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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.05.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130531013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913053101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913053101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-05
- Tag1913-05-31
- Monat1913-05
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.05.1913
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vr WsIni-eiclV» Om nickt minckerveNi^e biscliskmunxen /.u erkalten, »clite man stets »ul cien »»me» „V»>. Isut Attest 6« OberkosmarrckLllamte« von cten Uolkaltunxen 8r. KUzs. il« Kalien Ktlncki^I vervencket«, diottenrckuirmittel. Äi ke/ieken ckurck »Ile kessere» vroxerien, ^pcillicken,! ?»rsümerien in klascken s X. 1,25, 2,-, Z,5U unci b, . ^erstsuker L Xi. t.IO u»ci 2,-Z I'rospcltte gratis unci franko. I. ». ß. I., IlkllI IN. » »< kk»llt>N >>. Settliches und Sächsisches. Der Grweiteruug-bau des Johannstädter Krankenhauses wurde gestern wich seiner Vollendung vom städtischen Hoch, bauamte dem Rate und damit seiner Bestimmung über» geben. Es versammelten sich zu diesem Zwecke nachmittags «-1 Uhr tm Vestibül des Verwaltungsgebäudes die Mit» glieder des Krankenpsleg- und deS Hvchbauausschusses, der Vorstand des Hochbauamtes mit einer Anzahl Mitarbeiter, die Aerzteschast des Krankenhauses »sw. Unter de» Er schienenen bemerkte man u. a. die Herren Stadtbaurat Prof. Erlwein, die Stadträte Dr. Hübert, Harnisch, Plötner, Dittmann, die Lt.-V. Renz und Scholz, die dirigierenden Aerzte Geh. Santtätsrat Dr. Credö. Mcdiztualrat Professor Dr. Rostoski und Pros. Dr. Hoffman», Projektor Dr. Geipel, Prof. Dr. Rictschel vom städtischen Säuglingsheim, Pfarrer Büttner. Die Herren begaben sich sodann nach dem an der Trtnitatisstratze gelegenen neuen Pavillon, der als Haus 8 in die Gesamtanlage eingereiht worden ist. Im Namen seiner Kollegen sprach hier Herr Gehetmrat Credo den städtischen Kollegien verbindlichsten Dank aus und richtete besondere Tankrsworte an die Herren Ltadtbaurat Erlwein. Stadtrat Dr. Hübert, Vouamtmann LouiS und Rausiihrer Lohse. > Er wies dabei aus die Schwierigkeiten bin. einen solchen Spezialbau zustande zu bringen, da in der ärztlichen Wissenschaft bereits in drei Jahren das nicht mehr gelte, was heute maßgebend sei. So hätte sich noch während des Baues die Befriedigung ver schiedener Wünsche erforderlich gemacht. Dankbar müsse man dafür sRn, daß bei allem erst die Ansicht der Aerzte eingeholt worden seit denn nur durch die Zusammenarbeit der beiden Sachverständigen könne etwas Ersprießliches und Mustergültiges geschaffen werden. Aber mit diesem Bau sei nunmehr eine Richtung im KrankenhauSban ab geschlossen. Abgesehen non kleinen technischen Einzelheiten dürfte wohl in Zukunft kaum etwas daran geändert werden können. Dieser Normalbau werde vorbildlich sein für zahlreiche andere projektierte Krankenhausbanten. Gern werde man bestrebt sein, dieses schöne Hans auch gut zu verwalten. Die Führung durch die Räume übernahm nunmehr Herr Stadtbauamtmann Louis, mährend Herr Professor D r. Hofsmann den erschienenen Herren eine eingehende Erklärung der Einrichtungen der ihm unterstellten Ohrenabteilung gab. Der neue Krankenpavillvn ist für innere, chirurgische, sowie für Ohren-, Nasen- und Halskrankheiten berechnet. Der Bau dieses ersten größeren Pavillons für Saalkranke wurde im November 19tl begonnen. Er besteht a»S einem an die unterirdischen Verbindungsgänge angeschlossencn Untergeschoß, einem Erdgeschoß, zwei Obergeschossen und einem auSgebanten Dachgeschoß. Das Untergeschoß enthält die Räume für Heizung und Lüftung, für ein Röntgen institut. das Pcrsonalbad, die Kleidcrausbcwahrung und Wäsche und für Unterbringung von Zierpflanzen während der Wintermonatc. Das Erdgeschoß dient hauptsächlich zur Aufnahme von Kindern der chirurgischen Abteilung, während das erste Obergeschoß der inneren Ab teilung und das zweite, sowie das ausgebaute Dach geschoß der O h r c n a b t e i l u n g zugeteilt worden sind. Jedes der Obergeschosse enthält einen Krankensaal für 16 Betten und mehrere kleinere Krankcnsäle und Zimmer. Zusammen bietet der Erweiterungsbau Platz für etwa 109 Betten. Jedes Geschoß hat u. a. als hngicnischc Neue rung eine geräumige, nach Süden gelegene Veranda «Liege- Halles und einen von Ost und West belichteten Entlüstungs- gang. Weiter ist im zweite» Obergeschoß ein nach den modernsten hugienijchrn Grundsätze» eingerichteter Ope- rativnssaal der Ohrenabteilung mit daneben besindlichem Narkose- und Sterilisierraum eingebaut worden. Das dritte Obergeschoß ist ebenfalls der Ohrenabtcilung über wiesen und enthält insbesondere zwei Räume für sechs bis acht zu gleicher Zeit ambulatorisch zu behandelnde Kranke, sowie zwei Räume für ein Ranm-Inhalatorium und eine Anzahl Apparate für Einzel-Inhalation. Weiter ist in diesem Geschoß auch ein Raum für Dunkelbehandlung und ein neuzeitlich eingerichtetes Laboratorium für die Ohren abteilung hcrgestcllt worden. Tie 2lbteilung für Ohren-, Nasen- und Halskrankheiten ist hauptsächlich aus Grund der an den neuesten Univcrsitäts- und städtischen Kliniken zu Leipzig, Brcölau und Wien gemachten Studien geschossen worden, wodurch die hiesige städtische Krankenpflege um eine sehr wertvolle Neuerung bereichert worden ist. Das Gebäude selbst stellt sich als das Ergebnis umfäng licher Krankenhausstuüicn dar. Ein Bett stellt sich auf rund 1500 Mark ohne Allgemrinanlagcn, bezw. 7186 Mark einschließlich der letzteren. Die Vertretung der Vorlage der Krankenhansermeiterung bei den städtischen Körper schaften ist in der Hauptsache durch den Vorstand des KrankenpslegamteS Stadtrat Dr. Hübert erfolgt. Die Beschaffung der Ausstattung wurde von dem Verwalter des Krankenhauses Iohannstadt Etadtrat Harnisch ge leistet. Wertvolle Beihilfe leistete Oberinspektor E i n e r t. Die ärztlichen Fragen wurden von de» dirigierenden Aerzten Geh. Sanitötsigt Dr. Cred«, Medizinalrat Pro fcssor Dr. Rostoski und Professor Dr. Hossmann be handelt. Der Erweiterungsbau, der sich in seinem Acuße- rcn gut in das Gesamtbild des Krankenhauses Iohannsiadt einsttat. ist durch das städtische Hochbauamt unter der Ober leitung seines Vorstandes. Stadtbaurat Professor Erl- wein, durch Stadtbauamimann LouiS geplant und aus geführt worden. Die örtliche Ballführung war dem städti schen Bauführer Lohse übertragen. Die maschinentech- vischen bezw. Heiznngs und Lüstungsanlagen wurden durch das städtische Betrtebsamt unter Oberleitung des Stadtbaurates Wahl durch den Rcgierungsbaumcister H ü « t n c r bezw Heiz, evisor H e r r s a r t I, ausgesührt. Nach beendigtem Rundgang übergab Herr Stadtbaurat Erlwein Herr» Stadtrat Harnisch als Dezernenten des KrankenpslegamteS das Hans, machte hierbei einige Angaben aus der Baugeschichte und dankte namentlich Herrn Rauamtmann Louis, der in großartiger Fühlung mit der Praxis seine Aufgabe gelöst habe, wobei er treue Ratgeber in den Herren Oberärzten fand. Ter Kranken- pslegansschuß und der Hochbauausschuß haben mit Kräften und mit Liebe an der Sache teilgenommen und zum Ge lingen des Ganzen beigetragen. Der mit 116 000 Mark veranschlagte Rau sei innerhalb der bewilligten Mittel ausgesührt worden. Darauf übernahm Herr Stadtrat Harnisch namens des Rates in längerer Rede den Rau mit dem Wunsche, daß das Haus allezeit eine Stätte sein möge, in der die Leidenden durch ärztliche Kunst und treu- sorgendc Pflege Heilung fänden. — Zum Schlüsse vereinig ten sich die Herren nochmals im Erdgeschoß des neuen Hauses zur Einnahme eines Imbisses. — Der Kreisausschuß hielt gestern mittag im Verhand- lungssaalc der Krcishouptmannichast Dresden eine Sitzung ab, die in Vertretung des beurlaubten Herrn Kreishauptmanns Dr. v. Oppen von Herrn Geh. Regie- rungsrat Freiherr» v. Tendern geleitet wurde. Zur Erledigung gelangte» in der öffentlichen Sitzung n. a. folgende Punkte: Dem Gesuche des Tr. med. Gruncrt in Dresden um Genehmigung zur Vergrößerung seiner Prtvatkrankenanstalt wurde stattgcgcben. ebenso dem Ge suche des Dr. med. Weber in Dresden um Ucbertragnng der ihm 1S10 erteilten Genehmigung zum Mitbctriebe der Privatkrankenanstalt des Dr. med. Weißwangc in Dresden ans die von Dr. med. Prüsmann und Dr. med. Krull be triebene Privatkrankenanstalt. — Der Rekurs des Ritter gutsbesitzers Oskar H u st i g in Dresden wegen Be nutzungsgebühr für den Anschluß an die Schwemmkanalisa- tion wurde für beachtlich erklärt, dagegen wurden fol gende Rekurse als unbeachtlich zurückgewiescn: der Rekurs des Kaufmanns Hermann Lösche in König stein und Genossen wegen Wasscrzins: der Rekurs des PrivatuS Adolf Zeidler in Pirna wegen Hundesteuer und die Eingabe des Geometers Karl H i n k e l m a n n in Dresden wegen Hundesteuer. Das Gesuch der Gastwirtin Agnes verw. Walter in K l e i n z s ch a ch w i tz um Tanz erlaubnis für einen dritten Sonntag eines jeden Monats während des Sommerhalbjahres wurde in Uebcrcin- stimmung mit dem Bezirksausschuß und der Amtshaupt- mannschast abgc lehnt, dagegen wurden genehmigt die Gesuche des Gastwirts Bernhard Hauke in Cosse baude um Tanzerlaubnis für jeden zweiten Svnnlag im Monate während des Sommerhalbsahrcs und des Gasthojs- bcsitzers Otto Hohlfcld in Dobritz »in Tanzcrlaub- nis für einen dritten Sonntag eines jeden Monats sür April bis Mitte Oktober. Das Gesuch des Theaterdircltors Franz Tichy, zurzeit in Rixdorf, um Lchauspiel- konzcssion nach 8 -82 der Ncichsgewcrbeordnung für den Be zirk der Kreishauptmannschast Dresden wurde bedingungs weise genehmigt. Die Satzung für den Gemcinbever- band zur Errichtung einer allgemeinen Ortskrankcnkassc zu Niedersedlitz fand Zustimmung, und schließlich würde das Ortsgesetz der Stadt Freiberg über Eintritts karten- und Lustbarkeitssteuer genehmigt. — Hierauf folgte eine geheime Sitzung, in der mehrere Konzcssionsgesuche und Rekurse erledigt wurden. — Australisches Hammclgefriersleisch. Der nächste Posten des vom Rate zu Dresden eingesührtcn australi schen Hammelgesrierfleisches wird am Montag, den 2. Juni, im städtischen Vieh- und Schlachthose an Dresdner Fleischcrmeister verkauft. Tie Abgabe des Fleisches an das Publikum beginnt am Dienstag, den 8. Juni, früh. Von dem schmackhaften, einwandfreien und jedermann zu empfehlenden Fleische kosten: 1 Pfund Keule nur 85 Pfg., 1 Pfund Bauch nur 60 Pfg., 1 Pfund anderes Fleisch nur 80 Pfg. — Axmcesammlurig Am 60. d. M. hat ein Wechsel! von bildlichen Darstellungen in »er Armeesamiiiliing! ' «Marten-Allee :1s stattgefunden. Bis aus weiteres ,i»d ausgestellt: Bildnisse sächsischer Fürsten non >6»1 bis >8:>6: Bildnisse sächsischer Generale des >8. Jahrhunderts: llvi.i formierung der sächsischen Armer vom Anfang des >8. Jahr hunderts bis 176.1: Armeegeschichtliche Erinnerungen»« Paraden und Manöver; Neuerwerbungen. ^ - Das neue Insektarium im Zoologischen Garten, das,- wie bereits i»> Abendblatt erwähnt, heute der Ocsscuilich-- leit zugänglich gemacht wird, befindet sich i» dem seit vielen Jahren so gut wie unbenutzt liegenden Saale veralten« Gastwirtschaft. Zu diesem Zwecke wurde dieser Saab mit einem sehr umfangreichen Oberlicht versehen, das einen/ sehr Hellen Raum schuf. Während nun bisher allgemein die Insekten in Kästen untergebrach« wurden, dir frei in dem ResichtigungSraume standen und von diesen. Raume auch bedient werden mußten, hat man hier vorgezoge», den Raum sür das Publikum von dem der Bedienung und der Unterbringung sür die Injcttcnkäjige gänzlich >,r trennen. Dies wurde erreich« durch einen Einbau in der Mitte des Saales, gerade unter dem Oberlich«. Den nötigen Einblick in die an der Innenwand des Einbaues angebrachten und vom Innenraume des Einbaues zu be dienenden Käsige mit den Insekten gewähren entsprechende» durch Spiegelscheiben abgeschlossene Ausschnitte in der Wand. Dos Insektarium wird bis zum nächsten Früh jahr nach manche Bereicherung erfahren, jo werden vor allem einige große Flatterkäsigr sür unsere heimlichen Tagfalter und Anlagen zur Unterbringung von Bienen, Wespen und anderen Hautslügler», deren Ltockbildung all gemeines Interesse hat. und endlich auch Behälter sür Wasserinsekten, die bis jetzt im Aquarium gezeigt wurden, ins Auge zu fassen sein. Aber das Iniektenhaus ist jedcn- salls bereits da: Man kann kaum aus dem Ei geschlüpfte Raupen beim Fressen und bei ihren vielfache» -Häutungen beobachten, die Verpuppungen solcher Raupen verfolgen und wohl täglich irgendeinen Schmetterling aus einer Puppe hervorkriechen sehen: man kann die durch ihre ver steckende Anpassung und durch ihre eigentümliche parthc- nogonische Fortpflanzung so interessanten Stab- und Blatt heuschrecken und manche anderen Insekten in ihrem Tun und Treiben beobachten, kurz, man hat ein neues A n - s ch o u u n g s m i t t c l sür naturwissenschaftliche Belehrung. — Gottesdienst für Schwerhörige findet morgen im Gemeindesaal der Frauenkirche. Moritzstraßc 1. -Hinter gebäude, l. Stock, nachmittags 6 Uhr, statt. Im Juli fällt der Gottesdienst aus. — Der Allgemeine Handwerkcrverein unternimmt morgen Sonntag einen Ansslug nach Malter zur Besichtigung der dortigen Talsperre. Die Abfahrt erfolgt 12 Uhr 25 Min. vom Hauptbahnhof. An die Besichtigung A schließt sich ein Spaziergang in die Umgebung. Ein ge- k* selIiges Beisammensein im -Hotel zum Stcinbruch bei Dippoldiswalde beendet die Exkursion. ^ — Dresdner Sunstgewcrbcverein. Ter zweite Mit- A glieder abend findet Montag, den 2. Juni, in den Räumen der „Zunft", Tucherbrä», Webergasse, 1. Stock, abends 8 Uhr, statt. Es soll eine Ausstellung non kunstgewerblichen -Handzeichnungcn aus dem vorigen Jahr Z » hundert zustande kommen. s A — Der dem Verbände der Rabatt-Sparvereine Deutsch- ec A lands angegliederte Gau Sachsen umfaßt von den ins-Z M gesamt 107 in Sachsen bestehenden Rabatt - SparvereinenM bereits 71 als Mitglieder. Der am Sonntag und Montag^'*' in Großenhain stnttsindende 8. Ga »tag dürste, wie »-2 aus den Anmeldungen zu schließen ist, sehr zahlreichen Be ' A snch finden. AA — Deutscher Flottcn-Vcrein. Am >5. Juni beginnt die Sonderfahrt des Deutschen F l o t t c n - V c r - s- Ti eins nach H a m b n r g — K i e l — K o p e n h a g e n. Es A ist noch möglich, einige Teilnehmer zuznlasseu, deren An- / Meldung jedoch spätestens Anfang nächster Woche bei der Geschäftsstelle des Vereins in Dresden, Waiscnhausstraßc Nr. 61, 2. Etage, erfolgen müßte. Die Reise bietet Gelegen heit zu wundervollen Seefahrten, nebenbei aber auch zur Besichtigung der Schönheiten der größten -Hafenstädte, eines Kriegsschiffes, des Hngcnbcckschcn Tierparks in Stellinge», sowie Kopenhagens «der Stadt der schönen Türme) und dessen näherer und weiterer reizvoller Umgebung, nament lich Seebäder und verschiedener Königsschlüsscr. Die Teil nehmer sind durch die umfassenden Vorbereitungen aller Mttbe um die Beschaffung der Unterkunft, der Verpflegung und einer sachkundigen Führung enthoben. Außer dem Preise von 130 Mk. ab Leipzig bis Berlin haben die Reisen den lediglich ihre Getränke zu bezahlen. — Der Festausschuß für das Dezcnnalsest, das die F ü r st c n - u n d L a n d c s s ch u l e S t. Asra im Juli dieses Jahres im ^Verein mit den Altasranern feiert, bittet die Altafraner, die sich daran beteiligen wollen, s i ch e» Kunst und Wissenschaft. x Dresdner Theatcrspiclpla» sür heute. König liches Opernhaus: „Boccaccio" l'/L8>: König liches Schauspielhaus: „Der Kammersänger", ..Hockenjos" l'ä,8>; Residcnztheater: „Im weißen Rößl" «8j. s° Im Königs. Schauspielhause wurden grstern Frank Wcdekinds dramatische Szenen „Der Kammersänger" zum ersten Malc in öffentlicher Aufführung gegeben. An der nämliche» Stelle, wo sich das Publikum der „Litterari- ichen Gesellschaft" vor zehn Jahren, bestürzt durch eine tragische, rücksichtslos gestaltete Schlußszene, ablehnend ver halten hatte, kam es setzt sür Dichtung und Darstellung zu einem lebhaften Erfolg. In den drei leidenschaftlich gesteigerten Szenen, von denen die beiden letzten einzeln jede ein Drama für sich sind, ist die Gestalt eines berühmten Sängers ohne innere Hemmungen in 'Beziehung z» einer jungen Schwärmerin, einem alten, verkannten und über lebten Ävmponistcn und einer liebcskranken Fran ge bracht. In dem Kammersänger ist das rücksichtslose Leben, in den drei andere» Figuren sind alte Ideale ver körpert. Das moderne Leben schreitet hart über sic hinweg. Die Szenen, die in Ihrem Aufbau und der Dialogführung und der Dnrchmischttng von grotesken Einfällen schon den ganz persönlichen Stil Wcdekinds verrate», sind am besten als Eliarakterstiidieii vvn ungeschminkter Wahrheit zu be zeichnen. Der Stil der Ausführung war schwer und ernst. Die Herren FIschei , Becker und Frau Körner waren Träger des Erfolges. — Z» dem „Kammersänger" wurde Jakob Wassermanns Komödie „Hockenjos" gegeben, die Satire auf Künsllernachrnhm und krähwinklcrisches Strebertum, die in einer neuen, stark konzentrierten Fassung unterhaltend und belustigend wirkte, ohne aus große künstlerische Bedeutung Anspruch machen zu können — geschickte Holzschiiittmaiiier eines Könners. „Hockenjos" wurde als drollige Eharaktertomödie mit Fischer als echtem Klctnstadtredaktcur und Mchncrt als aus gezeichnet gesehenem großen Toten Hockenios gegeben, kg. s Im Ccntral-Theater beginnt Sonntag, den 1. Juni, abends 8 Uhr das Ensemble Gastspiel des Ber liner Residenz-Theaters mit der Premiere von „Die Frau Präsidentin", Schwank in 6 Akten von Maurice Henneqnin und Pierre Vebcr. Tic Hauptrollen liegen in den Händen von Fräulein Kitt» Aschenbach und Herrn Direktor Ferry Sikla. s Sonvabend-Vesper iv der Sreuzkirch«, nachmittags 2 Uhr. Werke der Familie Bach. 1. Johann Sebastian Bach: Fantasie in C-Moll sür Orgel «Peters, Bd. 1, Nr. 12» und Fuge «scchsstimmigi aus dem „Musikalischen Opfer" «Thema von Fried rich dem Großen». 2. Philipp Emanucl Bach: Zwei geistliche Oden für Chor: us „Bitten", k« „Gelobt sei Gott!" «Bearbeitet von Joh. Dittbcrner.s 8. Joh. Leb. Bach: „Die gülü'ne Sonne voll Freud' »nd Wonne", Aria aus Musikalisches Gesangbuch, heraus- gegeben von G. Chr. Schemclli, Leipzig 1736. t. Allgemeiner Ge sang: „Herr, laß die Sonne blicken ins finst re Herze inein!" 5. W. Fricdemann Bach: Largo sür 2 Violinen mit Orgel. Aus „Collegium musiciim" vvn Hugo Ricmann. 6. Johann Christoph Bach: „Ich laste dich nicht, du segnest mich den»! , Motette sür Doppelchor. — Mitwirkende: Der Krcnzchor. Soli: Fräulein Elisa beth Förster «Soprans, Fräulein Juanita Brockmann «Violine«. Fräulein Julia Stummer «Violine). Orgel: Bernhard Psannstichl. Leitung: Professor Otto Richter. s Di« Motette i« der Frauenkirche fällt diesen Sonnabend a»s. Nächste Motette: Sonnabend, den 7. Jünt, nachmittags 1 Uhr. s Eine Sonderansstelluug kirchlicher Kleinkunst ist zur zeit im K » n st g e w e r b e m u s e n in aus der Eliasstraße zu sehen. Diese Sammlung hat gelegentlich des jüngst hier beendeten Kursus für kirchliche Kunst und Denkmals pflege, für den sie zusammengestcllt wurde, das lebhafteste Interesse der beteiligten Fachleute erweckt. Auch dem Laien bietet die Ausstellung, die trotz ihres verhältnismäßig geringen räumlichen Umfanges sich durch eine erstaunliche Vielseitigkeit auszcichnct, eine Fülle vvn Anregung und Belehrung. Die zur Schau gestellten Stücke stammen znni weitaus größten Teil aus Sachsen. Tie rumänische Zeit ist naturgemäß nur schwach vertreten: immerhin sind wohl sämtliche Kirchcngciütc, die sich aus dieser Zeit noch in Sachsen vorfinden, zu sehen. Bedeutend reicher ist die Ausbeute ans gotischer Zeit: hier verdienen die Becher aus Großenhain und Colmnitz hervvrgchobc» z» werden, die man erst kürzlich entdeckt hat. Die Re na i s s a n c e p e r i o d e ist durch die kostbarsten Stücke des Grünen Gewölbes vertreten, so ein mit Emattinalerci und Edelsteinen gezierter Kelch «Wert 60 000 Mark! »nd ein gleiches Käünchcn iWert 15 000 Maikl. Ans der Barock- zeit stammt ein Elsciibrinkruztsix von Pcrmoscr. das der Iacvbikirche in Frciberq gehört. Prachtstücke sind die im reinsten Louis XVI.-Stil gearbeiteten Altargcfäßc der Leipziger Nicolaikirche. Neben Edelmetall, Zinn, Bronze und Kupfer wurde zu kirchlichem Gerät auch Porzellan ver wendet: hier ist eine Rokokogarnitur aus der Baron von Türckeschen Sammlung besonders zu erwähnen. Unter den Tansschalen ist die der Hofkirchc bemerkenswert in sofern, als sie sür die evangelischen sächsischen Kur fürsten verwendet wurde. Neben dieser retrospektiven Sammlung findet man noch eine reiche moderne Ab teilung. Sie enthält die Altargcräte einer großen Zahl hiesiger Kirchen. Von Dresdner Künstlern sind vertreten Giäbner, Groß, Gußmann, Wrba, Sonnenschein und die Goldschmiede Heintzc und Elncnlechner. Eine Sammlung neuzeitlicher P a r n m c n l c n st i ck c r e i e n, licrvorgeaan- gen aus der Dresdner Diakonissenanstalt und den Ateliers der Damen Angcrinann. Fitznu und Barth, Dresden, sowie Pfass, Ehemnitz, vervollständigt die von Prof. Verlink rech, geschmackvoll zusammcngestellte Sondcrschau, die nach bis zum 8. Juni für jedermann unentgeltlich geöffnet ist. s° Geh. Hofrat Georg Mertens, ordentlicher Professor sür Statik der Baukonstrnktioncn, Brückenbau und Festig keitslehre, feiert heute seinen 70. Geburtstag. Mertens wirkte seit dem Herbst 1805 an unserer Technischen Hoch schule. Letzte Ostern trat er in den Ruhestand. s «unstauostellnna Emil Richter, Prager Straße. Anläßlich des hciiic staiisindcndc» Blumen- und Jugcudhilssiagcs findet im Knnstsalon Emil Richter, Prager Strafte, die Erössniing einer Ausstellung von Blumen- und I u n c u b i l d e r n statt, die von hiesigen und auswärtigen Künstler» reich beschickt worden ist. s- Die Nachricht, daß Dr. Paul Arndt ln München seine V a s c n s a m m l u n g sür 6 10 0 0 0 Di a r k nach Amerika ver kan st habe, beruht, wie der Besitzer der kostbaren Sammlung ' mitzntcilen bittet, auf falscher In formation Wilhelm ll. uud die Musik. Das bevorstehende Regt-rungssubiläum des Kaisers gibt erwünschten Anlaß, sich mit dem Einfluß zu beschäf tigen, den/ er im letzten Vicrtcljahrhnndcrt auf einzelne Kiilturgcbiete ausgeübt hat. Für die Musik unternimmt die Lösung dieser Ausgabe der Vertreter der Musikwissen schaften an der Berliner Universität Professor Hermann Kretzschmar in einem Aufsatz der „Internationale«
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