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Dresdner Nachrichten : 27.02.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190602270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-02
- Tag1906-02-27
- Monat1906-02
- Jahr1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.02.1906
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Sleckeupkerä! lüIieuwUcli-Selte erreu^t roülgo«, juxonäfrlsolio» äussoden, H»el88v kuminvtrvvlvluz Uuut un<1 ihlvnüvinl «irltSuvu Vvlnt il dititek 501'k. ttdvrull ru linden. vandtagsverhandlnugeu. Zweite Kammer. Der gestrigen Sitzung wohnten di« Staatsminister v. Metzsch und Dr Rüger, sowie zahlreiche Regierungskoministarc bei. Vor Eintritt in die Tagesordnung richtet Abg. Langhammer- Ehemnitz snatl.) folgende Anfrage an das Präsidium: Die vierte Abteilung unter Vorsitz des Abg. Dr. Kühlmoraen sei mit der Prüfung der Wahl des Abg. Dr. Seysarth»Zwickau lkons.j betraut worden. Dr.Seyjarth sei im 39. ländlichen Wahl- kreise, nachdem er mit seinem Gegner die gleiche Stiminenzahl erreicht hatte, durch das Los zum Abgeordneten bestimmt wor den. Gegen die Wahl Dr. Seysarths seien Proteste ein- gegangen. über deren Anhalt er noch keine Mitteilung machen Snne. Inzwischen habe er gehört, daß die Deputation dem Abg. farth eine Abschrift der Proteste zugestcllt habe. Ein gelegenheit weiter nachgehen. — Ten ersten Punkt der Tages ordnung bildet die allgemeine Vorberatung eines zweiten Nach trages zum ordentlichen Etat für 1906/07 und eines Nachtrags zum Finanzgesetze aus die Jahr« 1RA und 1905. Abg. Hähne!-Kuppritz Ikons.) stellt den Antrag, das Dekret an die Finanzdeputation F. zu verweisen. Der Antrag Hähnel findet einstimmige Annahme. — Es folgt die Schluhberatung über, eine größere Anzahl Kapitel des Rechenschafts berichts für 1902/03. über die die Abao. Hofmann-Meißen skons.). Kretzschmar-Zikichewig snatl.). Goltzsch-lltenntmanns- dorf skons.), Mrster-Spremoerg skons.) und Dr. Brückner- Leipzig skons.) schriftlich oder mündlich Bericht erstatten. Die Etatüberschreit ungcn bei allen Kapiteln werden ohne Debatte und einstimmig genehmigt. — Schließlich nimmt sie Kammer den schriftlichen Bericht der Rechenschafts- Deputationftiber die vom Gesamtministerium vorgelegte per- rägnisse aller ausschließlich oder ^ ... ingszw ecken für Beamte und Arbeiter dienen, in Schlußberatuno. Abg. Bär-Zwickau s. Bolksp.) kritisiert es. daß aus den Beamten- und Arbeiter- Vohnhäusern an der Hohenzollernslraße in Borstadt Löbtau 4,4 Prozent, aus den acht Arbeiter-Wohnhäusern am Weißeritz- ufer ui Dresden-Friedrichstadt sogar 4,54 Prozent Mietertrag erzielt worden seien, während das Beamten-Woyitt . Haus am Wie ner Platz Nr. 4 nur 0,9 Prozent Ertrag ergeben habe. Irr den staatlichen Beainten-Wohn hä me r n seien Millionen direkt unren tabel angelegt, die aus dem 'säckel der Steuerzahler genommen worden seien. Man möge grundsätzlich in Zukunst in großen Städten Beamten-Wohnhgu-ser nicht mehr bauen und auch sonst derartige Gebäude aus das alleräußerste beschränken. Diese Not wendigkeit könne höchstens für das Forstpersonal und ähnliche Gruppen vorliegen. — Abg. Dr. V o g e I - Dresden snatl.): Die Schlußfolgerungen, die die Deputation gezogen habe, würden wertvolle Mahnungen