Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.12.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051220020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905122002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905122002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-12
- Tag1905-12-20
- Monat1905-12
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Diese« Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung a» Lage vorher bereit» al» 2lbenv-Ausgabe zugcstkllt, während es die Post. Abonnenten am Morgen m einer Grjamtausgabe erhalten. öerngrgeblldr: «M.NNbrN» »»' » > bet»,»» «tmo»«er ttutraiun« bür» nnlerr ,«bc»b« und »,»,«»«. a» u»b Moni»»«« na» einmal) »WeaoV l»ml,aub»»>»rli,e.«o«. »<«-»aee , «I de. » «t »0 «. Sei einmaliger ZutieU»», durch di« i-kneVelieUaeldu imtz»«. I«id «u «mlprechnldrm 8uichl!>ae. N schdruck aller Slrlilel u Onainal- Liileilu»««, uur m» deutlicher L ti»I >» >> a » a a l> e i.Lre»d. Nachr. "> «ilL'll,. Nachträaliche Lo»o>-r- »N'vlüche bleiben midnÄlkiichtiit: MtverlMnte Maiuiikrlvte werbe» nicht auivewLbrt »eleiramm NbreN«: »«» «»ramm «dre'i«: »ich««» »»««de». 18LV Druck und Verlag von Licpsch L Neichardt in Dresden Anreizen-kam. »nnabme von «nküadi»»»,«» btt nachmittaab S Ubr. Sonn- und fteienaab nur MarienlNatze A von N bi«! '/»> Ubr Die > Ivatiiae Grund «ile lxa s Silben» 20 Pta. N» ktlndiaunaen aul der Privatteile Aetle » Pl» : die rivoliiae Zeile aut lert leite so Li«., al» tkinaetande Zeile io Pt« (in «lummern nach »»»»- und Keie,taqeu i tpaltige Grund»elle ss P>a, ou- PiMaiteiie «0 Ps-.. Stvalttae Zeile an» Leztleite und al« Einacmndt Pt» AuawSrtlaeLut- Ilüac nur aeuen Po,ausbc.ablun». iüeleablalter lolie» iS Vicuolae Fernsprecher i Nr. II und »VVL HauptgetchäsiWell«: Dtarientir.SS Ä«»nltl>a» dMtxstv — na» »vliela I^ab« tleat« 60I18. Ii-eppenlianer, Neueste Drahtberichlr. Landtagsverliaildlniigen. Hvsiiachlichten bahnen. Ronviecs Üiede, Firiiideiiseuldljche Beiv Qolcl^anSn enoninv apaitoi Vi vppvndanvr, 8l»08tl'i»8W I kekv ^ltmurlit. Ur. rk-2. Zu den Strabcndemonstrationcn. Staats- eivcgniig iu China. Weihnacht. Mittwoch, äO. Tezcml'er l'.tOS. Nt«cste Drnsrtmcldnnzcn vom 19. Dczbr. Zur Laae in Nustland. Petersburg- Ein >Tac,esbcschl im Militärressort gibt bekannt, das; ein kaiserlicher Befehl vom 19. d. Mls. eine bessere Verpflegung und eine Erhöhung des Gehalts der Mannschaften aller Waffen gattungen anordnet. Die Mannschaften sollen serner auch warme Decken, Bettwäsche und Leise geliefert erhallen. Petersburg. Dem Gciicralgouvernenr von Warschau. Skalon, wurde der Wladiiinr-L rdcn 2. Klasse verliehen. Petersburg. Im Gonvernemeni Suwaik ist über die Kreise Ladisloivo, Mariapo!, Wollowyschki und Kvlwory der Kriegszustand verhängt worden. Petersburg. Die gestern in Moskau erschienene Num mer 8 der Nachrlchten desArbciterdeputierten- ra t e S droht den Moskauer Blättern an, falls sic nicht daS Manifest der extremen Parteien abdrnckten, mürde ihnen das Erscheinen unmöglich ge mach! werden. — Nach einer Draht- Meldung der „Rolnoje Wremja" anS Mitau tritt die Re tz i e ru n gs g e wo l t in Kurland nicht mehr in Er scheinung. Das flache Land ist in den Händen der Auf. ständischen. Die Polizei ist vollständig verdrängt. Die auf hem Lande verteilten kleineren Truvpenablcilungcn sind ent weder von den Aufständischen niedcrgemacht worden oder