Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.02.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160226019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916022601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916022601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-02
- Tag1916-02-26
- Monat1916-02
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.02.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
s» R W* Etz ZS ? s Lm 2 L i^Z * s 7» A» E »kr schaiiung von Maichinen sür laudwirtichgstlitde Betriede, denn, es »amcntiiä, an Pferde« sevtte. bemüht gewesen. Die Tätigkeit de» Landesknlturrat» zeige. daß r, den iiroßen und schwierige« Anfaa-e«, die durch den Krieg an i»n iierangetreteu seien, sich voll gewachsen gezeigt bade. Wen» es ihm während de» Kriege» nicht gelungen sei, alles Erforderliche z» erreichen, so möge ihm da» i»n Frieden gelingen. An den beifällig ansgenvmmenr» Ue. rjcht schloß sich eine Aussprache, in der Insbesondere die Festsetzung von Höchstpreisen für Saatkartosseln für das gesamt» Deutsche Reich gewitnscht wurde. Der Austausch der Ansichten und gesammelten Erfahr,„igen erregte viel Intel esse. — lieber dir Maßnahmen zur Vermehrung de» Flachsbaues berichtete Herr Landwirt Marckwald- Drcsden. Er empfahl den Anbau des Flachses, der nament lich in der jetzige» Zeit lohnend sei. Die Textilindustrie nihre i»> Iastre für etwa eine Milliarde Mark Rohstoffe ein, »>n die Textilindustrie von der Einfuhr unabhängiger ,u iiiachrn. müßten mehr Bastfasern angebant werden, wozu der Flachsanbau in Frage komme. Den zum Be- nellen der Felder nötigen Lame» stelle die Kriegs-Flachs l'angcsellschast zu billigem Preise zur Beifügung. De:» Flachsbau ,n fördern, sei eine vaterländische Pflicht. — Bei Erledigung des geschäftlichen Teiles wurden dt« Herren Ockvitomierat 48 i n k l r r Rippien und Direktor Loose als neue Mitglieder des Vereins einstimmig ausgenommen. - Rcichstagoadgesrdneler Dr. Strescmann. der in den letzte» Wochen K o n st a n t invpcl und den Balkan bc lucht bat. sprach gestern abend im Fcftsaal des Hotels Bristol vor einem kleineren Kreise. in dem sich die Vcr- irctrr der Regierung, der Stadt, des Handels, der In dnstrtc Sachsens und «onstiger Interessenvertretungen be fanden, über seine Beobachtungen und Erfahrungen !u vertraulicher Weise, unter besonderer Bitrücksichtigung der sächsischen und der Dresdner Interessen. — Uedcr Konserven schreibt der „Rachrichlendienst sür Ernährungssragcn": Für die Bersorgnng von Heer »nd Marine sind Konserven notwendig. Der Krieg Hai also die Konseroeiiilidilstlic stark begünstigt. Eine Berstärkung fand diese Entwicklnng noch dnrch Ernte und Marktoerhält- nisse, dce eine Konserviernng von Rahrnugsmitteln zn billigen Preise» empfahlen. Es ist daher begreiflich, und in gewissem Sinne auch vi'lkswnrsckaftlich zu begrüßen, da« die Kousev'enindiistnc sich wäirreud des Krieges a»s- delnne. Es stellten sich aber durch die (Annahme der Kv»- iervenbcrstrllnng bald auch Wirkungen heraus, die zu be- klamm waren. Die Rachsrage der Kvnieroenindustrie nach Rahrungsstosfen stieg derarlig, dag sie einen fühlbaren Einflust auf die Marktlage ausnbie und schliehlirh sogar den allgemeinen Markt infolge des starken Wettbewerbs beim Anskanscn von einigen Artikel» völlig entblöstie iLlbiveinesiei'chs oder bei anderen iRindsleischi wesentlich zur Preissteigerung beitrug. Dieser »ngesnnden Entimck Icing trat