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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.03.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020316019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902031601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902031601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-16
- Monat1902-03
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.03.1902
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fälligen ab an Ko den Bei >,ter Vvr- > und des > Bericht ilanz und »es Vvr- ußsassung soll es tun« de» »iejenigen n Reichs nieder bei Rational Diskonto- 'ummcrn- >en. Der d. S- ob erden. re. besser beobachte» zu künoe». Er hatte aber das Gleichge- wicht verloren und stürzte mit furchtbarem Gepolter gerade au dieser Stelle d§r Rede zwischen die Gläser und Teller. La ,lästerte der Pnn uaenblick der Unterbrechung der Rede seinem Rachbar halblaut zu: »Sehen Sie, da explodtrl eine!" " Mordproze ß F «scher > n W e i», a r. Der " klagte ist ein kleiner, nicht unschöner, dunkelblonder, bartloser ginger Mann. Gr macht den Eindruck eines Primaners; nur ein ..Schund" erinnert an den Studenten. Der Angeklagte spricht vor Beginn der Verhandlung in sehr unbefangener Weise mit seinem Bcrtheidiaer und macht einen ziemlich zuversichtlichen Ein druck AuS der Vernehmung des Angeklagten ist Folgendes her- varzuheben: Präs.: ES wird behauptet, das. Sie in Ihrer Wohn- uug die Spiegel verhängt gehabt hätte». Angell.: Ja. ich konnte nie i» einen Spiegel sehe», auch in meiner Jugend nicht. (Weinend.I Wenn man von Jugend aus Wege» eines körperlichen Gebrechens gehänselt wird, so ist das doch kein Wunder. Wie oft wurde mir von Leuten vorgehalten, ich solle einmal in den Spiegel sehen. Als ich aus Wunsch meiner Mutter die Tanz- stunde besuchte, äußerten sich viele Dame», zum Theil sogar mir in S Gesicht, sehr mißbilligend über meinen Kopf. Er giebt dann zu, daß er nach der That nur halb bekleidet herumaeirrt sei, er habe die Kleider und die Masse von sich geworfen. Als er zu der Getödtelen zurückkam, habe er Blume» über die Leiche gestreui und sei dann, wie eS dunkel wurde, zur Polizei gelaufen und habe sich gestellt. Weiter giebt er am daß er am Tage vor der Thal bei Tisch ein philosophisches Gespräch gesuhlt, die Existenz GoileS geleugnet und jede Horm von Liebe, auch die Mutterliebe, als Ausfluß von menschlichem Egoismus bezeichnet habe. Mil dem Genuß von Alkohol habe er angesangeu. als er Obertertianer war. Aus Befragen der Sachverständigen giebt er a». schlafe» habe er »ur können, wenn der Kops zum Bett hinaus hing und der Blutandrang zum Kops ging. Er giebt dann weiter au, daß er in der Nacht vor der Tbat eine Flasche Evguac getrunken habe. — GerichtSarzt Dr. Wedemann-Eisenach alS Zeuge und erachvcr- sländigcr bekundet: TaS Gehirn der Ermordeten war vollständig zertrümmert. Eü müssen miudesteilS drei Revolverschüsse aus nächster Nähe aus die Ermordete abgegeben sei», von denen jeder . mzelne tödtlich war. Ter Angeklagte habe kurz nach seiner Ver- hastung >m Untersuchungsgefängnis! einen Selbstmordversuch ge macht. ES floß Blut aus seinem Munde, es ergab sich, daß der Angeklagte das Fenster eingeschlagcn und GlaSsplitter gegessen hatte. Der Angeklagte bestreitet, einen Selbstmordversuch ge- merze» im Halse, daß er, rzt nicht erschien, sich S ein Fenster zu zertrümmern und macht zu haben, er hatte solch' heftige Schmerze» im da auf seni dringendes Verlange» ein A nicht anders zu Helsen wußte. — Geri GlaSsplitter zu essen richlsarzt Mcdizinalrath Dr. BrannS- Ei enach schließt sich im Wesentliche» dem Gutachten des ersten Tackwersläiidigen an und bekundet noch: AIS der Angeklagte bei der Sektion zur Leiche geführt wurde, begann er heilig zu weinen und wollte sic küssen. — Es wird danach die M utter der Er mordeten. Leichenfrau Arnberg-Eisenach, eine mittelgroße, sehr vergrämt anssehende Frau, als Zeugin in de» Saal gerufen. Tiefe bekundet: Ihre Tochter hatte keinen eigentlichen Berns: sie habe ihr in der Wirthschaft geholfen. Sie habe den Berkehr ihrer Tochter mit dem Fischer gestattet, da sie Letzteren für einen an ständigen Mann gehalten habe. Obwohl der Angeklagte ihre Tochter erschossen, habe sie gegen denselben keinen Groll, im Gegentheil, er thue ihr leid: Vors.: Sie baden sogar einmal an den Untersuchungsrichter geschrieben und gebeten. Ihnen zu gestatte», dem Angeklagten seine Hast durch Verabreichung von Brot und Wurst zu erleichtern. Zeugin: Jawohl! Die weitere Beweis-ust- iiahme gestaltete sich eintönig. Ter Angeklagte sitzt, den Kops nach unten gebeugt, vollständig theilnahmSlvs da. Er scheint körperlich Der Gertchlsdiener muß ihm fast uiiaus- Student Möckcrmann ist sehr herunter zu seim börlich Wasser zum Trinken bringen. Eouleurbrnder des Angeklagten in Jena gewesen. Er bekundet: Ter Angeklagte habe wegen seines jähzornigen Wesens mebrere Reibereien in der Verbindung gehabt. Der Angellagte sei schließ lich aus der Verbindung ausgeschlossen worden. Ter Angeklagte habe viel schweres Bier getrunken und eine» Cigarrenladen in Jena ausgesucht, in dem cS außergewöhnlich schwere Cigarre» gab. Der Angeklagte habe auch viel in Lokalen verkebrt, wo Mädchen zweifelhaften Rufes zu finden waren. Cr war sehr hinter diesen Weibern her. Im klebrigen war er menschenscheu und erzählte viel von Nietzsche und Schopenhauer. Cr pflegte oftmals zu sagen: „Der Pessimismus ist das einzig Wahre!" Frau Eisen lZehlendorf bei Berlin): Der Angeklagte habe bei ihr in Berlin gewohnt. Dieser habe sehr sparsam gelebt, er habe selbst Mittags nur kalt gegessen. Er sei so zerstreut gewesen, baß er einmal okne Kragen, ein anderes Mal in den Hausschuhen auSgehcn wollte. danach beendet. Die Verhandlung aS auf Sonnabend vertagt — ,, , , , .chworcncn wurde Fischer gestern nnler Zubilligung mildernder Umstände des TodischlagS an seiner Geliebten schuldig gesprochen und daraus zu 5 Jahren Gefängnis verurtheilt. ** In Lfscnbach ist, wie gemeldet, die wegen Betrugs mehr fach vorbestrafte Anna Schwcighöfer wegen Geiundbetens zu st Jahren Gesängniß verurtheilt worden. Die Verhandlung vor der Strafkammer wirkte vielfach erheiternd und bildete einen iresslichen Beweis für den Satz, daß gewisse Leute nicht alle werden. Die Sache spielte sich m den meisten Fällen folgender maßen ab: Sobald die Stritzingcr sdie Schleppern, der Sach von irgend einem Krankheitsfall Hörle, thcilte sie dem Betreffenden uiit. daß die Schweighöfer in ähnlichen Fällen schon gclwlfen abe. Diese wurde gerufen, untersuchte den Kranken und stellte üchere -Heilung in Aussicht, wobei sie Zeugnisse angeblich Geheil ter vorlegte und die Namen hochgestellter Personen nannte, die ne von der gleichen Krankheit geheilt habe. Die „Kur" war in den meisten Fällen dieselbe. Die tLchweighöscr machte mit Kreide neun Striche an die Wand, von denen sie jeden Tag unter Gebet einen wegwischte. Nach neun Tagen lvar der Höhepunkt der Krankheit erreicht, worauf nochmals neun Striche gemacht und ebenso verfahren wurde, dann war die Krankheit angeblich geheilt. Für ihre Bemühungen nahm die Schwindlerin angeblich nichts für sich, wohl aber mußten die Kranken je nach ihrem Vermöacn Opfer" für Kirchen bringen, deren Besorgung die Schwcighöfer übernahm. Dafür bekamen die Patienten ein vom Priester ge- weitstes Päckchen, das geheimnißvoll in rothes Tuch einge wickelt war und von den Kranken getragen werden mußte: cs durste aber, wenn es seine Heilkraft nicht verlieren sollte. Niemand gezeigt werden. Daneben verordnet,: sie Spitzwegerichsast, ^elleriedrühe und Baldrian, einem Bruchleidcnden legte sie sogar einmal heiße Kastanien aus die Fußsohle». Die Päckchen ent hielten nach ihrer Angabe geweihte Gegenstände. Neugierige, die sie visneten, fanden darin einfache Glasperlen Es wurden etwa 18 Fälle, in denen die Angeklagte ihre Schwindeleien verübt batte, ermittelt. Sie gab sich in der Verhandlung den Anschein, als ob de selbst an die Heilkraft chrer Mittel geglaubt habe: die Zeugen bewiesen aber klar, daß die Angeklagte es ans eine Prellerei ab gesehen hatte. Abweichend von der geschilderten Art waren fol gende Fälle. Einmal ging die Schweighöfer mit einem Mädchen, das eine Warze im Gesicht batte, auf einen Friedhof, wo sie ihm das Gesicht mit einem Beinknochcn einrieb. Einer armen Frau, die sich noch das Geld lieh, um die „Ovscr" bezahlen zu können, versprach sie, ihren Mann, der sie vor fünf Jahren böswillig ver lassen hatte, wieder hcrbelzubeten. Einem Mädchen, daS Nasen bluten hatte, nahm sie 7,50 Mark ab „für die arme Seele in Sanatogen Nervenstärkende krndlinmg kllr Crnadtlene und Kinder. von I'lMch,« NuioiUtll«« ,Ulmen» begütig»«!. Itupvette tvxtchtve «ul tvmgch g,«v, un» 1,-ntro Lauer «, Sie.. Lerll» 8V. Id. « l Livreen Llontnst, ck. 17. List/., ^dcl«. >/,8 Ehr, Vereiuedaus: klnmlim eonceft üss Vävl - tzuarlvlls »am HVivi». Vl<;tor Kvldorkoi L'rot. Kr», I Kdol (I. 'I'onor), (II. 'i'enar), l'eidinrliid Udiliedor (I. Ukme). (II. Lak8). Karton dei I'. NI«»«, 1«>. II,i»««»p »I .I'lütuc»» ) von 9—1, st—6 Ctir umt an äer stb<mäl>u88v. »s » . Moderne K IVLetaN - KettsteUen Original- Springfecler^ MtratLen. MZtpüal § fteindold V!?., l-siprigerslrasss SO. lllustrirlv stslslogs gratis. : lllrdvrgl» «uellültUodk ! I ösnli. lliitilg laliüM-llli'. l>. II. »Stuniltvi-llMs: krsM Ae. SS kspitlil: M W!ß»ien illlili. kesene: 34 )Ii»imwn M>rk. und Unlrnnl v n HVvrllipnpivrvi». Tlin^vviklinlun;; tiTw loi <ii« I«lk»»i t«?ir. üüuIiisKinps R'lnimtliestoi' rvnrtliliulioudvv d1oui»«N8 »ud VIvk«Ivi»«1vu» 8«Ii«Inv, sotvio HvHoidxiiiij; uouor doi^Ieicsteu §o§6u kiu- roiednnF dor snlspreelioriclou 'I'nlous. ^Kit-Lnlilnnpsei» nv rillon iu- mid rui8ltindisestgll ?IiIt3ou. ^.BL88vIii'vII»KiNN V0II v»»r»1tvii tius .alle 2>'ö88pr6n klsisstg dsr ^Vglt. ^K>8lvi'tix«iiN V N 8p«rir»I- m l kl« ttl»irviIitlirivLvu. lsiuillliilie rvii lilMLdltlern mir Verrili^lmK. («illü-süieeilt- liiitl OtetUeikeln. Wir udornvlmiön dio A«8eI»I«88v>»vi' und die 'VvrvsItALNßx olkviivr und verinistlion in unssror tvuvr» und «IIvI»v88r«.'Ii«'i'«;n ^t»lilkir»niiiivi' oiiEluo k'rtclitzr von veiscliio- donor OiBtsse, dio unlor 8vN»8lvv»'8vIiIu88 dv3 üliolstm-s stodou. Loupons-^inlüsuriK Dlv rnn 1. ^piil LSO2 Irilllr^n Dkviilvrirlvnskkivin« und 8vlvv8tvn HVvi'lIiprLplvrv IÜ86N nii k»orolt8 von jOlrt r»k» oin vre«>l«»n, ln, Zliirri IttttL. Dresden-^. V»t8SllLLvS8tr. 16 Walldürn". Daü Mädchen erhielt dafür ztoei gelbe Glasperlen, die angeblich „die Thränen des heiligen Joseph" darstellten. ** In, Kunstwort" iVerlaa von Georg DZ AN Callwch in Münchens lesen wir: „AIS die viSheriae» Brickslssarre» aus- lauchtcn, lvar über ihre unwürdige Häßlichkeit nur eine Stimme. ! Keiner, der irgendwie einen Namen hatte, hat diese Psistchercicii ' l»terii»t. krii'iit-Ddtrrtii'biirdiiii. Dresden-!?. Asuptstrssse 38 daß man an die Absicht, zu bessern, glauben durste. Nun gab sich mit der Einbeziehung Württembergs in den Reichspostvcr-1 band unerwartet schnell eine Gelegenheit, was man gefehlt, wie der gutzumachen. Wilhelm Bode in Weimar wies de» ver- nüiistigcn Weg: verschiedene Farben, aber auch verschiedene Zcich- nungcn für alle Wcrthe — das hätte nicht nur ein schnelles Unterscheiden höchst praktisch erleichtert (die Amerikaner wissen doch wohl, weshalb sie ihre Marken so machen), wndcrn auch Gelegenheit zu einer unterhaltenden Abwechselung kleiner „Kunstblätter" gegeben. Aber nichts dergleichen: wir behalten das jetzige lächerliche sogenannte „Äcrmama".Muster. Warum'? Daß man sich bei der Postbehörve zu vornehm dünke, auf die Sachverständigen, auf die kunstfreundlichen Gebildeten Überhaupt zu hören, ist durch die Aufmerksamkeit, die man den Kritiken »ortsetz««, Netze nitchfte Seite. l Durch langjährige Beziehungen in allen Kreisen nud erfahrene Agenten, welche wir überall unterhalten, sind wir in der Lage, in allen Angelegenheiten, in denen mnn eines thgtkräskigen diskrete» Veistandcs bedarf, erfolg reich zu wirken. Wir habe» erste Empfehluugeu, sind bekannt durch glänzende Erivlge und besorgen diskret Auskünfte über Familien, Vermögen, Ruf. Vorleben, dunkle Privatsachcn re. — Heiml. Beobachtungen best, Treue Vv» Angestellten. Gatte». — Ermittelungen aller Art. — Beweismatcrial zu Prozessen. — Prospekt gegen -Porto, — Telephon IRL — Konsultationen kosten frei durch den Direktor 8 n ckskmokv, Schlotzftratz« 10. Stljt I I „Dresdner Nachrichten" 11 Sonntag, Itt. März »»02 M» Nr. 71
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