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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.05.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19140507029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914050702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914050702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-05
- Tag1914-05-07
- Monat1914-05
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Annahme von Anilin, diaungen dt« nachm. 3 Uhr, Sonntag» nur Marienftiahe 38 oan tl bi« >/-l Uhr. Di« einspalilge Zeile <eiwa ki Silben, 3» Pi , die zweispaltige Zeile aui Teiiseiie 70 Pt. die zweispali. Neklamezeile M.. Familie» Slachrichtcn au«Dre»< den die einspail, Zeile 2b Ps. — Z» Num. mern nach Sonn und Feiertagen erhöhter Takts. Au«wtiriige AuftrLge nur gegen Borauibezohluug. - Jedes Belegbla» lv Ps Or. meä. Oeäer's Oiälkur-^nslall, I^ieäerlÖkni^ bei Ore5clen (kr. vr. Nsllner's Ssnstorium - Oegrünllet IS83 » lVtollernisiert 1906 » Erweitert 1912) für ^3Z6N-, Darm-, 2ucker-, Qictit-, Herr-, Vieren-, l.eber-, OsIIensteinlirarike, pettsücktige, ^bgemsgerte, Stukttrsge, tkämorrlioiäarier, nervös erscköflkle. ' öequeme Verbinäung mit äer 5t3c!l. ^ööige Preise. 2 Nrrte. ortigs Lefsv am Mittwoch abend. In Gegenwart des Königs, des Prinzen Johann Georg und der Prinzessin Mathilde iniirde heute i» Leipzig die Weltausstellung für Buchgewerbe und Gra vst i k feierlich eröffnet. Die Parteien des Reichstages sollen nbcreingekvu,- men sein, die Arbeiten am Ist. Ntai abznschließcn. Tic B e s o l d u n g ü v o r l a g e ist in der Budgct- kammission des Reichstages, in -er sic heilte zur zweiten Lesung stand, gescheitert. Die Dozenten der Berlin e r Handels h o ch s ch u l e lehnten jede Einivirkung aus de» Ltretl der Stiidicreridcn ab. Wagners „P a r s i s a l" wurde im ersten Bierieljahr M t an 25, Bühnen 811 mal aiisgeführi. Die Aufständischen im Epirns haben 20kl mohaminc- dnnische Albaner in einer Kirche gekreuzigt und verbrannt. Der englische Premierminister billigte den Borschlag, da« die Regierung aus der P a n a in a - A » s st e l I u n g einen besonderen Pavillon erbauen solle. Der mexikanische Rebeliensührcr Billa hat die Auf forderung der Anhänger Huertas zum gemeinsamen Kampfe gegen die Amerikaner abgclchitt. Die krWrmng der Weltausstellung sür Buchgewerbe und Graphit in Leipzig. tLmidcrberichl unscies »ach Leipzig entsandten Mitarbeiters., Roch ist der großartige Eindruck der Völkerschlacht Denkmaisivcihe nicht vergessen, »vr dem wir am t8. Ok iobcr iin Schatten des ragenden Maies aus der Marien höbe bei Leipzig standen. Roch lebt die Erinnerung an die deni- würdigen Leipziger Tage des vergangenen Wahres, das Turnerfcst, die Lnstschilshafciiwcihe und die Eröffnung der Internationalen Baufach Ansstcliung, fori, und schon wieder ist die sächsische Handeismetrvpvte zn einer Weltaus stellung gerüstet, ans demselben Platze z» Inste» -cs Pölker- 'chlacht-Dcnkmals, in derselben Anlage und »nr mit wenig Berändcritngcii gegenüber dem Borjahre. Diesmal al>er bringt die Ausstellung in ganz besonderem Maste die Eigenart der Bedeutung Leipzigs zum Ausdruck. Die Weltausstellung für Buchgewerbe und Graphit wurzelt im heimischen Boden, darum bedeutet die Buch gewerbe-Ausstellung viel mehr als die Bausach Ausstellung eine Repräsentation der Stadt Leipzig. Hängt doch nach- gcwicsenermastcn ein Zehntel aller Leipziger mit dem gra phischen Gewerbe in irgendeiner Weise unmittelbar zu sammen, und durch sreiindschaftliche und verivnndtschastttche Beziehungen vergrößert sich diese Zahl noch weit mehr. Ent schieden betonter als auf der Bausach-Ausstellung ist hier das internationale Moment. Man wandelt vom Vermal tungsgebänüc an der Rcitzenhainer Strastc in der Qner- Achse der Ausstellung aus einer Straße der Bölkcrichiacht, ähnlich der Rationcn-Aiice in der Dresdner Hygiene- Ansstellung. nur daß hier die Hallen »nd Pavillons nicht in das Grün hoher Bäume gebettet sind. Diese Beteiligung der Völkerschaften, non denen sich die Aranzoscn, er staunlich gerüstet, und die Russen, noch nicht einmal im äußeren Aufbau vollendet, als Extreme zeigen, erhebt die Buchgewerbe Ausstellung zum Dokument der geisti gen K uItn r aller Zeiten und Völker. Der Maicntag war kühl »nd windig, durch den der (Benins aus des Greisen Rücken mit Jäckel und himmlischen Rosen ins irdische Leben herniedersivg. Durch dichigebaiitc Wolken ging seine Bahn, aber seine Dackel leuchtete »ndi das Licht der Höhen brachte er mit, daß die grünen Dächer Kunst und Wissenschaft. Das Darmstitdter Kunftjahr 1814. Darmstadt, die Residenz des kunstsinnigen Großhcrzvgs Ernst Ludwig von Hessen, rüstet sich zu grostcn künstleri scheu Ereignissen, die in ihrer Art ne» sind. Lebendiges und künstlerisch Starkes wird hier neben einem bedeut same» Kapitel deutscher Bcrgangcnhcit zu Worte kommen, und mährend aus der bereits historisch gewordenen Mathilden!,vlic Pavillons, Anlagen und Bauten erstanden sind, in denen das Können der »m den Großlicrzvg vcr sammelten Künsticrschar eine» neuen Beweis moderner Gcschinackstnltur vor der Oessentlichkeit oblegen soll, sind die Räume im Residcnzschivß, die vordem das Landes- mujcnm beherbergten, einer gründlichen Ernencrniig unter zogen worden, nm in sein abgedämpfter Heller I-arben- srcudigkeit all diejenigen Werke aufzilttchmen, die für die auf Veranlassung des Grvßhcrzogs veranstaltete Jahr hundert-Ausstellung deutscher Kunst 1050—1800 »ach Darm stadt überfuhrt werden. Beide Veranstaltungen, so scheinbar konträr in ihren Absichten, verbinden sich wundervoll in dem einzigen Ge danken, dem Lebendigen in der Kunst zn diene». Baut das Schassen des lebenden werktätigen Meisters der Zukunft voraus, so erwachse» dem Kuiistsreunde aus der Erkenntnis der grostcn und unvergänglichen Werte der eigenen Ver gangenheit Anregungen und Genüsse, die über dem Streit der Meinungen stehen. In diesem Sinne umschlingt die beiden Darmsiädtcr Ausstellungen der Grvstherzoglichen Künsticrkolonic und derjenigen deutscher Kunst im Zeit alter des Barock und Rokoko von vornherein das Band ge heimer Harmonie, und cs kann getrost behauptet werden, daß jeder Kunstsreund, den der Weg von Mitte Mai bis Anfang Oktober in die hessische Residenz führt, je nach Ge strahlten und die Mauern der gewaltigen Gebäude weite Reflexe über die im Bliiteiiichmuck prangenden Anlagen warfen. Die vielen hundert Jahne» klatschte» im West winde, Trikolore» und Wappen aller Kulturvölker der Erde. Es inacht eine» eigentümlichen Eindruck, wenn man das quergestreifte Nlan-weist-rot in der Perspektive zu Iüsten deS Völkerschlacht Denkmals wehen sicht. I-crtig freilich ist die Ausstellung noch nicht, inan must sogar offen ge stehen, daß sic zur Vollendung mehr Wochen brauchen wird als die Ausstellungen, die wir in den letzte» Jahren ia Dcntichland erlebten. Wen» wir im vorigen Jahre richtig des Königs Geburtslag als Termin des letzten Hammer schiages der Vausach-Ausslellung bczcichnrtcn, io kann man dieses Jahr der Puchgcivcrbe Ansstellnng die Psingstwoche als Zeichen ihrer Vollendung prophezeien. Der König, Prinz Johann Georg und Prinzessin Mathilde irase» im Svnderzuge von Dresden nm 10 Uhr .',8 