Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19111025015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911102501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911102501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-25
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
— Der sächsische Automobilverkeh« n«d die U«sall» fteiisiik. Im Königreich Lachsen waren am l. Januar >910 insgesamt 5172 Krafisalnzeuge vorhanden. Es er eigneten sich in diesem Satire 710 UnglückS'ällc. Aul INO Kraftfahrzeuge kamen also im Durchschnitt ungesähr 14 Unfälle. Diele an und für sich ziemlich hohe Zahl ver liert aber ganz erheblich an Bedeutung, wenn man bedenkt, das, hier unter Unsällen alle möglichen Betriebsstörungen, die irgendeinen Personen- oder Sachschaden nach sich ziehen, begriffen werden. Nur die knappe Hälfte betraf einen Zu sammenstoß mit Fußgängern s2ltj oder Radfahrern nn- Reitern s>70s: 22 Personen wurden tödlich verlebt. Der Sachschaden betrug im ganzen über 100 000 Mark. Diese hohe Summe erklärt sich aber aus dem bedeutenden Wert und der leichten Verletzbarkeit der Kraftfahrzeuge. — Plakat-Wettbewerb für den Bauernball 1812. Im Kunstgewerbemuseum. Eliasstraße 81. sind bis zum 5. No vember die Wettbkwcrbseulwiirse eines Plakates für den Bauernball 1912, den die Bereinigungen der Königliche» Kunstgewcrbeschule am 10 Januar im AuSsicllungspalalt veranstalten, ausgestellt. Alle, besonders aber die prä miierten Arbeiten Iahen erkennen, daß die Teilnehmer au der Konkurrenz höchst Anerkennenswertes geleistet haben. Das Preisgericht erteilte Herrn Baumgäricl den erste» und zweiten, Herrn Mvnkemener den dritten Preis. Außerdem erhielten die Herren Möekel. Mönkemener, Linducr. Ho» rath und Frl. Goller lobende Ermahnungen. — Der Dentsch-natioualc Handlungs-Gchilfcn-Vcrband Hamburg. Ortsgruppe Dresden Innenstadt, unternahm gestern abend eine Besichtigung des Betriebes der ..Dresdner Nachrichten". Bei dem Ruudgange durch die einzelnen Abteilungen brachten sämtliche Teilnehmer den fachmännischen Erklärungen lebhaftes Interesse entgegen. Lur maiskkaimcden frage schreibt die „Köln. Ztg.": Die französische Dar stellung dürfte zur ressend sein, daß die 'Verstand-! lungen sich ihrem Abschluß nähern und vielleicht schon j Ende dieser Woche beendet werden können. - Ministerpräsident Eaillanr empfing den vom Senators Michel geführten Ausschuß der radikalen Partei, der die! Beschlüsse des leinen Parteitages überreichte. Dem „Tcmvs"! zufolge versicherte er, daß er niemals daran gedacht hätte, die Große und die Würde Frankreichs außer Acht zu lassen.! Die Verhandlungen mir D e utschland leien aber s beendet und würden zur Folge haben, daö französische Kolonialreich um eines der schönsten und beneidens wertesten Gebiete zu bereichern. Der „Temps" gibt die z u - künftige G renze der dcui s ch en Kamerun- kolonie nach dem deutsch-französischen Ländcransiansih wie folgt an: Die Grenze gebt von der Meeresküste etwas südlich vom Mnnifluß ans und erreicht in beinahe gerader Linie Wesso. Sie geht dann an den Li-Kwala-Fluß und folgt diesem etwa V Kilometer bis znm Kongo, den sic bei Bcnga erreicht. Sie folgt während 9 Kilometer dem Kongr, wendet sich dann wieder nach Norden und folgt dem Ll- Kwala bis zu seiner Duelle. Dann geht die Grenze un- gefähr von Lüden nach Norden zum Loban Fluß und folgt drcfem bis Mongumba. wo sie den Nbanghi erreicht. Die 'S Grenzlinie steigt dann mehrere Kilometer den Ubanghi »A hinauf und folgt dann dem linken User des Lobavslusscs ^ bis nach Makanvscha, Bon dort aus soll sie nach Norden bis zum Logoneflnß sich svrisetzen und diesem bis zum Fort 2 Lamn folgen. ES ergibt sich daraus, falls diese Angaben s richtig sind, daß die Kamcrnukvlonie in der Mündung des ** Li-Kwala einen Ausläufer bis zum Kongo und in öcr Müu- Z 8 oiing des Loban einen Ausläufer bis zum Ubanghi erhalten -A soll. Die Inseln, welche sich im Kongo und Ubanghi besiude». etzL verbleibeu in französischem Besitz, soweit sie Frankreich bis «O ber angcliörleu. Dazu gestört auch die Insel, welche der Mündung des Loban gegenübcrliegt. Zu den KompcnsationS-Berhaudlitngen I schreibt die »Boss. Zig.": Bon der Antwort der sran- T « zösischen Negierung auf die letzten Vor- »» L s ch l ä g e Deutschlands hängt cs ab. ob die Ankündi E*L gungen Pariser Zeitungen, die Verhandlungen über die § Landabkrcinngcn in Afrika würden noch in dieser Woche ^ zum Abschluß gedeihen, sich bewahrheiten sollten. Ist diele Antwort eine glatte Bejahung, dann sind die Verstand § langen tatsächlich z u m guten Ende gebracht und 2« der zweite Hauptabschnitt des großen Friede,iswerkcs, die parlamentarische Erörterung des Abkommens » im Reichstage und in den französischen Kammern, kann ** beginnen. Maäik dagegen die französische Negierung A neuerdings den Versuch, an dem Preise tür das Protek torat in Marokko zu markten und zu feilschen, dann können noch 'Wochen verstreichen, che der Scklußpunki unter die Bertragsurkunde gesetzt werden kann. Zur Be Festigung der Stellung des Kabinetts Eaillaux gegenüber der Kolonialopposttion, hinter der sich drohend der Schatten El^menceans erhebt, würde eine neuerliche Verzögerung der Verhandlungen nicht beitragen können. »er Weg. lieber die rasche Beendigung des Krieges läßt sich die »Tribnna", sichtlich halbamtlich, wie folgt aus: »Wir sind im Krieg mit der Türkei, und im allgemeinen wäre cs umer vornehmstes Interesse, den Gegner kamps unfähig zu machen, indem wir ihn an einer vitalen Stelle treisen. Dir haben das nicht gclan. und wir wollen das nicht tun aus Gründen r>enchiedener Art: einmal, weil wir tatsächlich leinen Tod nicht wünschen und womöglich nicht einmal seine Schwächung oder seine Verstümmelung: dann aber auch aus einer Rüelsicht aus die allgemeinen Inter essen Europas und aus Entgegenkommen s ii r die uns verbündeten und befreundeten Mächte. Wir befinden uns daher in der Lage eines Duellanten, der beim Betreten des Kampfplatzes die Verpflichtung ein gegangen ist. den Gegner womöglich nicht ins Herz, noch ,a den Kops zu krossen. Und so soll es sein. Aber so kann es nur unter einer 'Bedingung sein: nämlich, daß der Geg ner ans dieser unserer ritterlichen Geneigtheit nicht Nutzen zu zielten beabsichtigt, um den Kamps ins Endlose hinzu- ziehcn und seine Unterwerfung zu verweigern. Und das aus zwei Gründen. Der erste, der uns betrifft, ist der. daß wir nicht zugeben können, daß diese Angelegenheit zu unserem Schaden in die Länge gezogen werde, wenn wir die Mittel haben können, ein Ende zu machen: der zweite, dev alle interessiert, besteht darin, daß diese endlose Ver längerung der gegenwärtigen Lage gerade die Gefahren herantbeichwören könnte, zu deren Fcrnhaltnna wir still schweigend eingewilligt haben, unsere Aktion vorerst ein- unchranken. Damit ist die Lage klar bezeichnet, und auch der Weg ist klar vorgeschriebe«, den i c n c D r i t l e n rinschlagen müssen, die sich für eine rasche Beendigung des Krieges interessieren wollen. Dieser Weg führt nicht »ach Rom, sondern nach Konstaniirwpel. Unser Scherflein zu den Interessen des europäischen Friedens lmben wir schon bezahlt — »nd nicht unerheblich —. indem wir »ns verpflichteten, nach Mögliche kcii Kops und Herz des Gcaners zu schonen, und mehr können wlr nicht knn. Um mehr zu erlangen, müssen die Dritten sich nicht an uns, sondern an unseren Gegner wen den, um ihn zum klaren Erkennen unseres Zugeständ nisses zu bringen und ihn begreifen zu lassen, daß dieses unser Zugeständnis nur nnterder Bedingung ausrechicr halten wird, daß er selbst dessen Wichtigkeit und Bedeutung versieht und auch die Grenzen anerkennt, die dasselbe seiner eigenen Aktion anferlegt. Denn er sedoch die Sicherheit, die wir ihm geben, ihn an keiner vitalen Stelle z» treffen, miß brauchen wollte, um den Krieg gegen uns mit Nadelstichen zu verlängern, fo müßte er bat» die Erfahrung machen, »aß die Beschränkung unserer kriegerischen Aktion ausschließlich von unserem Willen abhangt, und daß wir durch sein Verhalten und durch die WIrtlingslosigkeii des diplomatischen Druckes, den die Mächte auf ihn ausüben können, genötigt werden können, unsere Pläne abzuänbern. Und das müssen auch die Drillen in Betracht ziehen." Die italienische Krtegsühruag scheint allerlei zu verbergen -u haben. DaS Kriegs- Ministerium hat nämlich die Erlaubnis des Generals Eaneva, daß die K r i e g S k o r r e s p o » d e n t e n an dein Vormärsche in das Innere von Tripolis teilnehmen dürsten, zurückgezogen und zugleich die Ausschiffung von Berichterstattern in Bcnghas! und Terna v e r- botcn. Das Ministerium des Iuuern Hai «»geordnet, daß alle jene Korrespondenten, die KriegSnachrichie» brief lich „ach den tunesischen oder maltesischen Postdampsern 'enden und sie von dort a»S telegraphieren lassen, aus Tripolis ausgewiesen werden sollen. Ungünstige Lage der Italiener? »Mvrningpost" meldet aus Nom, daß trotz der Sieges- depeschcn die Lage in Tripolis für Italien sehr ungünstig geworden sei. Die Türke,, leisten verzweifel ten Widerstand, so daß das Vordringen der Italiener de» grüßten Schivicrigkeilen begegnet. Auch die Eholera nimmt bedenklich z». Die italienische Regierung beschloß, in Höhe von 800 Millionen Lire eine Anleihe anfznchmen und durch Besetzung der Inseln im Aeg ätschen Meere die Türkei znm raschen Friedensschlnß zu zwingen. Die letzten FricdeiiSveruiittlungcn in Rom sollen wieder erfolglos geblieben sein. Staalssircich in der Türkei? Wie Depeschen melden, bereiten die I u n g t ü r k e n einen Staatsstreich vor, der die Absetzung des Sultans und die Errichtung einer j n n g i ü r k i s ch e n Diktatur bei Ausrufung des Thronfolgers Iussnf Izzedin znm Sultan zum Ziele hat. Krieg bis auss Messer - das ist die Losung de, Iungiürkcn gegenüber Italien. Den Mvrgcnblältern zufolge hat das jung- türkische Komitee die Regierung wissen lassen, daß es Truppen ans Saloniki »ach Stambul enlscndcn werde, wenn die Negierung Schritte gegen das Komitee untere nehme. Die Lage wird als äußerst gespannt bezeichnet. Ein Konflikt der Gemäßigten mit den juirgtürkischcn Radi kalen steht unmittelbar bevor. Die Stellung Ungarns zum Kriege. Im ungarischen A b g c v r d n e t e n h a u s e erteilte Ministerpräsident Gras K l, u c „ - H cdcrva r i, ans eine Interpellation des Grasen Apponnt, betreffend eine Inter vention im italienisch-türkischen Kriege, dieselbe 'Antwort, die der österreichische Ministerpräsident im österreichischen Abgcordnctcnlnnise gegeben hatte. Gras A p p o » n i nahm die Antwort zur Kenntnis, gab jedoch seinem Bedauern und gleichzeitig dem Bedauern der öffentlichen Meinung aller Länder darüber Ausdruck, daß behufs 'Verhinderung des Krieges die international vereinbarten Mittel nicht in Anspruch genommen seien: wenn er auch zugäbe, daß das Ministerium des Aeußeren in Wien kein Verschulden lresse. Graf Appvnni nahm weiter mit Beruhigung von der entschiedenen Erklärung Italiens Kenntnis, daß eine Ausdehnung des Krieges ans den Balkan und aus die Küsten des Ionischen und Adriatischen Meeres vermieden werden würde. rMümElilr. Die Anösichtcu des Schissahrtsabgabengesetzcs. Nach der augenblicklichen Stimmung in den Fraktionen des Reichstages dürfte der Korr. »Woth" znsolge, die An nahme des L ch i s s a h r t s a b g a l> c n g c s e tz e s in der Kommissionsfassung gesichert sein. Tie Kommission wird den Bericht über ihre Beratungen demnächst fest- stellen. Seine neue Ncichsanlcifte. Wie erinnerlich, konnte in, Jahre 1911 aus die Auf nahme einer neue» Neichsanlcihe zum ersten Male seit Jahren verzichtet werden, was der Reichsschatzsckreiär Mer muth als eine Folge der N e i ch s f i n a n z r c s o r m bc> zeichnete. Jetzt verlautet, daß das Ncichsschatzamt auch für das kommende Jahr die Emission einer neuen Anleihe nicht für nötig erachtet. Das Wahlabkommcn für die Provinz Pose« ist nun znstaiidcgckommcn. Nachdem sich schon im Lause der vergangene» Woche, wie das »Pos. Tagcbl." miiieili, die Provinzialleilnngen der Fortschrittlichen Volks- pcrici und der N a i i o n a l l i bc r a l r n endgültig damit einverstanden erklärt hatten, haben ihm jetzt nach demselben Blatte die Vertrauensmänner des Bundes der Land wirte und der Ausschuß des ZentralvcrcinS der ver einigten Konservativen für die Provinz Posen cbcnsalls zngestimmt. Die 'Vereinbarung lautet: »Die Prr- vinzialvorständc der vereinigten Konservativen, der Fort schrittlichen Vvlkspartei und der Nationallibcralen Partei schließen für die nächste» Reichs- »nd Landtagswahlen cin- ichließlich einer Neuwahl im Falle der Auflösung des Reichs- Inges folgendes Wahlabkonnnen: »> Die Parteien sichern sich mit nachfolgenden Ausnahmen ihren bisherigen Besitzstand und sagen sich bei der Unterstützung ihrer Kc.ndidalen gegenseitig Wahlhilsc zu. bt Tic Ausstellung des Kandidaten im Reichsingsmahlkreiie Wirsitz-Schu len wird der nationallibcralen Partei überlasse», lieber dir Person des Kandidaten findet eine Verständigung zwilchen der naiivnalliberalen und der konservativen Partei im Wahlkreise statt, es Für den Fall, daß die national- liberale Partei den Wahlkreis Wirsitz-Schnbin bei der nächsten Ncichstagsivalil nic»t erobert oder ans die Nnst stellnng des Kandidaten in diesem Wahlkreise für die nächste Reichsiagsmahl bis zum 1. November 1911 verzichtet, wird ihr von den vereinigten Konfervativen nnd der Fortschrittlichen Volkspariei tc ein bisher indcrcnNcsitzbcfindlichesLandtagS Mandat, und zwar in einem diesem Wahlabkommcn unterliegende» Wahlkreise überlassen. Der Narivnallibcralcn Partei wer ken sväicstenö bis znm l. Oktober 1912 die zu überlassenden Mandate bezeichnet. äs Ausgeschlossen von diesem Walilabkommen werden: 1. der Reichs und Landiagswahl kreis Franstadt-Lissa, in welche», sich die vereinigten Kon servativen und die Naiionalliberalen an das getroffene Svnderabkommen gebunden halten, ss. der Landiagswastl- krcid Kolmar-Ezarnikau-Filchne, 2. der Rcichsiagswahl- ! trciö Hohenialza-Schnbin-Sirclno, in welchem eine Rcgc- ! lang durch besonderes Wablkreisabkommen erfolgt. - Der > Reichs- »nd Landiaaswalilkreis Kolmar-Ezarnikau-Filchne ist nicht in das Abkommen cingcschlvssen worden, weil dor, ! der Sieg eines polnische» Kandidaten ausgeschlossen er scheint. Auch bei den früheren Wahlabmachungcn mar dieser Kreis ausgenommen worden. Abgeordneter v. Kardorss über die Ostmarkeusragc. Der srcikonservativc Landtagsabgeordncie v. Kardorsf- Lissa hat kürzlich in einer Versammln»« des Konservativen Vereins in Liegnitz einen Vortrog über die politische Lage gehalten und dabei über den gegenwärtigen Stand der Ostmarkenfragr ausgcführt: »Die Ost marlensrage ist immer für die konservative Partei eine Frage des Herzens und Gewissens gewesen. Viele hat jetzt ein Gefühl der Sorge und des Unmutes ergriffen, daß die Stetigkeit und die Energie der preußischen Ost- markcnPolitik in Frage gestellt ist — ein Gefühl, das vor aücm dadurch gestützt wird, daß Obcrvräsidcni ». Waldom zurückgctrcicn ist. Die Sorge ist weiter gesteigert worden durch di, b-haNerttcho« »egensatze, die »wlsch«» »«au Ost- markenveretne und -em Landwlrtschaftsmlnister Frelherrn v. Schvrlcmer in die Erscheinung getreten sind. ES muß ein Weg der Verständigung gesunden werden. Der Ost mark« »verein wird gut tun. die Angriffe etnzustelle», und die S i a a t S r eg i e r n n g wird gut tun. das Ver trauen wieder herzustrllen durch positive Maßregeln, sei es, daß sic dem Landtage ein ParzellierungSgesetz vvrlcgt, oder daß sie die Tätigkeit der MIttclstandSkasse aus die der Ostmark benachbarten Provinzen anSdchnt. Wir stehen vor keinem Kurswechsel. Das hat erst am letzten Mittwoch Obcrpräsident v. Maldow beim 'Abschied von seinen Landrüien versichert: »Der Kurs bleibt derselbe." Wir haben rin Interesse, dast eine mittlere Linie ge funden wird nnd hoffen, dast sie bet beiderseitigem guten Willen sich finden lassen wird." Ei« «encS Flugblatt des Neichsverbandes. Die blutigen Ereignisse, die sich in Wien Ende September »nd Anfang Oktober abgespielt haben, bringen den Nach weis. daß sozialdemokratische Führer tn Oesterreich mit jenen politischen Verbrechen im engsten Zusammenhang stehen. Der »Reichsverband gegen die Sozialdemokratie" Hai daher die beklagenswerten Ausbrüche des unerhörtesten politischen Terrors tn einem Flugblatt (Nr. 111s erörtert, das den Titel trägt: »Politisches Verbrechertum". Das Flugblatt ist zu beziehen durch die HaupisieUc deS »Neichsverbandes gegen die Sozialdemokratie", Ber lin L>V. ii, Dessaucr Straße 8». Die Wahlen im Neichöland. Naclchcm nunmehr aus sämtlichen Wahlkreisen die Er gebnisse der Wahlen vorliegen, ergibt sich einstweilen fol gender Besitzstand der Parteien in der neuen Kammer: Z c n t r i, m 18. dazu gerechnet die 'Nationalisten WctirrlS, Pfleger »nd Gilliot: Liberale zwei lWebrung und Michel): Lothringer Block neun, Sozial demokraten fünf »nd ein unabhängiger Agrarier sRndoloßl. Nachwahlen sind am kommenden Sonntag in 25 Wahlkreisen vorzunchmcn. — Das elsaß- lothringische Wahlgesetz kennt keine Stichwahlen: hat kein Kandidat mehr als die Hülste der abgegebenen Stim men bekommen, so findet sieben Tage nach der Hauptwahl, wieder an einem Sonntag, die Nachwahl statt, und zwar gewinnt dann der, aus den bei dieser die meisten Stimme» fallen. Der Lothringer Block saßt alle bürgerlichen Elemente zusammen: der klerikale Flügel ist aber, wie es scheint, stärker als der liberale. Der Ausgleich in Böhmen. Die n a t i o n a l p o l i t i s ch c Kommission hat ein stimmig das vom Landiagspräsidcnten vorgcschlagcne Ar- beiisprogramm genehmigt. Der Weg zur Arbeit steht nuw- nichr frei. Zur Katastrophe der »Liberts". In einem Bericht der französischen Untcrsuchungs- kommisnon über die Katastrophe auf der »Liberts" gibt die Kommission auch der Ansicht Ausdruck, daß die jüngst getroffene Maßnahme, durch die das Alter des an Bord der Kriegsschiffe befindlichen Pulvers k aus vier Jahre herabgesetzt werden soll, noch immer als eine der wirksam sten angesehen werden muß. Die in der französischen Marine vorgckoinmenen Katastrophen, sowie die Nnglücks- fällc auf den Kriegsschiffen »Maine", »Mukasa" nnd »Matsushima" zeigten, daß die bisherigen rein wissenschaft lichen P,,lver„PrUsungen vorläufig noch immer unzu reichend seien. Ferner schlage die Kommission gewisse Ver besserungen bei den Pulverkammern vor, die keine gründ liche Umgestaltungen erfordern und bereits jetzt in Angriff genommen werden können. Berkchrspläne in Konstantinopel. Nach einer Konstaniinoveler Meldung der »Frkf. Ztg." wurde zwischen dem Minister der öffentlichen Arbeiten und der E i s e n b a h n b a u f i r m a Lenz-Berlin eine Kon vention für eine Konzession unterzeichnet, die bezweckt, eine vollständige Umbildung des Verkehrs und der baulichen Entwicklung Konstantinopels und seiner Umgebung in die Wege zu keilen. Die Firma Lenz erhält die Konzession zum Bau einer Schnellbabn die im Zentrum Stambuls beginnt und nach der Hohen Pforte und von da an daö Goldene Horn führt. Auf einer ne» zu crbaucitdcn Brücke übersetzt sie diesen Meeresarm, steigt über den Stadtteil Galaia in das Zentrum nach Pcra und von dort auf den Höbeuzug am Bosvorus entlang, etwa 32 Kilometer bis an das Schwarze Meer. Die Höhe des Objektes beträgt etwa 100 Millionen Francs. Die Revolution iu China. Die Nationalversammlung hat Montag nach mittag die Sitzungen wieder ansgenvinincn und sich dann zur Wahl der Kommissionen vertagt. Ein Mitglied des Ge heimen Rats hat an den Thron eine Denkschrift gerichtet, in dem diesem nahcgclcgt wird, die Regierung sollte, da die Fremden die Revolutionäre anerkannt hatten, mit ihnen in Verhandlung treten und sie nicht als Geächtete behandeln. Deutsches Reich. Der die norddeutschen Bundesstaaten »nd Eltaß-Lothringc» umfassende Deutsche Krieger- blind Hai au, 22. Oktober, dem Geburtstage der Kaiserin, aus 'Antrag der Vereinsvoritände 18 5 0 0 Mark Unter stützungen an hilfsbedürftige Kaincrabcnwltwen gezahlt. Während des Druckes eingegangene Neueste Drahtmeldungen. Berlin. sPriv.-Tcl.s Der HandelStag Hot es ab- gelchnt, Stellung zur Tcuernngssragc zu nehmen. Köln. sPriv.-Tel.s Wie die »Köln. Ztg." meldet, wird am 1. November crn apostolisches Dekret erscheinen, das die Aushebung des Franziskancrordcns verfügt «nd ihn dem zrapuziner-Gcncral unterstellt. Der 0>eneral der Franziskaner, der ein Deutscher namens Schüller ist. wird abgcsctzt. In den Ordenskrciscn der Franziskaner herrscht darüber große Erbitterung. Wien. Der Kaiser laboriert an einem leich-en Schnupfen, der wahrscheinlich eine Folge deS Aufenthalts in Schwarza,, ist, wo der Kaiser längere Zeit ohne Kopf bedeckung auf dem Ballon gestanden hatte. Die allgemeinen Audienzen werden abgesagt, die Empfänge in Schönbrunn aber fortgesetzt. Nom. lPrtv.-Tel.s Tie italienische Regie rung hat eine Schwenkung in ihrer Politik gemacht. Die offiziösen Blätter erklären, dast Italien nicht daran denkt, den Krieg über die Grenze von Tripolis hinüber zu tragen. Sie wendet sich an die Türkei mit der War nung, ans den starken Appetit Europas auf türkischen Landbesitz Obacht zu geben. Tic Türkei dürfe sich keiner der beiden Grotzmächicgrupprn anschlteßcn. sondern sic müsse besondere Vereinbarungen mit allen Großmächten treffen, die den Statusgno der Türkei Europa garantieren. Newyork. sPriv.-Tcl.s Nach einer Meldung der »Franks. Ztg." bezeichnet -er Ackcrbausekrctär der Der- einigten Staaten das Argument. daS der Reichskanzler in seiner gestrigen Rede gegen die E i n f u h r amerika nischen Rindfleisches vorbrachte. nämlich die Ge fahr -er Einschleppung des Texasfiebers, als äußerst schwach, da in Amerika die strengste» Luarantänemaß regeln durchgcführt würden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder