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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.05.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190501016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919050101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919050101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-05
- Tag1919-05-01
- Monat1919-05
- Jahr1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.05.1919
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>Ie »,t»« Rrleiwelmir««. SV. «pril. Prinz M«r von vaden wenbet sich in einem Schreiben an den Vorsitzenden de» britischen Roten Kreuzes mit der bringenden Bitte, den leidenden deutschen Kriegsgefangenen zu Velsen. In dem Schreibe« heißt e» u. a.: Herr Präsident! Durch die Berintltiung de» Inter- nationalen Komitees de» Roten Kreuze» in Genf sind Sie im November 1918 an mich herangetreten, ich sollte mich der englischen Zivilisten und Soldaten in deut- 'cher Kriegsgefangenschaft annehmen. Inzwischen sind alle Ihre Landsleute in ihre Heimat zuritckgekehrt. Aber noch befinden sich über eine Million Deutscher in englischer, französischer und belgischer Gesangcnschaft. E» hat sich aber leider herauSgestellt, daß. seitdem Deutschland über keine Machtmittel mehr verfügt, Vergeltung zu üben, die Zu stände in den belgischen und französischen Gefangenenlagern sich verschlechtert haben, zum Teil unerträglich geworden sind. Ich richte die dringende Bitte an das britische Rote Kreuz, meinen leiben den Landsleuten zu helfen. In ganz Deutschland erwartet man vor dem Präliminarfrieden die Befreiung der ge fangenen Deutschen. Darüber hinaus habe ich die grobe Hoffnung, bah Sie inzwischen Mittel und Wege finden, um der schlimmsten Not u n d M e u s ch e n g u ä l e r e i Ein- haltzu tun. Es ivürde für Millionen deutscher Familien eine Beruhigung sein, wenn die englischen Organisationen werktätiger Menschenliebe, die sich während des Krieges ««fever Gefangenen wirksam angenommen haben, und ihre Gchwestervrganisationen in Frankreich und Belgien! sofortigen Zutritt zu alle» Gefangenenlagern erhielten, auch zu jenen LoidenSstätten im zerstörten Gebiete, die offenbar der Kontrolle der öffentlichen Meinung vollständig« entzogen sind. Prinz Max von Baden. H«1mbeförder«», der deutschen Kriegdsiesangenev. Pari», 80. April. lHuvaS.» Clemenceau, Lloyd George und Ätlsoir hielten am Dienstag eine Sitzung ab, in der die Krage von Kiautschou besprochen wurde. SS scheint festzustehen, baß Japan ein Recht ans dieses Gebiet erhalten wirb, es aber nach einer bestimmten Frist an China zurttckgebcn wird. Dann wurde die Frage der deutschen Gefangenen besprochen. Die damit bc>^ schästigte Kommission hat die Hctmbesürbcrung der 0 0 0. bis 700 000 Gefangenen beschlossen, da der Wiederaufbau durch gelernte Arbeiter vor sich gehen müsse.« Lie internationale Lran»vortarbeiterkonferenz für die Arcilafsung der deuticheo Kriegsgefangene», j Amsterdam. 80. April. Aus der hier tagenden inter nationalen Transportarbeiterkonferenz richtete der deutsche Delegierte Jecha de im Namen der deutschen Delegation« das Ersuchen an die englische Delegation, bei ihrer Regte-! rung darauf zu dringen, baß die deutschen Kriegs gefangenen so schnell wie möglich in ihre Heimat zu- rückgebracht werden. Der englische Delegierte GeSltng erklärte, die deutschen Kriegsgefangenen in England brauchten ietzt keine Zwangsarbeit mehr zu verrichten. Dem Drängen der englischen Arbeiterpartei würde es zu danken sein, wenn dir deutschen Kriegsgefangenen in einigen Wochen nach ihrer Heimat zurückkchren könnten. Die eng lische Arbeiterpartei habe mehrmals energisch darauf ge drungen, daß die den Deutschen auferlegten Bedingungen nicht zu streng seien. Ein anderer englischer Delegierter, Robert Williams, erklärtet die Konferenz sei zu- sammettgekvmmrn, um aufzubaven. Was vergangen sei, 'olle nicht mehr berührt werd«. Alle mühten an dem Aufbau einer neuen Welt Mitarbeiten. Er brachte eine Entschließung «in, in der die Wiedererrichtung des internationalen TranSporwrbeiter-BuubeS gefordert wird Dies ist die erste Entschließung einer Gewerkschaft, hie bezweckt. Sie internationalen GcwerkschaftSnervindnn- gen wieder herzustellen. Die Verfolgung de< -baifer». I «Eigner Drablberlcht l»er „DreSbn. Nachrichten".) Rotterdam. 80. Avril. Der „Nieuive Rotterd. Cour."i bespricht die Vorschläge der Pariser Kommission für diel Verfolgung des Kaisers. Der Bericht sagt, cs handle sich allerdings nur um einen Vorschlag, der von der! Konferenz noch nicht angenommen sei. Aber wenn bas ge schehen würbe, würde die holländische Regierung auch noch« einige Fragen zu stellen haben Die Verbündeten seien die Änillgacr und wollten gleichzeitig die Richter sein. Wenn dem Kaiser volle Rechtssicherheit zurrkannt werde, warum dann nicht im Maße verhandeln, und überhaupt, warum soll der Kaiser allein verfolgt werben? SrrMcher nutz srchßfche». Do« ivorvot der «nSftsünng »«« -evonKmtttol«. Wie bekannt, tritt am heutigen 1. Mat dte Mtnifterial. Verordnung in Kraft, nach der die LebensmtttelauSlaaen in Schaufenstern usiv. verboten sind. Nach diesem Ber. bot dürfen folgende Waren, da keine Höchst- oder Richtpreise für sie bestehen, nicht ausa «stell« werden: Wein. Spirituosen und der«» Attrappen. Fischkvnserven, getrocknete Südfrüchte. Konbitorwaren, Feingebäck, Keks und Pfefferkuchen. Fettwaren und Fletlchkonserven. einschl. Wild- und Geslügelkonseroen. Obst- konserocn und AuSlandSmarmelade. Schokvlabenwaren, Honig. Fleisch- und Wurstivaren iz. B. Kaninchen- und Ziegenfleisch und -wurtt. Ftschwurst uiw.l. ausgenommen jedoch srischeS Kalb-, Rind- und Pferdefleisch, sowie Wurst aus solchem Fletsch, ferner Hammelfleisch: Wild- und Ge flügel <z. B. Hühner, Kapaune und Rebhühner), aus genommen Hasen-, Reh-, Rot, Damwild. Wildschweine, wilde Kaninchen. Fasanen. Gänse: Käse- und Molkerei- crzcunnisse sz. B. Molken-Etweiß, Brotaufstrich au» Molken- Etwciß, AuSlanbökäse, kondensierte Milch usw.l. mit Aus nahme von Käse. Quark. Ziegen- und Kuhmilch und zur behördlichen Verteilung bestimmte Butter, für die Höchst- odcr Richtpreise festgesetzt sind. Wnrnung «n die §ltriraSbe»K>ädiftten. Der Etnhettsverbaud der Kriegöbeschä- dtgten Deutschland», Ortsgruppe Dresden, warnt nochmals auf» eindringlichste alle Mitglieder und sonstige Kriegöbeschädlgtcn. sowie Hinterbliebene, an einer nächsten Sonntag vormittag geplanten Demonstration tetl- zunehmen. da auf Grund der neuesten Versicherungen des sächsischen Ministeriums für Mtlttärwesen die jüngsten vom Reiche gemachten Zusagen auch im Freistaate Sachsen unverzüglich zur Ausführung gelangen sollen. »ährend de« Drucke« nacht» eingegangene Neueste Drahtmeldungeo: Genf Sitz des «Stter-nnd«». (Lradtmelbungen unsre» Kölner Mitarbeiters.) Ber», 's«. April. Nach einer Mitteilung an den Präsidenten des Genfer StaatSrate» ist nunmehr endgültig entschieden, daß Genf der Sitz des Völkerbundes wirb. In Genf ivurbe gestern früh unter Glockengcläute die Wahl der Stadt zum Litze deS Völkerbundes verkündet und in den Straßen wurde eine Kundgebung des GtaatS- rates verlesen. Bun-e»prästdent Ador ist gestern von Clemenceau empfangen worden. «in Schreiben der -ventzeniührer an« Pari«. Untcrm 22. April hat Barth folgenden Brief in die Lausitz geschickt: „Eben lausen hier Nachrichten ein. daß dt« derzeitige sächsische Regierung den Belagerungszustand dazu benutzt hat. gegen unsere friedlichen wendischen Bestrebungen mit Gewalt vorzugehcn, obgleich unsere Regierung auf den Grundsätzen beruht, di« die deutsche Reichsregierung unter- schriftlich anerkannt hat. Unter anderem hat sie auch Durch suchungen inszeniert wegen des Verkehrs unserer Kanzlei mit unserer Mission in Paris. Sollte es sich be wahrheiten. was dte Nachrichten besagen, baß dte sächsische Negierung beabsichtigt, dte Führer der Bewegung, darunter natürlich auch die Unterzeichneten, zu verhaften, so werden wir dagegen bei jeder uns zugänglichen Stelle vorstellig werben. Wir stellen hiermit öffentlich fest, daß wir nicht ins Ausland geflüchtet sind, sondern hier weilen, um die Interessen unsere» Volkes bei ber Friedenskonferenz wahrzunohmcn. Dieses hohe Tribunal hat erst tn den letz ten Tagen aus unserer Hand weitere Unterlagen entgegen genommen und schon damit die Bcrechtlguna unserer Be wegung dargrtan. Nach Beendigung unserer Mission kehren wir. ungeachtet aller Ereignisse und jeder Lage, in unsere Heimat zurück. Paris, den 22. April 1910. Barth. Vorsitzender. Johannes Bryl. Sekretär. Man darf gespannt sein, welche tatsächlichen Erfolge die wendischen Propagandisten aus Paris hcimbringcn werden. Da nur noch ein kleiner Teil ber wendischen Be völkerung die verstiegenen Pläne ihrer ..Führer" unterstütz:, dürste die Realpolitik der Friedcnsmachcr in Parks ihnen sicherlich eine schwere Enttäuschung bereiten. Dir Herrschnst de» Unabhänziften »u Sechzig. Leipzig, 80. April. Dir „L. N. Nachr." sind tn der Lage, in ihrer Nummer vom 1. Mai die Namen derjenigen Leip ziger Bürger mitzuteilen, dte im Falle neuer Unruhen von den augenblicklichen Machthabern in Leipzig als Geiseln fcstgenommen werden sollen. Wir teilen aus dieser Liste folgende Namen mit: KreiShauptmann v. Burgsöorsf, Amtshauptmann v. Kinck, Geh. Kommerzienrat Riagosch. t. Fa. Karl Krauße, Kommerzienrat Max v. Bleichen, die Geheimräte Professor Dr. Brandenburg und Dr. Goetz, Stadtverordneter Fabrikbesitzer Hugo Graf. Konsul Paul Herfurth, Generaldirektor Ludwig Hupfcld, Hofrat Dr. Viktor Klinkhardt, Vorsitzender de» Dcutsch-'n Buchdrucker- vcrcins, Dr. Raimund Köhler, Direktor des Mcßamtes, Hosrat Dr. Siegfried Weber. Kreisvorsitzender deö Buch druckervereins. Zu der Liste gehören auch der Obcbürger- metstcr Dr. Rothe, mehrere Stadträte, VcriaaSbiiHhänblcr, Fabrikbesitzer, Bankdirektoren, sowie die MehrheirSsozia- Ustcn Hagen, Kressin, Lüttich und Pollender. Kriegshanshalt. Zweite Bsrtctlnng ««, amerikanische» W«t^n«ehl. Nach einer im Anzeigenteil avgedruckten Bekannt- machung wird für das Gebiet der Stabt Dresden aufAu »- weis 28b der Lebensmittelkarte wiederum wahlweise lL Pfund amerikanisches Weizenmehl oder ^ Pfund inländisches, Ssprozentige» Weizenmehl verteilt. Kür da» amerikanische Weizenmehl gilt nochmals der vom LandeslcbenSmittelamt festgesetzte Einheitspreis von 2,22 Mark für das Pfund. Die vom üandeslebcnsmittelamt beabsichtigte Staffelung