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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.08.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160810011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916081001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916081001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-10
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.08.1916
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Der Kayer n» »„«Prinz Ruprecht und Prinz Leopold. Die Handschreiben, mit welchen »er Aatser Len Kronprinzen Ru pp recht von Bayern uni» den Prinzen Leopold von Bayern zu st e l d u, a r I chä ll e n in der preußischen Armee ernannte, haben folgend.'«» Wortlaut: »An de« Kronprinzen Ru pp recht KSntgk. Hoheit, Oberbefehl» Haber der «. Armee. Durchlauchtigster Fürst, freundlich lieber Vetter! In hervorragenden Waffentaten baden die Künialtch «ayeri- sche» Truppen in diesem nun schon ziveijShrtgc» Sample um Deutschland« Zukunft deutsche Tapferkeit, Ausdauer und Ltcirke in glünzeuder Weise bewiesen! Insbesondere baden Euere «önlg- liche Hoheit an der Spitz« der tapferen t». Armee a» den Erfolgen unserer Waffen ruhmreichsten Anteil. Unter Euerer Königliche» Hoheit sicherer und stet« zieibewufiter Führung beitete sich alsbald der Sieg an die Fahnen Ihrer Armee, in rascher Folge wurde der Gegner in blutige» Kampfe» geschlagen und geworfe», und in ztiher Ausdauer und heldcniiastem Aushalten verteidigt die Armee nun seit langem ihre Front. an deren Festigkeit der Anstnrm des Gegners stets von neuem »usaminenbricht. In hingehender Vcr- «hryn« und mit uilerschiitterlichem Llerirauen blickt die ». Arme« zu Euerer Königlichen Holuüt als ihrem erprobte» »nd bewährten Führer aus, allezeit bereit, auch weiterhin dem Vaterland« den endgültigen Steg zn erkänipfen. Ich aber habe heute den Wunsch, Meine hohe Anerkennung und warme» Dank für solche Leistungen erneut zu betätigen und demselben, wie auch Meiner Wertschätzung und freundschaftlichen Gesinnung sür Euere Königliche Hoheit da- durch Ausdruck zn geben, das, Ich Euere KvnigUchc Hoheit auch -um Generalseldinarfchall in der Preuhisäien Armee ernenne. Ich verbleibe mit der Versicherung der vollkommenen Hoch achtung Euerer Königlichen Hoheit srcuudivilltgcr Veitcr Wilhelm K." Große« Hauptquartier, l. August ivl«. »An de» Prinzen Leopold von Bayern Königliche Hoheit» Oberbefehlshaber der ». Armee. Durchlauchtigster Fürst, irenndiich lieber Vetter! Euere Königliche Hoheit können, seitdem Sie den Obcrbcsehl über di« 8. Armee an der Ostfront übeclioinmen habe», aus Er folge zurlickbltckcu. die der höchsten Anerkennung wert sind. Unter Euerer Königlichen Hoheit sicherer Führung haben Ihre kampf erprobten Truppe» i»it zäher Tapferkeit ihre ausgedehnte Stellung verteidigt und erst in letzter Zeit von neuem alle An stürme des Gegners zum Scheitern gebracht. Mit Meinem Tank für die Leistungen der Truppen habe Ich henic besonders den Wunsch, Euerer Königlichen Hoheit leibst einen erneuten Beweis Meiner ivahren Wertschätzung dadurch z» gebe», daß Ich Sie auch zum Generalseldnuirschall in Meiner Armee ernenne, der Sie als gnädiger Ehef zweier Regimenter bereits seit Jahre» angehüren. Ich verbleibe mit der Versicherung der vollkommene» Hoch achtung Euerer Königlichen Hoheit frcundmilligcr Vetter Wilhelm k." Großes Hauptquartier, l. August llllv. Die Freizügigkeit der Brotkarte» in Deutschland, die eine Zcitlang vvn verschiedenen Leite» als undurchführbar und bedenklich bezeichnet wurde, bricht sich immer mehr Bahn. Es bestehen jetzt nicht nur Vrotkartcngcmeinschaften, svndcr» auch Fleischkartengcmcin- fchaften zwischen mehreren Staaten. Brvtkarteiigemein- schasten bestehen zwischen Preuße» und Sachsen, zwischen Sachsen und Kobnrg-Gotha, zwischen Sachsen, Bauern, Württemberg, Baden, Elsaß-Lothringen und dem preußi schen Regierungsbezirk Ligmaringc». Flcischkartcngemcin- schastcn bestehen zwischen Lachsen und Bauern, Sachse» und Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen und dem preu ßischen Regierungsbezirk Sigmaringeii. lieber die Bil dung weiterer Gemeinschaften wird verhandelt. Die Oppositionsführer bei Kaiser Franz Joseph. d. Die ungarische» Oppositionsführer Graf Albert Apponyi und Stephan v. Nalvwsk», die in je ci»- stünüiger Privataudienz vom König in Schönbrunn emp fangen wurden, sind nach Budapest zurückgekehrt. Gras Apponyi erklärte seinen Parteifreunden, daß er über den Verlauf der Audienz nichts Besonderes Mitteilen könne, äußerte sich jedoch über den Empfang sehr befriedigt. Es sei ihm vergönnt gewesen, seinen und seiner Partei freunde Standpunkt in umfassender Meise uvrzutragcn, «vorauf der König, der frisch und in bester Laune war, «ine Reihe von Einzelsrage» an ihn richtete, die cs ihm ermöglichten, das zu sagen, was er und die Nnabhängig- kcitöpartci an des Königs Ohr bringen wollten. Er hatte den Eindruck, daß der König über die Frage», die be rührt wurden, sehr gut informiert ist, und über alle Vor aussetzungen sehr gut Bescheid wußte. Eine Wasserstraße vom Rhein zum Schwarzen Meer. be. Man schreibt der .Deutschen Orient-Korrespondenz" aus Wien: Die streimachung des Donaumegcs im Herbst vorigen Jahres hat die Ausmerksamkeit «veitcr Kreise i» Deutschland und den ihm verbündeten Ländern aus die Be deutung dieser großen Bcrkehrsstraßc gelenkt. Man hat erkannt, daß die Donau nickt nur im Kriege, sondern noch im hölwrcn Grade im striedcn ein wertvolles Hilfsmittel sür den Güteraustausch zwischen den Verbündeten sein wird. Nach Beendigung des Welt krieges werden dem Donauwcgc große Aufgaben im Ver kehr des Welthandels zufallcn. Ein Handels,veg nach dein nahen Osten, der dir Gebiete der deutschen Indusiric-Erzeu gung mit den Balkanstaaten und darüber hinaus Mit Klcinasicn und Persien verbindet, wird in jedem stalle von allergrößter Bedeutung sein. Und darum wird die Frage der Ausgestaltung der Donau und ihrer Verbindung mit den Stromgebieten der Elbe, der Oder und des Rheines in nicht ferner Zeit gelöst werden müssen. In dieser Erkenntnis hat sich auch der Wiener Ge mein de rat mit dieser großen ucrkehrspvlitischcn Frage beschäftigt und dem Handclsminister eine Denkschrift übermittelt, die eine Reihe von Forderungen für die Ver wirklichung des GroßschiffahrtSwcgcS von der Nordsee bis zum Schwarze» Meer aufstellt. An der Spitze steht die schnelle Durchführung des D o n a u —O d c r - K a n a ls und des D o n au —M o ld a u-K a n a l s. ferner der Bau einer leistungsfähigen Schisfahrtslinic vom Rhein über den Main zur Donau. Daran schließen sich die auch von deutschen Interessenten bereits vertretene» Wünsche über dsc Regulierung der Donau bis Mm, sowie die Ver besserung der Schiffahrtsverhältnisse beim Eisernen Dvr. Auch die Herstellung technisch vollkommener Häfen mit Bahnanschlüßen, Zollagern usw. für den Güterumschlag wird angeregt, die Einführung einer einheitlichen Strom polizeiordnung für das ganze Stromgebiet und die Er hebung möglichst geringer Gebühren für die Benutzung aller Anlagen wird gefordert. Schließlich hält der Wiener Gcmcinderat auch eine Revision der Doiiau-SchisfahrtSaklc vom November 18k>7 für erforderlich. Von den zu lösenden Ausgaben sind ciuigc allein Sache der österreichischen Regierung, andere können im Verein nnt Ungarn und wieder andere nur in gcincinsainer Arbeit mit Deutschland zur Durchführung gebracht werde». Bei dein Umfang und der Schrvierigkeit der zu lösende» Aufgaben erscheint es dem Wiener Gemcindcrat erforderlich, sobald wie möglich an die Vorarbeiten heranzugehe». Die neuesten Meldungen lauten: Unterstaatssekretär Zimmerman« über die Lage. b. Berlin. <Eig. Drahtmclb.) Der Untcrstaatssckrctär fm Auswärtigen Amt Zimmermann sagte, dem „B.T." zufolge, einem Vertreter des Pestcr Blattes „Az Est" auf die Krage der Erörterung von FricdenSmögkichkeiten: Der Zeitpunkt zu solchen Gesprächen ist »och nicht gekommen. Wir haben keinen Anlaß, uns jetzt mit dieser Frage zu be schäftigen. Sie wissen ja, wie auf der Gegenseite fcdcs Wort, das in dieser Richtung gesprochen wird, ausgenutzt wird, um die mutlos und müde gewordenen Völker der Entente wieder aufznpeitschc». So viel kann ich Ihnen sagen, daß wir in keinem Stadium des Krieges mit frem den Staatsmännern über st r jeden sbcdin- gungcn verhandelt haben. Im Bewußtsein unserer Stärke und auf Grund unserer Erfolge haben wir aber mehrmals unsere Bereitwilligkeit erklärt, in Frieden-ver- Handlungen etnzutreten. DaS ist ja allgemein bekannt. Be- kannt ist auch, daß die Entente unter englischem Druck eine gleiche Bereitwilligkeit nicht gezeigt hat. Damit hat sie dte volle Verantwortung für das weitere Blutvergießen aus sich genommen. Die Entente lebt in dem Wahn, baß sie mit der jetzigen Offensive ihre Lage verbessern könnte. Wir haben die feste Urbcrzeugung. daß dte eiserne deutsche Mauer im Westen nicht zu erschüttern ist und daß uns im Osten noch neue Erfolge erwarten. Ehe die Feinde sich »ich« durch das Scheitern ihrer Aiistrengungen davon überzeugt haben, daß sie an der militärischen Lage nichts mehr zu ihren Gunsten ändern können, hat eS gar keinen Zweck, sich mit der stragc der striedensaussichten zu befassen. Wir müsse«« abwarten, bis dieser Wahn bei der Entente verflogen ist, und mir sind dazu in jeder Weise in der Lage. Unsere Ernte wird ja England auch dar über belehren, daß es auch mit der Hungerblockade nichts ist. Auf die Frage, ob der Unterstaalsjekretär wohl glaube, daß England alle seine Kräfte bei der Ossensive eingesetzt habe, entgegnctc er: Das glaube ich allerdings. England spricht wohl »och von weiteren Millionen, aber wir wissen aus Erfahrung, was von Englands Worten zu halten ist. England hat immer seine Verbündeten für sich zur Schlacht bank geführt, und es ist fraglich, ob cs gleichgültig zuschauen wird, daß setzt seine eigenen Söhne geopfert werden, wie bislang die seiner Verbündeten, denn an der Somme sind die englischen Verluste über alle Maße» hoch. Englische Flugzeuge beim Angriff ans Müllheim. h. Haag. «Eig. Drahtmeld.) Die britische Admiralität meldet: An« 8». Juli haben englische Secslugzcuge in Ver bindung mit französischen Flugzeugen einen Angriff aus die bewachten Depots und die Kasernen vvn M ü l l l, c i m in Baden ausgesührt. Die Flugzeuge wurden heftig be schossen, kehrten scdvch unversehrt zurück. Neue Unruhen in Irland. b. Amsterdam. <Eig. Drahtmeld.) In England ist in der ganzen vorigen Woche keine Post aus Irland eingetrossen. Auch der Reiseverkehr war an mehreren Lagen eingestellt. Jetzt erführt man, daß i» Südirland S t r a ß e n u n r u l> e n und Zusammenstöße mit Militär stattgcsnnden haben, wobei das Militär von den Waffen Gebrauch machte. Angeblich soll die Ruhe wieder hergestellt sein. Doch halten die Aufständischen überall Prvtcstversammlungcn gegen die Hinrichtung Easements ab und fordern das irische Volk zur Rache auf. In Dublin sagte ein Redner, daß Irland besser gedient gewesen wäre, wenn man an Stelle Easements den Ver räter Earson gehenkt hätte. Erbitterte Stimmung der Griechen gegcu die Franzose«. In Köln. <Eig. Trahtmeld.) Laut „Köln. Volksztg." veröffentlicht die in Sofia erscheinende „Kambana" von« 2. August Mitteilungen vvn Flüchtlingen, wonach am 22. Juni ein blutiger Z u s a m m e n st o ß in SercS zwischen Griechen und Franzose» stattgesundcn hat. weil auf dem Markte sämtliche Marktware» einem Ausschuß überwiesen werden sollten, der, ohne Zahlung zu leisten, bestimmen sollte, wieviel sür sofortigen Sclbstbcdars und wieviel für das srnnzösischc Proviantamt verwendet wer den sollte. Fünf Personen blieben tot auf dem Platze. In der Stadt wurden alle Läden geschlossen, der Verkehr eingestellt. Nur französische Patrouillen durchzogen die Stadt. Aclmlichc Kämpfe fanden in Drama statt. Im Innern des Landes bereitet sich Ernstes vor. Das Volk wird stetig erbitterter und die politische Lage immer schwüler. Die amtlichen englischen Berichte. London. Amtlicher Bericht. In der letzten Nackt kamen wir an mehreren Stellen östlich vom Gehölz vvn Trän cs vorwärts. Der Kamps an den Zugängen von Guillcmont heim Bahn hof hält an. IW. T. B.) London. Amtlicher Bericht. Südwestlich rm Gutllcmont rückte unsere Linie tM BardS vor. Der Feind machte vier An griffe nordwcsUich von P o z I l-r c S. Drei Angriffe mts,glückten. Der vierte ermöglichte cs dem Feinde, öv ?)ardd Gräben zu be setzen. tW. T. B.) Die amtlichen französischen Berichte. Paris. Amtlicher Bericht vom Dienstag nachmittag: Nördlich vvn der Somme erzielte die rechts von den englischen Truppen operierende französische Insanteric während eines An- grtssc« der Engländer aus Giiillemvnt einen Fortschritt östlich von der Höhe IM, nördlich von Hardcconrt. Sic machte etwa 4»» Ge fangene. Oestlich vom Gehöft Monacu versuchte» die Deutschen heute morgen zweimal, die gestern von den Franzosen eroberten Gräben ivicdcrzugcwinncn. Durch Insantericseuer znrückgcwor- sc», zogen sich die Deutschen zurück und hintcrlicstcn zahlreiche Tote. Die Zahl der von de» Franzosen gestern in dieser Gegend gemachten unverwundeten Gefangenen beträgt 280, darunter 2 Offi ziere. Ans dem rechten User der Maas setzte in letzter Nacht wieder eine Beschießung von äußerster Hcstiglcit an. Die Deutschen tru gen um k» Uhr morgens eine Reihe mächtiger Angrifsc mit starken Kräften gegen unsere Stellungen von Fleiir» bis nördlich vom Werk Thiaumont vor. Gleichzeitig crössnctcn sie ein Sperrfeuer und schleuderten Granaten vvn 2l Zentimeter Kaliber hinter die französische Linie. Mörderisches Maschinengcwchrscuer hielt alle Angrissc längs der Straße Fleury und im Dorfe Flcnr» aus, aber den Deutschen gelang cs nach erbittertem Kampfe, der übrigens noch anhält, tm Wtrk Thiaumont Fuß zu fassen. Im Wasgcnwaldc versuchte eine feindliche Abteilung, an die französi schen Gräben bei ScnoncS hcranzukoniuic»: Gcivchrscucr zerstreute sic mühelos. Amtlicher Bericht vom Dien Stag abend: Nördlich der Somme haben wir gestern unsere» Geländegewiii» erweitert, in dem wir ein kleines Wäldchen und eine» vom Feinde stark be festigten Grabe» nördlich vom Gehölz von Hem, bas wir ganz in Händen halte», in Besitz nahmen. Im ganzen haben wir in den letzte» zwei Tage» nördlich von der Somme die ganze Linie der deutschen Gräben auf einer Front von «> Kilometer und in einer Tiefe von 800 bis r>»N Nieter erobert. In der Champagne wurden gestern gegen abend nach einer heftigen Beschickung starke feind liche Abteilungen die zum Angriff schritte», unter unser Feuer genommen und versprengt. Am rechten User der Maas dauert der Kamps an der ganzen Front Thiaumont- Flcnrp mit Erbitterung und Hartnäckigkeit a». Unsere Truppen hielten Stand und gingen gegen den Feind vor. der durch seine Gegenangriffe uns von dem Gelände zu verdrängen versuchte, das wir i» den letzten Tagen nordivestltch »nd südlich vom Merke Tlnanmont erobert hatten. Wir gingen dann zur Ossensive über, besetzten alle Grabenstücke wieder, in denen der Feind während des Kampfes Fuß gefaßt hatte, und drangen neuerdings in das Werk Thiaumont ein. An der Front Vaux- Ehapttrc—Sbcnots nahmen wir eine Graben- ltnie, an einzelne» Punkten zwei Grabcnlinicn des Feinde«. In einer davon tagen etwa IM tote oder verwundete Deutsche. Bei diesen verschiedenen Unternehmungen machten wir etwa 200 »»verwundete Gesungene, darunter n Offiziere, und eroberten ll Maschinengewehre. — Flugwesen: Einer unserer Flieger schoß bei einem Erk»n-»»g»slugc ei» deutsches Flugzeug ab. das nördlich von Aubcrivc brennend in die feindlichen Linien stürzte. Gestern gegen tl Uhr abends warf ein sctndlichcr Flieger vier Bomben auf Nancy. Füns Zivilpersonen wurden verletzt, darunter drei schwer. fW. T. B.i Seitliches und Söchfifches. 1». August s-sis: Das französische 7. Armeekorps wird bei Senn heim (Mülhausen) zurückgeschlagen. 10. August 1915: Einnahme von kam za. — Der König hat dem Inhaber der unter der Firma Franz Pillnay in Dresden betriebenen Lack- und FirniS- fabrik Kommerzienrat stranz Ivscf Paul Pillnay das Prädikat „Königlicher Hoflieferant" verliehen. — Ministerialdirektor Geh. Rat Hcink im Ministe- rium des Innern hat einen mehrwöchigen Urlaub an» getreten. — Zu Shrenritter« des Iohanniterordeus wurden u. a. folgende sächsische Herren ernannt: Rittmeister a. D. Rudolf v. Lücken in Dresden, Rcgscrungüasscsior Bernhard v. Schönbcrg in Großenhain, Hauptmann im sächsische» 18. Insantcric-Regiment Nr. 178 Enno v. Prosch, Rittcrgiitspächtcr Freiherr Karl v. Waiden- fcls auf Mißlareuth i. V. und Major und Kommandeur des 1. sächsischen Ulanen Regiments Nr. 17 Ernst August v. d. Wense. — Lrie«San»z«ich,i»»aen. Von den vier im Feld« stehenden Sühnen de» Mintfterial-HauSmeisterS Winter. Seestraße 18. erhielt der Krankenträger Arno Winter, Beamter im Stabt. Elektrizitätswerk, Res..Ins.-Negt. 108. 1. Ko,np.. das Eiserne Kreuz 2. Kl. — Die Friedrich-August- Medaille in Silber erhielt Unteroffizier Arthur Streit im Inf.-Regt. Nr. 162. «. Komp. — Ans dem Felde der Ehre gefalle» ist der Leutnant Friedrich Grote in einem Reservc-Artillerte-Ncgiment. — Die Regelung des stleischverbrancheo in der Zeit vom 4. September bis 1. Oktober 191«. Nach einer soeben erlassenen Verordnung des Ministeriums des Innern bleiben die Verordnung über die Regelung des Fleisch verbrauches in der Zeit vom 10. Juli bis 8. September und die zu ihrer Erläuterung und Ergänzung erlassenen Bestimmungen für die Zeit vom 4. September bis ein schließlich 1. Oktober 1016 in Geltung. Für diesen Zeit raum haben die Kominunalveibände Fleischkarten nach Maßgabe der genannten Verordnung erneut auS- zugcbcn. 8 11 Absatz 1 Satz 2 der Verordnung, die Rege lung des Fleischverbrauches betreffend, vom 8. April 1010 erhält folgende Fassung: Vorräte, die später von aus wärts ringesiihrt werden, sind nach Empfang anzu- zeigen, und zivar ohne Rücksicht darauf, ob sic gegen Entgelt oder unentgeltlich erworben worden sind, und ob ihre Menge mehr als drei Pfund auf den Kops des Haus haltes beträgt oder nicht. — Magcrvich-Bcschasfung. Die „Sachs. Staatsztg." schreibt: Ter Mangel an Magcrvieh wird mit jeder Woche fühlbarer. Das reiche Futterwachstum einerseits und die starken Vichabliescrungcn an die Viehhandelsverbnnde anderseits veranlassen die Landwirte immer «vieder. Auf träge ivcgen Lieferung von Magcrvieh zu geben. Vor allein beginnen jetzt auch schon die Mastbctriebc, die nur Wintcrmast betreiben, ihren Bedarf durch Vorkauf zu sichern. ES wird mithin nicht leicht sein, auch nur an- nähernd den große» Bedarf sür die nächsten Monate aus- zubringen. Deshalb möchte nicht nur allgemein den Nichhandelsvcrbändc», sondern auch den einzelnen Vieh- iammclstcllen und besonders den kommunalen Viehhöscn dringend empfohlen werden, junges wachsendes Vieh, das zur Schlachtung angeliefert wird, nicht sofort zu schlachten, sondern auf mehrere Monate noch zur Weitermast an Master mit Vorkaufsrecht zu verlausen oder in Mastver trag zu geben. Durch eine solche Maßnahme würden sich auch manche Städte die Fleischmcnge sür den Winter noch erhöhen können. — Das Gold dem Vaterlandc! Ter Ehren- und Arbeits ausschuß für die Goldankaufsstellc der Stadt Dresden ver öffentlicht im Anzeigenteile dieser Nummer einen Ausruf zur Ablieferung von Goldsachcn jeder Art. Die Dresdner Goldankaufsstellc wird im Lichthofc des Neuen Rathauses errichtet. Ter Goldankaus beginnt Montag, den 14. August, vormittags 10 Uhr. Tie Stelle ist bis aus weiteres an alle» Wochentagen, mit Ausnahme der Sonn abende, von 10 bis 8, Sonnabends von 10 bis 1 Uhr, ge öffnet. Es werde» unter ehrenamtlicher Leitung Goldsachen jeder Art cntgcgengenommcn und nach Feststellung des Goldgehaltes durch einen vereidigten Sachverständigen Zug um Zug nach ihrem vollen Goldwerte bezahlt. Ter Ein- liescrer erhält neben sofortiger Barzahlung als Tank und Anerkennung ein Gcdcnkblatt: bei einem Ankausswcrt von 5 Mark vder mehr wird außerdem eine künstlerisch auS- gcsührtc Plakette gewährt. Auch eine Vermittlung des An kaufs von Juwelen soll durch die Goldankaufsstellc vvr- genvmmen werden, um Gegenwerte sür die Einfuhr lebens notwendiger Waren aus dem Auslände zu erhalten. Die eiserne Kricgszeit fordert alles Gold sür das Vaterland. Wo so schwere Opfer an Gut und Blut gebracht werden, muß cs jeder Einzelne als Ehrenpflicht betrachten, sich des goldenen Besitzes zur Stärkung unserer wirtschnstlichen Wehrkraft zu cntänßcrn. — „Was solle» wir bloß im Winter anziehcu?", so fragen schon jetzt ängstliche Gemüter im Hinblick auf die BundcSratsvcrordnung vom 10. Juni 1010 über die Rege lung des Verkehrs mit Web-, Wirk- und Strickivaren sür die bürgerliche Bevölkerung, die uns bekanntlich vom 1. August an den Kleider- und Wäschebezugsschein beschert hat. Aber nur keine Sorge, ihr Allzuäiigsllichcii! Gibt uns doch gerade diese neue Verordnung die Gewähr, daß «vir alle die. Kleidungsstücke, die wir nolwcndig brauchen, auch weiterhin so sicher kaufen können, wie bisher. Freilich: nur, was wir notwendig brauchen. Wer noch genügend ältere Sache» hat, mag diese zuerst möglichst austragen, che er neue anschasst. Tenn da uns die ausländische Webstvff- zusuhr aögeschnittcn ist, so müssen wir mit den in unseren Fabriken, Werkstätten und Läden noch vorhandenen Vor räten so sparsam umgehen, daß sic uns auch bei längster Kricgsdaucr ausrcichen. Darum also dürfen die Kaufleute Kleider und Wäsche im allgemeinen nur noch gegen Vor legung eines amtlichen 'Bezugsscheins nbgcbcn, und einen solchen Bezugsschein erhalt man nur dann, wenn inan Nach weisen kann, daß mau die erwünschten Kleidungsstücke wirk lich nötig hat. Diese Notwendigkeit liegt bei gewissen Vor kommnissen, wie z. B. bei Gründling eines Haushalts, Ei» tritt in einen Berus, bei Krankheit und bei Todesfällen, bei kirchlichen Feiern lKonfirmation), so offen zutage, daß da ein umständlicher Nachweis des Bedürfnisses gar nicht erst erforderlich sei» wird. Ebenso werden die Behörden auch die Bezugsscheine für Wöchnerinnen und Kinder ohne lange Erörterungen ausstellen lSäuglingswüsche steht übrigens aus der sogenannten Freiliste, kann also sogar ohne Bezugs schein gelaust werden>. Auch für die minderbemittelten Bc völkcrungSkrcisc, die in der Regel Vorräte an Wasche und Kleidung nicht besitzen, kann, wenn sich die Gesuche um Er teilung von Bezugsscheinen in angemessenen Grenzen halten, von einer weiteren Erörterung des Bedarfs ab gesehen werden. In allen übrigen Fällen aber muß diese stattfindrn, wobei natürlich auch insbesondere auf die Be schäftigung des Gesuchstcllers Rücksicht zn nehmen ist, da manche Berufe einen größeren Verschleiß der Kleider her- beiführcn. Da eS nun manchem vielleicht ein bißchen pein lich wäre, über den Inhalt ihres Kleider- und Wäsche schrankes ganz seriistcheiidcn Personen Bescheid zu sagen — gibt cs doch sogar noch so seltsame Leute, die sich des Ein geständnisses, „nur zwei Hemden zu besitzen", schämen zu müssen glauben! —, so sollen, soweit eine besondere Erörte rung des Bedarfs überhaupt erforderlich ist, hierzu beson dere Vertrauensleute aus allen Kreisen der Bevölkerung hcrangczogcn werden. Diese Vertrauensmänner bzw. Ver- trauensfraucn können ja auch am ehesten beurteilen, ob der Gcsuchstcllcr oder die Gcsuchstcllcrin ein Kleidungsstück wirklich nötig hat, oder ob man ihm zumutcn kann, sich noch eine Weile mit seinem alten Zeug zu behelfen. — Ucbrigcns besteht ein Verzeichnis derjenigen Gegenstände, die man, wie z. B. die schon erwähnte Säuglingsbekleidung, dann aber auch Hüte, Schirme, Taschentücher usw. usw., nach wie vor überhaupt ohne Bezugsschein kaufen kann. Auch Kleider und Wäsche in einer höheren Preislage stehen auf der Freiliste. Der Grund hierfür ist leicht cinzuseheru Es ist durchaus wünschenswert, daß sich die Wohlhabenden an diese Luxusartikel halten, um dadurch die Gegenstände des Massenbedarfs zu schonen, für den die teuren Waren ja doch nicht in Frage kommen. Ob diese Vorräte an seidenen Kleidern oder kostbarer Wäsche bis zum Ende des Krieges ausrcichen, oder allenfalls schon vorher erschöpft werden, das ist für die Versorgung des gesamten deutschen Volkes nicht ausschlaggebend. Einen Artikel freilich scheint die Rcichöbekleidungsstcllc vergessen zu haben, und das ist die Strickwolle. Sparsame Hausfrauen machen sich daher mit Recht jetzt schon Gedanken über das Schicksal der alten Wintcrstrümpfe. Freilich wird man aus Bezugsscheine so wohl Striimpse bekommen, als auch die sogenannten Füß linge, die man an noch gut erhaltene Längen anzunähen pflegt. Aber wovon soll man zerrissene Fersen und Spitzen einstricke», ausgewachsene Längen anstrickcn lind die Löcher stopfen? Die Strickwolle ist im freien Verkehr so schwer zn bekommen und steht so hoch km Preis, daß sic für ärmere" «r »Dresdner Nachricht«»»" «»rs» » Stk. Donnerstag, Itt. August 1S1K Settel
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