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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.06.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190615019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919061501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919061501
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-06
- Tag1919-06-15
- Monat1919-06
- Jahr1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.06.1919
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Drahtanschrift. Rach richte« Dresden. Fern>precher»Sammemumm«r: LS DU. Nur lür SlachtgeiprSch«: L0VU. oitrtellidrlich tn Dresden und Vororten de« ,w«tinLltger Zutragung lowie de« ein. ^OkgUZv'tL/LVUl)!. maitg,r Zultellun» durch die Poll «ohne Bestell,e!d> S M M. monatlich l go M. .. Dt, ktnioolttg« A7.mm dritte Zelle 7S Pt. Aut An,,igen unter Steven. ' ANIgltlLU-tZkgllg. Wohnunaemark« etnlpalttge «n- und vertlul« 2S Vorzuaeulvge 0 > Tailt. «uevtlrttg« «uitrvge gegen vorauobeiahlung. — Betegblatt 10 Hochdruck nur mit deutticher Quell»nan,ab« (.Dresdner Nachr.'t -ullllll-, - llnoerlanat, Schrlititvcke werden nicht auib,wahrt. Schristleitung uns HauptgejchSstsstelle: Marienitrafte 38 40 Druck u verarg von Ltevlch L Retchard» in Dresden. Postscheck-Konw 1SSVS Leit»,!«. V» n « « » « » M «. vresdner Seression „6ruppe 1919" »d Lncke sunt - knck« )uli t« van 0d«rl>cht»vl«r> uov »Smtt. Nluman da» >. StochurerU«» der ImIhlMllW kvtil Mln, ktM Anle IS. MG lZraulausslatlungen Linrel-/Vfäbel in ->i-n?r-i,i-z-n Linrel-jVföbe! 1- ^ I Ksmenrer Strske 27. vrUN0 L» V In» Slr»0enb»knlinie S. o 7e>. rr«7. Das Bersteckspiel des Derbandes. Neue Berzögerunsten. sDrahtmelbung unsrer Berliner Schriftlettung.l ^"Berlin, 14. Juni. Die Antwort der Entente aul die deutschen Gegenvorschläge hat sich wieder ver zögert. wozu neuerdings auch beigetragen hat. daß sich Japan entschlossen hat. nicht weiter grollend zur Seite zu stehe«. Es hatte sich hierzu entschlossen, weil cs mit seiner Forderung auf Gleichstellung der gelben Nasse bei seinen Enten tebrüüern auf keine Gegenliebe gestuften war, Rück schlüsse aus dem Entschluß Japans, nun doch an den Frie- deusverhandlungen teitzunchwcn. zu unseren Gunsten oder Ungunst»,! zu ziehen, erscheint zunächst nicht angängig. Vrpn die Mitteilungen des Clemeiiceauschen „Homme ltbee" über den Inhalt der Entente-Antwort richtig sind, so ist diese nach den wiederholten Erklärungen der Regierung für Deutschland nicht annehmbar. Es wird jetzt aus Ver falles berichtet, daß die Kommissionen der Entente an- gtwiesen wurden seien, ihre. Vorschläge bis Montag sest- S»stell,en. Wenn das der Kall ist. wird sich die Ucber- reichung der Antwort noch um einige Tage hinaus- <i.«h«n. In holländischen Blättern ist eine Gcgeu- LLe-r'stellüng -er FriedenSbeüing ungen der Entente mit den Milsonschen Punkten alsJnseratver- sffLn't licht worden. In Ententeblättern ist diese Ber- ölsenHichutza aus die deutsche Negierung zurückgcführt wor- p»u. was iToesscn den Tatsachen nicht entspricht. Sie ist von privater Seite veranlaßt worden. Daß sitz unzweckmäßig spür«, wirb wicht behauptet werden können. Die P ä t i on a l bt r s a m m l u ng in' Äeimar wird Eintreffen der Ententeantwort nicht zusammentreten, »falls ist der Termin -es Zusammentretens noch ganz »nbrfttmutt. > - Antwort nm Montag. Versailles, 14. Juni. Der ..Matin" berichtet, daß die UÜberreichung der Antwort der Alliierten amtlich »Nf Montag nachmittag festgesetzt ist. Es wird keine besondere Zeremonie geben, sondern ein Attache des Ministeriums des Acußtzien wird das Dokument genau wie eine gewöhnliche Note dem Lcgationsrat Freiherr« v.iLersner überreichen. Der Brief, welcher dem Doku ment beigegebe» wird, soll festen Tones sein und bestäti- j gen. daß jede Diskussion geschlossen ist und daß die Deut- ichen nur noch mit ja oder nein antworten können, lieber die Haltung Deutschlands kann man zur Stunde «och nichts vermuten, da sie ausschließlich vom Inhalt und von der Form der Antwort der Alliierten abhängen wird. In amtlichen Kreisen erklärt man, daß die Note der Mi-, iertrn den Eindruck erwecke» wird, daß die Alliierten voll-^ kommen einig seien und ohne Zögern noch Rücksichtnahme Inn Falle einer Weigerung Deutschlands handeln werden." Der Biererrat wird die Frist, welche Deutschland ein- aeränmt werden soll, morgen festsetzen. Sie wird zwischen fünf und acht Tagen schwanken, jedoch besteht die Tendenz, die Frist eher zu kürzen als auszudehnen. Paris, 14. Juni. (Havas.s Diplomatischer Lagebericht. Der Biererrat Mit Sonnino beendete die Prüfung der letzten Berichte'über die deutschen Gegenvorschläge. Eine Frist zur Annahme oder zur Verwerfung ist noch nicht festgelegt. Die Kommission-zur Feststellung der Note hat den Text der Note, die sehr lang werden wird, be endet. Graf Brockborff-Rautzau ersuchte um Be reitstellung eines SonberzugeS 18 Stunden nach Ueberrcichung der Antwort. Der Sonderzug wird direkt nach Köln gehen. » ' Fach im Hauptquartier. Luxemburg, 14. Juni. IHaoas. Reuter.) Fach traf Hier «m v Uhr morgens ei« und begab sich nach dem alliierten Großen Hauptquartier. Hochverräterische Pazifisten. lDrahtmcldung unsrer Berliner Schriftleitung.! Berlin. 14. Juni. - In der gestrigen Versammlung des Paztfistcnkongresses haben Prof. Nikolai uns Hellmuth v. Ger lach Reden gehalten, in denen sie bi- ganze Schuld am Weltkriege Deutschland zuschieben. D,e „Freiheit" hat darüber einen Bericht gebracht, der in seiner Aufmachung geradezu hochverräterisch gehalten war. Welche Wirkung damit im Auslände und namentlich auch bei unseren Feinden erzielt wird, ist klar. Es ist eine geradezu niederschmetternde Tatsache, daß es Deutsche sind, die das Ausland-systematisch in einer Deutschland schäd lichen Weise beeinflussen und willig die Geschäfte unserer Feinde besorgen. Es ist-bekannt, bas, hier weilende Iran- zosen. in hiesigen Zettungsredaktionen Propaganda im Sinne der von Nikolai und Gcrlach vertretenen Auf fassungen zu machen bemüht sind. Daneben bemühen sich amerikanische Konsortien, deutsche Zeitun gen -zu e r werben und neue zu begründen.-- Zwei deutsche Zeilungen sollen bereits von ihnen aufgekauft sein. Angesichts der Ausmachung der „Freiheit" über die gestrige Pazifistenvcrsammlung dürste dem Vorstande des Pazifisten, kongresses nahegelegt werden, einen authentischen Bericht über den Verlauf dieser Sitzung zu veröffentlichen, da ein Ende des Berliner Zeitungsstreiks vorläufig noch nicht ab- zusebey ist. ! Laß in diese« ganzen Treiben System liegt, und zwar »in von den Feinden wenn nicht geschaffenes, so doch «nterftützteS und weiblich benutztes System, ge« auch dar bst» hervor, daß Herr P. Ger lach immer und immer wie der als Kronzeuge für die Politik Clsmen- ceaus im „Homme libre" aufmarschicrt. Jetzt gibt das Blatt des französischen Ministerpräsidenten den Artikel aus der Gerlachschen „Welt am Montag" vom 7. Juni wieder, tu dem ödvon die Rebe ist. Laß Deutschland in einen Blur- ransch verfallen ist. daß man sich von neuem in den ersten Augusttagen von 1914 wähne, daß überall patriotische Lieder gesungen werden usw. Der „Homme libre" leitet dieses für ihn gefundene Fressen mit den Worten ein: Herr von Gerlach stellt das Schreckensrcaimcnt der Polizei und des Militarismus, das von neuem heute in Deutschland trium phiert. an den Pranger. -le Frage der mündlichen Verhandlungen. lLiguer Draütberlckrt der „DreSbn. Nachricht««".) Genf, 14. Juni. Rach Pariser Informationen besteht augenblicklich seitens der Alliierte« di« Absicht, mit de« Vorsitzende» der dentscheu Friedensdelegatio» in eine offizielle Besprechung über die Antwort der Alliierte« ei«z«1rete». ehe die definitive Antwort -er deutsche« Regie. r»«g überreicht werde« soll. Dieser Vorschlag stamme ans Kreise« der amerikanisch«» Delegation, die ans diese «eise eine» plötzliche« Abbruch der Berhandlnnge» »erhiuberu wolle. Graf vr»ckdorss«Rantza» soll da, dürch Gelegenheit erhalte«, die Ansichten DentschlandS «och tzlnmal anseinanderznsetze». Dieser Plan hat auch die Zn» ßdpmung Lloyd George« gefunden. «ngenbltcklich sei ««» bdmitht, den Widerstand der französischen Delegation z» breche«, di« sich hartnäckig »el-ert. mit de» Dentsche« über die Yried-nSde-ingnnge« ,« verhaudel». Zürich. 14. Juni. Di« „Neuen Zür. Rachr." melden and H-artb: Mit .dem Druck der Rot« an Deutschland war Freitag früh noch nicht begonnen. Ob die Uebor- retchnng. Sonnabend,-Sonntag oder Montag erfolgen wird, ist «och ganz unbekannt. Wmemeau» Ml«-PoIItiI im Mn. lBon un ferm Versailler Sonberbertchter statter.) Versailles, 14. Juni. Von Japan war in den letzten Wochen recht wenig die Rede gewesen. Nur selten fand man Makino mit Lloyd George, Orlando, Clümenccau und Wilson zusammen. Tie einzige Tat der japanischen Regie rung in den letzten vier Wochen war die Anerkennung dcS Admirals Koltschal. Auf diese japanische Initiative hin trat dann der Bicrerrat mit Ko lisch ak in Verbindung. Die vor einigen Tagen cingeloufcne Antwort Koltschakö bor aber nicht die genügenden Garantien, und die Pariser Blätter ließen den Admiral, den sie vorher begeistert aus das Schild gtzhoben hatten, ebenso rühmlos wieder fallen. Heute nun wird die Weit mit der Tatsache überrascht, daß der Biererrat oder vielmehr der Fünserrat den Admiral Koltschak in einem huldvollen Telegramm anerkennt und ihm jedwede Unterstützung verspricht.. Diese Anerkennung Koltschaks ist zweifellos auf Japan zurückzuftthren, auf Japan, das wochenlang schwieg, um in letzter Minute eine Sprache zu reden, die Frankreich wie ein Grabgcsang in den Ohren tönt. Mit dieser Anerkennung KoltschakS spielt die französische Regierung mehr als alle anderen ein VL banque-Spitzl. denn gerade ihre O r i e n t v o l i t i k ist es sa, die ihr den Vorwurf der Unfähigkeit nicht nur von den Sozialisten, sondern sogar von ihren eigenen Freunden zugezogcn hat. Mit dieser nunmehr amtlich ver kündete» Intervention in Rußland schlägt die franzSsiiche Regierung jedenfalls dem Faß den Boden aus: denn selbst, wenn sie keine Truppen hinschickcn würde, sondern sich auf die Unterstützung Aoltschakssmit Waffen und Lebens mitteln beschränkte, würden weite Kreise des französischen Volkes darin einen verzweifelten Kampf gegen die russische Revolution erblicken, und die heute größtenteils noch wirt schaftlichen Streiks könnten plötzlich in politische Um schlagen Die Tage der Clsmenceauschen Ne gierung sind gezählt. Nur eine feige Unter zeichnung eines für uns unannehmbaren Friedens würde seine Stellung wieder stärken. Sonst fällt er und mit ihm bas System, das uns Vernichtung geschworen hat. Die Verblendung der Alliierten. Amsterdam, 14. Juni. Dem Pressebureau Radio zu folge schreibt „New Nork Sun" in einem Artikel: Die Alli ierten glaubten zuversichtlich sl). baß die Nicht- unterzetchnung des Friedensvertrages zu einer Revolution in Deutschland führen und eine neue Regierung unter Erzberger ans Ruder bringen werde, die den Vertrag wahrscheinlich unterzeichnen würde. Man hoff«, daß die Revolution innerhalb fünf Tagen ausbrschen und die Unterzeichnung des FriedanS- vertrageS kurz danach erfolgen könne. In dem Artikel wird zugegeben, daß die Alliierten wegen der politischen Lage und au» Furcht vor einem allgemeinen Streik keine Luft dazu haben, militärische Maßnahmen gegen Deutsch land zu ergtetfen. Da- ist Politik der Raserei. Würde die Hoffnung der Alliierten auf eine Revolution tn Deutschland erfüllt, jo wäre das Untergang für sie selber» Ler Befteiungskamvs im Mn. Nahezu die gesamte Hallcrsche Armee hat nun Deutsch land passiert, 70 OM Mann, annähernd soll Geschütze und ISO Tanks. Die Geschütze reichen aber für die beabsichtigten Zwecke nicht aus, deshalb ersucht Paderewski die rumä nische Regierung um Ueberlassung einer Anzahl vollzähli ger russischer Batterien. Zehntausend Gasmasken sind durch Funkspruch von Warschau aus in Paris bestellt wor den. Ist alles da, sind insbesondere noch die letzten Reste der Hallerschen Armee durch Deutschland befördert, dann kann der Krieg losgehen. Am 4. Juni hat das Ober kommando des Verbandes gebeten, die Haller-Transporte iveiter fortsetzen zu dürfend Die deutsche Waffenstillstands- kommission konnte wieder einmal nicht umhin, auf die schweren Bedenken, die einer Fortdauer dieser Transporte entgcgenstündcn, hinzuwciscn, nahm aber trotzdem auch Liese Gelegenheit wahr, dem Verband einen Beweis für das Wohlverhalten und die Arglosigkeit der neuen deut schen Regierung zu liefern, indem sie der Fortsetzung dieser Truppcnverschiebungen bis zum 1. Juli zustimmte. Be dingung war, daß Haller nicht gegen Deutschland kämpf?« sollte. -Noch bevor aber eine Antwort des Verbände» ans ' diese deutsche Note eingegangen war^L-gbLN di« Polen »v erkennen, daß ihnen der Kampf gegen den Bolschewismus «eit weniger wichtig ist, als die Offensiv« gegen Deutsch sland. Der General Dombrowski erklärt in einem Tages befehl. Laß die Hallerschen Truppen der polnischen Armee zugetcilt würden und Polen sich im Kriegszustand mit Deutschland befinde. Zugleich gibt er Anweisungen für "den Aufmarsch dieser Verbände an der deutsch-polnischvu "Front. Erzberger bittet um „Aufklärung und Abstellung", die Polen-aber treffen die letzten Vorbereitungen zur