für die Zukunft ergeben. Hehler der Vergangenheit ließen sich ja leider nicht mehr gut machen. Um dem Sparsamkeitsprinzip,; Rechnung zu tragen, empfehle sich, staatliche Bauten zu Ärbeiter-Wohnungszwecken nur im drin gendsten Halle zu errichten. Dabei müsse nian einfach, dem Charakter der Landschaft angcpaßt und billig bauen. — Abg. H ä h n e l»Kuppritz skons.): Es sei ganz selbstverständlich, daß die Rechenschaftsdeputation auf dieses Verhältnis stoßen und zu den im Berichte niedergelegten Grundsätzen gelangen mußte. Die Hinanzdeputation verfahre nach denselben Grundsätzen: sie habe wiederholt Bauten abgelehnt, von deren Unrentabilität sie sich überzeugt habe. Auch bei den Wohnungsgeldzuschiisscn werde der Wert der Wohnung jetzt eingehend geprüft. -- Abg. Gün - t her-Plauen i. V. sFreis. Bolksp.) vermißt in dem Berichte den Nachweis darüber, wie viel Wohnräume dem einzelnen Beamten zur Verfügung stehen. Abg. Grumb t - Dresden skons.) befürwortet gleichfalls die Grundsätze der Deputation und meint. lls die Grundsätz Horstvcrsonal kc eits Beamten- u aum noch die Notwendigkeit und Arbeiter-Wohnhäuser zu qlei.. daß außer für das ... vorliege. staatlicherseits errichten. Hlnanzminister Dr. Rüger: Zu seiner Befriedigung kon statiere er, daß die Kammer auch in der vorliegenden Frage mit der Negierung übereinstimme. Es sei bemängelt worden, daß die Wohnungen zu groß hergestellt würden, so daß die Beamten die Räume gar nicht voll ausnützen könnten. Dies könne zu- weilen dort Vorkommen, wo man beim Bau Rücksicht darauf genommen Labe, daß die betreffende Wohnung in nicht allzu ferner Zeit für Dienstzwecke zur Verfügung gestellt werden müsse. Der Mietwert der Wohnungen betrage zwischen 8 und 18 Proz. des Diensteinkommens. Die Deputationsgrundsätze könne man natürlich nnr anwenden, wo cs sich um neue Wohnungen oder um Stellenwechsel handle. Bezüglich der Wohnungen am Wiener Platze werde man bei einem Stellenwechsel des jetzigen Inhabers der Hauptwohuung auf einen ganz anderen 'Mietwert znkommen, als er jetzt berechnet werde. Der Mietwert der kleinen Wohnungen ergebe sich aus den für' solche vorliegenden Verhältnissen von selbst. Die Regierung, stehe also durchaus zu stimmend zu den Grundsätzen und bolonders das Finanz- ministerium werde in Zukunft danach verfügen. sBeifall.) — Nach einigen ergänzenden Mitteilungen des Berichterstatters, Abg. Krehschmar, erklärt sich die Kammer mit dem vor liegenden Berichte für befriedigt. — Nächste Sitzung: Heute vor mittag 10 Uhr. — Tagesordnung der Erkten Kammer für die 28. vssentlrcbe Sitzung am 27. Februar, vormittags 11 Ubr: Vortrag au« der Reg,strande und Beschlüsse auf die Eingänge: — Anträge ,u Ttt. 18i von Kn». 6 »eS ordentlichen Etat«, Elsterbad. und ,u Kav. <2 und 43 des ordentlichen Etats, Ministerium des Innern nebst Kanzlei, Kreis- und AmtSbaupt- mannschasten, Delegation «avda. sowie Generalkommission sür Ablöiungen und GemetnbeitSteilungen betressend: — Bericht über die Petition der Redaktion des .Journal« der Koldschiniebekunft" in Leivzig und des Ver bände« deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede wegen Schädigung inländischer Juweliere, Gold- und Silberschmiede durch ausländische Diamanten-Jnlitations-Geschäste ; — Antrag zur Petition des Grasen ssech- BurierSrode und Genossen in Deutschluopa um Abänderung der 88 14 und 1« des Jagdgesetzes: — Anzeigen über drei sür unzulässig erklärte Peti tionen. — Tagesordnung derZw « iten Kammer für die 86. öffentliche Sitzung am 27. Februar, vormittags 1» Ubr: Schlutzberatimg über die Petitionen der Johanna Amalie Laus« geb. Lange in DreSden-Neultadt um Rückerstattung von Erbschaftssteuer, der Witwe deS vensionterten Eisenbahn- schassner«, witteren Schlachlitericretnnehmer« Tübel, der Schlachtiteuerein- nebmerin Clara Tübel in Möckern bei Leipzig, um Gewährung einer fort laufenden Unterstützung, des Rate« der Stadt Leipzig und de« Verein» der Buchhändler zu Leipzig um Aufbebimg de« hoben NeujahrStage« unv de« Bußtag« am Mittwoch vor Oeuli als allgemeine Feiertage und deS Vereins bevollmächtigter Versicherungsbeamter im Königreiche Sachsen zu Dresden, di« AbzugSsabigkeit ver LebenSverlicherungSpräinten bi« zum Betrage von öl« M. vom steuerpflichtigen Einkommen betreffend. OerMcheS und Sächsisches. — Die Gemeinde-Vertreter der Amtshaupl- mannschaft Dresden-Neustadt versammelten sich am Nfontag nachmittag im Hotel „Vier Jahreszeiten", um von ihrem bisherigen Vorgesetzten, Herrn Amtshauptmann Geh. Regie- rungsrat v. Craushaar, Abschied zu nehmen. Vorerst wurden einige für die Allgemeinheit wichtige Hragen erörtert. Herr Gemeinde-Borstand Wcrner-Radebeul, welcher den Vor- sitz führte, hatte als ersten Punkt auf die Tagesordnung die Hrage gesetzt, ob bei Anlegung von Wasserleitungen für die Ge meinden Äußstähl- oder Manncsmann-Rohre am vorteilhafte sten seien. Allgemein war die Ansicht, daß die ManneSmann- Stahlrokre bis jetzt mit gutem Erfolge verwendet worden feien. Die Mehrkosten feien unerheblich. Auf dem nächsten Gemeinde tage in Sayda un März wird Herr Ingenieur Hranke über die Hrage einen eingehenden Vortrag halten. Der Vorsitzende gab weiter bekannt, daß die Stadt Pirna auch für Landgemeinden ^ Jede Landacmeindc kann gegen «inen jährlichen Beitrag von 2 Mk. Mitglied dieser Auskunfts- Bereinigung werden. — Nunmehr nahm man von Herrn Geh Regierungsrat 'Dr. v. Craushaar Abschied. Herr Gemeinde Vorstand Werner dielt die Abschiedsrede. Hast sechs Jahre, so führte er aus, Hab« Herr Amtshauptmann v. Craushaar diel wo di« Erkrankung erfolgte. Geschäfte geleitet und sich immerdar seinen Untergebenen als ein Muster und Vorbild der Pslichttreue gezeigt. Er fehlte me, selbst wenn es galt, eine Ortsseuerwehr um Mitternacht oder in den frühen Morgenstunden zu alarmieren. In schwerwicgeu- den Hragen und Verhältnissen habe es der von allen wertgeschatzte Amtshauptmann nie an Rat und Tat fehlen lassen. Das konnte am besten di« große Gemeinde Radcbeul-Serkowitz eriohrcn. Und wenn die Gemeindevorstände als solche Schuß bedurften, dann trat auch immer der Amtshauptmann ein. Alles in allem haben di« Untergebenen gesehen, wie man seine Pflicht erfüllen müsse. In das Gefühl des Bedauerns menge sich aber auch die Freude, daß die Wirksamkeit des Herrn Amtshauptmaiins an höchster Stelle anerkannt worden sei durch die Er nennung des Herrn Geheimen Negierungsrats v. Craus haar zum Kreishauptmann von Bautzen. Ein drei- maliges „Hoch" auf Herrn Kreishauptmann v. Craushaar fand in der Versammlung lebhaften Widerhall. — Ter Gefeierte dankte für den freundlichen Abschicdsgruß. Große Fxeudc bereite es ihm. heute nochmals im Kresse der Gemeinde- Vertreter weilen zu können, bei der Unmöglichkeit, bei dem ' Drange der Geschäfte jeder einzelnen Gemeinde Lebewohl zu sagen. Er scheide mit schwerem Herzen von seinem bisherigen Wirkungskreise. Mit Bangen sei er vor nunmehr sechs Jahren aus einem kleinen in einen beinahe großstädtischen Bezirk ge- l kommen. Aber angenehm enttäuscht sei er gewesen durch das ! Entgegenkommen der Gemeindevertreter, welche es so vorzüg lich verstanden, den Intentionen des Amtshauptmannes zu ent sprechen. Daß die Amtsgeschäfte in den weitaus meisten Fällen Io glatt und rasch erledigt wurden, müsse dem Entgegenkommen der Gemeindevertreter ungerechnet werden. Eins habe ihm zur Richtschnur gedient: Allen Gemeinden entgegenzukommen und allen Wünschen nach Möglichkeit gerecht zu werden. Dank gebühre deshalb den Gemeinden, daß sie die Tätigkeit des Vor gesetzten so erleichtert haben. Der Herr Amtshauptmann gab weiter der Befriedigung 'Ausdruck, daß die einzelnen Gemeinden die schwere wirtschaftliche Krise der letzten Jahre überstanden und die Gemeindevorstände den schweren Anforderungen des Bau gesetzes allenthalben gewachsen ivarcn. Er empfahl den An wesenden noch ganz besonders den Heimatsschuß und die Pflege der heimatlichen Bauweise. Ein solcher Rückblick erleichtere dem Herrn Amtshauptmann das Scheiden aus seinem bisherigen Wirkungskreise, für den er von jeher eine besondere Vorliebe göhabt habe. Möchten die Ortsvorstände und Vertreter Ver trauen zu dem neuen Amtshauvtmanii gewinnen und die Ort schaften vorwärts schreiten. Mit einem herzlichen Lebewohl! verabschiedete sich der Herr Amtshauptmann. Der Gemcinde- tag wurde darauf geschlossen. — Aus allen Gegenden Sachsens waren am 24. d. M. die Vertreter der Geschäftsstellen hier ei »getroffen, um der 9. Haupt versammlung der Sachsen-Stiftung des Sächsischen Militär vereinsbundes zum Gedächtnis Kaiser Wilhelms 1. sunentgelt- licher Arbeitsnachweis sür gediente Soldaten) im Hauptbahn hose beizuwohnen. Nachdem bereits am Vormittag eine Aus- schußsitzung stattgefunden hatte, eröffnet«; der Vorsitzende Herr Dr. mcd. Hopf- Dresden nachmittags '<>3 Uhr mil einem Hoch auf Kaiser Wilhelm und König Friedrich August die Geucral- vcrsammlung der Stiftung und begrüßte die Teilnehmer an den Beratungen, insbesondere die Herren Geh. Kricgsrat Heine als Vertreter des Bündespräsidiums, Geh. Regicrungsrar Freiherr» v. Teubern in Vertretung der Kreishaupttiiaiinschaft und Rektor von St. Asra Professor Dr. Poeschcl als früheren Vorsitzenden der Sachsen-Stiftung mit warmen Worten. Wenn vom Ge schäftsjahr 1904 berichtet werden konnte, daß es das an Erfolgen reichste während des achtjährigen Bestehens der Stiftung gcwcien ist, so kann heute mit Freuden konstatiert werden, daß das Jahr 1905 abermals ein Plus zu verzeichnen hat. Während im Jahre 1904 1483 gedienten Soldaten durch die Stiftung Stellung ver schafft wurde, betrug die Zahl der Untergebrachten im ver flossenen Geschäftsjahre 1619, was ein Mehr von 136 gegen das Vorjahr bedeutet. Im ganzen sind während des neunjährigen Bestehens der Stiftung 15 281 Kameraden untergebracht wor den. Der Stiftung wurden im vergangenen Jahre 3076 Stellen angebotcn, während 2867 Leute sich um Stellung bewarben. Die Amtshauptiiioiinschaftliche Delegation Sayda hat einen Arbeits nachweis begründet und sich mit der Sachsen-Stiftung in Ver bindung geletzt, ebenso das Seemannshaus für Unteroffiziere und Mannschaften der Kaiserlichen Marine in Wilhelmshaven, um den zur Entlassung kommenden Leuten der Kaiserlichen Marine das Suchen nach geeigneten Stellen zu erleichtern. Ter Vorsitzende hat Fühlung genommeil mit dem Verband deutscher Arbeitsnachweise, ebenso mit größeren Industriellen, den Be hörden sür militärische Arbeitsstätten, dem Verband Sächsischer Industrieller und den Landwirtschaftlichen Kreisvercinen, und sind diese Anknüpfungen soweit Antwort bis jetzt vorliegt, alle zustimmend begrüßt worden. Herr Dr. Hops schloß seinen inter essanten Bericht mit Tank an die Ministerien des Krieges und des Innern, sowie die übrigen Behörden und die vaterländische Presse, welche der Sachsen-Stiftung jederzeit ihr größtes Wohl wollen bewiesen haben. Sodann berichtete der Geschäftsführer der Zentralstelle in Dresden-Löbtau, Herr Friedrich, über den Geschäftsgang im Jahre 1905. Mit der Zentrale haben im verflossenen Geschäftsjahre 41 Geschäftsstellen >38 i. V.) in Ver bindung gestanden. Einem Stellenangebot von 730 sgegen 510 i. V.) steht ein« Nachfrage von 900 jgcgen 825 i. V.) gegen über. Untergebracht konnten 432 lgcgen 408 i. V.) werden. Die im Jahre 1901 mit den Geschäftsstellen der Stiftung ver bundenen Auskuiiftsstellen über Arbeiterversichcrung usw. sind im verflossene Jahre von 12 Geschäftsstellen in 89 Fällen benutzt worden. — Bundespräsidialinitglicd Geh. Kriegsrat Feine be grüßte die Versammlung im Namen des Präsidiums, gedachte der Verdienste des Herr» Rektors Prof. Dr. Poeschel als früheren Vorsitzenden mit warmen Worten und wünschte dem neuen Vorsitzenden Herrn Dr. Hopf für seine rege Tätigkeit setzt und für die Zukunft gute Erfolge. Der Vorsitzende quittierte die Ausführungen des Herrn Geh. Kriegsrats Feine und führte aus, den besten Dank den man bringen könne, sei der, daß man an der Arbeit im Militärvereinsbunde recht fleißig und getreu festhalte. Herr Rektor Prof. Dr. Poeschcl gab noch seiner Freude über die ihm gewidmeten Worte und besonders die Erfolge der Stiftung im Vorjahre Ausdruck und wünschte der Sachsen- Stiftung eine glänzende Zukunft. An die Ausführungen des Herrn Wolfram, Geschäftsstelle Dresden, und die Beobachtungen des Geschäftsführers der Zentralstelle in Dresden-Löbtau, betr. die sich bei der Vermittlungstätigkeit in den größeren Geschäftsstellen oft bemerkbar machenden Schwierigkeiten, knüpfte sich ein lebhafter Austausch der Geschäftsstelleninhaber, in dessen Verlaus Geschäftsstelleninhaber Golla-Leipzia schließlich erklärte, die Geschäftsstellen sollen möglichst selbsttätig arbeiten und sich nicht ausschließlich auf die Zentrale verlassen. Ein allgemeiner Austausch über Handhabung der Geschäfte brachte die Tagesordnung mit der Bekanntgabe des Kassenberichts des Herrn Bundesschatzmeisters Beyer-Dresden zu Ende. Einer Einnahme von 1200,45 Mk. steht eine Ausgabe von 1064.04 Mk. gegenüber, was einen Ileberschuß von 136,41 Mk. bedeutet. Das Stiftungskapital beträgt 20 OM Mk. Ter