Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.09.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030926018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903092601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903092601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-09
- Tag1903-09-26
- Monat1903-09
- Jahr1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.09.1903
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
verugrgedlldn „erMillbrlt»»«» bei I1,NL «wetmalli« Butt«,««, durch u»Ier, Siolai »»—»« und « Loim- und vionlo,« nur rtnmav durch au»»Lrt<,« am». » «e de.» «ckso «. Set «imaelleer Zuftrllun, durch dt» Poli»M. lohne veftellgelo!. im»«», laiid «U rntivrcchendrm Sulchla,«. N «chdru« aller »rtilel u. Orielnal- Nitteiluuae» um mU deutlicher Ouell«na«iabil.DreSd. NaLr.') «ilLtll«. Slachträali»« bona rar- anivrüche dleiben undrrüÄichttat: «uverlanste Manuikrwt« werden nicht aufdewabrt. rele»ram«-»drell«: «»chrlchte» »re«»«». StgrSllöel 1858. IHuminLlion8-I^s.t6rL6Q I»ai»l«rs1nla>i«l6r» ----- lOln^erlampl«», 21 tw s»e v8o«r rtsodar. tw«-«21 Hauotgeichäftsslelle: Maricnstr. 38 4V. Mresgen-kM. Annahme von Ankündiaunaeu vis „achmitlaas s Mir. Sonn- und NeierlaoS nur Maneninabe SS vo» II bis V»I Uhr Die ilvaltige Grund »eile ica. » Silben! so Pia . Ä» kiindiaunae» aui der Pnvalicile Heile iS Psg.: die rtvaltiae Heile als ,.i!i„- aeiandl" oder aui Terlieile so Pia. Än Nummern nach Sonn- und fteier- laaeu t. de« Livaltige Gmndzcileu so. 4v de», so und so Pia. nach de- ionderem Tan,. Auswärtige Am- traue nur aeaen AorauSdczaliluua. BeleadlLlter werden mit tvVia. berechnet. Sernivrechanichlub: ««t I «r. U und Rr. LUS«. i, RA« E»I Illl ll«»» Dauernde Sicherung und «elemlichr Sr- .? - Wr „ ^ . hithung der Bezüge aus einem Rapiiale. ft LebenSvers.-Vank So beträgt z.B. die jährl. Rente beim Aller » i/D 1» a » o I, « u von kii! «ru ! »li ! 7U Iabren 8 tz HG schließt au» ab: 7.8 s S.lö! >0.94 > iz.4«i7° d. Einlage. S tz S«n«e»>-/ft>e,tue in Dresden: <Seor-zr«n-^IIe« Sit. 8 ß ^ L Lklieäictiiz Z EI 8 o. m. d. u. Z ^ ! § vreklleo, !12 IMitiitzi' 8tl SW 32. ^ ft ß Ois .,IDr«««Invp kßi»el»pl« in A W88KN L lilljliet! r MSI Z NtOI AVU« Ull i »don«l8 ft ciuroh Uu< Iiliaiiellanx ^7 i6urt linibbs), Sloluseo, bllbslrasso klo. 12. »r Imi8lkor8v11s N. 8. V-LÄ8vdLÄ» 8Lll. E. i»*» Zur Krisis in Unga», Wahlkommissare. Häuser am Erispivlntz. See reise r«v«» VVItitzl». adenteuer. Bezirksausschuß. Fall Husscner. Die Musik iu St. Louis. Milimaßi. Witterung: Marin, § zunehmende Bewölkung. ' svnniilicilv, 26. September NW8. Zur Krisis ln Ungarn. Einen wilden Sturm hat die Stellungnahme deS Trägers der Krone zur Armeefrage jenseits der Leitha erregt, aber einen Sturm, der, so wüst er auch noch toben wird, doch schließlich eine wohltätige Klärung erwarten läßt. Der magyarische Chauvi- nismus ist allzulange und allzusehr verhätschelt und verzogen wor den, als daß er es alsbald zu ertragen vermöchte, daß sich Kaiser Franz Joseph auch einmal auf seine eigenen, ihm von der Ver fassung verbrieften Rechte zu berufen wagt. Die Ungarn sind in ihren nationalen Forderungen besonders deshalb so weit ge trieben worden, weil sich bei ihnen eine durchaus einseitige Vor- stellung von der Stellung des Monarchen in ihrem Staate fest gesetzt hat; sie waren seit länger als drei Jahrzehnten gewohnt, dah der König von Ungarn mit peinlichster Gewissenhaftigkeit beflissen gewesen ist, seine konstitutionellen Pflichten gegenüber der ungarischen Nation und deren parlamentarischen Vertretung zu erfüllen, während er seine Reckste kaum jemals zuvor mit dem Nachdruck geltend gemacht hat, wie es soeben geschehen ist in dem Armeebefehl von Chlopy und in dem Handschreiben an den Ministerpräsidenten Grafen Khuen-Hedervary. Der kaiserliche Armeebefehl war ein zunächst nur rein militä rischer Akt, durch den die Willensmeinung des obersten Kriegs herrn der Armee bekanntgegeben wurde: das Handschreiben an Len ungarischen Kabinettschef dagegen ist das entsprechende poli tische Manifest, ein verfassungsmäßiger, staatsrechtlicher Vor gang, der sich inhaltlich mit dem Armeebefehl vollkommen deckt, aber für den nicht der Monarch, sondern kraft der Gegenzeich nung der berufene oberste Ratgeber der Stefanskrone, der Ministerpräsident, die Verantwortung trägt. Das Handschreiben enthält im wesentlichen die Bekräftigung des in dem Armeebefchl festgelegten Standpunktes der Krone, daß das ihr übertragene Recht der unbeschränkten Verfügung über die einheitliche Füh rung, Leitung und innere Organisation des Heeres gesetzlich ver bürgt und daß sie entschlossen ist, cs ungeschmälert zu behaupten. „Und gleich wie Ich," heißt es in dem kaiserlichen Handschreiben, „jederzeit streng darüber wachte, daß die ans Grund des Ge setzes übernommenen Verpflichtungen von jeder Seite ehrlich und gewissenhaft erfüllt werden, ebenso bin Ich entschlossen, die Mir zustehenden Rechte ungeschmälert ausrecht zu erhalten und un berührt Meinen Nachfolgern zu überantworten." Diese könig lichen Rechte ignoriert die ungarische Unabhängigkeitspartei voll ständig, dergestalt, daß ihr die Berufung auf sie als Absolutis mus erscheint, als eine Beeinträchtigung der gesetzlichen Rechte der ungarischen Nation und des Parlaments. Franz Kossuth, der Führer des nationalen Radikalismus, hat es in der vor gestrigen Sitzung de- ungarischen Reichstages bestritten, daß der König in seiner Eigenschaft als oberster Kriegsherr einen dem parlamentarischen Willen gleichberechtigten Faktor der Gesetz gebung darstellt und befugt ist, Beschlüsse der Volksvertretung nicht anszuführen. Das würde nach seiner Auffassung eine Be schränkung und Verstümmlung der ungarischen Verfassung sein, die durch den Eid des Königs beschworen ist. Die Interpretation des Gesetzes, auch wenn cS sich auf die Organisation des Heeres bezieht, soll einzig und allein dem ungarischen Reichstage zu- stehen, und daher werden die Ratgeber der Krone, die für das Handschreiben an den Ministerpräsidenten verantwortlich sind, treulos und schlecht genannt, weit sie dem König einen selbstän digen Willen znerkannt haben. So ins Ungezügelte und Ungemessene sind die nationalen Machtansprüche der Magyaren durch Nachgiebigkeit und Ent gegenkommen gesteigert worden, daß diese sich nicht bloß in ihrem eigenen Lande der Krone gegenüber, sondern auch innerhalb der Gesamtmonarchie gegenüber der österreichischen Reichshälste als die eigentlichen Herren und Gebieter fühlen. Seit Jahren hat das politische Schwergewicht der habsburgischen Monarchie in Budapest gelegen: wiederholt sind die österreichischen Interessen den Rück sichten auf die Empfindlichkeit und Reizbarkeit des magyarischen Chauvinismus hintangesetzt worden, so daß es kein Wunder ist, daß es die Magyaren jetzt als eine Beeinträchtigung ihrer vermeint lichen Rechte empfinden und erachten, weil man sich einmal in Oesterreich ausnahmsweise w'eder auf den berechtigten Stand punkt der völligen Gleichberechtigung mit Ungarn stellt und daraus seine politischen Ansprüche ableitet. Ein starkes österreichisches Selbstbewußtsein waren die Ungarn nicht mehr gewöhnt, und darum bäumt sich heute ihr Nationalstolz gegen seine Geltend- machnng auf. Als die Krone seinerzeit ohne Einholung des Rates seiner österreichischen Minister seine Zustimmung zur Zurücknahme der Wchrvorlage in Ungarn erteilte, gab das Kabinett Koerber die Demission. Diese Demission, so erklärte soeben der österreichische Ministerpräsident im Wiener Neichsrate, habe er erst zurückgezogen, als er die Ermächtigung erhielt, dem Reichsrate zu erklären, daß in allen Fragen der Armee der gesetz lich« Einfluß der cisleithanischen Reichshälfte auch tatsächlich vollauf gewahrt bleibe. Diese Wahrung der gesetzlich verbrieften Gleichberechtigung Oesterreichs wird in Budapest als ein Ein griff in die Rechte der ungarischen Nation aufgefaßt. Franz Kossuth sprach vorgestern im Reichstage in agitatorischer Uebertreibung davon, daß der österreichische Minister-> Präsident bereits einen entscheidenden Einfluß auf die ungarischen Angelegenheiten übe, der dem Prinzip und der Tatsache der Souveränität des ungarischen Staates wider spreche und eine Verletzung der Verfassung sei, auf die der König den Eid geleistet habe. Man ersieht schon hieraus zur Genüge, wie not es tut, daß dem Demagogentum. wie es die Obstruktionisten der Unabhängig keilspartei verkörpern, endlick) ein festes: „Bis hierher und nicht weiter!" gcgenübcrgestellt wird, zumal sein Einfluß sich bereits tief in die Reihen der liberalen Partei erstreckt und deren Aklions- und Negierungsfähigkeit lahm gelegt hat. Vielleicht tragen die Exzesse, die sich die Kossuth und Genossen vorgesteni im Reichstage geleistet haben, dazu bei, die seitherige liberale Regierungs mehrheit zur vollen Erkenntnis ihrer Pflichten und ihrer Verantwortlichkeit zurückzusühren. Die Szenen, die von den Vertretern der Unabhängigkeitspartei heraufbeschworen wurden, waren selbst in diesem sturmgewohnten ungarischen Parlamente etwas beinahe Unerhörtes. Dem Ministerpräsidenten, den er neut und ausdrücklich die Krone mit ihrem Vertrauen beehrt hat, wurden mehrfach Ohrfeigen angeboten, und es fehlte offenbar nicht viel, daß die Worte zu Taten wurden. Ein Schritt indes zu der Entwirrung, die Kaiser Franz Joseph in seinem Hand- schreiben an den Grafen Khuen erhofft, ist insofern bereits ge tan, als sich die liberale Partei zunächst einmütig zu einem Ent schlüsse aufzurasfen vermocht hat, zu dem Entschlüsse nämlich, vorläufig, bis zur definitiven Konstituierung eines neuen Kabinetts, von einer programmatischen Stellungnahme in den Armce- fragen abzusehen. Die Fortdauer der gegenwärtigen Negierung stellt ja nur ein Provisorium dar: Graf Khuen hat erklärt, daß er durchaus nicht beabsichtige, endgültig in der Stellung eines Ministerpräsident,m zu verbleiben, daß er vielmehr diese Stellung deshalb nur übernommen habe, damit eine verantwortliche Person vor handen ist, welche die Krone deckt, und daß er durch die Ueber- nahme der Mission der Kabinettsbildung nichts anderes wolle, als den Kontakt zwischen der Krone und der Nation auf ver- fassungsmäßigem Wege zu vermitteln. Ob die Einigung der ge samten liberalen Partei aufrcchterhaltcn bleiben wird oder ob, wie man vielfach befürchtet, eine Spaltung unumgänglich ist, sobald es sich darum handelt, ein Programm auf dem Boden der politischen Grundsätze des kaiserlichen Armeebefehls von Chlopy zu vereinbaren, steht noch dahin. Zu Zugeständnissen in der Richtung der bereits von den Ministerien Szell und Khuen in Aussicht gestellten Konzessionen ist die Krone nach wie vor bereit; es scheint sogar, daß sie in der Nachgiebigkeit noch etwas weiter gehen will, als es bisher der Fall gewesen ist. Vollkommen neu war. was der Ministerpräsident in der Konferenz der liberalen Partei hinsichtlich der Militärbildungsanstalten mitzuteilen hatte. Hiernach soll zunächst die Stärkung des ungarischen Elements in der Armee durch Schaffung neuer Stipendienplätzc sichergestellt werden, und damit die ungarische Sprache in größerem Maßstabe als bisher gepflegt werden könne, soll m den in Ungarn befind lichen Militärbildungsanstalten der größere Teil der Lehrgegen stände in ungarischer Sprache vorgetragen werden. Dadurch er scheint die stärkere Geltendmachung des ungarischen Elements in der Armee sichergestellt, und auch die erweiterte Pflege der ungarischen Sprache ist dadurch garantiert. Durch den ungarischen Unterricht, so versicherte Graf Khuen, wird das ungarische Ele ment in der militärischen Laufbahn und die Empfänglichkeit sür die ungarische Kultur gesteigert werden. Die weitere Entwicklung der Dinge in Ungarn hängt davon ab, ob diese Konzessionen der Krone geeignet sind, die Liberalen in ihren nationalen Anforde rungen in militärischer Hinsicht bis auf weiteres zu befriedigen. Neueste Drulitnreldunsien von, 25 September. INachtS eingehende Devcsclicn befinden siil» Seite 4.» Berlin. sPriv.-Tel.) Die Königin-Witwe Margherita von Italien ist in Lübeck einactrofscn und bat das Rathaus, die Marienkirche und den Ratskeller eingehend besichtigt. — So wohl die Stadtverordneten als auch der Magistrat von Berlin haben es abgelchnt, an der En th ü l l un g des Richard Wagner- Denkmals und den darauffolgenden Festlichkeiten zu Ehren des Meisters offiziell teilzunehincn. Dieser Beschluß wurde in ge heimer Sitzung der beiden Körperschaften fast mit Einstimmigkeit gefaßt. Von den Stadtverordneten waren cs nur vier, die sür eine Beteiligung an der Feier stimmten. Berlin. tPuv-Tel > In unterrichteten .Kreist» wird nach der „Nat.-Ztg." anaenoiiimen. daß ei» Abkommen zwischen Frank reich und England bezüglich Marokkos zu erwarten steht Die anderen Mächte, einschließlich Deutschland, würden einem solchen Abkomme» keine Opposition mache», falls der Grundsatz der offe nen Tür für die Handelsbeziehungen gewahrt bliebe. — Mexiko ist amtlicher Bekanntmachung zufolge der Pariser Uebereinkunft zum Schutze des gewerblichen Eigentums beigetieteii. — Der Nus st and der Berliner Omnibusangestellten dauert fort. Die Ausständigen rufen das Gewerbegericht an und erlasse» einen Aufruf zur Boykottierung der Omnibusse. Die Bürgerichaft siebt dem Ausstande sehr kühl gegenüber; man hält die Arbeils- einstellung nach dem Entgegenkommen der Direktion für unberech tigt. Als gestern einige Nadnndrüdcr. die sich ei» Vergnüge» daraus machten. Fahrgäste und Arbeitswillige zu belästigen, vo» Schutzleuten sistierk winden, nahm das Publikum offen und rück haltlos für die Schutzleute Partei. Heute früh ballen sich auf - dem Devot der Gcstllschait so viel Angestellte und Arbeitswillige zum Dienst geineldet. daß der Betrieb überall mit der Hälfte der Wagen ausgenommen weiocil konnte. Berlin. tPriv.-Tei.) Dem Reichstage wird im nächsten Frühjahr eine Vortage zngehen. die 12 bis 15 Millionen forderc für vie Einführung der R o h r r ü ck l a u fg e s ct> ütz e. Tie während der Kaisermanöver mit diesen neuen Geschützen erzielten Resultate waren znsiiedeiisteUeiid. sie dienen mit den vorher gegangenen Schießverüichen lin Meppen usw. in Gegenwart dcs KnistrS) als Unterlage zu der neuen Vorlage. Bekanntlich 'ollen die jetzt im Gebrauch befindlichen Geschütze in Rvhnücklans- geschütze unigearbeilct werde». Diele Aenderung kostet sür icdcs Gelctiütz etwa 2MO Mk., so daß mit dein oben erwähnten Betrage die ganze Artillerie, so weit sie in Betracht kommt, renoviert und verbessert werden kann. Neben den sämtlichen Geschützsahriken wird die Firma Krupp den Hauptanteil an der Arbeit haben. Warnemünde. sPriv.-Tel.j Heute mittag wurde mit glück lichem Erfolge die erste Probefahrt der Lime Warnemünde— Giedser gemacht. Köln. Die „Köln. Ztg." meldet, augenscheinlich inspiriert, aus Berlin, daß man aus den Erfolg der Verhandlungen zwischen der Türkei und Bulgarien nur geringe Hoffnungen setzen dürfe. Die Versuche Bulgariens, sich direkt mit der Türkei zu einigen, dürsten darauf zurückzusühren sein, daß man in Sofia schon vor der gestern veröffentlichten Auslassung der russischen Regierung gewußt hat, welcher Wind aus Rußland weht. Sehr interessant sei für die russische Politik die Stelle der offiziellen Auslassung, aus welcher die Bulgaren ersehen mußten, daß die russische Politik sich gegen ein großes Bulgarien richte, und die nicht-bulgarische Völkerschaft in Makedonien an die bulgarische Herrschaft nicht auszuliesern gedenkt. Darmstadt. Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland sind mit ihren Kindern heute nachmittag hier einaetroffen und am Bahnhöfe vom Großherzog und den hier weilenden Fürstlich keiten begrüßt worden. Es fand kleiner Empfang statt. Bei dem Einzuge in die Stadt brachte die auf den Straßen ange sammelte Volksmenge den Fürstlichkeiten herzliche Ovationen dar. Darmstadt. Der russische Minister des Auswärtigen Grck Lambsdorff trifft morgen hier ein und wird längere Zer in der Nähe des Kaisers von Rußland verbleiben. München. Der Prinzregent ist von seinem Sommer jagdausflug in das Gebirge heute nachmittag hierher zurück- gckchrt. Breslau. In Heinrichsau (Kreis Münsterbergl sind l8 Peisvnen an Tyv h u s erkrankt. Nach amtlichen Ermittlungen ist die Entstehung der Seuche auf Verwendung des hochgradig verunreinigten Wassers des sogenannten Rohrbaches zurückzusühren In das Krankenhaus zu Hayna» wurden 14 typhuskranke Personen aus dem Orte Kreibau eingelieferl. Auch in Thommendorf im Kreise Brrirzlau kamen typhöse Erkrankungen vor. Wien. Abgeordnetenhaus. Die Abgeordneten Jro und Choc schließen sich als Antragsteller der gestern be handelten Dringlichkeitsanträge dem Dringlichkeitsantrag Placzek an, der die bedingungslose Entlassung der Drittjährraen am 30. September verlangt. Bei der hierauf folgenden Abstimmung Ivird dem Antrag Placzek die Dringlichkeit mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit zuerkamrt. In der sodann begonnenen Er- örterung des Antrags ergreift als erster Redner Dascynski das Wort. Paris. sPriv.-Tclck Der Baumeister Märiat, der im Aufträge des persischen Staates dessen Pavillon für die Welt ausstellung 1900 gebaut hat und infolge Zahlungsverweigerung und Schikanen gänzlich zu Grunde gerichtet ist, hat Persien beim Haager Schiedsgericht auf 316 OM Francs verflogt. Delcassc wirs die Angelegenheit ans diplomatischem Wege verfolgen. London. sPrio.-Tel.j Zu den Meldungen von einer großen geplanten Expedition nach Marokko kann der Pariser „Daily Mail-Korrespondent Mitteilen, daß Frankreich in Marokko mir nach vorheriger Verständigung mit England und Spanien Vorgehen werde. Daraus abzielende Verhandlungen seien seit 6 Monaten ii» Gange und dürsten bald zu einem Abkommen der drei Mächte führen. London. iPrw.-Tcl.s Die Note, in welcher König Leopold die im August von England ausgegangenen Vorstellungen betreffs deS Kongo staats zurückwcist. vertritt nach einer Brüsseler Depesche der „Morning Post" den Standpunkt, daß der Kongostaal als souveräner, unabhängiger Staat grundsätzlich keine Ein mischung fremder Mächte in seine inneren Angelegenheiten dulden könne. Sie erklärt die Berichte über gegen Eingeborene verübte Grausamkeiten sür übertrieben oder erfunden, behauptet, alle zur Kenntnis der Behörden gekommenen Fälle hätten die entivrcchcnde strafgesetzliche Sühne gesunden, und hält den gegenwärtigen Zu stand des Landes für zufriedenstellend. Handelsmonopole un Widerspruch zu de» Bestimmuiwen der Berliner Akte seien isicbt etabliert worden. Der ganze Ton der Note ist sehr entschieden und zuversichtlich. Sofia. Ter türkische Kommissar notifizierte der bulgarischen Negierung ein Jrade des Sultans an Hilmi Pascha, be'reffcnd dieEinstellung derVerfolgnngen in Makcdonien. Das Rcgicrungsorgan ,,Nov°Bek" tritt entschieden für den Frieden ein und führt aus, die Isolierung Bulgariens im Kriegsfälle gehe aus der Antwort der Mächte ans die bulgarische Note hervor. Belgrad. Der ncngcwählte sclbsländia-radikale Deputierte Marian Velkovitsch ist heule nacht im Dorie Strelac von un bekannten Personen eri ch o > s e n worden. Seine Angehörigen erklären, es handle sich um einen perlönlichen Racheakt. Rio de Janeiro. Der Lustschisser Santos Dumont hat sich gestern nach Frankreich begeben. Der brasilianische Kon- greß hat einen Preis von einer halben Million ausciesetzt zu einem Wettbewerb von Luft sch ifsern, der alljährlich in Rio de Janeiro stattfinden soll. New York. Admiral Evans hat in schärfster Weise seine Miß billigung über die Beleidigung des deutschen Konsuls tu Tichiiu durch einen betrunkenen amerikanischen Mariiiezahlnieistec Namens Nicholson ausgetpwchen. Das Kriegsgericht hatte nur aus Zurücksetzung im Avancement um fünf Punkte erkannt: Evans kaisierte das Urteil, eine zweite Verhandlung hatte jedoch dasselbe Ergebnis. Hierauf erklärte der Geschwaderchef in einem Generol- desehle den Genchtsspqich sür eine unerhörte Juslizkvmödic Nichvlwn verdiene die Ausstoßung aus der Marine. Die drei * Z-? -rs» Ge-»-»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite