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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.02.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030213023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903021302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903021302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-02
- Tag1903-02-13
- Monat1903-02
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Sn Nummern »ach Lonn- und Seier lagen l de», rivaiiiae Grund»eile» so. «o de» so und so P>, nach de ionderem Tarif. AuSwärlige Sni trage nur gegen Vorausbk»ali>una. Belegbliitler werden mit ioV,g. verechnei. Sernivrechanichlud: «m, I Rr. U und Rr. UNS«. gallw Löwr Lv«„ ^ ? eiMnenle ki i88lel!i MN mMMN-MsMM. Rtneste Drahtbeilchle. Hosiiachrlckte», Ball im Finanzniinisleiium. Äcneialiiiaivr z. D. v. Kiichbach f, .Aus dculscheil l Meistersinaertageil". „Kollege Crampton". Gesangverein der Staatscisenbahiibeamten, Königl. Kom'crvatorium. > öi i-rcitag, 13. Februar 1903. Neueste Dralitmeldunaen vom l 2 Februar. Berlin. iPriv.-Telj Zn Abacordnetenkreijen vertritt man die Anschauung, daß auch die preußische Negierung auf einen Schluß des Landtags vor Oster» hindräugt. Wie das bei der Fülle des vorliegenden Materials möglich sein soll, ist nicht ab- zusehen. Die Landtagswahlen finden erst im Herbst statt. Berlin. Bei dem Brande eines Wohnhauses in der Hagenauerstraße schwebten heute früh 4 erwachsene Personen in- solge Verqualmung der Treppen in höchster Lebensgefahr. Sie wurde» von der Feuerwehr durchs Fenster gerettet. Wilhelmshaven. Unter Teilnahme der Behörden und der Spitzen der hiesigen Marinctcile, sowie von Marine- und Kriegelvereinen wurde heute vormittag auf dem Kasernenhofc der 2. Matrosendivision ein Denkmal sür die im Feldzüge in China Gefallen en enthüllt. Bremen. Die „Weser-Ztg." meldet, das; nach bei der Firma Melchers einaegangenen Berichten aus Mazatlan lMexikoj die Best dort lokalisiert und nicht im Zunehmen begriffen zu sein icheiiit. kein Pcstsall wurde von ausserhalb Mazatlans gemeldet. Bis zum 8. Februar war kein Europäer erkrankt. Auch die Ml der Todesfälle und Erkrankungen sei geringer, als die letzten nach Europa gesandten Meldungen besagen. Zm Januar sind IA, in der ersten Febrnarwoche 24 Personell an der Pest gc- siorbcn, im Hospital werden durchschnittlich täglich 40 Kranke behandelt. Wien. Die Großhcrzoain von Toskana ist mit ihren beiden Töchtern nach Salzburg zurückgereist. Wien. Nach dem heute vormittag über das Befinden der Erzherzogin Elisabeth ausgegebeneil Bulletin hat sich die Entzündung auf die ganze linke Lunge ausgcbreitet. Aus der rechte» Seite ist eine Lösung des Exsudats ciilgetretcn. Die Expektoration ist genügend. Der Puls ist kräftig. Budapest. König Alexander sprach beim Abschiede i» Karlowitz dem Banns von Kroatien seinen Dank für den ihm und der Königin bereiteten Empfang ans und gab der Neber- zeugung Ausdruck, der Besuch werde dazu beitragen, das herzliche Verhältnis zwischen Oesterreich-Uiigam und Lerbicu zu be festigen. Paris. Der Minister des Acußcrn Tclcassö ist seit gestern an heftigen Kopfschmerzen, verbunden mit großem Mattig- keitSgesühl, erkrankt und wird sich einige Tage lang von den Ar- bcilen zurückziehen müssen. -Paris. Während der Verhandlung im Prozeß Eattani cn das Ehepaar Humbcrt locgeu verleumderischer Beleidigung " "' ' en gegen den früheren London. Das „Reutersche Bureau" erfährt, die ver bündeten drei Mächte seien darin übereingekommen, das; die Bowen unterbreiteten Protokolle zusammen unterzeichnet wer- „ den müßten, so das; keine