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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.11.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19091126018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909112601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909112601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-11
- Tag1909-11-26
- Monat1909-11
- Jahr1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.11.1909
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1088 Noch Hane er keine Menschen. außer dem armen Pcppo. dem Ziegenhirt. welcher ihn greifen wollte, gebissen, aber andere Hunde und Katzen, die man ohne Erbarmen lotschlagen mußle Vergeblich hatten tue Männer auf ihn Jagd gemacht Eine Flinte besah wohl der (borgo Scelli, aber he war eingerostet und versagte, weil seit langen fahren nicht aus ihr'geschossen war Mir '.'leisten und Knüppeln aber war dem tollen Untier nicht beizukommen: denn es jagte in rasender Flucht, schaumbedeckt, durch die Gasse und floh die Menschen, verbarg sich im Gestrüpp und den Felsklüften, wohin niemand einen Gang am (.'eben und Tod wagte. — Was tun'.' In raliajec '.'lagst sah man im Garten des Pamello zusammen und war gerade zu -em Entschlug gekommen, einen Boten nach der weitentlegenen Stadt zu schicken und um einen treffsicheren Schützen zu bitten, als ein hastiger Schritt aus der Straße erklang. Dolorosa! Ay! An sie dachte noch keiner und doch weih sie so viel . . . so viel mehr wie andere.... ein leises Flüstern, man eilt der Nabenden beinahe ungestüm entgegen. ,.Dolorosa! --- hast D-n einen Traum gehabt?!" Die Italienerin bleib, stehen und streicht hochatmend die Haare aus der Stirn. Ihre Auge» die f,nst voll strahlender Heiterkeit, schier übermütig in die Welt hinein lachen, blicken groß und fremd, geheimnisvoll und verschleiert wie bei einer 'Nacht wandlerin „Dolorosa . . hattest Du einen Traum?!" Die Genannte macht eine kurze, bejahende Bewegung mit dem Kopf, ihr Blick fiarrt geradeaus ins (feere. „Träumresl Du von des Cdmonde Ascoli Hund?" Dasselbe stumm bezabende Neigen des Hauptes. „Sollen wir nach einen, Karabinieri schicken?" ..Was träumtest Du'" ..Erzähl doch. Dolorosa, erzähl'!" Langsam hebt sie das Antlitz, silberner Mondesglanz verklärt es. wie ein süßes, geheimnisvolles Lächeln schwebt es um ihre Lippen. . Und langsam, beinahe feierlich sagt sie: „Ich sah im Traum einen fremden Mann — der stieg die Straße vom Meer empor. Er trug einen Hut mit Adlerfedern geschmückt, — ein Gewehr über der Schulter — einen Rock, wie ihn des Königs Sol daten tragen. Ein kleiner Bart deckte die Lippe — sein Auge war groß und gewaltig — jo wie ein Mann blickt, der gebietet. An seinem Gürtel schaukelte sich einer jener seltenen Bügel, wie sie auf den FelseK von Bettore nisten! — Dieser Mann hat am Marsfeld des Juan Teudo den tollen Hund erschossen! „Dolorosa . . . das träumtest Du?" ..So wird es auch wahr. -- gewißlich wahr, Deine Träume haben noch niemals gelogen!" „Nein . . . noch nie gelogen ... cs ist Wahrheit, es wird sich erfüllen!" — Sie flüstert es leise, als träume sie noch immer, eine heiße Glut steigt langsam in ihre Wangen empor und sie preßt ihre Hände gegen die Brust, als drohe sie der stürmische Herzschlag zu zerspringen. Ein leiser, verhaltener Jubel im Kreise, man steck! aufgeregt die Köpfe zusam men. tusckxlt und 'lüsten und blick! scheu und verstoblen nach Dolorosa, der Gekeimnis- vollen. Wundersamen, die Verborgenes im Traume sieht! War es nicht oft schon ei»- getroffen, was sie vorausgciagl? — Sollte es nicht auch diesmal der Fall sein? Noch wagt man das schier Unglaubliche aber nicht als Tatsache zu nehmen. Wie sollte ein Mann, wie ihn Dolorosa geschaut, jenen einsamen Weg zum Dorf eniporkommen. ein Fremder, der doch stets den bequeme» Pfad durch die Schlucht wählen wird? — Und wer ist der Unbekannte im Soldatenrock? In Givia ist niemand, der von ihm weiß! 'Aber dennoch wird die Stimmung in dem erst so stillen Kreise zuversichtlicher, man reicht Dolorem den Becher zu »nd M.rrgaritba. ihre Freundin, setzt sich abseits mit ihr in den Schatten der Olivenbänme und fürchtet nicht mehr, daß des Edmonde Ascoli toller Hund sah aus den: Gebüsch Hervorbrechen könne! In, der lustige Gino greift zur Mandoline und klimpert erst leise, dann immer kecker und frohgemuter eine lockende Tanzweise! Und horch . . wieder ein schneller, kräftiger Schritt auf der stillen, mond beglanzten Dorfstraße. Estrcllr und Ninette spähen über das Holzgeländer, dein 'Nabenden einen Gruß uzurufen — plötzlich ein leiser Schrei der Ueberraschung — „O, Ihr Götter! Der Dolorosa Traum!" Alle springen empor, alle drängen zum Tor und sihauen. der große, dunkle Körper des Vogels, ja, er ist's, es kann lein Zweifel - IMS - . Ja, alle guten Geister! Der Fremde! — er naht wahr und wahrhaftig!'' Hell wie am Tag liegt die weißglänzende Straße, grell zeichnet sich die schlanke, kraftvoll hohe Gestalt des späten Gastes ab. Der runde Iägerhut mit der kecken Feder, — der Karabiner . . . der Nock der Bersaglieri ... der große, dunkle Körper des Bog der sich a» einer Schlinge des Gurtes schaukelt sei». — Mit schnellem Schritt tritt der Fremde herzu, schwenkt mit heiterem Zuruf den Hut und fragt nach dem Haus des Nelli (Sarrone. Ein hagerer, krank aussehrnder Mann tritt überrascht von der Bank, aus welcher er sigenaeblieoen. herzu, „Heda, was willst Du bei mir? — Der Nelli Garrone bin ich!" Da lacht der Freurde, daß seine weißen Zähne blitzen. „Was ich bei Dir will. Ohm Nelli? — Grüße von Deiner Schwester, der Lidia,' bringe» und frage», ob Du deren Sohn wohl für eine 'Nacht ins Qnnrtier nehmen willst, bis er morgen den Weg nach Kran Mavre di Mozzi sicherer durch die Felsen findet!" — Der Kranke hatte den Sprecher atemlos angestarrt, einen Moment legte er die Hand über die Augen, um besser zu sehen, dann streckte er langsam die Hand aus und legte sie aus des Jägers Schultern. „Grüße von der Lidia, meiner Schwester? — So bist Du Symoue, ihr Aeltester? oder Carlo, der Matrose. . . oder der Jüngste . . Abermals lachte der Fremde. „Symone bin ich. Oheim. Symone Bardi, der e-chütz! Den Weg had' ich vrrjehtt, habe mich seit vielen Stunden müde gelaufen »nd bringe Dcr einen Hunger und Durst mit — » cki«! so etwas habt Ihr in Elvi» noch gar nicht geschaut!" Ein jubelndes Hallo! Man stürmt nach den Tischen, man hebt dein Sprecher mit jubelndem Willkomm Flaschen und Gläser zu, und Estrella bietet kichernd ein Stück Salami aus einem Kürbisblatt dar. „Evviva, Symone! Evviva!" Symone Bardc tut in langen Zügen Bescheid und Pamello saßt seinen Arm und fragt mit leisem, geheimnisvollem Flüsterton: „He, Freundchen, ist Dir wohl im Feld ein Hund begegnet . . . ein toller Hund . . . Teufel ja! . . . dem Du eine Kugel ausgebrannt hast. — he?!" Aller Augen hängen in atemlosem Lauschen an den Lippen des Jägers. Dieser schaut den Frager verwundert an. „Sapristi! Woher weißt Dv das?" „So ist cs Wahrheit? — Tatsächlich Wahrheit?" „Der Hund war toll . . . ersichtlich toll! Ich hielt es nicht nur für erlaubt, sondern sür meine Pflicht, ihn niederzuschießen! Drunten am 'Weg . . in einem Maisfeld liegt er — wird gut sein, wenn Ihr ihn morgen eingrabt'. Ein tosender Jubel. „Alle .heiligen segnen Dich, Snmone Bardi! Du Haft ei» gutes, ein großes Werk getan! Du bast Givia von einer bösen Last befreit! Der Hund bedrohte uns alle . . . und wo ist Rettung gegen solche» Biß? Der arme Beppo schmachtet ein- geschlossen im Keller, er muß dort sterben . . niemand wagt sich zu ihm! Symone Bardi ioll leben! Wein herzu! Feiert den wuckeren Symone!!" Ein kurzes, stürmisches Durcheinander, man umringt den Netter des Dorfes, der rote Wein perlt in den Bechern, Mandolinen klingen, jauchzende Lieder schallen zu dem sternfunlelnden Nachthinimcl empor. Nelli Garrone aber steht stolz und iriumphierend wie ei» König und wirst sich in die Brust, weil er der Oheim des gefeierten Gastes ist. And er schiebt seine» Arm in den des Neffen und sagt: „Nun yört's auf! Der Symone ist den ganzen Tag marschierr, die Hitze hat ihm zugejetzt und er wird seine Beine fühlen! Vorwärts, mein Sahn! Meine Nina daheim muß doch wissen, daß sie noch für einen Gast zu sorgen hat'" „Symone, D» bleibst noch in Givia! Morgen abend gibt's ein Fest für Dich Leim Pamello! — Darfst nicht fehle», Bardi! Versprichst es?" Und der Jäger versprach es lachend, der hustende Kraute hängte sich schwer an seinen Arm, und beide wandte» sich zum Gehen. Dolorosa stand einsam an dein Olioengebüsch. Sie mar die einzige, welche zurückblieb, als alle dem Fremden enlgcgenstürmten. — Die Hände gegen das Herz gepreßt, stand sie und almeie kaum. Weit ossen starrten ihre Augen aus den Mann, den sie im Traum gesehen. Er war es, — er war's! Wie ein Zittern fliegt cs durch ihre Glieder, ein süßes, tiefes . . . wonnevolles Erbeben. Er ist es! Langsam, ohne es selber z» wissen, wankt sie einen Schritt hervor aus dem Schatten, und das weißglänzende Mondlicht umsließt wie ein Schleier ihr Haupt. SsorAlLtr 15. k»i »*l»i eviZvi B2U2. <>, «Llu»l-irt*t l>«ru "r ktru. sturer in Iti« r-O« t« n <Sl« n ^ iII»«>Iiu-I>»ttvr Oi'tvn Ne» tnii^-OStnn scnvm esrncdiockeneu irnckorcm Labrikaren in-eden ».niiisri- icunmeksn 8v8tems. 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Wenn die regel mäßigen Funktionen, be- : sonders der Ausscheidung?- : organe, durch die Berände- > mag in de, Li beiiswkiie nicht leiden sollen, so ist eine j B l u 1 r c iu ift u n ft S tur mit KlcPverstriu'S'TV a cst- stoldersaft Marke.,Klu ger Boacl" nvlwenoig. die den Nörver für den Winker : wi derstandsfähig macht und j erhält Tie Qualität und j Reinheit des echten Klevver- ^ steinickicn 'TV näh st old cr- saftes wird allein durch die vbenttebende Marke »Klu ger Vvftcl" veibiilgl. Büchsen zu ! —.5/,. -.80. 1.60. 6.-. l 1 2 5 ' !0 20 > Weltmarken. Verlangen Sie neues Wcrt- ^ markenbiich bei L. Llsxxsrdsm. Tresden. Fraucnktr. 1». M HrUcrleit. Vkrschlcimunq mirlrn > > ubenaitlzend ichiieU die an<senel,m > W schii,e6e,iben. aber die Dervanuttg M W »tcht störenden Avotheker « «»lor» W j > Schachtel 60 P'g. Allemvert. u. Leil. W ILslomollts-zpotdkkel
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