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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.10.1921
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19211001028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1921100102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1921100102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1921
- Monat1921-10
- Tag1921-10-01
- Monat1921-10
- Jahr1921
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.10.1921
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«.Jahrgang. AL 4«. Ssnnahen-, 1. Oktober 1SL1. Gegründet 1SSV «wdftuitchstvi «»chrtch«»» Lr«»«». > Sa»un»i»um^ SS L.1, Via M, Nachl^tvrüch«: S0011. c<zal,tztz- >» Tr»,den und «»rorlen »« >L,l>» zi»»im«I>uee zuttazun». durch dt« <voj> " tzstctlUl)! de, tiitzllch »w«»maNg«m Berland monuMch 7,12 AI-, itertellLdrltch AI. „ ,, D„ I lpallioe N7 mm drei!« 2»U» ez» M. Au> ^omlUenanjelgcn, Anzeigen u»>ee Slsllo»- u. Wodnunssmarkl. I IpaNlgc 71». u. Derddul, 25"/» g>-rzugsp><ft>» I»ut 7^ > ,an>. Auswsrlig, Aullrdftc g»»,l, Avrvurd^adlu»«. älnzelnummrr <0 PI. Schrift!« llm>, und ^nupig«IchLft»I>,ll,i IN»rt»«Nr,d» SS/-tS. Druch u. Deria>l von LIrptch. A»!ch,r»I in Dr»»d»». Pviftchrch.Aonlv 100S Dr-»»»». Aochdruck nur mN deutticher vuellenannad» '.Dresdner N->chr,-> -cilüm». - Ilnoerlon-,«« SchrlNNftch» werde, nlrd! onidemsdri. llonlülorsi^kafs Wiek Ltrvklensr Ltrsk« 3 lri«ii>.A»!iliWtI>L!>M l'ügliek: Ontsi-kialtungsmusik »«er»>l>it>», »edtetl — kl» iinil kii^^rtnft, — »I«r, lktatn. l-lftür lkr »Slisl. lilSrer. rildsi'iis Lgrlsci!!!, It»li- «Lrcliü.IMii ü.M>ö M. knrtrssr Ufolct. Vottsekslck r^. SI«SS - »»,«»», s»-»a« <» - pst. IMZ »«ch«u> »o, doch-, Iftud- ». Oi«!«i,mSdeid — kl, u Vv»»ui «o» ». >l>»!<od vid«l- ^LLpsi'i-l'keates l<Lsperi-Hiesterk>ß;ucen — Ungeheuer — Oerite Textbücher von vr. Kaul, ><. Tobner u. ». s. k. Linien, SttiSe A Eine Kanzlerre-e im Reichstag. Dr. Wirjh gegen Kergk. verli«, 80. Scpt. Im Nahmen dcc allgemeinen poli tischen Aussprache führte yeucc »ach einer Rede des Slbg. Hergt kD.-N), die wir m>t dem übrigen NcichStngSbericht auf der zweiten Seite wiedcrgeben. Reichskanzler Dr. Wirih ans: Die bayrische Frage, wenn man sie überhaupt so neunen bars, ist zum Abschluß gekommen, was in weiten Kreisen Deutschlands sicher mit großer Befriedigung ausgenommen worden ist. Da meine ich. das, eS gui ist, wenn ich in diesem Kalle auf die Mahnungen eines politischen Gegners, wie Herrn Hergt. Rücksicht nehme und nun Worte des Friedens wie der Verständigung spreche, nachdem der tatsächliche FriedenSzustand eiiigclrcten ist. Die Verhandlungen mit -er bayrischen Negierung, das Hicrhcrkonnncn des Grasen Lerchenseld, für das ich aufrichtig dankbar bin. die lebendige Fühlungnahme hat in so kurzer Ze>t zu einem positiven friedlichen Ergebnis geführt, das, ich nur wünschen kann, das; diese Praxi» auch in Zukunst eingchalten werden möge. lBeisall.> In dem Programm der heutigen Neichsrcgicrung habe ich Im Frühjahr bereits zum Ausdruck gebracht, daß eS Ausgabe der Rctchsregierung sein wird, de, AuSuahmczustand in ganz Deutschland, wo er noch besteht, möglichst rasch abzubanen. Dieses Versprechen habe ich gegeben, und wenn ich ein Versprechen gegeben habe, bin ich auch willens, es zu er füllen, soweit eS in Menschenkräften steht. Der Belage rungszustand ist seit einigen Wochen in Preußen trotz mancher Befürchtungen aufgehoben, ohne daß Schwierig- ketten entstanden sind. Der Reichstag ha! bereits zweimal, damals »och mit Mehrheit, daö Fortbestehen des Ausnahme- zustandes In Bayern gebilligt. Es war aber nicht zu ver kennen, daß die Majorität für den Belagerungszustand in diesem Hause in Abnahme begriffen war, und es mar zweifellos, daß in der dritten Abstimmung hier in diesem Hause der Belagerungszustand unbedingt fallen mußte. Darum war es die pflichtgemäße Ausgabe der NcichSrcgie- rung, ehe es zu einer Abstimmung kommen konnte und kommen mußte, mit der bayrischen Negierung Verbindung zu suchen, um den Ausnahmezustand, der nach der Neichs- verfassung kein dauernder Zustand ist, zu beseitigen (Zu stimmung.) Wir haben ein Kompromiß geschlossen. ES ist als ein Rückzug bezeichnet worden, aber rin k l n g e r Rück zug. der zur Zufriedenheit führt, ist doch noch bcsseralS eine verlorene Schlacht, die alles vernichtet. Beide Teile haben sich bemüht, gegenseitige Empfindungen zu schone». Ich freue mich über die Auseinandersetzungen. die im bayrischen Landtage in den letzte» Tagen staitgcsundcn haben, sowohl im VersassungSausschnß wie im Plenum. Ich freue mich über die aufrichtigen Worte dcS bayrischen Ministerpräsidenten, der durch das besondere Betonen seiner Treue zum Reiche und seinen festen Willen, in lebendiger Fühlungnahme mit »nS die großen Probleme der Reichs- politik fördern zu Helsen, dem Vatcrlande und dem ganzen deutschen Volke einen großen Dienst erwiesen hat (Leb- hafte Zustimmung.) Einer der besten Kenner in der Frage der Reichs- exekutive Staatssekretär Leivald hat sich in der „D. Allgcm. Ztg." geäußert, daß es eine große Zahl NcichSgesetze gebe, auch aus weit zurückliegender Zeit, die eine unmittelbare Exekutive des Reiches ans den, VerwnltnngSgebieie vor- sehen. Ganz unzweifelhaft entspricht dieser Zustand dem Artikel 8 der ReichSvcrfassung. ES entspricht dem Gedanken deS Ausnahmezustandes, der vom Reiche verhängt wird, daß alles vom Reiche und leinen Organen getragen wird Aber wir sind gern bereit, über dieses Kapitel die Akten zu schließen. Wir wollten nicht irgendwie der bayrischen Re gierung Schwierigkeiten bereiten, sondern gewisse Quellen der Brnnnenvergiftnng ln Deutschland allmählich zum Ver stechen bringen. Ich habe von der bayrischen Negierung wie von Ver tretern der Parteien daS Versprechen bekommen, daß gebrochen werden soll mit dem, was bisher teilweise üblich gewesen ist. Und wenn eS nun heute hier heißt: Wir treten den Rück- zug an, — meine Herren! ganz andere haben den Rückzug angetreten —. überlasten wir den GesundungSprozeß, der im Süden deS Reiches begonnen hat, der Bevölkerung selbst ohne Ausnahmebestimmungen. Gemeinsam zusammen zu arbeiten, gemeinsam zu wirken für dcS Vaterlandes Wohl ist ein schönes Wort. Ich nehme eS gern auf. In den Verhandlungen -es deuischnationalei» Parteitages werden Sie aber finden, daß man von dem Gedanken, ge meinsam in der Not des Volkes und des Vaterlandes zu arbeiten, fehr weit entkern« war. Ich muß meinem Er- staunen und meinem Schmerz Ausdruck geben über die Art and Wetke, wie der Abg. Hergt hier über eine vertrauliche Besprechung der Herren von der Rechten und der Reichs- kanzlet gesprochen Hot. (Nbg Hergt: Das war nicht vertrau lich. dt« Parteiführer wurden benachrichtigt.) ES handelte sich um folgendes: In