Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 28.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190912283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19091228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19091228
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-28
- Monat1909-12
- Jahr1909
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.12.1909
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
s . 2 L sr r» o L E» es -- »! stk I »« G rer Partei und die Grundlage unserer Orgartisallo». Unser Kongretz ist im Kulturstaate Deutsch.and und i» der Hansa- »adt Hiruvvurg nicht fremd. Leit Ser Kongreß im Haag vor 2 I.rhren versammelt gewesen ist. hat sich die traurige Vage des jüdischen Bottes etwas geändert. Besonders im Orient zeigt sich ein stilles, neues Hassen. Di« Türket ist >in Bersassungsnaat geworden. (Stürmischer anhaltender Beifalls Auch wir mit unsereu Orsanlsationsbestrebun- ge» können den neuen Berhältnisien »n der Türkei freund lich gegennbersteheu. Wir bosfeu von chnen eine wünschens werte Förderung der jüdischen Einwanderung nach Palästina. tStürulsicher Beisall.s Der ZtvntS- »ins wurde, als ar iirs Leben trat. a.s UtvpiSmirS betrach- let. Wir müssen uns weitere Achtung verschasfen. Unseren Versuchen wird man mehr BeactKnng schenken, wen» man steht, -aß sie uns heilig sind. tLtüriiiischer minutenlanger Beifall. Tücherschivenkeu. Händellürtkchen, immer erneute Lochrufe.t Der Pväsideut des üenätch-jüdischen Synagvgen- Berbandes Dr. med. Le o n - Hamburg begrübt seine ver- ><nn Hielten Glaubensbrüder und ÄlaubenSschweslern. liniere Sehnsucht teilen wir alte miteinander. (Stürmi- >cher Beifall s Auch uns -ieht eS nach der heiligen Stadt. E r st ins Indent n m zurück. t a »r n ins Iud e n - l a n S! jStürniiicher Beif.vll.t Wir wollen uns unseres Judentums rühmen und eS der ganzen Welt verkünden, istürmischer Beifalls — Unter endlosen Beifallskund gebungen nimmt hieraus der Haupt führ er der ,, i o n i st i s ch e n Bewegun a. Dr. Max Nordau - Baris, das Wort zu einem Bortraa über „Die Lage der zionistischen Bewegung". Er bezeichnet die Umwälzung in der Türkei als daS wichtigste Ereignis für die zionistische Bewegung der lernen Jahre. Tie bedauer- I iche ll n s ch I ü s s i g k e i l deS j ii d i s ch e n Tempera ments. unsere Nervosität änderte sich durch einen erschreckenden Ueberschwang in unsere, zionistischen Presse. Niemand von uns Hai je gedacht. Palästina vom ottomani» ichen Reiche loszureiben und für die Gastfreundschaft durch einen Anschlag gegen Sie ReichSeinheit zu danken! (Gtür- mischer Beifall.! Wir wollen -im vtirmanischen Staareu- oerbandc eine Nationalität bilden, wie andere Nationali täten. Die Anerkennung unserer Nationalität verlangen ivir allerdings als eine Grundbedingtuig. Wir wollen eine Ehre darin sehen, den Namen der ehrsamsten, zuver lässigsten aller türkischen Nationalitäten zu gewinnen. Wir «vollen an dem Wohlstand, an der Macht dcS Reiches Mit arbeiten. Das ist unser offenes Manneswort auf manche türkische Aeusteriing. (Stürmischer Beisall.s In der Grund- latsache -es Zionismus ist aber ein Opportunismus nicht möglich. Wenn wir in Palästina iv -hueu wollen, so wollen ivir daS nur als ottomanische Reichsangehörige, als palästi nische Juden «Stürmischer Beifall), nicht aber, um uns in Mazedonien oder lei nassen assimilieren zu lassen. (Stür mischer Beisall.s Wenn wir uns assimilieren wollen, dann staben wir das hier billiger. Dann tonnten wir das da Hin, wo wir sind, und l-aben keine Reisekosten und keine Mühen. Wir sind aber Zionisten. weil wir uns nicht assimilieren wollen. Wir drängen nach Palästina, um da » a t« o » a l - j ü d i s ch zu leben. < T rechnender, minutenlanger Beifall, Hochrufe auf den Redner. Tücher- und n-a!«nenschwenlen, ein Beifallssturm, der fast 10 Minute» lang den Saal durchdröhnt.> Professor WeihmannrManchester schlägt hierauf zum Präsidenten des Kormresscs Dr. Mäx Nord au vor. «Slitrmiicher Beifall.! In der Generaldebatte über den GcichästSbericht wendet sich eine Reiste Redner in «charter Weise gegen die Gc'chässSuihrnng. Dr, Pa um an ne k Genf erklärt, er werde eine Resolution Vorschlägen, die er ernst haft zu behandeln bitte und nicht, ww es wahrschetnlich tei. zu verlachen. Die Resolution werde lauten, alle Zionisten verpflichten sich, innerhalb eines Zeit raumes von st bis 10 Jahren unter Zustimmung der türki schen Regierung n a ch Pala st i n r. a n s z u w a n d c r ». «Stürmischer Beifall eines Teiles der Bersammlung.s Zu der Generaldebatte haben sich über stO Redner znm Wort gemeldet. Lagergttcbicbte. Ein „ReichokomptabilitätSaesa»". Beim Reichstag ist ei» Antrag eingegangen. der die Reichsregierung um die Vorlage eines Gesetzentwurfs über die Berwaltung der Einnahmen nnö Ausgaben des Reiches und die Errichtung eines Rechnungshofes für das Deutsche Retch ersucht. Ein derartiges Komviai-ilitätsgeietz, das die formellen Grundsätze für die Finanzvcrwaltung, ihre Rechnungslegung und die Verantwortlichkeit dafür regelt, besteht für das Reich bisher nicht. ES ist daher für die Prüfung des Reichshaushalto jeweils erforderlich, zu verordnen, daß die Arbeiten »ach den für Preußen geltenden grundsätzliche!! Bestimmungen und durch die preußische Oberrechnungskammer, der hierzu di« Bezeich nung ..Rechnungshof für das Deutsche Reich" zngelegt wird, ausgeführt werden. Es ist allerdings mehrfach versucht worden, ein solches Reichstomptabilitätsgesev ziistandc zu bringen. Diese Versuche sind aber daran gescheitert, daß der Reichstag in die Vorlage eine Reihe von Einzel, bestimmungen ausgenommen hat. die dem Bundesrat un annehmbar erschienen, so daß die Berabschieduua deS Ge- 'etzeS unterblieben ist. Ans dies« Weile sind nur einzelne Bestimmungen über die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben in verschiedenen Gesetzen vorhanden, während au, anderen wichtige» Gebieten eine gesetzliche Regelung überhaupt fehlt. In Preuße» ist die Etat-Anfstellniig, die Rechnungslegung und die Verantwortlichkeit üa«ür durch das Gesetz vom 11. Mai 1890 geregelt, während die Ein- i-chtuiig der Oberrechnungskammer durch Gesetz vom 27. März 1872 erfolgte. Deutschland und England. Gegenüber der Behauptung der „Deutsch-asiatischen Korrespondenz". den letzten Ausschlag für die Stellungnahme der türkischen Regierung in der Angelegenheit der Schiff fahrt s k o n z e ss i v n c n aus dem Euvbrät und Tigris habe das Bekanntwerden einer Verständigung -wischen Deutt bland und England über die Flotten- > usruiiasirage gegeben, stellt ein Berliner Telegramm der .Köln. Ztg." fest: Es ist nicht ersichtlich, woraus sich diese Behauptung der „Deutsch-asiatischen Korrespondenz" grün det. Der Wunsch, mit England in bessere Beziehungen >u tommeu. ist allerdings vorhanden, hat aber bis zur Stunde noch zu keinem Abkommen über die sogenannte .vlottenfrage geführt. Daß Deutschland beabsichtig«, von dem gesetzlichen Flottenplane abzuweiche». ist ganz unzu treffend. Derartige falsch« Rachrichten können an der Lunchkonzession nichts ändern und höchstens in England de» Glauben erwecket,. Deutschland könne bewoaen werden, seinen Flottenplan zu ändern. Ei» neues englisches Wahlmauöver laßt sich der „Verl. Lok.-Anz." aus London berichten: In der nächsten Sitzung des Vereins britischer Handelskam mern >oll ans Antrag der Vertreter der Hairdclstaurmern von Liverpool, Derby und Newport die Frage der eng- liicheu Konsulate in Deutschland zur Beratung kommen. Ter „Standard" behauptet, die Tatsache, daß die meisten englischen -H o n o r a r k o n s u l n in Deutschland ge borene Deutsche s«ien, habe in kommerziellen Kreisen >chwere Bedenken emveckt. Biele dieser Konsuln seien Soldaten oder Reserveoffiziere in der deutschen Armee. Es wird die Befürchtung auSgesvrochen, daß dicke.Konsuln, wohl ohne eS zu wissen und zu wollen, un willkürlich die Interessen Deutschlands denen Englands uachstcllen könnten, ES könne auch Vorkommen, daß der Konsul Englands in Deutschland gerade auf dem Gebiete «elbst Konkurrent ist, das er dem englischen Importeur er- 'chließen soll. Ter „Standard" will wissen, daß die Idee, Deutsche als englische Konsuln zu ernennen, non deutschen Großindustriellen ausging, um so deutsch« Handelsinier- - »>'». i . .»v L-.0-,. > essen auf Kosten der britischen zu fördern. Ihrem Ein flüsse sei es auch zuzuschreiben. wen» diese deutsche» Ver treter Englands »Acht längst durch geborene Engländer er setzt worden seien. Das sei uni so mehr zu verwundern, als tu der Eity zahlreiche Kaufleute zu finden seien, die nach der Ehre strebten, zu Honorarkonsuln ernannt zu werden, für welches Amt sie all« gewünschten Kenntnisse und Eigenschaften besäßen. Man wtll dahin wirten, nur noch britisch« Untertanen zu ernennen sür dt, Kon- lulatsvosten in allen Krieg»- und Handelshäfen und ln den großen Handel«, und Industriestädten, besonder« da. wo sich Waffen- und Munitionsfabriken befinden und Luit, schiffe, sowie anderes Kriegsmaterial hergestellt werden. Dasselbe gilt auch für alle Orte, wo Luftschiffe stationier« sind. Bon den 28 Honorarkonsnln England» in Deutsch- land solle» 20 deutsche Bürger, einer naturalisierter Eng- länder von deutscher Geburt und ein anderer naturali sierter Amerikaner sein. Der „Standard" »nacht dazu fol- gende Bemerkung: „Die Nvtwendigleit prompter In formation über Deutschlands militätische Vewegungen und leine Flotte braucht nicht betont zu melden, und diese kann nux durch gut bezahlte britische Staatsangehörige erlangt werden." Ein Dewrnti des ehemaligen Präsidenten Lonbet Die „Agenee Hcwas" ist ermächtigt, zu erklären, daß der ehemalige Präsident Lonbet. entgegen dem Intmlt eines in -er „Neuen Freie» Presse" veröffentlichten I»tervie»vS, weder über die Ereignisse während seiner Präsidentschaft nvch über aktuelle Fragen der europäischen Politik ei» Urteil abgegeben hat. (Herr Lonbet sollte in dem angeb lichen Interview u. a. dir elsaß-lothringische „Frage" be rührt und gesagt haben: „Wer weiß, ob nicht in einem Jahr« um diese Zeit ein Monarch mit sederbuschum- wallter Pickelhaube durch dir Straßen von Paris zieht? Wer weiß, ob schöne Pariserinnen dann nicht Wik- Helm II. mit Blumen begrüßen! Dir Kraft der verhält, nisfr, der nichts entrinnt, trägt den Sie« über Menschen» willen davon. Wir werden von einer geheimnisvollen Logik geführt." Red.f DentscheS Reich. Der Kaiser Lat seine Photographie mit Wiümuna dem türkischen Generalissimus Schewket Pascha zur Ertnnerunq an die diesjährigen Katsermanöver übersandt. Es wurde dieser Tage gemeldet. baß die „S ta a t S b ü rg e r-Zc i t » ng" im Verlage der „Deut schen Zeitung" erscheine. Die „Staatsbürger-Zeitung" teilt demgegenüber mit. daß sic nach wie vor in» alten Berlage „Das Reich", G. m. b. S.. erscheint und auch nicht daran denkt, in den Verlag der „Deutschen Zeitung" übcrzu- gehen. Frankreich. In der Nacht zum Montaa wurden sämt liche Tore von Paris von Polizisten scharf be - wacht: namentlich die Insassen aller Automobilwagcn wurden einer scharfen Kontrolle unterzogen. Die Maß- nähme gab dem Gerücht, die Polizei habe die Meldung er halten. daß der Herzog von Orleans nach Paris komme, neue Nahrung. Der Sicherhritsdirektor Hammard be gnügte sich damit, einigen Berichterstattern z» erklären, daß es sich um eine polizeiliche Angelegenheit handle. :M«hrere royalistilche Blätter bleiben dabei, das Gerücht von der Ankunft deS H-rrogS von Orleans beruhe ans einer Erfindung der Polizeiprälrktur. Man habe die polizeilichen Organe lediglich deshalb zu einer außer, ordentlichen Dienstleistung herangczogcn. um die Abhaltung einer Versammlung zu verhindern, in der sie ihrer Unz-u. sriedenheit Ausdruck geben wollten. Portugal. Der König traf in Oporto ein und be suchte die durch die U e b c r sch w e m m n n a hetmgesnchten Ortschaften. Rußland. An Stelle des ermordeten Ebeis der polt- tüchen Polizei in Petersburg, Obersten Karvow. ist der Moskauer Eües der Staatspolizei Oberst v. Ketten er nannt worden, aus den vor einiger Zeit in Paris ein Attentat vcrübl wurde. Türkei. Der deutsche Botschafter Freiherr Mar- schall v. Bieberstein hat wegen der Ermordung des Deutschen Burckhardt im Wilaiet Siemen bei der Pforte Vorstellungen erhoben. Die Pforte bat die strenge Bestrafung der Schuldigen zngcsagt. Indien. Wie auS Bombay gemeldet wird, hat die Polizei l8 Personen, die mit der Ermordung des Beamten Jackson in Nasik in Verbindung stehen, ver- hastet und eine große Menge von Revolvern. Munition und Schriftstücken beschlagnahmt, durch dis eine regelrechte Verschwörung ansgcdeckt worden ist. China. Der „Köln. Ztg." wird ans Schanghai von gestern gemeldet: Ein Revolutionär ans Südchina verübte einen Mvrüan schlag ans den Prinz-Regenten in dem Augenblicke, alS dieser vor dem Palast seinen Wagen verließ. Durch den Dolchstich wurde Prinz Tschung am Unterleib« leicht verletzt. Der Blutverlust war gering. Der Verletzte befindet sich verhältnismäßig wohl. Der Täter wurde verhaftet. Die Stadt Peking ist vollkommen ruhig. Xuntt un» Mnrnrcdakt. 7 König!, Hoftheater. Im Opcrnhause wird heute „Tiefland" gegeben, im Schauspielhause „Minna von Barnhelm". 7 Mitteilungen a«S de« Bnrea« der König!. Hof« thcater. Die Besetzung der Oper „DaSgoldeneKreuz" von Ignaz Brüll, die Mittwoch, den S9. Dezember, im Opernhaus in neuer Einstudierung in Szene geht, ist dt« folgende: Gontran: Herr Soot, Eolas: Herr Trede, Chri stine: Frl. von der Osten, Therese: Frl- Serbe. Bombardon: Herr Lordmann. — Der Billetwcrkaus zu den nächsten Ausführungen deS Weihnachtsmärchens „Dornröschen" szu ermäßigten Preisen! am 81. Dezember tAirsang 1 Uhrs, 1. und 2. Januar iAnsang '-7L Uhrs beginnt Mittwoch, den 29. Dezember, vormittags 10 Uhr. an der Kasse de- Schau spielhauses. — -ß Rcsideuztheater. Heute nachmittags „Die EILvrin- zes-sin", abends „Berlin bleibt Berlin". — Freitag den 6l. Dezember (Silvesters beginnen beide Vorstellungen «ine halbe Stunde früher wie gewöhnlich. f Ccntral-Theater. 'Nachmittags „Christkerzenschcin", abends „Tic geschiedene Frau". s Professor Lnbwiq Pietsch war an 'einem 85. Ge burtstage. am 25. Dezember. Gegenstand vielfacher Ehrun gen. Der Kaiser sandte »hm eine Schüssel auS der kaiser lichen Piaiiu«aktur üaüinen mit einem aus ein« Ansichts karte geschriebenen herzlichen Glückwunsch. Im Selm des Jubilars hatte sich abend« eine aus .zahlreichen Vertretern von Kunst und Literatur bestehend« illustre Gesellschaft zu- sammengefunden. in der sich Pietsch mit Humor und Saune als der Aufgeräumtesten einer bewegte. Auch Exzellenz Dernburg befand sich unter den Anwesenden. 7 Znm Streit »« die Fl»ra«Büste des Kaiser Friedrich- Museums nimmt nunmehr auch der Straßburger Professor Georg Dehio in E- A. Seemanns Kunstchronik Las Wort- Er untersucht besonders die Möglichkeit der Zuweisung der TöachsbAtc an Leonardo da Vinci. Er hebt hervor, daß die allgemeinen Voraussetzungen hierfür nicht günstig sind: „WaS von uuS zu gsaubcn vevlangt wird, ist allo vieles: Im allgemeinen Ruin der ganzen Gattung der WachSbüsten bleibt nur ein einziges Exemplar Lestchen: eine unerhört gnädige Laune des -Schicksals bestimmt dazu da- Exemplar, daS Ltonardo gemacht hat: aber niemand weiß, daß eS von ihm ist: cs ist in einer Versenkung verschwunden, um nach 850 Jahren in London wieder aufzutauchen. Mir scheint: mit dieser Hnpothese verglichen ist der verwegenste Einsatz in der Roulette ein sicheres Internes,men." 2ÄloS Urteil Über die Büste selbst ist nun. daß es sich um ein «unsuverk von bedeutender Konzeption handelt, da« nach seinen» Formencharakter iivnaedrSk ist: er hält r» sür ausge schlossen. daß «in Bildlmuer dr- IS. Jahrhundert- durch Umsetzung «u»eL Gemälde» aus der Llonardoschule dtese- hätte schassen können. Im Kaps herrscht dagegen ein ganz alcderer Formengetst al» tm Torso: überdies fehlt e- tm Ausdruck des Gesicht» an Einheit. Mund und Augen sind miteinander im Gerrit. Dies« DtSkrevanz erklärt sich, wenn »nan sie als da» Werk eine» Restaurators anntmmt, der da» »hm geläufig« klakttztisttsche Formenschema mit einem ltonardeSken Lächeln zutammenzwingen wollt«. Mil dieser Annahme stimmt auch vollkommen der materiell« Zustand. D»e Berliner Büste ist also «in sehr vorzügliche» altes Werk. daS jedoch stark beschädigt Ist. s Felix Dahn, der am 9. Februar sein füniundsiebzia. steS Lebensjahr vollendet, wurde aus seinen Antrag mit Rücksicht auf sein Alker von seinen Amtspflichten al» Pro- sessor der Rechte an der Universität Breslau vom Ende des MonatS März ab entbunden und erhielt den Stern »um Äronenorden zweiter Klasse. s Peter Cornelius' „GnnlSd". t» der Nellbearbeitunq von W. v. Äanßnern. hatte tm Weimarer vostheater eine» durchschlagenden Erfolg. Dte Darstrller waren vvrtreislich. v. Baukmeri» wurde mit Hofkaprllmotster Peter Rawbe stürmisch gerusen. f Meta Illing, die Begründerin des englische» Theaters in Deutschland, ist in Frankfurt a. M. an Lungenentzün dung gestorben. Mit Meta Illing ist ein künsttekischrS Tempern»,ent dalii»gegangen, das zu den ungowühnlichen zählte. Sie hatte sich als «Scho»svielerin in weiblichen Charakterrollen eine» guten 'Namen gemacht. Ihre Leistnn- gen zeichneten sich durch Nasse, psychologische Verkiesung und Innerlichkeit der Empfindung au». Gte hat an groben Theatern in Berlin und München erst« Rollen kreiert. Ihre Gastspielreisen führten sie auch nach Amerika. Hier «atzte sie Vorliebe für da- engltsche Theater, dessen Eigenart sie dem deutschen Publikum vermitteln wollte. Eine lebhafte Energie zeichnet« diese Frau in allen ihren Handlungen anS- Vermählt war sie mit Dr. Merzbach in Berlin. f Ein «euer Dichterpreis Der im Juli gegründete .^Frauenbund zur Ehrung rheinlänbischer Dtchter". dessen Zweck es ist, sür seine Mitglieder da» Buch eines rheuiländischen Dichters zur Erstausgabe zu bringen und dein Verfasser ein Ehrenhonorar zu überweisen, hat alS erstes dieser Auszeichnung würdiges Werk das Schauspiel „Ter Zorn des Achilles" von Wilhelm Schmidtbonn gennihlt, -as von Max Reinhardt zur Aufführung angenommen ivyrdcn »st. f Eine Münchner Disharmonie. Zwischen der Leitung der Ausstellung München 1919 und der Münchner Musiker- schast ist ein ernster Streit ausgebrochen. Felix Mottl und der Ordinarius sür Musik an der Münchtier Universität. Professor Adolf Sandberger, sind aus dem Komitee ausge treten. Der Grund des Streites ist darin ,zn suchen, daß das AuSstellungkdireltvrtnm für den musikalischen Teil der Veranstaltungen einen Geithäsiüsiihrcr gelvählt hat, der der Münchner Musikcrichait nicht genehm ist. si Die zweite Demission Lchleueher». Wie authentisch gemeldet wird, hat Hvfrat Schlentder gestern dem Oberst- Hofmeister Montenuovo sein Dcm.i,ivnsgeluch überreicht. Man glaubt jedoch, das; die Entiaieidnitg darüber erst fallen wird, wen» ein geeigneter 'Nachfolger gesunden ist. Sollte Hosrat Schlenther ans der soiortigen Enthebung be stehen. so dürsle ein provisorisches Direktions-Komitee ein gesetzt werden. Man glaubt aber, daß Hoi rat Schlenther bewogen werden wird, die Saison zu Ende zu führe», eventuell erst nach Ostern von seinem Posten zu scheiden. Jetzt wird sehr ernstlich als aiissichioreicher Kandidat auch der gegenwärtige SektivnSckes cm Ministerium des Aeußere» Tr. v. Iettel genannt, der Zensor sür die Hos- lheater Ist. Es verlautet, daß auch Prof. Dr. Alexander v. Weilen als Kandidat i» Betracht kommt. Direktor Schlen-cher äußerte sich über den Stand der Direktorsrage iolgc»dermasie»: „Ich bin dem Oberhosoreister für die gestern erfolgte Publikation sehr dankbar, well durch diese Veröffentlichung völlige Klarheit Heschasien wurde, so daß Schauspieler und Autoren jetzt die Sachlage genau ken- ncn. Ans der nun geichanenc»» Grundlage lassen sich die Geschäfte wcitcrsülircii, bis die Wahl meines Nachfolgers erfolgt sein wird. Selbstverständlich wird mein Nachfolger bei lkebernahme des Amtes in jeder Hinsicht aus meine Unterstützung rechnen können." Barvi, Berger hat. wie bereits gemeldet, endgültig ans die Wiener Kandidatin: verzichtet. Ein Telegramm Baron Bergers lautet: „Der Anssichtsrat des Hamburger Schauspielhauses erkannte ein stimmig mein formales Recht an, meine» Vertrag zu kün digen. Er legte mir aber die moralische Verantwortung aus das Gewissen sür die unabie-hbarr Schädigung, die mein Scheiden sür das Schauspielhaus und alle Perionen, Sozietäre usw. haben würde, insbesondere für jene KünsG ler, die in den letzten Jahren, zum Teil unter Verzicht aus anderweitige glänzende Angebote, im Vertrauen auf mein danerndeS Bleiben mit mir abgeschlossen hatten. Dem Ge wicht dieser Gesichtspunkte, deren tattächlichc Begründung unleugbar richtig ist. gegenüber konnte ich mich nicht aus den Buchstaben deS Vertrage» steifen und mußte das un geheure Opfer bringen, aus Wien zu verzichten. Ich konnte nicht anders Männern gegenüber bandeln, dte mir wäh rend zehn nicht immer leichten Jahren unverbrüchlich-: Treue aebatten hoben." si Ein Frauentheater in Sicht! In Paris hat sich dieser Tage eine Bereinigung französischer Schauspielerinnen gebildet, deren Zweck es sein soll, weiblichen Autoren die Aofführuna von Biihnenwerken zu ermöglichen. An der Spitze diese» Verbandes stehen namhafte Persönlichkeiten, wie Sarah Bernhardt. Judith Eautier, dte Schriftstellerin Berte Daucsnnes, die Röjane u. a Während des Druckes eingegangene Neueste Drahtmeldungen. Plauen i. B. In der B i e h s chm uga e l asfä r e im oberen Vogtland?, in der ein Gutsbesitzer erschossen wurde, hat der Staat aus die Ergreifuna der Schmuggler 1000 Mark Belohnung auSgcsctzt. Mehrere Guts besitzer aus .HunüSgrllti. Rcbersreirth und Lirschendvrs wurden ins hiesige Gefängnis eingeliefrri. Der Vorfall er regt das größte Aufsehen. Pari». D « p u t i c r t e n ka m m c r. Picho» legte, mehrere Interpellationen, betreffend di« ausländische Poli tik, beantwortend, eingehend die freundschaftlichen Bezieh»«, gen Frankreich» zu allen Regierungen dar und stellte fest, -atz die Schwierigkeiten mit Deutschland bezüglich Marokkos beseitigt seien. Das deutsch-französilch« Abkommen, da« für beide Teile loyal und zweckentsprechend sei. Labe «in sofor tiges 'Nachlassen der Spannung und eine Besserung der diplomatischen Lage zur Folge gehabt. Die Marokkosragc sei für Europa keine Ursache der Bcunruhtaung mehr. Ptchon besprach sodann die Annexion Bosniens, sowie die türkische und die Kretafrage. Schließlich wurde «ine Tages ordnung, welche di« Haltung dev Regierung billigt, nahe-» einstimmig angenommen. Stockholm. Prinz Adalbert von Preußen traf um 7 Uhr abends ein, um einige Tage als Gast de» schwedischen ÄüntgSpaareS hier zu verweilen. Der Krön- prinz und der Herzog nebst Herzogin von Södermanland und der deutsch« Gesandte waren am Bahnhof zum Emp. fange-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder