Suche löschen...
01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 01.07.1921
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19210701010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1921070101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1921070101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1921
- Monat1921-07
- Tag1921-07-01
- Monat1921-07
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Neue BeMeuern im- Reichsnotopser. S0- bis SSproz. Leranziehung -es Besitzes. «ktgncr Drahtbrricht der„Tresbn. 3! a ch r t ch t « n".t Berlin, lig. J«,i. Di« llestrige Sitzung des Reichs« k« tt» «ttö hat sich eiugeHenb mit de« neue« vefitzstenern befaßt und «ach Informationen aus »arla«e«tarifcher Quelle sich fitr eine SV» dis »Sprezentig« Heran» »ieduua d«S Belizes im Rahme« der Stenergesetze e»lschi«de«. Di« Beratungen werden noch fortgesetzt, aber vermut» lich so rechtzeitig abgeschlossen werden, daß der Reichs kanzler dem Reichstage, bevor er in die Sommerferirn geht, Mitteilungen darüber machen kann, wie sich die Reichs- regierung in großen Zügen die Lteuerresvrm denkt. Ein nochmaliges Reichsnotopser. sStgner Trahtbertcht der „Drevbn. St a ch r t ch t e n Mtinche«, Sll. Juni. Die Fiuanzminister der Eivzelftaaten treten kommende Woche i« Berlin zusam» men. Di« «erden zu der nochmaligen Erhebung deS ReichSnotopferö Stellung nehmen. Die -eulsch-srairzösischen Derhan-luugen. lEtgnrr Drabtbericht der „Dre-dn. Nachrichten".! Paris, 30. Juni. Dem „Excesivr" zufolge haben die gestrigen Besprechungen zwischen den französischen und dent schen Sachverständigen zu einer vollständigen Regelung in der Frage der Exekution geführt. Mau einigte sich auf eine Pauschalsumme, die Deutschland für die nicht wieder- gesundenen Kunstwerke entrichten soll. Fm Lause des Nach mittags legten Dr. Bergmann und Direktor Gugggnheimer ihren Standpunkt bezüglich der Naturalleistungen dar. Dem Schlich der Beratungen wohnte auch Laucheur bei. Heute werden die Beratungen fortgesetzt ES wird ein ExakutionSplan zur Erörterung kommen, der dann von den deikickcn Sachverständigen dem Wiederaufbauminister Dr. Ramena» übermittelt werden soll. Es ist möglich, daß Direktor Gnggenhctmer seinen Pariser Aufenthalt um einen Dag verlängern wird. Man spricht sogar davon, daß Dr. Rathen an nach Paris kommen soll, nm mit Loncheur zu konferieren. Berlin, 30. Juni. Die in Paris am Dienstag be gonnenen Besprechungen zwischen Staatssekretär Berg- mann und den französischen Sachverständigen über die Wiederausbatt frage werden etwa 14 Tage dauern. Die Entsendung weiterer deutscher Vertreter nach Paris ist für die nächsten Tage vorgesehen. In amtlichen deutschen Kreisen rechnet man diesmal mit einem günstigen NnS- gang der Pariser Verhandlungen. Aushebung -er Sanktionen? Berlin. 30. Juni. Der „Voss. Ztg." wird ans London gemeldet, daß für eine Aushebung der Sanktionen einzig und allein der Oberste Rat zuständig sei. Vor dem Zusammentritt des Obersten Rates könne daher mit einer Aushebung der Sanktionen nicht gerechnet werden: eS sei aber anzunehmen. daß sich die Mehrheit des Obersten Rates für die Aufhebung der Sanktionen anSsprechen werde, zumal Italien sich für die Anshcbung erklärt habe, so daß voraussichtlich eine starke Mehrheit zugunsten der Aufhebung vorhanden sein wird. Dann käme noch in Be tracht. daß am 4. Juli, dem amerikanischen National sei er. tag, der Friede mit Denttchland endgültig geschlossen sein wird. Infolgedessen werde der amerikanische Vertreter dem Obersten Rat nicht mehr, wie bisher, bloß als Zuschauer, sondern als vollberechtigter Teilnehmer beiwohnen. Man erwartet, daß der amerikanische Vertreter sich zugunsten dar Aufhebung der Sanktionen aussprechen werde. Berlin, 30. Juni. Man ist in Hiesigen Kreisen über zeugt. daß die Sanktionen zur Aufhebung ge- langen werde», wenn eine Verständigung über die Reparation erzielt ist. Briand hat übrigens nicht, wie cS nach einem Bericht der Agence Havas erscheinen könnte, im französischen Kammerausschuß geäußert, die Sanktionen würden ansrechterhalten. um das Kabinett Wirth zu stürzen. Frankreich» Flammerausschutz gegen die Aufhebung. Paris, 30. Juni. Im K ammerausschuß für aus wärtige Angelegenheiten wurden die eingcbrachien Reso lutionen angenommen. Die erste betrisst die Sanktio nen. In ihr wird erklärt, man nehme Kenntnis von den Erklärungen -er Regierung und rechne darauf, daß keine der militärischen oder wirtschaftlichen Sank tionen, die in den Monaten März und April gegenüber Deutschland ergriffen wurden, aufgehoben werden würden vor der lückenlosen Erfüllung der Verpflichtungen, derentwegen sic erlassen wurde». Die zweite Resolution beschäftigt sich mit Oberschlesien. Sie lenkt die Auf merksamkeit der Regierung aus die Notwendigkeit hin, i» kürzester Friß die vbcrschlesische Frage gemäß den Be tiimmungcn des FriedenSvertragcs von Versailles z» lüieu, die Teilung dieser Provinz nach dem Ergebnis der Volksabstimmung vorznnehmcn, und anch Rücksicht zu nehmen aus die geographische und di« wirticl-aftliche Lage der Ortschaften. Die -ritte Resolution belaßt sich mit der Ortentfragc. In ihr wird erklärt, daß Frankreich der griechischen Regierung unter keinen Umstände» direkte oder indirekte finanzielle oder militärische Hilfe leisten könne. Eine Protestnote gegen die neue Sohlenforderung. (Eigner Drahtbrricht der „Drrsdn. N a ch r i ch t e n".s Gens, 30. Juni, wegen die von der Entente für Juli festgesetzte deutsche Kohlcnlteferung von 3 400 000 Tonnen ist von der deutschen Regierung eine Protestnote an die alliierten Kabinette gesandt worden. Deutschland erklärt sich anßerstande, so lange -er Ausfall der oberichlcsischen Kohlenförderung andanert, die geforderte Kohlcnltefernng zuL" Der „Rückzug" -er polnischen Insurgenten. «kigner Trahtbertcht der „D r « « d n. Rach richte n".s Ratibor, 30. Juni. Wie der polnische Rückzug, der am 26. Jnnt eingesetzt habe» soll, tu Wirklichkeit ausiiehl, be weisen folgende Ereignisse der letzten Tage: Am 29. Juni kam der deutsche Rückzug ins Stocken, weil die Polen die Bertragsbestimmnngcn nicht eingehaltcn hatte». Benthen wurde am 29. Juni von den Insurgenten an gegriffen, wobei die Angriffe von Maschinciigewciirfeuer unterstützt wurden. Die Schießerei dauerte bis in die Morgenstunden. Die Insurgenten drangen bis in die Mitte der Stadt vor, wo sie zahlreiche Geschäfte plünderten. Die Zahl der Toten und Verwundeten konnte bisher nicht sest- gcstellt werden. Bei dem Angriff verhielten sich die Fran zosen passiv. Am 29. Juni wirrdc der deutsche Selbst schutz südlich von Ralibor von den Insurgenten heftig be schossen, wobei er drei Sklnvcrvermundcte hatte. Berlin. 30. Juni. Es ist richtig, daß sich die Formatio nen -er Insurgenten auf der vorgeschricbcuen Linie, wenn auch hier und da mit Verspätungen, zurückgezogen haben. Ganz glatt hat sich aber der Rückzug nicht vollzogen. Die Polen haben geraubt, deutsches Gut mit sich genommen und auch deutsche Bewohner mit verschleppt. Außer dem ist die Räumung keine restlose. Es sind Insurgenten und auch Haller-Soldaten in voller Uniform zurückgeblieben. Auch befindet sich teilweise der Eisenbahn- und Ltraßen- bahnverkchr in den geräumten Gebieten »och in polnischen Händen. Ferner finden auf Korsanths Anweisung große P r ote stv e r sa m m l u n ge n statt, die sich dagegen wenden, daß die von den Insurgenten eingesetzten Behörden entfernt werden. Unterm 2ä. Juni ist ein Erlas; Leronds erschienen, wonach in jeder «Gemeinde eine Gemeinde wache zu bilden ist. Diese soll absolute Un parteilichkeit üben. Tie Bedingungen für die Ausnahme sind »och nicht bekannt. ES wird jedoch befürchtet, daß polnische Insurgenten in größerer Zahl ausgenommen werden. korsanty» »Scherz". sLigner Trahtbertcht der „D r e s d n. Nachricht« n".j London. 30. Juni. Der Oppelner Berichterstatter der „Datln Mail" hatte eine Unterredung mit General Hennecker. Dieser erklärte ihm, daß er mit den Ergeb nissen des ersten Räiunungstages durchaus zufrieden sei. Er hoffe, daß die ober schlesischen Unruhen zu Ende seien. Korfantn trage dazu bei. daß der Scherz t?1 sein Ende finde. Bon General Hocser habe Hcnnecker die Ucker zengnng, daß er den Räumiingspian aus das genaueste durch führen lassen werde. Uebersie-lung -er türkischen Regierung nach Drnssa? sEtgnrr Drahtbericht der „Dre»dn. Nachricht- n".l Gens. 30. Juni. Der „Maiin" meldet aus Konktanti- nopel: Tie Regierung trifft Vorbereitungen zur Vcr legung der Hgupißadt nach Brussa. Das Parlament ist vertagt. Der griechische Gesandte hat Konstaniinopel ver lassen. London, 30. Juni. Im englischen Unterhaus teilte der Unterstaatslekrctär des Auswärtigen mit, daß Jsmid von den griechiscinn Truppen geräumt sei nnd in dieser Gegend große Panik herrsche. Die Stadt JSmid stehe in Flammen. Paris, 30. Juiti. Wie Havas aus Ko»s»aniinopcl be richtet, ist eine bulgarische Mission in Incboti an- gekommen, um sich nach Angora zu begeben. Sic wird begleitet von Gglib-Ben, dem ehemaligen Minister des Innern der provisorischen Regierung von Thrazien. Nach einer weiteren Havas - Meldung aus Konstanlinopel be stätigen sich die Nachrichten aus Kleinasien, das; die Türken die Offensive ergriffen haben. Auf der Front von Is- mid und Brussa hätten sie einige Siege davongetragen. Im Abschnitt von Uschak ist die dritte griechische Division von den Türken vollkommen geschlagen und von der türkischen Kavallerie verfolgt worden. «W. T. B.i Verhaftung bolschewistischer Agenten in Konstantinopel >E inner Trahtbertcht der „DreSdn. Nachrichten", Paris» 30. Juni. Der Konftantinopeler Berichterstatter der „Chicago Tribüne" meldet, daß 6 0 b o l sch e w i st i i ch c Agenten» die von einer außerordentlichen Kommission von Moskau nach Konstaiitinopel entsandt waren, von briti schen und französischen Offizieren verhaftet wurden. Die englischen Offiziere stützten sich darauf, daß diese Agitatoren den englisch-russischen Vertrag gebrochen haben, der jede Propaganda aus englischem Gebiete verbietet. Es ist er wiesen. daß diese Agenten große Summen für Waisen in Konstantinopel ansgeben, damit mit dem Vvrrücken der Kemalisten gegen JSmid in Konstantinopel die Revolution anSbreche. - Die Aushebung -es -eulsch-amerikanischen Kriegszujtan-es. Laudon, 30. Juni. Wie aus Washington berichtet wird, ist man dort der Zuversicht, daß Präsident Harding die Resolution, durch die der F r i e d e n s z u st a » d mit Deutschland hergeitellt wird, am Wochenende unter zeichnen wird. — Einer anderen Meldung aus Washing ton zufolge erwarten die Führer des Repräsentantenhauses und des Senats eine sofv tige Ratifizierung des Friedens mit Deutschland nnd eine sofortige Unterzeichnung durch Harding. iW. T. B.s Die „Wettabrüslung". Washington, 29. Juni. IRcuter.s Präsident Harding hat an den republikanischen Führer des Rcprä'sentantcn- hanses, Mondeil, ein Schreiben gerichtet, in dem er erklärt, es sei kehr wünschenswert, vom Kongreß eine günstige Meinungsänßerinlg über die W e l t a b r tt st u n g zu er halten. Eine solche Meinungsäußerung sollte in den all- " ----- —WhWbdM keio» Der Krlegsprozetz Skenger-Crusius. Leipzig, 30. Juni. Nach dem Aufrufen der für beut« geladenen Zeugen teilt der Präsident mir, daß der sran zösischc Zeuge Tr. Wengcr aus Dörnach i. E. nicht er schienen sei. Er bedauere dies, da gerade der Anssage dieses Zeugen besonderes Gewicht beigelegt werde. In der fortgesetzten Zeugenvernehmung gibt der französische Zeuge. Tagelöhner Joses Dietsa, aus Tagsdorf i. E.. der der 11. Kompagnie des Infanterie Regiments Nr. 112 angehürte, an, er habe am 21. August von dem fraglichen Befehl nichts gehört, wisse auch nichts davon, daß Gefangene getötet morsen seien. Am 20. August dagegen habe er gehört, wie General S t e n g c r den Befehl gegeben habe, keine Gefangenen zn m a ch e n , daß der General auch gesagt hätte. V e r w u n - dete seien zu erschießen. Wie dann der angebliche Befehl durch die Schützenlinie der Kompagnie hindurch gegeben wurde, habe er nicht gehört. Er will auch nichts davon gesehen haben, daß die Franzosen von den Bäumen schossen Ob Stetiger seine Wone a» die hernmstebeilden Soldaten oder a» den damalige» Oberstleutnant Nciioauer gerichtet hat. wisse er nicht. — General Neubauer best reitet erneut, de» Befehl gehört und wcilergegebeu zn haben. Obcrregicrungsba-imkistcr Klcinhaus aus Mülheim im Elsaß, der water verwundet und sabnen'lüchi'.g wurde, schildert die Ereignisse v"w 20. vis A>. August in der be kannten Weise. Am letzten Tage sei an? dem Marsche der Befehl gegeben worden. Gewogene seinen nicht gemach! werden. Sie seien, ob verwundet oder »nverivundci, zn er schießen. Er, der Zeuge, Hobe sich geweigert, einen solchen Beschs ausziisiihren, da er gegen die MeittchUchlei, verstoße Der Zeuge schildert daun weiter, daß ein Sergegvt drei Franzosen gcfangeiigenommen batte »nd non General Stetiger mit den Worten angeredet worden sei: Hatten Sie keine Kenntnis vor; meinem Befehl'? Warum haben Sie ihn nicht ansgcführi'? Ter Sergeant habe dann den Rück marsch mit den drei Gefangenen auf Anordnung des tstcne rals fortgesetzt Stetiger have gesagt: Was roll ich mit den Kerls machen? Bon meinen Leuten kann ich sic doch nicht erschießen lassen. Einige Zeit später habe Stenge; einen Oisizier ans einem Fabrraa zurückgeschickt und bald daraus habe der Zeuge mehrere Schüsse und Salven gehört Er und seine Kameraden hätten sirn getagt: Jetzt sind wobt die Gefangenen erschossen worden? GeneraI Srcngcr protestiert sehr energisch gegen die Richtigkeit dieser Aussagen, die er als voll- k o m m c ir u n w a h r bezeichnet. Es wird dann sesigestelll, daß der Zeuge Klein Haus wegen Fahnenflucht >" c<>w-.»naeie.m ver urteilt worden ist. Ter Präsident weist daraus hin. daß in allen Länder» Ueberlänser, die ihrcn Eid gebrochen haben, nicht als besonders g I a u b iv ü r d i g an gesehen werden. — Gencral Neubauer erklärt die Aussage des Zrugcn Kleinhaus für eine L ü g e. — Eiscnbahnarbciter Joseph Richert aus Mültmi'scn im Elsaß ist am 26. Anguss in französische Gesangemchatt geraten. Am Mittag dieses Tages habe cs plötzlich geheißen, Gefangene dürsten nicht gemacht, Verwundete müßten erschossen werden. 12 bis 1ä Gefangene sind alsbald erschossen worden. Ob sic ver wiindct waren, weiß er nicht. Der Besch! zur Erschießung, die gegen 2 Uhr nachmittags vorgenonnnen worden sei, sei von einem Unteroffizier einer andrren Kompagnie ge lommrn. Rätreres kan» er über die Erschießung nicht sagen. Er babc sich abgewendet, da er es nicht habe mit anjchen können. Maurer Engen Obcttdcrs aus Hertingen «Kreis Ali tirchi. der im November >'>18 aus dem deutschen Heere aus- geschieden ist. bekundet, daß der fragliche Befehl am Nach mittag des 26. August gelegentlich des Waldgcscchtes vom Unteroffizier weitergegeben worden sei. Er will gehört habe», daß Stcnger den Befehl des Erschießens gegeben habe. Ein Sergeant habe drei Gesänge ne gebracht, und der General habe gesagt: ..Die werden sofort erschossen". Die drei Franzosen, die flekientlich um ihr Leben gebeten hätten, seien dann in einem Hause von drei Soldaten er schossen morden. Ter Zeuge behauptet, die von Stcnger zunächst mit dein Erschießen beauftragten drei Soldaten hätten sich geweigert, den Besohl auszusühren. Dann seien andere Soldaten dazu besohlen worden. — Der Präsiden, bemerkt, es sei doch kaum anzunetimen, daß ein Soldat dem Oberstkommandierenden deu Gehorsam verweigere. Eiscnbahnbcamier Schmer der ans Liraßbnrg i. E. war Befehlsgänger der Kompagnie des Hauplmanns Ernsius. Er gibt an, Major Müller habe gesagt, es sei Brigade bcfchl, sämtliche Gefangene zu erschießen, weil die Fran zosc» heimtückisch von hinten geschossen und weil wir leine Leute zum Transport der Gefangenen hätten. Ter Befehl sei dann den Leuten von Major Müller und Hauptmanu Ernsius eingeschärft worden. Er, der Zeuge, habe sich passiv verhalten. Es seien etwa zwanzig B e r w u n d e t c erschossen worden. Der Zeuge behauptet sodann, Hauptmann Ernsius habe am 2>. August beim Bvrgchen ein oder zwei am Boden liegende Verwundete mit dem Revolver erschossen. — Der Angeklagte Ernsius er klärt. daß er in seinem Leven noch keinen Menschen er schossen Imbe. — Der Zeuge bleibt jedoch bei seiner Aus sage. — General Stetiger betont, daß der Zeuge keine Belege für seine B> lianrüungeii brigebracht habe, wie dies früher in einem Telegramm des Eiffelturms angekündigi worden sei. <Bei Redaktionsschluss dauert die Verhandlung noch fort.» » Fortführung der Prozesse während der Gerichlsferien. iS'. gnrrDrahlbcrlcht der „Drevdn. Nachrtchte «*.j Rotterdam, 30. Juni. Die „Times" meldet aus Paris. In einer 'Note der alliierten Kabinette wird Deutschland daraus hingewiescn, daß die Ablirteilnngen in Leipzig auch während der Gerichtsserien sortznsetze» und bis spätestens Ende August abzuschließen sind. Ansavg September werden die Alliierten ihre Stellungnahme zn den Heutschen Kriegsschittdiaeuprozeijen. präzisieren.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite