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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.03.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090320025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909032002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909032002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-03
- Tag1909-03-20
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Di«,«» «lau wird den Lesern von Dresden »wd Uwgebuug am Lage vorher bereit» al» Mena-Hurgade za-ejirllt, während cS die Poß-Abonneuten <un Atorgeu tu «iacr Velamlaulgabe erhallen. 53. Jahrgang, 7S. vezugSgebsihr »ieiteljährl. für Lre»- den bei tüFltch zwei» maliger Autragung« an üonn- und MtMtaaen nur einmal^ 2 50 Mk., durch auswärtige Kom missionäre 3.50 Mk. Bei einmaliger Zu- sleUung durch d,e Post 3M.(odneÄesieUgeld). Tie den Leier» von Tre4den u. Umgebung am Lago vorher zu» gestellten Adend.Aul- gaben erhalten die au-- tranigen Bezieher mit der Morgen'Ausgabe iillammen -uyesle'lt. luchUtUtlmu mlt deut licher Quellenangabe t.TieSd. 'Kachr.-s zu lässig. — Unverlangte Mnuilrivie werde» nicht aus bewahrt. Sonnabend, 20. März 1000. Tclegramm-Mrcsse: Nachrichten Dresden. E>egr?ünSet 18Z6 Druck uni» Verlag von kiepsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstvasre 38/40. Fernsprecher: u . 20»<r. :rvoi Anzeigen-Tarif 2. Ili,r. 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Heute mittag begann in Dresden die Landesversamm lung des Bundes der Landwirte. Die Finanz- und Steucrkammission des Reichstags lehnte die Ins e r a t c n st e u e r glatt ab. Im Preußischen Abgeordnetenhaus erklärte bei der Bera tung des Lisenbnlinetats Eisenbahnminister v. Breitcnbach, daß er eine Erhöhung der Tarise ablehne. Die bisherigen Kosten der österreichischen Militär- -creitschast werden aus 200 Millionen Kronen geschätzt: die Mobilisicrungsorder für Dalmatien und Bosnien ist verschoben worden: die Hossiumg auf die örtliche Einschränkung des event. ürieges verstärkt sich. Die Königin von Italien hat sich beim Besuch der Erddebenstättcn einen Rippendruch zugezoge». Die Streikbewegung der Pariser Post- und Telegraphen beamten dehnt sich auch auf die Provinz in bedenklichem Umfange aus. Zur Lricutkrise. Die Veröffentlichung der M obilisierungsordei liir Bosnien und Dalmatien ist verschöbe n worden und wird kaum vor Sou nabend erwartet. Der Ministervrä- Äeilt Weierle soll einigen Abgeordneten vertraulich mit- geteilt haben, der Kaiser hege noch immer die Zuverficht, soß der Krieg sich vermeiden laste. Auch die letzte Anfrage SeS tz>«sandten Grafen Fvrgach iit Belgrad ist um einige -sage verschoben «worden. In Belgrad fand unter dem Vorsitze des Königs ein lüerstündiger Mrnisterrat statt, der sich, wie verlautet, mit der 'Stellungnahme Serbiens zu dem erwarte ten neuen Schritt Oesterreichs und mit der Frage beschäftigte, welche militärischen Maßnahmen Serbien zu ergreifen habe, falls die Meldungen über die Mobilisierun gen sich bewahrheiten sollten. Die alarnriercndcn Nachrich ten einzelner österreichischer und ungarischer Blätter rusc» leine sonderliche Besorgnis hervor. Die russischen Regierungskrcise in Peters burg beurteilen die Lage auf dem Balkan etwas weniger pessimistisch. Besonderer Wert wird am die Note Italiens gelegt. Der sevbische Gesandte in Konstantinopel erklärte gegen über der Pforte und den Diplomaten, Serbien wolle leinenKrieg. Es sei Hoffnung aus Verständigung vor handen. Im englischen Unterhaus erklärte in Beant wortung einer Anfrage betreffend die uorgeschlagene euro päische B a l ka n k o n s e r c n z der Staatssekretär des AnS markigen Sir Edward Grey: Tie britische Regierung hat immer daran sostgehalten, daß bezüglich der strittige» fragen eine vorherige Verständigung zwischen ollen Mäch Kunst mrv LZisfenschafi. s* Köuigl. Opernhaus. Der zweite Dag der Nibcluiigcn- Tetralogie: Siegfried brachte einen Kunstgenuß er hebendster Art. Als inusikdramatische Gesamtleistung war er der an tiefen Eindrücke» reichste Tag der diesmaligen Ring-Ausführung. Selbst die Äa»reuther oder Münchner Fcstaussuhruiigcn dürsten kaum mehr bieten können. Der Anlauf, der in der „Walküre" genommen wurde, führte im .Liegfried" wirklich zu einem künstlerischen Höhepunkt, auf dem sich Sänger, Dirigent und Orchester zu einer außer ordentlichen Leistung vereinigten. Ten Direktionsstab führte Kapellmeister Malata mit einer Umsicht und ziel- bewußten Gestaltungskraft, die ihm alle Ehre macht. Namentlich seien die echt wagnerischen Zeitmaße hervor- gchobcn. die sich fast überall mit der Ueberliescrnng vom Meister her vollkommen gedeckt haben. Wenn Herr Ria lata das Gruudzeitmaß des dritten Aktes vielleicht etwas be wegter ergriff als man nach den vorauSgegangencn zwei Akten erwartet hatte, so siel diese leise Beschleunigung doch nicht merklich ans dem Rahmen der Tradition heraus. Und Malata kan» auch sonst für feine markige Gestaltu»gSk»rst und feinsinnige Zurückhaltung, überhaupt für die ganze Llnwolle Belebung der „Liegsried"-Partitur scdcs Lob für sich in Anspruch nehme». ÄusS glänzendst« unterstützt wurde er von der König!. Kapelle, die a» Zuverlässigkeit und Klavgschönheit l rum zu Ucberbictcndes leistete. Neu in dem bisherigen Ring-Ensemble war Herr Kammersänger Ha dw iacr vom Koburger Hostheatcr. Der Sänger ist von -Haus aus ein echter lyrischer Tenor: darum war es um so bewundernswerter, daß er mit seinen Mitteln so haiiözuhalten wußte, daß er auch im dritten Akt seiner an spruchsvollen Partie gewachsen war. Lein nicht übermäßig großes, weich und angenehm klingendes Organ ist durch eine ausgezeichnete Schulung immerhin in den Stand ge setzt, selbst für ein Opernhaus von der Größe des hiesigen fast ganz auSzurciche». Seine TextanSiprache ist vortreff lich. Hervorragendes leistete der Künstler im Spiel. DaL war einmal ein echter »ngebun-eucr Iungsiegfried. dem ten getroffen werden sollte, bevor die Konferenz einbe- rufen wird. Die Verhandlungen sind noch im Gauge. Ich bin außerstande, zurzeit weitere Mitteilungen zu machen. Ucber die Berliner Auffassung der Lage wird der „Köln. Ztg." offiziös aus der Reichshauptsiad! -gemeldet: Während die sehr klare englische sowie die zu- stimmcndc französische und italienische Note laum »och An laß zu Zweifeln bieten, sei die russiscbc Note an Oester reich dazu angetan, die S e r den in i h r e r V errannt - heit zu bestallen. Tic Widersprüche in Rußlands Haltung amzullären, kann inan einer nahen Zukunft über lassen. Leider aber lau» man nicht verkennen, daß die so überaus deutungssähige blote objektiv geeignet ist, den Serben das Rückgrat zum Widerstande zu stärken. Ebenso wirkt die Haltung des überwiegenden Teiles der russistben Preise und die Kundgebung der rn'fischen Reichsdiuiia, bei der es sich übrigens nur um eine und nicht um zwei ver schiedene Erklärungen, wie zuerst angenommen worden war, handelt. Wenn man die Serben zur Vernunit bringen will, io ist der von Rußland eiiigcschlcmcnc Weg nicht ein wandfrei und nicht geeignet, der Sache des Friedens zu dienen. Die militärische Lage zwischen Oesterreich- Ungarn und Serbien Hai sich so zngespitzt, daß viel' acht nur wenige Tage bis z» einem Einmarsch österreichischer Trnpven in Serbien verstreiche». Ob cs jetzt dem tätigen ehrlichen Bemühen mancher Mächte gelingen wird, dieien scrbl'ch-öslcrreichisch.n Krieg zu verhindern, i!i heute fraglich, aber jedenfalls verstärkt sich nach de» AuSiprachen, die zwischen den Regierungen der verschiedene» Länder sratr- gchabt haben, die Honnung, daß es gelingen wird, den Krieg, wenn er ausüricht, örtlich cinzuschr ä n k e n. Die neueste» Meldungen lauten: Berlin. lPriv.-Tel.j In der „N. Fr. Pr." werden die bisherigen Kosten der M i l i t a r b e r rit sch a f t in Bosnien auf 200 Millionen Krone« be rechnet. — Blätterweldungen aus La i üach zufolge hat das dortige Konsortium der südslawischen Geldinstitute an zwei Bevollmächtigte der serbischen Regierung 10 Millionen Kronen alS erste Rate der zuaesagten Anleihe von 20 Milk. Kronen ausgefolgt. Um sobald als möglich für weitere >0 Millionen bares Geld zu erlangen, haben die sloweni schen Grundbesitzer neuerdings Steiermark und Krain mit Flugschriften gegen die deutschen Spar kassen überschwemmt, in denen zur Abhebung der Gelder aufgesordert wird. K ö l n. lPriv.-Tel.j Die „Köln. Ztg." meldet aus Pest: T ic Nachrichten über den neuen Sch r i tt d e r M äch t e in Belgrad halten dazu bcigctragen, daß man hier die Loge wesentlich ruhiger Lcurtcilt. Dies gilt jedoch nur für das Verhältnis der Donaumonarchie zu den anderen Groß mächten. Alan glaubt hier nicht, daß sich der Zusammen stoß mit Serbien werde vermeiden lasten. F ranksurt a. M. lPrrv.-Tel.s Der Londoner Kor respondent der ,/Frairks. Ztg." erfährt von einer Verab redung zwischen der Türkei und Oesterreich, die der Tür - k e i das militärische Einschreiten Oesterreichs sichert, sobald Serbien daS Sandschak Novibazar angreist. Der Berliner Korrespondent desselben Blattes erfährt ans diplomatischen Kreisen, daß Rußland bei einer kvicgem- schen Aktion zwischen Oesterreich und Serbien militärisch nicht eing reisen wird. Tie letzte Note Iswolskis, die nach Wien ergangen ist und das Verlangen »ach einer Ke.nsei eit: enthält, wird in ihrer praktischen Wirkung nicht tragisch genommen. ES ist leicht veriiändlich. daß Iswolski, der sich seit Monaten in einer keineswegs beneidenswerten Lage besindet, mir dieser Note nur gewisse Rücksichten an seine persönliche Stellung nehmen und den rustrichen Stirn ninngcn Rechnung tragen wollte Wien. In der heutigen Sitzung des Abgeordneten Hauses er>lorte der Fiiianzminister Tr. Ritter v. Bi linsli gegenüber dem Gerüchte, daß der Staat für den Fall eines Krieges die Einlagen in den Sparlasten ein fach mit Beschlag belegen und für die Kosten des Krieges verwenden werde: So unerhört ein derarrigcs Gerücht ist. befinden wir uns dermalen in dem Zustande eines gcsähr liehen Runs aus die Lparlasien verschiedener .Länder Oesterreichs. Ich will die Frage des Krieges hier durch ans nicht bespreche». ES ist. wie ich glaube, die begrün - cte H v s s n n n g vorhanden, daß es nicht z u m K riege t v m :n c il wird. Ilnd wir wollen hoffen, daß der Frieden erhalten werden wird. Sofia. Nach einer Mitteilung von maßgebender Seite hat die bulgarische Regierung in Kvnstantiiivpci eriläreit leiste», sic wolle ans ihre alte Gcldiordernng gegen die Türiei bezüglich der Nabnlinie Varna—Rnistichul ver zicbten, falls die Pforte der sofortigen Anerken nung zustimme. Netteste Trahtmeldungen vom März. Die Inserateusicncr in der Kommission abgelchnt. Berlin. lPriv.-Tel.» Die Finanz- und Steuer- kom Mission begann heute die Beratung der Insc- raiensteuer und führte sie in zweistündiger Sitzung zu Ende mit dem Ergebnis der glatten Ablehnung dieser Steuer. Ein Abgeordneter aus dem süchsinhen Vogt land«: hat vergeblich versucht, von der Popularität der Inscratenstcuer, von der Staatssekretär Sudow bei der oll gemeinen Beratung gesprochen hat, auch »nr das geringste wabrzunehmen, das Gegenteil sei der Fall, die Steuer werde als Gewerbesteuer wirken. Biele Geschäfte, nament lieh des Mittelstandes, müßten schon aus Gründen wirr schastlicher Selbsterhaltnnq inseriere». Wie wenig populär diese Steuer sei, beweise die wohl einmütige Ablebnung durch die Presse. Redner legte dar, daß durch die Steuer stasselung die Auslage der Zeitungen der Oessentlichkeit preiegegcbcn werde, und dadurch würden viele kleine Zei tungen ihre Inseratenausträge verlieren. Mit Recht werde die Steuer als Anariss aut die Unabhängigkeit der Presse oufgesaßt. Tic Koutrollvorschristcn könnten insbesondere in politisch erregten Zeiten zu endlosen Schikanicriingen der jeweils mißliebigen Presse sührcn. Gegenüber der Behauptung der Regierung, daß die Inserate heute in der Hauptsache von zahlungsfähigen Kreisen ausgchen, wies Redner nach, daß kaum 10 Prozent der Inserenten zu den üigcnainitcn Großinserenten, d. h. zu den kapitalkräftigen Kreisen, gehören, daß allo gerade die mittleren und kleinen Inserenten besonders nachteilig getroste» werden. Tic weitaus meisten Redner sprachen sich gegen die Inseraten- steucr aus. Ein konservativer Abgeordneter plädierte für eine Ouittungsstciicr für alle Barzahlungen von über 5 Mark. Von naiionalliberaler und freisinniger Seite wurde dieser Vorschlag indessen betämvst. Die Ablehnung des K 1 der Vorlage erfolgte gegen ki Stimmen, worauf man seine» Mut und Uebermut auch wirklich Klaubte. Eine unmittelbare 'Natürlichkeit und erfrischende Herzlichkeit ging von seinein helläugigen Knaben ans, eine Ungezwun genheit, wie sie gerade dieser urücukschen Gestalt vortreff lich ansteht. Doch wußte er auch Register zu ziehen, die die iliiieostcu Saiten des Herzens rührten, wie z. B. bei der Stelle „Sollt ich auch sterbend vergehen". Im Text dürsten nach Ankunft Siegfrieds auf dem Brünnhildcirstein die Worte verbessert werben in „Selige Oede aus wonniger Höh'". Ergreifend in seiner Erhabenheit war wiederum der Wanderer des -Herrn Perro n. Jeder Zoll ein Gott, der mit ehernen Schritten auf -der Erbe Rücken mandeit. Nirgends weichliche Rührung, nirgends äußerliche Traurig keit. überall vollgefaßte Männlichkeit, die mit sich und dein Weltenlauf in Uebereinstimmnng und voll klarer Einsicht in die Notwendigkeit alles Geschehens ist. Stellen, wie „Aus wolligen Höhen" oder „Zieh' hin, ich kann dich nicht halten" kann mau kaum großartiger gebracht hören, wie maii sich auch daS Zusammenrafson -er SpcercSstückc nicht majestä tischer gespielt denken kann. Herr Plaschke übervaichie mit seinem Sicqsried-Alberich durch eine treffliche gesang liche Beherrschung der schwierigen Partie, von der kein Wort unter den Tisch siel. Das Spiel muß allerdings noch etwas charakteristischer urrü die Dunamik des Gesanges noch feiner abgetönt werden. -Herr Rüdiger stellte einen Mime aus die Bühne, um -den airdcre Theater die hiesige Oper fast beneiden könnten. Ter Fasner des Herrn Wach- t c r war wvhlgestimmt, auch der Stcrbcgcsang kam recht stimmungsvoll. Als Erda machte sich Frau Bender- Schäfer um das Drarna verbleut, obwohl ihre Stimme nicht die ganze Wucht und Fülle für diese Partie herzugeben scheint. Der Waldvogel wurde von Frau Na ü zwar hübsch gesungen, war aber ziemlich schwer verständlich. Ein echtes WotanSkind, hier voll erhabener Göttlichkeit, dort voll hin reißender Leidenschaft und packendstem Temperament war die ausgezeichnete Frau Witt ich, deren mnstcr- und meisterhafte Brünnhilde zu den Grundfesten des hiesigen Ring-EnsembleS gehört. Die Regie tat ihr möglichstes, um mit den übrigen Leistungen gleichen Schritt zu halten: an einigen markanten Stellen störten aber Iliigenauiglcitcn in der Beleuchtung lMond, Blitz, Glut). Das dichtbesetzte Haus war von dem glänzenden Gang der Vorstellung licht lich ergriffen. Ii. O. f* Lehmann-Ostcn-Lhor. Das zugunsten des Freistellen svnds der Ehrlichschen Musikschule am Donnerstag veranstaltete Konzert hatte den Saal des Ausstellungs palastes fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Als Einleitung spielte Herr Kohser ein F-Dur-Andante eigener Komposition für Harmonium. Das Instrument nimmt sich im Konz.'etjaal doch recht dürftig aus: dis Zartheit seiner Register ist weit mehr berechnet für die Intimität des häuslichen Kreises. Als Oorne. a pücoiw-Virtuos errang sich Herr Kammermusiker Wiggert reichste Anerkennungen. Er bot künstlerische Leistungen mir der Wiedergabe der Eugen Onegin-Arie „Wohin seid ihr ent schwuirden" und einer mit geklärtem lbeschmaä zusammenge stellten Fantasie „Die Walküre". Seiner technischen Meister schaft gelang es, dem sonst etwas aufdringlich wirkenden Instru ment Edelklang und Beseelung abzugewinnen Mit einigen überaus wirksamen Rezitationen ließ sich der Hosschanspielcr Herr Wald eck hören. In seinen darstellerischen Vorzügen ist er den Dresdnern hinlänglich bekannt. Mit Lenaus Dichtung „Der Postillion", zu der Reindold Becker eine stimmungsvolle Musil sür Klavier und Trompete schrieb, erzielte er den stärksten Bei fall. Trotz der Zwittergcstaltuva kainrn hier Wort und To» zu bester Geltung, poesievollc Bilder von malerische,n Reize zaubernd. Ziemlich aus gleicher Höh« stand der Eindruck, de» die Legende „Die vier Räuber" von Iacobowski hinterließ, mit melodramatischen Ergänzungen sür Klavier und Harmonium von K. Gleich. Ein willkommener Bringer der Lust wurde der mit Beifall reich bedachte bewältige des Wortes durch eine in ausgezeichneter Charakteristik dargebotene Wiedergabe von Troians „Die 88er Weine". Heber klangschöne, sorgfältig ge schulte Mittel verfügt als noch sunger Barltonist Herr En der lein. Seine beiden Strauß-Lieder sang er musikalisch und mit viel innerer Anteilnahme. Als ein Werdender berechtigt er zu begründeten Hoffnungen. Als csppciiu-Darbietung brachte der L c h ma n n - O stcn - Ch o r (gemischtj Mendelssohns „Der Glückliche" zur Ausführung Das beste bot die namentlich im
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