Offensive. j Es dürfte noch nicht oft bagewesen sein in der Ge schichte. daß von zwei kriegführenden Staaten der eine dem anderen seine Eisenbahnen zur Beförderung eines großen "Heeres, zur Vollendung eines strategischen Aufmarsches zur Verfügung stellt. Auch dieses weltgeschichtliche Kurio sum haben wir der Revolution zu verdanken, deren Er rungenschaften eben jetzt in Weimar so hoch gepriesen wer den. Bon Polen ist dort nicht die Rede. Man kritisiert die bösen „Noskegarden". verlangt ihre Demokratisierung, man erregt sich über das Gespenst der Gegenrevolution und ! fordert rücksichtsloses Einschreiten gegen die „monarchisti- ! scheu Umtriebe" — die edlen Polen an der westpreußischen, poienschen und schlesischen Grenze läßt man freundwillig ge währen. Sie sprengen in Oberschlcsicn Eisenbahnbrücken, behalten in Lissa die Transportzüge in ihrer Hand, sic > schießen jeden Tag über die Demarkationslinie, schicken ihre lS-endlinge in die deutschen Gebiete, kurz, benehmen sich ganz so. wie man eS von ihnen erwarten mußte.. Jeder weiß. Laß es an unserer Ostgrenzc jeden Tag losgehen kann, daß in Wcstpreußen, Posen und Oberschlcsicn Millio nen von Volksgenossen von heute auf morgen in einen Kampf auf Leben und Tod verwickelt werden können. Den sozialdemokratischen Parteitag in Weimar, der augenblick lich die Stelle des „einzigen und obersten Souveräns" in Deutschland, der Nationalversammlung, vertritt, gehen alle diese Dinge gar nichts oder doch nur insofern etwas g». als er nicht darauf verzichten wollte, dem alten Bernstein ein Podium für die Verteidigung der „sehr gerechten polni schen Ansprüche" zu schaffen. Aus alten Karten hat Bern stein entnommen, daß die Demarkationslinie mit der Sprachgrenze zusammensalle, Paderewski also im Rechte sei. Dabei dürfte es auch dem Obergenossen nicht unbekannt geblieben sein, in welch bestialischer Weise die polnischen Soldaten in Ostgalizien Kultur verbreiten. Hier wird nicht etwa gegen den Bolschewismus gekämpft, nein, ein wilder Ausrottungskampf gegen Ukrainer und Juden hat eingesetzt. Standgericht« arbeiten. MaffenvcrhastNngen und Massenhinrichtungen sind an der Tagesordnung. So weit ist es schon gekommen, daß man selbst in Paris stutzig wird über den Bundesgenossen, daß man dort von einer Revi sion der Polenpolitik spricht und - der amerikanische Kom missar mit Sperrung der LebenSmiitelzufuhren droht. In Deutschland tritt eine Leuchte der grüßten Regierungs partei für die gehässigsten Feinde unseres Volkes ein und findet Gefallen daran, in hcrostratischem Eifer ihr so genanntes Recht zu verteidigen. Dabei ist trotz aller französischen Unzufriedenheit mit dem Schützling gar nicht daran zu denken, daß man ihm von Paris aus ernstliche Hindernisse in den Weg legt, denn Polen ist heute ein unentbehrlicher Bestandteil Ler französischen Politik. Der ganze Frieden-Vertrag ist aufgcbaut auf rein strategischen Erwägungen, die wahn- sinnigen Bedingungen können nur verwirklicht werben, wenn Deutschland von allen Seiten von Feinden umgebe» ist und umgeben bleibt, wenn eS überhaupt nicht mehr die Möglichkeit hat. ein Glied zu rühren und hilflos den Geiern sich auSgeliefert sieht. Fällt die Stütze FochS und ElsmenceauS im Osten, dann fällt damit mehr oder welliger
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