Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.04.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19080405016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1908040501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1908040501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-04
- Tag1908-04-05
- Monat1908-04
- Jahr1908
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.04.1908
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SS. Jahrgang, VS. Vqu,««,»»»« !«i> »«« U>,ltch ,»»««. «>«,«« A«ur»ß»i>«l»n Sinn, u»d «»nia,«, .Kmol,,««».. »un»»u»««rKj>e»««. M««»i>r, » « «t. ««i «ii,m»tt,«r A»> »Niun, »ur« »«« »».»in« s^,a,«i»>. Pt» ««» e»<er>i Pi«»»«n u Um,«dun, «m ««,« „«her »u< ,,iiellkn »»«»d-Au». ^dm »rd»It«n di« au«, »»r»«<n v«iied»r m» d«r »««>»» >»>,«,ad« u,i«mm«n 8^«»«IU. ««»»ruiinw «II »e»l> 0»,r Q»»I»n,n,»d« I.Li^d. «»chrl »u- tilfi, - U.»»rlan,t« Hanujlri»!« ««rd«« nicht m«tda»»dN. LAegramm-Adresse: N«chrtchten DrrSdt». Fernsprecher: Nr. 11 und 20V«. Sonntag, S. April LSV^. Druck und Verlag von Liepsch Lc Reichardt in Dresden. Lodeek L vo. Lolltöksranton 8r. Ll-y. 6. Xvoixs v. Laebssii. Mlek-VIioeolilSs No. ««». Lmrelvericaut. lires«!«,,. KtmrrltS. A«ietzei,-r«r11 »NN»hm« ««n »ntttn. dtiungrn dt, n»chm » Udr. S»nnt»«. nur »tart-ttltiad« 3Z von ll di« >/,l Uhr «t- «tnipaltia« »rundtrilr ic- « kttdeni « Pt . A«»>lien . Nachrtihlen « ««. ! i»«,chi>tr«.»n. »i,en aut drr Privat, seil« Zeile SO Pt.; die «weitvallige Zeit« »ut r«r>leile eo Pt. In Nummern nach Sann, und Aeierlagen: di« «intpalti,« «rundietle »0 Pt., »ul Prioatteil« 40 Pt., AamUtennach. richten die > und««»« rd Pt. — »urwarttg« Siutträge nur gegen Sioraurbejahlung. — Jedes «eiegdlatt kastei l!> Ptenntg». Ha«pt,esch»stsstelle: Marirustratze 28/40. Laart-Lsloa °° LmU Liedter kro«vr Strass« .krairsr Strssss »oeiireik- W Lezckenlle «te»e»>««»eit V»II. » dttt„»tl«nt»rt> . I»n.l,v«-r<. Tu frükjskrslcuten 8«vrssst« k'rnkllnoslrriutsrsiikto, ».L«, - - -- t»8>iok Irisob uns *«v»4Ap>rt. I.«ti!tvrs »uok »I« krsntr kür dkarisnbacksr U insrslvsss.rlkurso t»si IlsnDdilsn» vmpkoklsn. Xa- wslckunxon vorcksu jvckerrslt vlltxexsnssnommvll io äs» 1.ü*»«n-XpoU,»kv »„ Vv«»6»n. f»rn»pr. 4SA. Julius Lekäälick X>II dis« 141, ,»»> «. n. I. kl. 8eIe>ii:Iitliii!l8-Kl!geii8lslii!ii kür O.i.-!, «Isklr. tziebt, Letroivnm. Kernen. I-kllemmli. kelse-gslillbl. V/sitgsksncZsts ^.uswskl in llölirgUkü-Nlilivüllü-IiklIölvgröL. tliävU NLIsr :: :: :: :: <Hi«ims>1, . :: :: :: :: l.6äervsl-6u - SperialxeselM 20 20. Arcv orNczs Lesor7. Mutmaßliche Witterung: Kühl, veränderlich. Die Kaiserjacht „Hohenzollern" ist mit dem Kaiserpaar gestern mittag in Messina eingetrofsen. Fürst Bülow wird einer Einladung Kaiser Wilhelms Folge leisten und sich nach Ostern nach Korfu begeben. Der Reichstag setzte gestern die Beratung über das Reichsoereinsgesctz fort und nahm den Sprachenparagraphen an. Die Reichstagsserien dauern vom 10. bis 26. April. Gegen die Münchener Zeitschrift „März" ist wegen des er fundenen Briefwechsels zwischen Kaiser Wilhelm und Lord Twecdmouth ein Ermittlungsverfahren wegen groben Unfugs eingelettet worden. Bei der Hagener Akkumulatorcnfabrik in Oberschönweide haben 40V Arbeiter die Arbeit niedergelegt. Aus einem Gehöft in Nichnowo erstickten durch Ein atmen von Kohlenoxydgasen 5 Drainagearbeiter. Während der Lohnzahlung in der Oelfabrik Polack in Bend- zin drang eine Bande in die Fabrik ein und raubte 1000 Rubel. Der Block als Erzieher. Es ist noch nicht laug« her, daß der Freisinn im deutschen Reichstage eine Politik inifruchtbarer Verneinung trieb, die sogar vor nationalen Fragen nicht Halt machte. Ein- aeivonnen in seine „unveräußerlichen Grundsätze", hörte der Linksliberalismns nicht auf die Forderungen der Zeit: die llcberlvannnng des IndividnalitätSbearifscs machte ihn blind gegen gllcs. was diesen auch nur von ferne zu beein trächtigen schien: der Staatsiozialismus, wie Bismarck ihn aus christlichen Grundanschauungen heraus ziiaunslcn der wirtschaftlich Schwächeren inauguriert batte, fand am Frei sinn lanae Zeit keinen Helfer: die militärischen Notwendig keiten, die Dentichland wegen seiner gefährdeten zentrglen Lage tm Herzen Europas trotz aller finanziellen Opfer nun einmal aus sich nehmen muß, stießen ebenfalls aus barte Ovvosition — und nun gar erst die Wirtschafts politik! Die vom Freisinn vertretene manchestcrliche Rich tung bat sich jederzeit unserer unbedingt notwendigen ge mäßigten Schntzzollvolitik mit fanatischer Feindschaft ent- aeaenacstemmt. Auch sonst, wo man nur Hinblicken mag, zeigte der Freisinn leider zu viel theoretische Verbissenheit und zu wenig Sinn für die politische PrariS mit ihren un vermeidlichen Kompromissen, zu viel Rücksichtnahme auf subjektive Rechte und allzu geringes Verständnis für den Staatsaedanken: man braucht hier nur an sein Wahlrechts und Finonzvroaramm zu denken. Daß das alles mit einem Schlage anders werden würde, konnte niemand erwarten, aber es ist immerhin ein erfreulicher Umschwung zum Besseren eingctrctcn. der — wenn er auch nicht erst seit der BUlowschen Blockpolitik her datiert — doch durch diese eine entschctdcnbe Förderung erfahren hat. Mit ihr und in ihr ist der Freisinn zum ersten Male wieder in eine sichere Mehrheit mtt praktischen politischen Zielen cinge treten. Die nationale Basis, mit der der Blockaedanke steht und fällt, bat auch auf die Entschließungen des Linkslibera- lismns eine tiefgebende Wirkung ausaeübt: die dcbatte lote Annahme des Flottenacsetzes in dritter Lcsnna. um nur ei» Beispiel hcransziigreiscn, zeigt deutlich, wie sehr auch im Freist»» das Verständnis für die nationale Bedeutung einer starken Kriegsflotte feste Wurzeln geschlagen hat. Noch klarer erweist sich die Wendung zu höherer Einsicht beim Freisinn am Bcreinsaesctz. denn in der vielnmstrittencn Spracben- sraac dieses Gesetzentwurfes, die in engerem Sinne des Wortes national zu nennen ist. bekennt sich der größere Teil des Linksliberalismus zu den Pflichten gegen unser deutsches Volkstum. Das ist ein Fortschritt, dessen Be deutsamkeit man am besten an dem Webaeschrci des Zen trums und der Sozialdemokratie abmcsscn kann: die Wut aeacn die „Verrätcrci des Freisinns" nimmt in den Vlät tcrn beider Parteien geradezu die Formen s'"sterischcr Raserei an. Der Block aber hat an Festigkeit gewonnen und die Werbckraft des nationalen Gedankens einen schönen Sieg zu verzeichnen. Soweit man es bis letzt zu übersehen vermag, ist die Annahme des Vcretnsaesctzes so gut wie sicher und damit die Hossnuna gegeben, daß die erste schwere Bclastunasvrvbe der konicroativ-liberalen Paarung bald glücklich übcrstande» sei» wird. Zwar sind auch dann noch andere, mindestens «vcnso schwere Proben zu bestehen, aber die Tatsache, daß der Kom- promißgedanke allmählich auch beim Freisinn die fatsche Maxime deö „Alles oder nichts" aus dem Felde zu schlagen beginnt, eröffnet hoffnungsvolle Perspektiven sowohl für das Zustandekommen der Vörsennonelle, wie einer aus reichenden Reichssinaiizrefvrm. Auch hier hat der Block als Erzieher gewirkt, deuu der Liutsliberalismiis als ein Glied desselben mußte sich je langer, desto mehr davon überzeugen, daß mit billiger Priuzipienrciterei im Kampfe der verschiedenen Meinungen kein positives Ergebnis zu erzielen sei. Daß es an Angriffen gegen die freisinnige Fraktionsgemeiililhaft wegen ihrer neuen Taktik aus den Reihen ihrer eigenen Anhänger nicht gefehlt hat und noch fehlt, ist nicht weiter verwunderlich, weil nirgends soviel Eigenbrödler und „Uucntwegte" zu finden sind, wie gerade im Linksliberalismns. Da ist es interessant, zu hören, wie zum Beispiel die „Vossische Zeitung" die freisinnige Kom promißtaktik innerhalb des Blockrahmens verteidigt. Sie führte kürzlich aus: Gegenüber solchen Angriffen mutz her- vvrgehoben werden, das, auch die gr-hen Führer der Fort schrittspartei dem Abschluß von Kompromissen unter Ver zicht auf einen Teil ihrer Forderungen durchaus nicht ab geneigt waren, wenn dadurch ein wirklicher Fortschritt in der Gesetzgebung erreicht werden konnte. Sv erklärte Rudolf Birchow im Jahre 1670 a»' dem ersten Parteitage der Deutschen Fortschrittspartei in Berlin: „In den Parlamenten soll etwas sür das Volk gewonnen, nicht bloße Thesen ausgesprochen werde». Um praktische Er folge zu erzielen, kann man nicht mit einem unbestimmten Radikalismus arbeiten." Bemerkenswert ist. daß Birchow diese Worte sprach in der Zurückweisung des Vorwurfs, er und die Partei ließen Waldecks Grundsätze im Stich. Daß Birchow von der Theorie „Alles oder nichts" nichts wissen wollte, bekundete er auch am 20. November 1872, alS or im Abgeordnetenhaus«: bei der Beratung der Krcisvrd- nung erklärte: „Fch vertrete Grundsätze, nach denen ich mein ganzes Leben lang gehandelt habe. Dann kann man, meine Herren, wenn man sicht, daß man irgendeinen Grundsatz nicht ganz durchbringen kann, sich unter Umstän den mit cinlmr Kompromiß begnügen. Tenn das kann niemand verlangen, daß das Prinzip in jedem Augenblick gleich voll verwirklicht wird." Bei derselben Gelegenheit erklärte Rudolf Birchow auch: „Wir erachten es für unsere Pflicht, dahin zu wirken, daß wir aus dem gegenwärtigen Zustande herauskomme». Wir wollen unserseits alle Hand mit anlcgen, wenn auch nicht einmal annähernd das er reicht wird, was wir wünschen." DaS ist genau der Stand punkt, den der Abgeordnete von Payer jüngst in der Neichs- tagökvmmiision zur Vorberatung deö Bereiiisgesctzes cin- »ahm, als er erklärte: „Es ist das Leichteste und Populärste, sich «ruf einen prinzipiellen Standpunkt zu stellen, unbeküm mert darum, welche Folgen sich ergeben." — Soweit das freisinnige Blattl Man wird nicht leugnen können, daß die hier zitierten Aussprüche von gesunder Vernunft ge tragen sind, und Laß die Freisinnigen besser gefahren wären, wenn sie sich jederzeit auf einen praktischen Kom- promißstandpunkt gestellt hätten, statt Eigenbrödclei zu treiben. Die praktische Politik ist nun einmal die Kunst des Möglichen, nicht aber eine Gelegenheit, durch Prin- zipienrcitcrei zu