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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.01.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110119025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911011902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911011902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-01
- Tag1911-01-19
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Dies«» vlat« wird de« Leser« von Dre»b«n und Umgebung »» läge vorher bereit« als UbenüHurgabe zugestelkt, während e» öle Voh-Abonnrnte« am Morgen in einer Gesawlauogabe erhalten. SS. Jahrgang, IS. Donnerstag, IS. Januar 1SL1. Ve»«»s«e»ühr »1««.I>»»rI. Mr Lre«. »«, »,t 0t,li» «aa,«r Zuira-un,,«, Soini. und vt»>ua,«n nur «tnm-Uk!i.L0 «k., durch »u«»ärN««K«m- «ästuuar« S.« «k. «U »inmaN,« Au» »rllu», durch dt« U-st jt« d«> ttz«rn oou »n«d«n ». Um,«tun, am »«,» »»rtzrr ,»» S»ä«ll»«n Vd«ld.»u4. ,nd»n du au«» »amt-m, »«tMH-r »tt »er vtor,»« - »u«j>aL« «t««r»»n ,»,««»lU. Nachdruck nur «n deut lich«» Qu-Ilmmn,-»« <^>r««d N-chr ^ ,u- itsfl,. — Um»erl»n,l« »anuttrldt« «erd«« nicht -rufdaemyrt. L Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Ksgvütt-et 18L8 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstraste 38/40. Fernsprecher: 11 . 2vr»6 . 3««1. «nieiqen-Darts 'Annahme von Lnkün^ u^ldr! Lonnioat nur U/iarlenstrape 36 von N b»s 1 Ukr. Die eiaspalttge «rundteUc sa. 6 LUbr-n) 2L ^s, Kamille» «iachruvten au« Dr eSNe» ^0 Li-: (-eschattSrUnzeigen auf der Pnoatsesle ^eiie 30 Pf.; die zweiipoluaa a. r>NltüevOH«s. So»» u Keterrage« Zeile 30 Ps.,auiPiw2^ seile 40 Pf., ^al-nlien- Rachrichlcn a 5rc«Uen die t>srundzetle 2.'. Pf. — Auswäniie 2luf:raqe nur geqen Loruucche» zahlung. — 7^52 Äc- legblau. kofteL 10 Pf. >o< Dresöner Lank kitliankspiisl unü kvsvrvsn 26I Ml. INark «mpnahit ihre Orealtea-^ , N--n»g ^ot»snu-L»lraaae 3 „ , Frager Strasse 34 :: :: ,. „ Ltrieiener Strasse 44 :: Oresäen-di., etaulruer 8tras»e 3 :: s tturori Weisser Uirsck :: ;: käeissea unä ,<Ütrsoker droäa. Lsreiais^ea, 8nnrti>ms /.m Vvriunsun^. Lcbeclr-Verlrekr, ßliösinune roa r»6tis<^tz,>m«». >Vertpspiere, La unck Vsrkauk. Üe1elkuu§ Ooupous, i-liniösunk un6 Vtzr^vsrtunk. .. Oepols, Luibvwuhrurit; otlouor u. vorsalilio^huitzl. k^recl lbriete uni »iis Uuufltstiüt/.6 >ivr ^Vvit. .- e« -Kur" id vor unaen ni de» a. zu liehen, »ei. ist » An vor ig be- ,erden h ein, fällig also ntiert dmack. H. In ginül- rfolgt » viel. ) ton- en zu e» di« ilr die stiaen nkheit u un eigen. Fäll« "g - mani issen- «UM Aüv ertrgo <Feser7. Beim heutigen Feste des Schwarzen Adler- ordenS tm Königlichen Schlosse zu Berlin wurden der Reichskanzler und General v. Deines investiert. Im Reichstag und tm preußischen Landtag kamen die Präsidenten auf die heute vor 40 Fahren erfolgte RetchSgründung und aus den Unfall des Unterseebootes „17. ü" zu spreche». Kapitänleutnant Fischer. Leutnant Kalbe und Ntatrose Rteper vom gesunkenen Unterseeboot „17 3" konnten nur als Leichen geborgen werden. Die Bergleute tm Lütticher Kohlenrevier beschlossen, die Arbeit wieder aufznnchmen. An Bord des amerikanischen Schlachtschiffes „Dela ware" wurden infolge einer K e s s e l e x p l o > i o n acht Mann getütet. Neuerte vrahlmeWngen vom 18. Januar. Deutscher Reichstag. Berlin. tPriv.-Tel.« Der Präsident Gras Schwerin eröffnet dir Sitzung mit dem Hinweis daraus, daß heute 40 Jahre seit der Begründung des neue» Deutschen Reiches verflossen sind. Leider habe er gerade an diesem Tage eine traurige Mitteilung zu machen. Trotz der sofort mit der größten Energie etn- irtzendeu Rettungsversuche bei dem U u s a l l L c » U n t e r- seebooteS „1, lll^ sind drei Menschenleben zu be klagen. Ter Präsident verwies aus das amtliche Tele gramm iiber den Unfall und fügte hinzu: Fch denke, der deutsche Reichstag wird mit dem gesamten deutschen Volke diesen drei braven Männern, die in neuer Pflichterfüllung für das Vaterland ihr Leben etngebüßt haben, ein ehren volles Andenken bewahren, ebenso gut, als wenn sie in Feindesland gefallen wären. IZnstimmung.i Dann wird die erste Lesung des Zuwachssteuergesetzeo fortgesetzt. » Berlin. sPriv.-Tel.) In der B u d g c t k o m m i s- iion deS Reichstags machte Admiral Dänhardt nähere Mitteilung über den bedauerlichen Unfall des Unterseebootes „II 3" in der Kieler Bucht, wobei zwei Offiziere und ein Matrose den Tod gefunden haben. Der Vorsitzende sprach das innige Mitgefühl der Kom mission an dem Unglück aus. Die Kommission verhandelte lUNächst Uber die Neuregelung der B e s o l d u n g s Ver hältnisse der Ü a n z l e i b c a m t e n im Reichsamt des Fnnern. Der Staatssekretär des RcichsschatzamteS erklärte, daß unser Äanzleimesen noch weiter entwicklungsfähig sei. Zur Verbilligung des Betriebes könne noch sehr viel ge schehen, auch die Zentralbehörden Hütten nicht ausschließ lich Geheimarbciten. Als Folgerung der Debatte beantragte das Zentrum, daß im nächsten Etat eine Anzahl von Kanzlelstcllen bei sämtlichen Etats der Zentralbehörden als „künftig wegsallend" bezeichnet und die Diätarstcllcn beschränkt werden. Dieser Antrag wurde einstimmig an genommen. Morgen wird die Beratung des Marine-Etats fortgesetzt. > . Preußischer Landtag. Berlin. iPriv.-Tel.i Fm preußischen Abge ordnetenhaus erinnerte Präsident v. Kröcher daran, daß heute der 40. Jahrestag hcrangetommcn ist, an dem das Deutsche Reich im Königsschlosse zu Versailles gegründet worden ist. Die Abgeordneten hatte» sich währenddessen von ihren PläNen erhoben. Der Präsident fügte hinzu: Ich freue mich, daß Sie diese Er innerung jo bcistimmend ausnehmen. iLebhastcr Beisall.i Dann, fuhr der Präsident fort, habe ich Ihnen ein trauri ges Ereignis zur Kenntnis zu bringen. Nach mir zuge- gnngenen Nachrichten, die allerdings noch nicht ganz sicher sind, sind bei dem Unterseeboot „17 III", das gesunken ist, doch noch 2 Offiziere »nd ein Mann verunglückt. Sic sollen tot sein. Das -Haus wird mit mir diesen Braven, die dort tm Dienste des Vaterlandes gefallen sind, ihr Bei leid bekunden. (Allseitig? Zustimmung.> Dann wird d:e erste Lesung des Etats fortgesetzt. Zum Unfall des Unterseebootes „17 S". »Bergt. Lagesgeichichie., Kiel. Tie Wiederbelebungsversuche an den heute morgen aus dem Unterseeboote „17 3" geborgenen Offizieren Fischer und Kalbe, sowie dem Matrosen Ricpcr hatten keinen Erfolg. Dagegen befinden sich die be reits gestern nachmittag, zum Teil unter großen Schwierig keiten, aus dem über Wasser gehaltenen Torpcdobugrohre geretteten Mannschasten sämtlich wohlauf. Das Unter seeboot ist heute vormittag in die .Kaiserliche Wer't cin- geschlevvt worden. Alle im Hasen liegenden Kriegsschiffe haben 'Halbstocks geflaggt. Berlin. iPriv.-Tcl.) Das Rcichsmarineamt leitete eine amtliche Untersuchung über die Ursache der Unterseepootkatastrophe ein. Eine amtliche Kom- Mission begibt sich nach Kiel. Das Ergebnis der Unter- suchung soll dem Reichstage mitaeteitt werden. Moabiter Krawall-Prozeß. Berlin. iPriv.-Tel.) In der heutigen Schwurgerichts Verhandlung des Moabiter Krawall-Prozesses kamen die gestrigen Vorgänge zur Sprache. Rechtsanwnl, -Heine erklärte, die Verteidigung beabsichtige, sich bei der Beweisaufnahme möglichste Beschränkung ausziicrl'egen und sich nur an das zu halten, waö hier im Saale sestgeitelli wird: aber die gestrigen Vorgänge im Abgeordnetenhaus? veranlassen uns, noch einige Beweisanträgc zu stellen . . . Präsident LandgerichtSdirektor Unger: Herr Bertcidi- ger, für unS existiert nur das, was sich hier im Äertchtssaalc absptelt. Wollen Sie derartige Erörterungen vermeiden. Rechtsanwalt Heine: Die Verteidigung ist in ungeheuer licher Weise verunglimpft und beschuldigt worden. Es fallt mir nicht ein, mich mit einem Herrn v. Zedlitz hier des Näheren zu beschäftigen: aber wenn mir als frivol be zeichnet werden . . . LandgerichtSdirektor Unger: Herr Verteidiger, die Herren Geschworenen sind doch gereiste Männer, die im praktischen Leben Erfahrung besitzen. Ich glaube versichern zu können, daß weder das Gericht, noch die Herren Geschworenen sich durch Ereignisse außerhalb des Gerichtssaales beeinflussen lasten werden. Rechtsanwalt Heine: Gleichwohl muß ich gegen die Verleumdungen eines beschränkten Fanatikers protestieren. Vorsitzen der: Ich bitte Sie jetzt, derartige Ausdrücke zu Unterlasten und zur Sache zu kommen. RechtSanwalt Heine: Wenn die vernommenen Zeugen als unglaubwürdig hingcstellt werden, muß ich beantragen, sie nochmals zu laden und sie nochmals zu vernehmen und sie dabei auf ihre Glaubwürdig keit zu prüfen. Das Gericht behält sich den Beschluß über diesen Antrag vor. Es wird mit der Beweisaufnahme svr: gefahren. Zum Attentat ans Briaud. Paris. Der Ministerpräsident Briand hat anläß lich des gegen ihn verübten Anschlages zahlreiche Si)m pathic-Kundgebungen erhalten, >o von den meisten Mit gliedern des hiesigen diplomatischen Korps. Wieder eine sranzölischc Ünlonialtrnvpc in Afrika Überfallen. Paris. Ter „Matin" veröffentlicht folgendes, mit drahtloser Telegraphie aus Casablanca in Tanger eiugc trossene Telegramm: Der Rittmeister Nauen, der aus dem Lager von Buckeron mit 20 eingeborenen Reiter» und einer Schwadron Goumicrs ausgebrochcn mar, um einen zwischen dem Mcdakra und dem Zacra-Stamme ausgcbrochcncii Streit zu schlichten, wurde am II. d. Mt«, von W tt st e n r ä u b e r n überfalle». Ein jran§ü- sischer Leutnant, ein sranzüsischcr Wachtmeister und drei ein geborene Soldaten wurden getötet und sinn verwundet. Die benachbarten Stämme kamen der französischen Kolonne zu Hilsc^ Explosion ans einem amerikanischen Schlachtschiffe lBcrgl. Berniitchtcs.l Washington. Die Meldung von der Kesset- explosion an Bord des Schlachtschiffes „Dela wäre" bestätigt sich. Die Ursache der Explosion ist noch nicht aufgeklärt. Von neu» im Kestclraume befindlichen Personen wurden acht sofort getötet, der neunte ist seinen schweren Brandwunden ebenfalls erlegen. Berlin. Beim heutigen Feste des Schwarzen Aülervrdens wurden im Königlichen Schlosse Reichskanzler Tr. v. B e t h m a n n - H o l l w e g und General v. Deines investiert. Der Kaiser als Ordens Großmeister hängte den vor dem Throne Knienden die Ordenskette um und erteilte die Accolade. Berlin. Wegen des lieber fall es ans den Ge schäftsführer eines Schöncbcrger Easös ist jetzt der frühere Hausdiener des Easös verhaftet worden. Quedlinburg. Während eines Familien- strettes bearbeitete der Steinsetzer Ullrich seinen Ar bcitsgeiiossen Jordan, der ihm eine Lampe an den Kops geworfen hatte, mit einer Spitzhacke und verletzte ihn schwer am Kopfe. Die Tochter Jordans verwundete in zwischen Ullrichs Frau ebenfalls mit einer Spitzhacke. Der hinzueilende achtjährige Lohn Ullrichs stieß dem Mädchen ein Küchenmesser in den Rücken. Jordan und das Müd chcn sind nicht unbedenklich verletzt. Innsbruck. Bei dem Vau der Zentralheizung für das neue theologische Jesuitenkonvikt explodierte eine K o h l e n s ä u r e s l a s ch e. Ter Oliermonteur wurde i n Stücke gerissen. Ein anderer wurde schwer und cm Arbeiter leicht verletzt. Lissabon. Die Nachforschungen nach den Urhebern der Angriffe auf die Geschäftsräume dreier m o u -- archt scher Zeitungen sind ergebnislos verlaufen. London. In den ersten Morgenstunden ist die höhere Töchterschule von Shcrborne in Dorpiet, zu deren Schülerinnen auch eine Anzahl junger deutscher Mädchen zählt, von einer I-e u e r s b r u n st eiugeäschcrt worden. Verletzt wurde niemand. Sebastopol. Hier wurden große Unter- schleife bei der Kohlenlieferung für die Kriegsschiffe ent- Wirt uns M;;rnrcIisN. s* Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hostheater. Es wivd hiermit bekannt gegeben, daß öle sür Montag, den 23. Januar, angeievte B o l k s v o r st c l l u n g im König!. Overnhause auf den darauf folgenden Mittwoch, den 25. Januar iAnsava 8 Uhri, verschoben worden ist. Die für Montag bereits gelösten Billetts behalten ihre Gültigkeit. — Der Pillcttvcrkaiis zur nächsten Wieder holung des Weihnachtsmärchens „Aschenbrödel" iSonntag. de» 22. Januars, beginnt Freitag, den 20., vormittags iO Uhr, an der Kaste des Schauspielhauses. tz* Die Theater- »nd Rcdckuustschulc Seusf-Gcorgi darf sich rühmen, die Gunst des Dresdner Publikums In hohem Maße gewonnen zu haben: ein völlig ausverkaustes Hans war gestern nachmittag im R e s t d e n z t h e a t e r aufs neue Zeuge einer Schüler-Prüsungs-Aussührung, die aller dings auch in größerem Stile geboten wurde und die reif- sten der geg. wärttgen Scholaren auf die Bllhne stellte. Statt der sonst üblichen Einakter hatte man diesmal ein umfänglicheres Werk gewählt: das im Jahre 1005 entstan dene dreiakttgc Verslustspiel „DerSchwur der Treue" von Oskar Älu menthal. Das ebenso unterhaltsame wte formschöne Lustspiel, das bekanntlich die von einer schlauen Gattin sElaudkncs bewirkte Zähmung und Fesse lung eines lockeren Zeisigs von Ehemann ides Rembrandt- Zchülers Veit van Emden) zum Gegenstand hat. bietet tu den beiden Haupt-, wie in etlichen dankbaren Nebenrollen viel Gelegenheit zur Entfaltung geläuterten schausptcle- rüchen Könnens, und es darf mit Genugtuung konstatiert werden, daß diesmal die iugendlichen Mimen im allge- meinen die Grundsttmmung des feineren Lustspiels recht gut trafen. Die häufigsten Entgleisungen aus dieser vom Dichter vorgezeichnctcn Bahn passierten dem Träger der Malerrolle, Herrn Eggerth. dem obendrein der recht empfindliche Mangel an Wohllaut der Stimme und an ge winnender LlcbenSwllrdigkelt sür die Glaubhastgestaltung eines Jdealmenschen im Wege, stand. Doch war sein Bett van Emden mit großem Fleiß studiert worden, und manche Einzelheit ließ den begabten und verständigen Darsteller erkennen. Al» Gegcnjptelerln ILlaudtne) stand ihm in Frl. Römer eine bereits erfreulich fortgeschrittene Kunst- lüngerin zur Seite, die ebensowohl die Züge hingebungs voller Gatttnnenliebe, wte die dem klugen Weibe inne wohnende Schalkhaftigkeit und BerstellungSkunft über zeugend hcrauszuarbeiten verstand. Eine sehr anerkennens werte, durch vernünftige Mäßigung ausgezeichnete Leistung bot ferner Herr Kre inert als eine Art niederländischer Falstaff lJobst van Zuylen), und ganz vortrefflich charak terisierte Herr R a d o st den aretsen Bücherwurm Tr. Eras mus Wundt, der mit seinen den antiken Klassikern ent lehnten guten Ratschlägen regelmäßig ein Viertelstün-dchen zu spät kommt. Mit den kleineren Rollen fanden sich die Herren Walther und Seine, sowie die Damen Tor- mini und 17 — die letztere als liebreizende Zofe Malria ganz besonders — sehr ehrenwert ab. Die Vorstellung in ihrer Gesamtheit, die der mit großer Umsicht geübten Regie des Herrn Direktors Senff-Georgi unterstand, darf als eine der besten und abgerundesten gewürdigt werden, die man je von dem Ensemble der tüchtigen Tbeaterschnle gesehen, und fand mit Recht den warmen Beifall der Zu schauer. —-1t. -tz* Konzert von Rudolf Feiger!. Der Konzertgeber bietet in seinem Programm stet» etwas Besonderes, er geht nicht im Trotz der Virtuosenmenge. Das ist mit Dank an zuerkennen. In seinem gestrigen, stark besuchten Konzert vermittelte er die Bekanntschaft mit einem aus dem Jahre 1805 stammenden Opus >, das zugleich das einzige gedruckte Werk seines Autors geblieben ist. Der setzt in München lebende, über 80 Jahre alte Mustkpäbaaog S. A. Hübner ist sein Komponist. Hübner war Schüler Joseph Rheinbergers. Seine A-Dur-Sonate weist im Formalen den Einfluß strenger Schule auf, musikalisch steht sie Reineckes ernsten Schöpfungen nahe. Aber sie ist trotz vieler wohlgclnngener Einzelheiten, wte die kleinen Fugati im langsamen Latz, zu nüchtern und akademisch, hat zu wenig wirkliches Ton leben, al» daß sie länger fesseln könnte. Die thematische Erfindung ist schwach. Herr Feigerl spielte noch Schn- bertS Wanderer - Fantasie, LtsztS LicbcStraum und Mephtstowalzer und Wilhelm Berger« Variationen und Fuge über ein eigenes Thema. Op. Ol. Die Vorführung dieses letzten Werkes rief von neuem die Erinnerung an den Verlust wach, den die deutsche Mnsikwelt durch den vor ein paar Tagen erfolgten Tod Bergers erlitten hat. Wenn auch keine Ewigkeitswerte in diesen Variationen stecken, so sind sie doch außerordentlich schätzenswerte Gaben eines liebenswürdigen Talents, das aanz tu seiner Kunst anf- ging. Von allen Stücken gelang Herrn Feiger!, der un längst als rin fleißig-an sich iveitcrnrtzeitender, iw Techni- -chcn hochbegabter Künstler bekannt ist, gerade das Berger- sche Werk am besten. Der Vortrag der Wanderer-Fan tasie war zu korrekt im Rhythmus, z» viel „im Takt ge spielt", die romantischen Farben fehlten. LIszts Viebes- traum hingegen geriet ausgezeichnet. Biele große Lor- bccrkränze zierten das Podium »nd gaben Zeugnis von der Wertschätzung, die der Künstler mit Recht bei uns genießt. O. X. k* Hans Pfitzncr — Straßburger Ehrendoktor. Ha»S Pfitzner, besten „Armer Heinrich" soeben mit großem Er folge in Straßburg aufgcsührt wurde, ist von der Philo sophischen Fakultät der dortigen Universität zum Ehren doktor ernannt worden. Zum 25. Todestag von Joses Tichatschek. Mit Richard Wagners Lebenswert sind die Namen seiner künstlerischen Mitarbeiter eng verbunden. Ter großen, durch kein Mißtrauen getrübten Begeisterung seiner Sänger und Sängerinnen hat Wagner viel zu danken. Seine Getreuen haben Ehrenplätze in der Musik geschichte. Mit der Dresdner Zeit des Meisters ist ein Mann besonders eng verbunden: Joses T i ch a t s ch e t. der Stolz und die Zierde der Dresdner Hosopcr. Vor süusund- zwanzig Jahren, am 18. Januar 1888, hat der treffliche Sänger, der seiner Kunst stets den ganzen, vollen Menschen gab, ini „Haus Gntenbcrg" lin dessen unteren Räumen sich Eafs König befindet! die Augen zum letzten Schlummer geschlossen. In seiner lange währenden Blütezeit gehörte Tichatschck zu den ersten Tenoristen des Koittinents. Seine heldische, kühner und großer wie zarter Empfindun gen gleich mächtige Stimme soll nach dem Urteil aller Zeit genossen von ganz bezauberndem Wohlklang gewesen sein. Er war der Held der Opern, die seine Zeit beherrschten. Sein Johann v. Leyden, sein Robert, der Raoul. Masanicllo hatten großen Zug, der nicht allein dem Sänger, sondern auch dem ernst an der Gestaltung seiner Ausgaben feilen den Darsteller zu danken war. Ta er nicht zu der Schar
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