die Biindesratsvervrdnung vom !. Februar 1015 entgegen, die die Herstellung von Konserven ans Rind oder Schweinefleisch, abgesehen von HeereSaustrÜgen, ver bot. Inzwischen sind aber die nngehenren Mengen von Konserven aller Art in den Bcrkehr gekommen. Die Be völkerung ist zinir Dell auf ihren Bezug angewiesen und nimmt häufig genug wahr, hast troll des wesentlich ge stiegenen Preises der Konserven der Inhalt stark zuriirk- gegangen ist nnd weder an Menge nvch an Güte den Preisen entspricht. Unter dem Schutze der unsichtbaren Verpackung und unter Berwendnng vm, Ramen bekannter KMlservenmarke» wird häufig genug d e r B erbr a n ch e r geschädigt, wie eine Menge vvn Prvbeniitersiichniigen in verschiedenen Städten einwandfrei erwiese» hat. Hier ist cs sehr schwer, durch Höchstpreise »der Gewichts- vorschriften Wandel schasse». Kvnserven sind zumeist cstdcrcit sertiggestellte Ware. Eine (Kreuze zwischen Un taten nnd Wasserbeigabcn einerseits und den 4iahrnngs- stofse» anderseits zu ziehen, ist nnmögticb. Ans den gleichen (Gründen ist eine Höchstpreisscstsetzung säst ninnögtich. Da null die vvu den verschiedenen Konservenfahriken befolgte (Oeschäftspraxis durchaus verschieden ist, so dürfen sich Be schränkungen und Eiiischränknilgen nur gegen unreelle Praktiken richten. Die unreelle» Firme» vermeiden meistens den Ansdruck ihrer Firma und des Berkaufs- preises,' um ihre unbekannte Firma einzusühreu und ihre Ware los zu werden, bieten sie höhere als die üblichen Provisionssätze. Hier nun liegt ein Weg, Bevölkerung und reelle Konservenfabriken vvr unreellen Geschäftspraktiken dnrch eine öffentliche Kontrolle zn schützen. Es sollte ver ordnet werden, das; ans jeder Konservenbüchse Ramen, Firma und Abreise des Fabrikanten der Konserven und der Berkaufspreis sür den Berbrancher deutlich lesbar ver merkt werden. Diese Bestimmung würde den reellen Her s'eüriii nützen. d!e unreellen aber vvn Bcrtcuernngs- piaitiken ablmlten. Diele würden gezwungen sein, Preise sestznsetzen, die dem Wert shrer Ware mehr entsprechen als cs bisher der Fall war, »nd ste würden von Provisivns- 'ätzen an den Verkäufer ablassen müsse», durch die ihr ini- reeltes Geschäftsgebaren erst ermöglicht wird. Durch diese Bestimmung würden Kleinhändler und Publikum in die vage kommen, eine sehr nachdrückliche und erfolgreiche Kon trolle ansziiübcii. Auch dem Verbrauch von Konserven witrdc aber mjk dieser Regelung Vorschub geleistet. Er würde durch solche Bestimmungen dir volkswirtschaftliche Rolle zu spielen vermögen, die ihm in der Kriegswirtschaft »kommt. Der Vorschlag, daß mit gesetzlichem Zwange aus jeder Konservenbüchse Name, Firma und Adresse des Fabri kanten »nd der Verkaufspreis für den Verbraucher ange geben lein soll, entspricht übrigens zum Teil einem alten Wunsche der Obst- und Gemüsezüchter. ES wäre aber er wünscht, daß ans den Büchsen auch der Tag der Füllung mit Aetztinke genannt würde. Die Güte der Konserven ist in vielen Fällen nach dem Alter zu beurteilen. Gegen Be trug bei den Angaben des Füllungstages schützt die Ge fahr. durch die Angestellten angezeigt zu werden, wen» ein Anshang in der Fabrik auf das Verbot falscher An sätzen unter Bezugnahme aus bestimmte Paragraphen des Strafgesetzbuches hinweist. Durch eine solche einfache Maß nahme würde eine besondere behördliche Beaufsichtigung bei der Füllung, die kostspielig nnd teuer wäre, und viel leicht doch ungenügend wirksam, entbehrlich werden. Es ist lehr erwünscht, daß der Schutz der Verbraucher gegen die 'Geheimnisse der Konservenbüchsen recht bald verwirklicht wird. - Der Verein znr Verbreitnng der Stimmdildnngs- lehre Professor Engels hielt kürzlich im Rünstlcrhaus seine diesjährige H a u v t v e r s a m m l n n g ab. Rach den» vom Vorsitzenden erstatteten Jahresbericht ist die Mit- atiederzahl des Vereins trotz mancher dnrch den Krieg be dingter Abgänge doch weiter gewachten. Auch die Finanz tage ist befriedigend. Infolge zahlreicher Spenden aus An laß des 70. Gebnrtstaacs Professor Engels konnte der Ver ein eine E d » a r d - E » g e t - 2 t i f t ic n g begründen, die den eiweck bat. die Verbreitung der Engelschen Stimm- bildniigslchre zu fördern, indem sic insbesondere die Mittel ,irrn Studium der Engelschen Methode an stimmkranke ober künstlerisch begabte Personen beiderlei Geschlechts gewährt- Die Stislung ist vom Knlkusministcrium als rechtsfähige Ttistnng im Sinne von 8 80 V. G.-B. genehmigt worbe,r. In den Vorstand wurden die Herren Klingncr, Lang, Dr. Böhme, Frl. Stendel und Frl. Willmersdorf gewählt. Racbdrm schon anderwärts diplomierte Lehrer der Sttmm- l-itdnngsmrthodc Professor Engels Verwundete oder sonst an ihrer Stimme Ertränkte mit dem größten Erfolg in der Methode unterrichtet haben, hat nnnmebr auch in Dresden das Sanitätsamt des 12. Armeekorps sich entschlossen, Professor Enget oder den von diesem bezeich „eien diplomierten Lehrern stimm kranke Krieger znznweisen. Den Vorschlägen de» Vereins entsprechend, werden die Stimmkranken vvr Beginn des Unterrichts Herrn Sanitätsrat Dr. Wiebe zur ärztlichen Untersuchung und znr Feststellung der Zweckmäßigkeit einer Stimm- bestandlnng zugewiesen. Es darf nach den bisherigen Er winen der Engelschen Methode auf diesem Gebiete erhofft werden, das; auch in Dresden so mancher Krieger durch di« «tiftAng -«lmatdank bildet tzwe E<»ddt<U bs« Mp richtige Behandlung seiner Stimme bereu Gedxauchdfähig- Leicht gleitet keit nnd damtt die Möglichkeit der Rückkehr in den mili- letzunge» sind tärischrn Dienst oder doch wenigsten» de« Veginns einer Srwerbstätigkcit erhält. Der Iahreodertcht gebuchte ins besonder« noch der vor dem Prüfungsausschuß abgelegten Diplvmprüsuugen und der Dättgkeit der diplomierten Lehrer, deren »er Verein jetzt 74 hat und die über das ganze Deutsche Reich. Dänemark, Norwegen, Schweden, Rußland. Oesterreich nnd Ungarn verstreut sind. — Rach Schluß der Hauptversammlung, der außer Professor Enge« eine große Zahl Dresdner »nd ausivärttger Vereins»»«. «lieber beiwohnte, berichtete Herr Paul Hosfmann-Halle über dir Behandlung schwer stimmkrauker Krieger, die ihm vvn Gehetmrat Professor Anton, dem Vorsteher des Psy chiatrischen Institut« der Universität Halle zugewiesen worden waren. Ebenso machten Stiiymbtldungsiehrer aus Magdeburg und Dresden Mitteilung von einzelne» inter essanten Fällen aus ihrer Praxis. Alle bestätigten die er freuliche Erscheinung, daß die Behörden ic länger, je mehr die Notwendigkeit anerkannt haben, die Stimmbildung als Heilsaktor bei Stimmleiden der verschiedensten Art zn brauchen. — Heimat,«hntzvarträgc. Im LandeSverein Sächsischer Heimatschutz spricht heute, Sonnabend, abends Punkt 8'.4 Uhr im Vereinshausc Herr Rektor Professor Gnrlltt über „D o r s k i r ch e >« ". Lichtbilder werden den Bor trag erläutern. — Sämtliche Heimatschutz - Vorträge sind ausvrrkausi. " - Ponnadond-Motett« in der Frauonkirch« iiiacbmtttagS t Uörs. Sscrke von I. «. Bock. Friedrich Richter, Peter Evr nciius, Gustav Schreck. Solistin: Frau Gertrndc Fritz. — Vaterländische Ansfttdrnm,«» An den beide» folgende» Sonntagen, 27. Februar und i>. März, findet nachmittags in der rurniiqllc der 27. Beztrksschule, TreSdrn-Pieschen, Moltkestratze Rr. eine vaterländische A „ s s Ü h r u n g zugunsten des Roten Kreuzes statt, licstestcnd ans Gesänge» des Schulchores, «aedichtvorträgen und einer Ansprache. Einlaß t Uhr, Beginn 'F'- Uhr. — In der Realschule Dresdeu-Seroorftadt fand vom ?t. bis l. d. M. nnier dem Vorsitze de» ziun Königlichen Kommissar cr- »aninei! Tirekiors Prof. Dr. Besser die Reifeprüfung statt. Alle N«> Prüflinge bestanden. I» den Sitte» erhielten 71 s, ,2 ls>, 1 lkl>: in de» Leistungen , k s>. « ll». II II. 2» Hb. 2«' lila, w III Die Entlassnng der Ak'itiirienteu erfolgt nächsten ienstag um w Uhr. — I» Beleroetazarett Is fand am Donnerstag ein bestens gelungener U u t e r h a l t u n g s a d c » d »it> reicher Vvrtrags- solgc statt. Arthur Richter sptcttc int« kiinftlertschcm Empfin de» »nd sauberer Technik Fantasiestückc für Klarinette, deren utavterbeglettnrig in trcssttcher SSetse Frl. Elara Schubert ans- sstbrte. Darauf bracht« Herr Schriftsteller F. A Geißler in meister haftem Vorträge »erschredciie eigene Dichtungen z» Gehör. Die no» Frl. Hanna Kasten unter der wirkungsvollen Begleitung von Frl. Schuber« an, Klavier und -Herr» Richter aus der Klarinette gebotenen beiden Lieder »ns L. Spohrs Werk INI!, soivte K. Schu berts Wert -12» waren Vortragssiückc von künstlerischer Höhe. Auch eine von Frl. Schubert gespielte Polonaise von Li-zt zeugte vou edler Pflege der Musik. Sichtlich erfreut verließen die zahl reichen Kraulen »nd Verwundeten den gefüllte» Lcsesaal. I« Referorlazarett IN Dresden sauge» am Mittwoch der Kotlzerisängcr ttnierofftzicr Kaiser, uv» dem Gefreite» Fel der begleitet, „nd da« von den Untcrvsszicrcn des Bekleidungö- aniiev >!> gebildete Doppelgnartett einige stimmungovollc Lieder Soldat Augustin «Schauspieler am Königühos-Theaters brachie teils ernste, teil» dciterc Erzählungen zum Bortrag, die gleich den übrige» Darbietungen mit großem Beifall ansgrnommen wurden. Die 258. Verlustliste der sächsische« Armee ist gestern gnsgegebei« worden. Inhalt: A u s t a u s ch g c f äu ge n c : Liste V über die aus französischer Gefangenschaft zurückgekehrte» sächsischen HccrcSangehörigcn. Infan- tcric: Regimenter Nr. 101, 103, 104, 105. 107, 108, 130, 183, 102, 320. Reserve-Regimenter 2tr. 100, 102, 100, 107, 211. 213, 215. Landwehr-Regimenter Nr. >00, 101, 102, 103, 100, X'7. >33, 35t>. Jäger-Bataillon Nr. 12. Fußar tit le rie: Rcgimepker Nr. 12, 1». Bataillone Nr. 27, K8. Reserve-Bataillon Nr. 10. Landwehr-Bataillon Nr. 10. ErsaY-Batailloit Regiment 2tr. 12. Batterie Nr. 128. Ver kehrst r n v p e n : Reiervc-Fernsprcchabtcilnng 2!r. 12. Eisenbahn - Formation: Eisenbahn - Ban - Kom pagnie Nr. 7. Etappen-Formation: Magazin- Fuhrpark - Kolonne Nr. 05. — A u ß e r s ä ch s i s ch e Truppenteile. Kaiserliche Marine. Die Verlustlisten der sächsischen Armee, deren Ab druck bekanntlich verboten ist. liegen außer bet allen Gemeindeämtern auch in Dresden im Militär- n n d Quartier amt, Scrrestraßc 1/6. sowie in der Anskunftsstelle des Roten Kreuzes. Drcsdcn- Altstadt, Tasche nberg 3 sKönigl. Palaiss, zur unent geltlichen Einsichtnahme aus. — Der H. Nnterh«ltm««S«»e«» der Firma ?. Biruert, Tr«Sden-Plg«cn, bketzet