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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.08.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160816013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916081601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916081601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-16
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.08.1916
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ALrv srtrgo Loss^ «« Mittwmh «orge». Im Juli wurde» durch die Unterseeboote der Mittel möchte 74 feindliche Handelsschiffe mit eiuem Gehalt von ltlSOOO Tonnen versenkt. Deutsche Flugzeuge unternahmen abermals einen erfolgreiche«» Angriff auf die russischen Flugstatiov« Paptnholm und Lobara bei Oesel. Westlich der Moldau»« in der Bukowina machten die österreichisch-ungarischen Truppen wettere Fortschritte, wo bei sie 600 Russen gefangennahmen. Bei Horozanka wurden zahlreiche russische Mafien angrifse unter den schwersten Verlusten abgeschlagen. Südwestlich von Kozowa vereitelten österreichisch ungarische Truppen einen russische» Borstob durch Gegen, angrisf. Italienische Angrifse gegen die Höhen östlich von Gürz und südlich der Wippach wurden blutig ab gewiesen, alle «rellungeu wurden behauptet. Die englischen Versicherungen für Schäden durcs Lustangrifse wurden in den letzten Tagen von 18 au 87 Schilling pro 100 Pfund erhöht. Der Haushaltplan der Stadt Dresden auf das Jahr 1016 schliebt in Einnahme und Ausgabe mit 92 404 528 Mk. ab. Wetteransage der amtl. sächs. Landeswetterwarte: Zeitweise heiter, keine wesentliche Temperaturünderung, Gewitterneigung, sonst keine erheblichen Niederschläge. »r zu dieser Versammlung nur die Sektionen geladen werden sollten, die schon vor dem Kriege dem internationalen Sozialistenburcau angehörten,- ferner wünschte er, daß die Tagesordnung nicht sestgelegt werde. Bracke betonte hin gegen, dab es unbedingt notwendig sei, vorher die zu be sprechenden Fragen zu kennen. Es wäre unwürdig, zum Beispiel über die wieder auszunehmenden internationalen Beziehungen zu sprechen, da der lavlehnende) Beschlutz der Nationalversammlung hierüber bereits angenommen sei. Longuet knüpfte hieran noch den Wunsch, die italienischen sozialistischen Reformisten, die falsche Sozialisten seien, möchten nicht »gelassen werden. Nach neuen Einwürfen von Bracke wurde dann in lieberen,stimmung mit Longuet und Mistral beschlossen, datz die ausführende Kommission des sozialistischen internationalen Bureaus die Einladungen ergehen lassen sollte, und zwar nur an die Parteien und Parteirichtungen, die schon vor dem Kriege der Vereinigung angchörten. Pressemane gab auf daS erneute Ersuchen Renaudels hin, die Tagesordnung gcnauestens einzuhallen, zu. datz eS sich natürlich nicht darum handeln dürfe. Mitz- helligkeiten der Partei in die Versammlung der Verbün deten zu tragen und beantragte noch ausdrücklich, datz die Untersuchung der allgemeinen Lage auf die Tagesordnung gesetzt werde. Dieser Antrag wurde abgelehnt, und der An trag Bracke wurde, nachdem der Präsident die Ansicht aus gesprochen hatte, datz eigentlich alle einig seien, mit 1842 gegen 975 Stimmen angenommen. 