des Preises für amerikanisches Vei»en«ehl ist noch nicht endgültig adgeschlosien. Der Er- nährungSbeirat beim städtischen Lebensmtttelamt hat des halb ber zweiten Mehlvertellung zum alten Preis» zu- gestimmt, um eine Verzögerung i» der Verteilung zu ver- meiden. . — Das Gesamtministerium hat den vom Ministerium des Innern zur Dienstleistung beim Reich-mtnisterium des Innern nach Berlin beurlaubten Oberregierungsrat Dr. Apelt zum Bvrtragende» Rate im Kultusmtntsterium mit dem Amtsnamcn »Geheimer Regten,ngsrat" vom 1. Mai ab ernannt. Dem Hilfsarbeiter im Kultusministe rium VberregterungSrat Göh ist die erbetene Versetzung in den Ruhestand bewilligt worden. Ernannt wurde de: Resterungsrat Dr. Stempel bei der AintShauptmann schast Dre»den-Nenstadt zum Hilfsarbeiter beim Kultu» intiiistertilm. Der mit der Leitung des HauptzollawtS Zittau bea»ftragte Juristische Htlssnrbeiier bei der General- zvllblrekttoii Finanzrat Weber ist zum Oberzolliiisprktor und Vorstand de» Hauptzollamts Zittau, der Juristische HtlfSarbctter bet ber Generalzolldtrektion Fiuanzrat Dr- tnr. FricSleben zum Oberzvlltnspcktor und Vorstand des Hauptzollamts Chemnitz ernannt worden. Den Bau amtmännern Mühlncr und Dr.-Ing. Wilde beim Hochbauamt, Dr.-Ing, Rüdiger beim Landbauamt Bautzen. Dr.-Ing. Goldhardt beim Landbauamt Meißen und Heise beim Landbauamt I Dresden ist die Amtsbezeichnung Baurat. den Bauräten Wangemann. Rat im Hochbauamt. und Puschmann. Borstand des Landbauamts Chemnitz, die Amtsbezeichnung Finanz- uns Banrat und dem BczirkSarzte Dr. med. Tietz« in Schwarzenberg die Dienstbezcichnung Medizinalrai bei gelegt worden. — S«i« Ml jährige» Militärdienstjubiiänm begeht henie. l. Mai, der Generalleutnant v. H v e n n i n g O ' Carro ! l. Er trat am 1. Mai 180» als Portepccjiinkcr beim Gardc-- Rciter-Regiment ein und nahm als Leutnant mit dein S. Reiter-Regiment am Feldzüge 1800 in Oesterreich und als Oberleutnant und Adjutant der 2. Kavallerie-Brigade Nr. 21 am Feldzug« 1870/71 gegen Frankreich teil. Im Jahre 1871 erfolgte seine Ernennung zum Rittmeister und Eskadron- chcf im 2. Reiter-Regiment und 1888 di« Versetzung als Stabsoffizier in das Garde-Nciter-Rcgiment. Am 1. April 1887 wurde er zum Oberstleutnant und Kommandeur des 1. Husaren-Ncgimcnts Nr. 18 und 1801 zum Generalmajor und Kommandeur der 8, Kavallerie-Brigade Nr. 82 be fördert. und gleichzeitig mit Wahrnehmung der Geschäfte eines Inspekteurs des RemontcwesenS beauftragt- Im Jahre 1890 nahm er seinen Abschied und wurde unter Ver leihung des Charakters als Generalleutnant im Jahre 1900 zum Rcniorite-Inspekteur ernannt. Unter seiner Leitung wurde das gesamte Remontcwcsen Sachsens völlig um gestaltet und vor allem -durch die Einrichtung des sächsischen Rcmontedcpots ganz erheblich ausgebaut. loil schied Ge neralleutnant v. Hornning auch aus diesem Dienstverhält nis aus. wobei ihm in Ancrkcnnuna seiner besonderen Ber- bienste di; Uniform des -Husaren-Regimcnts 18 verliehen wurde. — Fürs Vaterland starben: Stud, mc-d. Erich Fritz Wild, Angehöriger des Tübinger Studenten-BataillvnS, Inhaber beS Eisernen Kreuzes. — Georg Hache nbergcr (am 28. April im Rcs.-Lazarett 1 gestorben). — Todesfall. Am 28. April starb nach kurzer Krankheit Herr Gärtnereibesitzer Max Z j e g c n b a l g. Der Verwal- iungsrat der „Flora", Sachs. Gesellschaft für Boranik und Gartenbau, widmet dem Ent'chlasencn einen ehrenden Nach ruf, zählte ihn doch die Gesellschaft zu ihren hochverdienten Ehrenmitgliedern. Komm', lieber Mai ... Komm', lieber Nlat, und mach« Sin End' -em Winter heut'. Der noch auf Straß' und Dache Jüngst Flocken auageftreut. Komm', lieber Mat, und bringe Des Krieges End« her. Die Iriedensglocke klinge Kar bald vom Fels ;nm Meer. Komm', lieber Mai, und stille Der Völker Haß und Neid, Damit ein hell'ger Wille Dt« müde Welt befreit. Komm', lieber Mat, und ende De« deutschen Volke» Wahn. And gib uns fleiß'ge Hände Ztlr uns re neu« Dahn. Dann «ollen wlr dich preisen, Wt« schwer dte Zeit auch sei. Und Zrsttag soll un« heiße» Der erste Tag tm Mai. ,,L»sin»la«d* Len „Dr,»Ln»r NachrrchteS'" NochLvrrck rmö Vortt«- mir mit -ieser Luellsrnm-sbe gestattet. Klmst Mld Mßenschüft. Mne Kundgebung i« BoikSeUinfonleronzert. Gestern fand tm GrwerdeHau» da» letzte diesjährig« Volks - Sinfonlckonzrrt deS Dresdner Philharmonischen Orchesters statt. Es kam dabei zu einer spontanen Kund gebung für Edwin Lindner und sein Orchester. An laß dazu hatten lautbar gewordeue Gerüchte gegeben, daß der Fortbestand des Orchesters und seiner Konzerte be droht sei. In der Tat hatte Lindner auf Grund hier zu nächst nicht zu erörternder Schwierigkeiten bereit» die Auf lösung des Orchesters in die Wege geleitet. Als er nun gestern ans Pult trat, wurde er mit ganz besonderem Bei fall empfangen Nach -cm zündenden AuSklang der Beet- hovcnschen C-Moll-Sinfonie aber erschien ein Herr auS dem Publikum aus dem Podium und überreichte Lindner eine viel« Hunderte von Unterschriften tragende Adresse dankbarer Konzertbesuchcr. Gr sprach auch mündlich den Dank für das in dieser Spielzeit Gebotene au» und ver band ihn mit de», Wunsche, den glänzenden Trmpera- wentSmnstker Lindner auch weiterhin diesen Konzerten und dem Dresdner Musikleben überhaupt erhalten zu sehen. Abermals setzte stürmischer Beifall des ausver- kauften Saale» ein, der sich noch steigerte, al» rum auch die Orchcstermusiker durch einen Kollegen ihrem Kapell meister einen prächtigen Lorbeerlranz mit der Bitte, auf dem Posten zu bleiben, überreichen ließen. Lindner dankte schließlich tiesgerlihrt dem Publikum und den Musikern für die bewiesene Anhänglichkeit und Anerkennring. Er sprach von den Schwierigkeiten und Widrigkeiten, die in den schlimmen Kricgsjahren zu Überwinden waren, und ge- stand, daß er in der Tat verstimmt schon beschlossen habe, Dresden den Rücken zu kehren. DaS bekundete Vertrauen von Publikum und Orchester ermutige ihn nun aber, doch auszuharren. Erneuter Beifallsjubel folgte diesen Worten. Dann nahm da» Konzert seinen weiteren Verlaus, bi» zum Schluß von begeisterter Zustimmung begleitet. Auch die Solistin des Avcnds. Elisabeth Rethberg. die mit ihrer lieben warmen Stimme die Agathen-Arie und den FrühllagSstimmen-Walzer sang, wurde dankbarst gefeiert. So schied man mit gehobenen Eindrücken von den dies jährigen Bolks-Sinfonlekonzerten. Wir unsererseits haben, unbeschadet sachlicher Kritik, stets dte Bedeutung Linbncrs und seines Orchesters für das DreSbner Musikleben auS tiefster Ueberzeugung warm und energisch vertreten. Einen Weggang Ltnbners würben wir als großen künstlerischen Verlust bedauern. Wir würden un» darum besonders freuen, wenn dte gestrige Kundgebung tm Volks-Sinfonie- konzert ihren Zweck erreicht hätte. Die Sanierung ber Berhältnisse Scö Orchestrrs auf genossenschaftlichem Wege soll übrigens bereits tn Angriff genommen sein. L. 8. 1- Dresdner THeaterspielpla« für he*te. Opern haus: „Salome" (7): Schauspielhaus: .^kabale und Liebe" l^7): Residenz-Theater: „Dte Geisha" (7); Albert-Thcater: „Kuhschnappel" l7): Sentral- Theater: „Die Causa Kaiser" s7). Opernhan». In der gestrigen Aufführung ber „Bauernchre" hatten Helena Forti und Rudolf Schmalnauer wegen Heiserkeit abgesagt. Willkommenen und von dem ausverkauften Haus« mit freudigstem Betfall aufgenommenen Ersatz bot bas Ehepaar Plaschke, Ka in seinen bekannten Glanz- und Gipfelleistungen ber San. tuzza und des Alfio sich wie immer künstlerisch voll und eindruckstief auslebte. f- A»»ft«»»fte»»«g E«il Richter. <L,ndrrau»stelluna „«er. ltncr Humor". Am 1. Mat geöffnet von 11 bis HS Uhr. s Mitwirkung de» Sächsischs» KÜuftlsrrateS tu der knuftpslege Dresden». Der Rat zu Dresden hat in seiner letzten Gesamtsitzung auf eine Eingabe des Sächsischen Künstlerrats hin beschlossen, diesen vor grundsätzlichen Ent- scheidungen tn künstlerischen Fragen gutachtlich zu hören, solange er die Vertretung ber überwiegenden Mehrheit ber Kttnstlerschaft barstellt. 1' Klgvier»«bs«d. Ihren Ruf al» hochschätzbare Beet- Hovev-Sptelerln festigte Hedwig Meyer au» Köln mit Wiedergabe von fünf Sonaten au» verschiedenen Enttvick- lungSperioben de» Meisters (Werke 7, b7. 79, 81», 109). In ausgesprochenem Maße trugen die Nachdichtungen das Ge präge höchster Gediegenheit. Hedwig Meyer versteht, ilir vielseitige» Können restloö in den Dienst des Kunstwerks zu stellen. Was sie spielt, ist echter Beethoven, frei von selbstherrlichen Deutungen. Starkes weiß sie wirksam mit dem Milden zu paaren. Neben rhythmischer Energie fesselt Ihr Nachschaffen durch di« Feinheit tm Schwünge der melo dischen Linie. In der sorgfältigen Durchdringung aller Einzelheiten beweist sich die vorzügliche Pädagogin, von dcr Anregungcn tn Fülle ausstrahlcn. Wie reizvoll vermochte sie das G-Dur-Werkchrn zu gestalten, ohne den großen Zug vermissen zu lasten, der beispielsweise der fesselnd wieder gegebenen Abschieds-Sonate innewoßnt. Der gutbesuchie Abend gefiel bis zum Berklingen der von beseligender Stimmung überhauchten letzten Variation der großen S-Dur-Sonate. Die Zustimmung der zahlreichen Hörer schaft (Logensaal) trug das Merkmal ehrlicher Begeiste rung. ft- ft- f I« üsr K»«ftay8stellu«g Emil Richter baden elf Ber liner Zeichner Sammlungen ausgestellt, die unter dem ge meinsamen Titel „Berliner Humor" zusammengefaßt sind, obwohl nicht alles, was dabei gezeigt wird, unter diese Marke paßt. Immerhin sind darunter Zeugnisse einer heiteren Kunstübuna, Blätter voll Anmut und Laune. Witz und Ulk. Die meisten der vertretenen Künstler genießen den angenehmen Vorzug, als Mitarbeiter viclgelcscnc^ und betrachteter humoristischer Zeitschriften von Hundert tausenden gekannt zu sein, und sie überraschen deshalb nicht durch Neuheit, sondern durch den Retz der Originale, die man hier betrachten kann. Man sieht einmal wieder, wie viel Können, Studium und Fertigkeit in einer Hand »er- einigt sein muß, ehe so ein kleines Witzbtldchen auf dte Lachmuskcln wirken kann. Es sind ausgezeichnete Künstle', des Stifte» hier beieinander. Die zarte Linienkunst, mit der K. Christophe seine Figuren aus Barock und Rokoko, seine Modekarikaturen und Theatertypen zeichnet. Ist vornehmste und sorgfältigste Kleinarbeit, wie sie sonst Stechern und Radierern eigen ist. Der modernsten wetb- Uchen Eleganz widmet sich die seine Pinfelkunst W» >»«» «»chrieüsr» ^ ^ w „r. »»» i. «,i r»t» Mrttr »
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