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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.02.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170204012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917020401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917020401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-02
- Tag1917-02-04
- Monat1917-02
- Jahr1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.02.1917
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61. Jahrgang. M 33. Sonntag, 4. Februar 1V17. KegrLrrröeL L8S« Lrahranschrm: «lachrichlrn Dresden. Fernsprecher-SEmelnummer: LS 341. Nur silr NachtgesprSche: LVVU. Ks» VEräirg - §onöaiü- 3ckokvlaSe ch/ Dr«i^i>n§-Ackokolaäe E Nikkei--SekotiolaSe Äikjee-AekoftolaSe -^Kao, Dersevd. Schriftleuung uns Daupigejchäsw>lcll^ Mariens,rafte 38 4«. Druck u. Verlag von «lepsch ^ ReichardNu LreLoea »tkrt-hährtlch in Drerdrn beizweim»»«« Zulmgung (an Sonn- und M°nl-a-n nur «imnat» »,2ö M.. > Di« einwaliiz« Z,i>« «etwa 8E!w-n> SS Pj.. DorzugsMtz« und An,etg«n in Nummern ««» «»nn. den Uiorvrten 8.M M. Bei einmaliger Zustellung durch die Post !i,LO M. lohne Bestellgeld). j <riizd.iiji.Ii jse^tse:. und Feiertagen laut Tarif.—AurwSrligc Austräge nur gegen Boraurdezahiung. — Beiegbiait 10 Pf. Nachdruck nur Mi« deuilicher Quellenangabe i„Dre»d»er Nachr.-) julLsflg. — llnuerlangi« Schrilistllcke werden nicht aufbewahrt SckILItsckuke stocjsl- un6 t<in6si-sctilittsn ----- Lcffnssbauftäslsn ------ 8p>elf»«ren LS.I.IIMl'. König!. Sacks. Noilisisrani, 6s> Ksueliliuslsn S^romstlsclrer Ksuckkustsnsstt, üergestollt aus ckoni ftluickextrakt clor ftckollcastanie. /zilbowährte-, völlig unscüäcklickes kluüteiimittLl. Flasche l lVll«. unck 1,75 dfk. vresclön üWlllMtellW kill» Himer.». üerläciNnisausstcllunx llain, v. kartels 's. fakreskarten rum IZesucke cker oliv 3 bis -1 bocken ivecbsulnöe» Ausstellungen lKL»«kl»:i'»H«n Kurist dk. 2.30, HnsötluÜliurle 2.20. In 3 Stock«: Kstrlrrutt. l-eliemsrell keisekMel /Xclolk r^Nler —————— v«^»e»ne> ererbt» »„esrvllrtn. —— lipSStk! Ilküel'Miii-WjriMM, N kNIN ItNIll A. Wirkungen des verschärften Unterseebootkrieges. Zurückhaltung neutraler Schisse durch England. - Deutsches Sntgegenlommen gegen die Neutralen. — Strelkgelahr für Schisse nach tzuglaud in Norwegen. — Die Stimmung in Amerika. - Die englischen Annexionsabsichten. — Eine neue Note an Griechenland. Der deutsche Abendbericht. B e r l i«, 3. Febr., abends. «Amtlich. W. T. B.j An der Somme und au der Aa zeitweilig starkes >,cner. Scsterreichisch-ungarischer Krieg,berscht. Asien. Amtlich wird verlantbart den 3. Fedrnar: V^Mcher Zlriegsschauplatz. Bei Bekas a« der ungarischen Oftgrenze schlugen unsere Sicherungstruppen einen Borst ob russischer Abteilungen zurück. Sonst nichts zu melden. Italienischer Kriegsschauplatz. Ein italienischer Flieger belegte, ohne nennenswerten schaden auznrichteu, Nabrestna mit Bomben. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. Der Stellvertreter des Chejs des Generalftabes: <W. DBj n. HSser. Fclbmarkchall-Lentnant. Kriegskoften.