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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.03.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060303011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906030301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906030301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-03
- Tag1906-03-03
- Monat1906-03
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.03.1906
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«r. ««. ?^er Nedder der Jirsne. Aus de» Lriniiernngen des Herr» Lngcmann. ?lhnfangk Äkdower achzehiibniidertnndreizen baddc ich von Säckschen Hofmarschallamdc den elnenvolle» Uftrag jekriecht, ä Bar Stiefelhelzer sei den Geenig ze fawriziere». An ncinzehndcn »rieh waren se seidig; ich legde se in den fcineil Machonigaste», der de extra der;» bestellt worden war, u» drängelde niich nn zwischen die Haufe» von säckschen »n franzeeschen Milidärsch, die de ns allen Gasseil 'illmherstanden, dorch nach vhomäs l'ause an Marchde, wo der Geenig seit eenigen vaaen (yuadier gcnonim' hadde. Ich steige also oie Trebbe n»f, klobbe an de viere u» weil niemand Rein!" riift, trcde ich ein. lierre! Vas war awcr ä icwerraschcnder Abn- l'lick, der de sich wer da darbot. In der Midde » ben große» Lmpfangkszimincr stand der Äwcr- bosmarschall nn rangk de Hände iewern Gobbe, nn in» en 'rum standen so ä haiwes vutzend : aaaien nn seifzden, daß nier'sch fast bis 'nnnder >'» lNarchd beere» gonnde. „Gilden Morgen, meine Herrn," sage ich heef- ch. „ich steere doch nieli?" „Val" stceßt da der Äwerhofinarschall mit än vone der verzweiflungk 'raus, „bist v» schon da, Kionenreiwer?!" In nächsten Äogenblicke awer ärzt er mit offenen Aermen nf mich los: „Ach, nlscholdigcn Se, Herr Lngcmann! Awer ich weeß abrbafdig »ich, wo wer der Gobb stellt I" Ich aivcr baddc nnderdessen meine prachtvoll been gelungenen Stiefelhelzer aus en Gasten ge> inakt nn balde se n vor de Nase. „Ab!" spricht er bewiiiidernngssvoll, „Herr ?ngemann, der Geenig ward lebhaft bedauern, ie nich cegenbändig empfang' ze gen»', ver ll,»blick Ihrer Gunstprodnkte jeooch ward sicherlich ch ohne besämsdigende lvärkungk ns seine Ncrfeii nn." Hier winkde er eenen von die kagaien 'ran n ließ menie Stiefclhe zer in's Newenzimnier agen, ans dem mir sofort ä frcidigcs „VH!" ltgegcndcende. „!lch, lierr Lngemann," scifztc dann der Äwer- ofmarschall, „Sic wissen ja noch nicht, was uns evorstehtl" „Doch," sag' ich, „Lxellcns, ich bin gans im äilde. Sic beabsichdigen, wie ich geheret hawe, och beide abzereißen." „Gans recht, gans recht," sagte der Gwerhof- larschall. „Awer mir mechdc» doch gerne mit ack nn Nack abrecsen, nn sehn Se, das gestaddet er (hier neigte er sich gans dicbdc an mei Ähr » flisterte mit den leiseste» Zcphirlistchendonc) das estaddet der Miedcrich, der Nabolcioh», nichl senken Se sich, Herr Lngemann, de Krone nn's äepder soll' mcr hier lassen, die will Lr selwcr ,ls Ahndenken an diesen Feldzng nach Baris mitnehm'I" Ich stand än Gogenblick wie bedebbert; awer dann raffde ich mich'nf. „So wahr ich Lngcmann liecße nn seit zwansig Jahren Leibz'ger Bürger bi», das gestaddet mei säcksches Underdanenhcrz nun nn nimmermehrI" „Ja awer," sagt der Äwcrhofmarschall ver wundert, „wie woll'n Se's denn verhindern? Dort »»der der Glasglocke nf der Gommodc liegen Krone un Zepder. 's wäre gänslich fer de Gatze, se hier in Hause verstecken ze wollen, denn vie finden alle», alle» aus! Un se von hier sord» Sonnabend, den 3. März. zedransportieren, das; is erscht recht ä vingk der Uhnmeeglichgeit, denn alle Zugänge des Hanfs sin von sranzeeschen Soldaten nisGeheemspioiiieren bewacht. — Nein därf jeder, '»ans gcener. Selbst Sie, Herr Lngeinan» ..." Awer hier bleibt en Mund un Nase vor ver- wunderungk offen stehn. „Herr Lngemann," ruft er, „was machen Sie denn?I" Ich war nämlich an die Gommode getreden, hadde vorsichdig die grosse Glasglocke in de Heehc ge- howen, die darunder befindlichen Regierungks- ndensilichen genomm' »n in meine» Machoniegasten gelegt. Ncis aeHarnis>.vte -onetten in meglichfter Gemietlichkeet aedict'dct oom jetzige» Reimdicr Meisge» in Dräse». l079. Mnglick inr Gl ick. Var ir vom Slick nick blorr en klcene; hebbchen, lvcnn ms» e Lekrclcl bat vom grorre» Lor. llncl sicher !r clie Irceäe riesig gross, Kriegt man die gsnren vierrigäsusenä Kncbbcbcn l Var ir. als wenn vom Himmel goläne crebbcben Dem Slickspilr bletrlich liclc» in clcn Scharr; — Var kene i; clabci von »öle» bloss: Vars es ooch richiig ir in reinem Kcbbchcn. Venn !r nicht richtig lest sn ibm en Scbreibcben, So kommt clie Sache vor äar Keichsgerichl llncl war äann clarsu rwirä, clar wcesr mer nicht! So reizt en gllck- »ncl unglickrelgc» Weibchen: Man muss, — bis jelrl bei äar noch kccncm ein — Ooch beim coää'rieschbielb ei llerschclanclc rein! „Schn Sc," sag' ich, Lxellcns, Platz hat die Gcschichdc da drinne, un der veckel lässt sich ooch elegant znklappen. lvenn Sc mir die Sächelchen ahnvertraucn wolldcn; sobald se der Geenig Widder braucht, stehn se zn Ihrer verficgungk." „Reden Sc nicht von ahnvertranen wollen, Herr Lngcmann," sagt da der Vwerhosmarschall, „das is selbstverständlich bei ä Manne wie Sie Lr>«ir. eener sin. Awer wie de» Gasten 'nansbring'? Vas is de Frage!" „M," sag' ich, „Lrellens, das lassen Se meine Sorge sin. Ich hawe immer Middel n» ivege. . ." In diesen Momaiige ward de Viere nfgerissen, nn ä von owen bis linden mit Gold bestichder sransecscher Msfizier erscheint nf der Schwelle. Hinder ihn wimmelt alles von Federbischen un Bangenettspitzen. „ Ich gomme, Lxellens," beginnt er mit feier licher Graivcsstimme gegen den Mwerhofmarschall, „die Seiner INacheneet den Gaiser der Franzosen versprochene» werden Ahiidenken des Säckschen Geenigshanses abzeholcn." „Jawohl, gans recht. Herr Marschall," stoddert der Ahngeiprochene, „awer ich gloowe, ich gloowe, mer hanim die bewussden aus versehn in vräsen ligc» lassen." „Herr," ruft da der andere, »» seine Zorncs- ader schwillt e» fingerdicke »f der Stärne, ,mei ^ Name is Mai schall Ney, mir mache» Se geene ! IVipplben vor! Ich weeß, die Sache» sin hier. Man beginne die Haussiichnngk!" Sofort stürzen ä Bar Dutzend von seinen sransecsche» Schergen ins Zimmer un suche» in Hillen Lcken »n iviiikeln 'rinn, kleddern nf de Schränke »n gucke» ins Äsenloch »n undersch Sofa, i nn verteilen sich hcruachens in de Newenreinie. „Mas Hamm Sie hier?" ruft Nev pletzlich un ! feehrt wie änne Nadder us mein' lllachonigasten los. Im nächsten Gogenblickc awer verklärt sich >ci Gesichde. „Ach, Sie sin's, Herr Liigcmana! — Herr Lngeinann, wissen Se ooch, daß ich Ihre Slieselhelzer (Sie besinn' sieb, das Bar, was Se mer vor der Schlacht bei Jena ahnzescrdigen de Giede hadde») nf allen Feldziegen mit mir 'rum- gefiehrt hawe? Ich gann rcnieweg »ich ohne dasselwigde eristieien. Sie arweiden wohl ooch scr'n Säckschen Hof?" „Ja, Verr Marschatl," sage ich mit änncr be- debberdcn Jainmeriniene, „awcr wic's scheint, nich zer Zufriedenheit, 's erschde Mal in ineinen gaiiicn Lewen, daß mer änne Arweit zcrickgewiescn ivärd. Venken Se, der Geenig war mit ineinel Leistungk nich zefrieden! Ich >oll meine mit Liewe n» Undeidancntreie extrafein verferdigden prodnkde Widder mitnchm', »n der Geenig will sich ä Lar a»s Baris verschreiwen lassen.,, „Jajaa," sagte da der Marschall, „immer die aide Geschichde: der Prophet gilt »ischt in seinen vaderlande! — Awcr enticholdigen Se, Herr Lnge- mann, Sie sehen, ich bin mit Staaisahngclcgcn- heeden beschäftigt." „Jawohl," sag' ich, „un ich will ooch nich länger steeren," nehme mein' Gasten un will mich entfernen. „Haiti" ruft da mei Ney, „denken Se, Se geemen so dorch de Machen dorch? — Adjndantl" ruft er, »» ä scharmandcr hibscher junger Mann tritt vor, „sorgen Se derfier, daß Herr Lngeniann mit seinen verganndcn Stiefelhelzern uhnbehelligt ans 'en Hanse gommtl" Aennc verbeigungk meinerseits, ä herzliches „Au rcvoahr, Herr Lngemann l" von seinei Seide, nn ich war mit Machonigastc», mit Krone »n Zepder nf der Trebbe. Rechts nn links wichen chrsorchtsvoll alle die Massen von Generälen nn Äwerschde» »» Hauptleit en vor meinen Adjudanden nn vor mir zericke. Alle guckden se verwundert inein' Machonigaste» ahn, awer geencr getraude
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