Kassenbericht wurde für genehmigt erklärt, der Vorsitzende dankte dem Aundcsschatz- ineister für seine treue Arbeit. Zum Schluß sprach der Vor- sitzende dem Ausschuß und allen Anwesenden Dank für ihre ilcihigc Arbeit auS und schloß die 9. Hauptversammlung der Sachien- Stiftung mit einem dreifachen Hurra. . ^ -Ans dem Alten AnnenfriedLofe (an der Chem nitzer Straße) werden zurzeit ungepflegte Gräber ausgeschrieben, die von 1848 bis 1878 gelöst und belegt worden sind, jetzt aber dem Fnedbvfe zur Unzierde gereiche». Die FriedhofSverwaltimg bat beim Totenbettmeister und in den Kirchenexpeditionen Anne»- straße 40 und Wettiner Platz 9 Verzeichnisse niedergelegt, ans denen die Namen zu ersehen sind, damit Wünsche auf Weiter- erhciltima solcher Gräber erfüllt werden können. Es steht zu er warten. daß in der zweiten Hälfte dieses JahrcS eine größere Zahl Gräber zur Nenbelegung frei wird. — Der Dresdner Verein gegen Armennot und Bettelei, der an« 28. Februar, abends 7 Uhr, in seinem VereinShaus. Elb- gäßchen 8, feine Jahreshauptversammlung abhält, zählte Ende 1905 67i>3 Mitglieder. Die Jahresbeiträge stiegen auf 31 233 Mk. Der neueste soeben erschienene Rechenschaftsbericht des Vereins '3 die " Jahre, so bezeichnet als die wichtigsten, der Armut vorbeugenden Veranstal- shaar die i tungen deS Vereins seine Arbeitsstätte «nd ArkeitsvermittlungS» stelle, die im Jahre 1905 32 631 ArbcitSaufträge erledigt hat. Es > stiege» von 1901 bis >905 die erledigten Arbcltsaufträge für ^ Männer von 5837 aus 8989 und diejenige» sür weibliche Pc»>o»e» , von 21 itM ans 23i>42. Die gemeinnilßige Arbeitsveliniltlniig-: stelle des Vereins hat sür Ostern 190«! auch eine Bermittlung von Lehrstellen für Lehrknaben und Lehrmädchen in die Hand genoin . men. Weitere größere Vetanstaltunacii deS Vereins sind die ) Unterstützungen von durchreisenden Wanderbursche» mit Abend ) essen, Nacht Inger und Frühstück gegen Arbeitsleistung. Es waren daran 3110 Durchreisende beteiligt. UnterstüßungSgesuche von einheimische» Almen Dresdens mußten im Jahre 1905 1808 ge prüft werden. Für die 1002 wirklich unterstützten einheimischen Armen sind 8942 Mk. 31 Pfg. bar vvin Verein verausgabt wor de». Die Snppenspeisung armer Schulkinder im Winter crfor derte 6997 Mk. 23 Psg. Die Beihilfen zur Erlernung eines Handwerls betrugen 3792 Mk. 50 Pfg., die Beihilfen sür weib liche Berufsbildung 1099 Mk. — Die Abiturienten der M ü l l e r-G e l i n c k- Realschule werden am 3. März, abends 8 Uhr, in „Stasi Pilsen", Weiße Gasse, die Gründungsfeier einer Vereinigung ehe maliger Müller-Gelinekiancr abhallen. Anmeldungen zur Teil nahme hierzu nimmt Frau Gelinck, Rcitbahnstraße 11, ent gegen. — Ter Verein „HansHolbei n" feiert am 5. März sein 30. Stiftungsfest im Zoologischen Garten. — Der dramatische Geselligkeitsverein „Da p l> n e" feiert am 6. März im „Keglerheil»" sein zehnjähriges Strstmrgssest. — Mit dem im Ministerhotel an der Seestrabe staii- gesundenen Ballfcstc konnte auch Herr Hos-Traiteur Carl Siegel sWalpurgisstraße 10) aus einen bedeutsamen Abschnitt seiner Wirksamkeit zurückblicken. Haben sich doch mit dem Schluß der diesjährigen Saison 30 Jahre erfüllt, daß Herr Hof-Traiteur Siegel sowohl unter Herrn Äriegsminister Graft» v. Fabrice wie Herrn Staatsminister v. Metzich damit betrau! gewesen ist, die im Ministerhotel veranstalteten Festlichkeiten iu kulinarischer Hinsicht auszüstaitcn. Herr 'Siegel hat sich hierbei nicht nur die vollste Zufriedenheit seiner Auftraggeber erworben, sondern auch alle die zahlreichen Teilnehmer an den Festlichkeiten werden ihm die Anerkennung zollen, daß er seinen Ausgaben mit großer Umsicht und ausgezeichnetem Gescbmac; unter oft lehr schwierigen Verhältnissen gerecht geworden in. Bekanntlich erfreut sich die Firma Earl Siegel nicht nur in Dresden, sondern auch auswärts des denkbar besten Rufes. — Als Heiratsschwindler ist der AintSgerichtsexvcdient Kach verhaftet worden: er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Vier Mädchen sehen sich betrogen und erheben gegen ik» Alimentativnsnnsprüche. Eine der Getäuschten betinucrt den Verlust ihrer Ersparnisse in Höhe von 500 Mark. Koch hat sich auch seiner Vorgesetzten Behörde gegenüber einer falschen Be nrkundnng seines Personenstandes schuldig gemacht insofern, als er sich in der Dienstlisie stets als ledig ansgefnhrt hat. — P o I i z e r b e r i cht, 26. Februar. Bei der Abhaltung eines Kostümfestes in einem Altltädter Vergnügungs-Etablisse ment kam ein Teilnehmer auf dem Parkettboden zu Falle und erlitt einen U n t e r s cd c n ke l b r u ch. Er fand Aufnahme im Krankenhause der Grauen Schwestern. — Am Sonnabend stürzte in einer auf der Niesaer Straße befindlrclien Malzfabrik ein mit Malzscmrcii beschäftigter Arbeiter mit dem dazu benützten Wagen im Fährstnhlschachte aus dem dritten Stockwerke in das Erdgeschoß herab und zog sich innere und äußere Verletzun gen zu. Die Schuld an diesem Unfälle soll der Verunglückte telbst tragen. — Beim Reinigen von Decken stürzte am Sonnabend früh auf der Tzschimmcrstraße ein Hausmädchen von einem im zweiten Stock befindlichen Balkon in den Vor garten herab. »Dem Umstande, daß sie hierbei mit ihren Kleidern am Balkon des ersten Stockwerks hängen blieb und dann erst in den Garten siel, hat sie es zu danken, daß sie mir mit Hautabschürfungen im Gesichte und einer Bein- anschwellung davonkam. — In der Nacht zum 5. d. Mts. wurden ans der Sammlung des Mannheimer Altertumsvcreins mittelst Einbruchs über 400 wertvolle badische und pfälzische Münzen und Medaillen gestohle n. Abbildungen einzelner Münzen sind im Schaukasten der Königlichen Polizeidirektion ausgehänat. Airs Ermittlung des Täters und Wiedergewinnung der gestohlenen Münzen oder eines Teils davon hat die Staats anwaltschaft in Mannheim eine Belohnung bis zu 1000 Mark zugcsichcrt. Es wird daher gebeten, sachdienliche Mitteilungen an diese oder an die hiesige Ärimiiialabtcilung gelangen zu lassen. — Gestern nachmittag in der 3. Stunde entstand im Treppenhause einer Fabrik F ö r st e r c r st r a ß e 2 5. durch einen schadhasten Petroleumkocher veranlaßt, ein Brand, durch den verschiSdener Schaden, hauptsächlich an Gebäudeteilen, verursacht wurde. Tie alarmierte Feuerwehr brauchte, da der Brand schon von dem Arbeitspcrsonal unterdrückt war, nicht mehr einzn- greifcn. — In der 7. Stunde wurde gestern abend ans der Weinlig straße ein 4 Jahre altes Mädchen namens Böttcher, daS sich ohne Aussicht befand, von einem Bierwagen tödlich über fahren. Die Kleine hatte mit anderen Kindern daselbst gespielt. — Im Bariots „ Köniasbof" treten gegenwärtig mit bestem Erfolge die Nenkerschen Krystall-Palast-Sänger auf, eine zwar »och junge, aber bereits recht gut entwickelte Hcrrengesell schaft. Das Programm zeichnet sich durch einen gesunden Humor aus und wird flott ausgeführt. Die Gesellschaft verfügt über ge sanglich gute Kräfte, die auch in der Darstellung von Eharaklcr- gestalten Vortreffliches leisten, sodaß sie sich eines guten Zuspruchs erfreuen und reichen Beifall ernten. Jede Woche wird ein neues Programm aufgeführt: seit Sonntag geht als Hanptschlager eine Parodie-Burleske,,Alt Heidelberg" über die Buhne. Der Besuch des „Königshofs" ist alle», die einen gesunden Humor lieben, zu empfehlen. — Mit dem I.März nehmen die Vanstö-Vorslcllungen wieder ihren Anfang. — In der Nacht zum Montag gegen V-1 Nhr wurde an, Mittelbahnsteige des Bahnhofs Kvtzschenbroda nach Abfahrt des Döbeln—Dresdner PersoneiizngeS eine tödlich übersah re ne männliche Person aufgefunden, die später als die eines Schlossermeisters aus Radebeul erkannt wurde. Wie sich das Vorkommnis zngetragen, ist noch nicht aufgeklärt. — Vorgestern war in Lervzig nach der Alberthave des „Krystall-Pnlastes" eine sozialdemokratische Versa nun jung einbenlsen worden, in der der Reichstagsabgeordnctc Stadthaaen über „Klassenjustiz und Sozialdemokratie" sprechen sollte. Die „Alberthalle", die 3000 Personell faßt, war überfüllt. Die Erwartung, eine Danerrede Stadthagens zu hören, wurde jedoch getäuscht, denn schon nach wenigen Minute», als Stadt Hagen die Unparteilichkeit der deutschen Richter als Märchen bezeichnet,:, entzog ihm der überwachende Polizeibeamte das Wort. AlsStadthage» dennoch weiter sprechen wollte, löste der Beamte die Versammlung auf, die unter großem Tumult auseinander- ging. — Scheibenberg. Ai» Sonnabend fand hier der vom Landwirtschaftlichen Kreisvcreine im Erzgebirge ins Leben ge riisene Zngochsenmarkt mit Prämiierung statt. Ter Auftrieb Iicß nichts von einem Vielmalige! erkennen. Es waren beinahe doppelt so viel Tiere zum Verkaufe gestellt, als im vorigen Jahre. Der Geschäftsgang war aber infolge des Fehlens von Eilikäuscrn schleppend. Die Landwirte verlangten hohe Presse, mußten aber «chließlich, dem Rückgänge der Rrnderpreisc folgend, billiger ver kaufen. Die Tiere gehörten fast durchgängig dem erzgebirgischcn Fleckviebschlage an, und cs war erfreulich zu sehen, welche Fort schritte in dieser Zucht in den letzten Jahren gemacht worden sind. Eine Prämiierung der beste» Tiere fand auch dieses Jahr wieder durch das vorgenannte Direktorium statt und brachte manchem tüchtigen Züchter für seine Mühen einen Preis rin. — An einem Straßennrubauc seitwärts der Altcndorser Straße in Chemnitz verunglückte am Sonnabend der 48 Jahre alte, ans Geithain gebürtige Handarbeiter Herzog tödlich. — Schönberg am Kapcllcnberg, 25. Jebr. Ein leichter Erdstoß wurde hierselbst in der Nacht zrnn Sonntag in der ersten Morgenstunde wahrgenommcn. Die Bewegung dauerte nur 1 bis 2 Sekunden. — Die Erben der im vorigen Jahre Heimgegangenen Iran Henriette berw. Bornemann in Meerane haben »um Ge- L Dver-irev Nachpichten. 56. Geile S. Dienstag. 27. Februar LV66
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