au, 2«. Februar, abend« 8!1 Uhr, im Gc- werbehaussaalo ein volkStümlühc« Stnsoniekonzert des Dresdner Pliilharmontsche» Orchesters. Leitung Herr Kapellmeister Edwin Ltndner. — Ueberschreitnng »er Sartosselhöchstpreise. Der Ge schäftsführer Josef Bernhard Seidan hat sich gleichzeitig mit seiner Ehefrau Maria Therese und seiner Tochter Irma wegen Urberschreitmig der Kartofselhöchstpreise vor der dritten Strafkammer des Landgericht- unter dem Vorsitz -es LandgerlchtSbirektorS Prölö zu verantworten. Am 10. De zember wurden in dem Gemüse- und ObstaeschLft der ver ehelichten Heidan in der Keffelsdorser Straße in DreSden- Löbtau 80 Pfund Kartoffeln in der Weise »erkauft, daß sie und ihre Tochter je 3 Pfund Kartosseln zu 25 Pfa. abgaben. Rach der Bekanntmachung -es Bunbe-ratS vom 28. Oktober 1015 und der Bekanntmachung des Rats zu Dresden vom o. November v. I. betrug der Kartofselhöchstprei- für 1 Pfund Kartosseln 1.15 Pfg. Bon den Frauen Heidan war also der Höchstpreis um das Doppelte überschritten worden. Heidan, der a« dem betreffenden Tage nicht im Laden an wesend war. gibt zur Entschuldigung eine Erklärung ab. die vermuten läßt, daß dlt Verordnung über Höchstpreise von Händlern und Abnehmern auf dem gleichen Wege um gangen wird. Seidan behauptet nämlich, daß ihm ein Zent ner von den in Krage kommenden Kartoffeln selbst 7 Mk. ge kostet habe. Er selbst zahlte den für Großhändler bestimm ten Höchstpreis von 4 Mk.. aber außerdem s Mk. Trinkgeld, 70 Pfg. für die Anfuhr von der Markthalle nach de« Laden und schließlich noch 30 Pfg. Sackgcbühr, macht zusammen 7 Mk.. ohne daß der Höchstpreis von 4 Mk. überschritte« wurde. Auf Befragen durch den Vorsitzenden, wer der be treffende Großhändler sei, gibt Heidan keine Auskunft mit der Vegrünbung, baß er ihn nicht kenne. Da er an dem Verkauf der in Frage kommenden 80 Pfund Kartoffeln nicht mitgewirkt hat. wird er freigesprochen. Seine Kran wird zu 30 Mk. Geldstrafe oder « Tagen Gefängnis, seine Tochter zu 20 Mk. Geldstrafe oder 4 Tagen Gefängnis verurteilt. — Verfälschte Wurst. Bon zuständiger Seite wird der „Braunschw. LandcSztg." geschrieben: In der letzten Zeit sind wiederholt Wurftwarcn in den Handel gebracht worden, bet deren Herstellung, entgegen allem bisherigen Brauche, Stoffe in beträchtlichen Mengen Verwendung gefunden hatten, welch« die betreffeuden Kurftwaren minderwertig machen, z. B. Knackwurst mit großen Mengen Schwarte und Lebcrwurft mit Rind Staig. Derartige Erzeugnisse dürfen nur dann fetlgiboten und verkauft Beschaffenheit d« in unzwettzeutiger und sür jedermann erkennbarer «eise bekauntgegeben wird. Geschieht das nicht, so'setzen di« de- treffenden Hersteller und Häudler sich der Gefahr einer «estraimlg «egen Feilhaltens bzw. Verlause«» versälschter Nahrungsmittel aus.* — «atznnna sür Hotelbesitzer nütz «eisentze. Die Un- sitte, die Fußboden in Hotels mit Bohnerwachs zu glätten, tzat schon manchen Ungtücksfall hervvr- gerufrn. Die Reisenden baden es meist iebr «Utg und acht«« nicht ans die Gefahren, denen sic dadurch aiisgefetzt siud. der Fuß au», uud nicht uuerbebliche Ver di« Folge. Gewöhnlich wird der brtrefsendc Hvtclbescher zu Schadenersatz verurteilt. Erft kürzlich hat da» Reichsgericht in letzter Instanz einen Hvtelwirt in Oppeln zu Schadetiersatz verurteilt. Ein Gast hatte «och kurz vvr Abgang de» Zuges etwas tm Vüscttrauu, »eben dem Spetscsaal zu deiorgen: er mußte eine kleine Drsvpe passieren, die wenig« Tag« vorher mit Bohnerputver ge glättet worden war; er glitt au» und brach sich dr« Fuß. Der Hotelbesitzer wurde verurteilt, weil er dad besondere Glätte verursachend« Pulver hatte verwenden lassen, ohne durch sorgsame Ueberwachung zu verhindern, daß Reste des Pulvers auf den Stufen zurückblieb«». Man kann daher allen bernsSuiäßtg oder zum Vergnügen Reisen den nur dringend anraten. daß sie mit jener Sitte oder Unsitte rechnen und sich größter Vorsicht beslrtßtaen. Es kann auch so kommen, daß die Gerichte mttwirkcndcs eigenes Verschulden annrhmr« und daß dann die Entschädigung recht mager ausfällt ober ganz wegsällt. ihre abweichende Während de» Drucke» nacht» ekngegangene Neueste Drahtmelduvgeu. Wilhelmshase«. Der Kaiser traf Mittwoch, den 23. d. M., vormittags zu mehrstündigem Aufenthalt hier ein. Die Abreise ersolgtc am Nachmittag. lW. T B ) Ksdnrg. Der König der Bulgaren ist hente nachmittag mit seinen Söhnen Kronprinz Boris und Prinz Kyrill aus Wien hier cingctroffcn. lW. T.B ) Kobnrg. lim s/i-1 Uhr verließe« der König und der Herzog mit den königlichen Prinzen den Zug. Die Herrschaften fuhren in geschlossenem Kraftwagen nach dem Bürglaß-Palais, wo der König und die Prinzen Wohnung nahmen. Dort und auf der Fahrt wurden dem König be geisterte Huldigungen dargebracht, die sich wiederholten, als sich der König an, Fenster des Schlosses zeigte und auf dem Balkon in Begleitung seiner Söhne erschien. Der Monarch hielt eine Ansprache, in der er seiner Freude Aus druck gab. wieder einmal in seinem lieben Kobnrg, wo er «eine Jugend verlebt habe, verweilen zu können. Er dankte seine» lieben Kobnrgcr Mitbürgern für ihre treue Anhänglichtcit von Herz«,. Der König schloß mit dem Rufe: „Mein Kobnrg hoch!" Das Publikum brach wieder um in stürmische Sompathickundgebnngcu sür den König aus. tW.T. B.s Köln. iEig. Drahtmeld.) Blätter aus Mailand be richten: Die Pariser Meldungen der Morgenblätter über den deutschen Angriff im Westen lauten weniger zuversichtlich alS gestern. Dock) wird da» Eingreifen be trächtlicher flanzöfischcr Verstärkungen in Aussicht gestellt. Die „Italic," schreibt, man fühle deutlich die Erschütte rungen eines großen Schlages. t„Kvln. Ztg") London, tll n t c r h a u s.) Handelsminister Runciman sagte auf eine Anfrage, der italienische Botschafter habe ihm mitgcteilt. daß 3 0 deutsche, in den italieni schen Häfen internierte Schisse von der italieni schen Regierung rcguiricrt worden seien. (W.T.B.) London. <Sder Haus.) Bei der Fortsetzung der Debatte über die Blvckadcsrage sagte Lord Erewe: Wenn es anch »«möglich wäre. Dentschland ausauhungerrr, so könne man doch nicht der Ausfuhr «ach Deutschland ruhig zusehcn. Ausländische Blätter hätten von ernste» Lebeiisniittelkrawallen in Berlin am 12. Januar berichtet» die mit einem ernsten Verlust an Menschenleben unter drückt worden seien. Man dürfe die Schwierigkeiten nicht unterschätzen, die die Flotte habe, wenn sic Ladungen untermegö anhalten solle. Das liege an der geographischen Gestaltung der Küsten. Außerdem seien noch andere Schmierigkeiten vorhanden, worüber er nicht offen sprechen könne. England müsse das Völkerrecht achten, sü) Die Mißachtung des Völkerrechtes habe die Deutschen dazu ge bracht. durch Belgien z« gehen. England müsse mit reinen IN) Händen aus dem Kriege hervorgehen. Man würde den Nentralcn den größeren Teil des Beweises auf- bürdcn, daß die Güter nicht für den Feind bestimmt seien. Aber wenn man sage» daß man den Feind durch eine Blockade besiegen könne, so heiße das. gewisse Tatsachen ignorieren. Man äußere damit auch eine gewisse Gering schätzung für die Anstrengungen der Armee. tW. T. B.) s>. Hamburg. lEtg. Drahtmrld.) Aus dem Haag wird dem „Hamb. Frcmdcnblatt" gemeldet: Der frühere hol ländische Minister «uypcr deutete im „Standaard" an, baß Brtands Mission gescheitert sei, weil er die Ab tretung von Tunis nicht mitbrachtc» die Italien als Preis für den Anschluß an Frankreich gefordert habe. Köln. IEig. Drahtmeld.) Der in Paris etugetroffeuc neue japanische Botschafter bet der französischen Republik erklärte, er könne ein bewaffnetes Eingreifen Japans aus dem Kontinent nicht ankündigen. Die japanische Armee sei in ihrer normalen Stärke geblieben, und es sei aus dem sehr einfachen Grunde eine Mit wirkung japanischer Truppen auf den Schlachtfeldern Europas ausgeschlossen, weil -er Transport von einigen hunderttausend Mann unter den augenblicklichen Verhält nissen eine fast unmögliche Leistung sei. Auf die Frage des franzüstschrn Berichterstatters, was Japan mit Kt au tsch ou ansangen werde, antwortete der Botschafter kurz uud bestimmt: „Es wird China znrückgegeben werden." l,.Köln. Ztg."> Berlin. Ein bei der hiesigen chinesischen Gesandtschaft eingetroffenes amtliches Telegramm aus Peking vom 2l. d. M. meldet folgendes: Die Truppen dcrPro- vinz Aünan sind mit ihren aufständische» Kameraden von Suifu fest in der Stadt Nacht eingeschlossen. Ver schiedene Aussallversuchc scheiterten. Der Vorstoß der Rebellen der Provinz Kneichow »ach Ehiklang in der Pro vinz Szetschuan endete mit einem Mißerfolg. Ste wurden in einer Schlacht am 18. d. M. heftig geschlagen und ge zwungen. sich 10 Li (5 Kilometers zurückzuziehen. Am 10. d. M. ivurden sic nach «nkunst frischer Regterurrgs- truppen aus Ehungking geschlagen und zogen sich nach Kneichow zurück. <W. T. B.l vertt», 25. Februar. Der heutige RcichSbankauS- wet« zeigt, tihultch wte sein« Borattngrr, ein tu maucher Hin sicht der Frteben^zett gleichende» Bild. Wenn man zur Beurteilung de« «tatu» auch die Bewegung bet den Dar- lehrngkaffen tu Rechnung stellt, s» ergibt sich, bah die Kapitalanlage der Rrtchsbank um S« Millionen weniger zngenommeii Hot, als per Darleh«n»b«ftanb bet dr» Darlehenskassen zurückgcgangen ist. Dies« r>« Millionen entsprechen aber ungefähr dem Betrage, um de» dnrchschntttllch tn Frtrornszetten in der dritten Februarwoche die Belaftnna der Retchsbant znrstckgtng. Die fremden Gelder habe» sich »m 11.« Millionen erhöht, woran» zn schließen Ist, daß ein Teil dr» tm Wege der Dlokontterung »o» der Reichsbank «rlwbencn Gelbe» bet dieser wieder «tngczahlt worden ist. Bet der Be urteilung der Goldvermehrnng der Retchsbank um OH Millionen ist zu brachten, daß von neuem erheblich« Beträge gelben Metalls an da» Auoland abgegeben werde» mußten. Der Bestand an Reichstassenschctnen bei der Retchsbank hat sich von »75,H auf 218^t, also >«m 1ö7,8 Millionen Mark vermindert. Auch der Noten- «mlaus weist eine Abnahme, und zwar tn Höh« von «8 Millionen Mark. auf. Die Golddeckung der Note» ist infolge der Abnahme dr» Umlaufe» von 8«§ ans 80,1 gestiegen, dte Metavdcckung der - Noten von »S,2 anf «SF Proz. und »te Deckung der sämtlichen täg- werden, wen« sitt-h fälligen Verbindlichkeiten dnrch Gold von so,» a„f vo.4 Pro,. dem kansenden Publiknm > iW r. «>
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder