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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.11.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011114024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901111402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901111402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-14
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Diese» Blatt wird des Lesers von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereits als öerugsgedilhr: Abend-Ausgabe >tat«liclürl>» , M. »o »1,,: di« , Rk. Pi«. D«4d>m!4ia<driLtkn' ««»l» '«r>»ei»« dl« B»«i«der I« Pleddo, »»» der »Lchilen Nmaedin,,. M Li, dm» ««o,« Bvlo, Mr <om»üIü«Lr, eckol«,. «rk<U>«i tat Vlau an woNin»»««,,. di« intu a»> Sa»- »der tzrier,,,« tot,en. dl ««kl LdrilcuiL-ad-i- »»ca»« ui^ tuaki,eüi. > tu«6,eüi dür Nültsak» et»a«Z«,dt«r LLrttr- liücke l«M «erdUltliLteil. tz«r»Idr«ta>»tck>l,d: «Ml «LU und «r. re>«aramm-Adr«iie: «»chrlch»«» Lrrade«. zugestellt, während eS die Post-Lbonsestes a« Morgen in einer GesammtauSgobe erhalten. /lnreigen-tärif. GegvürrSeL L8LS Nerlaa von Lierrsrft L Reirlrnrdt. Di« Simadnl« von Nntündiam,^» «rioi,i in I»rL<mvla«t>datitft«IIe uu> d«n N«b-nani>admkii«ll«» in Lr«ad«n Na»m,itaa» »Udr. Sonn und N«iri1a»L nur Manenftrod« « von n in«>/,i IU,r Di« livaltio« Grund »«>>« >co s Silben) A> Pi» . Nn kündioun-eii <uii dkrPnvatieu« Zeit« rs Pr» - die rivaltia« ZeUe at» .Lmoeiluidl' oder ani Leuxur so Pi». In Nummern nach So»», und tzeikr lauen >- de« ripailiae Gnmdieürn so. «o Le, « und « Pt», «au, driondcrrm Tarv. Audivariiae Au'iraae nur ,«,«» «orau»>»«I>luiiu. BelkablüUer werdeu mit !0 Pi». derechnel. M ^ O « ^ i«ck. Art »a«««, Klot»»'mntd, vlslek- 8»n«UU«>r»t», »r. bir^el's t>»r«. eiv«« » iliiiiigl. pfiv. 8sIoiill»ii8-klil!lIii!>se A., Xviimai tri ks. -t -W. Mnrcfte - L-, I»I»u ll «-!> s »M" kittl-. liuN-it- UNtI ««skrti.ttlvt Lpvttürljtät ikrüg mulinetiaio. ^ lür kersoüvii, Vss^eo. ^ Lvetssv etv. 'lsinn8mi!»8lcm!Z- nnck Uunckl-otriok. ^ S>»»t>ass - Neueste Drahtberichte. Hoinachrickte». Landtag, Geiahren brr Straßenichleppe. Gerichtsverhandlungen. «IR v» »piesilt. Concert Adrian Rappoldi. Philharmonie, Gutzkow-Funde Donnerstlil,. 14 . November 1W1. Reuefte Drahtmelduugen vom 13. November. Staßfurt. Tie Arbeiten zur Bergung der in der Grube Ludwig H." verschütteten Bergleute werden fortgesetzt Die Zahl der in der Grube Befindliche» beträgt 15. da, wie inzwischen gemeldet, noch ein Arbeiter gerettet worden ist Wiesbaden. Wie der.Mein. Courier" meldet, unter lagen bei den Stadtverordnetenwahlen für die 3. Ab- chetlima dir bisherigen freisinnigen Kandidaten gegen dlr Kandi daten der Sozialdemokraten und der radikalen ForrichrlttSparlei. sowie gegen die Kandidaten der vereinigten Handwerker und Gewerbetrelbenden. Beide letztgenannten kommen in Stichwahl Frankfurt a. M. Die „Franks. Ltg." meldet and Amsterdam: Bezüglich der von englischen flattern verbreiteten Gerüchte erklärte Wolmarans gegenüber einem Vertreter des BlatteS. er habe keinerlei Entwurf für die Friedensverhandlunaeu verfaßt. Bei de» Besprechungen, die kürzlich in ser Villa des Präsidenten Krüger stattsanden, sei ebenfalls von Friedens- Verhandlungen nicht die Rede gewesen: ebenso werde zur Zeit in dieser Hinsicht nichts gethan. Solange, sagte WolmaranS Wetter, das englische Ministerium eine Haltung ein- nehme, wie sie aus den letzten Reden Chambertain's und solis- burn's hervorgehe, fei an einen Frieden nicht zu denken. Ein solcher sei nur möglich, wenn den Republiken völlige Unabhängig keit zugesichert werde Von einer Abtretung deS MtwaterSrands und der Goldfelder, wie die „Daily Matt" behauptete, könne bcr einem Fnedensschluß niemals die Rede sein. Königsberg i P. Hier ist ein leichtes Schneetreiben eingetreten. Tilsit. Während der Nacht und des Vormittags herrschte hier und in der Umgegend anhaltendes Schneetreiben. Ratibor. Wie die „Volksztg." mttdet, brannte das Tors Lendzrn im Kreise Pleß zur Välste ab. Das Feuer war in der Kirche ausgebrochen. Perleberg Die Gasrwirthiir Iaap in Iagel ist er- mordet und beraubt worden. Der Tyat verdächtig sind zwei Männer in abgetragener Kleidung. Madrid. Ans Barcelona wird gemeldet, daß die Studenten, die gestern eine Kundgebung gegen das Blatt .Pnblicidad" veranstaltet batten und dann auseinandrrgetrieden worden waren, sich sväter wieder unter Äbsingung der Marseillaise ztttammenrotteten. In der Stadt herrsche große Belorgniß. die Läden seien geschlossen. Der .Heraldo" verzeichnet das Gerücht, daß heute in Barcelona der Belagerungszustand erklärt werden soll. London. Ter Deutsche Kaiser übersandte König Eduard als Geburtstagsgeschenk ein silbernes Tasil'ervice. London. Die Morgenblätter melden: Der nach Calais gehende Postdampicr „Nord" übers egeltc bei der Ausfahrt aus Dover das Feuerscksiff und brachte es zum Sinken. Die l6 Mann zählende Besatzung des Feuerschisscs ist ertrunken. Der Postdampf« ist ausgelaufen. Lonbo n. Einer Lloyd-Deoeschc aus Dover zufolge wurde die Mannschaft des von dem Postdamrsi« „Nord" überrannten Feuertchifses gerettet und m Dover gelandet. Die Passagiere und die Pott des ..Nord" befinden sich noch an Bord des Schiit es. London. Die Verlustlisten führen ocrichicdene kleine Gefechte aus, die anderwärts noch nicht erwähnt sind. So wurden am 6. November im Bezirk Willowmore Oberst Daran und 2 Mann schwer verwundet, 8 Mann fiele» Bei Bowendain zwischen der Lambertbai und Clanwilliam wurden 8 britische Soldaten aetödtet und 6 verwundet. London. Tie „Times" melden aus Melbourne: In der Rede, die der BundeS-Premierminister Bartou aus dem Mayors- Bankett in Melbourne hielt, wies er auf die Absicht der Regier ung hin, die S trwattung von Neu-Guinea zu übernehmen. Nichts sei hinsichtlich des neuen Bundesstaates für Australien iv bestrickend, als die Aussicht, die Herrschaft über die Südsee zu gewinnen, soweit diese innerhalb des Reichsgebiets liege, da diese Herrschaft das Reich stärken werde. Wenn er auch sicher sei, iß die -- . - ----- )' , . bar seien. Ämtterda m. Bezüglich einer Meldung der „Köln. Ztg ". „die Unpäßlichkeit der K ö n i g i» Wilhelms»» sei daraus zurück zuführen. daß die Königin zu irük entbunden wnrde. ihr Zustand sei indessen dem Vernehmen nach nicht dazu angethan, irgend welche ernstlichen Besorgnisse wachzurusen". verlautet, die Meldung ent- ipringe einem im Haag umlauienden Gerüchte, welches dadurch entstanden iei, daß der Gynäkologe Professor Haderlsma zur Königin beritten wnrde. Petersburg. Aus der Newa verricht voller Eisgang. Baku. Gestern Abend brach auf zwei hiesigen Naphlba- oruben wieder ein größeres Schadenfeuer aus. durch welches süni Nohrthürme und sechs Reservoirs zerstört wurden. Middelburg kziapkoloiriej. Abends zerstörte Fouchä eine kleine Strecke der Eitenbahittinie zwischen Mitval North und Burghersdorp durch Sprengung. Pretoria. Für Flüchtlinge aus Transvaal werden jetzt wöchentlich 280 Erlaubnißtcherire zur Rückkehr ausgegeben Melbourne. Nach den letzten Nachrichten zählt der australische Bund 3 775 350 Einwohner. Qertliches und Sächsische». Dresden. 13 November. —" Prinz Albrecht von Preußen. Regent deS Herzogthums Braunschweig, welcher z. Z. zur Kur i» Dresden weilt, halte sich geilem Nachmittag nach der Haltestelle Strehlen begeben und begrüßte dort Ihre Majestäten den König und die Königin bei deren Rückkehr von S'bvllcnort. — An der heutigen Frübstückstasel in Villa Strehlen nahmen die Frau Erzherzogin Maria Theresia von Oesterreich und deren Tochter, Erzherzogin Maria. Theil. —* Aus Anlaß der feierlichen Eröisuung deS cinbenttcnen Landtages findet morgen Nachmittag «1 Uhr im König!. Residenzschlosse eine Königl. Taiel statt, an welcher neben beiden Majestäten die Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses mit dem Königl. großen und dem Pnnzlichen Dienste Tlieil nehmen werden Zu vieler Tafel sind Einladungen an die Mit glieder beider Ständekammern, die König! SlaatSminister und eine größere Anzahl Regierungskommissare ergangen. —* Sc. Majestät der König trifft nächsten Montag Abend in Leipzig^«» und nimmt im Königl. Palais Wohnung. Am folgenden Tage, den 19. November, wird der König aus Böhlitz- Ehrenberger ,ffur mit mehreren durch Einladungen ausgezeich neten Herren lagen und Abends wieder nach Dresden zuruckkclircn. —* Der in Berlin verstorbene Rcichstaasobgeordncle Dr. Le kr war am 12. Dezember 1889 zu Wiesbaden geboren, be suchte dos Gymnasium daiclbst, die Bergakademien zu Claus thal und Freiberg und die Universitäten Heidelberg »nd Leipzig: er skudirtc zunächst das Berg- und Hüttensach, später zu Leipzig Staatswiffenschaft Seit 1862 war Lehr als Ingenieur aus verschiedene» Eisenwerken thätig, von 1866 78 war er Direktor der Friedrich Wilbelmsbütte zu Granenboril bei Hörstel in W.: seit 1894 bekleidete er das Amt des Ge-cliästsstihrers des All deutsche» Verbandes »nd war Redakteur der „Alldeutschen Blätter". Im Reichstage, in welchem -- der „alionolliberalc» Partei angeyörte, vertrat Dr. Lehr den . > sächsischen Wahlkreis lDöbclnj. —" Sonntag starb hier Herr Kaittman» Eduard Bernhard Moldau, der seit 12 Jahren dem Direktorium des sächsilchen Militär-LebcnSvcrsicheiuiigsvereins angehörte und seit 8 Monaten dieses segensreiche Institut als Vrnsitzcndcr leitete. Heute Nach mittag 2 Uhr »and die Beerdigung des Entichlafenei, auf dem Anncittrledbose statt. —* Landtag. Heute Vormittag 11 Uhr hielt die Zweite Kammer ihre zweite öfscntlichc Proliminariitz- ung ab. welcher die Herren Staatsminister n. Mctzsch. v. d. Planitz, v. Sendewitz. v. Wahdors und Dr. Rüger bei wohnten. Aus der Tagesordnung stand die Wahl des Direk toriums Nachdem die Anwesenheit von 8<i Kammermitglicdern und damit die Beschlußfähigkeit des Hauics scstgestellt war. be antragte Abg. Dr. Schober, zum Präsidenten den Abgeordneten Dr. Mebncrt. zum ersten Vicepräsidcnten den Abgeordneten Dr durch Zuruf zu wählen. Einstimmig beschloß die Kammer diesem Anträge gemäß. Präsident Dr. Mchnert erklärte di« An nahme der Wahl mit solgcnden Worten: „Ich bin Ihnen au>- richtig und herzlich dankbar für diese cinurüthige Kundgebung Ihres Vertrauens. Ich kann Ihnen nichts Anderes sagen, als Dasjenige, was ich zu Ihne» sprach, als ich das erste Mol beim letzten Landtage von Ihnen zu dem hohen Amte des Präsidenten berufen wurde. Es wird mein ernstes und ehrliches Bestreben sein, die Ehre und die Würde dieses Hauses zu wahren Pegen Jedermann, die Geschäfte des Landtags unter meiner thattgen Mithilfe zu fördern und, will's Gott, zu einem gedeihlichen Ende zu sichre», und strenge Unparteilichkeit walten zu lasten nach allen Seiten. Für die Ausführung dieses Amtes bitte ich Sie aber von Neuem um die mir in so reichem Maße bereits zu Theil gewordene wohlwollende Unterstützung und freundliche Nachsicht." lBravo'.s — Der neugewähite erste Biceprästdens. Oberiustizrath Dr. S ch i l l - Leipzig, nahm die Wahl mit folgenden Worten an: „Ich danke Ihnen für die große Ebr« unv das Vertrauen, welches Sic mir soeben erwiesen haben. Obwohl ich nicht ohne Bedenken bin, ob ich die Kraft haben werde, den trefflichen Männern, welche vor mir das mir soeben anvertraulc Amt innc gehabt hoben, cs gleich zu thun, so nehme ich doch die Wohl im Vertrauen und in der Hoffnung, daß Sic mir. wenn ich einmal zur Ausübung des Amtes berufen werden sollte, Iln Vertrauen und Ihre Nachstchl schenken werden." tBravoff - - Auch der zweite Vicepräschcnl Geh. Hosroth Opitz-Trenen er klärte mit besonderem Danke die Annahme der Wahl. Ebenso einmuthio wie bei der Wahl der Präsidenten entsprach die Kammer einem Anträge des Abg. Häknel-Kuppritz, zu Sekretären di- Abgg. Rüder-Roßweiu und Ähnert-Zwcnkou und zu deren Stell- Vertretern die Abgg. Hausse-Dahlen mid Maschke-Gablenz durch Zurufe wiedcrzuwadlcn — Die dritte Präliminarsitz,>ng wird morgen Donnerstag Vormittag 1O„ Uhr abgehalten werde» Tagesordnung: Verpflichtung der 'ncugcwählten bezw. wieder- gewählten Abgeordneten und Konstituirung der Kammer. Die Erste Kammer hielt heute Mittag 12 Uhr ihre erste Präliminarsitzung ab, zu welcher außer Ihren Königl Hoheiten den Prinzen Georg und Friedrich August sämmtlichc Staatsminister erschienen waren. Nach Begrüßung der Kammer- Mitglieder durch de» Vorntzciidcn der Einweistinaskommiffim' Wirkt. Geh. Ralb Dr, Graf v K önncritz-Lossa gelangten die den einzigen Punkt der Tagesordnung bildenden verschiedenen Mittheilungen zum Vortrag. U. A. wurde verlesen ein Königl. Dekret über die nach Maßgabe von i< 67 der Versaffungsurkiind- durch Se. Majestät den König vcrraßte Wiederenrennnng de--- Wirkt. Geh. RatbS Tr. Grasen v. Könneritz zum Präsidenten der Ersten Kammer. — Tie zweite Präliminarsitznna findet morgen Vormittag ' Z2 Uhr statt. Tagesordnung: Pervffichi »ng der neu eingetretenen Mitglieder und Konstitulrnng der Kammer. Der ani Itt Februar 1M1 hier verstorbene Herr iE. pdil. c>t. ttuml. Peter Mcirimilian Krenkel bat dem Verein .ziiin Frauen schütz rin Vriiiiächlniß von 10668 Mk. ausgesetz!. —* Zu den, morgen beginnende» Prnsinigstermin im Kon k» rie der Leipziger B a n k ist die persönliche Antveienbeii der Gläubiger nicht nothwendig. da auch in deren Abiveienbeit die aiigemeldeten Forderungen iorgfällig genrüst werden »nd rin Ein stuß aus die Anerlennung derselben dem Gläubiger überhaupt nickt zustcht. — * Ter deutsche Verein >>i r V o l ks hng i e n e. ffrl> - gruvpe DreSde». veranstaltete am DienStog einen Vviurag^ abend nn Sstziingsiaalc der Stadtverordneten über daS nielbere dcre Lbema. „Welche Getabren bnngt das I-.ac>en von Ztra ßensckleppen ?" .stierst nahm Herr Dr^med. Fl aen - das Wort, um die hngicnische Bedeutung des Schlcvoetiaaem-c zu erläutern, lieberall um uns seien Bakterien vorhanden, um die Krankheilen weite- zu tragen Bei einer solchen Fülle von Iiisektinnsstost iei es überhaupt zu bewundern, daß noch Iemauv gesund iit. Die Ansteckung zu vermeide», das sei nun die Ain- gabe der modernen Hngienc. Dresden sei ja keine unreine Stad: man dür'e sogar dos Gegentkett sagen, aber doch sei es »nner- mcidlrch. daß sich aut Fußsteigen wwobl wie am Fabrwegen allerhand Schmutz aniammie, den man von den langen Kleidern schlechterdings nickt fern Hallen könne Dadurch würden dann Kunst und Wissenschaft. s* Auch zu dem 2 Sinsonie - Concert der Serie v. findet eine öffentliche Generalprobe statt, und zwar Freitag, den 15. November, Vormittags 16 Uhr. Tie Prelle der hierzu bereits am Donnerstag von Vormittags 10 bis Mittags 1 Mir an der Taqeslasse des König! Opernhauses auszugebenden Plätze bettagen stir Pcirquet und Parquetlogen 8 Mk.. für die Orchesterabtheilung 1,50 Mk. und für das Stehparguct k Mk. pro Billct ff* Concert Adria» Rappoldi. Wir baden den .unaen Kunst- ler von frühester Jugend an in der schule serues berühmten Vaters. Pros. Rappoldi'S zum Geiger sich ausbilden jeben und beobachten können, wie dieses seltene Talent in sorgfältig mstematischcr Erziehung nicht nur zum Virtuosen von glänzender Technik, sondern mich, nach dem Vorbild seines Vaters, zum vo>- nehmen ernsten Musiker sich answuchs, zum Künstler, dessen Zu kunft Außerordentliches versprach lind was der Knabe Rappoldi seiner Zeit so fest und sicher in Aussicht stellte, hat er denn auch gehalten: er ist ein hervorrragender Geiger geworden, ein Vir- 'lios--. non brillanten künstlerischen Eigenschaften, kein bloßer Blen der. der sich mühsam aus die gewöhnlichen Kunststücke gedrillt, wildern ein Künstler von gediegenen Fonds, der auch ein solcher noch bleibt, wenn er die Geige aus der Hand legt. Dies bewies er gestern gleich im ersten icincr Vorträge, mit dem Bazzim jchen Grand Allegro de Eoncert, das so ziemlich Alles enthält, was ieriöie Technik zu leisten im Stande ist. Obgleich durch einen bösen Zufall vorgestern an einem der Handgelenke nicht unde- deutend nerletzt, spielte er das schwierige, von Doppelgriffen und heiklen Skalen strotzende Stück technisch ganz vorzüglich, auch in der Auffassung so geschickt und interessant, daß man darüber den etwa» aiitxruirieu Inhalt des Werkes vergessen konnte. Nicht wmiger aut gelangen ihm die sehr intelligent erfaßten, mit großem Züge, Wärme und Teiuveramenl gespielten Ungarischen Tanze tiv und Ij von Brahms-Joachim, eine reizende, von vornehmer Melodie und Höherem Sentiment erfüllte Cavatine von Carl Braun und das selten gehörte, zuletzt hier von Säuret gespielte Bravourstück: Sextett über ein Thema aus Donizetti's „Lucia" als sattelfester Virtuose, der uamcnttick auch !» der berühmten Bogeittührung seines Vaters, die keinen todten Punkt wahrnehmen läßt, sich glänzend bewährt. So wäre Alles vortrefflich und tadel los, wenn über dem Ganze» nicht eine gewisse, man möchte sagen , geniale Vernachlässigung sich bemerkbar machte, die. sich der Mühe I einer letzten künstlerische» Feile nicht unterzieht, ein Kinriklertbum. das still steht, weil es sülilt, das angeborenes Talent über Mcmches hinwegkilit, was Anderen nur mit höchstem Ileißc. in ernster künstlerischer Moral zu erreichen möglich ist. Gelingt es Herrn Rappoldi, hierin Meister über sich zu werden, so geht er sicher der hoffnungsreichen Zittnnst entgegen, die man ihm von seiner frühesten Iugcizd an so zuversichtlich prognosliziren konnte. Jedenfalls aber hat er gestern bewiesen, daß er über eine bedcu- dcnte Künstlerschast bereits verfügt und daß er in dieser seinem Vater »nd Lehrer alle Ehre macht Hätte ihn dieser doch gestern gehört! — Das Eoncert vermittelte die Beiamttschast einer hier noch nicht gehörten Sängerin, Frl. Marie Heute aus Mini- chen. Die junge Dame führte sich sehr glücklich mit einer alt klassischen Arie Vorhin >„>>,» von Durante. einem liebenswürdigen Liedchen „(H tu >-I,i Dini-umar-i" non Paz und der Löwc'schcn Ballade „Der Nöck" ein, denen sie späte» Gelänge von Franz Schubert, Brahms und Strauß folge» lieh. Frl. Henke sang diese Stücke mit schöner, satter, in guter Schule gebildeter Stimme, mit noblem Vorträge und interessanter Auffassung. Einige nninescntlichc Detonationen, sowie eine nicht immer sichere Äthcmcintheiliing mögen ans Rechnung der Befangenheit zn schrei ben sei», ganz ausgezeichnet verstand dafür Frl. Henke dal Spinnen und Tragen des Tones, den geschickten Nebergang von den Brust- zu den Kovstönen und die natürliche Verbindung der Register. Gleich Herrn Rappoldi erzielte sie bedeutenden Eesolg. Am Klavier begleitete tadellos Herr Karl Pretzsch. U. 8t. „Philharmonie." Tie Neide seiner dieSwiitterstchen Aussühni»gckAdc»de «öffnete der Orchesterverein „Pliilbaivio,lie gest«» Abend nilt einem Concert großen Stiles i», Saale des VereinshanieS. das unk« allerhand glück!,aste» Zeichen einen treff lichen Verlaus nahm. Schon das Programm onentirte aus's Beste über die hohen Ziele, die sich der von Jabr zu Jahr in der Gunst des Publikums wachsende Verein auch in diesem Winter gesteckt hat: es war mit ebenso viel Geschmack wie Geschick zniamincngestellt und bot in seine» Darbietungen selbst für den Anspruchsvollste» ! reiche musiknli'chk Genirffe, wie sic Kompositionen von Mozart, s Gounod, Niels W. Gode. TichaikowSkv, Kretschmer ?e. in jedem Falle gewähren Kein Wunder, daß man einem Concert dimer An ! selbst in den weitesten Krellen eine nicht ungewöhnliche Antheii ! »ahme entgegenbringt. die sich äußerlich i» einem auöpcrkcuttte» ! Saale und reichstem Applaus auch diesmal glänzend dokumentirte j Das L rchesl« der Philharmonie rniponrrt zunächst durch ieiuc starke I Besitzung, die nnitenellc Wirkungen stärkster Art und zwar iui Vw-- wie im Streichkörp« m erzielen mit der größten Leichtigkeit im Stande ist. WaS »anientlich die Streich« zu leisten vermögen, bewies der prächtige Vortrag des reizvollen Anoantes aus dem Streich guarteit op. II veu Tlchaikowskn. das. stjirmuch apploudirt. theil weite wiederholt werden mußte. Hier verbanden sich Fülle und Schönheit des Tones zur glücklichsten .Harmonie, die dem sein empslnidenc». melodiös«! Wette, das überall eine peinliche Tnrcharl'eiluiig verlang!, zu einer tiesin Wirkung vrihals. Dsi piöeo csi rGim.inee des Abends war die Sinfonie Nr. l >6-<iiii> von Niels W. Gade. jene Dondichlnng des irvrdllchcu Meisters, die nach ihrem reichen inusikalllchcn Gehalte und der virtuos behandelten orchestrale» Faktur zu den werthvvllsten Eingehungen ikturs eigencirtigrn Talentes gehört. Hier bestach von vornherein die große E> alttieit in der HerauSnrbestung der dvnamsichei. Schaktiriingen und der rbnthinliche» Effekte, die nicht nur rin zn verlässiges Eingehen aut die Intentionen des Dirigenten verlangt, sondern auch eine mehr als gewölmliche Routine im Zusainmeiistnel. In dies« Hinsicht bedeutete der Vortrag der Gadc lcken Sinfonie das musikalisch Wetthvollste, das man gestern hören kvmtte, eine Leistung, ans die der Zingent wie seine treffliche Kapelle in gleicher Wette stolz sei» können. Mit wobreiu Fcnerkit« wurden lelbsl die schwierigste» Hindernisse m dem elegante» Scherzo »nd dem pom pösen Finale genommen, das namentlich a» dieHolzbläsir beträcht liche Änscndcrungcn stellt, so daß auch bei diesem Wette eine prächtige Gcsanimtwirkung erzielt wurde. Einen aparten Genuß bereiteten die Philharmoniker ihren Hörern gestern durch ein ziem- nitMa lich selten gespieltes Menuett mit Manch ..ulI» I'nineeev" ans einem Divertimento für Streichorchester. Oboe »nd 2 Hörner poi'Mozan. das als Anusikalische Rarität mir größter Delilcrlesse behandelt wnrde. Daß die Kapelle über tüchtige Solisten verfüg', bewies Herr Porst, der mit einer trefflich entwickelt« Technik die bekannte Crmcett-Pcirgphinsi stir Flöte von Povn ick« Abt'Z
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