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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.09.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090915013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909091501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909091501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-09
- Tag1909-09-15
- Monat1909-09
- Jahr1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.09.1909
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Dresdner Nachrichten. Sir. 250. Leite 2. «n Mittwoch. 15. Sevtcinber tritt» bemerkten s»e, daß das IungeiS durchgebroche» war: etwa Kards nahmen sie etwas aus dem Eise Schwimmendes wahr. das mie etn menschlicher zddrper missah: sic wagten jedoch wegen der Unsicherheit des Eises nicht, weiter vor zudringen. sondern kehrten zu dem Dampfer „Rovfevelt" zurück und erstatteten dem Kapitän Bartlett über ihre Wahrnehmungen Bericht. Dieser eilte nu» an den von den ESkimvS bezeichneten Punkt uir- fand die Leiche Pro fessor Marvins. Aus dem Eise lagen noch die leichten Stiefel, sowie ein Teil der Kleidung des Verunglückten und andere ihm gehörige Gegenstände. Die Eskimos in ihrem Abergtanben hatten sich gefürchtet, die Gegenstände des Toten zu berühren und nach dem Schi »sc zurückzu- bringen. Paris. In einer Depesche an den „Newyork Herald" behauptet Pear», eine von Cook eigenhändig gefertigte Kartenskizze von dessen jüngster Reise nach de» arktischen Regionen zu besitze». Bo» der Borzcigung dieses Doku mentS, für dessen Authentizität Pear» sich verbürgt, er wartet dieser die völlige .'s e r s ch m e t t e r u » g D r. Evvk s. London. Die schottische, von Dr. Bruce geführte arktische Expedition ist ans der »sacht „Evngiieror", von Spitzbergen kommend, in Leilh eingelrvffen. Lnftschisfahrt. B erli n. lPriv.-Tel.j Da Orville W right in geschäftlichen Angelegenheiten Berlin morgen ans einige Tage verlässt, und die Flngmaschine einer gründlichen Nachprüfung unterzogen werden soll, so wird jetzt in den Borsührnnaen eine kleine Paine eintreten und dann die aviatüche 'Veranstaltung voraussichtlich in den ersten Tagen der nächsten Woche ihren Abschluß finden. Paris. (Priv Tel > Das lenkbare Luftschiff „R e p u - bliau e", das ru Schaden gekommen war, konnte bereits gestern seinen Schuppen verlassen und eine Luftstrecke von IW Kilometern zurücklegen. Heute wird die ..Röpublique" bei den Felkübungen Dienste tun und nach dem Abschluss der Hebungen einm Abstecher nach Paris mache». Die Militärbehörden heben mit besonderer Genugtuung hervor, dag das beschädigte Luftschiff nicht nur ausserordentlich rasch und vollständig, sondern auch ausschließlich durch militärische Kräfte und Werkzeuge ausge- besiert wurde. Die Genietruppen handelten jzenau so. wie sie es im Kriegsfälle tun würden, wenn ein Militärluftschiss durch seindliches Feuer dienstunfähig geworden wäre. Marokko. 'Parts. lPriv.-Tel.j Letzten Sonnabend wurden die in Fez anwesenden .Konsuln vom Sultan Pi ulen Hasid empfangen, um denen Antwort auf die europäi'cheu Bvr- ilellungcn wegen besserer Behandlung der G c - sangen eu zu Horen. Der Sultan erklärte, die lleber- lieserungen des Landes liegen sich nicht durch ein Macht wort abschassen. Unnütze Grausamkeiten würden ohnehin vermieden. Heute seien die Empörer gedemütigt und wür den sich io bald nicht wieder gegen die Autorität des Sul tans auilehnen. Darum könne der Sultan in Aussicht stellen, daß bis auf weiteres für exemplarische Bestrafun gen ein Anlaß fehlen werde. äacr vom 17. Bataillon in ihrem Insanterie-NegimentS. Es ent sechtes bemächtigten sich Iä Eifer der Fahne des 15«. spann sich rin lebhafter Kampf. 1» dessen Herlauf die Fah nenstange zerbrochen und die goldenen Iran- sen zerrissen wurden. Ein Offizier wurde ver- letzt, er war in Gefahr, durch die Bajonette der Jäger getütet zu werden: auch ein Gergeanr vom 15.1. Infanterie- Regiment erhielt einen Fanstfchlag ins Gesicht. Hur Strafe mußte das Iägerbataillon am anderen Tage vor dem 158. Infanterie Regiment vonbeidesilienen. Bich». General Tremeau. der Leiter der großen Manöver, die in diesen Tagen hier abgehalten werden sollen, gab den fremde» Offizieren, die an den Manövern tetlnehmen werden, ein Frühstück. General Tremean führte kn einer Begrüßungsansprache aus, wie die Liebe zur Fahne zwischen den Bertretern der verschie denen Armeen aufrichtige .Kameradschaft herbcistthre, und erhob daraus sein Glas zu Ehren der Souveräne der ver schiedene» Armeen. Der italienische General di Majv öantte als Dv„en der fremden Offiziere mit herzlichen Worten und versicherte die französischen Offiziere der kameradschaftliche» Gefühle der fremden Offiziere. Dann trank er ans das «Wohl des Präsidenten Falliöres und der französischen Armee. Monte E a r l o. Der polnische Schauspieler Hilbert BrzozoivSki. der Sohn des polnischen.Dichters Brzozowski, erschoß die polnische Schauspielerin Evnstanza Betnar- zewska und dann sich selbst. Bnzozoivski hatte das ganze Bermöge» her BelnarzewStä im Spiele verloren. P eIersbnr g. Wie ans Teheran von gestern gc- Fidaifnhrer A in id es Salt a » e h, Lclml) das Geleite gab, infolge Prv- auf lmlbein Wege z u r ü ck be r u s e n Berlin. iPriv.-Tel.j mann H v l l w e g empfing 'Bvnchaftcr Eainbon. Berlin. iPriv.-Tel.l kentelegra p h i s ch e » D hol der Reichskanzler eine lassen, die sich hauptsächlich Reichskanzler v. Bcth- am Montag den sranzöiüche» Hur Regelung des s n n - i e n stes in D e utschland gnSiülirüclie Aniveisuiig er- auf die Bestimmungen der Funkenlstatioiieii, aus ihre Dienstpflicht und ans die Ge bührensätze bezieht. Danach ül u. a. jede Fiinkenslativu i'.nbodiiigt verpslichiet, falls sie von einem Schisse in See not angerufen wird, diesen Anruf mit unbedingtem Vvr- rang entgegenzunehmeii, zu beantworten und dem Anruf entsprechend Folge zu leisten. Berlin. lPriv.-Tel.j Die Parteileitung der D e u t sch s o z ia l e i! Partei teilt mit, daß der Partei tag, der vom !>. bis i l. Oktober in Eisenach abgehalten wer den sollte, auSgeietzt ivird. An Stelle des Parteitages soll am M. Oktober in Eisenach eine erweiterte Gesamworilands sitzung lslattsindcn, auf der die wichiigilen schwebenden Pariei frag eu besprochen werden sollen. Berlin. lPrio.-Tel.j Die von der Stadt Berlin geplante Untergrundbahn hat die Genehmigung deS König!. Polizeipräsidiums erhalten. Berli n. iPriv.-Tel.j Der neue Termin i m :>l a d b o d - P r o z c ß vor der Strafkammer zu Bochum ist aus den 18. Oktober festgesetzt worden. B erli n. lPriv.-Tel.j Ter diesjährige ordent liche Be r n ssg c n v s s c n s ch a s t S la g wird -zum io. Oktober nach Stuttgart einberuien. Auf der Tages ordnung steht u. a. die Stellung der BerufSgenosscnschasteu zu den Aergten, insbesondere mit Rücksicht aus die Lübecker Beschlüsse des Deutschen AerztetagcS. Hamburg. «Priv.-Tel.j Wie aus Helgoland gemel det wird, ke u t e r r e heute bei heftigem Nordvsiwiud ein Segelboot. Der Berliner Nervenarzt Dr. Löwcnthal und Dr. Lcwiil aus Hamburg, sowie der Schisser Peter Franz sind ertrunken. Der Bootsmann wurde gerettet. Die Leiche Dr. Lewiiis konnte bis zur Stunde nicht ge borgen werden. Magdeburg. lPrio.-Tel.j Hur Magdeburger Land- t a g s e r s a tz w a h l erklärt nach der freisinnigen Volks- vartei jetzt auch die konservative Partei, für den national- liberalen Kandidaten Otto Gruson einzutretcn dessen Wahl gesichert erscheint. Hannover. lPriv.-Tel.j Eine Konferenz der in den christlich-nationalen Gewerkschaften organisierten Bcrg- und Hüttenarbeiter der fiskalischen Betriebe hat in beschlossen, für eine Lohnerhöhung einzutreten. Die .Konferenz beschloß, eine Hulagc von 1.', Prozent aus die Akkord- und Schichtlöhnc zu beantragen. Ferner wurde beschlossen, die töniglichcn Behörden zu ersuchen, das Ver- trauenSmünncrsnslein ans alle fiskalische» Hüttenwerke auS- zndchncn und die Wahl der Bcrtrancnsmäniier anordnen zu lassen. W i e u. Wie der „'Neuen Freien Presse" aus WclS gemeldet wird, ist dort gestern nachmittag Erzherzog I o s e v h F erdi u a u d, der aus einem P! otorrad eine Tour von Salzburg nach Linz unternommen hatte, beim Ausweichen ans schlechtem Wege zu Fall gekommen und hat sich einen Bruch der Elle am linke» Unterarm zu- gczvgen. Der Erzherzog, dessen Allgemeinbefinden durch den Unfall wenig beeinträchtigt war, setzte die Reise nach Linz ver Eisenbahn fort. Paris. fPriv.-Tel.j Die hiesige Polizei hat eine internationale Bande von Hoteldieben ausge- hobcn. nach der die Polizei aller europäischen Großstädte schon lange fahndet. Der Führer dieser Bande, die. etwa 20 Mann stark, in allen Weltstädten und vornehmen Badeorten arbeitete, ist ein gewisser Wilhelm Stark aus Heiligenstadt, Provinz Sachsen. Seil die Bande gegründet wurde, hat sie über drei Millionen Francs erbeutet. Stark allein hat aus seinen Namen in einer deutschen Stadt 800(100 Francs hinterlegt. Seine Ge hilfen waren u. a. Johann Albert Hornschuh aus Bad Tal in Baden und dessen 10jährige Geliebte, Richard Gollasch sich?. Lange, ein häufig vorbestrafter Einbrecher, und zwei Lyoner Spitzbuben. Sie wurden in Kairo, Fiume. Ostende und San Nemo verhaftet. Die Ausländer unter den Verhafteten wur den zunächst an die österreichische Behörde ansgeliesert, die ihnen in Bozen den Prozeß macht. Na n ey. Wie nachträglich bekgnnt wird, ereignete sich am Freitag während der Manöver des 20. Armee korps ein ernster Hwischeu fall. Während des Ge meldet -wird, ist der der dem entthronten teste» der Missionen worden. Petersburg. lPriv.-Tel.j Ein betrunkener lKosate des Leib-Garde-Regiments, den einige Kinder > »eckten, wurde plötzlich von Wut ersaßt, zog blank und stürzte sich ans die Kleinen, die sich in den Hof des Arrest- I lokals retteten. Als der Torwächter dem heranstürmen den Kosaken den Weg vertrgt, traf ihn ein Säbelhieb über den Kopf, daß der Mann leblos zusammenbrach. Dann spaltete der Kosak einem im Hose spielenden drei jährigen Knaben, dem Sohn des Gefängnisaufsehers, mit einem Säbelhiebe den Kopf, drang darauf auf einen hol-zsi>a!ie»deii Arrestanten ein und schlug diesem mit einem Hiebe das Haupt ab. Schließlich eilte er in das Wa»chhaus, wo er eine W ü s ch e r i u schwer verletzt e. Das Geschrei der Frauen alarmierte das Haus, doch gelang es dem Kosaten dem ersten der auf ihn ein-driugende» 'Wächter de» Kops zu spalten. Dann wurde der Rasende selbst niedergeschlagen und gefesselt. Athen. lPriv.-Tel.j AuS verläßlicher Quelle ver- lautet, daß der K ö ii i g, getreu den kvitstitntiouclleii Grundsätzen, die er »»wandelbar beivlgt, niemals eine Maßregel genehmigen wird, die die gesetzmäßig konstituierte Kammer über die Frage für oder gegen die Generalkom mandos und die Stellung der übrigen Prinzen treffen wird. Sobald das Parlament Neigung zeige z» Eingriffen in die konstitutionelle 'Verfassung oder sich die Agitation für Einberufung einer 'Nationalversammlung bemerkbar macht, ist der König scsl entschlossen, mit seiner ganzen Familie abzu danken. lNachts etwa eingehende Deutschen siche Leite Frankfurt >*. iSchluh.) Kredit 210.80 Diskonto 19130 Dresdner rank 160.60. Staatsbahn 163— Lombarden 2F.-. Laurahitne 191.80 Ungar. ÄoU —. . Tortuyieler, , Dürkeniose —. Fest. Parr§ snachm. 3 UHN. iNente .6.16 ^latienrr —Neue Lortuqie'en 63.60 -panier 96 80 Türken tunific. Anl.L, >8.50. Tiirkenloie 190.80. StaarSdahn —. Lombarden 138.—. Lttomanbank 731. . Trage. tarier. Produkten:,,artt. Svenen ver September 23.88. oer Januar-April 4,1'>, matt. :"üdoi per September 61 — ver ^annar-April 62,78. stetig. Lpirttl.« per September 42 , per November August 13,2.'», ruhrg vettliclm uns ZScdrircder. — StaaiSmiiiister Exzellenz Gras Bitzthum E ck st ü d l, der seit seiner Anwesenheit in Dresden non im Hotel Bellevue Wohnung genommen hatte, bezog gestern sein neues Heim im MiuislerpalaiS. — Dem Ober Postpraktistautcii Jäkel in KöSliu ist vom l. November ab uitter Ernennung zum Postiuspektvr eine Hiissresereiiteustelle bei der .Kaiserlichen Ober-Post- dirckiiv» in Leipzig übertragen worden. — Einweisung des Stadibaurato Fleck. Bor ver sammeltem Rate und einer ans den Herren Bizevvrsteher Dr. Vogel, Privatmann Schumann, Knust- und HandclS- gärtner SPuim-zeii und Schlosser-Obermeister Nenschild be stehenden Abordnung der Stadtverordneten fand zu 4le- ginn der gestrigen Gesamt rat ssitzung die feierliche Ver- pslichiiuig und Einweisung des zum Borstande des Tief bauamtes gewählten Herrn Ltadtbanrats Karl Georg Fleck stall. Herr Oberbürgermeister Geheimer Rat Dr. Beutler leitete den feierlichen Akt persönlich, gedachte der großen 'Verdienste, die sich der verstorbene Obcrbaurat Klette in der langen Reihe von Jahren, da er dem städti schen Ticfbauwcscii vorgestanden, erworben habe, mies ans das große 'Vertrauen hin. das dem Ncngcivählten im Hin blick auf (eine erfolgreiche Tätigkeit in seinem bisherigen Wirkungskreise von beiden städtischen Körperschaften ent- gcgengebracht werde, verpflichtete ihn, wies ihn in sein neues Amt ein und hieß ihn im Namen deS Rates will- . . kommen. Herr Bizevvrsteher Dr. Bogel begrüßte n»ö so dag ^ beglückwünschte de» Gewählten namens der Stadtverord- ! ncten. worauf Herr Stadtbaurat Fleck zunächst der Ge meindevertretung seinen Dank für das ihn hochchrende 'Vertrauen aussprach und sie Versicherung hinzufügtc, daß Goslar > er allezeit bestrebt sein werde, dieses Bertrauen L,um Wöhle der Stadt Dresden zu rechtfertigen. Mit der Beglück wünschung des Gewählten durch die einzelnen Mitglieder des Rates und der Abordnung der Stadtverordneten schloß der feierliche Akt. — Die Mitglieder des v. Zezschwitzsche» Ge ich l c ch i s v e r e i n S werden einen Geschlechtstag Mitt woch, den 20. Oktober, im König!. Belvedere auf der Brühl- schcn Terrasse abhaltcn. — Einschätzungen zur LtaatSeinkommcnftencr. Der 'Verband sächsischer Gewerbe- und Handivcrkcrvereinc hat vor einiger Heit beim Finanzministerium darum petitio niert. daß alle Einschätzungen zurStaatsein- k v m m c n st e ii e r nur noch von Staatsbeamten geleitet und z» den alljährlich slattfindenden Bvvbc- ratnnge» für diese Einschätzungen Mitglieder aus dem Gc- werbestande wie aus der Landwirtschast zugezvgcn werbe», lieber diese Frage» hat kürzlich im Finanzministerium eine Besprechung zwischen Vertretern der Staatsregierung und Borsiandsmilglicdcrn des Verbandes sächsischer Ge werbe- und Haiidivcrkcrvercine stattgcfunden. Hum ersten Teile der Petition erklärte Geh. Fi » anzratIn st, dast die Praxis sich mit den Anschauungen der Petenten decke. Bon etwa irm stellvertretenden Borsitzcnden -der Ein- ichätzttiigskommissionen seien im Jahre 1009 nur noch »7 nicht Steucrbeamtc gewesen, von denen 81 in städtischen und ltt in ländlichen Distrikten cingcschätzt hätten. Der Landwirtschast gehörten insgesamt nur lll Vorsitzende an, die übrigen stellvertretenden Vorsitzenden seien entweder Staats- und Gemeindebeaiytc l7N> oder tu anderen Bc- ru'szweigen tätig. Während also in dieser Richtung die Regierung mit den Petenten konform gehe, stehe sie hin sichtlich der Einführung von Vorkonferenzen bei »er Einschätzung »ur Einkommen st euer für Gewerbe und Handmerk — wie sie für Li« Land» Wirtschaft bestehen — aüs einem andere« Standpunkte. Während die Landwirtschaft über das ganze Land ver- breitet sei und auf weite Strecken hin gleichmäßige Bcr- hältnisse aufweise, zerfalle Gewerbe und Handwerk in eine große »fahl verschiedenster, zum Teil örtlich eng begrenz, ter Zweige. Für diese sämtlichen Zweig« j« besondere Sachverständigen-Äonserenzen einzuberufen, sei nicht mög lich. TS bestehe aber auch für die Landwirtschaft ein ganz besonderes Bedürfnis zur Vorbereitung der Einschätzung durch Aufstellung allgemeiner Schützungsnorcken, weil sie zum großen Teile Naturalwirtschaft sei. ein Umstarld, der die Buchführung für landwirtschaftliche Betriebe besonders erschwere. Endlich fehle es sür die meisten Gewerbe betriebe an zuverlässigen äußeren Merkmalen für die Aufstellung und Anwendung allgemeiner SchätzungSnvr- mcn, wie solche bei der Landwirtschast in Gestalt des Flüchcniiilialts der Besitzungen und wirklich gezahlter Pachtzinsen überall vorhanden seien. Dieser Auffassung gegenüber betviiten die Vertreter des Verbandes, daß die »'fahl der nicht Buchführung besitzenden Gewerbtreibendeii wohl ebenso groß sei wie der in Betracht kommenden Land wirte. daß ferner ein Durchsprechen der Lage des einzn- schätzenden Gewerbes vor Aufnahme der Tätigkeit -er Ein schätzungskommissionen und die Aufstellung gewisser Grniidsätze durchaus wünschenswert sei. Stadtrat L n ck- weil ans Waldlieim stellte eine Mischung der verschiede nen WirlichaftSgrnppe» in jenen Vorkonferenzen als einen großen Vorzug hin. Hauptsache bei der ganzen Angelegenheit sei das Gefühl, als ob die Landwirtschast bevorzugt würde, indem sie in den Konferenzen einen Schutz gegen eine falsche Beurteilung bei der Einschätzung zur Einkommensteuer besitze, dessen Industrie uns Gewerbe entbehren müßten. Dieses Gefühl müsse beseitigt werden. Ein System hierfür werde sich trotz aller Schwierigkeiten schon finden lassen. Hum Schluß der Konferenz erklärte Geh. Ftuanzrat I u st, daß die Regierung der Einreichung spezieller Vorschläge durch den Verband sächsischer Ge werbe- und Handwerkervereine entgegensetze und nach deren Eingang die in Anregung gebrachte Frage anss neue in wohlwollende Erwägung ziehen werde. Gegenwärtig ist min eine Kommission damit beschäftigt, entsprechende Vor schläge anszuarbeiien. — Die Manöver der 1. Division Nr. 2S. Allgemeine Kriegslage sür den 18., 1t. und 15. September. Eine blaue Armee ist aus dem südwestlichen Königreich Sachsen mit ihren Hauptkrästen bis an de» Abschnitt der wil den WeißeriM südlich des Iharandter Waldes, mit schwächeren Kräften bis Freiberg und nördlich gelangt. Eine rote Armee ist im Vormarsch über Radeburg und über Köniasbrück—Pulsnil; in südwestlicher Richtung gegen dieselbe. — Verlauf dei- lSeptember. Die blaue Armee beabsichtigte, am kJ. September den Vormarsch gegen die Elbe sortzusetzen und befahl der bei Freiberg stehende» verstärkten 15. Infanterie- Brigade. durch ein Vorgehen nördlich von Tharandt und des Weißerilj-Grundes die Flanke der Armee gegen Einwirkungen von Niederwartha her zu sichern. Auch die rote Armee setzte am 18. September ihren Vormarsch über Dresden—Hainsberg (rechter Flügels fort. Die rote verstärkte 16. Jnsanterie-Vri aade. die am 12. September mit der Vorhut den Südrand des Moritzbuiger Tiergartens erreicht hatte, sollte am 13. September, über Niederwartha, Kesselsdors, Tharandt voraehend, den An schluß au die Armee wieder gewinnen. Die blaue Brig'ade trat de,: Vormarsch über Hetzdorf, Herrudors, Pohrsdorf an und setzte sich zunächst mit der Vorhut, zwei Bataillone Grenadier- Negiment Nr 101, reitende Abteilung Feldartillerie-Regiment Nr. 12, eine Pionier-Kompagnie, in den Besitz der Höhen nörd iich von Fördcrgersdors. Das Kardereiter-Negiment war auf Grumbach vorgegangen und. da es diesen Ort von feindlicher Kavallerie besetzt fand, südlich abgcbogen und in der Gegend von Hermsdors halten geblieben. Der den ganzen Vormittag vorbei rschcnde Nebel erschwerte die Aufklärüngstätigkeit der beiderseitigen Kavallerien beträchtlich. Das Gros der blauen Brigade marschierte nach Durchschreiten des Tharandtcr Wal des am Galgcnberg, südlich Herzogswalde, auf, da inzwischen Meldung cingcgangcn war. daß ein von Niederwartha vorge gangener Gegner die Höhen nördlich Braunsdors besetzt halte. Der Kommandeur der roten Brigade hatte rechtzeitig Mel dung über den feindlichen Anmarsch erhalten und beschlossen, die Höhen nördlich Braunsdors bis Kleinopitz zu halten. Die rote Artillerie befand sich nördlich Braunsdors in Lauerstellung. Der dichte Nebel verschleierte die Bewegungen des Gegners voll ständig, so daß sie zunächst das Feuer nicht aufnehmen konnte. Die blaue Artillerie war nördlich Fördergersdorf ausge- sahren. Nachdem durch Meldungen genügend Klarheit über die Stellung der roten Brigade geschaffen war, griff die blaue Brigade mit vier Bataillonen, nämlich dem Leib-Grenadier- Regiment und einem Bataillon des l01. Regiments, über Grumbach onrgehend die Höhen nördlich Braunsdors an. wäh rend die Vorhut gegen Braunsdors selbst und die Höhen südlich davon zuni Angriff vorging. Es gelang dem linken Flügel der blauen Brigade, sich in Besitz der Höhen nördlich Brauns- dorf zu setzen. Die rote Brigade räumte ihre Stellung und ging in östlicher Richtung zurück. Braunsdorf und die nahe des Ortes gelegenen Höhen wurden von der blauen Brigade besetzt. Infolge des oinsetzende» heftigen Gewitterregens rückten die Truppen, wie bereits mitgeteilt, an Stelle des beabsichtigten Biwaks in enge Quartiere ab. — Brückenzoll. Die Stadtverordneten sind, wie der Rai scstgcstellt hat. ebenso wie die Ratsmitglicdcr bei dienstlichen Fahrten vom Brückenzoll auf den städtischen Brücken befreit. Eine entsprechende Abänderung der Bestimmungen über den Brückenzoll soll gelegentlich der zurzeit vorbereiteten Neufassung der Ge- mcindcstcuerordnuiiq erfolgen. — 50 000 Hcnsurbücher sollen einem Ratsbeschlusse gemäß mit einem Ansivond von 2085 Ml. neu gedruckt werden. — Hum Preisausschreiben „Der neue Rathaus- tnrm im Stadtbildc" erhalten wir folgende Huschrist: ,2Wvhl selten hat ein photographisches Preisausschreiben in Amatcurtrciscii ein so reges Interesse erweckt, als das der Dresdner Gesellschaft zur Förderung der Amateur- phvtc>graphic unter dem Titel: „Der neue NathauSturm im Dresdner Stadtbildc". Tatsächlich ist denn auch, wie nicht anders zu erwarten war, die Beteiligung an dem Wettbewerb sehr zahlreich gewesen: sind doch mehr als 200 Bilder eiugcsaudt worden. Obwohl man sich ein llrteil über die Gesamtleistung noch nicht bilden kann, weil die Ausstellung gllcr Bilder noch nicht erfolgt ist, darf man doch jetzt schon behaupten, daß die PreiSvcrteilung kaum ungeteilten Beifall gefunden hgt. Gewiß weisen die prä miierten Bilder in der Mehrzahl sehr gute Leistungen auf, aber ebenso sicher ist es, daß Arbeiten ausgezeichnet wur den, die den Bedingungen des Wettbewerbes nicht ent sprechen dürsten. Man betrachte beispielsweise in der Aus stellung das mit einem dritten Preise ausgezeichnete, aus einem Karton der gewöhnlichen Handelsware aufgezogene Bildchen im Format 7 X lv Hentimcter, auf jem das Ratliaus von der Ringstraße aus tzwei Droschken tm Vordergrund» dargestellt ist. Diese Auinahme erfüllt nicht einmal die einfachste Forderung, die man in bezug auf die korrekte Wiedergabe eines Gebäudes stellen darf, näm lich die, daß senkrechte Linien unbedingt senkrecht wteder- geqcben werden müssen. Es wäre geradezu beschämend sür die übrigen Bewerber, wenn sich unter den sonstigen, nicht preisgekrönten Bildern nichts Besseres fände. Unter diesen Umständen werden cs sich diejenigen Amateure, die der Gesellschaft zur Förderung der Amatcurphvtographie fernstohen, die es aber nicht minder ernst mit der Licht-
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