haben sich in die Städte zurückgezogen, weil sie sich gegen vie a»t- beinaffneten Bonden nicht Hallen konnten. Alle Truppen sind ln Milan und Libau zusammengczogen, wo sie vorläufig in der Defensive verharre». In Tukkum wurden eine Kompa,nie und eine Dragonerschwadron von den Aufständischen beschossen, wobei 30 Mann und ein Oberstleutnant fielen. Anfstandi'che stachen den Leichen die Augen aus und schnitten ihnen Oliren und Hände ab. In den straften hatten die Leiten Draht- Hindernisse hergestcklt. Nachts zündeten sic die Häuser an, in denen die Truppen untergehrachk waren. Als die aittgeschreckten Mannschaften ans die Straße eilten, gerieten sie mit den Pferden in die Drahthindernisse und wurden aus den Häusern und von den Dächern beschossen. Moskau. P ost und T elegraph waren gestern wieder fast wie gewöhnlich I in Bet > iel> e. In der Gaiuisou ist alles ruhig. Die Apotbrkeigel,Ilsen haben den Ansstand erklärt, die Apotheken bleiben jedoch geöffnet. Ali zwei Steffen der eucheren Stadt kam es zu gklingtngige» Unordnungen. Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.s Der „Franks. Ztg." aus Riga über Eydtklchneii rngehciidc Meldungen bestätigen den AuSbruch des durch sozialistische Anführer entfachten Natrona- litätenhaffeS, wober zahlreiche Ausländer 'ermordet wurden. Ans einzelnen Distrikten Livlands sind affe Deutschen geflohen. Zwei Gebrüder Adickes wurde» ermordet und die Auslieserunc. ihrer Lerchen den Familien gegen Losegeld an geboren. Mehrere andere Deutsche wurden auf offener Straße erschossen. Auf dem Lande herr'ckt offene Rebellion. Einzelne Banerngemcindcn haben sich als kleine Republiken konstituiert. Königsberg i. Pr. Ans Einladung des Oberpräsidenten Moltke fand heute nachmittag eine Belvrechung statt zwecks Einleitung einer Hilfsaktion für die in der nächsten Zeit anS den gefährdeten russischen Osiieeprooinzen in Königsberg zu erwartenden notleidenden d e u t s ch e n F l ü ch t l i n g e. An der Konferenz beteiligten sich der kommandierende General des 1. Armeekorps, v. d. Goltz. Oberbürgerin elfter Körte, sonne eine Anzahl hoher Staatsbeamter und hervorragende Mitglieder der städtischen Verwaltung und der Kaufmannschaft. Es ist em Aktionskomitee hauptsächlich für die Nnterbrnwiing der Flücht linge und ihre eventuelle Weiterbeförderung, sowie ein Sammel komitee behufs Gewinnung der erforderlichen Mittel für die einstweilige Verpflegung der gänzlich Mittellosen gebildet worden. g» emdenfeindliche Beweg«»« in CD,Ina. Schanghai. Die Straßen sind heute vormtttag mit Müßiggängern gefüllt, die Läden sind geöffnet. Da man aber Plünderungen stark befürchtet, so werden überall bewaffnete Mannschaften in Bercittchasl gestatten. Der eng- lische Kreuzer „Diadem" landete bellte 500 Mann, der amerika nische Kreuzer „Baltimore" landet abends Truppen. Andere Kriegsschiffe werden erwartet. Washington. Das Staatsdepartement erfährt, die Lage i» Schanghai sei ernst. Zwei Ausländer seien getötet und viele verwundet. Wie zwei in der Nacht eingegangenc Telegramme besagen, bewachen Mannetrnppe», vcrinutllch eng lische, die Straßen. Amerikaner soffen bisher nicht zu Schaden gekommen sein. Ameiikunischc Kreuzer befinden sich gegenwärtig ans dem Wege nach Schanghai. Heute kam es zn Ansichieilnnge», die von der Polizei, Seeleuten und Freiwilligen unterdrückt wur den. Eine Polizeistalion ist