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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.12.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161222011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916122201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916122201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-12
- Tag1916-12-22
- Monat1916-12
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.12.1916
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S1. Jahrgang. O 3S4. Freitag, 22. Dezember 1916. KggrrLLrrHet H8SS Drcchtanichrift: Nachrichten Dresden. Lernlnrecher-Sammelnummer: LS »LI. Nur für Nachtgespräch«: «0«U. ««»»,». »edtthr »terNIjilhe»» in Dn»d«n bet >wetm»U,er Zuttagu,«^ <»n S»„n- und Montagen nur ein- mal) S.üb M.. tn den Vororten ».bo M. Be« einmatt«» Zustellung durch die Post M, «ohne »esl-llgeld». Anzeigen - Preise. Die elnspalttge Zette (etwa S Stlhens llb Vf., vorjugapUche und Anzeigen tn Stummer» nachAonn-undFetertageniautT-rtf.-Au«»>«rtige«ustrSg«nur,egenV««.,>>«zl,hlung. - BelegbiotilNPs. Schrißleilung und HauptgeschäslLstelle: Marienstrafte.18/40. Druck u. Bcrlag von Liepsch « Reichard« in Dresden. «achdruck nur mtt deuUtcher Quellenangabe <„D,e»dnee Slachr.'z zuILIft«. — Ilnou.tangte Schrtfistücke »erden nicht outbewahrt. Llmstbaüm keleucklunx ^ Knachlüsskertige 6,rnituren. :: Ueberaus einkacß. :: :: :: ! diatürlicbe Wirkung. :: :: :: ÄL> I. il. Mlllk. ALLL klWk L . Kanselct.-^bteil. I erckinanöplaft. bisnilr 8cicIenIiLUS ffts^er Strasse 11. SlulreinigungL-Ise «ltdevLlirter Kittel r.ur zukkrirckunx ckes klute« unck steinixunx «>er 8äfte. ftakct I,HO dl. ftciit mit Lciiuftm. „dlultcr Xnill". Oencsslvertlick: llülllgllelii «irivotMe. vmilkn-».. Vroi'gintLi'. lelinnm I ti» IM» "SLLiiL" ^ckolk NStei- . - - Wachsende Wirkung anserr» Unterseeboot-Kreuzerkrieger. Reiche -ezember-Beute unserer UnterseebMe. — Die englische Lebensmittelteuerung. — Franlreichs Kohlenmangel. Reue russische Mibersalge bei Meftecauesci.- Unser Friedensangebot und die Feinde. — bine neue englische Anleihe in Amerika. Der deutsche Abeudbericht. »«rlin. 21. D-z-, abends. «Amtlich. W. T. B.» ««Ker «rtikeriefeuer in einzelnen Abschnitten ans keiner Krönt gröbere Kampfhandlungen. Skjterttlchisch.««Mischer strlegchrricht. Wien. Amttich wird vertantbart den 21. Dezember: V<?tttcher ZU:iegsschauplatz. de« GeneralseldmarschaU« v. Mackensen I« Gebirge der Ost. Walachei erhöhte Artillerie» tätigkeU. Front Le« Seneraloberften Erzherzogs Joseph Auch gestern versuchte» die Russen, sich des Tunnel» stittzpnnktes bei Mestecanesci zn bemächtige«. Fünf von starke« Artillrriefeuer begleitete Anstürme scheiterten a» der zähe« A«sdaner des tapferen k. n. k. Lanbfturm- sttendarmerie-Regiments bei vortrefflicher Mitwirkung unserer Artillerie., Seereofront de» Seneralfeldmarschall« Prinzen Leopold non Payern Bei den k. «. k. Truppe» verlies der Tag ruhig. Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts von Belang. . Der Stellvertreter des Chefs deö Geueralftabeö: lW. L. N s v. Höfer. Feldmarschall-Lentnant. Klieorwirtschaft — ein Rotbebels, kein dauernder Zustand. Ke länger der. Krieg dauert, desto häufiger werde» auch in der'Tagespreise die Erörterungen darüber. Db und in- misweit unser jetziges, aus weitgehenden behördlichen Zwang ausgcbautes Wirtschaftssystem alS wünschenswerter Zustand zu betrachten sei. Eigentlich sollte cs Uber diesen Punkt nur eine einzige Meinung geben, nämlich die, daß die Kriegswirtschaft nur einen höchst unerwünschten Not behelf üarstollt. mit dem sich jeder aus patriotischer Not wendigkeit abfiyden must, der aber ohne Verzug in möglichst raschem Abbau wieder,zu beseitigen ist. sobald die Verhält nisse es irgend gestatten. Leider ist diese Ansicht, die nor malerweise als selbstverständlich zu gelten hätte, nicht so allgemein^verbreitet, wie man annehme» sollte. Es finden sich vielmehr auf bürgerlicher Seite Kathebcrsvzialistcn und sonstige Vertreter des sozialpolitischen Uebersclnvangs in der Forderung zusammen, das, wir sofort nach Friedensschluss mit Pauken und Trompeten uns dem Staatssozialismus auf der ganzen Linie zuwenden und den Zwang, die Reglementierung von oben herunter, allgemein an die Stelle dex biSljerigen wirtschaftlichen Freiheit setzen mübten, die nur von „Eigennutz" und „Prositwut" diktiert sei pnd sich durch ihre wucherischen Ausschreitungen während des Krieges selbst das Grab gegraben habe. Die Sozialdemo kraten quittieren natürlich schmunzelnd über solche An schauungen und stellen im Anschluß daran, fest, das, sich ein UwbildungSprozeß der öffentlichen Meinung im Sinne ihre» wirtschaftlichen Programms vollziehe. Je lauter solche Propheten einer staatssvzialistischcn Zukunft, welche, die gegenwärtige Ärtegswirtschaft als wirt schaftliche» Ideal auf ihre Fahne geschrieben haben, ihre Stitnme erhöben, desto nachdrücklicheren Protest fordern sie v§n der Gegenseite heraus, und der Umstand, daß an einer energischen Zurückweisung der staatssozialistischen Utopien durch die maßgebenden landwirtschaftliche» und industriellen Kreise unsere» Volkes kein Mangel ist. gibt eine Gewähr dafür. h»ß trotz aller KrirgSnöte die Bäume der Gegner der freien wirtschaftlichen Kritfteentfaltung nicht in den Hunmel wachse» können. Besonders zu begrüßen ist nach dieser Richtung, daß gerade ein führendes landwirtschaft liches Organ, die „Teutschc Tngcsztg." in der letzten Zeit wiederholt Artikel gebracht hat, in denen die Frage „Frei heit oder Zwang in der'Bvlkseriiährung?" von sachver ständiger Seite eingehend untersucht und das Endurteil mit aller Entschiedenheit zugunsten der Freiheit gefällt wurde. Wir wollen aus den gründlichen Darlegungen hier nur eine Stelle ycraushcben, worin sich der Ver fasser mit dem Gegensatz zwischen ehrlichem Han del und Wucher beschäftigt. Gewiß ist die häßlichste Erscheinung im Kriege der Kriegswuchcr und daher die rechte Wycherbekämpfung wohl am Platze. Aber wenn diese Wucherbckämpsung keinen Unterschied zu machen weiß zwischen ehrlichem Handel und Wucher und als Wucher das verfolgt, was seit Jahrhunderte» und Jahr tausenden ehrliches Recht des Handels war, so lange Mensche» miteinander handeln, dann, sogt der Ver fasser,'verjagt sic den ehrlichen Handel, bereitet dem Wucher das Feld und erreicht genau das Gegenteil von dem, was sie will. Zu diesem Ergebnis gelangt der volkswirtschaft liche Fachmann des genannten Berliner Blattes ans Grund der vom höchsten Gerichtshöfe gebilligten gerichtlichen Praxis, wonach dem Händler in Kriegszeitcu nicht gestattet sein soll, aus den stark verminderte» Umsatz seine Gencral- nnkostcn und die Verluste an einzelnen Waren aufzu- schlage», weil das erhöhte Zuschläge geben und dem Geiste der einschlägigen Bundcsratsvervrdnuugcn nicht entsprechen würde: „Für den Handel bedeutet das, daß dem Händ ler die Kalkulation des Preises gcnvmmen i st. Es bedeutet sür den Händler den sicheren geschäftlichen Untergang. Wovon