88 enthielten sich der Abstimmung, 150 waren abwesend. In der Frage der Leitung und Beteiligung an der „Humanitö" verlangte Verfeuil im Namen der Minderheit der Seine-Bereinigung, datz auch ihr die Spalten dieses Blattes geöffnet werden möchten. ES sei nicht Eigentum der Mehrheit, sondern der ganzen Partei. Er weist aus die Gepflogenheit des „Vor wärts" und des ..Midi Socialistc" hin und erinnert daran, datz früher „Guesdisten" und „Iauresisten" beide im Blatte zugelassen waren. Rcnaudel fand diese Bemerkung nicht angebracht, da es schon hinreichend sestgestellt sei, datz die Partei sich nicht in den Betrieb der Zeitung mischen werde. > Falls ans der „Humcinitc-" ein „geschlossenes Feld für ' Streitigkeiten" gemacht werden sollte, müsse er jede Ver antwortung für das Bestehen dieser Zeitung ablehnen. Poisson war ebenfalls gegen den Antrag Verfeuil und las den Veschlntz vom Dezember 1015 vor, der jede auseinander- achende Propaganda von Presse und Land verbietet. Sein Präfudizantrag überwies die Behandlung der Frage einer Vertretung der Minderheiten der dauernden Abordnung (Delegation permanentes und die der Redaktion der „Hnmanite" der nächsten Nationalversammlung. Ein dem entsprechender Beschluss wurde gesaht. „Die deutschen Linien halten überall stand." 5. Tic holländische!! Blätter weisen darauf hin. datz der Durchbruch durch die deutschen Linien an der West front trotz der Vorteile, welche die.Verbündeten hier und dort errungen haben, noch immer nicht geglückt sei. „Der Kampf im Somme-Abschnitt." so schreibt das „Handels- blad", „geht unermüdlich weiter, aber der Durchbruch, der nötig ist. um den französischen und englischen Truppen Gelegenheit zu geben, im osfenen Felde und nicht im Lauf grabenkrieg den deutschen Armeen entgegenzutreten. lätzt n o ch j m m er ans sich warte n." „Nieuws van den Dag" sagt: „Sollte es den Verbündeten gelingen, die deutschen Truppen zum Ausgeber! von Thiepval zu zwingen, was dann? Nun, dann würden die Deutschen etwas weiter ziiriickgehen müssen, aber selbst der Fall von Bapaume würde dadurch noch nicht einmal wahrscheinlich werden, geschweige denn der Durchbruch, worauf die Ver bündeten hinarbeiten. Wahrlich, es sieht noch nicht danach aus. als ob IossreS Prophezeiung vom Durchbruch der deutschen Ztreitkrafte heute oder morgen in Erfüllung geht. Tie eigentlichen deutschen Linien halten überall st an d." Neue englische Truppen an der Somme. kl. Tie „Basler Nachrichten" melden aus London: Die amtlich bekanntgegebcncii Verluste von Offizieren lassen ersehen, dass seit d-m 1. August noch acht neue Divi sionen in den Kampf eingetretcn sind. Es handelt sich um Ncuformationen der allerletzten Zeit. Der kärgliche englische Raumgewinn im Westen. kt'. In einer Betrachtung über die bisherigen Eriolgc der englischen Offensive erklär! der Korrespondent des „Manchester Guardian" im englischen Hauptquartier, datz die Engländer seit dem Beginn der Osscusive bzw. seit dem 1. Juli trotz aller gebrachten riesigen Opfer an Menschen und Artilleriemunition bis jetzt nur e t w a 08 O u a d r a t- kilometcr erobert Hütten. Ter Korrespondent erörtert dann eingehend die Organisation des deutschen Wider standes. Der französische Handelskrieg. Einer dem „Bcrl. Lok.-Anz." auf direktem Wege zu- gchenden Privatdepesche zufolge richtete General Sarrail an die französischen Handelskammern ein Rundschreiben, in dem er den französischen Ausfuhrhandel aus die Kaufkraft von Saloniki und Mazedonien aufmerksam macht. Infolge des Ausscheidens des deutsch-österreichischen Handels sei dort gegenwärtig ein günstiger Markt für Frankreich vorhanden. General Sarrail teilt weiter mit. datz er die Einrichtung eines HandclSburcaus für den fran zösischen Handel in Saloniki in die Wege geleitet habe. Das Bureau habe die Ausgabe, Erweiterungen der französischen Handelsinteressen in Mazedonien auch für die Zeit nach dem Kriege vorzubcrcitcn. Die Fluchtversuch« deutscher Kriegsgcsaugcuer aus französischen Gefangenenlagern häufen sich. In der letzten Woche sind in den Departements von Süd- und Südostsrankrcich etwa 20 deutsche Gefangene, die geflüchtet waren, wieder verhaftet worden. Einigen ist die Flucht über die schweizerische Grenze gelungen. Das französische Kriegsministerium crlützt nun ein Rundschreiben, worin alle Militäraouvcrncure und Gcnrralkommandanten in Frankreich, sowie dt« Befehlshaber in Rordafrtka anae- einen wiesen werden, für die Wiederverhaftung jedes deutschen ! I u n a Gefangenen eine Prämie von 2ü Fr., für die Ver- gemeine Haftung fedc» deutschen flüchtigen Ossszier» ein« solche von 2 0 F r. auszusetzen. Die Wirklingen unserer Luftangriffe ans England. lck. Lloud in London erhöhte die Versicherungen für Schäden durch Luftangriffe in den letzten Tagen von 18 Schilling auf»? Schilling pro 100 Pfund, da« ist um m«hr als 100 Prozent. Der Haager Berichterstatter der „Täal. Rundfck." hatte Gelegenheit, mit einem holländischen Kaufmann zu sprechen, -er sich während der letzten Zeppeltn-Anartffe in England aufgehalten hat. Er hatte keine Möglichkeit, sich durch Augenschein von den Wirkungen der letzten Luftschiff Angriffe zu überzeugen. Auf meine Frage, welche Ansicht er sich über die Behauptungen der englischen Admiralität, datz der Schaden nur verschwindend klein sei, gebildet habe, antwortete er: Ist «S nicht merkwürdig, Satz die ersten, rund zwanzig durchweg mit nur wenigen Luftschiffen ausgesührtrn An- griffe allbekannt grotzen Schaden angerichtet haben. — cS sollen üabet nach den amtlichen Angaben über 1400 Personen getötet ober verwundet worden sein —. während bei den letzten, mit fünf, sieben oder neun eppelinen auSgefübrten Angriffen kaum ein Dutzend ersonen umgekommen seien und nur sehr geringer Scha den verursacht sein soll? Um dies zu verstehen, sagte er. muh man wissen, datz vor der Ausführung der letzten An griffe ein« sehr große Unzufriedenheit in England über die Häufigkeit der Zeppelin-Angriffe bestand. Der Sach chaden bei den früheren Angriffen wird auf 5 b i S 3 0 M i l l. L st r l. geschätzt. Diese Summe Ist nach meiner Wahrnehmung eher zu niedrig als zu hoch berech- net. ES regnete deshalb auch Proteste und Eingaben an die Städte. Bezirke und an die Regierung. Wie sehr diese den Kopf zu verlieren schien und nicht mehr aus noch ein wußte, beweist die Tatsache, datz der oberste Beamte in der eigens für die Abwehr von Luftangriffen geschaffenen Ab- letlung wiederholt wechselte. Die Regierung machte ver zweifelte Anstrengungen, um die Bevölkerung zu be- ruhigen. An der Ost- und Südostküste wurden 4 2 Signal- und Abwehr st ationen errichtet, die insgesamt über 40 Spezialgeschütze verfügen. Kerner wurden diesen Sta tionen in einem gewissen Zeitpunkte über 100 Flieger zu rrteilt, deren Zahl jedoch in der letzten Zeit sehr vermindert worden ist. Im Mai wurden die Vorschriften Über die Be leuchtung von Straßen und Häusern während des Abends und in der Nacht sehr verschärft. Jede Uebertrctung dieser Vorschriften wurde streng bestraft, gewöhnlich mit 5 Lstrl., im Wiederholungsfälle und unter besonders erschwerenden Umständen aber auch bis zu Hunderten von Lstrl. An den Küsten liegt von 0 Uhr abends an alles im tiefsten Dunkel. Sehr streng werden diese Luftvorsckriften auch in ndu st rtellen Betrieben und in MunittonS- abriken angewandt. In den schwülen Sommernächten ist eS wahrlich für die Arbeiter kein Vergnügen, alle Fenster verhängen zu müssen. Bon den Werkleitern wurde darüber geklagt, datz kein Umstand bei den nächtlichen Ar beiten so störend sei, wie gerade die strengen Vorschriften über die Beleuchtung. Die Zufuhr von frischer Luft ist in den meisten Maschinensälen ebenfalls dadurch sehr er- chwert. In den Sommermonaten ist bereits ein Nach- assen der Munitionserzeugung sestgestellt worden. Diese Tatsache tritt noch in gesteigertem Matz- stabe hervor, wenn die Ankunft von Luftschiffen gemeldet wird. Die Unruhe unter der Arbeiterschaft und gewisse unumgänglich notwendige Vorsichtsmahrcgeln ver- mindern in solchen Nächten die Erzeugung um 20 bi- 30 vom Hundert. Um auf die amtlichen Berichte der Admiralität zurück zukommen, so gibt es in England noch nicht 10 v. H. -er Bevölkerung, die an die Ehrlichkeit dieser Mitteilungen glaubt. Die Negierung hat aber in gewisser Hinsicht leichtes Spiel, die Bevölkerung zu täuschen. Die Weitergabe von Einzelheiten über Zeppcltnschäden ist streng verboten. Die betreffenden Stadtteile werden sofort abgesperrt und das Ergebnis dcS Angriffes und die Zahl Ser Opfer so lange wie möglich gehctmgehalten. Die Presse läßt häufig durch- blicken, datz man durch Veröffentlichung wahrheitsgetreuer Berichte den Feind zur Wiederholung seiner Angriffe er mutigen würde: man müsse ihn täuschen. Diejenigen, die Genaueres wissen, schweigen aus Patriotismus oder um sich keiner Verfolgung auszusetzcn. Im übrigen ist es der Presse verboten, irgendwelche Zuschriften über Zeppelin schäden ohne vorherige Zensur abzudrucken. In England herrschen nach dieser Richtung hin zurzeit Zustände, dis man früher im freien England mit Abscheu als „russisch* bezeichncte. Der Unterseekrieg. b. Die englische Admiralität verbreitet die Meldung, der nach Rouen bestimmte dänische Dampfer „Robert" sei von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden. Diese Nachricht ist falsch. Ein Telegramm an die Reederei bestätigt, datz der Dampfer in Rotterdam eingetroffen ist. und zwar mit den Besatzungen zweier norwegischer und der eines französischen Dampfers an Bord, die von Unter seebooten versenkt worden sind. b. „Corriere della Sera" meldet aus Rom: Der italienische Dampfer ,. Plata" der Gesellschaft Maritima Italiana wurde am 12. August morgens auf der Höhe der Hyores-Jnseln südöstlich von Toulon von eiuem feindlichen Unterseeboote angegriffen. Er verteidigte sich mit Kanonenschüssen und zwang das Unterseeboot, von seinen Angrissen abzulassen. Von der Mannschaft wurde niemand verletzt. — Aus Athen wird gemeldet, datz das griechische Segelschiff „BasilioS" torpediert wor den ist. Das Schicksal dcS Schiffes ist unbekannt. Man bestätigt, datz der griechische Dampfer „Achilles" und der italienische Dampfer „Sebastians" im Mittelmeer torpediert worden sind. K. „Nicuwe Rotterd. Evur." meldet aus P m u i d e n: Das holländische Dampfschiff „Innerno" berichtet, auf hoher Sec aus einen unter Wasser treibenden Gegenstand gestoßen zu sein, wodurch das Vorderschiff vollständig auS dem Wasser gehoben wurde. Einige Minuten später tauchte dicht vor dem Bug ein Unterseeboot un- bekannter Nationalität aus und suhr schnell davon. Das Gchwarze-Listcn-Lystcm. Berliner Blättern zufolge enthalten die neuen britischen Policen für Versicherungen von Schiffen, Ladungen ober Transportgewinnen eine Be stimmung, daß, falls die Reederei auf die englische oder französische Schwarze Liste gebracht werde, die Police 14 Tage nach der Bekanntmachung der Ausnahme in die Liste automatisch ende. Ueber di« Lage in Irland wird aus Dieppc berichtet: Seit dem Bekanntwerben der Hinrichtung des Fretheitshelden Sir Roger Easement tragen die meisten Dublin«! «inen schwarzen Ring am Mittelfinger der rechten Hand. Dieses Trauer zeichen sieht man auch bei vielen Soldaten, die aus Eng land kommen. Zwar wurde diese „vaterlandSfetndltche Kundgebung" von höherer Stelle untersagt, aber viele irische Kombattanten geben sonst keinen Grund zur Klage. Des halb lätzt man ihnen LaS „harmlose Bergnügen" und be- trachtet den Trauerring als eine Art Fetisch, wenngleich jedem Ossizier bekannt ist, datz der Träger des sonderbaren Fingerschmuckes im Innern England verabscheut und auf den Tag der Rache für den ermordeten Roger sinnt. Amerika und die Hinrichtung Easement«. iFunkspruch des Vertreters von W. T. «.) Redaktio nelle Bemerkung«« und Aeutzerungen vieler Männer in hervorragender Stellung im öffentlichen Leben zeigen t weitverdretteten U^w'IH«» und Werurtek« der Erhäng»»a von Easement nab die all, Meinung, dass England «ine» verhängnisvoll«» politischen Kehler gemacht hat. Der „New vork »merte««" verösfentltcht eine Unterredung mit einem bekannte« Genator. der äußerte, der Name Easement werde tn her Geschichte heilig sein; er vergleicht England- Verhalte» in der Easement-Angelegenheit mit dem «mertkas in äh», lichen Fällen und hebt hervor, daß die Vaterlandsliebe Easement» ebenso hoch steht wie die eine» Washington, Hancork ober Jackson. Unter der Ueberschrift „England» moralische Schuld" sagt «tn Leitartikel der „World": Wenn England Irland nicht die Treue gebrochen hätte, so hätte e» keine Easement- Angelegenheit gegeben.- wenn e» seinen Versprechungen nicht untreu geworden wäre, würde Irland nicht ein Glut- herb der Leidenschaft sei«. In einem schwarz umränderten Leitartikel schreibt „New tzork American^: Ein Rückblick auf England» Ber. halten gegenüber dem irischen Volke im Lause vo« drei Jahrhunderten bat eine lange Geschichte von Torannet und sast unglaublicher Dummheit. Wir glauben, datz ein nüchternes GeschichtSurtetl die Erhängung von Easement zu den grüßten Verbrechen und Mißgriffen der Negierung rechnen wird, -io die lange traurige Geschichte der eng- lischen Unterdrückung, de» Unrechte» an Irland und seiner Leide» bezeichnen. Wenn wir die verblüsfenbe Dummheit dieser Tat erwäge», kommen wir fast dazu, zu glaube«, baß die Vorsehung die endgültige Auflösung diese» wun dervollen und glänzenden Reiche» beschlossen bat. da» Bor. auSstcht, Wei»hett. Geschick und Tapferkeit vieler Genera tionen von Engländern aufgebaut, gehegt, vergrößert un- aufrecht erhalten haben. In keinem Jahrhundert tst et» Reich vor solche Not und Gefahr gestellt worden, wie Eng- land durch die wunderbare und verblüffende Vorau»flcht, Klugheit, Geschicklichkeit und Tapferkeit Deutschland». Bor sicherer Niederlage bewahrt durch die heldenmütige Tapferkeit Frankreich» und die mächtige Hilfe Rußland» wie auch durch die fragwürdigen Machenschaften unserer eigenen angeblich neutralen Regierung, hat England zwei volle Jahre Zeit gehabt, seine organisatorischen un- milt» tärischen Fähigkeiten zu entwickeln. Engherzig, Unfähig und dumm, hat die Mehrheit de» britischen Ministeriums sicht und Verständnis da» Bestehen de» britischen Re und seiner Dominien abhängt. Irland und da» irische Volk tn jedem Teile der Welt wollen wir nicht bemitleiden, sondern ihnen sagen, datz sie iauchzen und froh sein sollen, dab wieder ein Ire seine Hingabe an die Freiheit mit seinem Blute besiegelt und -er Welt gezeigt hat, daß ein Ire tapfer für Irland und die gute Sache der menschliche« Freiheit sterben kann. (W.T. B.s Schwere Anklage» gegen Wilson. d. Die „Nationaltidende" berichtet aus London: Wie der Neuyorker Korrespondent des „Daily Telegraph" meldet, erging sich Senator Penrose im amerikanischen Senat in den heftkgsten Anklagen gegen Wilson. Er stellte ihn als einen Heuchler allerschltmmster Art -ar. Wilson, erklärte Penrose, versäume keine Gelegenheit, von der Hebung der Moral de» amerikanischen Volke» zu sprechen: dabei sei er der Erste, der dir höchsten üiplommt- fchen und an-eren Posten als Belohnung seinen Frennbe« und Anhängern überlasse. Penrose führte 22 Beispiel« an, wo wichtige diplomatische Posten mit vollkommen unfähigen Personen besetzt wurden. Diese hatten aber dem Wahlfonds Wilson» Beträge bi» zu 200 000 Mk. beigesteuert. Diese Summe bezahlte u. a. C h a r l e s G r a n für die