Min. ans dem Leipziger Haupibahnhosc ein. Ossizicilcr Enip fang fand nicht statt. Rach Meldung des Kreishavptmanns, des Oberbürgermeisters und des Poiizcidircttors erfolgte in Wagen die I-ghrt zur Ausstellung. In den mit I-laggen reichgeschmücktcn Straßen, die die königlichen Wage» be rührte», hatten sich zahlreiche Schgiiiusttge cingesundcn, die den König begeistert begrüßten. Um 1 > G Uhr trafen die I-ttrstlichkeiten vor dem H a n p t e i n g n » g c der Aus stellung durch die Sttaste des 18. Oktober eiu, wo sie vom Direktorium der Ausstellung Dr. B'vUinauu, Arndt Mener, Geh. Kommcrziciirat Bjagosch, sowie den Kommerzienrate» Gicscckc und Nauhardt, begrnstt wurde». Zum feierlichen Akt der Eröffnung hatte» sich von II Uhr ab jm ovalen Läulenraume der H aupt h alle j ü r V u ch g e w erbe die geladenen Gäste versammelt. Erinnerungen an dev 8. Mai des vorigen Jahres wurden wach, als derselbe scierliche ernste Raum mit seiner matten Iarbeittünniig die Stätte eines tnltur- geschichtlichen Momentes war, der Eröffnung der Baufach Aussteifung. Genau wie damais mar heute die Elite Leipzigs hier versammelt. Z» ihr gesellten sich hoch angesehene Vertreter von Kunst und Wissenschaft, von Handel und Gewerbe ans allen Gegenden des Deutschen Reiches und des Auslandes. Kein solcher Ordeilsreichttcm wie bet Dresdner scsiUchen Anlässen fällt hier in die Augen, aber auch hier eine I-üllc von Eharaktcr- köpscn, in deren Gesichtszügc der Geist seine Linien ge zeichnet hat. Ans der Treppe znm Altan »erfammeln sich die Vertreter der grostcn deutschen Zeitungen und der bc denkendsten ausländischen Organe. In die -'M beläust sich die Zahl der Schriftsteller »nd Journalisten, die mit Ein ladungen bedacht worden sind und die nun mit gespannten Linnen den Vorgänge» lauschen, scvon den Grusel in den Händen, nm wenige Viertelstunden später in die Wett hinauszukündcn, dnst der Unternehmungsgeist des Lachscnvoikes wiederum dabei ist, eine Grosttat zn voll ende». Aus dem Altan die Damen der Prasidialmitgiiedei der Ausstellung, deren lichte I-rühlingstvilcttcn zwischen den grauen Säule» hindurch freundliche Töne in das von schwnrzbesrackten Herren wimmelnde Oval bringen. Nun Pauken- und Trommclschall ans dem Vorbote der Halle. Er kündet die Ankunft -er crtauchten Gäste, il Uhr 20 Minuten betritt Sc. Majestät der König in der Artillerie Uniform des Leipziger Regiments die Halle, zur Rechte» Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Mgthilde. zur Linken Le. Königliche Hoheit P r i n z Johann Georg in der Uniform seines i» Leipzig garnisonierenden 107. Infanterie - Regiments. Herolds- ' trompeten schmettern den Fürstlichkeiten vom Altan ans l den Je ft grast entgegen. Ehrfurchtsvoll brgrüstt die Ver sammlung den hohen Protektor. Dan» braust das drci- schmack und Reignng aus seine Kosten kommen wird. Denn! vielseitig ist das Programm sowohl der modernen wie rück-! blickenden Ausstellung deutscher Kunst und gemeinsame Richtlinien treten hier wie dort markant genug hervor. Die A u sstclIung de r K ü n st l e r I o l o n i c . deren Inhalt in der Hauptsache von den im Grostlierzoglichen Auftrag in Darinstadt tätige» Künstlern bestritten wird, will in bcwusti abgcsteckten Grenzen ein Bild freier und angewandter Knnstpslcgc geben, wie es von jeher dem kunstf,endigen I-ürsten vor Angen stand. Die Architekten der Kolonie, Künstler von führenden Rainen, zeigen in ihre» Bauien und an Werten der Innenkunst, bis zu welcher Hübe sich Geschmack und Können seit jener ersten denkwürdigen Darmstädter Ausstellung vom Jahre l»oi — die ein allgemeines Signal sür die Erneuerung des deutschen Kunstgewerbes gewesen ist - gesteigert haben. Die beiben führenden Bildbaner der Kolonie werden in grosten plastischen Anlagen Aus gaben verwirklichen, wie sic ähnlich nur das alle Hellas für Rcnschöpfer seinesgleichen bereithielt. Goldichmiedekuiist — Malerei — Buchkunst, alle Zweige der angewandten und monumentalen Kunst sollen tti originalen Einzellcsstunge» dem einen großen Gedanken dienen, Ausdruck der in der Moderne wirklich vorhandenen starken künstlerischen Kräfte zu sei»! und so sehr der Berichterstatter auch versucht sein lönntc, he-ltc schon anssührlich alle Details des großzügigen Programms darzulegcn. so sehr nötigt ihn doch Platz mangel, an dieser Stelle über die gemachten Andeutungen nicht hinauszugehe». Denn die Ansstellnng wird von sich aus zn beweise» haben, ob sie fortan als ein neues Doku ment lebendigen deutschen Schaffens sür die Zutunst srncht bar wird »nd ob der Idee des Gros,herzogliche» Schirm- Herrn die Lumme kebenspcndrndcr Kräfte inueivohnt, ohnc dtc eine harmonische Weiterentwicklung der Darmstädter Kunstpslcgc einmal nicht zu denken ist. Wenn der Grostherzog außer der non seinen Künstlern bestrittenen Ansstellnng gleichzeitig den wagcmnttgen Ver such »nicrnahm, durch die zweite Veranstaltung einer um fache Hoch, vom Präsidenten Tr. Ludwig Nolkmon» ansgebracht. durch den hohen Raum, und die Iürstlichkcitcn lassen sich aus de» Sesseln gegenüber dem Allan nieder. TaS Bild dieser Versammlung prägi sich lies den Augen zeugen ein. Da sichen im Halbkreis versammelt die süni sächsischen Staatsmttiisicr: Kricgsmttttstcr Generaloberst Irhr. v. Haus e n . Kultiisminister I>. Dr. Beck, Minister des Innern Gras B i tz t h u m v. E ckstädi, Isinanzmiinster v. Scnde w i tz und Instizmttttstcr Dr. Nagel, ferner der Hgilsministcr v. Metzsch, Staatssekretär Dr. Delbrück. Staatssekretär Dr. Soll, Gras v. Montgclas, Obcrjtall Meister v. Hangt, Graf n. Oberndorf, Staatsrat v. Müller, Krcishanptmann v. Burgsdorn. Gchcimrat Sigismund, lommandierender General v. Lasiert, Oberbürgermeister Dr. Dittrich, Präsident der Zweiten Standekammer Dr. Vogel. Rektor MagnifilnS Gchcimrat Meyer, Gchcimrat Professor Lamprccht, Geheimer RcgierungSrctt Lcwald, Gchcimrat Klinger, Exzellenz Manzcl lBcrltn), Profcssor Mackenscn, Geheimer Regicriingsra« Bndley, englischer Gesandter Grani Duss, Minisierial' Dr. Roscher. Geheimer Medizinalrat Sndhofs, prcnstischer Gesandter Gras Schwerin, Minister Hombcrgk und die Rcgiernngs bevollmächtigten der fremden Staaten. Der Präsident der Ansstellnng, Dr. Bolkmanu, betrat das Rednerpult. Zunächst sprach er de» Tank für das Erscheinen des Königs, des Prinzen und der Prinzessin a»S und gab einen Uebcrblick über das Werden der Ausstellung, deren erster Plan schon im Jahre 1882 gesagt, dann aber immer wieder ziirnckgeslellt wurde, bis endlich das 150 jährige Jubiläum der Königlichen Akademie für Graphische Künste und Buch gewerbe den ä'.istcrcn Anlaß zur Ausführung gegeben habe. Ans dem Gefühl der Ircnde am Geschossenen slicste die Empfindung warmen und innigen Dankes sür alle Hilfe und Förderung, die den Veranstaltern der Ausstellung von allen Setten zuteil geworden sei, heraus. Dank gebühre in erster Linie dem König und dem Prinzen Johann Georg, sowie der Prinzessin Mathilde, ferner den Reichs- und Staatsbehörden, den Siändckammcrn und den städtischen Kollegien, den Kommissaren des Staates und der Stadt Leip zig, der Ständigen Ausstelttingskommission, sowie vor allem auch den fremden Rationen mii ihren Kommissaren, den Aus stellern und den zahllosen Damen und Herren, die in rhrcn- onttlicher Tätigkeit sür die Ansstellittrg gewirkt haben. Nicht nur eine bloße Angelegenheit äußeren, materiellen Erwerbes sei die Ausstellung, sondern ein Dokument der geistigen Kultur aller Völker und Zeiten, wie ja das Buchgewerbe, das geistigste aller Gewerbe, von jeher der Bewahrung und Vermittlung geistiger Werte nach beste» Kräfte» gedient habe. Deshalb konnten mit gutem Recht alle Kulturvölker der Welt geladen werden zu einem friedlichen Wettkamps, in dem nicht Kanone», sonder» Schnellpresse», nicht Pulver und Blei, sondern Vettern und Druckerschwärze den Ans schlag gebe». Ein i^riedenowerk sei hier geschaffen worden im besten Sinne des Wortes, international ans kraftvoller nationaler Basis, stolz ans das eigene Wesen und gerade darum voller Verständnis und Achtung für daS Wesen des Nachbars. Tie Ausstellung werde nicht ein blendendes Jener werk sei», das zwecklos verpufft, sondern sic werde bleibende Werte schassen sür die Erziehung und I-oribildung nicht nur des eigenen Gewerbes, sondern weiter Kreise unseres Volkes Uberbanpt, ja auch srcmdcr Nationen, die »ns in unserer Arbeit kennen und lieben lernten. Die Erössiiung nud der Ruudgang. Danach tritt der Königliche L t a a t S k o m m i s s a > der Ausstellung. Kreishanptmann v. Burgsdorff, »tt, einer Vcrbengiing vor den König, der ihm durch Reigen des Hauptes sein Einverständnis z» erkennen gibt. Um il Uhr 80 Min. seilte» die für jede Ausstellung dcnkwürdi I fassenden I a h r h » n d c r t a u s st c l l » n g scheinbar histo I rischen Interessen z» dienen, ss geschah es in der Uebcr zciigiing. daß hier eine große nationale Aufgabe der Erfüllung nahe gebracht werden könnte, die im Hinblick ans die unvergessene Ighrhnndertnusstcllung der Rational galcrie von 1000 immer nachdrücklicher von allen Kunst freunde» gefordert wurde. Denn wie seinerzeit die ge nannte Verinisiattung zugleich grundlegend und bahn brechend sür die Erkenntnis künstlerische» Wirkens, vor nchmlich im »cnnzehittcn Jahrhundert, geworden ist, genau so stehl zn honen, daß die neue Iahrhundertschg» aus einem sicher nicht minder fruchtbaren Gebiete sundamenlal giisklärend wirke» wird. Handelt cs sich doch ganz be sonders für die Zeit nach dem Dreistigjälirigen Kriege bis zur Navoleonjschen Acra um einen Abschnitt nationale, Vergangenheit, der künstlerisch bisher völlig abseits vom moderne» Kunstintcresic stand, nm eine Periode, die absv lntes Neuland ist und die — das darf gesagt werde» — bisher mit Unrecht als völlig unprvdittiiv verschrien ward. Dieses »nd io manches andere Vvrnrieil wird die Darin städter Ausstellung, die hauptsächlich ans niibelannte» Quellen schöpft, hoffentlich in die gebührenden Grenzen ziirückwciscn könne», ia mehr noch, cs sich» im Sinne ihre» hohen Veranstalters zu hoffen, daß sie nicht nur eine, Summe bis dabin völlig vergessener Künstler zur Ans. erstchung verhelfen, sondern auch für die Gegenwart friichi l'ringend werden kann. Denn ihr Programm suchte von vornherein weniger eine lückenlose Vollständigkeit, als vielmehr das gnalitativ Reizvolle ailfzuzcichnen, und wen» auch hinsichtlich dieser Veranstaliung hier ans Mitteilung von Einzelheiten verzichtet werde» »i»ß, so möge» doch einige Punkte Erwähnung finde», die die Absichie» der AnsstellungSleittiiig schärfer umreisten. Die IghrhiindcriauSstcllung dcuischer Kunst 1050 bis IM, wird die Malerei der Zeit, einschließlich der Agnarrlle. Pastelle, Handzeichnunge» und Miniaturen, i» einem großen Gesamirahmc» gnszcichncn: sic wird nicht minder der Bild-
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