soll er Steuern, Licht. Miete, Löhne zahlen? Wenn unter solchem Gesetz die Kanslcute noch wcitcrhandelu, so tun sic cs aus Gewohnheit oder aus Pflichtgefühl oder um sich ihren Platz im Wirtschaftsleben zu erhalten, bis das Kriegsunwetter vorüber ist, oder aus Verzweiflung, weil sic nicht wisse», wohin mit Frau und Kindern. Aber einen freien Handel gibt cs nicht mehr, weil ihm die Rechtssicherheit genommen ist und zugleich auch die Ehre." In ähnlicher Weise hat sich bereits früher die Vertretung der hamburgischen Kaus- mannschast geäußert und mit Entrüstung die katheder- sozialistischen Angriffe gegen de» Handel, als weun dieser insgesamt vom Geiste des Wuchers beseelt sei, zurück- gcmicsen: Den Schaden, der aus einem solchen Verfahren dem Berbraucherstandc erwächst, kennzeichnet der Verfasser dahin: „Die Folge ist, daß der unehrliche, der wilde Handel das Feld behält. Ein 7tt-Millionen-Volk kann nun einmal ohne Handel und Wandel nicht leben. Bittere Not und zunehmende Unehrlichkeit ist die Wirkung der Ausschaltung des freien Handels. Schlictzlichwird es dazu kommen, daß jeder dritte Deutsche z u e i n em b e i m l i ch e n u n d u n e h r l i ch c n Hä n d l e r wird. Das ist dann die gerechte Strafe des Staates für die Mißachtung des ehrlichen Haaidclsgewerbcs. Der Wucher blüht dann toller als se." Der Verfasser zieht aus seinen Darlegungen den Schluß, daß dem freien Handel schon wäh rend der Kricgszcit ein größerer Spielraum zu ungehemm ter Betätigung zurückgegcben werden müsse, und erklärt: „Das Volk rufe ihn nur wieder, diesen gewandten, um sichtigen und flinken Diener, den Handel: cö wird sich besser dabei befinden." In einem anderen Artikel schreibt dasselbe landwirtschastlichc Organ: „Wir halten es für pflichtgemäß geboten, keinen Zweifel darüber zu lassen, daß wir die gegenwärtigen Verhältnisse einer zentralisti schen Behandlungöweise unseres wirtschaftlichen Lebens als einen Notstand anschcn und uns allen Ver suchen, diesen Notstand als einen Dauerzustand oder gar künftigen Jdealzustand „auszugestalten" ent schieden wtdcrsetzen werde». Und mit uns tut das gewiß der klarblickende Teil der deutschen Nation, der das Vaterland unter allen Umständen über die Partei und sozialistische Sonderbestrebunsen stellt." Eine» besonders wunden Punkt des gegenwärtigen System» berührt der »Deutsche Kurier" indem er darauf hinlvcist, daß der Mittelstand dabei zerrieben wird. Der Wohlhabende könne sich nach wie vor zu Phan tasiepreisc», die der einfache Bürgersmann nicht zu er schwingen vermöge, allerlei auserlesene Genüsse, Butter. Gänse, Enten, Fisch- und Näucherwarc, verschossen: sür den Schwerarbeiter werde vom Staate gesorgt, aber der Mittelstand leide Not und um ihn kümmere sich niemand. Das nationalliberale Organ bekennt sich zu der Ansicht, daß, wenn die Möglichkeit bestehe, aus die eine oder andere Weise Lebensmittel in weitaus größerem Umfange, als es durch die Zcntral-Einkauss-Gesellschast geschieht, zü er halten, nichts unversucht bleiben sollte, diese Waren dem Wucher zu entziehen und es im Wege des freien, ehrlichen Handels zu ermöglichen, daß die schwer bedrängte Mittel st anöSbcvölkerung sich zu erschwinglichen Preisen mit Lebensmitteln versehen könne. Auf dem gleiche» Standpunkt steht auch der Buttergroß- Handel, der bisher zur Lösung der Versvrgungsfrage Nicht in Anspruch genommen worden ist. obgleich seiner Ucbcrzeugung nach durch seine Mitwirkung größere Vor rate beschafft werden könnten, ohne daß der Wucher sein übles Wesen triebe. Dr. Graf v. Schwcrin-Löioitz hat nachgewiescn, daß die Gemcinivirtschaft da, wo sie in der Landwirtschaft je ver sucht worden ist, zur Unterdrückung jedes gesunden Fort schrittes und jedes tatkräftigen Unternchmungsmutes ge führt habe. Gerade in der Landwirtschaft ist aber ein un behinderter Unternehmungsgeist heute mehr als je von nöten, weil sie die große nationale Ausgabe hat, unsere Lebensmittclcrzcugung bis zur vollen, ausgiebigen Sclbsternährung unseres Volkes zu steigern. Das gleiche gilt auch von Industrie. Handel und Schiffahrt, denen sämtlich vaterländische Zukünstspslichten obliegen, die nur von freien Männern erfüllt werden können. Mehr als je brauchen wir nach dem Kriege in allen nationalen Er wcrbsständen führende, energische, umsichtige Persönlich leiten, die nur im Sonnenlichte der freien, vom Staate nicht mehr als unbedingt notwendig gehemmten Ent faltung aller wirtschaftlichen Kräfte gedeihen und ihre geistigen Gaben zum Segen des ganzen Volkes verwerten können. Au dieser Notwendigkeit müssen alle Versuche, unser bisheriges System der Privatwirtschaft aus Gruud der Kriegscrsahrungen als überlebt und ungerecht, ja geradezu als unsittlich hinzustellcn, mit der Sicherheit eines Naturgesetzes scheitern. Wachsende Wirkung unseres kl-Boot-KreuzerkriegeS l,. Die englische Regierung hat der ameritantscheu Regierung ein Memorandum überreicht des Inhalts, daß in Zukunft Bunker kohle sür neutrale Staaten, also auch sür Amerika, nur in sehr reduziertem Umsang ab gegeben werden könne, da der Kohlcnvvrrat und das Menschcnmatcrinl io hcrabgcmindcrt seien, daß die Kohle nicht einmal sür die Versorgung Frankreichs ausreichr Der Mangel an Tonnage sei an allem schuld. Die englische Negierung bittet, keine» bösen Willen darin zn sehen, wenn unter dem Zwang der Not eine Herabminde rnng des Quantums an Bunkerkvhle ersvlgen müsse. Eine Vicrtelmillion Tonnen zerstört >,. In Amsterdamer Handclskreiie» verlautet, daß in der ersten Dezcmberhälfte rund eine Vicrtelmillion Tonnen der feindlichen und neutralen Handelsflofte zerstört wurde. Neue Kundgebung der englischen Arbeiterschaft zur Lcbeusmittclnot. Die „Financial News" vom 8. Dez. berichtet: An eine, nationalen Konferenz über LebenSmittelversorgirng in London nahmen am 7. Dez. mehr als AttXl Vertreter von Gewerkvcrcincn, Erwerbs- und Wirtichaftsgenosscuschasteu «Konfttmvercinenl. Gcwcrkschaftsvcrbündcn, örtlichen Ar- bciterpartciorganisativncn, sozialistischen Vereinen und gewerblichen Fraucnvcrcincn teil. Nach Ansprachen der Abgeordneten Wardlc und Elnncs wurde durch Zuruf eine Resolution beschlossen, die besagt, keine Politik werde össcnt liches Vertrauen cinslößen, die nicht den Regierung» kauf von allen wesentlichen c i n g c s ü h: t c n Lebensmitteln, die Beschlagnahme oder Ucbcrwacliuup der heimischen Erzeugnisse, der Schisfahrt und der Frachten und die Versorgung deö Marktes zu Preisen, die dem Ve: brauchcr voll zugute kommen, einschließe. Auch wurde eine Organisation der Produktion verlangt. Der «New Statesman" vom ». Dez. nennt in seiner > „Wochenschau" diese Versammlung „nach vielen Ricbtungeu die bemerkenswerteste Arbetterversammlung, die bisher ab gehalten wurde". Zum ersten Male hätte sich die große ge nossenschaftliche Bewegung mit der Arbeiterpartei zusam unter den 10W Delegierten hätten sich mehr als ovo solche von GenollevichMiu» bclULdcn, -ie zu iüxcn
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