Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 15.06.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190906153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19090615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-06
- Tag1909-06-15
- Monat1909-06
- Jahr1909
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.06.1909
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SS. Jahrgang. ^ 164. veiug»««»ühr »>«telt«brl. für Dre«. d«n de« l«,Nch »we«< m»U,«Su>r-,u»,i<>» Sonn- und Unnlaäe,, nur einoiay 2M Btt, durch auiivONio, »om- miltzonäre SM Bit. Bei einmaliger tzu- stellung durch di» Pos» Sw.xchne «esletlgeld». Di« den Leiern da, Dresden u, Umgebung am La,» vorher ,u- „eiieilien «dend-ilu«- gaben erhallen di« au«- mdrliaen Bezieher niit der Morgen->it«»gad» zusammen ,ug,niU,. Siachdru« nur mit deut licher Quellenangado l.Tresd. Nachr.», zu. ztsslg. — Unverlangt« Manulkrivt« werden nicht ausbewahrt. Telegranim-Adressc: Nachrichten Dre-öe«. Fernsprecher: 11 . 2«»« « 8601. Dienstag, 1!>. Juni 1W9. Druck und Verlag von kiepsch öc Reicbardt in Dresden. Lvo. Itted-vdooolsSv So. Kvv. Linrelvertzauk: veesitim, 1Itm»r1t2. Anzeigrii-Tnri» Annahme von Ankitn- d»iiuttj,eu lna „ncl,-:- 8 Nh» . LonntnsNu n:>t Marlenslrns-e »15, U t»§ ' ..1 IN»., T," einjptUu^c 0l!„»d,ei!e na. « Tilden - Pi . ftamilictt. .'inciinrl u > ou-> Dresden . ft» P Ge,äMs Ann >o>n, > der Puvatieite ^i,>. 80Pi- i die ziueiinnll q - Zelle n.Tertjctte 60 P> — ^n Aninmein nncl, Sonn » Heienden die eiiljptUliIe Oili'nd seile OOP,'., un« P»ina> leite -10 Pl., ',>ouiiliei,.- Anclinchtcn <1. T..'2c>e,l dieÄrnndzeile'?.'. Pi Aus»vürtil,e '.'inunM nur fleqen Dornncb. - »ahluno. - Jedes P. legdlalt kostet io Pi. Ha » ptgesch «istss« rllr: Maiienstraßc 88 1» kkotvßr. ^»«»tvllllnx: Iiiäu8trlo-ll»IIe, I. s.«imlte«-sutoobeompl,ttsn NI-,,1 ^»>111.»- I'kilUl. H»»-. z »ad s-d sijzsfi ^Il8tr. 25. , , . »««raraoBvnnioiTScn aaainrrk» ><m Rs-uolit ',!? LorrursiBV Vaii-o. — »kirlli, IV. SV. - fesnkkuet a./X. lQÜ»t»er 6t»r LttQitklick p,v»»ttti«tnkon 8tKLlL-^lv<1ajUo iu kilber, ' kriL - ^VeltLUdSlollunF 8t. I.ouls 1904. 68. Ilnsiiesei-itiit 8. I^ÜIIbk l'i-i>^i-8li.:!^:ü »»«> ßiptdlHG ar^nk»„ch Ii»«n Ienni8-.tii88teIIu»!>. Krösklo Lusivulil !! Kli. -in. ' ^r»"4^rjr«rrrr«r^rr» ^ Vuedvarva. luLxor liootikoinsr äeutsclier unck onxlisokor Knrug-, 008SN-, pslvtvt- und iiilsstvnstolfv in allen moäornen Karbon unä ?rima-t)u»IitLten, »«»»vntlisl»«, HiII»riItll«jkS, ILnnl« Vorkauksstvlls cisr vorseliriftsmiissigon vnikorwstokl's kür Xgi. Lüctiu. Ftastskorgtboanits. Ilei nuum I'üi-seliel 8vkekel8lr388e 19/21 (i ttsuehdsu! ). Aü-V erkies Lefs^. Mutmaßlilhe Witterung: Warm, veränderlich. Der König nahm gestern in Zittau mit dem Kronprinzen, dein Prinzen Friedrich Christian und dem Prinzen Ludwig von Bayern an der Zweihundertjahrfeier des IN2. Jns.-Regts. teil. Hermann Go Idstein, der einzige sozialdemokratische Abgeordnete des sächsischen Landtages, ist gestern in Dresden gestorben. Dem Reichstage sind die Ersatz st cuerentwürse zur Reichsfinanzreform zugegangen: die halbamtliche Mit teilung ihres wesentlichen Inhalts schließt in der Erwartung, daß es nunmehr gelingen wird, zwischen Reichstag und Bundes rat eine Uebereinstimmung zu erzielen. Nach der „Lib. Korr." mehren sich die Anzeichen, daß Fürst Bülow nach etwaiger Ablehnung der Erbanfallsteuer durch die neue Mehrheit die