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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.04.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030429028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903042902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903042902
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-04
- Tag1903-04-29
- Monat1903-04
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Sonn und gner tage» r- der ülvaltiae Grund,r,ie» so. eo de«, so und so Lia »ack> de ionderem Tarif. AuSiväriiae Au- träae nur «egen Lorauadc»aliiu»a. Beleablätler werden »>ii wLst. berechnet. Sernlvreckiauschlur! «Mt I Rr. U und Slr. rvS0. 8inä 8io ktntr»Lin? Triulcvn 8iv „^liririlllut"! IRtttvr (8Ü«»NeIll). 2rr Uadsn in ollen vsssersn Uolonlslv/orsn- rrnü OölileotzeZSsn-HeincklriNASn. «r. 118. Neueste Drahtbelichte. Hvstiachrichtcn, Armeeveräiideliingen. Wahlbeiveguiig, Gksamtratssiviing, Innere Mi" Niision. P'ychologic des Jesilitismns. Mittwoch, 2S. April 1W3. Neueste Drahtmelduuge» vom 28 April. Potsdam. Anläßlich des Jahrestages der Schlacht bei Großgörschen nahm der Kaiser eine Truppenbesichtigung auf dem Bornstedter Felde vor: Darauf fand ein Exerzieren der Truppen im Feuer statt. Der Kaiser hielt alsdann eine kurze Ansprache und nahm an dem Frühstück im Offizierskasino des 1. Garde-Regiments z. F. teil. Stuttgart. König Georg von Sachsen wird sich, wie der „Schwab. Merkur" berichtet, bei seinem hiesigen Aufenthalt nächsten Freitag nach Lndwigsburg begeben, um dort das Infanterie-Regiment „Att-Württcmberg" zu besuchen, dessen Chef König Albert gewesen war. Aus vielem Anlaß findet dort eine größere militärische Feier statt. München. Die an Diphtheritis erkrankte Herzogin Karl Theodor hatte eine gute Nacht. Die Krankheit nimmt einen gut- artigen Verlauf. Rom. Der König von England begab sieb heute zu Wagen nach dem Pantheon, um dort cm de» Gräbern der Könige Victor Emanucl und Humbert Kränze nicderzulcge». Später unternahm König Eduard eine Rundfahrt durch die Straßen, überall von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. London. Unterhaus. Das Haus lehnte nach lebhafter Debatte mit 316 gegen 182 Stimmen das Tadelsvotum ab, das Asquith gegen die Regierung wegen ihres untätigen Verhaltens gegenüber dem langdauernden Streite zwischen Lord Peurhy» »nd den Arbeitern seiner in Wales gelegene» Schieferbrüche bean tragt hatte. Im Lause der Debatte führte Asquith aus, der Streit habe infolge seiner langen Dauer eine nationale Bedeutung erlangt, und das Handelsamt hätte sich ins Mittel legen sollen, um eine Einigung herbeizuführen. Ter Präsident des Handelsamtes (Äerald Halfour erwiderte darauf, die Vermittlung sei unterblieben, weil sie aussichtslos war, nachdem Lord Penrhyn erklärt hatte, er werde keinerlei Vermittlung annehmcn. Ucbrigens habe der Streit keine nationale Bedeutung. Demgegenüber betonten andere stkdner, daß der Streit zur Einfuhr von Schiefer aus dem Aus lande geführt habe. London. Der Landwirtschaftsministcr Hanbury ist heute früh gestorben. Er war an einer Lungenentzündung erkrankt. ^ Petersburg. 'Der Kriegsminister ist mit seinem Stabe heute morgen mittelst Sonderzugcs nach Sibirien abgereist. Während seiner Abwesenheit wird er durch den Gcneralstabschef Socharow vertrete». Zu Ehren des Krieasministcrs fand gestern in der chinesischen Gesandtschaft ein Frühstück statt. De» Blättern zufolge,begibt sich der KricgSiniiiister zunächst nach Ostsibiricn. wo er persönlich die großen Manöver «in Amurgebiet leiten wird. Von Ostsibirien wird er sich dann nach Korea »nd Zavan be geben. Der Zug des Kriegsministers ist, wie die „Russische Telc- graphen-Agentur" erfährt, gegen etwaige, Schälle während der ,vahrt durch die Mandschurei mit Panzerplatten versehen worden. Newoork. Nach Meldungen, die ans Port an Prince in Jamaika cinliefen, soll der haitianische Finanzministcr mit in der Republik ansässigen deutschen Kaufleuten über eine monatliche Anleihe zur Bezahlung der Beamten und Truppen unterhandelt haben. Habana. Der von den dominikanische» Ausständischen ge schlagene General Bosqucz ist mit 140 politischen Gcsangenen an Bord des Kanonenbootes „Prcsidentc" in Guantanamo ans Cuba^ angckoiiiinen und an Land gegangen. Schanghai. Hier fand eine Massenversammlung von Chinesen aus allen Provinzen statt, um Verwahrung dagegen ein- zulegen, daß die Regierung Rußland inbctreff der M andschürci irgendwelches Zugeständnis mache. Es wurden heftige patriotische Reden gehalten, doch endete die Veranstaltung infolge zahlreicher anwesender lärmjüchtiger chinesischer Studenten mit einem Fiasko. OertlicheS und Sächsische-. Dresden. 28. Avril. —* In Wien fand gestern, abends 6 Uhr. in, Zeremoniensaale der Holburg ein Galadinerzu Ehren Sr. Majestät des K vn ig s Georg statt. Es nahmen daran teil: Kaiser Iran; Josef, der König Georg mit Suite und Ehrendienst, die tn Wien weilenden Erzberzöge, Erzherzogin Maria Josevha. Prinz Philipp von Sachsen- Koburg, der sächsische Gesandte, der sächsische Attachre v. Heiiiitz. die obersten Hvichargc», die gemeinsamen Ministec, sämlliche öster reichischen Minister. Minister a lütors v. Szcchenyi. der Präsident des obnste» Gerichtshofes, der Statthalter, der Bürgermeister, der Marinekommandant, die Spitze» der Militär- und Zivilbcbörde», der österreichisch-ungarische Gesandte i» Dresden. Zur Rechten des Kaisers saß Erzherzogin Maria Iosepl> a und ihr zur Rechten König Georg. Nach der Toset veisügte» sich die Maiestäten, die höchsten Herrschaften und die übrigen Gäste »ach dem neue» Saale, woselbst Cercle gehalten wurde. Nach der zweiten Musikpiecc brachte der Kaiser iolgcnden Toast auS: .Euer Majestät Besuch ist Mir ein neuer Beweis unterer nahen, herzlichen Beziehungen und erfüllt Mich mit lebhafter Freude, da Ich in Eurer Majestät de» bewährten vicljährige» Freund »nd Herrscher eines benachbarten Landes begrüße, welches die politischen und wirtschaftlichen Bande mit Uns enge verbinden. Indem Ich Eurer Majestät ans das Herzlichste und Wärmste für den freund schaftlichen Besuch danke, erhebe Ich das Glas auf da-s Wohl- eigehc» Eurer Maicstäl und aus lange glückliche Regierung. Sc. Majestät der König von Sachsen lebe hoch !" Die Musil int» »lerte die deutsche Hymne. Alle hatten sich, bevor der Kaiser den Trinlsvruch begonnen, von ihre» Plätzen erhoben und die Gesell schalt stand auch, als Se. Majestät Könist Georg erwiderte: „Ich spreche zunächst für die Worte, welche Se. Majestät an Blich gerichtet, den herzlichsten, liesstgefülilten Dank ans; cs mar Mir ein wahres Herzensbedürfnis bei der Anhänglichkeit, die Mein Hans und Ich vo» jeher für das Haus Eürer Majestät cmvstmdcn, so bald als möglich hierher zu eilen und Meinen Besuch zu machen. Ich habe Mich beute vo» neuem überzeugt, daß Se. Majestät stück an Geist und Körper, wie Sie es früher waren: Mein Wunsch, Mein innigster Wunsch geht dahin, indem Ich das Glas erhebe, daß es Sr. Majestät vergönnt sein möge, »och lange Jahre und zum Wohle Ihrer Völker, zum Heile Ihres Reiches, zur Freude aller Ihrer Verehrer, aller Ihrer Freunde frisch und gesund an Geist und Körper zu regieren. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich lebe hoch I" Die Musik intonierte die Vvlkshymnc. Beim Äaladiner trug der Kaiser die Uniform als Ehef seines sächsischen Ulanen-Reglments Nr. 17 mit dem Bande des HanSordens der Rantenkrone, König Georg die Uniform als Oberstinhabcr des Kaiser!, und König!. Dragoner- Negiments Nr. 3 mit dem Bande zum Großkre»; des Stefans ordens. Erzherzog Otto trug die sächsische Generalmajors-Uniform mit der Rantcnkronc, die übrigen Erzherzoge die österreichisch ungarischen Gcneralsnniformcn. — Tie Monarchen verliehen zahl reiche Ordcnsanszeichnnnyc». Der sächsische Gesandte erhielt den Orden der Eisernen Krone erster Klasse, der Haus- marschaU des Königs, v. Carlowitz. das Großkrenz des Leovold- vrdciik, die Minister v. Koerber und v. Szechenyi das Großkrenz mittags empfing der König de» Ebef der in Wien akkreditierten diplomatischen Missionen kumulativ in Audienz. — Die „Neue Fr. Presse" würdigt die Bedeutung des Besuches folgendermaßen: „Jetzt erst, darf man wohl sagen, beginnt die RegieningSzeit des Königs Georg Ihrem Anbruch ist wie dem Tagesanbruch eine kühle, fröstelnde Dämmerung vornngeganaen, in der seltsame, bizarre Gesichte ihr unheimliches West» trieben. In dieser Frühlingszeit ist ein geräuschvolles Wandern vo» Kaisern »nd Königen. daS für dir internationale Politik die weitesten .Perspektiven eröffnet Ter Wiener Besuch dcS Königs Georg aber hat stine eigene, ganz individuelle Physiognomie. Eine erhebliche politische Bedeutung ist ihm nicht beizumessen, und doch hin wiederum ist es kein ganz nnpolitücher Beuch. Auf eine alte, nach Jahrhunderten rechnende Tradition ist die unzerreißbare Krenndichast zwischen Oesterreich »nd dem sächsischen Nachbarlande gegründet, und österreichücher Hilfe i» einem schweren Momente, da unser Reick selbst durch eine barte Katastrophe hindnrchschritt, hatte es Sachsen z» danken, daß sein Königtum nicht ans der Ge schichte veischwand Das war die ritterliche Freuiidlchaftstat unseres Kaisers für den tavstrcn Massen- und Bundesgenosse». Tie Gipfel des Erzgebirges sind nicht io hoch, daß die Dankbarkeit von jenseits nicht nnverminderl zu uns hcrüberrrickste und bei uns nicht des srenndlichsten Echos sicher wäre Aber mit der Errichtung des Deutsche» Reiches ist den Sachsenköniaen eine neue Ausgabe erwachsen, die von dem König Albert musterhaft erfüllt wurde: die Ausgabe, der Freundichalt und Bundesgenossenschaft zwischen »nierer Monarchie »nd dem Deutschen Reiche treue und beflissene Förderer zu sein. König Georg ist auch hierin der Erbe seines nnvergeßlichcn Bruders, z» dessen Bestattung die beiden Kaiser sich einsanden, um über der Bahre des toten Freundes «i» pietätvolles Zeugnis ihrer Biindcsgenossenschast abzulegen. Und wie Kaiser Wilhelm II. am Tage, an welchem König Georg seine Erholungs reise antrat, sich in Dresden einfand, um ihm gute Fahrt z» wünschen, so ist unser Kaiser der Erste, der dem hetmkehrende» König als seinem Gaste die bewillkoinmende Hand bietet. Es wird alte Frcnndschast neu besiegelt, und auch daS ist Politik, nur erwärmt und verschönt durch den menschlichen Glanz von Dank barkeit und Treue." — Nach der gestrigen Galatafel beim Kaiser fuhr König Georg zum Augartenpalais und nahm mir dem Erzherzog und der Erzherzogin Otto und der Prinzessin Mathilde den Tee ein. Alsdann kehrte der König in die Hofburg zurück. Heute früh unternahm er ohne Begleitung einen Jagd- ausslug in das .Hochrevier Mannsworth, an dessen Eingang der König vom Lbcrstjägcrmeister Baron Gudenus begrüßt wurde. Bei der darauf beginnenden Pürsche und Treibjagd brachte der König eine Anzahl Böcke zur Strecke. Der König kehrt im Laust des Nachmittags in die Hofburg zurück und nimmt um 8 Uhr abends an der Familicntafcl beim Erzherzogpaar Otto im Augartcnpalais teil. - * Se. Majestät der König wird bei seiner Rückkehr aus dem Süden auch in Plauen i. V. feierlich begrüßt werden, und zwar am Sonntag früh 6 Uhr 13 Minuten. Ter Königliche Sondcrzug wird einen Aufenthalt von 14 Minuten haben. —* Se. Majestät der König trifft am Sonntag vormittag 6 Uhr 30 Minuten auf dem Bayrischen Bahnhofe in Leipzig ein und fährt um 10 Uhr nach Dresden weiter. —* Se. Königl. Hoheit der Kronprinz wurde gestenr bei seiner Ankunft in Zittau auf dem Bahnhofe von Herrn Bürger- mcistcr Ocrtel begrüßt. —* Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg trafen vorgestern nachmittag mit dem Herzog Ulrich von Württemberg in Meißen ein. Die Herrschaften fuhren nach der Mbrechtsburg, besuchten das Schloß und den Dom und nahmen daraus im Königl. Burgkeller den Kaffee ein. Die Rückfahrt nach Dresden erfolgte mit dem Zuge 5 Uhr 56 Min. —* Vom toskanischen Hose wird die Meldung, der Kron prinz von Sachsen habe der Prinzessin Luise aus eigenen Mitteln eine Jahresrente von 300M Mk. ausgesetzt, widersprochen. Die ZOOM Mk. seien nur die Zinsen der eingebrachten Mitgift. Ein Aussöhnung des Grobhcrzogs mit der Prinzessin hat nicht stattgefunden. —* Se. Majestät der König hat in Abänderung des Beschlusses vom 23. Februar bestimmt, daß an Stelle des Gardereiter. Regiments das Karabinier-Regiment der Kavallerie-Division V bei den Truppenübungen in diesem Jahre zugeteilt wird. Das 2. Husaren-Rcgiment „Königin Carola" Nr. 19 wird dem A ' ' wiesen - ,^Kourar 19. Armeekorps zur Verwendung als Divisionskavallcrie zugc- cn. —* Se. Majestät der König hat nachstehende Orden sd« ko- sic" > - rationell verliehen: daS Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechts Ordens: dem Rechiiuilgsrat Thomas, Geh. expedierenden Sekretär im Kriegsministcrium: das Allgemeine Ehrenzeichen: dem Waffenmeister Harz kecker des 5. Fcldarl.-Rcgts. Nr. 64. —* Se. Majestät der König hat den nachgcnannten Offizieren die Erlaubnis zür Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen erteilt und zwar: des Ehrcnkreuzes 1. Klasse des Fürstlich- LlPPifchcn Hansordcns: dem Hauptm. a. T. Grafen zu Solms- Wildenfels; des Großherrlich Türkischen Medjidist-Ordens 4. Klasse: dem Hauptm. der Inf. 1. Aufgebots Kü irischer des Lcmdw.-Bcz. Zwickau. —* Se. Majestät der König hat folgende Personal- Veränderungen in der Armee genehmigt: Die Obersten : 41 Richter. Kommandeur des 10. Ins.-Key. Nr. 181, unter Beisetzung ,u den Offizieren von der Armee. 41 Haas«. Kom mandeur der 3. Feldart.-Brig. Nr. »2. 41 Paul. Oberzeugmcäter, 41 Bartcky. Abl.-Ches im «r,eg»minlsterium. — zu Generalmajoren be- fördert. 41 L « imbach . ObcrMnt. beim Stabe des 6. Jns.-Rcg. Nr. 1t>8 unter Beförderung zum Oberst, zmn Kommandeur des 10. Int.-Reg. Nr. l«l ernannt. Die Majore: 41 v. S u ck o w im K. Jnf.-Reg. Nr. 10b, unter Gnidebung vo» der Stellung als Bats.-Kommandeur, zum Stabe des Rests, libergetreten. 41 Frbr. v. FaIkenstein. aggr. dem 6. Ins.-Reg. Rr. 108, zum BatS.-Kommandcur im Regt, ernannt. 41 Frantz, Hauptm. und Komp.-Chef im 8. Ins.-Reg. Nr. 107 unter Beförderung zun, überzäbl. Major, dem S. Jnf.-Reg. Nr. 133 aggr. Die ObertlntS. : 41 S ch m idt Eouisf im 8. Ins.-Reg., unter Beförderung zum Hauptm., ,um Komp.- Kunft »nd Wissenschaft. 'f* Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hoitheater. Im Schausviclhause geht Donnerstag den 30^,Aprll. außer Abonnement das dreiaktige Schauspiel „M Maurice Maeterlinck in Szene. Tic Titelrolle die Rolle drs Prinzivalli Herr Wieckc spielen. spiel „Monna Vanna" von Titelrolle wird Frau Salbach, Zur Psychologie des JesultiSmus. Zur Jesuitenfragc liegt uns ein neuer.interessanter Beitrag in der „Allgemeinen Evangelisch-lutherischen Kirchenztg." vor. in dem auf historischer Grundlage der IesuitiSmiis psychologisch zer gliedert und das so gewonnene Ergeonis zu uncr schar»:» Be tonung der nationalen Seite dcS Kampfes wider die Jesuiten verwertet wird. Aus den eingehenden Darlegungen dcS evangelisch- kirchlichen Blattes ist folgendes hervorzuheben: Die Gesellschaft Jesu hat im zweiten Jahrzehnt ihres Be stehens mit höchster Energie zwei neue Aufgaben in Angriff ge nommen: den gelehrten Unterricht und den Kamps gegen die n'P rotestantismus. In dem Statute von 1539 hat Ignaz die crsterc gar nicht erwähnt, die letztere kaum angedentcl, ernstlich .jedenfalls nicht ins Auge gefaßt. Es erhebt sich somit die Fragl ' ' »st er zu dieser weltgeschi... ligssp . sein-", to mußte er nickst nur ein ungewöhnliches Maß von Selbst beherrschung besitze», soydexn auch eine tüchtige Bildung sich an- kk'' eignen. Denn m den Kreisen der Macht und Bildung konnte er nur dann Einfluß gewinnen, wenn er dem Durchschnittsgcbildelen on.Wjssen gewachsen, ja überlegen war. Schon in dem Statute dann auch c seit 1542 ln Valladolid usw. gegründet worden. Sie waren lediglich Konvikte jesuitischer Studenten, keine Drdeiisschulen. ja bisweilen, wie z. B. in Buxtz. waren die-Ordensicholaren genötigt, mit anderen Stuben- ten in einem der schon bestehenden Kollegien znsammenz»wohntn. Lektionen wurden auch in den iogenannten formierten Kollegien nicht gehalten, sondern nnr Tisputalionen und Repetitionen. Tic Lektionen hörten auch die jesuitischen Studenten bei den betreffen den Universitätsdozcnteil. Diese Praxis hatte mancherlei Nnzn träglichkeitcn zur «folge. Gleichwohl bchärrte Ignaz dabei, ob wobl unter seinen Jüngern einige ausgezeichnete Lehrer sich be fanden und auf Befehl Papst Pauls III. schon 1438 Lainez, Faher und Salmero» eine Zcitlang an der -vmischen Universität doziert hatte». Tenn cS gab keine bessere Propa^nda für den Orden, als scne^stnti.chen tndcntcilvcreine. Nicht Ignaz war cs daher, der »stoß zu-n Bruche mit diesem System gab, sondern ein dem Orden erst später sich zugesellender, sckr einflußreicher Gönner, Franz Borgia. Herzog von Gandia. Auf Borgias Wunsch begann schon lstffi der sranzöstichc Pater Franz Onsrvi an der Universität Gandia vor einem zum Teil aus jcsi>ltlsck»cil Scholaren bestehen den Auditorium über philosovhiiche Provcideutik zu lesen. Tan setzte Borgia 1547 es durch, daß der Orden sämtliche Proscssurc! schon 1546 der sranzöstiche Pater Franz Onfrvi an der Universität Gandia vor einem zum Teil aus jcstiltlsckrcil Scholaren bcstehcn- Tailn ssnren an der klemen Universität übernahm. Aber es ist charakteristisch für Ignaz, daß er hierzu Imr unter großen Bedenken sich enl- Ichloß. Wenn er schon nicht geneigt war, die Ausbildung der jefliitischen Scholaren dem Orden anszubürden so lag ibm noch ferner, Schulen für Nichtjestiiten zu errichten. Da erbot sich Ende >547 der Stadtrat von Messina, dem Orden an der geplanten städtisclien Universität ein Kolleg zu errichten, wenn Ignaz sich ver pflichte, stets vier Professoren z» stellen. Dies Angebot war so glänzend, daß Ignaz unverzüglich darauf cingiilg. Eine,/Tat- lache von weltgeschichtlicher Bedeutung! Ter glanzende Erfolg der Iestiitenschnle in Messina regte nicht nur überall in Italien die Ztadträte »nd Regierungen zur Gründung ähnlicher Anstalten an, er bewog auch Ignaz, alsbald seinen Orden in einen Schul- vrdcil zu verwandeln. Schon im Jahre 1549 wurde in Palermo das zweite Iejuitengymnasium eröffnet, und erstmalig von Jesuiten an einer deiiffchen-Universität, in Ingolstadt, doziert. 1450 trat hierzu das Gymnasium zu -Tivoli: 15o1 am 18. Februar wurde die Muster- und Zentralickmle des Ordens, das oollazxiuin kcimsnuvr, eröffnet, nach Ostern das Gymnasium zu Venedig, im Juni das Kolleg zu Wien, im Juli das Gymnasium zu Ferrara, im Herbste das zu Bologna. Im Laufe des JabreS 1552 wurden eröffnet ine Kollegien zn Flörcliz, Neapel, z» Padua, Gubbio, Perugia, Modena und das deutsche Kolleg zu Rom. 1553 die Kollegien z» Lissabon, Evora, Monrcale, 1554 die zu Eordooa, Coimbra. Im Verlause jener sechs Jahre bat also der Orden überall im romanischen Südeuropa und auch schon in Deutschland mit der Eroberung des Katheders begonnen. Die Jesuilciffchule ist damals schon in ibrcn Grundzügcn fertig, sie ist schon fertig zu einer Zeit, wo der Orden die Ausbildung seiner eigenen Scholaren noch größtenteils fremden Händen überläßt, wo er durch aus noch nicht zu dem Grundsätze gelangt ist, die Mitglieder der Kompaginc selber zn schulen. Noch immer hört man ab und zu die Behauptung: Ter preu ßische Schulmeister hat bei Königgrätz gesiegt. Ob das wahr ist, null ich dahingestellt sein lassen. Es gibt jedenfalls viele Leute, die dem preußischen Schulmeister dies Verdienst abiprechen. Aber cs wird sich kaum jemand finden, der den Satz bestreitet: Ter jesuitische Schulmeister hat den Sieg der Gegenreformation ent- schieden. Denn erst dadurch, daß der Orden allmählich eine Art Bildmigsmonopol in den katholischen Ländern erlangte, hat er die Kreise der Macht und Bildung wieder für die alte Kirche ge wonnen, erst dadurch nicht nur sich selber, wildern auch der Kirche die Vorherrschaft im Geistesleben der betreffenden Völker für ein Jahrhundert gesichert. Eben darum aber kann man es nicht nackr- drncklich genug betonen, daß Ignaz zunächst gar nicht an die Er oberung des Katheders gedacht, sondern ent 1547 nicht ohne Be deuten auf den Antrag fremder Gönner sich hierzu entfchloffen hat. Dennoch ist die Umwandlung des Ordens in einen Schulorden durchaus sein Werk. Denn sobald er erkannte, welche Aussichten der gelehrte Unterricht 'einem Orden biete, hat er init größter Energie und Umsicht sich dieses Gebietes bemächtigt und mir einer geradezu erstaunlichen Schnelligkeit jene weltgeschichtlich bedeut same Umwandlung vollzogen. Wie ist er nun z»m Organisa lor des heiligen Krieges g/gen die Ketzerei und damit zum Antiluther geworden'? Echon vor der Bestätigung des Ordens sind die Jünger des Ignaz in dm Kampf gegen den Protestantismus eingetreten. Denn bereits im sommer 1440 predigte Elandc Lcjay in Brescia wider die Ketzer. Aber nicht Ignatius hatte ihn dazu ausgesandt, sonder» die Kurie., Wo umner dann in den folgenden Jahren die PatreS die Protestanten bekämpften,, taten sie däs aus persönliche« LU lu
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