ßntschädlgmigi Von hochgeschätzter Leite schreibt man uns: Ein Aufatmen geht seit dem 1. Februar diirch die ieuftchcu Lande. Wir dürfen überzeugt sein, das; die Füh rung des rücksichtslosen Unterseeboot-Krieges uns in ab- 'chvarer Zeit den vollen Sieg über England und damit über den gesinnten Zehnverband bringt. Nach der über einstimmenden Ansicht aller Marincsachverständigen und der Obersten Heeresleitung steht diese Hoffnung aus sehr 'scheren Kühen. Auch etwaige — übrigens kaum wahr- cheinliche — Komplikationen mit gewissen neutrale» Machten werden hieran nichts ändern. Nun wird es sich darum handeln, den vollen Sieg, den wir erwarten dürfen, und der uns die vom Kaiser bei Beginn des Krieges in 'einer Ansprache an die Garde-Regimenter erhoffte Nolle des Friedensdikiators bescheren wird, auch auszunützen. Air brauchen, wie unser König sagt: „ c i n e n d e n n n täglichen Opfern an Gut und Bl nt ent- 'prcchenöen glorreichen Frieden". Bo» den Kriegszielen im einzelnen, wie sie für eine glückliche Zu kunft des Reiches zu erstreben sind, soll hier nicht ge brochen werden. In den denkenden Kreisen nnscrcs Volkes herrscht ja erfreulicherweise über das, was wir zur Sicherung unserer Zukunst brauchen, Klarheit. Bon bc- londcrcm Werte und glücklicher Borbedeutung ist hier die völlige Uebercinstimmung der Forderungen der sechs groben wirtschaftlichen Verbände des Reiches. Wenn diese nach jeder Richtung hin mabvollcn Forderungen erfüllt werden, geht Deutschland einer Zeit neuen Wirtschafts aufschwunges und neuer Blüte entgegen. Zu diesen Forderungen gehört auch die einer Kriegs- tosten-Entschädigung, über die wegen ihrer be fundenen Wichtigkeit hier ein kurzes Wort gesagt sei. Es ist erfreulich, dah sich in letzter Zeit das öffentliche Inter esse der unbedingten Notwendigkeit einer «riegskosten- Entichädigung für uns mehr und mehr zuwendet. Nichts ist ja auch gerechtfertigter mid nichts selbstverständlicher, als gerade diese Forderung. ES scheint jedoch, dab man sich In einzelnen Kreisen unseres Volkes über die ganz nur die Diplomatie zu beichästigen hätten oder nur das Reich oder den Staat als solchen berührten, hier handelt eS sich um Dinge, die jeden Einzelnen, die wirt schaftliche Zukunft jeder Familie angchen. Die Frage nach einer Kriegskosten-Entschädigung steht heute und mit jedem neuen Kriegslage in flammenderer Schrift als Schicksals frage über der Schwelle jedes deutschen Heims, ga>n gleich, ob dies ein Palast oder eine niedere Hütte sei. Machen wir uns doch einmal klar, worum es sich handelt. An langfristigen Kriegsanleihen haben wir bis jetzt aus- gegeben 47i/:> Milliarden Marl. Damit ist die deuliche Kriegsschuld natürlich bei weitem nicht erschöpft. ES. treten hinzu gewaltige Summen an kurzfristigen Krediten, die ebenso verzinst und getilgt werden müssen. Dazu kommen die aubervrdeiitlichen und immer anschwellenden Mehr- bcöürfnisie des Reiches ans dem Gebiete der MaiinichaftS- versorgung und Bcteranensüriorge. der Pensionen, des Kriegsschädcn- und Kriegssürsorgeweiens, der militärischen Wiederherstellungen nach dem Kriege »sw. Es ist deshalb wahrscheinlich nicht zu hochgegrisfen, wenn ein io gut be schlagener und nüchtern urteilender F-inanzpolititer wie Georg Bernhard die deutsche Kriegslast ans insgesamr ft.'O Milliarden Mar! und den jährlichen Ni e h r bedarf des Reiches allein auf die Verzinsung der Reichsichnld ans 7 vis ck Milliarden schätzt. Danach würde die Summe der jährlichen lausenden Mehrbelastung im zukünftigen F-riedensctat des Reiches alles in allem nicht nur das Doppelte, sondern ein Vielfaches des ganzen früheren F-riedensetats (etwas über !> Milliarden Marti betragen. Auch der Laie wird einsehen, das; die Ausbringung schon weit geringerer Summen im Wege einer regulären n»d er trüglichen Besteuerung nicht möglich ist. Schon bei einer geringeren jährlichen Mehrbelastung, als der von Bernhard liezcichneteu. würde die deutsche Volkswirtschaft, ialls sie die Mehrlasten allein tragen sollte, kahnigelegt werden, zumal, da wir nun fast drei Jahre nicht mehr produktiv haben arbeiten können und vom nationalen Kapital haben leben müssen, die Tragfähigkeit der deutschen Wirtschaft nach dem Kriege unter den dann doppelt und dreifach schwierigen Verhältnissen also auch relativ eine wesentlich geringere sein wird, als vor dem Kriege. Selbst wenn wir also eine ge ringere Belastung, als sic Bernhard berechnet, allein tragen wollten, mürben wir dies nur unter tiefstgreifender Ein schränkung des deutschen Wirtschafts- und Kulturstandcs tun können. Was das für den einzelne n bedeuten würde? Neben nnerträglichcin Steuerdruck die Einstellung der deutschen Kulturpolitik im weitesten Sinne, die starke Verringerung von Beamten- und Lchrerstellen, die Hcrabsevung sämtlicher Gehälter, die Verminderung aller Arbeitslöhne bei steigen den Lebensmittelpreisen und steigenden Mietzinsen, die starke Vermehrung der Arbeitslosigkeit bei wesentlicher Ein schränkung, wenn nicht völliger Einstellung sozialpolitischer Fürsorge. Mit anderen Worten also: eine bedenkliche Ver elendung der Masten und die P r o l c t a r i s i e r u n g des heutigen Mittelstandes. Wäre aber die Summe in der Tat so hoch, wie sie Georg Bernhard berechnet, und wollte man sie zur Deckung allein den deutschen Schultern aufcrlegen, so würde das ohne weitgehende Expropriation der Einzelwirtschaften gar nicht möglich sei». Letzteres würde, in verständiges Deutsch übersetzt, bedeuten: die wirt schaftliche Selbsterdrossclung, das wirtschaftliche Harakiri, angesangen von Krupp bis zum letzten Heimarbeiter. Wenn deshalb Deutschland unter wirtschaftlicher Schonung seiner Todfeinde eö dahin kommen lasten wollte, seine lediglich durch die verbrecherische Schuld eben dieser Feinde verursachten Kriegsschulden aus die eigenen Schuft tern zu nehmen, so würde es freiwillig sich selber daü zusügen, was ihm England durch diesen Krieg zn- Es gibt darum keinen furchtbareren und außerordentliche Bedeutung gerade der Kriegskostenfrage immer noch nicht recht klar ist. daß man sich insbesondere gedacht hatte, darüber noch nicht voll klar ist was werden würde, wenn blutigeren Hohn alö den: daß dieser entictzenSvolle Krieg wir keine ÄricgSkoften - Entschädigung erhielten. Hier sausgehen solle wie das Hornberger Schießen, und dasi „jeder stehe» nicht theoretische Doktorfragen z«r Debatte, die seine Lasten selber trage". Wer so sagt, rät seinem Volke zum Selbftmvrö, drückt seinen Volksgenossen den Bettelstab in die Hand. Mit jedem neue» Kriegstage wird es eine immer dringendere Existenzfrage des Reichs sowohl wir jedes einzelnen Staatsbürgers, das; die durch den Krieg verursachten Mehrlaste» in erheblichem Matze »nscrr Feinden anfertegt werden, wie dies seinerzeit auch der Staatssekretär Dr. Helsferich zugesichert hat. Ein ivlchcs Vcrsahren wird auch trefsliche erzieherische Wirrungen haben. Wem ftir später an der Erhaltung des Weltfriedens gelegen ist, kann nichts Besseres tu», als ftir die Forderung einer möglichst hohen Kriegstosteneiitschädigung ein zutretcu. Nicht die unverdiente Schonung» sondern die verdiente Schädigung unserer Feinde sichert den Weltfrieden. Es ist darum nicht zu rechtfertigen, wenn hier und da bei öffentlichen Erörterungen über die Tecknngssrage des künftigen Reichsbedarfs und bei Ausstellung von Deckungs- Vorschlägen so verfahren wird, als ob eine Kriegökosten- entichädlgung entbehrt oder nicht erlangt werde» ko»». Sehr richtig schreibt hierzu iicnerdings die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung": „Alle, die jetzt so eifrig mit Bercch innigen und Vermutungen über die künftigen Fiiunizlastci! und ihre Deckung au der Arbeit sind, sollten sich sage», das; die künftigen Lasten nicht bloß von der Dauer des Krieges abhängen, sondern auch von den finanzielle» Bedingungen, die wir bei dessen Beendigung »»seren Gegner» auszuerlegcn imstande sind". Alle extravaganten Pläne, insbesondere Vorschläge von hohen Vermögensabgaben oder gar Vcr- mögenLkviisiskatiouc» sind hinfällig, wenn mit einer Krieüskosten-Eiitschüdiguiig gerechnet wird. AuS de»! Vorstehenden ergibt sich aber auch, welch starkes Interesse heute jeder Deutsche an der raöitaleu Ausschal tung aller Verstäudigungs- und Versöhnungsthevrien und an einem schnellen und völligen Siege über unsere Feinde hat. Dieser Sieg ist nach der Eröffnung de» un beschränkten Unterseeboot-Krieges sicher. Ihn mit herbei- znstthren. ist jeder in der Lage. Bei der nächsten Kriegsanleihe heißt cs für jeden, der er» sorgsamer Familienvater sein will, den letzten Pfennig daranietzen! Ein siegreicher deutscher Friede heilt alle wirtschaftkichcn Schüden, wälzt die Kosten des Krieges an dem wir unschuldig sind, ans die Schultern der Schuldigen und sichert für alle Zukunft das G l n ck dcS Deutschen Reiches, das Gedeihen seiner Staaten, die Wohlfahrt seiner Bürge r. Zurücklialt'mg neutraler Schiffe durch England. Nach in Rotterdam eingetrofscnen Nachrichten halten die Engländer sämtliche neutrale Schisse zurück, die in englischen Häfen liegen oder sich in englischen Ge wässern befinden. (W. T. B.j Deutsches Entgegenkommen gegen die Neutrale,» Wie wir hören, ist die F u n k e n st a t i v n N a u e ir den neutralen Reedern für Anweisungen an Ihr« unterwegs befindlichen Schiffe zur Versirgung gestellt wor den. Die deutschen Behörden sind mit allen Mitteln bc müht, die Neutralen in ihrem Bestreben, ihre Schiffe aus dem Sperrgebiete nm England fernznhaitcn, zu unter stützen. (W. D. B.i Die Stimmung in Amerika. Nach einer Meldung der „Dimes" aus Neunvrk vom 1. Februar gibt eS außer den aufgeregten Blättern auch eine ziemliche Anzahl von Zeitungen im ganzen Lande, dar» unter die konservative „Baltimore Sun", die für eine ab- wartende Politik eiiurcten. Im Kongreß hat die vorsichtige Richtung eine kleine Mehrheit. Die einen neigen der Ansicht zu. daß der Präsident langsam Vor gehen und seine Handlungen auf einen bestimmten Fall stützen müsse. Die anderen sprechen selbst davon, daß man den Versuch vom vorigen Jahre Wiederholer, und einmr An trag zur Annahme bringen solle, daß den Amerikanern mit zuteilen sei, daß die Regierung sür diejenigen, welche aus gefährlichen Schiffen reisen, keine Verantwortung über nehmen werde. (W. T. B.)
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