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Dresdner Nachrichten : 04.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190308040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030804
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030804
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-08
- Tag1903-08-04
- Monat1903-08
- Jahr1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.08.1903
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vertliche» und Sächsische«. », Dl« am sonnigen Taletnaange der oberen Lößnitzderge romantisch belegene Gen «suna » ansta 1 t .Fiedlerdau«' trat am Sonnabend in da» »weite Dezennium ihre» Besteben« ein. Da» Leim ist städtische» Besitztum, wir auch die beiden eng an. arenzenden Stiftungen Augusten» und Ermelhau»: jene« wurde errichtet nach dem Vermächtnis eine» nicht genannt lein wollenden Spender», diese» nach seinem Stifter, dem verstorbenen Recht», anwalt Enirel. Bon früheren Jahren bekannt al» -Walter» Wein berg", diente da» Grundstück de» jetzige» Fiebierhausr» schon »u damaligen Zeiten vorübergehend Erholungsuchenden al» ein beliebter Ausflugsort. IM wurde durch den Weitblick de» srüherc» ObeibürgermelslerS Dr. Stübel diese» gegen die rauhen Nordwinde geschützte Areal dauernd al« Heimstätte erholungöbedürstiger Männe, eingerichtet und in Würdigung der großen Berdlensle des Herrn Geh. Rats Prosessors Dr. Siedler um die Geiundung der leidenden Menschbelt, die dieier Arzt sich besonders als Leiter de» damals noch einzigen städtischen Krankenhauses in Friedrichstadl erworben hatte, als FiedlcrhauS bezeichnet. Zur Tlnstalt gehört eine Grundstücksfläche von etwa NO 000 Quadratmetern. Zwei Berge überragen die nach Süden zu ihren '«süßen belegenen Wohn häuser und geben damit der Anlage Äorzüge, die sie ganz beson ders geeignet erscheinen lassen zu einer Heim- und Erholungsstätte trustkranker Personen, wozu noch dle bequeme und schnelle Ber- bindung der Pfleglinge mit ihren Angehörigen durch die Nähe der den tritt, I ' " Stadt Dresden In heißer Jahreszeit spendet der nach Wahns dors und Bordors führende idyllische Fiedlergrund die wohlersehnte Kühlung. Lost- und Gemüsegärten befriedige» nicht nur die An- svrüche der Küche des FiedlerhanieS, sondern sie geben auch »och ihre Erträgnisse an das städtische KranlenhanS in Dresden ab. Die SO Belten enthaltende Anstalt in Oberlößnitz ist auch zur Winterszeit geöffnet: sie untersteht der sachkundigen Leitung des Herrn Dr. mcd. Hesse-Nadebeul. Es finde» jährlich im Durch- schnitt etwa 150 Personen im FiedlerhauS Aufnahme: wenn auch nicht in allen Fällen Heilung erreicht werden konnte, so ist doch in einer großen Anzahl von Fällen Kräftigung eingetreten. Daß das Interesse der städtischen Äerwaltnngsbehörve an der im Stillen so segensreich wirkenden Anstalt nicht erlahmt, bewies daS Er scheinen des Herrn Stadtrats Kuh» zu denr am Nachmittag des Jubiläuinslages stattgesundenen Aktus. zu dem sich auch die Herren Geh Rat Prof. Dr. Fiedler und Dr. Hesse, in Begleitung ihrer Gemahlinnen, eingcsunden hatten. Ferner nahmen an der schlichten, würdig verlaufenen Feier die 23 Pfleglinge der Anstalt teil. Infolge der ungünstigen Witterung konnte ber Festakt nicht, wie ursprünglich geplant, in den, geschmückten herrlichen Anstalis- parke abgehaltcn werden, sondern fand im Speisesaal statt. Dte Erössnunasansprachc hielt Herr Dr. Hesse auf den Protektor der Anstalt Herrn Geh. Rat Prof. Dr. Fiedler, der seinerseits aus die Herren Stadtrat Kuhn, Anstaltsarzt Dr. Hesse und Hausinspektor sireyci toastete. Herr Stadtrat Kuhn widmete sein Glas dem Rat und dem Stadtverordnelen-Kollegiunr. - Die Landeskirchlichen Gemeinschaften im Königreich Sachsen, die gegenwärtig in dem an der Jriedrich- straße belegenen „Keglerheim" ihre Hauptkonferenz abhalten, er- össneten ihr Beisammensein Sonntag vormittag 8 Uhr mit einer von Herrn Seminarobcrlehrer Dr. Neuther-Auerbach i. V. ge leiteten Morgenandacht im Anschluß mit Gebctsgemeinschast. Um 9 Uhr erfolgte ein gemeinsamer Gang in die nahe Jakobikirche -um Gottesdienst, bei dem Herr Pastor Zeißig von der Jakobi gemeinde die Predigt hielt. Nachmittags halb 3 Uhr begann die öffentliche Hauptversammlung. Pastor G. Zeißig- Dresden begrüßte die mit gemeinsamem Gesang und Gebet ein geleitete Versammlung, die stärker besucht war. als nach den ein gegangenen Anmeldungen zu erwarten stand. Das Landes- konsislorium hatte eine Vertretung entsendet, bestchend aus den Herren Obcrhofprediger Dr. Ackermann. Oberkonsistorialral Ü. Dibelius und Konsistorialrat l) Kühn. Die Grüße und Segens- Wünsche der Kirchgemeinde Dresden übcrbrachte Herr l). Dibelius mit der Fürbitte um Behütung und Segung der Versammelten, damit die Landeskirchlichcn Gemeinschaften ein heilsames Salz werde» zum Wohle der Stadt und des Landes. Darauf referierte Herr Pastor Joeobi-LeipM über das Wort: „Rechtfertigung" in der Heiligen Schrift. Er trat in die Erörterung darüber ein an der Hand des Spruches, den Melanchthon als die Hauptsache des Evangeliums bezeichnet, der Römer 3, Vers 28 verzeichnet steht Rechtfertigung heißt so viel als gerecht machen, und zwar im Sinne der evangelischen Kirche so viel als gerecht erklären. Rechtfertigung sei ei» richterlicher Akt. den nur Gott allein voll zieht: sie ist nicht unser, sondern Gottes Werk. Loli cloo »loria, d. b. ,<Gott allein die Ehre!", dos wollen wir halten als evange- lische Brüder. Was Gott will, das sei enthalten in den heiligen zehn Geboten: sie seien das Gesetz, um das es sich handele. Der Begriff der Rechtfertigung sei noch ein etwas vollerer, als bloße Vergebung Luther verdeutlicht den Ausdruck dahin, daß wir durch b>e Rechtfertigung erhalten die Vergebung der Sünden und Adoption, d. h. Annahme an Kindes Statt. Darin liege ein Trost, der bis an das Grab reiche. In Tagen der Anfechtung möchten wir daran festhaltcn, daß Christus die Gerechtigkeit sei: Ne crreicizen wir allein durch den Glauben: er ist die feste, starke Zuversicht, daß uns mit Christi alle unsere Sünden vergeben würden. Von der Rechtfertigung sei die Heiligung zu trennen, lieber diese sprach im Anschluß an das Jacobisch« Referat Herr Pfarrer «aul-Wilschdorf; er bezeichnet die Befolgung des ewigen Wille» Gottes als unsere Heiligung, deren Ziel sei, die Menschen von den Sünden zu befreien; sie sei ein wichtiges Stück der christlickM Kirche. Luther rede oft in seinen Schriften von der Heiligung und bringe sie zum klaren Verständnis. Redner weist auf die überwundenen Gefahren der Heiligungsbewegung hin und bcantwortet einige Fragen über die notwendigen Voraussetzungen und was der Christ zu tun habe, um zur Heiligung zu gelangen; sie düric von der Rechtfertigung nicht getrennt werden. Redner schloß mit der Mahnung, immer tiefer in das Wort Gottes einzudringen und ein rechtes Leben zu führen. Noch einer halb ständigen Kaffeepause referierten nochmals zu den Themen „Rechtfertigung" und „Heiligung" die Herren Evangelist Wüsten- Görlitz und Rektor Dietrich-Stuttgart, worauf eine allgemeine Aussprache stattfand. — Die Abenoversammlung brachte Berichte der Brüder aus ihren Bezirken und verschiedene Ansprachen. — Die Morgenandacht am Montag leitete Herr Evangelist Seih; in der von 9 Ubr stattgesundenen Vertrauensmänner-Versamm- lung referierten die Herren Verbondsvorsikendcr Scharwächter über „Zunaensünden" und Rektor Dietrich-Stuttgart über „Orb- innig und Unterordnung in den Gemeinden". Die übrigen Kon ferenzteilnehmer besichtigten während dieser Zeit unter Führung die Sehenswürdigkeiten der Stadt und vereinigten sich danach um 12 Uhr wieder mit den Vertrauensmännern zu einem gemein samen Mittagessen. Ein Dampsschisfsausslug nach Loschwitz be schloß die Hauptkonserenz. - Am Sonntag mittag vereinten sich die Teilnehmer des Kongresses fürVolkshygiene und des 6. Deutschen Samaritertages, rrm nach Tagen der Aibelt die Schön- beiten der Sächsischen Schweiz einige Stunden froh genießen zu können. Gegen 200 Personen, unter ihnen Vorstandsmitglieder des SamaritrrtageS. Vertreter deS RatS und der Stadtverordneten, sowie zndlreiche Samariter von Dresden und auswärts, beteiligten sich an der Konzertsahrt. Beim Passieren von Pillnitz traf es sich, daß die Königin-Witwe dir Fähre zur selben Zeit benutzte. Herr Dr Karman-Leipzig ergriff die Gelegenheit und gab den Gefühlen für Ihre Majestät tn einem dreifachen Hoch Ausdruck, in da» die Gesellschaft lebhaft einstlmmte. Der König und Prinzessin Mathilde waren beim Rahen deS festlich geschmückten Schiffes, während die Kapelle die Sachsenhynrne spielte, auf den Balkon getreten. Auch der Kronprinz »nd die Prinzen Georg, Fried rick Christian und Ernst Heinrich, waren erschienen. Ein de- gestiertes Hoch auf den König und auf den Protektor des SamarilcrtageS. den Kronprinzen, daS Herr Stadlrat Dr,May wohlgeluiraene» Konzert. Kurz vor der Ankunft iu Dresden brachte ein Herr au- der Versammlung aus dte gastliche Stadt Dresden, den Ortsausschuß und vor allem Herrn Stadtrat Dr. Map ei» drrtsache» Hoch auS. Mit freundlichen Worten dankte Herr Stadtrat Dr. May und lud die Teilnehmer rin. recht bald wieder »ach Dresden zu kommen. — Die vom Deutschen Techniker-Verbände am 8.. 9. und 10. Auguss geplante Wanderversammlung dürste eine der größten korporativen Veranstaltunaen werden, welche bis jetzt aus Anlaß der Deutschen Städte-Äusstellung ur Dresden zur Ausführung gelangen. In großer Zahl lausen tagtäglich An meldungen, hauptsächlich städtischer, dann aber auch anderer be hördlicher und privater Techniker aus ganz Deutschland ein, um mit dieser Tagung das Studium der in ihrer Art einzig da stehenden Deutschen Städtc-Ausslellung zu verbinden. Außer den nur wissenschaftlichen Zwecken dienenden Einzclveranstattuiiaen, — als: wissenschaftliche Führungen durch die Ausstcilumg, Vor träge und AuSsvrachen über das Gesehene — hat es der sesl- lcitende Ausschuß der Vczirksvcrwaltung Dresden des Deutsche» Techniker-^Verbandes vortrefflich verstanden, das Nützliche «mit dem Angenehmen zu verbinden und den auswärtigen Kollegen auch frone gesellige Stunden vorzubereitcn. Dem Programin ist zu entnehmen, daß am Sonnabend abend im großen Kvnzerlsaalc des Aussicllungspalastes Bearüßungö- und Festkommers, am Sonntag, »ach der offiziellen Eröffnung des Kongresses und Be grüßung durch die städtischen Vertreter ebendaselbst großes Fest essen slattsindcn. Zu Ehren der Gäste ist von der Äusstcllungs- leitung große Illumination nebst Doppeikonzert mit Schlachlen- Potpourri geplant. Am Montag werden Ausflüge in die Um gebung Dresdens unternommen und findet die gesamte Veran staltung am selben Tage durch einen Festball im Etablissemcni Philharmonie ihren Abschluß. Zur Erledigung der Geschäfte, wie Wohnungs-Nachweis. Aushändigung der Festzeichcii, Bonhefte mit Festordnung an alle ankommenden auswärtigen Teilnehmer ist im Hotel Stadt Weimar, Waisenhausslraße, das Bureau errichtet. — Einen schönen Verlaus nahm das am Sonntag m Hosena bei Hoyerswerda abgehaltene 4. Vunde s s e stdes Sächsischen Schwimm erkunde s. Bereits am Sonnabend waren aus wärtige Sckwimmkameraden in Hosena eingctrossen und vereinten sich am Abend zu einem fröhlichen Kommers. Der Sonntag morgen brachte das Gros der Schwimmer aus allen Teilen Sachsens und dem angrenzenden Preußen. Der Festort Hosena bereitete seinen Gästen ein herzlickics Willkommen, die Häuser trugen reichen Flaggcnschmuck, auch zahlreiche Ehrenpforten waren errichtet. Der Vormittag wurde der Besichtigung des Schwimm teiches des Wasserklubs Hosena gewidmet, der mit seinem kristall klaren Wasser mitten im prächtigen Nadelwald herrlich gelegen ist. Nach gemeinschaftlichem Mittagessen in beiden Gasthöscn des Ortes trat man zum Festzuge an. Außer den Schwunm- vereinen beteiligten sich daran der Militärverem, die Feuerwehr und mehrere Turn- und Radfahrervercine. Der Zug endigte am Schwimmteiche, wo sich bereits eine nach Tausenden zählende Zu- schauermenge eingesunken hatte. Unter den zahlreichen Ehren- gälten befanden sich auch der König!. Landrat des Kreises Hoyers- Werda. Herr Ncgierungsrat Schwartz, Herr Baron v. Goetz-Losa mit Familie u. a. m. Der Vorsitzende des Wasserklubs Hosena, Herr Kantor Werder, begrüßte in einer längeren Ansprack-e zu- nächst die Erschienenen und brachte ein Hoch auf den Kaiser aus. Hieraus ergriff der Vorsitzende des Sächsischen Schwstnmer- bundes, Herr Otto Bnhls-Dresden, das Wort und wies auf die hohe gesundheitliche Bedeutung des Schwimmens, des Turnens im Wasser, hin. Sein Hoch aalt der deutschen Schwim- merci. Nunmehr nahmen die interessanten Wettkämpfe ihren Anfang. Sie bestanden in Reigeirwettkamps, Erstspringen, Erst schwimme», Juniorenspringen. Juniorenschwimmen, Mehrkampf um die Meisterschaft im Gebiete des Sächsischen Schwtmmer- bundes, Springen älterer Herren, Vereinsscyulsoringen, Haupt- schwiminen. Schwimmen älterer Herren, Haupttchwimmen und Beroinsschwimmen. Es war eine Freude, zu sehen, wie alt und jung in friedlichem Kampfe um den schlichten Kranz der deutschen rang. Zu bewundern war vor allem die große Exaktheit, mit der die einzelnen, oft sehr schwierigen Hebungen ausgesührt wurden und der Ernst, der alle Kämpfer beseelte. Bis abends gegen 8 Uhr währten die Wettkämpfe, die leider zum Schluß durch den heftigen Gewitterregen etwas beeinträchtigt wurden. Nach gemeinsamem Einzug fand im „Gasthof zur Friedensciche" zahlreichen Publikums die Verkündigung unter Anwesenheit eines ausbrachte, Wester bis rüßte die Königliche Familie. DaS Schiff dampfte . Jeblen, wo cs abgestoppt wurde, um hier Herrn Kapitän Le Moult-Hamburg zur praktischen Vorführung seiner in der Sonnabendsitzung erläuterten Erfindung Gclcgenbekt zu geben. Es strängen sechs Soldaten teils mit. teils ohne Schwimmgürtel ins Wasser, denen sogleich ein mit Schwlmmvorrichtung auSgestat- teter Stuhl nachgeworfen wurde. Sie erreichten bald dte Ret tungsvorrichtung und wurdcn mittels eines Bootes dem Schiffe wieder luaeföhrt. Bon Wehlen aus wurde die Bastei bestiegen. Gegen Abend brach man von hier wieder ans. Um 8 Ubr fuhr der Dampfer von Ratben ab. Trotz de» im Verlauf der Rückfahrt immer heftiger werdenden Regenwettrr» glückte die Höbendelruch- tung sehr gut. Malerisch läge» die hoben Sandsteinwände vom wten Feuerschein überaossen da. ebenso reizvolle Bilder boten die beleuchteten Villen und Häuser. Die Piomerkapelle unter Leitung ihres Dirigenten Herrn Lange belebte die Rückfahrt durch ein wimmklud -wimmklub der Sieger statt. Es siegten: im Ncigeirwettkampf: Schwi „Germania", Dresden; cm Erstspringen: Gerlach sScywi „Poseidon", Dresdens und Renner lSchwimmverein „Neptun", Dresdens: im Erstschwimmen: Bach lSchwimmverein „Neptun Dresdens und Sitte sWasscrklub Hoyerswerda!: >m Juniorcn- springen: Natschka sSchwimmklub „Poseidon", Dresdens, Täberitz lSchwimmklub „Germania", 'Dresdens »nd Band lSchwimmklub „Otter". Leipzigs; im Juniorenschwimmen: Lill lSchwimmverein Großenhains, Zeiler und Pfeil sSchwimmklub „Germania", Dresden): im Mehrkamvf um die Meisterschaft im Gebiete des Sächsischen Schwimmerbundes: Clanßnitzer, Dresden lEinzel- schwimmcrs und Schmole lSchwimmverein „Neptun", Dresden): im Springen älterer Herren: Baumbäckcl sSchwimmklub „Ger mania", Dresdens; im Vereinsschulspringen: Schwimmverein „Neptun", Dresden: im Hauptschw-immen: Kirsch lSchwimmklub „Germania", Dresden) und Dürr lSchwimmklub „Aegir", Chemnitz): im Schwimmen älterer Herren: Baumhäckel (Schwimm- klub „Germania , Dresdens; im Hauptspringen: Lange und Schmole lSchwimmverein „Neptun", Dresden): im VereinS- schwimmen: Schwimmverein „Neptun". Dresden, 1. Mannschaft und Schwimmklnb „Germania", Dresden. Mit der Verkündigung batte der offizielle Teil des Festes sein Ende erreicht; ein flotter Ball hielt die Teilnehmer noch lange beisammen. — Am Sonntage herrschte auf den hier einmündenden Eisenbahnlinien ein äußerst lebhafter Verkehr, zu dessen Bewältigung eine größere Anzahl von Scmdcrzügen sVor- und Nachzügen zu planmäßigen Zügen! erforderlich ivar. Brachten schon die in den Fnrbsttindcn von Cbemnitz und Leipzig hier eingetroffenen billigen Sonderzüae insgesamt nahezu 7000 Reisende nach hier, so war der Verkehr in den zeitigen NachmsttagS- stunden aus der näheren Umgebung nach Dresden, veranlaßt durch die Vogelwiese, ebenfalls ein ganz gewaltiger Abends vermochten die Züge die Zahl der Heimkehrenoen manchmal kaum zu fassen. Insgesamt wurden von den hiesigen Bahnhöfen vorgestern 80 Sonderzüge abaesertigt.und zwar 16 auf der Pirna—Schon- dauer, 12 aus der Tharandt—Freiberger, je 2 auf der schlesischen und auf der Leipziger Linie. — Die Steinleker-Innung zu Dresden und Umgegend bicll am St. Juli unter Vorsitz ihres Obermeisters Bruno MroS die zweite ordentliche InnungSversammtung ab. Nach Begrüßung der erichiencnen Kollegen trat man in die Tagesordnung ein. in welcher zunächst zwei Lehr linge unter ermahnenden Worten durch den Obermeister zu Gesellen ge sprachen und denselben die bezüglichen Lehr- und Wanderbriefe auSaehän- digt wurden. Im weiteren berichtete der Obermeister über den vom 12. bis 1«. Mai d. I. in Berlin Nattgelundenen 7. Verbandstag de« Bunde» Deuticher Steinsetzer-Innungen, sowie namens der MeistcrprüfungS-Kom- miillon über dir ersolgte Meisterprüfung. Den Schluß der Verhandlungen bildeten verschiedene innere JnnungSangelegenbeiten. — Gering st e Jahrwasserticfen ans der sächsischen Elbstromstrecke sind am 30. Juli 1903 bei einem Wafserstande von 127 cm unter Null am Dresdner Pegel gepeilt worden: n. Zwilchen SchSna wlZl -kShm. Creme, und' Pillnitz (Führe, bei Renisiontrlatz Krippen, 7,» Im» bei Pillnitz, 111 Kar — Nochwttz. In der Nacht zum Sonntag sprang, zweifel los km Zustande geistiger Umnachtung, die Ebesiau eines hiesigen Einwohners auS Ihrer im 1. Stockweck gelegenen Wohnung durch das Fenster in den Hos hinab. Innerlich schwer verletzt wurde sie eine», Dresdner Krankenhaule zugesiihtt — Aus der Terrasse des K u r h a u I« o F r i e d e m a l d im Löbnitz- gründe steht gegenwärtig der allberühmie, über L'mjüorigo Morien- baum in ber Blüte und bildet ein« Schenc-ivürdiglerl von ganz cigcn- arligrm Reize. . . , — Hinsichtlich der an der Bergokadem > e Frciberg be stehenden Wohlfahrtseinrichtungen für Studierende ist inan bestrebt, diese, dem Beispiele anderer Hochschulen folgend, Weiler auszugestalten. Bisher bestand nur eine llnsastocrsicheruiw Es ist begründete Aussicht vorhanden, daß die willkommene Ein richtung einer bcrgakadcmischeii Krankenkasse schon im nächste» Studienjahre ins Leben treten kann. — I» Sed » ttz fand am Sonntag aus dem Marktplatze »nter reger Beteiligung aller Bevölkerungsklassen die Enthüllung des durch den Bismarckverein errichteten B > S m u r ck-D e»I inals statt. Die Weihcrede hielt Hcir Schnidirekwr Ohneiorge. der das Denkmal dem Schutze der Stadt übergab. Herr Bürger Meister Engclniann übeincil»» das Denkmal im Namen der Stad: und dankte in längerer Rede. Nach der Enthüllung wurden eine große Anzahl Kränze am Fuße des Denkmals lüedcigcicgt. Der Feslzug zählte ülicr 1000 Teilnehmer. — Am 30. »nd 31. August hält der Verband Erz- gebirgischcr Bienenzüchter in Stollbcrg seine dritte bienenwirtschafiliche Ausstellung ab. — Bei dem Gewitter am Sonntag abend tras in Klein- thiemig bei Großenhain ein Blitzstrahl die Scheune des Wirt- schastshesitzers Olio, die mit aller eingebrnchtcii Ernte nieder- brannte. Auch das Stallgebäude und oaS Wohnhaus wurden vom Fener ergriffe» und eiiigenichert. Ferner setzle Flugicuer Wohn haus und Stallgebäude des Schuhmachers Mantzsch in Flaminen. Hier wie dort konnte das Vieh gerettet weiden, doch ist vom Mobiliar vieles verbrannt. Mantzsch hat versichert, Otto nicht. — Roßwein, 3. Anglist. Der bisherige Vertreter im 27. ländlichen Landlagswahlkiciie, Herr Geh. Hofcat Tr. Mchriert. erstattete in einer Versammlung von Wählern ans genannie», Kreise im Gasthosc r» Etzdorf Bericht über seine Tätigkeit im Landiag. Die Versaininlnng beschloß hierauf einstimmig, bei der hevorstchcndeii Wohl für die Wiederwahl des seitherigen Abgeoidiietc» einzntretcn. — In der Nähe des OslvarkeS in Leipzig hat sich ein Iljährigcr Kaufmann L. aus Greiz, der zuletzt in Leipzig-Neustadt wohnie. aus unbekannten Gründen durch Erhängen entleiht. Im Parke z» Leip^ig-Euirltzich wurde am Montag Morgen ein elp-'g- extil - ä!' U. Zwischkn Pillnitz und Wilddrrp «et »iedeepoprttz, «S,d kn> «et der Nutzusnitzbrllcke, Dretzi-en, dii.Ii dm. . det der Piartenbrllit«, Treidln, vor ders., «S,!i dm Hl. Zwilchen WUdderg und Koitzsch gächl.-preuß. grenz«) det Stiderdruch, 7»,I> dm det Stoutz« Furt, 80 dm det JadnadachinOndunp, >07 dm in der an der an drr Mitte der Stroh- Mo». Fotzrrtnnr malkant« mallant« ö enttmeter 560 ISS ISO 160 160 ISS 14» 16V 140 14S 145 145 >°o 170 140 1,5 IkV I« ISO 145 ISS 1SV 150 Lte vorgehend anoeocdenen Stronillcllen »nd dte lUchtegen und die dadet gehenden wottrrtteten sind dte wirklich peinegenen, nicht die Fahr« oder Tauchttefen, dte jeder Schiffer sür lein Fahrzeug jolbst zu bcgtnnne» bat. — Am Sonntag abend in der 10. Stunde wurde die Feuerwehr nach Zellcscbestraße 9 zur Beseitigung von Regcn- wasser gerufen, daS insolge oeS starken Gewitterregens durch ein im Waschhaus befindliches Schlensenrohr einaedrungcn war und eine Wohnung im Kellergeschoß unter Wasser gesetzt hatte. lOiähriaer Eneiibahnschassner H. aus Gotha, zuletzc in Eutritzsch wohnhaft gewesen, erschossen ausgesnudeii. — Crimmitschau, 2. August. Tie hiesige arbeiterschaft hatte in ihren Versammlungen am 25. o beschlossen, an die Fabrikanten die Forderung auf Durchführung des zehnstündigen Arbeitstages, zchnprozentlgcr Lohnerhöhung sür Akkordarbeiter und Beibehaltung der Löhne für Hilfsarbeiter gerichtet und die Antwort der Unternehmer bis letzten Freitag erbeten. Diese Antwort ist bisher noch nicht erfolgt. Dagegen verlautet mit Bestimmtheit, daß zur Auseinandersetzung über diese Angelegenheit am kommenden Tonnerstag eine Zuiamincnkllnst der Fabrikanten und der Arbeiter stattsinden soll. Andererseits sind aber auch bereits den Arbeitern verschiedener größerer Betriebe - zumeist Vigogncspinnereieii — Lohnaufbesserungen bewilligt bezw. zugesagt worden. Im allgemeinen ist die gegenwärtige Stimmung unter ler Arbeiterschaft eine nicht gerade sehr zuversichtliche. — Die Firma Bnckskinsabrik Wagner u. Baumgarten, die bereits seit längerer Zeit Arbciterentlassungen vornahm, hat am vergangenen Freitag auch den Nest der bei ihr Beschäftigten ge kündigt und dürste Mstte August ihren Betrieb völlig cinstellen. Diese Maßnahme dürste in allererster Linie auf ungünstigen Ge schäftsgang in genannter Fabrik, teils aber wohl auch aus die bevor- stehende Arbeiterbewegung zurückzusühren sein. — Den bei der Firma Otto Ullrich in Werdau überZO Jahr« be schäftigten Kettenleimmeistcr Singer und Spinnmeister Röder wurde die silberne Medaille sür Treue in ver Arbeit überreicht. Beide Jnbilare wurdcn von den Inhabern der Firma noch durch je ein wertvolles Geschenk ausgezeichnet. — Bei dem am Donnerstag im Erzgebirge niederysganaenen Gewitter schlug der Blitz in die Brauerei in Neichenbach bei Waldenburg. Vom Blitzableiter obspringend, fuhr der Strahl zunächst durchs Mauerwerk in die Küche, zertrümmerte dort die Wanduhr, ging an den Gewicktskelten herab, zerspaltete eine An zahl Küchengeräte und schleuderte die einzelnen Teile derselben lustig umher, was einen sonderbaren Anblick bot. Von hier sprang er ab, den in der Nähe befindlichen Glasichrank meidend, machte ein Loch durch die Wand, waiff in der Brauerei, jeden- falls von der eisernen Braupfanne angczo-gen, Ziegclstückcn um her und ging dann unter der Pfanne in die Erde. Brond- und Rauchflccken. die der Blitz hinterließ, kennzcichnctc» seine Spur. Lln den Räumen war ein schwefliger Geruch bemerkbar. — Tief eingreisen in das wirtschaftliche Lebe» des- Erzgebirgs- städtcheiis Altenberg wird der unerwartete Zusammenbruch des größten dortigen iiidnstriellen Unternehmens, der Wittschen Holzfabriken, lieber das Vermögen des BcsitzeiS ist der Konkurs eröffnet worden. Es soll sich bei diesem Fallissement um verhältnismäßig große Summen handeln. Zinn Teil sollen soaar bedeutende Wechselfälschnngen vorliegen. Der Unternehmer ist stit 20. Juli flüchtig. Die Konkursverwaltung bemüht sich, den Betrieb zunächst weitcrznsühren. — Reichs-M ilitärger! cht. Ein gcmeingcsährücher Mensch, der zu der Sorte gehört, die eine längere Zuchtbausstrai der Strafverbüßung im Militärgcrichtsgefängnis vorzichcn, hatte sich in der Person des 1878 in Dresden geborenen, scbon osi disziplinell vorbestraften ehemaligen Monteurs, jetzigen Schützen Gustav Hugo Welch von der 3 Kompagnie des Scbützcn- Rcgiments vor dein Strafsenat des höchsten deutschen Militär- gerichtShoscs in Berlin z» verantworten. Die Anklage lautet aus vollendete und versuchte Fahnenflucht, Preisgabe von Dicnstgegen- ständcn, schweren und leichten Diebstahl, Sclbflecfreiung als Ge fangener und tätlichen Angriff gegen einen Vorgesetzten. Am 8. Juli v. I. erhielt W. den Befehl, das Pferd eines Oberleut nants nach dem Neustädtcr Tatteriall zu sichren, welchen Auftrag er ordnungsmäßig oussnhrte. Bald nachdem sich W. des Pfcrdc- entledigt hatte, ging er nach dem Hauptbahnhofe und fuhr von hier aus nach Italien, wo er sich längere Zeit arbeitslos herum- trieb. Dort lernte Welch eine Leivzigerin kennen, mit der er Anfang August nach Leipzig znrücknihr. W. wandte sich bald darauf nochmals nach Italien, trat aber die Rückreise einige Tage slätcr wieder an. Am 21 September wurde Welch verhafte!. Während seines Hernmtrcibens hat W. 1200 Mk. verftibelt, welch Hobe Summe er gespart bezw. durch Spielen erworben haben will. Indessen wurde fcstyestellt, daß er auf der Reise von Italien nach Leipzig einen Ltbflechcr nach Dresden machte »nd dort einem Rechtsanwalt 750 Mk bares Geld und 3280 Mk. in Papieren entwendete. Von Leipzig transportierte man W. nach Dresden ins Untersuchungsgefängnis des Militärgerichts Am 21. Februar entwich er von hier gelegentlich des Wafferbalens und trieb sich in der Stadt bernm, bis man ihn am 1. März in einem Cafo wieder feftnahm. Auf der Heerstraße machte W einen Fluchtversuch. Das Kriegsgericht der 32. Division erkannte aus eine Gefängnisstrafe von 3 Jahren. 5 Jahre E b re »rech! s- verlust und Verletzung in die zweite Klaffe des Soldatciistaiides Gegen dieses Urteil beantragten der Gerichtsherr »nd der An geklagte die Beriiftina, welche für W. den Erfolg hatte, daß die Ehrenrcchtsverliislstrafe auf 3 Jahre herabgesetzt und W. nicht aus dem Militärverbcmde ausgAchloffen wurde, dageacn wurden im übriaen die Berufungen verworfen. Mit dem Rechtsmittel der Revision lockst W. dieses Benisiinasurteil an, doch wurde eS vom Reichs-Militärgericht bestätigt. W. bat demnach seine Strafe im Festungsacfängnis lKönigsbrncker Straße! abznsihen und, die seit seiner Flucht verflossene Mililnrdiensizcit nach der Strafzeit abzud'enen. Nachdem W. meiste, daß sei» Leugnen betreffs des schweren Diebstahls bei dem Rechtsanwalt in Dresden vergeblich war, gestand er nach der Verhandlung vor der BenisiingSsnstanz den schweren Diebstahl zu, erzielte jedoch dadurch keine Zuchthaus strafe, welchen Wunsch er hegte, um so vom Militärdienst ganz rei zu kommen. , — Landgericht. Der 26jährige Schlosser Otto Franz' Schwiegt von hier, welcher schon mehrere Vorstrafen erlitten hat, teilt wegen Einbriichsdiebstalsts in drei Fällen unter Anklage. Mit Hilfe von Nachschlüsseln öffnete er in der Zeit vom 24. Avril bis 11. Juni d I. zur Nachtzeit 3 hiesige Schuhwarculäden und stahl von de» Vorgefundenen Waren Schuhe und Stieseln im Dresdner Nachrichten. Sic. 214. Seite ». M» TienStag. 4. August 1»«»»
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