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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.07.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090715026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909071502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909071502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-07
- Tag1909-07-15
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Sonntags nur Martensrrahe '.Ut voit N bis '/l-l Uhr. Die einspaltige stirund^ils (ca. 8 LUben» 2ü P,.. Familien-^tachrichtru Mtü Drrodktt 20 P' ; tteschasr r -lnteigc» ans der Prtvatsellt' .'sciii: NO Ps.; die zweispaltige Zelle a . Texlsei»e t.uP . — In Hnmmeru nach Sonn n Friertaqen: die euispcllnge Gr»i„d- ze,le !iO Pj . auf Privat- leite 40 Pf., Hannlien- »i.'achr.chteu a. Treüdeu die Ollitudzeile 25 Ps. — Auswärtige Auftrags rmr gegen Dorauvdc- zahlung. — Iede^. B.', jegl'lalt tostet tO P;. I-Lmolin-Ssifs mit c>sm „^tsili'inL" ' O 2! 5 I-> pe Llüek. ÜM «r V» VlIW-L MI M W «NN 1—8 Nokeedäucke illnl i ^ WM. WOin. W«W. WM WI!m »Iler iniLvkelndsc gsnoi-üvnen Ketsllgsgsnstsnös tiie >i»u» uncl 8poi-t etc. erNgo Leso^. Der König ist heute nachmittag mit seinen Söhnen nach Seis abgereist. Der Chefredakteur des „Hamburger Korrespondent" hatte ein längeres Interview mit dem Fürsten Bülow. Der Pariser Luftschiffer Bleuriot gewann gestern den IVO 000 Francs betragende!: Reisepreis des Aeroklubs. Der Schah hat auf den Hügeln nördlich von Teheran Kanonen auffahren lassen: sämtliche Gesandten haben Ein spruch erhoben. Lkeobslä vsn Vetbmann-Ifollweg. Ser r. Kanrler äe; veukcbei» belebe;. Berlin. Sine Extraausgabe des „Ncichsanzcigers" meldet die nachgcsuchte Entlassung Bülows unter Berlcihung des Schivarzcn Adler-Ordens mit Brillanten und die Ernennung des bisherigen Staatssekretärs des Innern v. Bethmaun-Hollwcg zum Reichskanz ler, Präsidenten des Staatsministeriums und Minister des Acnßer«, ferner die Ernennung des Handelsmiuisters Delbrück zum Staatssekretär des Innern, die Er nennung des Staatssekretärs Sqdow zum Handelo- minister, -es Nnterstaatssekretärs des Innern Wer- nicke zum Staatssekretär des Neichsschakamtes, die nachgesuchte Entlassung des Kultusministers Holle, die Ernennung des Oberpräsideutcu von Branden burg »Trott zu Solz zum K u l t ns m i n i stc r und schließlich die Ernennung des Untcrftaatssekretärs der Reichskanzlei v. Loebcll zum Oberpräsidcntcn vouBrandcuburg. Mit der Ernennung des Herrn v. Bethmanu-Hoüiveg, die nach den Erörterungen der lebten Tage üoer den vor aussichtlichen Nachfolger des Fürsten Bülow nichts tteber- raschcndes mehr bietet, ist der lebte Akt der „roßen innert» Krise abgeschlossen, die den Verlauf der Kämpfe um die Reichsfinanzresorm begleitet hat. Fürst Bülow, den der aufrichtige Dank aller deutschen, nicht von des parteipoli tischen Gedankens Blässe unheilbar angekränkelten Patrio ten für sein aufopferungsvolles und erfolgreiches Wirken im Dienste des Vaterlandes in die ehrenvolle Muße des Privatlebens begleitet und der mit dem Bewußtsein, einen untilgbaren Anspruch auf einen hervorrggenoen Plab in den Tafeln der deutschen Nationalgeschichte zu bcsibe», aus seinem zulebt so besonders dornenvoll gewordene» Amte scheidet, gehört von heute an als Staatsmann der Ver gangenheit an. Bon seiner snmpaihischen Persönlichkeit fort richten sich die Blicke der politischen Welt nunmehr aus den neuen Mann, der als oberster verantwortlicher Beamter des Reiches das Vertrauen -es Kaisers gewonnen hat. Wen» das Hcrabsteigen von der Sonnenhöhe einer so weithin strahlenden Würde, wie sic die Leitung der poli tischen Geschäfte der ersten Militärmacht des Erdballes ver leiht, gewiß ein schwerer Schritt ist. den nur ein io reich gebildeter, innerlich fester »nd abgeklärter Geist, wie der verflossene Reichskanzler, mit einem selbst durch die widri gen Begleiterscheinungen der jüngsten Krise nicht er schütterten seelischen Glcichmutc z» tun vermag, so er scheint der Ausstieg zu einer so umfassenden Machtfülle kaum minder schwierig, zumal, wenn er sich angesichts so schwerer parteipolitischer Wirren vollzieht, wie sic aiigen- blictlich unser nationales Leben beherrschen. Doch selbst bei einer geklärten innerpvlitifchcn Situation bietet die vcr- fgssiingsmäßigc Ausgestaltung des deutschen Neichskanzler- amtes so viel Eigenartiges, daß eine besondere staats- männischc und diplomatische Befähigung dazu gehört, um nach jeder Richtung den Anforderungen dieses Postens gerecht zu werden. Der deutsche Reichskanzler ist nicht nur der Vertrauensmann des Kaisers und nicht bloß diesem und dem Reichstage für die Führung Ser Geschäfte verant wortlich: er ist außerdem noch der Bevollmächtigte des Rundesrats, in dem sich die bundesstaatliche Souveränität des Reiches verkörpert. Ein jeder deutsche Reichskanzler wird daher stets in sorgfältigster Weise auf den födera tiven Charakter des Reiches Rücksicht nehmen müssen, und gerade in diesem Punkte hat sich Fürst Bülow stets vor bildlich verhalten, so daß er das uneingeschränkte Ver trauen sämtlicher Regierungen der Einzclstaatcn genoß. Auf der anderen Seite wird aber gilch der Kaiser oder König von Preußen niemals einen Kanzler ernennen, vvn dem er befürchten müßte, daß er die besonderen preußischen Interessen im Bundcsrate nicht genllgend wahrnehmcn würde, im Falle sich einmal Meinungsverschiedenheiten > zwischen dom führenden Bundesstaate und den übrigen I Gliedern des Reiches ergeben sollten. Hierin ist der Grund zu suchen, dast die Kanzlerschaft des Deutschen Reiches regel mäßig mit der preußischen Ministerpräsidentichast ver bunden ist. Zwei Versuche, die beiden Aemtcr zu trennen, deren einer eine kurze Zeit lang unter dem Fürsten Bis- mgrck »nd deren zweiter während der Amtszeit des Grasen Eaprivi unternommen wurde, zeitigten ein derartig un günstiges Ergebnis, daß die Frage endgültig im Sinne der dguernde» Zusammengehörigkeit beider Acniter als erledigt gelten darf. Die überaus enge und unlösliche Verbindung, in der die preußischen Angelegenheiten mit den Interessen des Reiches stehen und die sich schon in dem Umstande ver körpert, daß der jedesmalige Träger der preußischen Krone zugleich der Schirmherr des Reiches ist, macht es zu ,incr niiumgäiiglichett Notwendigkeit, das, der Reichskanzler zu gleich preußischer Ministerpräsident ist. Auch Herr von Bethmann-Hollwcg hat sofort seine Ernennung zum Prä sidenten des preußischen Staatsministeriums erhalten. Die Schwierigkeiten, die i„ der vcrfassungsmästigen und staatsrechtliche» Stellung des Reichskanzlers siir seine Amtsführung gegeben sind, wurden bisher wenigstens noch vermehrt durch das impulsive Temperament oes Kaisers, der sich, wie bekannt, in allerbester Absicht und stets nur von den edelsten patriotischen Absichten geleitet, manchmal zu ungestümen persönlichen Eingriffen in den regelmäßigen ftftnig der Politik hinrcißc» ließ und dadurch schließlich die November-Krise heraufbeschwvr. In dieser Hinsicht findet aber der neue Kanzler, dank dem mannhaften damaligen Vorgehen des Fürsten Bülow und dank der edlen, ritter liche,, Selbstüberwindung des Kaisers, eine wesentlich gün stigere Situation vor: denn die neue Zeit steht unter dem Zeichen des Kaiserwortes, an dem nicht gerüttelt und ge deutelt werden darf: „Es wird fortan mein höchstes Be streben sein, die Stabilität der Reichspolitik unter Wah- runa der verfassungsmäßigen Verantwortlichkeiten zu ge währleisten." Daß durch diese feierliche Zusicherung Kaiser Wilhelms II. die verfassungsmäßigen Rechte der Krone in keiner Weise beschränkt werden, ist sclbstverständltch. Wohl aber kann der neue Reichskanzler aus dieser festen Grund lage mit vollem Vertrauen seinen Standpunkt cinrichtcn und seine Politik jn aller Ruhe orientieren. In diesem Bewußtsein liegt für den künftigen Leiter der Reichs- gcschäftc eine wesentliche Erleichterung seiner schweren Ausgabe. . (Da überdies dom neuen Mann aus seiner bisherigen amtlichen Wirksamkeit der wohlbegründete Ruf einer in der Sache ebenso ziclbmvußtcn wie in der Form gemäßig ten und von eingehendem Verständnis für alle wahren modernen Staatsbedüvfnisse erfüllten Persönlichkeit vor- ausgeht, fo erweckt er auch die besten Aussichten nach der Richtung einer erfolgreiche» Ucberwindung der mannig fachen Hemmungen und Fährlichkeiten, Li« sich ihm infolge unserer versahreren Partcip-olitik entgegewstellen. Der neuen konservativ-klerikalen Mehrheit gegenüber das rich tige Maß zu finden, den geeigneten Ton anzüschlagcn und sich der für die jeweiligen Verhältnisse am besten passen de» Norm bei ihrer parlamentarischen Behandlung zu bedienen, wird irur ainom Manne nröglich sein, der seinem innersten Wesen nach über das Parteigetricbe erhaben ist und sich in allem als Ser berufene und verantwortliche Vertreter der nationalen Gesamtwohlfahrt fühlt. In dieser Hinsicht wird von dem jetzigen Reichskanzler ein kleiner, aber bezeichnender Zug erzählt, der feine absolute partei politische Unabhängigkeit in Helles Licht rückt. Als ihm nämlich einmal als Landrat eine Beeinflussung der Wahl zugemutet wurde, wies er diese Zumutung kurz und bündig mit den Worten zuriM: ,Ffch bin Verwaltungsbcamter, «her kein Wahlggent." Zu Herrn v. Bethmann-Hollweg darf die deutsche Nation nach feiner ganzen Vergangenheit das volle Vertrauen haben, daß er mit besten Kräften das Seinige tun wird, um unser parteipolitisches Leben in läuterndem «Zinne zu beeinflussen, wie es so ungemein not tut. Seiner Grundrichtung nach ist er, ebenso wie Fürst Bülow. durchaus konservativ, aber ohne alle parteipolitische Beimischung im engeren Sinne. Der neue Reichskanzler steht ebenso, wie sein Vorgänger, auf dem grundsätzliche» Standpunkte, daß „der Konservatismus der wichtigste Fakthr im Staatölcben" »st, aber seine gemäßigte Anschau ungsweise verschließt sich auch nicht der Erkenntnis, daß die vvHvürtstrcibcnden liberalen Kräfte, um mit dem sächsischen -Mnister -es Innern zu reden, mit de» beharrenden kon- seivatiiven in einer dem Maße ihrer Bedeutung und ihres Einflusses entsprechenden Weise ausgeglichen werden müsse», um auf der mittleren Linie die Bedürfnisse des Staates i» einer alle berechtigten Interessen angemessen berücksichtigenden Art zu befriedigen. Wenn in der Zcn- trumspresse jüngst behauptet wurde, daß ein solcher Mann, mn „innerer Gegner des Ultramontanismus" fein müßte,! so ist das durchaus -zutreffend, und gerade in diesem Uni stände liegt eine wesentliche Beruhigung für die Nation,!! össcntliche Mein uns, im Reiche: den» es wird dadurch ne.- bürgt, das, der neue Reichskanzler mit sicherem Blitz Grenze zu finden wisse» wird, an der er ii» Fntercsse d-r unversehrten Erhaltung unseres nationalen und ethisch.'" Gnies genötigt ist, dem Zentrum ein festes: „Bis hierii r »nd nicht weiter!" eutgegenznichlcudern. Ans der ander :, Seite wird der Liberalismus gewärtig sei» dürfe», daß bei dem neuen Reichskanzler volles Verständnis iür seine sachlich begründeten Forderungen sindet: nm w mehr in dann Pflicht der Linken, den Vogen nicht -wieder zu stran zu spannen »nd nicht die schweren, während der letzten inneren Krise begangenen Fehler zu wiederholen. Ins besondere wird man sich von dem jetzigen Kanzler versehen dürfen, daß er das bereits von seinem Vorgänger in die Wege geleitete Werk der Verwaltuiigsrcform im gemäßig ten liberalen Geiste unter wirksamer Beichncidinig des bureantratischen Zopfes zu Ende führt. Vor allem aber must von dem neuen Herrn im Reichskanzlervalais ein k l a r c s. s e st c s u n d z i e l b c w n ß t c s Rcgicrnngs- programm verlangt werden. Eine nachdrückliche, durch keinerlei Schwächean-mandliingen beirrte Regicrungspvlitit mit starker Initiative ist heute in erster Linie erforderlich, wenn unser zerrüttetes Partcilcben von oben her in gün stiger Weise beeinflußt werden soll. Je mehr Herr v. Bcth- mann-Hollweg «ruf solchem Grunde fußt, desto sicherer wird er aus Erfolg in seinem neuen Amte zum Segen der All gemeinheit rechnen dürfen. Ueber den Lebenslauf des neue» Reichskanzlers sei folgendes mitgcteilt: Exzellenz Dr. jur. Theobald v. Beth mann-Hollweg wurde am -'S. November 1836 zu Hohen- finviv lProvinz Braiidcuburgs geboren. Er studierte nach dem Besuche der Landesschulc Psvrta von 1873 bis 137S in Straßburg, Leipzig und Berlin Rechtswissenschaft. Nach dem er als Gcrichtsrcsercnüar bei den Amtsgerichten Berlin »nd Frankfurt a. D. beschäftigt morden war, trat er 1882 zur Verwaltung über und bestand 1884 das Rcgicrungs- asicssor-Eramcn. Er arbeitete zunächst bei der Regierung in Potsdam und verwaltete daraus von August 1885 ab kommissarisch, seit 1886 als Landrat de» Kreis Oberbarniw. Seit 188» ist er verheiratet mit Martha geb. v. Psuel. Am 1. Mai 18W fiedelte er als Qberpräsidjalrat nach Potsdam über, am 1. Juli 1811» als Regierungspräsident nach Brvm- berg. Anfang Oktober des gleichen Jahres wurde er zum Obcrpräsideiiteil der Provinz Brandenburg und 1S63 znm preußischen Minister des Innern ernannt. Als Nachfolger des Grasen PoiadvwSkh wurde er im Jahre ISV7 znm Staatssekretär des Reichsamts des Innern »nd gleich zeitig zum Vizepräsidenten des preußische» Staatsministe riums ernannt. * * » Berlin. IPriv.-Tcl.j Zur Vcsprcchuu^der politischen Lage traf Fürst Bülow heute vor- mitlaa 10 Minuten nach 10 Uhr ohne jede Begleitung vor dem Schlosse ein. Er sah außerordentlich ernst aus. Der Kaiser führte den Fürsten Bülow alsbald nach dessen Ankunft nach dem, gegenüber der Burgstraße gelegene», kleinen S ch l v ßg a r t e n, der »»mittelbar neben der Kurfürstcnbrücke liegt. Hier promenierten der Kaiser und der Kanzler in lebhaftem Gespräch bis gegen ' Ii Mn. Der Kaiser, der AdmiralSunisorm trug, gestikulierte lebhaft. Ter Abschied des Reichskanzlers entzog sich den Blicken des zahlreichen Publikums, das vv» der Burgstraße aus dem Vorgänge folgte, dadurch, daß der Kaiser und der Fürst den Teil dcö Gartens betraten, der durch seinen dichten Baumbestand nach außen hin abgeschlossen ist. li IU,r M Min. kehrte Fürst Bülow aus dem Schlosse wieder i» das Ncichstanzlerpalais zurück. Um IR/s Uhr hatte sich auch Staatssekretär v. B e t h m a » » - H o l l w e g nach dem Schlosse begeben. Kurz vor II Uhr betrat Herr v. Beth mann-Hollweg gleichfalls den 0>arten, in» mit dem Kaiser zu konferiere». Der Kaiser ging ans ihn zu und be grüß t c i h n mit herzliche m H üvdedr » ck. und dann promenierte der Kaiser mit Herrn v. Bethmaiiu-Hollweg in lebhaftem Gespräche ebenfalls im Garten aus und ab. Später erschien Hairöclönnnister Delbrück und der Staatssekretär v. Wcrmuth, sowie der Obcrpräsidcnt von Brandenburg, v. Trott zu Solz, im Schlosse. Berlin. kPriv.-Tcl.s Der Ehcsrcdaktcur des „Hamb. Korrespondenten" wurde gestern vom Fürsten Bülow empfangen. Bülow teilte mit. daß er sich zunächst einige Zeit »ach Norderney begeben und dann seinen dauernden Wohnsitz in Klcin-Flvttbcck bei -sw in bürg nehmen werde. Der Gedanke sei ihm sympathisch, den Elbstrvm mit seinem regen Schiffsverkehr dguernd vor Augen zu habe». Auf die Bemerkung des Interviewers, daß Fürst Bülow einen brillanten Abgang gelwbt haben würde, wenn er sofort nach der entscheidenden Abstimmung über die Erweiterung der Erbschaftssteuer zurückgetrcteii sei, erwiderte Fürst Bülow: Ja. wen» ich nur an meinen brillanten Abgang gedacht lmtte, dann iväre ich ohne Besinnen gegangen. Ich l»be noch anderen Grundsätzen gehandelt. Ich bin geblieben einzig und allein, weil ich es meinem Kaiser schuldig war. Er hat mir den Wunsch ausgesprochen, daß ich bleiben möge, btl bte Retchsswau-»
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