Ernennung zum Botschafter in Petersburg, während Morgenthau für den Botschaftcrposten in Konstantinopel mit 120 000 Mk. davonkam. Auf diese Weise erhielt ber Wahlfond» für Wilson gegen SO Millionen Dollars. Mehrere tüchtig« Be amte wurden ferner verabschiedet, um solchen Personen Platz zu machen, die Beiträge für den Wahlkamps spenden wollten. Sichernngsmatzuahme» für den indische» Kolonialbesitz Hollands. In der holländischen zweiten Kammer wurde eine Vor lage eingebracht, die die Einführung der persön lichen und allgemeinen Wehrpflicht für Euro- väer und Eingeborene in Ost-Indien vorsteht, um im Hinblick auf die politischen Zustände im Osten für die Zu kunst eine ansehnliche Verstärkung des Heeres zu ermög lichen. sW.T.B., Stürmer gegen einen Sonderfrieden. d. Wie der „Nutzlose Slowo" meldet, erklärte Stür mer. dab seine Ernennung zum Minister des Aeußereu keineswegs als ein Schritt zu einem Sonderfrie den aufgefaßt werden dürfe, was man tn Moskauer Kreisen so sehr befürchte. Gr beabsichtige auch sernerhtn, treu zu den Alliierten zu halten. Unser Abkomme« mit der Entente, so sagte er, bleibt unveränderlich weiter- bestehen. ' Russisches. b. Wie dem Berliner „Lok.-Anz." von vertrauenswürdi ger Seite aus Stockholm gemeldet wird, hält ma» in dor tigen unterrichteten Kreisen die Ernennung BotkiuS zum russischen Minister des Aeutzern für bevor stehend. Kammerherr P. Botktn mar zuletzt russischer Ge sandter in Lissabon und gilt als ein außerordentlich be- fähigter Diplomat. Politisch zählt er zu den rechtsstehen den Parteien, so baß seine Ernennung zum Minister al» eine neue Stärkung des Kabinetts Stürmer ansehen werben darf. Die Umbildung tn der russischen Heeres leitung, die mit der Absetzung des Generals Kuropat- ktn begann, dürfte demnächst weitere Veränderungen bringen. General Rutzki soll wiederum einen sehr hohen Posten erhalten. Er ist bereits im Hauptquartier singen troffen, wo er mehrstündige Unterredungen mit dem Zaren hatte. Es verlautet, daß der „Wundermann" genannte General zunächst der Nordfront zngeteilt würde, wo ber unerschütterliche deutsche Widerstand den Gesamtplan der russischen Strategie ins Wanken brachte. Besondere Auf- merksamkeit wird in Petersburg dem Umstande betgemeffen, datz gleichzeitig die Kaiserin im Hauptquartier eiutraf, die ihren Einslutz geltend machen wollte, daß Aenüerungen im Sinne der Hofpartei — lies: Rasputin! — geschehen. Da gegen habe die Kaiserin auch die Aufgabe, einen «nt- scheibenden Schlag gegen General Brufst low zu führen. Es wird erzählt, die Kaiserin habe diesem Günst ling das Oberkommando der persischen Front zugedacht, damit er in völlige Sicherheit gebracht werde. Stürmer und Buchana«. b. Ueber die offiziell bekanntgegebene wischen Stürmer und dem englischen Suchanan kursieren tn Petersburg mehrere ^en. Aber alle sind darin einig, dab usammenfinben zwischen ihnen nur Einigung Botschafter AuSlegun- das augenbltckNch« einen Waffen stillstand bedeutet. Die liberalen Kreise, die bet Be ginn der Gtürmerschcn Aera ihm gerade mangelnde» Ent- gegenkommen gegen England vorgeworfen hatten, sehen in dem „notwendigen Schritte" eine sehr erfreuliche De mütigung Stürmers, die auf die Innenpolitik nicht be- deutungslos bleiben könne. Stürmer mutzte den Rückzug antrcten, weil ohne Stühe Englands dt« gegenwärtige russische Politik unmöglich ist. Hoffentlich werde Stürmer, so meint man, bald auch die Notwendigkeit einer liberalen Organisation einsehen. Die Kreis« ber Rechten sind über die Fassung ber offiziellen Meldung entrüstet, die die Suprematie Englands innerhalb dcS Bier- yerbaudeS andeute und auf einen Druck Buchanan» auSgegeben wurde.
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