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Dresdner Nachrichten : 07.12.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191512072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19151207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19151207
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-12
- Tag1915-12-07
- Monat1915-12
- Jahr1915
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.12.1915
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Drahtanschrift: Nachrichten Dresden. Fernsprrcher-Sammrlnnmmer: »SK41. HegrkürrHet L8TH V«4^i«9-§önSant-8e>,ol«laS« ch/ 5ck«k»laöe E Orchi»rnH-Ait^ei'-AekakoI«Ae 0r»iEL-FäkLo, Derserk. Dienstag» 7. Dezember 1V18. Schristleitung und Hauptgeichöstrslelle: Marlenftrahr 38/40. Druck u. Verlag von Liepsch t Neichardt in Dresden. ... M»n'—— »..''in«-N 2.8» M,. > «sr,,oi^>or,.M^aika Di« elnlp-m«, Zelle <e«w° » Silben» so Ps.. B-riugtpllitz« und «n,eigen in »luminern nach «»»». Bezugs-Gebühr »m <»»»« »«it.ll,-ld>. I Anzeigen-Preise. u.ds«t»rta,«»>°u,Dnl,. -«u.w»nige >«r »-g-n»<nmu-dep,,iun^- «,>'»»>.,, >»»«. ' ! nur mit deutlicher Quellenangabe t.Dreedner N-chr.") tultllstg. - Unaerlongte Schrlltftücke werben nicht ausbewahrt. Sesterreichisch - ungarische Erfolge zur See. «eitere Fortschritte gegen die «intenegriner und Serben. — rm Feinde gesange«. — Sin witzln«,euer russischer Angrill westlich den Aign. — Rene Srselge im Lnstlamds an der Westiront. - Nalienische Mitzerselge aus der HochflSche von Seberdo. »er nmtliche deutsche Kriegsbericht. l>«tttch.) Großes Hanptqnartier. 0. Dezember. Westlicher Kriegsschauplatz >« Verschiedene» Stelle» der Front fandc» Artillerie-, Mk«e«» «nd Haudgranateukämpfe statt. F« Gegend »o« Bapaume «nrde« zwei englische Al«gze«ge i« Lustkampfe abgeschoffe«; die Jnsaffe» find tot. Oestlicher Kriegsschauplatz. F« der Morgeudämmernng brach gestern ei« russischer Ungriss südwestlich des Babit - TeeS swestlich von Rigas »erlnftreich vor nnsere« Linien znsammen. Ei« dnrch rnsfischcS Artilleriefener von Tee her ge troffenes deutsches Flugzeng wurde bei Markgrafen <a« der knrländischen Kttstes mit seiner Bemannung geborgen. Balkan - Kriegsschauplatz. Südlich von Gieuiea und «ordbstlich von Fpek wnrde« montenegrinische «nd serbische Abteilungen zurück- geworse«. iS». L. B.s Oberste Heeresleitung. Leftemichlsch-nngarischer Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird verlautbart den 6. Dezember: Russischer Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Fsonzofrout hielt das feindliche Geschütz- fener au. Es war an einzelnen Stellen, insbesondere gegen de« Görzer Brückenkopf, zeitweise ziemlich lebhaft. Anch die Stadt Görz und der anschließende Ort Sankt Peter wurden ans allen Kaliber» beschossen. Fm Abschnitt der Hochfläche von Doberdo setzte italienische Infanterie «ntertagS bei Redipnqlia und Polazzo. abends bei San Martins zum Angriffe an; sie wnrde überall abgewicscn. An der Tiroler Front dehnte sich die gegen de« be festigte« Raum von Lardaro gerichtete Tätigkeit der feinü- liche» Artillerie nun anch auf die anschließenden Stellungen nördlich des Ledrotales ans. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unsere Truppe« find nun anch westlich »nd südwestlich von Novipazar und an der von Mitrovica «ach Jpek führende« Straße auf montenegrinisches Gebiet vorgedrnngen. Fm Karstlande der Peftera wnrde» montenegrinische Bortruppen aus ihre Hauptstellungen zurückgeworsen. Oeftlich von Fpek schlugen wir eine serbische Nachhut. Unser« Spitzen nähern sich der Stadt. Die Zahl de« t, de« gestrige« Kämpse« eingebrachten Gefangene» übersteigt 81 vv Mann. Der Stellvertreter des Chefs des GeueralftabS: lW. T. v.s v. H »ser. Feldmarschalleutnant. Ereignisse zur See. Am S. d. M. hat unser «renzer „Novara" mit einige« Zerstörern in Sa« Giovanni di Mcdna drei große und zwei kleine Dampfer, fünf große und viele kleine Segelschiff«, während sie Bor, räte landete», durch Geschtttzfener versenkt. Einer der Dampfer flog i« die Lust. Die Flottille wnrde dabei von etwa 80 Geschützen am Lande sehr heftig, aber ersvlglos beschossen. , Rahe davon hat S. M. S. „WaraSbiner" das srauzösische Untersecboot „Fresnel" »er. nichtet «nd den Kommandanten, de« S. Offizier und 86 Rann gcsangengenommen. Sine andere Flottille hat in der Nacht anf de« 8«. Rovember eine« mit drei Ge, schütze« armierten Dampser und eine« größere« Motor, segle», beide italienisch, »ollbeladen, auf der Fahrt von Brindisi «ach Dnrazz, versenkt, die Ueberlebende« des Dampfers, darunter vier von der Kriegsmarine, gefangen, genommen, die Bemannung des Motorseglers in Boote« freigelaffe«. sW. T. v.f Flotte « kommando. —-—-—- ^^ . „Plunder." Ein sranzösischcr Professor an der Genfer Universität, Edgar Milhaud, hat kürzlich eine Schrift veröffentlicht, die den Titel führt: „Vom Recht der Macht zu der Macht des Rechtes". Das Buch ist hervorgegangen aus zwei Vor trägen, die der Verfasser an der Genfer Universität hielt und in denen er den Beweis dafür anzutreten versuchte, daß Deutschland von jeher den Grundsatz vertreten habe, daß Macht vor Recht gehe und dadurch verhindert habe, baß die Völker Europas mit der Abrüstung und dem Weltfrieden beglückt worden seien. Frankreich. England und Rußland hätten sich stets ernstlich um die Verwirklichung jenes hohen Kullnrideals bemüht: Rußland durch die Friedensbotschaft des Zaren vom Jahre 1898 (der freilich wenige Jahre später der Krieg gegen Japan folgtcj. England durch seine Ab- rüstnngsvorschläge sdie wiederum durch den DrcadnoughtS- bau gut illustriert werden), Frankreich endlich durch die leb hafte Unterstützung, die es all diesen Vorschlägen habe zu teil werden lassen. Wie sich diese Unterstützung mit der Ver längerung der französischen Dienstpflicht verträgt, hat der Verfasser freilich auch nicht gesagt, dafür hat er sich um größere Müh« gegebep, nachzuweisen, daß es immer Deutsch land und nur Deutschland gewesen ist, daß all die hochherzi gen und edlen Pläne der Dreivcrbanösmächte durch seinen barbarischen Willen zur Macht vereitelt habe. Was Herr Milhaud den Genfer» als feststehende Ergebnisse voraus- sctzungsloscr Wissenschaft vortrug, das hat man ohne wissen schaftliche Verbrämungen, dafür aber mit saftigeren Lügen und Verleumdungen seit August 1914 in allen Zeitungen des Vierverbands und einer Anzahl sogenannter neutraler Blätter lesen können. Deutschland wurde als der Bar- barcnstaat hingestellt, für den internationale Verträge und Abmachungen nichts weiter sind als Papierfetzen. Seit dem hat sich zwar herausgestcllt, daß die belgische Neutra lität, die wir im August vorm Jahre angeblich verletzt haben, schon lange nicht mehr vorhanden ivar, daß Belgien schon längst in die Reihe der Verbaudsmächte eingetrcten, und gewissermaßen ein englischer Vasallenstaat geworden war, seitdem hat England auch Saloniki und eine Anzahl griechischer Inseln besetzt und damit aller Welt bewiesen, ivas man in England unter Achtung der Rechte neutraler Staaten versteht, wenn englische Belange auf dem Spiele stehen, seitdem konnten auch Amerika, Skandinavien und Holland kennen lerne», wie sich England die Freiheit der Meere in Wirklichkeit denkt. Alk diese Tatsachen sind in der ganze» Welt sattsam bekannt. Wenn die verlogene Phrase von der Vergewal tigung des Rechtes durch Deutschland oder, wie Herr Milhaud wisscuschaftlich sagt vvu dem deutschen „Recht öer Macht", trotzdem noch gläubige Nachbeter finden konnte, so sag das daran, daß die Engländer bisher mit einzigartigem Geschick, um das wir sie freilich nicht beneiden, verstanden, ihre Wlttkürhcrrschaft mit einem dichten Schleier heuchlerischer Redensarten und scheinheiliger Versicherungen absoluter Ehrlichkeit und aufrichtiger Biederkeit zu verhüllen. Nun hat Lord Portsmouth in einer merkwürdigen Anwandlung von Wahrheitsliebe der Welt erklärt, was internationale Verträge für die Engländer in Wirklichkeit bedeuten. „Plunder" hat er sie genannt, schlicht und wahr: England müsse den ganzen Plunder der Londoner Erklärung, der Haager Abmachung und ähnlicher juristischer Feinheiten loswerden. Was Herr Milhaud, der gerade in diesen Dingen doch die himmelweite kulturelle Ueberlegenhcit des Vier- verbandes über Deutschland erkannt hat, wohl hierzu sagen wird? Denn Lord PortSmouth verkündigt den Grundsatz von dem „Recht der Macht" schlechthin und ohne pedantische Einschränkung. Er hat damit öffent lich erklärt, was freilich in Wirklichkeit schon längst der Fall war. was <n der englischen Geschichte immer wicber- kchrt, daß England auf die Macht des Rechtes pfeift, daß all das Gute, Schöne und Wahre, das nach Herrn Milhaud die Bierverbandspolitik bisher ausgezeichnet hat, für Eng land eben wertloser „Plunder" ist. Der wahrheitsliebende Lord hat die englische Regierung des ungeheuerlichsten Verrats an der Nation beschuldigt» weil sie nicht von An fang an all diese Verträge zerrissen habe. Und was er widerte der Regierungsvcrtretrr? Hat er, wie man hätte erwarten können, in altgewohnter Scheinhciltgkeit die Eantphrasen hervorgesucht, daß England gewissermaßen der Hüter der Rechte der Neutralen sei und sich deshalb nicht ohne weiteres über internationale Abmachungen hinwcg- setzen könne? Das wäre ungefährlich gewesen, hätte die englische Regierung in keiner Weise gehindert, den alt-- gewohnten Bahnen zu folgen und Hütte doch auf naive Gemüter einen guten Eindruck gemacht. Aber nein, Lord Lansdvwnc verteidigt sich und das englische Auswärtige Amt gegen den Vorwurf durch die Beobachtung der Lon doner Erklärung und der Haager Abmachungen die Nation verraten zu haben, indem er das wertvolle Geständnis macht, daß man in England seit Kriegsausbruch mit Hilfe königlicher Verordnungen ein eigenes Secrecht ge- schasfcn, das allen englischen Anforderungen genüge. Die Londoner Deklaration ist durch diese Verord nungen so lange zurcchtgestutzt worden, bis sie haarscharf auf die englische Willkür zur See paßte. Lord Lansdvivne hatte kein Gefühl sür den Zi>nw- wuö in den Ausführungen des Lords Portsmouth. Wenn er und Lord Erewe, der sich ebenfalls als Regierungsver- tretcr zu der Frage äußerte, sich nicht mit beiden Füßen ans den Standpunkt stellten, daß es ein Völkerrecht sür England nicht gebe, so geschah das nicht aus moralischen Erwägun gen heraus, sondern ganz einfach infolge der unangenehmen Tatsache, daß England doch noch nicht ganz selbstherrlich auf dem Meere schalten kann, solange es noch Neutrale gibt, pvii denen man befürchten muß, daß sie ihre Rechte wahren werden. Im Prinzip sind sich die Lords ans der Ministerbank und diejenigen im Hanse völlig einig, Lord LanSdownc weiß bloß, und dieses Bewußtsein bereitet ihm augenscheinliche Pein, daß sich das Prinzip nicht restlos in die Tat umsetzen läßt. Immerhin, rühmend haben es Lord Lansdvwnc und Lord Erewe hcrvorgehvben, zu einem guten Teile ist cs gelungen. Man hat das Gesetz de» absoluten Bedürfnissen der Lage anzupassen gewußt — der Verbrecher hat sich seine eigenen Gesetze geschaffen und erkennt keine anderen an. Das ist die Macht des Rechts in englischer Aussassung. Wir würden Lord Portsmouth Dank wissen sür seine erstaunliche Freimütigkeit, würden, wie Lord Haisburn es getan hat, ihn beglückwünschen und uns selbst und die ganze Welt dazu, daß er diese wertvolle Erklärung der englischen Regierung hcrvvrgclockt hat, wenn wir das bestimmte Ge fühl hätten, daß er gehandelt hat als Mensch der Freiheit im .«antischen Sinne, daß es ihm nur darum zu tun ge wesen ist, einmal alle Heuchelei abzulegen und der Wahrheit um ihrer selbst willen die Ehre zu geben. Lord Ports mouth hat das aber nicht getan, er hat gesprochen, weil er seinem gequälten Herzen Lust machen mußte, und nicht, weil er seinen Landsleuten und der Welt einmal die Wahr heit sagen wollte. Warum ist Deutschland noch immer nicht verhungert? so mag sich der edle Lord in stiller Stunde einmal gefragt haben — warum, da doch England die Meere beherrscht und den neutralen Handel kontrolliert und den verhaßten Deutschen seit 18 Monalcn alle Nah- rungsmittclzufuhr abschncidcn konnte? Das kann, so dachte sich Lord Portsmouth in seiner insularen Beschränktheit die Sache, doch nur darin seinen Grund haben, daß sich Eng land noch zuviel um den Plunder internationaler Ver träge kümmert und von seiner Seeherrschast nicht aus giebigen Gebrauch macht. Aus -er Antwort der Regierung hat er entnehmen können — und das bereitet uns im Grunde aufrichtige Genugtuung —, -aß cs hieran nicht liegt, daß Deutschland so lebenskräftig und zähe ist, daß es auch durch die rücksichtsloseste Anshungerungspolitik nicht nirdergezwungcn werden kann. Die englische Flotte hat sich an die Lösung ihrer Hauptaufgabe, nämlich die Ver nichtung der deutsche» Luxusflvtte, überhaupt nicht heran getraut, die englische Flotte hat auch als Hilfsmittel süv die Aushungerung Deutschlands versagt. Was nun? Griechenland und der Bierverband. >'. Pariser Blätter melden, daß die Sperrmaß- nahmen gegen die griechische Flotte bereits getroffen wurden. Englische Behörde» verboten de» griechischen Handelsschiffen, die englischen Häsen zu ver lassen. Die Spannung zwischen Griechenland und der Entente verschärft sich immer mehr. Wie die „Times" aus Athen vom 6. d. M. erfährt, besuchte» der britische und der französische Gesandte gestern den Ministerpräsidenten S k u l u d i s. Die Unterredung dauerte über eine Stunde. Der Zweck des Besuches war, die bevorstehende Ncbcrrcichuug der Antwort des Vierver- banbes anzukündigcn, die in versöhnlichem Sinne abgefaßt sein soll. «W. T. N.i Die „Köln. Ztg." meldet aus Athen vom 4. Dezember, daß die am Sonntag überreichte Note der Verbands- mächte den schwebenden Zustand beendet habe. Die Note erkenne die Neutralität Griechenlands auch fernerhin an, und fordere nur dir Regelung verschiedener, sür die Sichtz
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