teilweise verbrannt: eine Schänke wurde zertrümmert und rin Fahrradlnden teilweise ansgeplüudett. Etwa 20 Chinesen wurden getötet. Einige Europäer wurden verwundet, ober niemand von ihnen getötet. Berlin. Der Kaiser empfing heute vormittag den General Trotha zur Meldung. Berlin. Geste», erschoß sich der Hanptmann der 6. Kompagnie des Königin Elisabeth-Gardc-Grcnadicr-llieglments Nr. 3 v. T s ch i r s ch kp n n d B ö ge nd o r ss. Er sollte heute in Untcrsttchnngshast genommen werde». Hambur a. Die deutsche Regierung schloß mit Hagenbcck eine» Vertrag ab über Lieferung von 3 ti 0 K a m c c le n zu TranSportzwecken in Deutsch Südwestafuka. München. Die Kammer der Reichsrale nahm unter Ablehnung weitergehender Forderungen den Aiurag an, die Negierung mö«,e im Bnndcsrate auf Gewährung von Diäten für die Geschworenen und Schöffen hinwirken Stuttgart. Die Nr. 37 des „Simplici simns" wnrde beschlagnahmt, angeblich wegen Beleidigung des RichtelstandeS. Wien. sPriv.-Tel.) Im Befinden des Erzherzogs Otto ist eine Besserung nicht cingctrctcn. Nachts trat leichtes Fieber hinzu und der Hustenreiz hak zugcnommcn, wodurch der Schlaf teilweise gestört wurde. Lemberg. In einer in der Nähe Lembergs befindlichen staatlichen Zigarrriisgblik wurde cs» Diebstahl, der sich auf 3 Milliönen Kronen beläuft, entdeckt. Drei Jahre lang stahlen Aibeiler im Einverständnis mit Beamten und Anflehern. Mailand. Der Neberieeda mpser „Sveilian Prince", der am 5. Dezember mit 754 Ausländer» von Palermo nach Newbvrk ansfnhr. ist in Gibraltar nicht eingetroffen. Es besteht die Befnrchlniig, daß er wählend der letzten schweren ec-türme im Mittrlmcer u » te r gc g a n gc n ist. Paris. Die Vertreter der Kaminergriivpe der Linken beschlossen behufs Ausstellung eines gemeinsamen Kandidaten für d > e P r ä s > d c n ts ch o i t der Republik ein Abstrmmnngs- bureau zu errichten, welches »nier affen "Mitgliedern der Gruppe eine Probcavstrmmniig vsransialten soll. Ferner wurde be schlossen. sich mit der replibükanpchen Gruppe des Senats über diese Frage zn verständigen. Pari S. Der dem heute abend srattgesundenen Jahres- festesten des republikanischen Komitees der In dustrie führte der HaudelSminister den Vorsitz. Mehrere Redner traten für eine herzliche Verständigung unter den Handcltreibenden und Industriellen verschiedener Lander ern, um dadurch zum Besten des Friedens und der Humanität auch zu einer herzlichen politischen Verständigung zn aelanceu. Der Haudelsminister wies aut den dank der weiten Politik der Re gierung i.umer melrr wachsenden Wohlstand des Landes hin und brachte dem Präsidenten Loubet, dessen Weisheit der jetzige gute Gang der Politik und der gedeihliche Stand des Handels zu danken sei, seine Huldigung dar. Paris. In der gestrigen Genieinderatssitznng erstattete der Sozialist Evfftii Bericht über den Bau der neuen, vom Ostbahn- böse nach der Place de la Repnbliqne führenden Linie der Untergrundbahn. Er stellte auf Grund der Aenßcrniig von Lamverständige» fest, dag ei» Teil der Arbeiten In überaus mangelhafter Weise ausgeffrbrt worden ist. Die Barninternehnier haben gegen die Erdarbeiter de» Vorwurf erhobm. daß sie absicht lich nachlässig gearbeitet hätte», ein Vorwurf, welcher von den Arhester» als unbegründet ziirnckgeiviese» wurde Der Bericht, der peinliches Aussehen hcrvonief, gab zu einer lebhaften Erörte rung Anlaß. Schließlich wurde eine Resolution angenommen, der Seinepräfekt möge darüber wachen, daß die Bauunternehmer der Untergrundbahn affe Bedingungen, insbesondere die die Arbeitslöhne betreffenden, genau einhalten. Paris. Die internationale Vereinigung der Automobilklubs, in der sämtliche Delegierten der Automobilklubs deS Auslandes anwesend sind, beschloß, daß das Gordon-Bennrt- Rennen 1 9 0 6 n i ch t ausgesahren wird. Madrid. D e p n t r e r i e n k a m m e r. Soricnro be gründet seine Interpellation wegen der bei der Abstempelung der äußeren Schuld begangenen Betrügereien und per langt, daß in der Angelegenheit volle Klarheit geschaffen werde. Redner belmnvtct. daß auch noch andere Betrügereien in der Verwaltung des Schatzes vorgekommen seren. Ministerpräsident Moret erklärt, er erkenne an, daß die von Sorrano erhobenen Beschuldigungen schwer seien und glaubt deshalb, daß das weitere Voraehen dem Gericht überlassen nwrden müsse. Eine Ein mischung des Parlaments würde die Angelegenheit zu einer politischen machen und den Skandal noch vergrößern. Aus eine Frage Saimerons erklärte Moret, er sei bereit, die ganze Ange legenheit dem Pgrlameni zu unterbreiten, sobald die gericht liche Entscheidung gefallen sei. London. Wie dem „Daily Telegraph" aus Tokio ge meldet wird, hat der bisherige Präsident des geheimen Rats, Ma rguisIto, das Anit eines Gcncralresideitten inKor « a angenommen. > K o n st a n < i n o v e l. Der belgische Gesandte hatte iw letzten Augenblick die Teilnahme an dem Prozeß gegen Joris abgelehnt und unter Berufung am Artikel 8 des Ber- lrages mit der P'orte von 1839 die Auslieferung des Joris und seine Aburieilnirg durch ein belgisches Gericht verckangt Die Auslegung des Verlragsparagraphcn wird vielfach für irr tümlich aehalten. K onstantin opcl Heute wnrde das II r t e i l in dem Prozesse Joris gefällt. Joiis, drei anwelende Armenier, niiter ihnen der frühere Portier des österreichischen Hospitals, die abwesende Fra» Joris. Fra» Rips, Frl. Fein, sowie drei andere "Armenier wurden z n m T od e v e r u r te i lt. 13 Armenier, von denen die meisten abwesend waren, wurden zu lebenslänglichem Keiker und drei anwesende Armenier zu 15jährigem Kerker per urteilt. Drei Griechen winden als nicht verantwortlich erklärt und drei anwesende Armenier freigesprochen. Sofra. In der heutigen Sitzung der a l l b u l g a ri f ch e n Konferenz wurde im Prinziv die Gründung eines neuen national-bulgarffchen Zentralkomitees zur Unterstützung des Befreinngswerkes beschlossen. Dieses Komitee soll aus Vci> treiern aller politischen Parteien zulammengesetzt sein. Toki ». Es wird immer mehr offenes Geheimnis, daß es Komma nickt gelungen ist, die Verhandlungen mit China über die im russisch - japanische» Friedensvertrage der Regelung zwischen Japan und China vorbehaltenen Punkte erfolg reich zu Ende zn führen. Man glaubt, Japan habe Geneigt heit gezeigt, große Zugeständnisse zu machen. Daß Japan die Bahn Kirin—Dschangtschnn baue, ist von China nicht zu gegeben worden. China willigt auch nicht ein, daß Eisendcchn- wachen längs der mandschurischen Eisenbahnlinien statronieri werden, was Java» übernehmen sollte: China wünscht viel mehr, daß die Ueberwachnng der Eisenbahn der Polizei über lassen werde, die zurückgezogen werden solle, wenn dir Zeit für die Zurückziehung der Truppen komme. vari-tilMerlM-limgen. Erste Kammer. In der heutigen 13. öffentlichen Sitzung waren am Re- gierungstischc die Herren Ztaatsminister v. Metzsch und Tr. Rüger und einige Kommissare anwesend. Domherr Frci- Kimst nnd Wissenschaft. s* Mitteilung anS dem Bureau der Königlichen Hof theater. Ter Bistettvklkauf für die drei ersten Vorstellungen des Weihnachtsmärchens „Schneewittchen" im Schaust'ieshanie, die am eisten Weilniachlsseicrtagc <25. Dezem bers. zweite» Weihnachtsfciertage (26. Dezembers und am 27. Dezember stattfinde», dauert z» den übliche» Kaffeiistuiiden bis Sonnabend, de» 23. Dezember, »ciclnnittngs 2 Uhr. Die Vorstellung am erste» Weihnnctstsseiettage beginnt aiisnohniswcise "»3 Uhr: für die übiiae» Vorstellungen deS Märchens ist der Beginn ans 3 Uhr festgesetzt. ck* Pantine Ulrich hat Wort gehalten. Sic hat sich allem Jubilieren nnd festliche» Feiern entzogen, ist gestern abend kurzer Hand »ach Berlin gereist, wo sie ini H o t e l „ K a i s e r- h o f" wohnt, und wird erst in einige» Tage» wieder nach Dres den zurückkehren. Die Mitglieder der Ge»rmldi,ektlon, an der Spitze Exzellenz Graf Srebach. haben einstweilen ihre Gluck- wnnsche der Künstlerin telegraphisch mitgeteilt. Das erste Auf treten Frl. UliichS nach ihrem 70 Geburtstage ist auf nächste Woche verschoben worden; cS wird nach de» WrihnnchlStagen anläßlich der Anffübrnng von Paillerons Lustspiel „Die Welt, »n der man sich langweilst' stattstnden. Bon einer nachträgliche» offiziellen Feier, auch vom Neberreichen der in Aussicht akiwmme- »en Adressen, ist c»ff erneuerte» diinglichen Wunsch der Gefeierten abgesehen worben. Nnr dem Publikum bleibt es unbenommen, ihr ia den komiiieiiden Tagen im König!. Schaiispielhanse a»f der Biilnir zn huldigen. Und baß man von diesem guten Recht reich lichst Gebrauch machen wird, steht außer Zivriseli s*D«r Nachlaß eine- großen Schauspielers. An« London wird berichtet: Nanez» 300000 Mt. brachten die drei ersten Tage der Versteigerung des Nachlasses von Tir Henry Irving, ein Ergebnis. daS alle Erwartungen über- tras. Während es sich am erste» Tage nur um weniger wertvolle Gegenstände handelte, die aber als E>inner»ngen an den Schau spieler recht ansehnliche Preise erzielte», gelangte am ziveite» Tage »»nächst da« Silbergeschirr znm Verkant. Ei» erhaben ge arbeiteter Krng, eine Teekanne mit dem königlichen Wappen und ein Tintenfaß mit den Initialen „W. B " brachten Mi, 8M und 700 Mk. Ein anderes Tintenfaß, das Irving zur200. Aufführung des „Hamlet" von mehreren Damen erhalten batte, wurde nach lebhaften, Bieten für 688 Mk. vertäust. Das Hnnvtstnct nntec dem Silbergeschirr war eine klassisch geformte Vase „ach einer Zeichnung vo» Flaxmaii, die fast 300 Unzen wog und von einem ameriknnrschen Agenten für 6880 Mk. erstanden wurde Außer dem wurden noch Rrguisiten und Möbel verkauft, u. a ei» I Schreibtisch ans Teak- und Mahagoni-Holz, eine indische Arbeit aus dem 18. Jahrhundert für I72tt Mk. Am dritten Tage kon zentrierte sich das Interesse hauptsächlich ans das Porträt . Irvi» as, das Whistler gemalt hat. Es stellt de» Schau spieler als Philipp II. von Spanien dar. Der lebhaste Wett bewerb um dieses Bild begann mit einem Angebot vo» 50» Guineen. „1000 Guineen" antwortete eine zweite Stimme, und ei» Dritter ries 1200 Guineen, bis schließlich ein Verlreter per ameiikanische» Agenten Meffrs. Stevens and Brown das Bild für nicht weniger als I008M Mk kanfte. DaS von Sargent gemalte Bild Elle» TerryS als Ladn Maclikth ging für 25 200 Mk in den Besitz eines PrivatjaniinlerS über, das Porträt David Ganicks von Zvffaiiy ivuroe für 8820 Mk verkauft. Vier kleine Zeichnungen fiir Szene» ,n „Eouolan" von Alma Tadema brachten 5670, 3255, MO und 5080 Mk. Weihnacht- Märchen. Ich bin «inmar «m heiligen Abend aeivandert, weit, weit durch den Wald der Gedanken und habe mich verirrt. Da oin ich in daS Traumland gekommen. Do stand ich dann an einem stillen, verborgenen See, in dessen Wassern sich schweigend der düstere Wald und der lächelnde Abendhiinmel spiegelten. An seinen Ufern saß eine Frau. Dunkel wie der Wald war ihr Gewand, und ans ihrer hohen Stirne ruhte der Schmerz. Ikr hehres Haupt, e« beugte sich bong über eine Wiege, und iar Blick ruhte ans einem schlummernden Kinde. Sie schlug die Wimpern empor: ein Strahl lichten, himmlischen Glanzes stoß tief in meine wunde SeeT. „Tritt naher, Fremdling," tönte samt ihre volle Stimme. — „Vergib? Wer bist Dur" stammelte mein Mund, und zögernd gehorcht« ich. „Ich binFra » W e i h- nacht! Kennst Du mich nicht?" Hatt' ich mir so die Weih» der Welt!" — „Schmerzenskind?" fragte ich zweifelnd. „Es ist ein Schmerzenskind!" löste es sich von ihren Lippen. Ich schwieg verwundert, nicht verstehend. Do nahm mich die heilige Frau bei der Hand und sagte: „Du bist der erste Mensch, der mich geschaut von Angesicht zu Angesicht. Komm mit mir. Du sollst mich auch begrctten lernen." Sie nahm daS Kind aus der Wiege: wir schritten durch die dunklen Tonnen, schweigend, still. Zur Rechten und zur Linken knackte es leise im Gezweig. Ehlisttindchen und Knecht Ruprecht ivaren unsere Begleiter, lieber den Waldessaum traten wir ins Freie. Wir standen aus einer Anhöhe, und vor uns lag ein weites Tal. Große Städte ickmule mein Auge und kleine Dörfer, halb hinter dem Walde versteckt die eine» und andere irei in der Ebene Drübe» im West sandte di« Wintersonne ihren letzten Strahl verglimmend ins Land hinein, und nun wartete nnr noch ein blasser, gelb sicher Streuen lies unten am Horizonte des deckenden Dunkels der Nacht — der Weihnacht. Da stand sie neben mir hoch ausgerichtet, und ihr Arm trug das Glück der Welt, und ihr Auge leiichlclc tief und klar. „Als Er geboren," Hub sie jetzt leise an, „Er, der Ewige, der die Liebe war, da ward auch ich die Weihnacht, und ward zur Hüterin gesetzt dem Gluck der Welt. In jedem Jahre einmal steige ich hernieder nnd dringe es den Menschen Ihm zur Ehre als Zeichen seiner schönen, reinen Liebe." „Und dennoch umsängt Trauer Del» Gemüt?" — „Wie die Liebe nicht hineindrinat in oller Menichen Herzen, so auch mein Glück.'^ — „Verkündigen nichi Tausende und abermals Taiiiende von Priestern die Liebe des Herrn," wandte ich ein. „und jubelt nicht heute noch die ganze Welt im Glücke der Weihnacht?" Da schwieg die Weihnacht — und lächelte trübe und weh. „Gebet hin ihr Getreuen," sprach sie hinter sich. Christkindchen und Ruprecht eilten davon, ihre Arbeit z» tun. „Nimm dieien Ring," sprach sie zu mir. ,er macht Dich unsichtbar den Menschen: Du aber schaust in ihr Her»." Wie ein leiser Hauch wehte es durch ihr dunkles Ge wand. Wir schwebten leiie hernieder ins Tal und dunklere Schatten lonlen sacht über die Flur. Giockengeläute klang durch die heil»««
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite