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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.11.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051125017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905112501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905112501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-25
- Monat1905-11
- Jahr1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.11.1905
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OiMMe- Imiilmiriek lU MiMülr. IN ck» L«h«e»tl» Li «»pa«dl» ri»ir«» L««« i» ö«Q ki'MN. Letten. LnüM. LrmbSaüera. Vreden. Odrrioeen ^L. »ossrue» LobwooluroL-». - ^ - - »»»««, Nanlinktsn » »"-> Uvilüvllvlt t»»va I-»a»'>» «ttkvn-u u »«^Ud. v»l»u»<!l> L»ll> «Ul», t-tviu, U«n>it»tM«»t. — Liu» t t all« >D» ItVUU^V, UM" «w UreieUN»»»»» mebu» »»«I »«»««» öob»at»»««e. tcn läntel Uü P,ü '^u 25 Fl. netr«, s leckauf »l,e. NU er) > 38.1. I«» r«uch. ?ulte u. ke aller n. Kön nt tsche, lolljal.- Ziekie», > gedr. >gaffe3. chreib- lausen -iftvr. >/^-s) r. 3« rieb nen Vre-de» .chtsch« LertlichcS und GSchsischeS. — Ueber die Zufluchtsstätte für arme Wöch nerinnen lFrauen oder Mädchen aus dem Volks, Dürer- straße 122, wurde in der letzten Monalsverjammlung des hie»; jigen Fraurnvcreins zur Fürsorge jür die weiblich« Jugend am 21. November eingehend berichtet. In dieser Anstalt, sür die im vorigen Jahr der Verein auf der Dürerstraße ein eigenes Heim euoarb, finden Wöchnerinnen mit Kind nach ihrer Ent lassung aus der König!. Frauenklinik Aufnahme, die erste Woche unentgeltlich, dann für 50 Psa^ täglich; es ist Raum sür sünszehn Wöchnerinnen vorhanden. Eine in der Wöchnerinnen- und Säuglingspflege erfahrene Hausmutter besorgt die Haushaltung. In den 13 Jahren ihres Bestehens hat die Anstalt in mehr als zweitausend Fällen Aufnahme gewähren können. Auch aus dem Stadlkrankenhause, sowie von auswärtigen Gemeinden. Polizei- ämtern. Dienstherrschaften werden dem Hause Pfleglinge zuge wiesen. Das Werk wird durch besondere Beiträge von Freunden der Sache bestritten. Eine Anzahl gröberer Zuwendungen, von denen auS dem letzten Jahre berichtet werden konnte, beweisen, wie das Verständnis sür dieses schwere, aber gesegnete Liebes- werk in erfreulicher Weise zunimmt: darunter war auch ein Vermächtnis von 300 Mk. und ein« Schenkung von 500. Mk. Vorsteherin ist Frl. Helene v. Friede, Dresden, Dürer- strakc 122. Die Anstalt dark edeldenkenden Menschenfreunden angesichts des bevorstehenden Weihnachtssestes zur Unterstützung warm empfohlen werden. — Im Bezirksausschuß der Könlgl. Amtsbaupt. Mannschaft Dresden-Neu st adt wurde gestern, Freitag, nach Ordnung geschäftlicher Angelegenheiten der Beztrksvcrwaltnng und Beiirks- anstatt d-e B r k ä i» p f » n g der T u k e r k u l o i e durch weitere M >ß- »atgnen besprochen, sowie die Fraae wegen Herbeiführung einer Aenderuna in der Erbeb«»g der Bezirks st euer erneut erörtert, um im nächsten Monat dem Bezirkstag« Vorschlag« machen zu können. Dte spezieller» Be spreuung der T»berkulose-Mas,»nbmen setzte man ins nach Wiedergeneiuna des Herrn Rittergutsbesitzer Grasen B-übl aus Seisersdors aus. ebenso die Verminderung »es Slammvermögens der Gemeinde B ü t> l a » durch un entgeltliche Abtretung eine« TrennüückeS von einem Flurstück an das Kirchrntrhen. — Die Höbe des Iabr.-S-ArbeitSoerdienstrs der land - und sorltwirtichastlichen Arbeiter wurde aus die nächsten süns Jabre srktgesetzt. — Da« Gesuch »es Alfred Trent in Dobritz um Erlaub nis zun, Betriebe der Schnntwirtschast und de« Branntweinichankcs wurde wiederholt abgewiesen, ebenso in nichtöffentlicher Verhandlung die Geiuche der v rw Wrtzig in Dnrrröbrsdors um Erlnnknis »um Betriebe derScdank- wirli-daft, des Restaurateur« Leuschuer i» Blaiewitz um Uebett'ggung der Befugnis ,»m vollen Schankwietschaftsbelrtebe i,n Ggsibaus zur goldenen Krone, des Verein« „Iuaendknsino" zu 'ktzeißia um Etulrggung in die bc- bördlübe Verctnstanziiste, inaleiche» je ein Rekurs de« Wirtschgstsbelitzers Huble in Bübiau gegen die Höbe seiner Heranziehung zur Grundwertiteuer, de« Rechtsainvatts Dr. Tbeniu« in Dresden gegen sein« Heranziehung »u den Abgaben in der Gemeinde Nieoerlößnitz und der beide» Aktiengelell sibasten ..Automat" in Diesoen und »Für auiouinliichen Verkauf" m Berlin gegen ihre Heranziehung zur Anlomatensteuer rn der Gemeinde Lvschwitz. — Genebmigt soweit zuNändia, sonit aber befürwortet wurden: die Emziebung eines KoniinuuikaiionaweacS von Leppersdorf in der Richtung aus Großröbrsdors nach dem Ltoirlssorstrevier RübrSdors als öffentlichen Fakrweg. ei» Nachtrag zu den oriSaeft'tzltche» Poischristen über die tz»lw«sftr»»g der G-undstücke im Gemeindebezirk Radebeul. ein Nach trag zu dem Statut iür die Sparkasse zu Schönfeld, die Bildung des Reservefonds betreffen», die neue Anlage».Ordnung der Gememve Walms dost. eine Disinemöratton eines zu Bauzwecken verlausten Flurgrundstücks in Loschivib, iowie die Getucke Hugo Halms i» Bübiau um Uedcrtragung der Besugiuffe zum Betriebe der Schantwirtichasl einschsteßlich des Bräunt nemschank«, zur gewerbsmäßigen Veranstaltung von Sinalpielen im „Raiieigartei," während der Dauer der Zwaugsverwaltung diries Grund ßütk«, Aloin Soecks in Klotzsche »m Nebeiiragung der Befuguiffe zum Be triebe der Gatlmiillchatl riuschließüch des Branntweinschaiiks. zum An« spannen sRealrecht), zum Krippe,»etz,- und regulalivmäßigen Ti ntballe» in dem Gtundbücke „Zum S» 'iikhüdel", tonne zur B treibung zur Schank- wirtickasl einschließlich de« BranntwetutchankS in dem «pachteten Wald park« und Friedrich Mrisels in Radebeul um Uebertrnguug der Befuguiffe zum Betriebe der Ganwirtschast einschließlich oes Brauutiveiuschgnke«, zum Austpanuen, Abbalten reaulatiomäßiger Ta»zvera»ü,i»»ge» und allsonn- täglicher Zaaziuusik nach dem b inuoiorte währen» des SoinmerhaldjabceS, sowie zur Veraiisiattung von Singspielen im „Alberischlößchen". — Vom Vorstände des Sächsischen Scknhmachcr-Jnnungs- Vcrbandcs sind die Schuhmacher Sachsens zu einer Versamm- luiig sür morgen, Sonntags nachmittags 2 Uhr, nach dem Jniium.sycuise zu Dresden, Schefselstrasie 10, eingcladen » -rden. ^il>eck dieier Versammlung ist die Gründung einer sächsischen Schuh in acher-Genoisenschaft. Die Anregung geht von Tresben und Leipzig ans und ist mis die Errichtung einer Produktiv-Genossenschast tGenossenscl-astssabrill gerichtet. - In der Monats-Versammlung der Ortsgruppe Dresden des GebirgS-Bereins sür die Sächsische Schweiz am 21 Noveitiber im Vcreinslokale „Drei Nabe»" sprach Herr Vwsesior Gravelins über „Mensche» und Berge". Bezugnehmend ans ein im Jahre 18-10 erschienenes Werk. Krieg, Acftbekik der Geographie", stellte der Herr Vortragende an der Hand zahlreicher Beispiele die innige Beziehung des Menschen zu der ihn umgehenden Bodengeslaltnng fest. I» Kürze die Svmmerfrischenorte Limla. Dardschiiing u. a. m. des Himalaia- Gebiracs slreifend, die durch ihre gciniidheillichcn Wirkungen in so enger Wechselhezichnng zur Anfrechterhaltung der hrilischen Herr schaft in Indien stehen, hesprnch er dann den Einfluss der infolge der ansteigende» Bodenerhehimg Deutschlands bcdinglcn mittleren Jahrestemperatur ans die Bvdcnpiodnklivn. um schliesslich die ab schließenden und schützenden Einwirkungen der Gebirgs»iasse» zu teimzeichnen. Tie dlnsbreitmia der Nordanicrikaner nach dem Ucherschreitc» des Allcghanhgchirges in den weilen westlichen Lai'dslrecken machte ihnen erst den Blick freier und dewirkte de» beitviellvse» Ansjchwnitg der Union. Die kontervative Hkatur der Gehiiashewohiier wurde an einigen Beispielen erläutert. Reicher Deisall ward den geistreichen Ausführungen deS Redners zu teil. In dem darauf folgenden geschäftlichen Teile widmete der Vor sitzende Herr Ol'erlchrer Martin dem verstorbene» Herausgeber der „Mitteilungen des nordböhmischen Erknrsions-Klnbs". Vwsessor Pandler, eine» warm empfundenen Rach-iif und gab sr'dinm bekannt, das der diesjährige Ueherschntz der Bootsfahrten »ui der Obere» Schleuse über !100 Mark beträgt und die Summe in die Unterstützungsknsse der Ortsgruppe Dresden flieht und auch diksis Jahr in alter Weise zu Wcihnachtsspcnden für HilfS- debuisiige im Vereinsgebiete verwendet wird. Mit einem Hinweis a»t das an, 5. Dezember stattsindende Stiftungsfest in Form eines VknenabendS i» den „Drei Naben" schloß der Vorsitzende die stnrkbchichte Versammlung. - Aus dem Jahresbericht des Preußischen Hilfs- bereins zu Dresden für das vierte Bereinsjcchr vom 1- Lltober 1904 bis 30. September 1905, der seine segensreiche Hilis- and Unterstützungstätigkeit unter dem Ehrenvorsitz des preußischen Gesandten Grafen Dönhoff ausübt. entnehmen wir, das sich die Zahl der Hilfesuchenden in rascher Zunahme be findet; ,m Geschäftsjahre 1902 meldeten sich 267 Hilfesuchende, 1903: 553, 1904 : 773 und im vergangenen Jahre 1099. Nährend der Wintcrmonote wurden die UnlerstHtzungstage jeden Mitt woch im Gebäude des Vereins gegen Armennot und Bettelei, Elbgäßcben 8, obgehalten; es mußten oftmals bis zu 50 und 60 Perwnen gehört werden. Die vier Sommermonate über wurde der Verein offiziell geschlossen, allein der Hilsskommissar mußte doch noch 76 Fälle in seiner Wohnung erledigen. Der Rechnungsabschluß weist einen Umsatz von 4451,47 Mk. nach, von dem 2343,77 Mk. für Unterstützungen ausgegeben wurden. An Mitgliedern zählt der Verein 312. - Am Sonntag hielt der Mannergesangverein „Lieder- kre i s-Ha r m o n i e" im Saale des ,,GoeU,cgortens" in Wasewitz feine KirmeSfeier ab, der rn den NachmittagS- stundcn ein Damenkofsee vorausging. Die zahlreichen zwischen den einzelnen Tänzen eingestreuten Solo- und Enjemble-Vor- lräae, fast sämtlich humoristischen Inhalts, sowie eine Anzahl größere, flott gespielte Chöre, darunter KoschatS prächtiger Walzer „Am Wörther See", erzeugten durch ihre vorzügliche Ausführung gleich von Anfang an die rechte Kirmesstimmung, die denn auch die Mitglieder des Vereins noch in vorgerückter Stunde fröhlich zujammenhiekt. Herrn Fabrikanten Ad. Eck hardt. dem Vorsitzenden, der gleichzeitig seinen SO. Geburtstag feierte, wurde erne wertvolle Statue überreicht. . — „Die menschlichen Leidenschaften" laiitet das zeitgemäße Thema eines Vortrags, den Herr Dr. med. Ritter heute abend 8 Uhr in der „Wissenschaftlichen Bereinigung Kos mos" halten wird. Karten zu diesem Vor trage zu 1 Mark find im Bureau der Vereinigung in Blaiewitz. Deutsche Kaiter- Allee 18, in Petzolds Buchhandlung. Bürgerwiete 1, und bei Alexander Schörke, Nürnberger Platz 5. zu haben. — DaS Grimmaische Ecce ist an die Mitglieder des Vereins ehemaliger Fürstenschüler von der Bezugstelle Allmarkt Nr. 6, 2. Etage, Dresden, verschickt worden. Das von Herrn Pastor einer. Scheuffler >n Klotzsche-Königswald fortgetetzte Werk beginnt mit dem Verzeichnis der Verstorbenen, deren Zahl : auf 40 gestiegen ist. Den Lebensläufen der einzelnen Ver storbenen rst meist ein Bildnis beigesügt. — Prinz Borwin von MecklenburgoStrelik kaufte im Magazin sür Atnaleurpholographie von Carl Plaul. König!. ! und Prinzl. Hoflieferant, Wollstraße 25. — Die Feuerwehr wurde gestern nachmittag i» der 5. Stunde zu einem im 2. Stockwerk des Hauses Bautzuer Straße 44 entstandenen Küchenbrnnde alarmiert. Das ver mutlich durch achtloses Wegwerfen eines Streichholzes verursachte. Feuer zerstörte einen Korb mit Holz und beschädigte den Fuß- ^ boden, konnte aber von hinzugecilten Leuten rasch gelöscht werden. — Bon der Finna v. Hadn L Iaenick» vier. Buch- unv Kunst- Handlung. lind empiedlenswerle literarische Iatireebenchle und Weihnacht«-1 karaloae erschienen. — Auch die Königl Säas. Hotducvüandliing B. Bur dach, Wonnitz L- Lebmann, Schionilrasi« SL bat einen beachtenswerten literarischen Wegweiser berausgeaeben. Bei beiden Firmen sin» die neue- j lim Bücher usiv.»z» baden, dre sich zu Werbnachtsgeschenle» uiw. eignen, i -- Am 18. November wurde in Leipzig der 17jährige' in - chlvsser Küfner aus Bayreuih Weyen Verdachts, Wohnungen unter falschem Namen elngeimetet und darin Tffebstähle verübt zu haben, verhaftet. In einer solchen Wohnung hat er Legitimationspaviere auf den Namen Gräbner zurückgelassen, die er in Gera gestohlen hat. Es steht nunmehr lest, daß Küfner derselbe ist, der am 15. November in Gera den 8->jLhrigen Rentner Scheer mittels Hackmessers verletzt hat, als ihn dieser bei einem Einbrüche überraschte. Ter Festgenoni- niene hat auch gestäiidigcrmahen in Schwcinfurt, Nürnberg, Gera und Sceligcnstadt größere Beträge gestohlen. — In Nendörfchen bei Mittweida geriet der 60 Jahre alte Arbeiter Wals in die Transmission und erlitt eine» schweren Schädelbuich, an dessen Folge» er bald starb. — Bei Gelegenheit der am 20. d. M. in Wurzen im ,,Schweizergarten" aüqehaltenen Äbendunterhaltung der Bürger- schützengilde überreichte Herr Dr. Graf v. Könneritz der Glloe zur Ausschmückung ihrer neuen Schietzhalle ein Bildnis König Georgs. — Ein Streik in der Metallwaren-Fabrik von M. Böhme in Scheibenberg ist deshalb ansgebrochen, weil der Inhaber der Fabrik einen Arheiteraiisschuß als Verhändlnugsorga» sür die Wünsche der Arbeiter nicht anerkaniitc. Um ans den Fabrikbesitzer einen Druck nusznübe», traten die Leute in den Ansstand. Außerdem verlangen sic, daß zwei entlassene Arbeiter wieder ein gestellt werde». An Stelle der 42 Ausständigen melden sich viele neue Arbeiter in der Fabrik an. — Mittwoch früh ist in Reichenbach i. V. das Wohn haus des Syinnereimitbesitzers Eberl niedergebrannt. Die Arbeitertamilie Spindler hat dabei Hab und Gut cinge- büßt, da ihr von den Flammen vernichtetes Eigentum nicht versichert war. — Der Rentner Geier in Dobgowih bei Löbau feierte mit seiner Ehefrau die goldene Hochzeit. Vom Landes- konfittorium wurde dem Jubelpaare erne Bibel geschenkt. — Auch in Wilthen konnte der Auszügler Johann Lehmann die goldene Hochzeit feiern. — In Bernbruch b. Kamenz wurde am 22. d. M. der 66 Jahre alte Rentenempfänger Karl Heinrich Prike aus Cbers- dors infolge Sturzes aus dem Fenster tot aufgeiunden. — Bei der Spar- und Darlehenskasse zu Rosenthal, einczctragene Gcnojsensckrast, ist durch eine Revision ein Fehl betrag in Hölze von ungefähr 12 000 Mark ausgedeckt worden. Der Kassierer hat darauf beim Amtsgericht Kamenz selbst Anzeige erstattet. — Die Torganer Strafkammer verurteilte in der letzten Sitzung den Slalionsgehilsen Moritz Reinhold aus Finsterwalde wegen schwerer Urkundcnsälschuno und Unterschlagung zu 9 Monaten Gefängnis. R. besaß früher ein Geschäft von Jlluminationslaternen in Dresden, das indes mit der Zeit l immer weniger florierte und schließlich einging. Er ließ sich l in E l st e r w c r d a als Bahnarbciler annchmen und wurde, da ' er sich anstellig und schreibgewandt zeigte, mit der Verein- nahmung der Frachtgelder betraut. In seiner Eigenscha't als Kassierer machte er bis ziii» Jahre 1900 znrückreichende Unter schlagungen. Es Handelle sich dabei um Gelder, die an die Hanptkasse in Dresden abziiliesern waren und deren Höhe ! 1745 Mk. 45 Psg. scs wurde» 117 Einzelsälle nachgewiesen) ! betrug. Die Unterschlagungen blieben deshalb so lange uncnt- ! deckt, weil eine eigentliche Kasscnkontrolle niemals stattgesnnden hatte. Erst bei einer Revision im September wurden die Ver- ! untreuungen ruchbar. Wegen AmtSunterscblagnng konnte R. : nicht zur Verantwortung gezogen werden, weil er die Beamtcn- eigenschast nicht besaß. — Um die Unterstützung hilfsbedürftiger Ausländer handelte cs sich in einem Streitfälle, der das , sächsische Oberverwaltungsgerrcht beschäftigte. Ern i zuletzt in Neustadt i. Ca. wohnhafter Schleifer, österreichischer Staatsangehöriger, wurde wegen Geisteskrankheit vom dortigen Ortsarmenverbande in die Lcnidesanstalt Sonnenslcin gebracht. Die bierdurch entstehenden Verpflegkosten in Höhe von täglich 4 Mk. trug zunächst der Ortscirmenverband, der aber Ersatz vom Staatsfiskus, der für hilfsbedürftige Ausländer zu sorgen hat, verlangte. Der Fiskus leistete Zahlung nach dem Tarife in Höhe von 1 Mk. täglich, wollte ober davon noch den aus den allgemeinen Verw»altungsa>iNvand entfallenden Anteil in Abzug bringen. Die KveiShauptmannschaft als Verwaltungsgericht er- i klärte dies jedoch für unzulässig, mit dem Bemerken, es fehle an einem Rechtssatze, wonach ein Ortsarmenverband auch noch sür eine Staatsanstalt den allgemeinen Berwaltungsanfwand zu bezahlen hätte, dem Staatsfiskns somit das Recht zustande, bei Erstattung von Auslagen an Orlsarmenvcrbände sich den aus den allgemeinen Vcrwaltungsauswand einer Landesanstalt entfallenden Anteil selbst in Abzug zu bringen. Aus die Berufung des Beklagten hin hat daS Oberoerwaltungsgerichr einen ent gegengesetzten Standpunkt eingenommen, indem es das anae- fochtene Urteil dahin abänderte, daß der Staatsfiskns auch vci einer Landesanstalt die Kosten des allgemeinen Verwaltungs- ausivands bei Ersatzleistung abziehcn darf. Zur Begründung wurde bemerkt, der Ortscirmenverband ha^e die Verpflichtung gehabt, sür den Mann zu sorgen; ob er sich dabei einer Landes- anstalt bediene, bleibe ohne Einfluß. — Landgericht. Der 1853 in Koburg geborene, in Höckendorf wohnende und wegen Sittlichkeits-Verbrechens vor- bestrafte Tapezierergehilfe Franz Reinhold Loh gen. Dietze nahm Anfang August mit drei schulpflichtigen Mädchen unzüchtige Handlungen vor. Die 5. Strafkammer diktiert ihm nach geheimer Beweisaufnahme 2 Jahre 6 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust zn; 2 Monate Gefängnis gelten als verbüßt. — Wegen Untreue hat sich der Bademeister Friedrich Hermann Richter aus Niederrathen zu verantworten. Der Angeklagte wurde zu Weihnachten vorigen Jahres vom Amtsgericht Pirna znm Vor mund zweier minderiähriger Vorüber bestellt und bekam die Verwaltung über ein Vermögen von 2098 DU. Statt daS Geld mündelsicher anzulegen, veroraucht« er es in seinem Geschäft, hat jedoch nachträglich auS Mitteln seiner Frau 2080 Mk. Ersatz geleistet. In Anbetracht des groben Vertrauensbruchs erkennt das Gericht auf 1 Jahr Gefängnis und nimmt den Angeklagten sofort in Haft. — Der wegen Eigcittuinsvergehcns mehrfach vor bestrafte Arbeiter Johannes Hentschel auS Dresden unternahm am 17. Juli mit einem Freund« eine längere Bierreise, bis beide in einem Restaurant in der Neustadt landeten. Als der andere sein Portemonnaie mit 20,65 Mk. Inhalt aus den Lisch legte, provozierte H. einen Streit und ließ das Geldtäschchen m einem Strumpfe verschwinden. Ein herbeigerujener Gendarm ncchm ihm d,e Beute wieder ab. Hentschel hat den Rücksalldiebstahl mit 10 Monaten Gefängnis und 2 Jahren Elwverlust zu büßen — In aeheimer Sitzung lzaben sich wegen SilllichketlSverbrechens nach 8 l76,3 des Strafgesetzbuches zu verantworten: der 16jäh- rige Fortbildnngsschüler Otto Bruno Höhne und der 13jährrge Schulknabe Karl Willzelm Koll, beide aus Wrkwitz bei Pillnitz. H. erhält 8 Monate Gefängnis unter Anrechnung von ! Monar, K. 6 Wochen Gefängnis. — Ler 33jähriqe, mit mehr als 12 Jah ren Zuchthaus vorbestrafte Kellner Theodor Hohenstein wurde Milte Juni nach Verbüßung einer mehrjährigen Stra'e aus dem Zuchtlzause Tbaldheim entlassen und unter Aussicht eines Kri mi nalgendarmen gestellt. Er wandte sich nach Straßburg i. E und richtete am 16. Juni eine Postkarte an de» Beamten, welche ein Hoch aus die Sozialdemokratie und schwere Beleidigungen des Königs von Sachsen enthielt. Hohenstein wird in geheimer Sitzung wegen Majestälsbeleidigting zu 2 Jahren GefänaniS verurteilt. — Tie 1877 in Breslau geborene, zuletzt in Sachsen dorf wohnhaft gewesene und mit 2 Jahren Zuchthaus vorbestrafte Dienstmagd Anna Marie Emma Grahl machte am 8. Oktober dieses Jahres aus einem Tanzsaal in Cotta die Bekanntschaft eines Ziegclmeisters, unternahm mit dem neuen Freunde einen Abendspaziergang und stahl ihm dos mit 30 Mk. beschwerte Portemonnaie ^»is der Tasche. Die 3. Strafkammer erkennt 1902 für seine Ehefrau einen Wagen mit 2 Pferden saufen und erhielt dazu vom Schwiegervater 1000 Mk. H. schloß den Kau' ab, steckte die 1000 Mk. ins eigene Geschäft, fälschte eine Quittung über Bezahlung des Knnspreises »iid täuschte damit den Schwiegervater. Ta er sich bis jetzt in Lnrewbnrg ou'qc- halten lnit. konnte nickt eher gegen ihn verhandelt werden. Das Urteil lautet an? 4 Monate Gefängnis. . — I»> Ges»gsts bereiche des Evang.-lntb. Landes ko ns ist«,-in ms sind ,u besetzen: Dan Diakonat ,» Oschak tEpbarai or». Kl III ä. Kollalor der Stad,rat: - das 2. Diakonat zu Grohenbni» <Epl)oralorl>, Kl. II, Ztollator der Stadtrat. Vereiuskalcnder kür heute. „Allemannm". Vereinigung chem. Einjährig-Freiwilliger: Versammlung, Re»c»irant Knestt. Allgemeiner Hansbcsitzer.Verein: Vortrag, „Drei Naben", 8 Uhr. ..Kosmos": Vortrag, Blaiewitz, Deutsche Kaiser-Allee 18, 8 Uör. Literarischer Verein: Vortrag. „Meinholds Säle", 8 Uhr. Verband K. 2. Militärvercinc Dresdens: Vortrag, „Tivoli 8 Uhr. — Ans der Geschästslvelt. „Sch I ci r a s s e n l a n d" ist dar- neueste Gescllschgsts- und Unterhalt ungs spiel, welches das Dresdner Spielwarenhans von B. A. Müller, Königl. Sachs. Hoslieserani, Prager Straße 32/34, als interessante Weihnachts-Neuheit herausbringt. „Schlaraffenland" ist sowohl sür kleinere Kinder als Aiisstellmigssvict, wie auch sür größere und große Kinder als amüsantes Gesellscka'tssviel höchst unter- haltend. Es ist kein einfaches Phantasieipie! sondern infolge der drastischen, überaus originellen Darstellung des bekannten Mär chens durch einen bekannten Illustrator so recht sür heitere und vergnügte Kreise bestimmt. Man findet den Wegweiser, ißt sich durch Kuchenberge mit Zuckerhüten durch, labt sich an ge bratenen Tauben, Hühnern usw., an den Bäumen hängen Brät- chen, Würstchen-Zäune stehen vor Kuchenhäusern, der Brunnen spendet Schokolade, Wein ». a. m. Man wird Schleiraffe und wer Glück hat. Bürgermeister aber König. Ausgestattet mit zahlreichen humoristischen Figuren und Bildern, großem, schönem Spielplan usw. bietet es, zum Spiele ausgestellt, ein originelles Bild und wird überall als Weihnachtsgeschenk Freude bereiten. Börsen- und HandelSteil. Dresdner Gardinen- und Sdttzen-Manusaktur. Aktiengesellschaft in Dresden. Aus Grund d^ in vor liegender Nummer veröffentlichten Prospektes sind 250 vno M. junge Aktien der Gcsellichast Nr. 2Svl bis 5150. die seiuerzrit zwecks Hrwerbung der Finna Oerirl L Co. in Falkenslein i. P. ansgegeden wurden, zum Handel und zur Noii, an der Dresdner Börse zugciaffrn worden. Wie in dem Prospekt »li'geteilt wird, ist die Gesellschaft augenblicklich zusrieden st eilend beschäftigt; der Umsah bat ff» in den biSber pcrlnusenen vier Monaten gegen die gleiche Periode deS Vorjahres weiter erböht. Dresdner Malzfabrik vorm. Paul König i'n Dresden. Die gesiern in Geaenwart von tö Aktionären mit 71« Stim men stattgefiu'dene 17. ordentliche Generalversammlung genebmigte ohne Debatte die Iahresrechnnng siir l!wi 05, sprach die Entlastung der Ver waltungsorgane aus und setzle die Dividende ans 3 V« für die Vorzugs aktien Lit. ä selb Die Auszahlung erfolgt sofort bei der Dresdner Bank und an der Kesellschaslstaffe. Ankauf der Karbitzer Ko hlenbergbauaesellschafl „Saxonia" durch die Deutsch-Oe st erreichische Berg- werkSgesellschast in Dresden. Der im nordmestböhmilchen Brannkoblenrevier gelegene gesamte Montanbesitz der Koblenbergbaugesell schast „Saronia" wurde, wie bereits gemeldet, von der „Deutich-Oester- reichiichcn Bcrgba»g«scllichast"-Dresden sür rund 2.25 Millionen Kronen angckanst. Der Grub,»besitz der „Saronia" bestand nach den „L. N. N." ans den Schächten „Friedrich" und „Wilbclm" in Nörditz und dem „?ldoli- Ernit-Schacht" in Schönscld «Sesaintiorderuna I M rund 152 00« Tons», ferner in unanfgeschloffenen Grudcnmaßen in Prohn bei Brüx und Ober leuiensdors <nächst Bruch), in weiche» der Abbau bisher nur in kleinem Umfange betrieben wurde. Größtenteils ist das Grubcnield noch unverritzl. Leipzig, 2. Rov. <Priv.-Tel.) K L m in l i n g S - A u k t i o n. Von den ausgestellten SM 000 Kg. wurden 50 NM Kg. verkauft. Es waren wenig Näuser verirrten. Australier unverändert, La Plata und Croßbreds waren vernachlässigt. Akticnbrau-Verein Plauen i. V. Infolge der schon in, vorigen Jahre vorausgesebeuen höheren Branmaterialienpreiie, höheren Löhne »nb des weiteren Niederganges des Erwerbslebens am Platze, sowie der ungnnstiaen Witterung bat sich laut Rechenschaftsbericht sür IM -1905 das Gesamt- rgrdnts gegen das 'Vorjahr vermindert. Es kamen t2l <XX> Hello liier zur Verschrotung. Der gesamte Ueberschnß beträgt 518 «Oü M., aus welchem na» Abschreibungen von 272 385 M., Dotation der Reserve» und des Untcrstvtz»»asso»vs mit 30 OM W. und Abzweigung der Tantiemen für Aiissichlsral und Direktion, sowie Gratifikation der Beamten eine Dividende von II Prozent gezahlt werden soll. <Im Vorjahre kamen 12 Prozent Dividende zur Veiieilunft.) Allgemein« Berliner OmnIbuS-Aktiengeselt- schast. Dte außerordentliche Generalversammlung beschloß einstimmig die Erhöhung de« A k»i e n k a v i t a l s um s 300 tXX» M. aui 12 6VNNN0 M. Dte neuen nom. 6 SM 000 M. Aktien werden von einem Konsortium, an dessen Spitz« daS Bankhaus S. Bleichröder ficht, zum Kurie von 15«1 übernommen und den Aktionären zum Kurse von IM 7» zum Bezug« angeboten. Aus die neuen Aktien sollen zunächst, unv zwar zu Beginn des neuen Jahres, 25 eingezablt werden. Die Einsorverung weiterer Raten je nach Bedarf festzusetzcn, bleibt dem Aus- fichlsrat überlaffen. In den AusückttSrat wurde an Stelle oes verfiorbenen Ingenieurs Allmann Gras August Bismarck und ferner Dr Springer <Svn dikus des Hauses S. Bleichröder) neu grwäblt. Homburg, 1«. Noo. Wie dir Hamburg-Amertka-Linie meldet, wurde beut« in der Versammlung derSvndikatS-Reederei fest- gestellt, daß allein dir Hamdurg-Amcrika-Linie während de« verflossenen und gegenwärtigen Jabre« nicht weniger als lS Mtll. M. den Weserwerften und Fabriken sür Neubauten zugewendet bat Bei den Hamdurg-Afrika- Ltnien dürfte cs sich um nahezu 8 Mill. M bandeln, die den llntrrnebm- ungen der Nachbarfiädle in der gleichen Zeit zugefloffen find. Demgegen über fällt aanz belondeis die Tatsache aus, daß von Bremen nach Hamburg so aut wie gar kein Auftrag ging, eine Ungleichheit, deren Beseitigung, so lange ein anderer Ausgleich nickt gesunden worden wäre, mahl durch Rück zug der Haml'tvger Untcrstützung bewerkstelligt weiden dürste. Waggon-und Maschinenfabrik, Aktiengesellschaft, vorm, v ul ch in Hamburg. Die Verwaltung hat einen, Aktionär Dresoirer Nachrichten. Str. 327. Seite k». Sonnabend, 28. November LSK8
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