alänzcn. Fürst Vülow bat dem Linkslibe- ralismuö die Abkehr von den früheren unfruchtbaren Wegen gewiß leicht gemacht, denn sowrchl BcreinSgcsctz wie Börscnnovclle bedeuten große Zugeständnisse an di« Linke, derentwegen ein Kompromiß sich schon lohnt. Ist der erste Schritt getan, werden die anderen schon leichter sein. . . Der Block als Erzieher hat diese seine Eigenschaft übrigens auch an einem Manne bewährt, von dem es am allerletzten zu erwarten war: an Naumann. Es ist sattsam bekannt, welche Irrwege der ehemalige Pastor manchmal gewandelt ist, weil er, wie so viele seiner Gesinnungsgenossen, das wahre Wesen der Sozialdemokratie gründlich verkannt hat. Wie oft hat er dem Freisinn den Anschluß an hie Ilmsturzpartc! empfohlen, um gemeinsam mit ihr gegen die .Lteaktion von rechts" zu kämpfen! Und jetzt? In seiner „Hilfe" be kennt er offen, wie an anderer Stelle bereits mitgctcilt, daß cs ein aussichtsloses Unterfangen sei, zwischen Liberalismus und Sozialdemokratie eine gewisse Verschmelzung durch Einschiebnng einer neuen Partei erzielen zu wollen, wie er es seinerzeit in der nationalsozialen Partei vergeblich vcvsncht hak. Auch er erkennt das Entweder--Oder zwischen der Sozialdemokratie und allen anderen bürgerlichen Par teien ausdrücklich an, wenn er auch einränmt, daß es „Ein- zclmcnschen" geben kann, die zwischen Sozialdemokratie und Liberalismus in der Mitte stehen. Wie Herr Nau mann diesen Passus seiner Ausführungen meint, ist uns nicht recht verständlich, aber für unsere Betrachtung auch nicht wesentlich, weil der Kern seiner Veröffentlichung in dem Anerkenntnis liegt, daß sich eine »Partei aus Einzel. Menschen nicht «lachen läßt" sondern, je kleine« sie ist, desto schärferer theoretischer und praktischer Disziplin bedarf, um ihr Gewicht in die visentliche Wag schale werfen zu können. Diese Frucht vom Baume der Erkenntnis hat Herr Nau mann der Blockpolitik zu danken, die alle nationalen und bürgerlichen Elemente gegen das schwarz-rote Kartell zu einer Masse vereint hat. Will der Freisinn beim Reichs tagsblock bleiben — und er kann in seinem eigenen wohl verstandenen Interesse nicht anders, will er sich nicht selbst ausgeben! — so mutz er natürlich daraus sehen, sich seinen neugewonnenen parlamentarischen Einfluß zu erhalten. Wie bekannt, kommt aber die freisinnige Gemeinschaft aus den inneren Krisen nicht heraus, weil Leute vom Schlage des Dr. Barth, v. Gerlach und Vreitscheid immerzu aus Quertreibereien bedacht sind und schon wieder — eine neue freisinnige Partei gründen wollen, als ob das Häufchen des Linksliberalismns nicht schon in allzuviele Partikelchc» zersplittert wäre. Das hat Herrn Naumann, der jetzt mitten in der praktischen Politik steht, doch wohl zu denken gegeben und rhu veranlaßt, mit einer aus seinem Munde etwas seltsam klingenden Mahnung zu strafferer Partei disziplin hcrvvrzutreten. Auch hier also implierts ein Sieg des Gedankens, daß gerade wir Deutschen, die wir — wie die Geschichte lehrt — in unserer Starrköpsigkeit säst nie unter einen Hut zu bringen sind, »ns unter dem Zeichen großer, grundlegender Gesichtspunkte zusammen- sindcn, zusammcnspannen müssen, um uns in der Welt zu behaupten und vorwärts zu kommen, zusammenspannen müssen auch um den Preis, daß der einzelne vielleicht hier und dort, um mit Naumann zu reden, den Truck der großen Organisation irgendwie schmerzlich empfindet. Das muß ertragen werde», wie in der Partei, so besonders dort, wo cs die vitalen Interessen des großen Ganzen gilt. 4». Neueste Dralltmewunucu vom 4. April. Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tcl.s Die zweite Lesung des Ver ein saesetzcs wird bei 8 7. dem Svrochcnparagraphen. fortgesetzt. Er hat in der Kommission nachstehende Fassung erhalten: „Die Verhandlungen in önentlichen Versammlungen sind in deutscher Sprache zu führen. Diese Vorschriften finde» auf internationale zronarcnc, sowie aus Versamm lungen der Wahlberechtigten zum Betriebe der Wahlen für den Reichstag und für die gesetzgebende» Versammlungen der Bundesstaaten und Elsaß-Lothringen vom Tage der amtlichen Bekanntmachung des Wahltages bis zur Beendi gung der Wahlhandlung leine Anwendung. Die Zulässig keit weiterer Ausnahmen regelt die Landesgcsctzacbung. Jedoch ist in LandcStcilen. in denen zurzeit des Inkraft tretens dieses Gesetzes alteingesessene Bcvölkerungsteilc nichtdcntscher Muttersprache vorhanden sind, sofern diese Vevölkerungstcile nach dem Ergebnis der jeweilig letzten Volkszäblung sechzig vom Hundert der Gcsamtbcvölkerung übersteigen, während der ersten zwanzig Jahre nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes der Mitgebrauch der nicht« deutschen Sprache gestattet, wenn der Veranstalter der öffentlichen Veriammluna mindestens dreimal viernnd« zwanzig Stunden vor ihrem Beginn der Polizeibehörde die Anzeige erstattet bat. daß und in welcher nichtdeutschen Sprache die Verhandlungen acsührt werden sollen. Uebcr die Anzeige ist von der Polizeibehörde sofort eine kostenfreie Bescheinigung zu erteilen. AlS Landcstcile gelten die Be zirke der unteren Vcrwaltnnaöbchörden. Ferner sind, so weit die Landesgeictzgebung Abweichendes nicht bestimmt. Ausnahmen auch mit Genehmigung der Landeszentral- bchörde zulässig." Die Sozialdemokraten beantragen die Streichung des 8 7. — Die Pole» beantragen folgende Fassung: „Die Ver handlungen in öffentlichen anzeigepflichtigen Versammlun gen sind in der Regel in deutscher Sprache zu führen. lDcr Däne Hanssen beantragt hier, vor „Versammlungen" ein- zuschaltcn „politischest Wenn in einer öffentlichen Ver sammlung in einer fremden Sprache verhandelt werden soll, so haben die Veranstalter die erforderliche Anzeige mindestens dreimal vicrniidzivaiizig Stunden vor dem Be ginn der Versammlung bei der Polizeibehörde zu erstatten. Bei der Anzeige muß die Absicht, in fremder Sprache zu verhandeln, mitaetcilt werden und die Bezeichnung dieser fremden Svrache selbst erfolgen. In Versammlungen, für welche diese vorgeschriebe»«: Mitteilung von dem Veran stalter nicht erfolgt, ist der Gebrauch einer fremden Sprache nicht erlaubt. Die Anzeige wird durch die öffentliche Be kanntmachung nicht ersetzt. Ohne die ausdrückliche Ein willigung des Veranstalters oder Leiters einer öffentlichen Vcrsammlnna darf in derselben in einer nichtdcutschcn Sprache nicht verhandelt werden." — Der Präsident schlägt vor, zugleich mit 8 7 die elsaß-lothringische Resolution zu verbinden. Diese Resolution, beantragt vom Elsässer Dr. Grögoire und den Lothringern Lcbroise und de Wendel und unterstützt durch die Führer der Blockparteien, ersucht Leu N-icbSkanzler. er möge bet den Bundesstaaten und bei
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite