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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.05.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060518015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906051801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906051801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-18
- Monat1906-05
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.05.1906
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Dresdner Nachrichten. 135. «eite 4. M» Freitag. 18: Mai 1VVV mutzt« Kataster »tngetta^en Z ^ _ wrrven. ist also der Steuer nicht leicht zu entziehen. WaS tun die Orden r Sie richten eS io ein. daß der Staat im Kalle eines BesitzwechselS nur den Mindest satz der Steuer erheben kann, und da tritt der Strohmann in Tätigkeit. Wenn ein Grundstück vom Vater auf den Sohn übergeht, zahlt e» nur 1.4V v. H. Steuer: findet der Besihwechsrl unter Fremden statt, so beträgt der Satz 13,8V v. H. Geseßt, ei« Kloster wünscht ein Grundstück im Werte von 200000 Franc» zu erwerben. Der Orden ist nicht rechtsfähig und mag auch kein» seiner Mitglieder al« Käufer vorschieden, denn er will nicht, daß diese Erwerbung bekannt wird. Der Strohmann, der das Ge schäft abschließt, ist «in mit Kindern gesegneter .braver" Katholik. Stirbt er. so bat der Sohn, auf dessen Namen der Besitz über geht, 1,40 v. O. von 200000 Francs oder 3800 Franc- an den Neglstratureinnehmer abzuführen, während der Klosterbruder, der von anderen erben würde. 27600 Francs zu entrichten hätte. Der Staat kommt auf diese Weise um 24600 Francs. Wie viele duudert Millionen mögen ihm so seit 1830 entgangen sein ? Den Orden bleibt bei solchen Geschäften nur noch übrig, sich der Treu« des Strohmannes zu versichern. Man läßt ihn eine Erklärung unterzeichnen, wofür es eine bestimmte Formel gibt. Als der Domherr Bernard mit den Millionen der ebenso wie die Klöster nicht rechtsfähigen bischöflichen Mense von Tournai geflüchtet ivar, hatte er auch ein Aktenstück mitgenommen. daS spater nach seiner Auslieferung bei der gerichtlichen Verhandlung der Oeffent- lichkeit zugänglich wurde. Das Schriftstück bezog sich aus ein Grundstück und lautete: »Herr Eugen Bivort erkennt durch gegen wärtiges Schreiben a», daß der oben erwähnte Kauf und daß das ans dein gelausten Grundstücke erbaute HanS weder auf seine eigene Rechnung, noch zu seinem persönlichen Nutzen erfolgt und errichtet worden sind, sondern zum tatsächlichen Nutzen deS Herrn Du Rousseau <des Bischofs), dem er, um die Ausführung eines guten Werkes zu ermöglichen, als gefälliger Zwischenhändler ge dient hat. Andererseits verpflichtet sich Herr Du Rousseau in seinen! nnd seiner Nachfolger viamen, dem fingierten Eigentümer dieses Gutes alle Kosten abzunehmen, mit denen es belastet wer den kann, so lange er. seine Erben oder Bertreter in dessen nomi nellem Besitze sein werden." Es ließe sich eine ganze Reihe von Grunogütern anführen, die offenkundig von Hintermännern für OrdcnZgcmeilischaften gekauft worden sind. Die zwiscbengeschode- ! cn Personen entrichten zwar .des Scheines wegen di« ztthrliche Grundsteuer, aber die Orden besitzen die Gegeuurkunden und sind die tatsächlichen Eigentümer. In Deutsch - Südwestafrika n'c der Hottentotten-Häuptftng Morenga, der jüngst mit seiner Baude von der Abteilung des HcmvtmannS Büch auf britischem Boden vernichtend geschlagen und selbst verwundet wurde, von der Kappolizei gefangen worben, wie bereits gemeldet. Damit dürfte der serneren Räubcrlausbahn Morengas ein Ziel ge setzt sein. Es ist zu erwarten, daß die Ruhe im Süden des Schutzgebietes jetzt rasch einkehren wird, nachdem das Haupt des Auffiairdes uns MdI ich gemacht worden ist. Aus dem Leben Morcugas sei folgendes wiedergegcben: Morenga. ein Herero, ist seinerzeit, wie andere Landsleute, um Geld zu verdienen, nach -Oaliep in der Kapkoionie, östlich von Port Nolloth, aus» gewandert und hat in dein dortigen Kupferbergwerk sich ein kleines Vermögen erworben, auch sich taufen lassen und «ine Bettlang der Gemeinde Konkordia angehört. 