endgültige Regelung der Finanzreform dis zum Herb st vertagen werde. Auf der Münchner Tagung der Deutschen Zeitungs verleger und des Journalisten-Verbandes einigte man sich über die Einleitung einer Regelung der Frage der Für sorge für Alter und Invalidität und für die Witwen und Waisen der Redakteure und Angestellten der Zeitungsverleger. Die 4. Etappe der Prinz Heinrich-Fahrt begann gestern früh 9 Uhr am Budapester Tatterjal. Die Verhandlung gegen den Fürsten Eulcnburg be ginnt am 5. Juli. Nach einer Meldung des „Temps" soll England während der Casablanca-Affäre Frankreich 5 Divisionen zur Ver fügung gestellt haben. Die allbritische Pressekonferenz. Aus alle» Ländern des britischen Weltreiches ivaren sie herbcigccilt, »in in London an der RcichSpressckviisercnz leiiszunehmen: so verschieden in ihrer Rasse. Naiionaliiüi und Besinnung, und doch fest zu einer kvniMkte» Masse ver- l'iiiidcn durch die einigende Straft des britische» Wcltrcich- aedankens. Es macht dem solide» tycsügc des britischen Zmpcrülms alle M,rc, daß die Pressevertreter, die in der vergangenen Woche in London tagte», trotz aller Differen zen in einzelnen Punkten im wesentliche» geschlossen cin-- iraten ffür eine möglichst enge Verbindung der Kolonien mit dem Mutterland«: und sich zu allen Opfern ffir die Rcichsverteidigung bereit erklärten. Allerdings wurde ihnen hart zngesetzt und die Lage Englands inmitten des n>affcn.starrenöen Europa dermaßen grau in grau geschil dert, daß sie das Griffeln wohl oder übel lernen mußten. Ltaatswännrr konservativer und liberaler «Färbung, Admirale und hohe Militärs -er LandarMcc wetteiferten miteinander, den Teilnehmern der Pressekonferenz zu be weisen, daß England den letzten Mann und Schilling cin- ictzen müsse, um seine gefährdete Vormachtstellung zur Lee zu behaupten, und daß es heute mehr wie sc auf die moralische und materielle Unterstützung seiner Kolonien angewiesen sei. Die Schwarzmal-'rei wurde teilweise so stark betrieben, daß sic eines komischen Beigeschmacks nicht entbehrte und einen der kolonialen Pressedelcgierten zu der ironischen Bitte an die englischen Wirte in London ver- anlaßte, „ihnen nur denn Schrecken cinzujagcn, wenn sic es ffir unbedingt nötig hielten" . . . Run. man hat es für nötig befunden, den Kriegstcufel an die Wand zu mal-n und daibci mit geballter Faust aus Deutschland hinznwciscn, wie alle Berichte über die Kousercnz zeigen. Weshalb? Das ist eine Frage, die nicht ganz leicht z» beantworten ist, weil verschiedene Momente dabei Iiinci»- spiolen. Das Scheitern der gegen uns gerichteten Ein- kreisungspolitik, die bevorstehende Monarchenbcgegnung in den finnischen Schären und gewisse andere Symptome in der internationalen Politik habe» in London wieder die übliche Nervosität hervorgcrnscn, die sich gewohnheitsmäßig inBer- dä ch t ig u n g c n g cgc n D c » t s ch la n d Lust macht. Dazu kommt ein anderes. Die Pressekonferenz in London war sa nur die Generalprobe für die britische Rcichsmarine- loifferenz, die im Juli ziffammcntritt und Wer wichtige Fragen der Reichsvcrtcidiguiig beraten soll. Nachdem ihre Vorgängerinnen von 1897 -und IE trotz aller Agitation der englischen Imperialisten rcsnltatlos verlausen sind, weil die Vertreter der Kolonien ihre eigenen Ansichten über die beste Organisation der Reichsverteidigung zur See hatten, «alt cs diesmal, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um schon auf dem Pressckongrrß die Vertreter der Kolonialprcsse für die imperialistischen Ideen zu gewinnen. Keiner weiß so gut. wie die Staatsmänner in London, welch eine Macht die Presse ist, und man kann cs verstehen, wenn sie alles aufgeboten haben, um die Fonrnaltsten des Weltreiches für ihre Pläne einzusangen. Mögen di« maßgebenden englischen Politiker noch so verschiedener Meinung über Fragen der inneren Politik sein, in einem sind sic solidarisch: sie verfolge», gleichviel ob libe ral oder konservativ, kviiscauent das Ziel, Kolonien und Heimatland zu einer festen ivirtschastlichen und militärischen Einheit ziffainmcnzuschweißcn. Tic Konservativen predi gen lmuptsächlich den Zusammenschluß durch, einen all umfassenden Zollverein, während die srcihändlerischen Liberalen für ein gemeinsames Heer und eine gemeinsame Flotte plädieren, um aus diese Weise die ReichScinheit zu fördern. Ob die imperialistische Propaganda ans die Presse vertreter der Kolonien nachhaltigen Eindruck gemacht hat, kann erst die Zukunft lehren, aber schon heute darf nicht verkannt werden, daß aus dem Londoner allbritischen Pressc- kongreß eine schlimme Saat auSgcstreut worden ist, indem die Teilnehmer in skrupellosester Weise in den Gedanken- gang hincingehetzt worden sind, als ob Deutschland mir aus den gegebenen Moment lauere, um über England herzu- i allen. Solchem Treiben gegenüber ist es nicht leicht, kalt Blut zu bewahren. Aber wir geben der an anderer Stelle dcS Blattes bereits nfftgeteilten offiziösen Auslassung in der ,-Köln. Ztg." recht, wenn sie mahnt, sich trotz allem nicht in den Harnisch bringen zu lassen, sondern abzuwarten, ob nicht den Engländern die bessere Einsicht zurUckkchrc. Wir müssen gestehen: allzu leicht wird uns der Glaube an diese ZukunstSinöglichkeit nicht. Schlimm schon, daß Männer in verantwortlichen Stellen derartige Alarm- und Hetz reden gegen Deutschland loslassen: bedenklicher aber noch, daß von all den englischen Bankcttredncrn, die bei uns Gastfreundschaft genossen haben »nd einen tiefen Blick in die friedliche deutsche Volksseele tun konnten, keiner anf- gcstandcn ist, um den infamen Verdächtigungen gegen uns Deutsche ans dem Londoner Prcssckvngrcß mit slammendcr Entrüstung cntgcgcnzntretcn. Hier wäre Gelegenheit ge wesen, den wirklichen Nutzen der deutsch-englischen Besuche und Gegenbesuche mit der Tat zu erweisen. Nichts von alledem ist geschehen: sic haben sich in schweigen gehüllt, wo sic hätten rin mannhaft-'s Zeugnis oblegen sollen. Man wird also gut tun, all den deutsch-englischen Ver- brüdcrnngSfestcn noch skeptischer als bisher gegcnübcrzn- trctcn: mit tönenden Worten ist den deutsch-englischen Be ziehungen wahrlich nicht gedient. Vielleicht wäre diesem und jenem doch ein Licht anfgcgangcn, wenn einige von den englischen D c u tsch la n d f ah r e r n vor der Reichs- pressekvnsercnz ans Grund eigener Erfahrungen das tenden ziös falsche Bild korrigiert hätten, das man von der Stim mung des deutschen Volkes und der deutschen Volitik gegen England cntworscn l>at. Aber es scheint,als ob selbst ruhig und besonnen urteilenden Engländern die Vorstellung eines kommenden Krieges mit Deutschland etmas Selbstverständ liches geworden ist. Man regt sich jenseits des Kanals heutzutage nicht mehr so sehr über die „deutsche Gcsahr" aus wirtschaftlichem Gebiete auf, denn die Verständigen hüben und drüben wissen t«bon länait daß Raum genug für beide die Erde hat. Wohl aber will man sich mit Gewalt nicht nur die auch von uns bereitwilligst anerkannte Vor herrschaft auf dem Meere, sondern die Alleinherr schaft dort sichern: maßt sich das Recht an. unter Aus schluß der anderen Völker die unumschränkte „Lccpolizci" anszuübcn. Daher kommt cs. daß jetzt die Rüstiingsfragc in England über alle anderen Fragen geht, und daß man die Kolonien veranlassen möchte, dem Mutterland«: Schiffe in der Nordsee gegen Deutschland zur Verfügung zu stellen. Ob d«is gelingen wird, ist eine andere Frage, trotz der Hetzreden ans dem Prcssckvngrcß. Ans dem praktischen Ge biet gehen eben die Ansichten der Admiralität und der kolonialen Regierungen weit auseinander. Die kolonialen Negierungen mögen im Augenblick einer Panik, wie jetzt, dem Reiche einen „Dreadnought" stiften oder wenigstens versprechen, ihr wirkliches Ziel bleibt aber die Schöpfung selbständiger kolonialer Geschwader, bestehend aus Kreuzern und Torpedobooten. Solche subsidiäre koloniale Flotten hält die Admiralität in London für praktisch id. h. für den voraussichtlichen Kampf gegen Deutschland in der Nordsee!) wertlos: wenn die Kolonien wirklich ctivas für die Rctchs- vertcidigung tun wollen, sollten sie einen angemessenen Teil der Kosten der Reichsmarine auf ihre Schultern neh men. In diesem Sinne wird man auch wieder auf der nahe bevorstehenden Rcichsmartne-Konserenz in London Propa ganda zu machen suchen. Wenn die Pressevertreter der Kolonien Helle, nüchterne Augen hätten, würden sic beim Anblick der stolzen eng lischen Armada, die ihnen in Spitliend in Parade vvrg.' führt wurde, den ganzen Nonsens der Iercniiaden crkanni haben, mit denen sic während der Londoner Verhandln» gen förmlich überschüttet worden sind. Lic würden erken nen, dast Deutschland gegenüber der imposanten englischen Seemacht nie ans den geradezu verrückten Gedanken kom me» kann, den Angreifer spielen zu wollen. Wohl aber würden sie cinschc», daß das eigene Mutterland nicht ganz reinliche Absichten gegen Deutschland Hai, sondern sich am einen entscheidenden Schlag gegen den Rivalen systematisch vorbereitet und dazu auch die Kolonien mißbrauchen will. Unter den Lehren, die uns Deutschen der allbrilische Presse- kongrcß gegeben hat, steht nicht zuletzt ein Artikel des Pariser „Temps". der bei Besprechung der Londoner Ver handlungen nachdrücklich die Mahnung zur Vergrößerung der englischen Armee wiederholt, die englisch-französische Entente deutlich als Allianz bezeichnet hat, was sic nach sonst verbreiteter Auffassung keineswegs ist, und ferner die überraschende Indiskretion enthält, daß die englische Re gierung während der Eaiablanea-Affärc der französischen anknndigte, sic habe süns britische Divisionen zur Entsendung n a ch F r a n k r e i ch bestimmt. Wir enthalten uns dieser erstaunlichen Nachricht gegen über vorläufig jeden Kommentars, gestatten uns aber, fol gende Auslassung des englischen „Manchester Guardian" dazu im Wortlaut anziisühren: „Es ist unerträglich, daß eine solche LebcnSfragc im Dunkel bleiben soll, und wir können a»,hören, nnS ein sich selbst regierendes Voll zu nennen, wenn wir unserer Regierung erlauben, uns im geheime» so furchtbare und weitreichende Ver pflichtungen aufzuerlegen. Sollte die Antwort Ja! lauten, so ist das englische Volk gröblich betrogen worden. Vieles, das in der Politik der letzten Jahre die Liberalen bloß als verkehrt und unheilvoll in Verwunderung gesetzt hat, wurde dann verständlich werden. Wir würden da»,« diesen fanati s che» Appell a n d i e K v l v n i e » be greifen. Herrn Haldancö Visionen einer Rcichsarmcc von einer Million Männer und unsere Untertänigkeit gegen Rußland i» Persien wären erklärt. Sollte dies die Ani- ' wort sein, so würde die Unruhe über Deutschland eine innere Frage von erster Große werde»." Wir haben dem nichts hinznzufugc». . . . Znr Reichsfinanzreform. Die Ersatzstencrcntwiirfc. Berlin. (Priv.-Tcl.) Dem Reichstag sind die Er- satzsteuorcntwürfe zur Reichsfinanzreform z ugcgange n. Ilm wesentlicher Inhalt wird halbamtlich mitgeteilt. Es heißt da iu« Eingang: Die verbündeten Regierungen haben sich sin Inter esse einer schleunigen Erledigung der Rcichsfinanzrcform en! schlossen, noch bevor der Reichstag über die ihm am :i. November vorigen Jahres unterbreiteten Geseßesvorschläge endgültigen Beschluß gefaßt hat eine Reihe von Ersaßsteuern an Stelle der jenigen vorznschlagen, die nach den bisherigen Verhandlungen Aussicht auf Annahme zurzeit nicht hoben. Die neuen Gesetz entwürfe betreffend Aendcrung des Erbschaftssteuer-, des Rei«bs stempel- und des Wechselstcmpelgesetzcs. Die Vorlage betreffs Aendcrung des Erbschas is st euergeseßcs enthält unter Verzicht aus die Nach laßsteuer eine Erweiterung der bestehende!! E r b a n s a I l st c u e r aus das Erbe von Deszendenten und Ehe gatten in unbeerbter Ehe. Die durch das Aufgeben der Nach- laßstcuer entstehenden Ausfälle, sowie der Fortsall der Ein nahmen aus dem Wehrstcucrzuschlag und dem Erbrecht des Staates machen weitere Abgaben vom Besitz notwendig. Läßt sich durch eine allgemeine Besitzsteuer, so wird in der offiziösen Mitteilung ausgesührt, der Betrag von 19N Millionen Mark nicht erreichen, jo erübrigt nur, den Vermögensbesitz in seinen einzelnen Erscheinungsformen im direkte» Anschluß an verschie dene wirtschaftliche Vorgänge, die ihn im Verkehr in Erscheinung treten lasse», steuerlich zu erfassen, und zwar den Besitz an Imme bilien und Mobilien durch eine Stenipelabaabe aus Feucrver- sicherungsq»ittungcn, den reinen Kapitnlbesitz durch eine Er höhung des Esfcktenstempels. Für die Inseraten- und Elcktrizitntsstcuer, die zurzeit keine Aussicht auf Annahme haben, soll Deckung geschaffen werde» durch Vcrkehrssteiicrn. und zwar durch eine S t e m pe l a b g a b e beim E i g e n t u m s w e ch se l von Grundstücke», durch eine Erhöhung des Wechselstempels und durch Einführung eines Scheck st empels. Bei der Erbanfallstcuer wird bei der Besteuerung des Gatten- und Kindeserbes derMobiliar besitz. soweit er nicht in Kapitalien, insbesondere I» Wert papieren besteht, aus der Besteuerung völlig ausgcschiedcn. Das bedeutet zwar einen nicht ganz »»wesentuchen Einnahmeauv- fall, doch soll dieses Opfer gebracht werden, in der Erwartung, daß dadurch der Steuer das Gehässige genommen werde, was sie für weite Kreise noch gehabt haben mag. Ein lvcitcrcs, sehr er hebliches Entgegenkommen gegen vielfach geäußerte Wünsche be deutet die Freilassung des Kattenerbesin be erbter Ehe. Damit entkräftet der neue Entwurf den Ein wand, daß die Steuer in dem Falle unbillig sei, wo die Ehefrau dasjenige, was der Mann hinterlassen hat, mit erwerben und mit erhalten half. Weiter soll die Steuer dann nicht erhoben
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite