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Dresdner Nachrichten : 25.09.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191109251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19110925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19110925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-09
- Tag1911-09-25
- Monat1911-09
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.09.1911
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SL. Jahrgang, Ävv. Pezn,»gedühr Mr «r^. »«„ d«t Ulzltch zu>«i» m«tt8«rgutn>i,„„g,m, e«m>< und Ä»nl«g-„ „ur 2.»o Mt,, durch audwLrtt-ettom- S,d0 Mt. s«t «tynioliger Z„- siklluua dürr» di« Post »M.i«on,B«sleII,«ld>. Li, den L«I«rn »o» Lrelden u, Umgkbuns, MN Log» v>rh,r ,«si«Ul»n Suend-SIn«- ,adt» irchaiirn dt« aut- »itirltarn Be,i«b«r mit d«r «dfi»» > «udoad« «ujawm«„ >»a»n«llt. jiachdruck mir mit drut« jichrk Qu«llcno„gnb« i.Tr««d Siachr.») ,u- lösftg. — linixrlong!« Wlunuskri«,« w«rd«n »sch» ousdtwahrt. Telegrannn-Adresie: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: 11 » LOS« » 8««1. Montag, 2S. SeptrmSer 1S11. 18S« Druck und Verlag von kiepsch öc Reichardt in Dresden. Nkanmann tiauptnielteelsge 1t»«e«tm» 1, n»t>« prnger 8tn»»r Anzeigen-Tarif Ännahm« vo» Ankün digungen dis »achw. » Uhr, Sonntags nur viortenstraße 88 von II bis >/»l Uhr, Die «inspalrige «rundjeile >ca. 8 SUben, W Ps., Aamilirn- »!°»nchien aus Dresdkn 20Ps,; Eeschusis Anseigen aus der Privatski,« Zeil- so Ps,; die jweisndil,,« Zeile a, r«rlscite«>Ps. — In Nummer» „ach San» u »cterla,«»: die einspaltige Grund, zeit« :i«Ps,,ausPrtval- seile tli Ps,, ffamilien» Siachrtchten a, Dresden die Grundzeit« 25 Ps,- Auswärtige Auftrag« nur gegen »orauSbe. zahlung. — Jedes «c. iegdlalt tostet 10 Pf. Hauptgeschiiftöstelle: Marienftratze SK/1V l-ampsn aller krl kür 6»s, slslctriock unä potrvlsum. VUtt»rt»nta-a»,ale V. Telephon 4SZ7. (vr»i- uns Vi»rrimm«r-kinr>ektuna«n) «. »«vo. »vvo, .1700. 1200 u.« im III, Stoal<«»»rl< neu »utgaatall«, „«^«»Ukll^uilsl , VilNorlnitr»,,» S/7. Orüsslss lus^sr von ^uto-LvII««. l.scie-81s1ion 11. llülmsrauLviL imlj lloradaal ..CorWÜNtör» s SO Pfennige. Verssnci nach Auswärts. l(önisl. l^ofapolksks »WW»» L»rv«s,1«n - ti., Q>««rixviitor. NMgWWWWW IÜ17 srttgs ^sssv. Mutmaßliche Witterung: Mild, aufklarend. Pfarrer Dr. Göttsching wurde gestern in das Pfarramt der Dreiküntgs-Kirche eingewiesen. Am Sonnabend begann in Frankfurt a. M. die SS. Hauptversammlung des G n sta v - A ü v l f - B e r ei » s. Ter Ha m m o n i a - P r e i s tlOOOOO Mark) wurde gestern in Groß-Borstel von „Dolomit" gewonnen. Das englische M a r i n e l u f t s ch i f f wurde gestern z c r st ö r t. Die Ernennung Kokvwzcws zum russischen Vt i u i st c r p r ä s i d e n t e n wurde amtlich veröffentlicht. Tic russischen Oktobrtsten und Nationalisten in Kiew beschlossen die Fortsetzung der Stolypinschen Nal i o nal p o l i t i k. , Die amerikanische Kavallerie hat die Wache an der mexikanischen Grenze wieder ausgenommen. Neueste vravlmeiaungen vom 24. September. Zur Marokko-Frage. ' Llcneon. Ministerpräsident Eaillaux hielt hier bei einem aus Anlaß der Einweihung des neuen Post- gebändes veranstalteten Festesten eine Rede, in der er betonte, man solle die Schwierigkeiten der gegen wärtigen Lage nicht überschätzen. Frankreich wird, sagte er. sich bemühen, die durch die Folge der Er eignisse in Marokko geschaffene Lage zu klären und zwar in einer Weise, die Frankreich volle Aktionöfreihcit i:: dem Landstriche gibt, der wichtige Teile seine- afrika nischen Besitzes berührt. Frankreich betreibt diejenige Lösung, die ihm allein seiner würdig scheint. Es brachte in die Berhandlung den weitherzigen Geist der Ver söhnung und des Verständnisses für die Inter essen der Gegenpartei mit. eifrig bemüht,' seine eigenen Interessen zu wahren. Wir zweifeln nicht, daß die beiden großen Nationen, deren Rolle als Kulturträger in der Welt so groß ist und die beide den Willen zum Frieden und die gleiche Sorge haben, ihn zu sichern, zu einem dauernden Einvernehmen gelangen werden, das kein schmerzliches Gefühl hinterlassen wird, wenn jeder das Wort bedenkt: „Geschäfte — »nd cs handelt sich hier um ein Geschäft — sind nur gut, wenn sie zum Vorteil beider Parteien sind." Ministerpräsident Catllaux schloß: „Die jetzige Zeit der Ueberlegung wird die glückliche Wirkung haben, uns zu zeigen, wie unerläßlich für ein Land der Zusammenhang der Bestrebungen aller ordnungsliebenden Elemente in der ständigen Sorge für das allgemeine Wohl ist." Die Rede wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Zur tripolitanischen Frage. Rom. „Tribuna" meldet ans Tripolis: In der italienischen Kolonie der Stadt herrscht eine Panik. Man fürchtet, daß cs bei Ankunft der türkischen Dampfer, die Waffen, Munition und Soldaten an Bord haben, zu einem gegen die Italiener gerichteten Ausbruch des Fanatismus der Bevölkerung kommen wird. In diesem Falle wären die Italiener unvermeidlich einem Massaker ausgcsetzt. In dieser Lage hat sich die italienische Kolonie an die italie nische Regierung gewandt und sie um energische Maß nahmen zur Sicherung ihrer StaatAangHürigen ersucht. „Tribuna" fügt hinzu: Man weiß, daß die italienische Regierung bereits eine genügende Anzahl Schiffe zur Ent sendung in die ottomanischen Häfen bereit hält, für den Fall, daß es sich als notwendig erweisen sollte. Leben und Eigentum von Italienern zu schützen. Konstantin opel. Hier geht -aS Gerücht, alle italienischen Dampfer, die den Levantedienst versehen, hätten ihre Fahrten eingestellt, angeblich, weil sie von der italienischen Regierung in Anspruch ge nommen worden seien. Der heute hier erwartete Dampfer der Societa Nationale sei von dem italienischen Konsul in den Dardanellen anfgehalten und nach Italien zurück- geschickt morden. Konstantin opel. Seit gestern laufen hier die abenteuerlichsten Gerüchte über eine Besetzung von Tripolis durch die Italiener um, was in türki schen Kreisen Aufregung und auf der Börse einen Kurs sturz hervorrief. Die türkische Presse führt eine sehr heftige Sprache gegen Italien und fordert die Regierung aus, von Italien Äusiklärungen über seine Pläne zu verlangen. Die TripoUtaue, richteten an die Pforte Depeschen, in denen sie die Bildung von einheimischen Bataillonen zur Verteidi gung des Landes ankttwdigen. Port Said. Hier werden Gerüchte verbreitet, daß der italienische Passagterdampfer „Regina Harghertta" in Merstna von den Türken wegge- «ommen fei. Der italienische Datmpfer „voS-foro" hat infolgedessen feine Abreise von hier nach dev syrischen Häsen verschoben, weil er ebenfalls Wegnahme fürchtet. Der Ha««»»ia,Pr-is. Hamburg. Bei ^em heute in Groß. Bor fiel ge- laufenen Rennen um Len Hammonta-Preis im tßerte von 100 00V Mark wurde Fretherrn «. Oppen-I Heims „Dolomit" Erster, Herrn Negropontcs „Eva" Zweite, König!. Hauptgestllts Graditz „Angostura" Dritte, Künigl. Hauptsgestütö Graditz „Gulliver" Vierte. Totalisator: Sieg Ü7 : 10, Platz t.'>, 1ö, Äl : lO. Unter Führung von „Eva" und „Norton-Eon" ging da» Siebenerseld vom Start. Bald ging „Dolomit" an die führende Stelle heran. Das Rennen lag dann nur noch zwischen „Dolomit" und „Eva" und wurde von erstercm nach'etnigcm Kampfe zu seinen Gunsten entschieden. Die nächsten folgten zweieinhalb bezw. zwei Längen zurück. Teuerungskrawalle i« Böhmen. Kuttenberg i. B. Hier fanden Tcuerungs- krawallc statt. Die tschechische Bevölkerung griff jüdische Häuser und Fabriken an. Das Militär stellte die Ruhe wieder her. Düsseldorf. Aus dem Hofe seines Fuhrgeschäfts wurde heute mittag der Fuhrmann Kramer, der sich dem gestern beendeten Fuhrmannsausstand nicht angeschlossen hatte, von s e ch s Fu h r l e n t c n überfallen. Kramer gab in der Notwehr drei Schüsse ab und verletzte dabei den Fuhrmann Kleef schwer. Die anderen fünf fielen über Kramer her und richteten ihn übel zu. Kramer wurde unter Polizei schütz gestellt. Bad Schmeks. Die Gattin des Kammerherrn Frei herrn v. Mittnacht - Stuttgart stürzte auf einer Berg wanderung a b und war sofort tot. Paris. Dem „Temps" wird aus Madrid gemeldet: Der Militärballon „Fasturno" ist in Poznelo (Fron Albacet«) vom Sturm gegen Bäume ge schleudert worden. Die Insasse«, ein Major und drei andere Offiziere, wurden schwer verletzt. Boom bei Antwerpen. Auf der Schelde gerieten heute zivci Boote in Kollision: beide keuterten. 14 Personen sind dabei ertrunken, London. Wie ans Teheran berichtet wird, hat Naib Hussa», von dem fängst gemeldet wurde, er sei geschlagen worden, Kaschan besetzt. Die Regierungstruppen haben sich ergeben, die Bachtiaren haben die Flucht er griffen. Schudscha ed Dauleh ist endgültig im Gebiet von Täbris geschlagen. Bon einer Gefangennahme des ehemaligen Schahs, die gemeldet wurde, ist hier nichts be kannt. London. Das englische Marineluftschiff, das im Mai I. seine erste Fahrt unternommen hatte und dann zur Vornahme von Acnüerungcn tn die Halle zurückgebracht worden war. machte heute von neuem Auf- stiegversuche, brach aber, als cs die Halle verließ, mitten durch und wurde zerstört. Petersburg. Die Ernennung des Finanzministers Kokowzew zum Ministerpräsidenten unter Be lastung in seiner Stellung als Finanzminister wird jetzt amtlich veröffentlicht. Nralsk. In einem Kreise des UralSkbezirks sind acht Beulenpest- und Darmpest-Erkrankungen baktcrio logisch festgestellt Morden. Drei davon verliefen tödlich. Die erforderlichen Absperrungen sind erfolgt. Konstantinopel. Gerüchtweise verlautet, -er Großwcstr habe von armenischen Ausrührery einen Drohbrief erhalten, der ihm das Schicksal Stolypins voraussagt, falls er für die armenischen Angelegenheiten keine befriedigende Lösung findet. Newyork. Wie -er „Associated Preß" aus El Paso gemeldet wird, hat die amerikanische Kavallerie die Wache an der mexikanischen Grenze wieder ausge nommen. Hankau. Die Tresabrik von Litwinow ist ab gebrannt. Der Schaden wird auf 700 OM Taels ge^- schätzt. Das Feuer vernichtete große Masten Tee. Von sieben FabrKgÄäuden sind sechs niedergebrannt. kot« sieicdrtleuttcbrk Mttelrtsntktsg. Am Sonnabend abend 8 Uhr fand im Saale des Zoologischen Gartens «ine Bcrsamwlung der Sachverständigen des Submisstonsamtcs der Mittelftandsvercinigung im Königreich Sachse« statt. Von OM eingelaücnen Sachverständigen, die von den Innungen und gewerblichen Vereinen gewählt sind. Haben 683 dem Ruse Folge geleistet. Ein besseres Zeichen dafür, daß die Wichtigkeit des Zeichens von Sachverständigen aus dem Handwerk zu den Vergebungsarbeiten allgemein anerkannt ist, kann es wohl kaum geben. Der Borsitzende -eS SubmissionSamteS Herr Julius Maser lLeipztg), er öffnet« die Versammlung mit begrüßenden Worten, um sodann Bericht Uber die Tätigkeit -es Amtes zu erstatten. Das Amt soll den Versuch unternehmen, das Submissions wesen tn gesündere Bahnen zu leiten. Das ist ein« über rung kann nur durch zähe, langandauernSe Arbeit herbet- geftthrt werden. Diese Arbeit müsse darauf gerichtet sein, dom Handwerk und Gewerbe Len der gelieferten Arbeit oder Ware angemessenen Preis zu sichern. Das sei eine Forderung, die man allen übrigen Ständen gegenüber an erkenne und -er bei genauer Prüfung a»ch heute beim Siidlnissionsverfahren unter der Hand in vielen Fällen naärgegangcn werde. Dem billigsten Angebot sieche in sehr vielen Fällen den ausgeschriebenen Bedingungen nicht enl- sprect)ende. dem Preis aber angemessene Arbeit oder Ware gegenüber. Das Submissionsamt ist überzeugt, daß durch Anerkennung des angemessenen Preises für den Aus schreibungen streng entsprechende qualitative Arbeit nennenswerte Erhöhungen der Preise nicht cintreteii wer den. Die Arbeiten des Snbmijsionsamtes haben sich in den letzten Monaten so vermehrt, daß man von voller Beschäftigung sprechen könne: cs vergehe kein Tag, an dem man sich nicht hilsesiiä>end an das Amt wende. Das Amt werde auch von den Behörden in Anspruch genom men: cs seien zahlreiche Gutachten erstattet worden, welche das Vertrauen zum Amt ungemein gehoben haben. Die Arbeiten des Amtes würden von der Hauptstelle Leipzig erledigt. An der Spitze des Amtes stchen drei im Ehren amt« tätige Herren. In Dresden sei eine Nebenstelle er richtet worden zur Erledigung der die Gemeinden der Kreishauptmannschaft Dresden betreffenden Anfragen. Weitere Nebenstellen könne man jetzt nicht errichten, da man nicht wisse, wie die Frage der Mittel erledigt würde. Das Submissionsamt habe Sachverständige und Ver trauensmänner wählen lassen, und man sei dabei zu der stattlichen Zahl von 000 gekommen. Die Ausgaben -er Sachverständigen wurden des näheren erörtert und dabei bemerkt: Die Hauptaufgabe des Submissions-Amtes: die Einwirkung auf das Publikum könne nur mit Hilfe tüchtiger Sachverständiger geschehen. Daß diese Sachver ständigen segensreich wirken können, sehe man an dem Bei spiel der Stadt Dresden, deren Submisstonsordnung in ihrer neuen Fassung den Wünschen des Amtes sehr nahe komme und die als vorbildlich bezeichnet wer den könne. Der Berichterstatter gedacht« in Dankbarkeit unserer Staatsregicrung, die das Beste wolle. Er hielt sich verpflichtet, ihr, sowie insbesondere den Herren Staats ministern, dem Minister des Innern Grasen Vitzthum von Eckstädt, dem Finanzminister Freiherrn v. Seydewitz und zuletzt, aber nicht zum letzten, dem Kriegsminister Frei herrn v. Hausen, vor dem versammelten sächsischen und deutschen Handwerk den Dank für die tatkräftige Unter stützung des Submissions-Amtes auszusprechen. Gestern vormittag von 11 Uhr an hielt der erste reichsdeut scheMtttelsiandstag im großen Saale des V e r c i n s ha u s es seine erste offizielle Sitzung ab: der große Raum war, einschließlich der Emporen, bis aus den letzten Platz besetzt, schätzungsweise von 2 4 00 Personen. Da der Andrang zum Festlokal zu groß war, wurde zu gleicher Zeit eine Sitzung mit entsprechender Tagesordnung in Meinl,olds Sälen abgehaltcn. Der Saal trug eine festliche Dekoration in den reichsdeutschcn Farben, das Podium zierten Büsten des Kaisers und des Königs. Unter den Ehrengästen bemerkte man die Staatsminister Grafen Bibt h u m v. Eckstädt, v. S ende,v i tz n nd Beck, Geh. OberregiernngSrat Jaup-Berlin, Geh. Rat Dr. Schroeder, Justizrat Man vom Justizministerium, Ministerialdirektoren Eltrich und Heink, Geh. Finanzrat Wohlrab, Geh. Regicrungsrat Stadler, Oberregierungsrat v. Wilcke, Geh. Kricgsrat Fvhr. v. Seckendorfs, Militär intendanten des 12. Armeekorps, Major Frhr. v. Ompteda, Major Hoepner, Oberbürgermeister Geh. Rat Dr. Beutler, Bürgermeister Kretzschmar und Man, Stadträtc Koppen und Rcichardt, Regierungsassessor v. Soeben von der König lichen Kreishauptmannschaft nsw. Auch die im Bericht über die Sonnabcndversammlungcn bereits erwähnten Parla mentarier waren zugegen. Architekt Felix Höhne. der Vorsitzende des vorbereitenden Ausschusses, begrüßte die Versammelten, darunter die Ehrengäste. Auch die Parla mentarier hätten der Einladung des Mittelstandes Folge geleistet. Nur die sozialdemokratische Partei habe man nicht ringelnden, da diese Partei den Ruin des Mittelstandes auf ihre Fahne geschrieben habe. Gegen zwei internationale Parteien richte sich der Kampf des Mittelstandes, gegen die goldene und gegen die rote Internatio nale. Der Moloch -cs Kapitals laste mit seiner ganzen egoistischen Rücksichtslosigkeit auf dem Mittelstände. Die Sozialdemokratie aber sei eifrig bestrebt, dem Mittelstand den Boden unter den Füßen abzugraben. Dem Staate könne cS nicht gleichgültig sein, ob der Mittelstand ans- gcschaltet werde. Der Mittelstand bilde daS Rückgratz des Staates: ihn stärken heiße den Staat stärken, ihn erhalten, heiße selbständig denkende und handelnde Bürger erhalten. Der sozialdemokratische Staat mit seiner öden Gleich macherei sei der ärgste Feind persönlicher Tüchtigkeit, er zerre alles geistig Potentäre herab »nd degeneriere damit die Bürger des Staates. Der Mittelstand dagegen bilde die Schicht, in welcher neben persönlicher Tüchtigkeit auch ein gewisses Maß persönlicher Freiheit und Unabhängigkeit noch etwas gelte: nickt zum Schaden -es Staates, denn aus diesen Schichten heraus erwüchsen die Führer der Industrie, welche unseren Staaten zu Wohlstand und Ansehen ver helfen. In einem aber müßten Großindustrie und Gewerbe unter allen Umständen zusammenstehen, tn der Zurück- Weisung und Niederwerfung terroristischer Anmaßungen der Sozialdemokratie. Heute seien ja leider unsere Gesetze so, daß der Arbeitgeber fast für alles, -er Arbeitnehmer für nichts verantwortlich sei. ES scheine so, als wenn alle Soziologen nur darauf auSgtngen, für die Arbeitgeber immer neue Pflichten, für die Arbeitnehmer immer neue Rechte zu ersinnen. Mit diesen Festsetzungen sollte» durch.
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