. 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Die Nelchshauptstadt hat in den lebten Tagen ein wenig erbauliches Schauspiel erlebt, nämlich einen sogenannten sort- schrlttlichen Jrauenkungreß, auf dein die edle Weiblichkeit, gelinde gesagt, keine Triumphe feierte, und im Anschluß daran eine Volks versammlung. in der ein „fortschrittliches" Fräulein Doktor sich in den denkbar bissigsten Ausfällen gegen die legitime Staatsgewalt erging. Die maßlose Heftigkeit dieser Anzapfungen stand in gar keinem Verhältniß zu den thatsächlichen Vorkommnissen. Es handelte sich einfach darum, daß die Berliner Polizei sich verpflichtet gefühlt hatte, die klaren Vorschriften des Gesetzes ohne Ansehen der Person znr Ausführung zu bringen. Teni Vorltande des fort schrittlichen Jrauenkongresses wurde daher eröffnet, daß von der polizeilichen Ueberwachung der Versammlung in Gemäßheit des Vereinsgesehes nicht abgesehen werden könne. Da nun aber die Damen, «ebenfalls in der Hoffnung, dadurch die amtliche Kontrole ihrer Beratbungen zu verhindern, sich gerade das Reichstags- gebäude für ihre Tagung ausgewählt batten, so wurden die Beamten des Reichstags vor die heikle Frage gestellt, ob sie der Polizei auS solchem Anlässe den Zutritt gestatten dürften. Die Antwort fiel im verneinenden Sinne aus und die fortschrittliche» Damen mußten sich somit nach einer anderen Bcrathungshalle umschen. Als eine solche glücklich gefunden war. vassirte ihnen nun aber das weitere Malheur, daß sie die Versammlung nicht recht zeitig aumeldeten. Die Folge davon war wiederum, daß die Polizei die Eröffnung des Kongresses zu dem gesetzlich »ich t statt haften Termin verhinderte und die Damen höflich, aber bestimmt dazu nöthigte, sich in allen Punkten dem Willen des Gesetzes zu fügen. Gewöhnliche Sterbliche wären in der Erkenntniß. daß vor dem Gesetz alle Staatsbürger gleich sind, damit zufrieden gewesen : anders jedoch die fortschrittlichen Damen, die offenbar als Staats bürger weiblichen Geschlechts eine gesetzliche Ausnahmestellung beanspruchen zu dürfen glaubten. Sie beriefen flugs eine besondere Versammlung unter Assistenz freisinniger Parteigrößen ein, in der das eingangs erwähnte Fräulein Doktor sich krampfhaft bemühte, den schlagenden Nachweis zu erbringen, wie wohl der Berliner Polizeipräsident daran gethan hatte, daß er sich nicht etwa von .kavaliermäßigen Rücksichten" gegenüber dem fortschrittlichen Tamenkongresse leiten ließ. Die Rednerin schleuderte persönliche Beleidigungen gegen den Polizeipräsidenten, schalt furchtbar aus das Reich, aus den Bundesstaat Preußen, auf Alles, was Uniform trägt, forderte schlechtweg die Aushebung jedwedes Vcreinsgesetzes, und die Versammlung nahm schließlich eine Resolution an. in der die völlig korrekte und einwandfreie Handhabung der gesetzlichen Bestimmungen gegenüber dem Jrauenkongresse zu einem »un würdigen Mißbrauch der Polizeigewalt" gestempelt wurde. Gegen einen derartigen Ton wird die gelammte öffentliche Meinung, so weit sic nicht unter der Herrschaft eines öden radikale» Phrasenthums steht, energische Verwahrung einlegen. Wenn die fortschrittlichen Damen in das politische Leben hinaustrctcn und aus der Rednerbühne posiren wollen, so mögen sie sich auch gefälligst klar machen, daß gleiche Rechte auch gleiche Pflichten bedingen und daß die Vorschriften des Vereinsgesetzes genau so gut für weibliche wie für männliche Politiker gelten. ES ist anzuerkenncn, daß es bei den Verhandlungen des JrauenkongreffeS selbst in der Form weit gemäßigter herging als in der vorgedachten Versammlung, die geradezu einen raddau- mäßigen Charakter trug. Die Rednerinneil des Frauenkongresses legten sich in dem Tone ihrer Ausführungen eine gewisse Zurück haltung auf und erklärten sogar, allerdings nur ganz nebenbei und mit sichtlicher Uebcrwindung, die fortschrittliche Frauenbewegung bezwecke .auch", die Frauen zu ihrem mütterlichen Berufe tüchtiger zu machen. Das geschah indessen offenbar nur in dem taktischen Bestreben, durch übergroßen unvcrhülltcn Radikalismus nicht von vornherein einen abschreckenden Eindruck in der Oesscntlichkeit zu erzeugen. Weß Geistes diese fortschrittlichen Damen in Wirklich keit sind, das zeigen die Forderungen ihres Programms unzwei deutig. Aus allen Reden und Beschlüssen, die übrigens nebenbei bemerkt sich sämmtlich durch endlose Weitschweifigkeit auszeichneten und insofem immer noch einen charakteristischen Zug ihrer Urheberinnen verriethen, klang immer als der Weisheit letzter Schluß das Verlangen nach völliger Gleichberechtigung des weib lichen Geschlechts mit dem männlichen heraus und zu der Erreichung dieses Ziele- sollen zwei Mittel dienen: die Ausstattung der Frau mit allen politischen Rechten des Mannes, sowie die vorbehaltlose Eröffnung der gymnasialen und akademischen. Laufbahn für das weibliche Element, verbunden nrit einer gemeinschaftlichen Aus bildung und Erziehung beider Geschlechter. Gegenüber, solchen agitatorischen Tendenzen und Ueber- treibungen des fortschrittlichen Frauenkongresses und verwandter Vereinigungen muß immer wieder betont werden, was die eigent lichen Zwecke und Ziele der Frauenbewegung überhaupt sind. Die wirthsrbastlichen Existenzbedingungen haben sich für die Männer heut zutage so verschlechtert, daß für einen größeren Theil des weiblichen Publikum- unbedingt die Nothwendigkeit zugegeben werden muß, sich einen selbstständigen Erwerb und einen würdigen Lebensunterhalt zu verschaffen, well diesen Elementen die Aussicht aus die Erfüllung des eigentlichen weiblichen Beruf- in der Ehe verschlossen ist. Es ist eine feststehende Thatsache, daß die Neigung zur Eheschließung infolge der Mißgunst der wirlhschaftlichcn Verhältnisse bei dem männlichen Theil der Bevölkerung in starker Abnahme begriffen ist. und daraus ergicbt sich für den überschüssigen weiblichen Prozentsatz der Zwang zur Aufsuchung eigener Erwerbszweige. Diese Entwickelung ist unbestreitbar, und keinem einsichtigen Beurtheiler der Zeiterscheinungcn wird es in den Sinn kommen, hier den berechtigten und gesunden Kern der Frauenbewegung leugnen oder mit der Lauge eines wohlfeilen, höchst unangebrachten SvotteS begießen zu wollen. Tie Verhältnisse haben hier sclbslthätig gewirkt und einer Legion weiblicher Arbeitskräfte den Zugang zu den verschiedenartigsten Berufen geöffnet, in denen alleinstehende Frauen dasienige Lcbensglück zu finden im Stande sind, das strenge Pflichterfüllung zu verleihen vermag. Alle diese Tinge sind aber doch weit davon entfernt, das natür liche Vcrhältniß der beiden Geschlechter zueinander zu verschieben und das Weib zu einem blos Physisch anders gearteten Träger von inännlichen Instinkten, Ideen und Befähigungen zu machen, wie es thatiächlich die Heißsporne der modernen Frauenbewegung vom Schlage der fortschrittlichen Berliner Damen wollen. La, wo sich die wirthschaftliche Selbslständigmachnng der Frau ungehindert in die natürlichen Kanäle hat ergießen können, ist nirgends eine Ein buße an spezifisch weiblichen Eigenschaften bei den berussmäßig arbeitende» alleinstehenden Frauen zu bemerken. Im Gegentheil, es macht sich hier sogar ein wohlthätiger bessernder Einfluß gegen über jenen altiüngserlichen Charaktereigenschaften geltend, die man ehedem in besonders reichlichem Maße bei nicht verheiratheten Damen anzutrefsen pflegte und die ganz ausznrotten wohl über haupt keiner Frauenbewegung gelingen dürfte. Auch wird der normale Lauf der Dinge der Eigenart des weiblichen Naturells insofern gerecht, als im modernen Berufsleben der Frauen weib liche Kräfte überall da an erster Stelle stehen, wo die natürlichen Bestimmungen des Weibes, wie Kinderwartung. Aufsicht, Erzieh ung und Pflege in Schulen, Kranken- und Waisenhäusern in Frage lonimen. Alle Bestrebungen von weiblicher Seite, die es sich znr Auf gabe setze», die angcdentete Entwickelung sachgemäß zu fördern, dürfen der Anerkennung und Unterstützung auch wohlmeinender Männer sicher sein. Voraussetzung jeder ehrlichen und ersprieß lichen Thätigkeit nach dieser Richtung wird aber doch immer die grundsätzliche Auffassung sein muffe», daß die wirthschaftliche Berufslhätigkeit der Frau in jedem Falle nicht mehr als ein noth- wendigeS Ucbel ist. dem man im öffentlichen Interesse die beste Seite abzugewinnen suchen muß, und daß nur diejenige Frau sich wirklich glücklich preisen darf, der es vergönnt ist, ihren eigent lichen Berns als Gattin und Mutter im Kreise der Familie zu er- süllen. Von einer solchen Grundanschauung sind diejenigen Frauen, die in der radikalen Emanzipationsbewegung das Wort führen, weit entfernt. Das erhellte u. A. aus der platten Witzelei einer der Rcdnerinnen. die den schönen und richtigen Satz: „Tie Frau gehört in's Haus!" dahin variirt wissen wollen: „Die Fra» gehört in das Rcichstagshaus!" Die Natur hat den Frauen dieser Art, die für ein bizarres „lleberweib" schwärmen, das liebe volle Verständniß für die höchste und heiligste Aufgabe des Weibes versagt: ihnen selbst fehlt jener undefinirbare zarte Schmelz, der dem echten Weibe sein edelstes Gut. seinen reizvollsten Zauber, die Weiblichkeit, verleiht, und sie fühlen weder an sich, noch merken sic an fremden Frauen jenen göttlichen Hauch, für den schon unsere rauhen germanischen Urväter nach Tacitus' Zeugniß ein seines Empfinden besaßen, und der allen unseren großen Männern das beste Theil ihres Wesens gegeben hat Bedenkt man dagegen, was für Jünglinge und Männer eine konscuuent nach dem Muster des Berliner fortschrittlichen Frauen- Kongresscs durchgesührte Erziehungsmethode unserer Jugend hcran- bilde» würde, so kann Einem förmlich eine Gänsehaut über den Rücken lausen. Was bleibt denn eigentlich an Weiblichkeit noch von einer Frau übrig, die es als ihr „Ideal" betrachtet, in die dunstige Atmosphäre von Volksversammlungen hinabzustcigen und dort hohle Schlagworte iu die Masse der Zuhörer hinauszuschmet tern, die sich mit Feuereifer in den schlammigen Strudel der ver hetzenden politischen Wahlagitation stürzt und sich den Kopf mit faustischer Gelehrsamkeit ansüllt? Wem wollen die fortschrittlichen Berliner Damen, deren rednerische Ergüsse übrigens auf's Haar auch in eine fbzialdcmokratische Versammlung gepaßt hätten, weiß machen, daß, wie sie sagen, durch derartige Mittel die Frau zu ihrem mütterlichen Berufe tüchtiger gemacht werden soll? Pflegen wir also sorgsam das hohe ideale und nationale Gut. das wir in deutschen Landen in unserer „Hausfrau" noch zu be sitzen so glücklich sind! Wenn einzelne, durch unglückliche Ver anlagung in eine schiefe Richtung gedrängte Exemplare des weib lichen Geschlechts auch bei uns die Neigung verspüren. Beinkleider anzuzichen und in Politik und Gelehrsamkeit zu machen, so mögen sie immerhin für ihre Perlon einem solchen Sporte huldigen. Was aber die nationale öffentliche Meinung von ihnen verlangen muß, ist, daß sie davon ablassen, ihre Sonderbestrebungen als Ziele der gesammten deutschen Frauenwelt auSzugeben und dieser die Neigung zu einem ko uferlosen Radikalismus anzudichten, wie er die Berliner Fortjchrittsdamen und ihren gesinnungsvcrwandten Anhang beieelt. Bei dm Emaruivationsdamen «ms phraso scheint sich der alle Horazische Spruch: „Wenn Du die Natur auch mit der Heugabel austreibst, sie wird doch immer wieder zurückkehren" nicht zu bewahrheiten: wenigstens kehrt die Natur zu einem gewissen Schlage von enianzipirten Frauen überhaupt nicht wieder zurück, sondern rächt sich für ihre Verleugnung durch das unaufhaltsame Fortdrängen solcher Frauen auf der Bahn der nnwciblichen Karrikatnr. Neueste Drahtmeldungen vom 12. Oktober. Illlackits cingeliende Tevesckieu befinden sich Seite 4.1 Berli n. lPnv.-Tcl.s Der K aiser nahm gestern im Jagd schloß Hubcrtusslock die Borträge des Reichskanzlers Grasen Bü> loiv entgegen. — Zu dem morgenden 80. Geburtstage des Pro fessors Buchow sind zahlreiche Gelehrte des In- und Auslandes cingclrosscn. Diese hatte Virchow heute nach dem Pathologischen Museum znr Besichtigung seiner weltberühmten Sammlung ge laden. Es waren u. A. erschienen Stalssekretäre Gras Poia- dowsky und Freiherr v. Richthosen, die Minister Tr. Studt, v. Thielen und Müller, der Chef der Reichskanzlei in Vertretung des Reichskanzlers, Oberbürgermeister Kirschner und Andere. Kultusminister Tr. Studt überreichte mit einer Ansprache die vom Bildhauer Hans Arnold gcmeißelle Büste Virchow's als Ehrengabe der Uuterrichtsvcrwaltnng. Der Jubilar dankte in bewegten Worten und hielt hieraus vom Katheder aus eine Rede an die Versammlung, in welcher er einen Ucberblick über die Ge schichte der pathologischen Wissenschaft gab. Es sprach noch Generalarzt Schaper als Vertreter der Charitee. worauf inter essante Vorführungen von kurz erläuterten Projektbildern folgten. Schließlich fand unter Führung Virchow's ein mehrstündiger Rundgang in den großen AusfiellungssLlen statt. — Eine Anzahl Hamburger und Bremer Firmen hat in einer Eingabe an den Reichskanzler gebeten, ihre Interessen in Columbien in Schutz zu nehmen. Die Firmen sind nun benachrichtigt worden, daß der kaiserliche Gesandte in Bogota telegraphisch mit entsprechender Weisung versehen worden ist. — Tie Schwurgerickstsverhandluna gegen den ehemaligen Geheimsckretär Meder vom Ministerium des Innern wegen Unterschlagung amtlicher Gelder und Fälsch ung der Unterschriften des ehemaligen Ministers des Innern,Frei herr» v. Rheinvabcn und des Ministerialdirektors Peters ist auf den 24. ds. M. anbcraumt worden. Berlin. Ter Truppcntransportdauipfcr „Witte kind" ist am 12. Oktober in Suez angekommen und wieder abge fahren, der Dampfer „Bahia" lici am 12. Oktober in den Hafen von Suez ein. Berlin. lPrw.-Tel.l Die „Post" erklärt nach zuverlässigen Meldungen aus Hnbertusslock. daß die jüngsten ungünstigen Aus streuungen, namentlich in englischen Blättern, über das Befinden des Kaisers aus dreistem Schwindel beruhen. — Zu dem deutsch - venezolanischen Zwischenfall sind weitere Nachrichten bis beute Mittag nicht cincietroffen. Der Vorfall ist bei der venezolanischen Regierung anhängig gemacht; eine be sondere politische Bedeutung wird ihm vorerst nicht beigemeffen. — Ter Neichstagsabgeordnete Justizrath Albert Tra eger, bekannt als Schriststeller und Dichter, feiert am Montag sein stOjähriges Ticnstjnbiläum. Leipzig. iPriv.-Tcl.i Oberlandesgerichtsroth Hcndc- richs in Köln ist zum Reichsacrichtsrath ernannt worden. Leipzig. sPriv.-Tcl.j Die Kosten sür den neuen Leipziger Hauptbabnhos sind aus 120 Millionen Mark vcranschlaat. wovon aus Preußen 00 Millionen entfallen. Ter Bahnhof sol! der arößte ganz Deutschlands werden. Kiel. iPriv.-Tcl.! Ter Kaiser ernannte den Kontreadmir.st zur Disposition Stubenrauch zum Marinekommissar deS Kaiser Wilhelm-Kanals. Hambnra. jPriv.-Tcl.s Die „Hamb. Börscnhallc" mel det: Die Gerüchte über Peslsällc in Cuxhaven, die seit den Ick ten Tagen bicr umlaufen, baden sich als wahrhcitswidrig hcraue-- aestellt. Mit einem in Cuxhaven cinoctroffcnen Schiffe wurde c.n Kranker eingebrackst, der der Pest pcrdächtiq erschien, die Beobacht ung und die bakteriologische Untersuchung haben aber ergeben., daß von einem Pcstsall absolut keine Rede sein kann. Das betreffende Schiff ist sofort wieder in freie» Verkehr gesetzt worden. Kassel. lPrn'.-Tel.i Ter Förster Rrofius aus Harles hausen wurde in der Waldung bei Wilhelmsböhe von Wilderem überfallen, entwaffnet und schwer gemißbandelt: er wurde, lcbcnsacsäbrlich verletzt, in's Krankenhaus geschafft. Düsseldorf. Prin-Tel.s Der Dichter Friedrich Rocber ist heute hier im Alter von 82 Jakrcn gestorben. Essen. iPriv-Tcl.I In der Gläubigervcrsammlung der Dort munder B o rusk i a-B ra u e re i. deren Besitzer Habich sich kürzlich erschoß, dürste sich voraussichtlich ein Resultat von 40 Prozent der Forderungen ergeben. Franksurt n. M. sPriv.-Tcl.s Die hier stattsindendcn Verhandlungen der vereinigten Eardidsabriken wegen Gründung eines Syndikats versprechen guten Erfolg. — Vor- gestern wurde in Mannheim ein Verein badisch-pfälzisch-HMschcr Zuckerhändlcr gegründet, um im Zusammenwirken in dem Zuckcrkartell eine einheitliche Regelung der Zuckeroerkaufspreise hcrbeizufübren. Saalfeld. sPriv.-Tcl.s Bei dem Beseitigen eines Drahtes stürzte in Grasenthai der Tclevhonarbciter Treß ab und svietzte sich ans einen eisernen Gartenzaun. Er soll im Kreis- Krankenbausc an den erlittenen schweren Verletzungen bereits ge storben sein. Lobcnstein. sPriv.-Tel.s Im benachbarten Harra brach beute Nachmittag in der Brauerei des Kunze'schen Gasthoses Feuer aus. Der Gasthos und ein Theil der Bäckerei brannten nieder. Die im Gafthossgebäudc untergebrachte Postanstalt konnte nach großen Anstrengungen geräumt werden. Breslau. lPriv.-Tel.s Ter hiesige „Generalanzeiger" mel det aus Petersburg, der Gcneralgouverneur von Warschau sei von der beabsichtigten Reise des Königs von Italien nach Ruß land benachrichtigt worden. Es sei noch nicht bestimmt, ob der Zar in Svala. Livadia oder in Petersburg den König Victor Emanncl empfangen werde. Die Zusammenkunft soll noch im Ok tober stattfinden. Der König von Italien werde vom Minister- Präsidenten Zanardclli begleitet sein. — Aus Einladung.des Ober- Präsidenten von schienen findet demnächst dier eine Besprechung über die Frage der Gründung eines schlesischen Centralvereins zur Förderung des ArbeiterwohnungswcsenS statt. —
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