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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.11.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131119015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913111901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913111901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-11
- Tag1913-11-19
- Monat1913-11
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.11.1913
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58. Jahrgang. AL 320. Mittwoch, IS. November ISIS. Bezug»-Gebühr vierlellihrl- >l>r Dre,- de» bei l««Itch zwei, maliger Zu»a«»»>«<an Louu- und MoMaaen nur tinma» 2-öv M-, duichau»w4riigeNom. Millionär« dir!i.k>(> M. Bei einmalige, Zu- likliung durch die Polt :«M.lohne Befteilgeidj. Audiand: Oelier- leich-Ungarn »Zö Nr., Schweiz !>->>S Frl«., Italic» 7,17 Lire. - Nachdruck nur mit deutlicher Ouclien- anaabe (,-Dreedner N-chr.">jUli>lli«. U». »erlangle Manullripi» werd.nichlauldcwahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Sammelnummer für sämtl. Telephonanschlüsse: LS 241. Nachtanschlust: II. 183k Druck und Verlag von kiepsch >8c Reichardt in Dresden. , -FH.. Zr SeiclsriliLus Varl Svdnviäer Anieigen-rartt. Annahme von AntO». dtaungen dt» nachm » Uhr, Sonn«»»» nur Martenstrake »8 von ,1 bl»'/-» Uhr. Die einlvaltiae Zeile (etwa «Silben! M Pi.. dt« zweilpaiiige Zeile auf Lertleiie 70 Ps., die zwcilpait. Reklainereiie l-bo M., Familien- Nachrichten aus Dre»- dcn die etnsvail. Zeile 2ä Ps. — In Num- niern nach Tonn- und Feiertagen erhöhter Tarif. — Auswilrltge Auslriig« nur gegen Iklorausbezahlung. — JcdedBklegbl'jltlvPf. xanr neue fAusler in kocliapsrlen färben /tltmariet 8. Haiiptgeschäslüftelle: Murienstraste 3^ 40. Xön iel. Sscbs. ickotlistsesritsn onesoedi - /t. Ssrrsstr. L u. 7. ilsuissZslsüsss W! Slrktei' ^ra^er' Sknssss. Kus^i, QukMÄNN, l-i6§6^k9r-1^, Llsucii^s, Ovi-sc^, ZerLkett, !^lÜA6l unci PZLNiNOS -- VEttHMb -- 2tsLT8S 12. Aviv oiNczo ^Lesev au» Mittwoch morgen. Mutmastliche Witterung: Lebhafte Westwinde, wolkig, mild, zeitweise Neuen. Dem Reichstage werden anher den ihm bereits zn- gegangeuen oier Vorlagen demnächst noch zehn Gesetzcnt- würse und Novellen zugchcn. Die 6t ü st ungskv m m issivn ivird nach ihrem Wiedci-znsammeiitrcten im Januar uoranssichtlich nur kurze Zeit tagen: ihre Arbeit wird im Herbst imi beendet sein. Der russische Mtnistcrpüsidcnt Kvkvivzvw sprach sich über die Entwicklung der russisch-deutschen Bezieh »»gen in günstigem Sinne aus. Unter dem Verdachte der Spionage wurde in Maricnburg ein Vizescldwebel verhaftet. König Ludwig von Bauern wird im Frühjahr dem Wiener Hose einen offiziellen Besuch abstatien. Die Drcibundvöllcr werden dem Kaiser Franz Joseph zum 65 jährigen Regicrungsjttbiläum ei» Huldi- jiungsdcnkuial errichten. Der österreichische E i s e n b a h n m i n i st e r kün digte eine Forderung von mehr als 6lAi Millionen Kronen sür Lokalbahnbantcn an. Vor dein Polizeigcricht in Windsor nahm der öffent liche Ankläger die Anklage gegen den Deutschen Karl Henischcl wegen Spionage zurück. Die französische Kammer nahm einen Gesetz entwurf an, der die Zahl der Abgeordneten auf ungefähr 520 vermindert. König Konstantin von Griechenland empfing in Athen die französische Militärmission. Die Pforte ivird nach dem Abschluss des türkisch- griechischen Friedens nunmehr von Italien die Räumung der Aegäischen Inseln verlangen. Der angebliche Wenbchnttieg zwischen Preußen und Sachsen hat die öffentliche Meinung Sachsens, das wegen seines hochcntwickcltcn Eisenbahnwesens alle Verkchrshemmnn- gen mit besonderer Schwere empfindet, lange Zeit hindurch intensiv beschäftigt, und auch der Landtag ist wiederholt der Schauplatz lebhafter Debatten über den Gegenstand ge wesen, bei denen als Ausdruck der Stimmung in der breite sten Leffentlichkcit in der -Sitze des Gefechtes manches scharfe Wort von seiten der Abgeordneten fiel, während die Vertreter der Negierung stets den Umstund hcrvor- hobcn, das, die prcustischc Negierung nichts unter nehme. wozu sic nicht nach den bestehenden Abmachun gen berechtigt sei. Neuerdings ist nun die Aufmerksam keit auf diese Angelegenheit wieder durch eine Schrift ge lenkt worden, die jüngst unter dem Titel „Sächsische Eisen- bahnwünschc" von dem pseudonnmcn Verfasser Heinrich Kvttmar bei v. Zahn ». Jaensch in Dresden erschienen und hier an leitender Stelle in der Nr. 162 des laufenden Jahrgangs eingehend gewürdigt worden ist. Der Verfasser suchte darin zu beweisen, das, der prenstisch-sächsischc Eiicn- bahnkricg trotz aller formellen Ablcngnnngcn dennoch sachlich existiere, und berief sich zur Begründung seiner Be hauptung insbesondere auf die Benachteiligung, die der sächsische Durchgangsverkehr durch die prcustischc Konkur renz angeblich erleide. Tic genannte Schrift und die daran geknüpften Erörterungen in der Presse haben jetzt einen sächsischen Eiscnbahnfachmann vcranlastt, in der sächsisch- offiziösen „Leipz. Ztg." einen an anderer Stelle bereits ganz kurz erwähnten Artikel zu veröffentlichen, der den Zweck verfolgt, „zahlreiche irrige Vorstellungen und man cherlei Uebcrtreibungen". die sich in die Diskussion ein- gcschlichen haben, richtigzustellen. Die sehr gründlichen fachmännischen Darlegungen gipfeln in einem dreifachen Nachweise: 1. dast die Bedeutung des Durchgangsverkehrs nicht überschätzt werden darf: 2. dast die Entwicklung des sächsischen Durchgangsverkehrs im ganzen nicht als ungünstig bewertet werden darf: 3. dast der preußische Wettbewerb sich in lopalen Grenzen hält. Der sächsische Durchgangsverkehr betrifft denjenigen Teil des Eisenbahnverkehrs, der sich weder alles» zwischen binncnsächsischcn — Binnenverkehr —, noch zwischen säch sischen und austersächsischcn — direkter Verkehr —, svndern ausschlicstltch zwischen austersächsischcn Stationen abspiclt, so dast Sachsen dabei nur durchfahren wird. Ueber die Bedeutung dieses Durchgangsverkehrs urteilt der Verfasser des genannten Artikels folgendcrmastcn: „Das allgemeine v v l k S w t r t s ch a f t l i ch c Interesse eines Staates liegt offcnluudig nicht jo sehr in der Pflege des Durchgangsverkehrs, sondern in der Förderung des Binnen- und direkte» Ver kehrs. Was insbesondere den Personenverkehr betrifft, sv ist es doch zweifellos, dast gerade die Belebung des Binnen- und direkten Verkehrs geeignet ist, die Volkswirt schast zu heben. Der sächsische Volkswirt kann nicht wün schen, dast Fremde das sächsische Land und seine Siädie lediglich durchfahren, vielmehr wird er anstrcbe», sic mög lichst lange in Sachsen zu halten, um auf diese Weise den heimische» Erwerbstrcisen Gelegenheit znm Verdienst, zum Anknüpsen von Handelsbeziehungen nsiv. zu ver schaffen. Tatsächlich tun ja auch die bernsenen staatlichen, städtische» und privaten Organe, insbesondere auch die Fremdenverkehrsvereine alles, um den Fremden de» Ausenihalt im Laude möglichst angenehm zu gestalten, und man kann hier in gewissem Sinne geradezu von einer Be kämpfung des Durchgangsverkehrs sprechen. Das klassische Beispiel sür solche Bestrebungen wird immer der seinerzeit vielbesprochene, im Jahre 1886 von dem »ngaristhen Eiicn- bahnminister Varvst eingeführke Zonentarif bleiben, der die mit ihm verknüpften erheblichen Fghrpreiscrinüßi- gnngen zwar für Reisen nach Budapest in vollem Umfange, für Reisen über Budapest hinaus aber nur in beschränktem Maste gewährte und uns diese Weise dem Durchgangsver kehr direkt cntgegcnarbcitcte. Man braucht aber den Blick gar nicht so in die Ferne schweifen zu kauen. Die im Jahre 1!>11 in Dresden abgchaltene Internationale H n g i e n e a u s st c l l » n g hat die Gesamteinnahmen der Eisenbahnvcrmaltnng doch gcmist in sehr günstiger Weise beeinflusst, insbesondere sind die Fahrgcideiunahmen im Jahre lütt gegen 1616 ansterordcnilich stark, nämiich um 8,66 5s gestiegen, d. i. seit 1866 die höchste vorgckvmmcue Iglircssteigernng. Der Personcndnr ch g angsver - kehr aber zeigt im Jahre 1!)11 sehr wenig günstige Zahlen, denn während die znrückgclcgten Pcrsvneiiiilvmeler im eben genannten Jahre gegen das Vorjahr im Binnenver kehr um 8,67 5s und im direkten Verkehr sogar um l6,28 5s zugcnommen haben, hat im Durchgangsverkehr nicht nur keine Zunahme, sondern sogar eine starke Abnahme, näm lich »m 4,18 5s stattgcsundcn- Wer diese letztere Tatsache ohne Berücksichtigung des wirklichen Zusammenhanges der Dinge betrachtet, könnte den falschen Scklnst ziehen. M'- Sachsen durch den Rückgang des Durchgangsverkehrs, und zwar möglicherweise infolge Konkurrcnzinaßrcgeni an», c:: Eisenbahnverwallnngen einen Verlust gehabt habe. Tat sächlich ist kein V e r l n st eingctretcii, vielmehr must die dargestellte Entwicklung deS Personenverkehrs als be sonders aünsttg angesclien werden, und es war ein grvster Erfolg, wenn die Reisenden, die sonst durch Sachsen durchfuhren, in Dresden sür kürzere oder längere Zeit Aufenthalt nahmen. Schon aus diesem einzelnen Beiivicl ist zu ersehen, wie vorsichtig man bei Anwendung der Stati stik vorgehcn must, wenn man falsche Lchlustsolgcrungen vermeiden will." Zur Widerlegung der Kottmarschcn Behauptung, dast der ben sächsischen Eisenbahnen an sich ziikomiucnden Pcrsvncii- Dnrchgangsvcrkchr von Prcnstcn im allgemeinen um die sächsischen Grenzen herumgeführt werde, weist der Ver fasser daraus hin, dast zum Beispiel von 1875 bis kvl2 im Pcrsvncn-Turchgangsvcrkchr die Pcrsvncnzahl um 362 5s, die Pcrsoncnkilvmetcr um 585 5s und die Einnahmen um 335 5s gestiegen sind. Sehr interessant ist ferner nach stehende statistische Gegenüberstellung nebst den daraus vom Verfasser gezogenen Folgerungen in bezug ans die tat sächliche Entwicklung des sächiis ch e n P er - s o n e n - D u r ch g a n g s v e r k e h r s : „Bon 1883 bis 1612 sind gestiegen die Personen- die Personen- die Ein zahl um kiiomeier um nohmcu um im Binnenverkehr 486,21 5s im direkten Verkehr 486,60 5s im Durchgangsverkehr 442,82 5s 348,67 5s 238,35 5s 557.81 -)s 283,53 5s 477,13 5s 211,7k 5s Iin Durchgangsverkehr ist also die Peisoiicnznhl an nähernd im selben Verhältnis gestiegen wie im Binnen verkehr, die Einnnhmen sind im Durchgangsverkehr svgar prvzcntual mehr gestiegen als im Binnenverlehr, vor allem aber weisen die Persvncnkilomcter — und diese bieten sür Vcurteilung des VerkchrsnmfangcS den richtigsten Mah- stab — tm Durchgangsverkehr s477,13 5°i gegenüber dem Binnenverkehr <346,67 5s) ein sehr viel stärkeres Anwachsen ans. Das Anwachsen des Personcn-DnrchgangSvcrkclirs springt auch ins Auge, wenn man die prozentualen An teile am Gcsamtvcrkchr gegenüberstellt- Es entfielen näm lich von der Gesamtzifscr der Pcrsvnenkilometcr tm Jahre 1883 im Jahre >812 auf den Binnenverkehr 80,08 5s 80,28 5?> a»f den direkten Verkehr 8,lk 11,37 5l> auf den Durchgangsverkehr 1,88 5s 2,34 5L Ter Anteil der Pcrsonenkilomcter im Durchgangsver kehr an der Gesamtzahl der Personenkilometer ist also in den 30 Jahren nicht unerheblich, nämlich von 1,86 55 aus 2,34 55, gestiegen. — Diesc ganzc Entwicklung kann nicht als ungünstig bezeichnet werden, namentlich wenn man bedenkt, dast in dem untersuchten drcistigsähri- gen Zeitraum ein starker Wettbewerb srcmLer Baynver- waltungen anftrat." Ueber den sächsischen G ü t c r d n r ch g a n g s v e r - kehr änstert der Verfasser: „Will man die Entwicklung des sächsischen Güterdnrch- gangsvcrtehrs richtig beurteilen, so wird man nach dem eben Gesagten am besten vom Jahre 188«! anszngehcn habe»: das ist das erste Jahr, in dem die neue Regelung des prenstisch-süddcntschcn Verkehrs voll wirkte. Znm Vergleiche gegenttberstellcn möchte man das Jahr 1616. Die folgenden Jahre 1611 und 1612 bleiben besser außer Bclracht, da die Einnahmen ans den deutsch österreichischen Verlehren snr diese Jahre noch nicht endgültig ses.stehen. Von 188» t-is >616 sind gestiegen: dos die Tomien- die Ein- Eewichi kilomeier nahmen im Binncnverkchr »in I >1,28 5» 121,87 5s >11,83 5s ii» dirclicu Bericht- »m 21-hoo',5 loi,48'/s 180,76 hi, im TiirchgangSvcrkehr »in 00,265s 111,835s 88,045» Ter Durchgangsverkehr weist also recht erhebliche Steigerungen ans." Ein niivvreingenvnunenes Urteil über das Verhal ten der p r e n st i s ch en Eise n b a h n v e r iv altu n g lässt sich nach der Meinung des Versasiers nur gewinnen, wenn man berücksichtigt, das-, eben in Deutschland verschie dene Eisenbahnverwal.»»ge» nebeneinander bestehen, die »atnrgeinäst teilweise voneinander abweichende finanzielle Interessen haben: „Ans diesen heraus erwächst selbstver ständlich ei» g e w isse r W et! bc >vcrb, der nichtgan z beseitigt, wohl aber ans das berechtigte Bi a st herabges e tz t werden tonn und »inst. Bei der Veränder lichkeit der Verhältnisse ergibt es sich von selbst, dast die be stehende» V e r e i » b a r n n g e n von Zeit z» Zeit dcr N a ch p r ü f n n g bedürfen. Eine solche findet jetzt im Wege der Verhandlung zwischen de» beteiligten Negierungen statt." Das; Prensten sich im übrigen stets innerhalb der ihm durch die getrosscnen Ab machungen gezogenen Grenzen gehalten hat. wird durch das vom Versager angesührte Zcugnis des früheren säch sischen Staatsminisicrs Tr. v. Rüger bestätigt, der in der Zweiten Kammer n. a. erklärte, dast die sächsische Re gierung keinerlei Ursache habe, sich über einen ill 0 ualcn Wettbewerb Prcustens beim Eisenbahnbetriebe z n beschweren. Der fachmännische Verfasser schliefst seine höchst lehr reichen Ausführungen mit dem Hinweise, das, es in den vortieaendcn schwierigen Fragen nicht möglich sei, ohne ge naue Kenntnis der tatsächlichen Verhältnisse sich ein zu- tresscndes Urteil zu bilden. Wenn das, wie nickt zweisel- hasi sein tan», richtig ist, io mns, daraus auch die Folgerung gezogen werden, dast die Landstände gerade ans dem Gebiete des Eisenbahnwesens ans ei» besonders reges und ver trauensvolles Zusammenwirken mit der Negierung an gewiesen sind. Derartige harmonische Wechselbeziehungen werden sich um so leichter andauernd ansrecht erhalten lassen, je klarer die Eniichlvssenheit der Regierung, keinerlei Stillstand ans dem Gebiete der Fortentwicklung unseres Eisenbahnwesens zu dulden, in die Erscheinung tritt. In dieser Hinsicht aber hat gerade die gegenwärtige Leitung unseres Eisenbahnwesens bereits überzeugende Aeweiic ihrer Umsicht und Tatkraft gegeben, vor allem durch aanz a n sterg e iv ö h n lichc A n f w e n d u » g en — t 766 66i! Mark in den letzten beide» Iakre»! — allein s tt r die Einlegung ne» e r Z ü g e. Auch sonst zeig! sich die säch sische Eisenbahnverwaltung gegen berechtigte Wünsche nach Vcrkchrsverbesscrnngen durchaus entgegenkommend- Was insbesondere die seit vielen Jahren behandelte Abkür zung der Linie Leivzig —Hof anlangt- sv hat die Negierung sich bei de» Vcrbandlnngcn im vergangenen Landtage diesem Projekte keineswegs gänzlich ablehnend gegenüber-gestellt- sondern den 2!an der Abkürzungslinie als erwägenswert bezeichnet, wenn der Verkehr ans der Linie Hvs—Planen nocv weiter derart steigen sollte- das, eine Entlastung die'er Linie notwendig wird. Ei» Moment aber darf eine gcwineiiliasie Eisenbahnverwaltung nie ans dem Auge verlieren: die Rentabilität des Ge sa m t b et r i c b e s. Diese mns, ans jeden Fall anfrcrbi erhalten werden, und danach sind auch die Grenzen des erreich d a r e n Fvil-chriUs abstisteclcn. Hoffentlich haben die jetzt im Gange befindliche» Ver handlungen solchen Erfolg- dast die össcniliche Meinung Sachsens keinen Anlast hat. ans de» prenstisch - sächsischen Eisenbahntricg nvchmals zurüctzut0mmen. Kololmow iiber MUmds AuslkMpMM. Der zurzeit in Berlin weilende russische Ministerpräsi dent Kokowzow gewährte am Dienstag einem Vertreter des „Bcrl. Lol.-Anz." ein Interview, in dem er zunächst die albanische Frage streifte. Die Schwierigkeiten, die sich ihrer Lösung entgcgcn- stclltcn, seien inzivische» ans-dem besten Wege ibrer Vejciii gung. Wenn er richtig informiert sei, sei am Montag ein englischer Vermistlnngsvvrschlag in der Abgrenzungssrage bei der internationalen Pcrmesjnngskvmmission eingelanseu. der vielleicht geeignet sei, eine Brücke zwischen de» verschie denen Ansichten und Wünschen berznstellc». Tan» dürste das schwierige Werk in kurzer Zeit zur Zufriedenheit aller be endet sein. Von einer Revision der Londoner Be schlüsse. wie sic mehrfach prophezeit worden war, sei niemals ernstlich die Rede gewesen. Rußland habe eine solche jedenfalls nicht angeregt. Wie der griechisch-türkische Konflikt noch kürzlich fälschlich bange Bednrchtiinge» ans- gclöst und schlicstlich doch zu einer Verständigung geführt hätte, so sei solche auch in Albanien in kurzer Zeit z» er warten. Freilich, je mehr die Solidarität der Großmächte eine glückliche Grundlage sür die friedliche Erledigung dieser und ähnlicher Fragen gegeben habe und noch immer abgebe, desto mehr sei cs als ein weniger glückliches Unternehmen zn bezeichnen, wenn die eine oder andere Großmacht Neigung zeige, ans diesem geineinschaktlichcn Nahmen heranSzutreten und auf eigene Hand B a l k a n p 0 l i t i k zu treiben.
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