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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.02.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020215016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902021501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902021501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-02
- Tag1902-02-15
- Monat1902-02
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.02.1902
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Dies und Das von der Woche. Mein Freund Griesegripsch steckt metertief in der Melancholie. Alcker- mittwochftimmung? frage ich ihn. Nein; er schüttelt den Kops. Er ist Heuer überhaupt zu keinem Faichingsdalle gekommen, so viel leine bessere Ehehälfte ancb drängte. „Wenn man bei öen schlechten Zeiten auch nob ^ Noth leiden soll." batte Frau Rose Griesegripch erklärt, .da lobnt sich da- bischen Leben überbaupi nicht." Er war aber trotzdem nicht gegangen. .Nur wer den Rummer-Rummer kennt, weiß, was ich leide'" war seine Entgegnung. Er lebt zur Stunde noch in dem Wakne, richtig citirt ;» baten. „Ueberdies muß man als wohlbestallter Gläubiger der Treber- trocknungs-Gesellschaft auf solche Genüsse verzichten. Und über der Bank für Industrie batte icb gern das Goethe'sthe Wort als Inichrift gehabt: .Entbehren sollst Du I Sollst entbehren !" A b. der gu'e Freund Griesegripsch sct niti ein jänimerliches Gesicht. Er wünicbte durchaus von mir zu misten weshalb er nicht vor >900 Jahren in Palästina gelebt habe. Wieso? — .)t> hätte der verlorene Sohn sein mögen..." — »Aber Griesegripscb. Freund, was fällt Dir ein?" — „Ja, ja." sagte er gedankenvoll, »heißt cs da nicht: Und er begehrte sich zu sättigen an den Trebern, die die Säue aßen, aber Niemand gab sie ihm... Sehen Sie... aber Niemand gab sie ihm... Ab, wenn man sie uns doch auch nicht gegeben kätke! Nun haben wir sie, die Treber, und fast glaube ich, die Säue wollen sie sogar nicht mehr fressen..." — „Gciesegripsih." lag' icb. »das ist Dein Rümmer?" — »Nein, mein Leid sitzr neser. Ich bin da; Vxfer der Politik geworden!" — »Griesegr'psch, ich „iahe Dich darauf aufmeiksam, daß die Raenevalszeit vorüber ist; also reiß keine schlechten Witze." — »Tkue ich auch nicht; aber ich bin wirklich das Dp'er der hoben Politik geworden." Und er erzählte: „Grieiegripsch," halte Frau Rose zu ikm gesagt, „ich brauche einen neuen Hut." „G»t." hatte er geantwortet; »die Zeiten sind zwar sehr schofel, a'-er was der Mensch braucht, inuß er baden ganz besonders, wenn dieser Mensch eine Frau ist. Raus' Dir einen neuen Hu». praknlch und billig, von wegen des Gleichgewichts >m Budget . . . mehr als zehn Mark darf er nih» kosten". „Einverstanden", hatte Frau Rose erklärt. „Ich brauch' ja nur eine Riepe zuin Strapazier», für Alltag, wenn ich nah der Markthalle gebe. Es >a»gt schon. G iesegrips cd". Und was bringt sie ihm dann anaes.hleppt? E ne» feinen Filz von -er Größe c,nes Wagenrades, m>t wallenden Federn und feiner Sainiiitgarn'rung. ..Ader Rose, was kostet denn-er?" »G, ich bab'ibn ganz bill g. für dreißig Mark . . ." ..Rose! . . ." »Aber Mann, reae Dich doch nicht aus! Wenn die Rc>ie selbst sich schmückt, schmückt sie auch den Gatten! Nur Deinetwegen . . ." „Liebe Frau wir können -och jetzt bloß an das Nöihigste denken I Bei dieser Finanzlage solche Etatsüberschreitunaen . . ." »Ab gek' mir", schmollte sic. »Du scheinst mir grundsätzlich Opposition zu machen. Ueber solchen Ouark spricht doch ein nobler Ehemann gar nicht. Nun soll ich wokl gar noch um Verzeihung bitten? Indemnität nachsuche». was? Und ich denke wunder u»e Du mich loben wirst . . ." Mein Freund Griesegripscb stöbnte. verdächtige, staatsgesäkrliche Worte knurrte er in seinen Bart, wie „ve'trauen verloren", „Lebe wohl" n. s. w. Da fnbr aber Frau Rose hoch. „Was, Griesegripsch. Du denkst wobl gar D» sitzt in -"er Ramnier, be? Möblest mich and einfach davonjagen wie so ei» Ministerin,»? Das sage ich Dir. Griesegr'psch, das mit Sem kebcwol'l. l da; laß' nur stecken. Mich wirst Du nicht so leicht los. I b will doch mal i seben, wer hier Herr im Banse ist. Wofür wäre ich denn Deine Frau ^ wenn ich mir nicht einmal das un' huldige veranü reii einer Eiats- ^ ^ Überschreitung leisten dürste? Willst Du absolut hstr Rammermebrbeil spielen — marsch, kriech' n'cinetweae» in die Bodenkammer; da kannst Dn dann die Mehrheit sein; hier bin ich'-, verstanden?" Ja, nun begriff ich! Freund G iescaripsch ist »katsächlich das Vp'er der boben Politik geworden. Ich kann'- ihm nachfüblen: Wie sst-ön wär' es gewesen, wenn er seiner ,.U> verantwortlichen" ein so hl öne; Lebewohl hätte nachrusen können. Ja ja. versunken ist die löeirlicbkeii de; Faschings mit seinen bunten Harlekinaden, seinem Punsch und seinen Pfannkuchen — man bat sich den Magen daran verdorben. Raum gedacht, war der kn» «in End' gemacht. E was voreilig, um sechs Tage zu früh, stellte sich das graue Aschermittwochele»- ei» . . . Aber nichts dal Ein politisch k>ed! pfui, ein garstig k>ed. lieber!affen wir das den bevorzugten Herren Rollegen vom Hauptblatt! Die Politik bat sbon den besten... Narren verdorben, Schellenaeklapper stirbt >»> partcicnstreit. Alio en ander Bild! De,» lustiae» Narren wnd's ja nicht schwer werden 1» seinem Fach zu bleiben. Muß er nicht sofort wieder seine allerontertbänigstc Reverenz vor der groncn. weise», ansaeklärten Hochburg -cs Freisinns an der Spree machen? Reverenz — ,,Intelligenz — Lbristiull soencs — drei Dinge, die sich reimen und doch ganz unae- reimt sind! Du lieber Gott, Narrctbcien gicbt's ja überall; Tborkcit ist ein Gewächs, das unter allen knmnielsstrichkn gedeiht, und man soll kein Volk und keine Stadt besonders dafür verantwortlich machen. Auch im sct önen Dresden steht die edle Ge ilndt etcrei in Blntbe. Aber wenn eine Stadt so proycnbaft aus seinen Fo, «schritt und auf tenie Aufgeklärtheit po>bt wie Spreeaiben, und es stellt sich dann in der B rlincr StaAv-r- oidneten-verianim lung heraus, daß die sre sinni.ic Schnldeputatio» hö bst eigenhändig die Aula eines städtischen Realgpinnasinins, das »och dazu Seil Naiiiei, eine; durch L-ber i'ität und nenzeitli be Gesinnung ausgezeichnete» Ministers irä.it der (Airi-tinn scioncs znm Unterricht >," Geinnöbeten ei,,- räumt, dann lost wabib fii der Gmkenbandel ans Di konnten wir io bald 10 weit kommen, w e kürz!- ein pol li- ! es W tzblatt bemerkte: Es ist böbste Zeit daß w r d . Inn».-!, „,'s L INS lassen, damit sie ei» bischen — Anfklätnna verbreiten A!' ha weste Siadt der Tante vaß — „wir sind so klug, und dennoch >piik:'s „ Tegel Es giebt närrische Dinge in der Welt. Das närrischste Ding jedoch ist der heurige Winter. Da- nennt sich wirklich Winter? Vieser kraftlose Geselle, der mit beiden Backen bläst, uni den Larolateich über Nacht ein mal in eine Eisbahn omzuwandeln. und dann ist ihm am Morgen, wenn die Anzeigen von der Ei-dabn-E öffnung vergnügt au; den Zeiiungs'p illen »ns anlgchcn, Ser Alhcm reinweg ausgeaangcn. Und jetzt, um die Mitte des gestrengen Herr» Februarm- haben wir einen April, wie wir ibn uns nicht rassereiner denken können — ei» bischen Frost, ei» bischen Matsch, ein bischen Schneegestöber, ein bischen Gewitter, ein bischen Regen, ein bische» Sonnenschein ... ei» ganz närrischer Ranz, dieser Winter l Weitschschtige Dinge sind im Werk und Werden: Ans Sem Postplatz wird's anheden und eine ausgiebige Bnddclei wird sich im Lause der ^ Zeit auf's Neue über ganz Dresden binziehen: Die Post will veriuchen. ! ihre Tclepkonleilniige» sorgsam in Röhren in den Straßengrund zu beiten. Zwar kann Einem eine Gänsehaut dabei überlaufen, wenn ! »an an die künftigen Slraßcnbilder mit ihren Barrikaden und > Schanzgräben denkt... immerhin es ist -och das kleinere Uebel. Wenigsten; > werden wir hoch über »Niere» Daher» das abscheuliche Drahtgcsiccht, da- l wie ein rieiengroßes Spiiinennctz in der Last hängt, und welche- die ! niodcrnen Gcoßstadtbilder io eniieglich verunziert. Io; werden, und da- ! wäre gewiß ei» g o zcr Gewinn. Wenn wir dann noch Sie unschönen Oberleitungen -er Slraßenbabncn beseitigen können, dann Kälten wir I wenigstens wieder frei,» Blick nach oben, und der Ihut uns sehr noth, auch >m Hinblick ans Gcsundbeteii, Geistcicltationen und ähnliche M'ttelalter- dinge. klcxle^isel. wie Du mir, so icb Dir. Frau (entrüstet): „Du nimmst aber auch immer jeden Schund an! Was die Leute anderswo Nicht lo- werden, das hängen sic Dir aus!" Mann (anzüglich): angefangen." „Du hast schon recht. Mit meiner Heirath hat's Dcrirbild. Wall; geschric'n! Den Itz'g Eob» Hit in seinen, Leben schon Manche; läuiidcvich gebissen, Und ein Wunder ist cs nicht. Daß er vor- und Hintersicht Zn gebrauchen stets beflissen. Doch zuweilen langt das nicht. Denn ein kleiner Bösewicht Rann es in den Rops sich setzen. Schadenfroh und voller Hohn Auf den arme» Itzig Eohn Extra einen HnnS zu hetze n. A n s l ö s » n g e n : Rebus in Nr. 2-z: Schranbcndampfcr. Fastnachts- R'vptograniin in Nc. 28: Oie oberen Buchstaben werden von links nach rechts, die unteren von rechts »ach links gelesen, und zwar erst -er erste oben (links), dann der erste unten (rechts), der zweite oben, der zweite unten u. s. f. : Jedem Narren gefällt seine Rappe. HiiilimMt Mage m«» Emckck * Gegründet 185« 6 Tonnabend, den 13. Februar. 1VOT. 1)cr Telephon. Herr Sausewind fürchtete ans der weiten Welt nichts mehr als seine Schwieaermutter. und dieie schien ihrerseits kicrrn Sausewind gegenüber rin für allemal darauf verzichtet zu hab.n, von ibm aelirbt zn werden. Desto mehr Werth leate sie daraus, sich bei ihrem Schwiegersohn in Respekt c zu setzen, und das gelang ihr viel vollkommener, als ihr jenes jemals gelungen wäre. Sie wohnte ^ in Serie ben Straße wie die Familie Sausewind ' »nd besaß da einen büh'chcn posamcniierladen. ^ Taatäglich, wenn Sausewind in's Geschäft aing (er ! war nämlich in einem großen LonseciioiiS' bazar), mußte er an ihrem Laden vorüber.... Spicßrntben laufen, wie er saaic. Schon läng» batte er anderswo binziehen wollen; aber Schwieger- mama fand, daß Sausewind'; nirgends wieder eine so gute Wohnung bekommen würden, und die jnngc Fra» Sausewind fand daß sic nirgends ihre Mutter so nabe haben würde, und gegen Scbwieaer- n>»tlcr und Fra» kän pst selbst ein starker Mann vergebens, und Herr Sausewind war gar nicht park, im Gegcnthcill Er hatte sogar recht viele und ouscnebiae Schwächen. Seine L telke» und sein Bestreben, jungen »nd hübschen Damen gegenüber den angenehmen Schwerenötber zu sp elen, waren nicht die kleinsten. In -er „Mäntel-Abibeilung" se nes Geschäfts war eine neue Drrekir ce einae- trctcn und er batte eine besondere Vorliebe für schmachtende Blondinen. Das ließe sich nicht ändern, meinte er. liesbeth, die Oirrkirice. lirß sich seine Aufmerksamkeiten gern aefillcn, blieb aber im Uci rigen so unnahbar und kukl, daß es Herrn Sau ewind hitter verdroß. Aber er gab die Hoffnnnci nicht auf. doch einmal ein etwas zärt licheres Wort von ihr zu böre». Fräulein kiesbeih schwärmte für die Oper, namentlich für Verdi'; ..Troubadour." Da- hatte sich aber immer »ich« gemacht: die Tbealerlcitung »ah», gar kerne Rücksicht ans seine Wünsche. Lines vormittags — er war gerade aus dem Wege zum Bahnhose, um eine kurze Geicdäftsrcife anzn- ! treten — las er aber -ob endlich: Troubadour. ! G oße Oper von Giiiseppc vecdr " Ah, das machte sich >a brillant! Da konnie ei sich gleich die Billcts iiiiinehmcn! Aber ob „sie" Zen haben wüidc? Nu», das ließ sich schon cisahrcn. Er trat in ein Restaurant. „Rellncr, wo ist das Telephon?" „Bctie, nie,» Herr, dort am Buffet, gleich links!" Rrrrr — „Hier Amt eins." — „Litte Nummer s2>2g!" — „Bitte riiscn!" — Rrrrr — „Wer ist denn da?" tönte eine Helle Stimme aus dem Apparat. Em fic»o>gcr Schrecken fuhr läerrn Sausewind durch die Glieder. Ah, das ist sie, das ist ihre Stimme.... „vier Mar Sausewind von der Firma Mager- lebe» ». Eohn — sind S > c da. Fräulein Liesbeth?" „Ah. lacrr Sauicwind? Gaten Morgen! Was wünichcn Sie denn, Herr Sauicwlnd?" Herr Sausewind war „einfach weg." Die Gelegenheit war günnig. „Ja, ich wollte Ibne» blos sage», daß heute im Opernhauie -ei „Troubadour" gcacbe» wird. Darf ich da für uns Beide ein hüblche- p ätzchen bciorgen?" „O, mit Vergnügen I" »Wissen Sic, Fiaulcin Liesbeth... Sic sind ein reizender Rerl..." „Und Sic sind ei» so netter läcrr, lieber Herr Mop...." ein leise; Ri.hcrn klang aus der Hör- muichel. ,Zast war es wie Spott; aber lieber Herr Mor" halte sic geiagi ? Nun, das war doch ein Anfang, vielleicht würde sie heute Abcnd schon da» »Herr' wcglasscn und sagen „lieber Ncie gcHarnififHtü Sonetten jetzigen Renndier ^Ncisgen in Dräsen. 868. Vvrfriehling. Jingst bat Fra» Ven»; in den Bärgerwiesen. D>e Gott L >b do» 'S die Flieael schneidet, Daß 'einen Rcdermurd sie ibrn verleide«, verschbierl cn warmen kufistrom an den Fießen. Da denkt sie gl ich. der Friebling laste aricßcn lind daß nii bal' die Breddeibille scheidet, Die ibr die auden Menschen einst bcrcidet. Des Windeis Haide seit ihr zu verstießen. Allein der klccnc Gott in seiner Hidde Reib» schläft,« sih »»d miede noch die Dogen Und ihm will das Erwachen noch nicht dogen. Drum si liert er der Berrin zu: „Ich bidde, Laß uns fo zeidig nicht die Maste Icfdcn: Die Zeidcn sind zn schlecht znin Heirathschdiften I" Mar" »iid morgen vielleicht „mein lieber Map" — o welche hesclicienden Aussichten! Und nun gab er ibr durch die „Vnassclstr'ppc" weitere In- sormationcn. Es könne Abend werden, ebe er von seiner Geschäftsreise zurückkebrte. Er würde >m Bureau das Billci für Liesbeth bereit halte» lassen: dort möge sie es in Empfang nehmen. „Und dann, mein liebes Fiäulem Liesbeth — auf frohes Wie-criehen heule Abend I" schloß er. „Frobes Wiedersehen, mein lieber Herr Max!" Dann klingelte es ah. Ware Herr Sausewind nicht so entzückt ac- weicn über den neuen Triumpb — „mein lieber Her, Max" balle sie jetzt gesagt — ihm däite die cigrnihiiinlichc. iroiiifchc Betonung bei „frohes" aussallcn müssen. — — Die Dpcr hatte längst beoonncn, als Max Sau',w nd. in der Band cm Boiiquctchcn von loiben Nelken, m den Znshanerraum trat. An- fanas wollte er bescheiden >m Gange stehe» bleiben »nd den Aktschluß abwarlen. aber da saß sie und lieben ibr der freie Sitz... nein, er mußte bin! Das Gesicht hat sic nach der ihm entacgcnactctzten Seite gewendet. Er zwängte sich alfo durch die Reihen. Ii» Begriff, sich neben Liesbeth inedci- znlaffcn. zwickte er sic scherzhaft in d,e Wanac und ließ das Nelkcnl onq ,ei m ihren Schoost lallen. Die Dunkelheit de- Zu'chauerraumes und der Umstand, daß Aller Aufmerksamkeit ge pan auf die Bübne gerichtet war be. ünstictc ibn. Da wandte sich die Eischntc zu ibm ... und ... ver hülle Mule, Dem tianpr l... Sausewind sank fast ohimiächlig aus seinen Sessel... die Schwieger- mnllcr halte ihn angenarrr! > Entsetzlich! GrauenvollI Dreimal web«! Und wie hatte sie ihn angestarrtl vor seinen Augen begann es zu kreise». D>» Gedanken schlugen I förmlich Purzelbäume. Er lag in seinem Sessel und tchn.ippte nach Loft gleich einem Hecht, den die Angel auf's Trockene getchleudrrt. Er schielte no-h einmal nach rechts. Vielleicht doch nur ein Trugbi d seiner schreckhaften Phantasie! A er nein, keine Täuschung' Sie saß leidhafiig, unbril-räueiid neben ihm, die resoluteste aller Sct wirgermütter' D stilles Grauen, geheime» Web'n! Er kmckre zum zweite» Mal zusammen. D nur kort, fort von hier! zuck,» es da durch seinen Schädel. Und rr machte eine Bewegung. Aber da fühlte er sich schon hrfng am Arme er griffen. „Bitte, bleiben Si« hier, mein lieber Herr Scdwikgersobn," raunt« sein« stellvertretende Eoear- vanie ihm zu. Mein lieber Herr Scbwieaersobn l Machtlos, rrsianir« siel er zviück. D dieie Musik da oben, d e fade Tragik! Was wußte Verdi von Tragik? Hatte rr jemals statt einer büdrchen B onoine feiner Schwiegermutter die Bachen gckn ffe»? Dann war ihm die tiefste Tragik, deren das Menschen leben fäbig ist auch noch nicht ausgeaangcn. E»d!>ch tkiikle sich der Vorhang uno machte dem e-sten Auszug, aber nicht iemr» Dualen ein Ende. „Nun, mein lieberHerrScbwieaersohn ?" wandt« sie fi d an den Bebenden; »wie lieb von Itznen, mich hierber zu bestellen! Und dieses schöne Nrlkrn- bonquet — brennende Liede! Sie sind „e n reizender Rcrli" Aber Ibnen fcheim nicht recht wohl zu fein? Ab ja ich vergaß. Ls trul mir ja recht leid. Sie ein wenig ennäusctn zu baden; aber ich hoffe." setzic sie mit einem boshaften Sr»rnd>,«k hnizu, „aus recht angenehme Weife. Machen Sie das mit dem T-lepbonamt ab. das S>e statl mir l2»Zg mir meine, Nummer «292; verband. Mein vienn- niädchcn war gerade am Apparat, und wie ich dörre, dax mein lieber Schwicgerfohn da wäre, da ließ ,ch sic die Rolle der V eld,gehiren k esoeih pielcn. Bure, en»chulS,gen Sie mich nioigeu beim t ebrn Fräulein kirsderh daß ich sie am den ihr zugedachrcn Genuß gebracht dabe. Nun. durch Ibrr FreundliÄ k.ii bekomme ich doch auch einmal was Hüdiches zu fchr» und zu töcea. I.h werde mich revanchiren: nachher lollcn auch S,c erwas Hubfchc» zu höcrn beko-nmen." Sauicwind hat c die ich wiegermüilerliche Rede ohne zu muckic» übel sich ergeben taffen. M.hr lodl als I.denSig laß er da. Seine p-chwicaer- » »rier sprach wahrend der ganzen Vorstellung kein Wc»t mehr zu ihm. Nur einmal noch, gegen den schlug, als Manr co fern „Mö >e der Hölle Macht Au' Euch veraaiiimen!" hinansschmetterte, - Worte, die Sausewind mit wahrer Inbrunst vcrfolale — da saßir cs den A, men mit wilder G wa!t. und er schlug mit wi.dcm Grimm seine Händ, znm Beifall ineinander, als müsse er feine vrlhN.ene Wuth auf diele Weife «»stoben. „kaffen Sie das. Herr Schwieaer-obn " hatte ibn da ieme Schwicaermama a> a oernchr. »Das Rlariche» will ich allein deiorgeii ,a bher!" Und ausstöbnend I,eß er d e Hände nnken und Ichauic ti-h ui» oeizweitkliiSwieeinchchiffbiüchiacr. der keriic Rctiung mehr ffcht. 11, I Ztnnrcr der Glciebc. Freier Leutnant): »Entscheiden Sic sich, meine Gnädigste... noch bin ich zu haben I"
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