1897 ist er mit anderen Landsleuten über den Oranje gegangen. Während aber die anderen Christen, um in der Nähe einer Kirche zu wohnen, nach Keetmanshoov zogen, ist er mit jenen heidnischen Landsleuten un Karas-Gebirge geblieben und hat von hier aus den Aufstand der Bondelzwarts mitgemacht, doch den Frieden vom 27. Januar nicht anerkannt, weil seine Landsleute im Norden bereits wiche standen, Dem Angriff unserer Truppen hat er sich wiederholt durch Ausweichen auf englisches Gebiet entzogen, bis ihn auf Beschwerde der deutschen Regierung die Engländer des Landes verwiesen. Doch hatte er jetzt bereits bei der Bedeutungslosigkeit der meisten Staminkapitane «inen solchen Anhang gewonnen, daß er es wagen konnte, sich auch >m Lande zu behaupten, um so mehr, als Vas KaraSgebirge zum Stützpunkt« einer Räuberbande wie geschaffen ist. Die »ahb reichen blutigen Gefechte, die Morenga unteren Truppen bis in die letzten Tage geliefert hat, sind noch in frischer Er innerung. Im Felde steht nur noch der Bondenftihrer Morris Man darf wohl annchmcn, daß nun die Schutztruppe, die aus 13- bis 14 000 Mann angewachsen war, bald auf einen nor malen Bestand herabgesetzt werden wird, sobald sich die Wir- kungcn der Gefangennahme Morengas einigermaßen übersehen kaffen. Die Beilegung des türkisch-rnglischea Grenzstreite- ' hat sich, der „Franks. Ztg," zufolge, in folgender Form voll.- zogen: Die englische Botschaft forderte die Regulierung der Grenze aui Grund der Depesche des Großwesirs an den Kyedive von Aeglwten vom 8. April 1892. Am 13. abends stimmte der Sultan zu, worauf der englische Botschafter «ine vorherige topo graphische Spezialisierung der Grenzlinie znr letzten Bedingung erhob. Die (ffrenze soll von EI-Rasa 24 englische Meilen nörd lich van El-Arisch gegen Akaba führen und etwa 5 englische Marken südwestlich von Akaba münden. Akaba würde nach diesen Präliminarien türkisch bleiben. Der englische Botschafter gab der Pforte 12 Stunden Zeit zur Annahme, Das Foreign Office ließ übrigens erklären, daß «S keinerlei Verhandlungen eingcheu könne, Englairds Bedingungen seien auf entweder — oder gestellt. Am 14, um 2 Uhr wurde O'Eonnor durch eine Rote von der Zurückziehung der türkischen Truppen und der vollständigen Annahme der enalischen Bedingungen verständigt. Der Konflikt läßt «ine starke Mißstimmung der türkischen Kreise gegen das a"abisch-ägyptische Element erkennen. Man beschuldigt öS im Bildiz Kiosk offen der Zweideutigkeit und der Absicht, den Sultan in eine der gefahrvollsten Situationen hineinzu lock.'n. , -, Deutsches Reich. Die Münchner „Allgem. Zig," teilt mit Prinz-Regent Luitpold richtete, nachdem ihm die Mel dung über die völlige Wiederherstellung des Reichskanzlers F ü rsten Bülow zugegangen war. aus Berchtesgaden ein in gnädigen Worten gehaltenes Telegramm an den Fürsten, indem ec ihn zu seiner Genesung aufs wärmste beglückwünscht und die Hoffnung auf eine noch lange Amtsführung deS Reichskanzlers ausspricht, Fürst Bülow antwortete auf telegraphischem Wege mit den, Ansdrucke des ehrerbietigsten Dankes, indem er bervorhob. wie sehr er die Pflege der Beziehungen des Reiches und Preußens zu Bayern sich angelegen sein lasse. Wie die „N. G. C." von zuständiger Seite erfährt, wird der Prinz-Regent von Braunschweig, Prinz Albrecht. auf der Reise nach Madrid zu den Vermählungsfeierlichkeiten des Königs von Spanien außer von seinem ältesten Sohn, dem Prinzen Friedrich Heinrich, noch von folgenden Persönlichkeiten begleitet sein: dem Generalleutnant v. Löwenfeld, dem Oberst v. Plüskow, dem Hofmarschall v. d. Osten, dem persönlichen Adjutanten Maior v. d, Schulenbnrg, dem Flügeladjutanten Rittmeister v, Roaister, dem persönlichen Adjutanten Oberleutnant Grafen v. Wedel und dem Leibarzt Dr. Dorendorf. Eine »reinliche Scheidung" der Freisinnigen Bereinigung scheint als Folge der Darmstädter Wahl nahe bevorzustehen. Der „Information" wird aus „einqewcihten" Krei'en versichert, daß die Darmstädter Wahl die sect langem latente Kluft innerhalb der Freisinnigen Vereinigung selbst erheb lich erweitert, ja die Möglichkeit eines völligen Bruches zwischen den beiden Gruppen innerhalb des Wahlverenis, der Liberalen in greifbare Nähe gerückt hat. Daß der alte Stamm der Frei sinnigen Vereinigung sich schon lange in der Gesellschaft der verrcn Barth, v Gerlach nnd Naumann nicht mehr recht wohl fühlt. ist ja ein offenes Geheimnis. Die übrigens nicht allein aus die verschiedene Halbing zur Sozialdemokratie znrückzuführen- den Meinungsverschiedenheiten sollen durch die Darmstädter Vor gänge so aknr geworden sein, daß man bereits allen Ernstes mit einem i^odus dieser alten Mitglieder rechnet. Während dir Gruppe Schräder-Pottbosf dann vereint mit den früheren Rationalsozialen eine neue „Sozüilliberale" Partei bilden würde, würde aller Voraussicht nach der Gruppe Pach nicke nichts übrig bleiben, als bei den alten Freunden von der Frrisinnigen Bolks- partck Anschluß zu suchen, Tns Komitee für die Errichtung «ine» BiSmarck- Denkmals in Hamburg teilt mit, daß am 2, Juni d. I,, nachmittags 3 Uhr. die Enthüllung des Bismarck-Denkmals in feierlicher Weise vollzogen werden wird. Die Nationalstbcralcil des RcichsiagS haben zur dritten Lesung der N«> chsf i n a n , r ef o r u: folgende Resolution «in- gebracht: de» Herrn RotchSkcm,ler zu ersuchen, dem Rnichittage alsbald einen GesetzonNourf vorzulegen, durch welchen den vom Militärdienst Befreiten di« Zahlung einer ein- ^rligen, eventuell in Raten zu entrichtende» Abgabe «ach aßgab« der Leistungsfähigkeit ousenegt wird. an der Universität von Studenten «bildet, dt« an Lrbet?rrkrri^«*8*n^er» rtcht in Elementarfächern erteilen wollen. La» Kuratorium hat edoch dt« Urberlaffung von HVrsälen zu Unterrichtszwrcken der» vciaert. Der „Gchwäb. Merkur" bemerkt dazu: Auch wenn man dt« idealen Beweggründe derjnngrn Leut, sehr hoch anrrkennt, so muß doch erst der praktische Nachweis dafür erbracht werden, daß dt« llingrn, pädagogisch ganz unerfahrenen Leut« ihr«« Busgab« auch wirklich gewachsen sind. Vorerst finden nun dt« Unterricht», kurst in Räumen der städtischen Volksschulen statt. E» sollen sich wett über 200 Arbeiter dafür eingeschrieben haben. AuS München wird der »Köln. Ztg." gemeldet, daß dort von Rom au» Bestrebungen wahrzunehmen sind, um tn Bayern Niederlassungen französischer OrdenSleut« zu errichten. Der Zentralverband deutscher HandlungSagenten-Berein« hatte vor mrzem an die Justizminister sämtlicher deutscher Bundesstaaten «ine Eingabe gerichtet, in der gegen die An wendung deS Worte» »Agent" seiten» der Gericht« Stellung genommen und gebeten wurde, die unterstellten Gerichte anzü- weisen: das Wort „Agent" in den Akten überhaupt nicht mehr anzuwenden, vielmehr nur noch die korrekten Bezeichnungen .Landlungsagent" und „Versicherungsagent", alle diejenigen ober, welche sich „Agenten" nennen, ohne zu diesen beiden Kategorien zu gehören, sofern es sich nicht nm einen „Theater- agenten" usw. handelt, als ..Gelegenheitsageilten" zu bezeich nen, falls cS mit Rücksicht auf die Umgangssprache als nicht zweckmäßig erscheinen sollte, das Wort „Aaent" hier gänzlich außer Anwendung zu lassen. DaS Großyerzoglich inecklen- burgische Staalsministerium zu Neustrelitz hat dem Zentral verband mitgeteilt, daß den Wünschen deS Stande» der Handelsagenten Rechnung getragen werden solle. Sämtliche Ge richte de» Landes sind anfaesordert worden, dem Anträge »u entsprechen. Auch das fürsnich-lippisch« Staatsministerium hat das Gesuch als berechtigt anerkannt. Der Präsident deS fürst lichen Landgerichts ist ermächtigt worden, die Gerichte des Landes mit der erforderlichen Anweisung im Sinn« jene» Ge suchs zu versehen. Oesterreich. Bei den Wiener Gemeinderat»- wahlen zum zweiten Wahlkörper wurden in sämtlichen Be zirken. einschließlich auch de» zweiten, dessen 4 Mandate bis her die Fortschrittlichen innchatten, Christlich-Sozial« gewählt. Auch bei den gleichzeitigen Wahlen für die Bezirksvertretung des 2. Bezirks, der bisher fortschrittlich vertreten war. siegten die Christlich-Sozialen, mit Ausnahme eines Mitglieds. Wieder holt.1 England. Im Unterhaus« ist die deutsche Grenzverletzung in Südwcslafrika in ruhigem Tone behandelt worden, wobei offenbar die Erwägung, daß England selbst wegen seiner Behandlung der aufständischen Eingeborenen als gleichberechtigter kriegführender Partei in viel stärkerer Schuld sich Deutschland gegenüber befindet, wesentlich mit gesprochen hat. Lonsdale lkons.) fragte, ob Mitteilungen ouS» aetauscht worden seien zwischen der deutschen und ldcr eng lischen Regierung, betreffend die behauptete Verletzung der englischen Grenze in Südwestasrika. In Vertretung des Staatssekretärs des Auswärtigen, Sir Edward Grey, erwiderte Parlaments-U nie rsekretär Runciman, der deutsch« Geschäftsträger habe am 14. Mai dem Staatssekretär des Auswärtigen mitgetcilt, daß ein deutscher Offizier Auf ständische über die britische Grenze verfolgt und daß auf britischem Gebiet ein Gefecht stattgenrnden habe. Der Geschäfts träger habe erklärt, daß di« deutsche Negierung diese» Vor gehen durchaus «mißbilligt habe und dag es den «rteilten Weisungen zuwidcrlcnise. Es würden Schritt« getan, um einer Wiederholung vorzubeugen. Das Haus werde zweifellos, wie es die britische Regierung getan habe, den Inhalt dieser Mit teilung würdigen, sowie den Umstand, daß dieselbe abgegeben wurde, bevor eine Erklärung gefordert worden war. (Beifall.) Auf eine Runciman sei an der ... , , .. , , östlich von Borneo oder einen Teil dieser Insel erworben habe, oder daß dort irgend eine Station oder ein Beobachtungsposten für deutsche Kriegsschiffe errichtet worden sti. Der Präsident deS Handelsmnts Lloyd-George brachte eine Vorlage ein, wonach alle ftins Iabre eine Aufnahme über die in den Industrien im Vereiniaten Königreiche beschäftigten Personen und die Produktion der Fabriken vorgenormuen werden soll: di« e r ste Z ä h l u ng soll im Jahre 1908 geschehen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung nahm das Haus die zweite Lesung der Finanzbill an. Schweden. Der Minister des Aeußeren Troll« und der KriegSmrnister Tingsten reichten! ihre Entlossiun'gS. gesuche ein. Rußland. Die Behörden entdeckten in TifliS ein Vombendepot. Sie beschlagnahmten 264 Bomben, von denen 148 geladen waren, ferner über 1000 Dynamitpatronen, 50 Pfund Dynamit, zahlreiche Waffen uj>w. Türkei. Das nach Tripolisl entsandte Ausnahmegericht hat die Urheber der Ermordung Redwan Paschas: Ali Schamil Pascha und Abdur Nezak, sowie einen ihrer Verwandten zum Tode v«ru.r teilt. Bereinigte Staaten. Der Ausschuß des Senat» für Meereskanäle hat sich hinsichtlich des Panamakanals zu gunsten eines Niveaukanals ausgesprochen. Südafrika. Einer Reuter-Meldung zufolge herrscht unter den Eingeborenen längs der ganzen Grenze zwischen Natal und Zululand wachsende Unruhe. Kunst und Wissenschaft. Königs. Hoftheater. Im Opern' ! Meistersinger": im Schauspielbause (7 Kreuzparochst daß «elfte Interesse, «rvtzlLgs». voll Wstdergrarben, zeichnen sich daneben v« 1 da» baltische.Haffbild'von 3. Aeni Ku«zweily» Waldlandschaft tu eine freundliche Anerkennung beansp Arbeiten von A. Psl» aratd noch grblleben sind, u« emr vollaust erzielen zu. können. Etwa» sonderbar Regung in» Dekorative tritt «ml zenzen und den Forderungen moderner NauwauSf baß freilich au» dieser Synthese so recht lebensfähige « volle Gebilde entstanden wären. Ihnen gegenüber wirken selbst Fritz: Poksart» etwa« Ins bunt« ausschweifende Leinwänden fast verständlicher und erträglicher. Der Münchner Ludwig Loerra« l o hat eine recht annehmbar« Wtnterlandschaft ausgestellt, n» Z. P. ». Lokboest bringt sich mit einem TränkrRld al» achtenswerter Tiermaler tn Erinnerung. Bon Carl Raupy wird die ln Pastell zart und dustta auSaeführte Srrlanvfchaft gewiß mehr gefallen, al» dt« tn O«l etwa» hart und trocken ge- malten Wellen der .Badenden". Mit sicherer Hand hat A. Lutheroth bei seiner „Billa Falcontert" den Abend- sonnenglanz auf die Wasserfläche gezaubert, um damit et« Bild von guten koloristischen Quautüten zu bieten, da» von Oswald Achenbachs „Golf von Neapel" m dieser Hinsicht noch erheb lich übertroffen wird. Di« beiden guten Waldlandschasten von Eduard Leon Hardt sind un» noch von der Gedächtnis« AuSstelltlng des verewigten Meister» her ln Erinnerung, während A uaust Leonhardt diesmal mit einer reizvollen Waldsenkuna tn Vorftühltngsttmmung die künstlerisch« Jamiltrntradttton seine» 'anscS in rühmlicher Welse fortsetzt. In der Nähe solcher rbeiten haben Carl OenikrS Waldlandschaften keinen leichten Stand. Sodann wäre noch ein wirkungsvolles Wtnterbild de» Münchner» Adalbert Wex' n>. nennen, um an einer kleinen aber koloristisch ungemein kräftig ausgeführten Waldlandlchaft von Alexander Calamr vorbei zu der Schlußkollektloa der Tirr- bilder von C. v. Reih zu kommen. Der Künstler ist diesmal hauptsächlich mit Schilderest» au» den« Hundeleben vertreten, auS dem er manch gefälliges und drolliges Bild entnommen hat. Daneben sieht man einige eindrucksvolle Pferdegruppen, von denen da» mühevoll auSscyreitende pflügende Dreigespann t» der malerischen Aussührnng und charakteristischen Wiedergabe wohl am meisten interessieren wird. —kk. s- InBerli » wurde mit den Künstlern von Reinhardt» Neuem Theater Offendachs „Orpheus in der Unterwelt" in glänzender Ausstattung gegeben. Die Vorstellung bat. wie die „Tagl. Rundsch." berichtet, außerordentlich anaesprochen und ist als Sensation ausgenommen worden. Nachdem daS genannt« Blatt Georg Engels und Pagay al» vortrFslich« Vertreter des Jupiter und des Pluto hervo-rochobe«, schreibt eS: „Die gesanglich bedeutendst« Leistung bracht« uns Fräulein vonderOsten. die von der Dresdner Hofoper al» Gast herübergekommen war —: eine entrückende Erscheinung, wahr lich der Liebe eines Jupiter wert. Warum haben wir diese Künstlerin nicht in Berlin? Muß man erst nach Dresden reisen, um des Lebens feinste Reize, geadelt durch di« Reinheit höher Kunst, in «ine Gestalt verzaubert zu sehen, aus bst all« Götter — und diesmal nicht die Ossenbachschen — ihre Gaben vereinigt zu Laben scheinen? Hier wird Kunst dwcch Heiterkeit, Geist durch Bildung. Liebreiz durch Grazie, Anmut durch Sicherheit, süßer Wohlklang durch Schulung in einem Mensch«, bilde gekrönt. Ten Kranz — gebt diesem Fraulein de« Kran».. s- Im Münchner Schauspielhaus« eatelst de» Dresdner Schriftstellers Wilhelm WolterS Lustspiel »Sein Alibt" . daS zu den meist versprechenden Novitäten der kommen den Spielzeit unseres ResidenztyeaterS gehört, bei seiner Erst aufführung einen außerordentlichen HetterkeitSerfolg. ck Das Sonnenthal-Jubtläum. mit dem Soimeu- thgl seine 50jährige Zugehörigkeit zum Wiener Burgtheastr feiert, wurde nunmehr definitiv auf den 81. Mai d. I. festgesetzt. Es bringt vormittags eine intime Feier im Burg-Theater, abends ^cstvvrstrllung und nach Schluß dieser rin großes Künstlerbankett. onnrnthal, der eben erst von seiner Krankheit genesen ist. bot sich für seinen Ehrrnabend »Nathan der Weise" gewühlt. Die Billetts für diese Vorstellung sind. waS nicht wunderuimmt, bereits dreifach überzeichnet, bei aufgehobenem Abonnement, nnd heute schon erhält der Liebling der Theoterstadt Wien täglich JubtläuniLacsch enke und Gratulationen, darunter zwar auch sölche von — Billettbestellcrn. f Mit einem Kapital von 100000 Mk. ist von dem Geheim« Kommerzienrat Emil vom Math in Köln «ine zur Unterstützung von Musikern bestimmte Feist vom Rath-S t ift«»g in München gegründet und vom PAnzregenten von Bayer« ge. nehmigt worden. ff Aus Basel wird geschrieben: Die BaSler Bevölkerung hat durch Volksentscheid beschlossen. daS durch Brand zerstörte Theater mit einem Kostenaufwand! von 2300000 Francs (tnkl Platz) an der alten Stelle wieder aufzubauen. DaS Theater wird um 600 Quadratmeter vergrößert und soll im Sepmnber 1908 eröffnet werden. ff Ein WohltätigkeitS-Konzert de» Salta«». Wie an» Koa- stantmopel berichtet wird, wurde am vorigen Sonntag ans Veran lassung des Sultans und unter seinem Patronat ein großes Konzert veranstaltet, besten Ertrag den Opfern deS letzten Bciuv- ausdruchs zu gute kommen soll. Der Erfolg war außerordentlich, dank dem persönlichen Eingreifen deS Sultans. Er selbsLreichlwte 20 OM Mark und sandte jedem seiner Minister einfach soviel Billetts zu, als es ihm nur gut schien — natürlich wagst keiner, sie zurückzuweistn. ff Theaterkritiker als Schauspieler. Eine Anzahl Theaterkritik» der Zeitungen von Tokio tritt gegen wärtig — so wird Berliner Blättern wenigsten» au» Japan berichtet — auf der Bühne aus. um praktisch« Erfahrungen Wr die Beurteilung der Leistungen von Schauffnelern zu gewinne«. Und diese Bühncntätigkeit der Kritiker soll von einem zahlreich« Zuhörerpublikum mit größtem Interesse beobachtet werd«^ — 's Königs. Hoftheater. Im Opernhaus« heute (6 Uhr) „Die Meistersinger": im Schauspielbause s7 Uhr) „Die Wildente". -sJm Centrak-Theater werden heust zum letztenmal „Dorethea" und „Venus aus Erden" gegeben, da morgen, Sonn abend, die Erstaufführung von „Außer Rand und Band", Burleske nach Lindau und Antony von Otto Wendt, Musik von Paul Lincke. stattfindet. Sonntag wird nachmittags >/»4 Uhr „Die Fledermaus", abends Uhr „Außer Rand und Band" wiederholt. f Herr Hofschauspieler Froböse. dem man leider ln letzter Zeit nur selten in führenden Rollen auf der Bühne deS Neustävter Hauses begegnet ist. wird in dem geplanten Meinhardtschen Ensemble-Gastspiel am Berliner Le s sing« Theater Mit wirken. ff Ernst Arnold» Sunstsalon. Noch stehen die Radierungen und Zeichnungen der Dresdner Künstlerin D. v. Eschweg e szirr kritischen Einschätzung aus, Arbeiten, die durchweg vor allem durch ein besonnenes Maßhalten in der Wahl der technischen Mittel sich anszetchnen, Io daß die gewollten Wirkungen ohne störende Mißgriffe rein und ungetrübt zur Geltung kommen. Als besonders gelungen lassen sich der ettvaS rembrandtisierte männliche Studienkopf, sowie die gegen den lichtdunklen Abend Himmel gestellten Baiimsilhouetten. die Flußlandschaft mit den Flößen und die italienische Landschaft mit dem von hochwipfligen schlanken Pappeln flankierten Riindtempelchen ansprechen, die man als Zeichnung und als auSgcführte Radierung sieht. Auch der abendliche Blick auf den Dresdner Schloßvlatz mit der Augustus- briicke und das Nachtstück mit der gespenstischen Gestalt «nd den vor der aufsteigenden Mondscheibe vorbeihuschenden Nachtvögeln zeigen bemerkenswerte Ansätze einer aparten StimmnngSkunst. Neuerdings teilt sich D. v. Eschwege inS Weiße Kabinett mit einer Reihe von Pastellen von der Hand Marie Paschkes, die, in ihren Motiven zum größten Telle wohl aus Südtirol geholt, sicheres Können mit fleißigem Weiterstreben paaren und in meh reren Oclstndien im anstoßenden ElngangSzimmer ihre Ergänzung finden. Hier schließen sich sodann die zumeist architektonischen Aquarelle von H r y n e m a n n - G o lh e n an, von denen die Bantzner Ansichten trotz sorgsamer EmzelanSsühnmg doch «ine peinliche Härte im Luftton aufwclsen, die bel den Dresdner Dar. steuungen erfrcnlicberweist vermieden ist. Von diesen verdienen an erster Stelle einige Ansichten älterer Straßenfronten «u- der Die Hundstage scheinen in Japan oder früh zu beginnen in Berlin diesmal Wr Während de» Drucke» «iagegangeo« Neueste Drahtmeldurrgev. Washington. Der Deutsch« Kaiser sandte «» den deutschen Botschafter nachstehendes Telegramm: Sich bitte, den Hinterbliebenen von Karl Schur» «newe herzliche Anteilnahme an dem Heimgang diese» hervorrvgevche» ManneS zu übermitteln, der seiner neuen Heimat i» Krieg «ttd Frieden wertvolle Dienste geleistet und dabei da» deutsche Aut in feinen Adern nie verleugnet hat. Wilhelm I. k. vermischtes. *Der Verehrer am Telephon. DK Frage, »d die Benützung deS ÄeschäftStelepbonS zu Privatzwecken trotz de» Lee- bots den Prinzipal zur sofortigen Entlassung berechtigt, beschäl- tigte in Berlin die zweite Kammer deS KaufmannSgerlchtS. Die Verkäuferin Martha D. war im Geschäft ihres Arbeitgebers, d«ß MonusakturwarenhändlerS Friedrich K.. öfter von einem Herrn an das Telephon gerufen worden. Der Chef untersagst der Ver käuferin, in Zukunft das GefchäftStelephon privatim zu benütz» Als nach einiger Zelt von dem betreffenden Herrn wieder ange- läutct wurde, erteilst der Chef der Dame die sofortige Entlassung. Die Klägerin, die nun ihr Restgehalt bi» zum Ablauf der Kün digungsfrist verlangt, macht geltend, daß sie nach Erlaß de» Ver- botS sich damach gerichtet und keinen ihrer Bekannten anaeläutet habe. DaS Anklinaeln de» Herrn sei ohne ihr Zutun geschehen, auch habe sie. nachdem sie die Stimme de» Sprecher» erkannt, da» Gespräch sofort abgebrochen. Der al» Zeuge vernommene „Verehrer" der Klägerin bestätigt« die Angaben der Klägerin; er habe auS freier Initiative angeMnaelt, trotzdem ihn die Klägerin vorher gebeten hatte, sie tm Geschäft nicht mehr telephonisch an- zurufen. DaS KaufmannSaericht verurteilte den Kaufmann zur Zahlung de» RestgrhaltS. Der Chef stl wohl berechtigt, dir Be- Nützung de- Fernsprechers zu Prlvatzwecken zu untersagen, er könne aber daraus, daß der Angestellte ohne sein Zutun ange» klingelt werde, keinen Entlaffungsarund herlelstn. denn «S kv>m« niemand eine Garantie dafür übernehmen, daß er nicht von irgend einer Seist ans Telephon zittert werde.
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