Nedc sei, das; das Protokoll einer Macht vorher erledigt werden könne, als das einer andere-. Sinnt- siche drei Mächte handelten in dieser Angelegenheit vollständig übereinstimmend. Das Protokoll bestimme, daß die Frage der Forderungen der drei Mächte gesondert von den Forderungen der anderen Mächte behandelt und dem Haager Schiedsgericht unterbreitet werden soll. Dieser Punkt, der einzige, der dem Haager Schiedsgericht übcrpncscn werde, zeigt die Art an, wie Venezuela den Betrag anwersen kann, der unter die verschiedenen Gläubiger verteilt tverdcn kann. Zn dieser Frage wollen Deutsch land, England und Italien als eine einzige Macht vor dem Schieds gericht erscheinen, da ihre Interessen unter eine Rubrik fallen. Es verlautet, das; die unmittelbaren Barzahlungen von Venezuela sich auf erstklassige Forderungen Deutschlands und Englands be ziehen, da Italien keine derartigen erhoben hat. gegen c , ,, erhoben die Humderls schwere Vcrbw Adookaien Eattanis, den jetzigen Justtzmini^ter Völle. Dke nativ- nalistischcn Blätter benutzen diese zu scharfen Angriffen gegen den Minister. Einzelne von ihnen erklären, das; er verlangen müsse, soiort vor dem Huchtpolizeigericht als Zeüge vernommen und den -Humberts gegenübergestcllt zu werden; wenn er das unter lassen iollte, würden mehrere oppositionelle Deputierte alsbald eine hierauf bezügliche Interpellation einbringcn. Marseille. Es wird gemeldet, daß die französischen lihcder ein Syndikat gebildet haben, welches sämtliche Dampfschiffahrtsaesellschasten und fast alle Seacl- ichifssgclellschasten umfaßt und seine» Sitz in Paris hat. Der Vorsitzende dieses Syndikats ist der frühere Äolonialminister Lebo». Madrid. Zn Cadiz, wo Mangel an Lebensmitteln sich bc- merkbar macht, sind abermals Verhaftungen vorgenommcn wor den. Sämtliche Arbeiterverbände in Coruüa haben sich für den Gcncrolausstand entschieden. Washington. Bei den Verhandlungen über die Vene- juela-Fraae sind England und Italien befragt worden, ob >ie gegen eine Erhöhung der Barzahlung an Deutschland aus mehr! als 5500 Pfund Gerling Einspruch erbeben würden für den Fall, daß die deutsche Regierung darauf bestehen sollte. Tic Vcüichastcr Englands und Italiens habe» ihren Regierungen darüber telegraphisch berichtet. Man erwart« von keiner Seite eine» Protest. Der deutsche Geschäftsträger bemüht sich in jeder Weise, eine baldige Einigung zu erzielen. Die Antwort auf Bowcns Ersuchen, bei Aushebung der Blockade die von den beut- ichen Kriegsschiffen beschlagnahmten venezolanische» Schisse aus- mlieierii, wie dies im englischen und italienischen Protokoll vor- acichen ist, ist bisher nicht überreicht worden. Bowen weist daraus hin, dah die Schisse keine Kriegsschiffe, sondern Zollkutter Imen, die zur Aufrechterhaltung der Ordnung erforderlich seien —* Das Urteil im kronprinzlichcn Scheidungspro- zcsse, das gestern lediglich im Tenor publiziert wurde, wird in der Begründung nur deren wesentlichem Inhalte »ach bekannt gegeben werden. Dom HciuSmiiusterillm werden alsbald die er forderlichen Schritte getan, um die Löschung der Ehe in den Hosmatrikeln hcrbeizuführen. — Ta die Eye nicht wegen Geistes krankheit, sondern wegen Ehebruchs geschieden ist, hat der Kron prinz seiner früheren Frau keinerlei Unterhalt zu gewähren; er kann auch nach § 1584 des Bürgerlichen Gesetzbuchs alle Schenkungen widerrufen, die er ihr während des Braut staiides oder während der Ehe gemacht hat. Die Sorge sür die Kinder steht nach 8 1635 dem Kronprinzen zu. Indessen bestimmt 8 1636, dah auch dem Ehegatte», dem diese Sorge nicht zusteht, die Befugnis verbleibt, mit den Kindern persönlich zu ver kehren. „Das VoriMindichaiIsgericht kann den Verkehr näher regeln." Nach § 12 des sächsiicheu Hausgesetzcs, Nachtrag vom 6. Juli 1900, ist der König bei der Ausübung der elterlichen Gewalt und der Führung einer Vormundschaft nicht an die Mitwirkung des Vormilnoschastsgerichts gebunden, sondern tritt, soweit die Ausübung der elterlichen Gewalt oder die Führung einer Vormundschaft iciucr Aussicht untersteht, selbst an die Stelle des Vormundschastsgcrichts. Dem Könige bleibt auch nach 8 13 Vorbehalten, zu bestimmen, wo eine »ach den bürgerlichen Gesetzen dem Vormundschastsgcricht zustehende Genehmigung oder Ermäch tigung zu einer Rechtshandlung einzuholen ist. — Nach einer Meldung der Schweizerischen Tclcgraphcn-Agentur traf der Bruder der ehemaligen Kronprinzessin, Leopold Wölfling,^ gestern nachmittag von Genf in Nyon ein und stieg an der Haltestelle Bois Bougy aus. Er mochte seiner Schwester in der Metoirie eine kurzen Besuch und promenierte dann aus, den Kais. Bei der Vorbeiiahrt des Laniauner Schnellzuges lauschte er mit einem in einem Coup,' erster Klasse befindlichen Herrn Grühe aus, der wahrscheinlich Giro» war. Sodann reiste er nach Montreux weiter. Das Befinden der Prinzessin Luise ist unverändert. Das Personal der Mc-tairie erhielt strengsten Befehl, dem Publikum und der Presse gegenüber Diskretion zu bewahren. — Giro» ist gestern abend 10 Uhr 40 Minuten in Basel eingetroffen und um 11 Uhr 40 Minuten nach Brüssel weitergereist. , Seme Be mühungen, in der Heilanstalt La Mötciiric die Prinzessin zu sprechen, hatten keinen Erfolg gehabt. —* Herr Oberbürgermeister Beutler bat nun doch die ihm angetraaene Rcichstaaskandidatur im Wahlkreise Dresden- Neustadt abgelcbiit. In den letzten Tagen hoben in den maß gebenden Kreisen des Rats und der Stadtverordneten lebhafte Aus- ... >.!. ----- >- r— OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 12- Februar. —* Se. Majestät der König begab sich heute vormittag in Begleitung der Herren Hausmarschall Wirk!. Geh. Rat von Carlo- Witz-Hartitzsch, Oberhostägermcister Freiherr von dem Bnssche- Streithorst und General L ia suito Generalmajor d'Elsa zu einer Hochwildjagd nach dem Miersdorfer Revier. D:c Zusammenkunft fand gegen 1l Uhr an der Bühlau-Ullcrsdorscr Strasze statt. Der Schluß der Jagd sollte nachmittags 3 Uhr erfolgen. —* Um 5'/« Uhr dinirt die König!. Familie mit den Suiten bei Sr. Majestät dem Könige. An dieser Tafel nehmen auch der Herzog und die Herzogin von Württemberg, d>c zu Besuch bei den Prinzlich Johann Georgschen Herrschaften weilen, mit Um gebungen teil. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe, die vor einigen Tagen an einem Katarrh erkrankte, leidet gegenwärtig an einer leichten Zellgewebsentzündung und ist daher genötigt, noch einige Tage das Zimmer zu hüte». Fieber ist nicht vorhanden. —* Heute vormittag wurde folgendes Bulletin ausgegeben: Sc. Königl. Hoheit Prinz Friedrich Christian hat eine weniger gute Nacht verbracht. Die Temperatur schwankt zwischen 39,4 sabendss und 38,6 smorgcnss. Der Krästezustand ist be- sricdi^ciw. T« Appetit läßt noch immer zu wünschen übrig. " ' —' Bei Ihren Erzelleiizcn demHermundderFrau S taa ts-I sprachen über die Annahme oder Ablehnung stattgefunden, minister Dr- Rüger sand gestern abend eine aröberel deren Ergebnis die jetzige Entschließung anzusehen ist. Ballfestlichkekt statt, wobei sich seit längerer Pause die großen —* Nach einer gestern abend »m engten Kreise,der Famitie und vornehmen NevräsenlcttionSräume im Königl. Finaiizmlnksterial-' gebäude am König Albertus« wieder öffnete». Die Festräume bestanden aus dem großen Spciselciale. dem BalUaale und dem großen Lichlhvse, welch letzterer einen besonders festlichen, vortreff lich zu der mit mattlila Licht beleuchteten Architektur der großen Halle passenden Schmuck erhalten batte. De» Boden bedeckte esu riesiger Teppich, die Ecken sowie Nischen und die WasserbaMnS schmückte» zwei große Arrangements von Palmen und eine größere Anzahl Pflaiizcngrupven und an den Oeffnunge», die nicht ge braucht wurden, erblickte man herrliche Pruiikleppiche. Einen wunderbaren Abichluß des Raumes bildete die »ach de» Galerien führende große Jrcitrcpvc. über welcher sich eine mächtige Büste König Alvcrts befindet. Hier tvar für die jüngeren Herrschaften ein gewaltiges Büfett etabliert worden und das übrige Mvblement bestand ans Tafeln zu 10 bis 12 Plätzen. Zu der Festlichkeit waren 260 Einladungen erganaen an die Herren Htaatsminister und die Glieder des diplomciiitchen Kords und der Hofgesellschaft, sowie au hervorragende Staatsbeamte und eine große Anzahl Offiziere der hiesigen und verschiedener auswärtiger Garnisonen. In der Gesellschaft bildere» Offiziere und Beamte die Mehrheit. Gegen 8 Uhr nahm die Auffahrt der Wagen vom König Albertus« her ihren Anfang und »ach dem Passieren einer vornehm dekorierten Treppe und der Vorzimmer, wo Diener in Gala paradierten, empfinge» Ihre Exzellenzen Herr und Frau Staatsministcr Dr. Anger nebst Tochter und Herr Hauptmann Aster vom Königl. Sachs. Schützen-Regiment Nr. 108 die ankommenden Damen und Herren. Der Ball nahm kurz nach >/,9 Uhr seinen Ailsana und wurde gegen II Uhr durch ein Dürer, das von der Küche der Harmontcgeicllschast hergestellt worden war und im Lichthose und im großen Speisesaale erngeiromme» wurde, unterbrochen. Gegen 1 Uhr erreichte die glanzvolle Festlichkeit ihr Ende. gehaltenen Andacht im Trauerhau'c sand yeute vormittag 11 Uhr unter starker Beteiligung aktiver und inaktiver Offiziere auf dem " ' - - .. . -- -- - ^ Gencral- eines treu- Feldzügen von 1866 und 1870/71 mitgekämpst und an deren hervorragendsten Schlachten rühmlich teilgenommcn hat. Der in der Parentationshalle -wischen sechzig brennenden Kerzen auf hohen Kandelabern und einer prächtigen Dekoration von hochstämmigen Lorbeerbäumen aufgebahrte Sarg verschwand unter einer Fülle bcrrlichsler Blumen. Kostbare Fächerpalmen hatten das Offizierkorps des 102. Znfanterie-Reat- inents und die Königliche Invalidcnslistung gespendet, große Lorbeerkränze das Geschlecht derer v. Kirchbach und die Offiziere des Generalkommandos des 19. Armeekorps am Sarge nieder gelegt. Vom 133. Jnfantcric-Regiment, dessen Kommandeur der Verstorbene in den Jahren 1882 bis 1887 war, hatte sich eine Deputation euigefunden, ebenso von dem Militärverein ehemaliger 133er. Zu Füßen des Sarges war als letzte Spende der Seine» ein großes Kreuz aus Lorbeer und Marschall Niel-Rosen nieder gelegt, zu Häupten lag das Kissen mit den hohen Orden des Ver storbenen, und den Deckel schmückten neben dem Kruzifix Helm, Degen, Schärpe und Achselstücke. Um den Katafalk hatte eine hoch- ansehnliche Trauervcrsammlung Platz genommen. Man bemerkte den kommandierende» General des 19. Armeekorps. General der Infanterie v. Trcitschke, General v. Montbö, Generalleutnants Hingst, o. Larraß, v. Schmalz und v. Schubert, die General majore Basse. Barth und v. Schweinitz, den bayrischen Gesandten Freiherrn v. Niethammer, Geb. Regicrungsrot Amtshauptmann v. Craushaor, Geh. Rat Hassel, Graf Tr. O. v. Vitztum u. a. Der Schulzesche Fricdhosschor leitete die Trauerfeier mit dem Ge sänge des Chorals: „Was Gott tut, das ist wohlgetan" ein, nach Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilungen aus dem Bureau der Königl. Hof» thealcr. Herr Hans Fischer vom Deutschen Theater m Berlin ist für das Königl. Hofschauststei verpflichtet worden. — Ter Vorverkauf für die fünfte Volks-Bor st ellung findet Zonnabend, den 14. Februar, von abends 8 Uhr aninderTurn- >ialle der 4. Bürgerschulc, in der Ticastraße statt. Da das Publikum sich ersührungsgemäß bei dem Vorverkauf zu den Volks- porstcllungeil sehr zeitig elnfindet, wird die Turnhalle von 6 Uhr abends an geöffnet sein. Damit aber die nur im Interesse des Publikums getroffene Maßnahme nicht ihren Zweck verfehlt, ist ^s dringend erwünscht, daß sich das Publikum unter keinen Um ständen vor 6 Uhr an der Turnhalle der 4. Bürgerschule einfindet. Fn Szene gehen, wie bereits angekündigt, Mvliüres „Tartüff" und „Ter eingebildete Kranke". Eine dem Theaterzettel ausgedrucktc Erläuterung der Werke wird bereits beim Vorverkauf s>5 Pfg. dos Stücks abgegeben. Die Volksvorstellung beginnt ^2 Uhr. 's* Königl. AlS zweite und letzte Gastrolle spielte Herr Hanns Fischer gestern abend im Neustädter Hause sc» Kollegen Crampton in Hauvtmanns gleichnamiger Komödie und zwar mit io entschiedenem Erfolge, wie er je zuvor in den letzten Jahren kaum einem anderen Gaste beichieden war, der an der gleichen Stelle! um Engagement geworben. So ehrlich verdient aber der Beifall war, so herzlich dieser Treffer dem Künstler zn gönnen ist, für daS Fach, das Herr Fischer bei uns ausfüllcn soll, beweist dle Rolle und ihre überrafcheiid glückliche Bewältianng nicht sonderlich viel. Denn daß der Charakter-Komiker den Crampton spielt, ist an und für sich ein Unsinn, dem nur Georg Engels den Stempel des Notwendigen zu geben wußte, übiigenS auch nicht in allen Szenen mit der wünschenswerten Uebcrzeugungskraft. Lieber wäre eS der Kritik darum in iedem Falle schon gewesen, sie hätte Herrn Fischer bei der Lösung einer eisten komischen Ausgabe klassischen Stiles, sei es als Zettel oder Falstaff, als Holzapfel oder gar als Starr im „Lear", sehen und studieren können, wofern eS sich bet derartigen Gastspielen nicht um eine leere Formalität handeln soll. Im übrigen gilt auch für die Kritik das Wort Friedrichs des Großen, das einem Mann von guten Meriten immer einen Platz offen gehalten wissen will- Und daß unser Ensemble mit dem Gewinn des Gastes «inc schätzenswerte Bereicherung erfahren würde, steht auß« allem Zweifel. Bor allem wies sein Crampton wieder die erfreuliche Subtilitkt in der Durcharbeitung auf; sie beruht auf einer Gewissenhaftigkeit beim Studium der Rolle, das kein Detail aus dem Auge läyt, aller dings auch weniger selbstschöpsertsch vorgelst, als sich mit höchster Treue an den Dichter hält, immer und überall seinen Intentionen nachspürt, um io ichließlich aus zahlreichen feinen Zügen musivisch ei» fertiges Charakterbild von treffsicher« Wirkung heraus zu stellen. Die Unmittelbarkeit der Leistung geht freilich aus diese Welle leicht in die Bii'lche. es kommt bald ein kühler berechnender Zug in diese oder iene Nuance. beionderS da. wo eS sich um sie Oisen- baruna starker Naturlaute, eines großen und echten Gefühls han delt. Darum war auch Herrn Fi'cherS Ercinwton da am besten und überzeugendsten, wo cS galt, das Extravagante, das Sviung- b»,te im Charakter des Crampton zum Durchbruch kommen zu lassen. Hier hatte der Künstler, so vor allem in den Atelierszenen. Momente von packender Kraft, die durch eine ausgezeichnete PvintierunaSgabe noch an Leuchtkraft gewannen, während er den tragischen Unterton, der doch durch mehr als eine Szene des Fünfakters geht, nicht so recht überzeugend ankltnae» zu lassen verstand. In dieser Hinsicht war ihm z. B. Herr Wkene beträcht lich über, der die ganze Nolle von vornherein großzügiger anfaßte und ihr an de» Höhepunkten einen Stich ins Monumentale gab. Daß Herr Fischer trotzdem mit seinem Crampton auch die kritischer Mid kühler Gestimmte» in Bann zu schlagen, ja, daß er daS Inlcresse an seiner Leistung von Szene zu Szene in einem klug berechneten Crescendo zu steigern wußte, rst wohl der beste Beweis für sein seines und fleißiges Talent. — Die übrigen Rollen der Komödie, deren Farben doch schon ziemlich verblaßt sind, waren ganz so besetzt, wie früher; ein Eingehen auf sie erübrigt sich somit. Im allgemeiuen darf gesagt wewe», daß mit Lust und Liebe gespielt wurde: besonders der dritte Akt. dessen Kosten die Herren Blanken» stein und Gebühr als Strähler senior nud junior zu bestreiten hatten, schlug zündend ein und wurde auf das Lebhafteste applau diert. Den stärksten Beifall aber fand — und das mit Recht — gestern abend Herr HonnS Fischer, der lchon nach den ersten Akten ge wonnenes Spiel hatte und vom zweiten A»fzuge an jedrSmal wiederholt stürmisch vor die Gardine geritten wurde. IV. Der Gesangverein der StaatSeyenbahn-Bcamten zu Dresden hatte sein diesjähriges großes Konzert der „König Albert-Iubiläums-Stistung sächsischer StaotS-Bcamten ge- widmet. Per Erfolg war in jeder Hinsicht bedeutend: ein voll- besetzter Saal sGewerbehausj brachte dem Zwecke des Abends ein gleich bemerkenswertes Resultat, wie der reiche Beifall die allgemeinste Befriedigung über die künstlerischen Leistungen er kennen ließ. Als solche sind ohne Ausnahme sämtliche Vorträge zu bezeichnen, obgleich die Herren sich durchweg schwierige Auf gaben gestellt hatten. Zu diesen zählte im ersten Programm teile zunächst ein herrlicher Trauerchor von P. Cornelius, zum Gedächtnis an König Alberts Heimgegangene Majestät gesungen. Die tief empfundene Dichtung, gleichfalls von Cornelius her- rührend, stimmt so vortrefflich zu dem, was heute noch lebendig zu König Alberts Ehren in aller Herzen lebt, daß sie für die allgemeinere Kenntnisnahme hier Platz finden möge: Nicht die Tran« kann cs sagen, Die da fällt aus deinen Sarg, Welches Leid um dich wir tragen, Welch ein Herz das Grab uns barg. Nur der Trauer beil'ac Stunde, Nur ein treugehegter Gram, Nur der Schmerzen offne Wunde Sag«, was der Tob uns nahm. Ein Symbol sei dein Gedenken Für des Schönen Macht und Sieg. Leit' uns, hoch den Geist zu lenken, Hoch, wie deine Seele stieg. Lebe fort in treuen Herzen, BtS der Tod den Gram bezwingt. Denn der Tod hat keine Schmerzen, Wenn er dich uns wiederbringt. Formvollendet und inhaltsreich, wie die Dichtung, ist He M»tzt — eine To.tcnklaae, ernst und tief, ohne Phrase. Dafür stellt sie bedeutende Anforderungen an die Sänger, vor allein sichere Tongebung in den heikle» Modulationen und vornehme, »om Geiste der Sache durchdrungene Auffassung. Diese Schwierig- leiten wurden indes vortrefflich überwunden, und wirkungsvoll, dem Vorwurfe würdig, erklang der ergreifende Trauerchor, als einer der schönsten stimmungsmomcNtc des Abends. Vorher hatte sich der Chor einen knnstlcrisch bedeutenden Erfolg mit Loewcs „Fichteilbaum" geholt und einen »och bemerkenswerteren mit Schumanns „Lotosblume", die ganz besonders in den über aus schwere» Eingangs-Intonationen unb den vielseitigen eigen artigen Schattierungen sicher getroffen wurde. Wenn nach diesen anjpriichsvi'lle,, Chören noch ein Beweis für die gcwiegeve
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