alle» Städten Deutschlands, insbesondere In Berlin, letzen sich große Arbeiterin»««» in Bewegung zu den größten Demonstrationen, die unser Volk je gesehen hat. Blind müßte da jeder sein, der nicht merkte, daß aus p >' och o I og t k ch e n Stimmungen hrranü eine große Bewegung etnictzte. Eine solche Bewegung mußle «n ruvigrS politischer Fahrwasser geleitet und zu einer friedlichen Demonstration gestaltet werben. Wo Im deutschen Lande ist In den Tagen nach der Ermordung Erz- berger« «ln« Gewalttat erfolgt? (Zuruf recht«: In Für den Gedanken nationaler Tradition habe ich volles Verständnis. Sind aber die Gedenktag«, sind die Kund- gebuna«» an dielen Gedenktagen io geleitet worden von de» Führern, -aß sie unsere außenpolitische Lage nicht ge fährden? Scheu wir uns einmal di« Scdanieicr anläßlich des deutsch nationalen Parteitaacs in Mün chen an. Ein Redner konnte sich dabei solnendes leisten: „Die Männer, die beule an der Spitze des Reiches stehen, sind nur die Gerichtsvollzieher dcS Königs Mammon. Di« Stellen, an denen Männer wie Bismarck standen sind sür viele beute nur die Versorgung mit ArbeilSloi-enein- kommen geworden. Was wir beute führen alS daS Reichs- banner. ist uns verhaßt, nicht weil eS ein Symbol alter Ideale bedeutet, sondern weil eS in sich birgt den gelben Iudenstreiscn." Hat diese ganze Rede wach irgendetwas mit einer nationalen Feier zu tun? In der BeicGmpfung dcc heutigen Träger der Reichsautorität leistet slch dn „München- Augsburger Abendzeitung" das Höchste. Wir müssen eine Politik ehrlicher, ansrichtiger Leistungen machen bis an die Grenze dessen, was ein Volk überhaupt tragen kann, ohne wirtschaftlich zusammenzubrcchen. Hier scheiden sich die Geister. Abg. Hergt. ha! in München auS- grftkhrt: Für uns g!>bt eS keine Erfüllung, keinen Versuch der Erfüllung. Ein anderer Redner führte aus: Di« Absicht, den Beweis der Unerfüllbarkeit zu bringen, ist verbrecherischer Wahnsinn. lAbg. Helsfench: Wer lmt denn daS gesagt?) Der Abgeordnete Edler von Braun! War cs notwendig, daß bei jener bekannten Feier im Stadion in seiner Rede ei» General gesagt bat: Mit der alten Arme« ist der Charakter der Truppe zugrun-e- geangen. DaS »vor eine Verletzung der Gefühle der jetzigen Reichswehrangehörigen. lAbg. v. Graefe. D.-N.: DaS ist nicht richtig verstanden!) Heber die Vorgänge bei Schloß Hciligcnbcrg und in Jugenheim Hab« ich folgenden Bericht erlmlten: Am 81. August, nach mittags zwisclnm 5 und 6 Uhr. zogen größere Arbeiter- Massen aus Jugenheim und den umliegenden Ortschaften aus deu Fabriken mi: einer roten Fuhne aus den S v m m e r- sitz des NeichStagsabgeordneten Helfscrich, der im Schloß Hciligenbcrg zu Besuch war, um wegen der Ermordung des Abgeordneten Erzbergcr zu dcmoystricren. Nachdem ihnen durch die Bewohner des Schlosses, nament lich durch seinen Besitzer und dessen Schwiegervater, be kannt geworden war. daß Helüerich bereits am Tage zuvor ab ge re ist war IZnruse links: De, Mutige!«, iammeltcn sich die Arbeiter und Arbeiterinnen im Schloßhose. lAbg. Helsserich: Wie sind sie denn hineingekommc»? Heiterkeit.) Der Führer, ein Arbeiteriekretär aus Darmstadt, hielt eine Ansprache, worin er de» Mord an Erzberger geißelte. Helsserich bezeichnet« er als Mörder. lSchr richtig! links.) Er forderte die Arbeiter und Volksgenossen ans. bei einer etwa eintrelenden Reaktion die demokratische Republik zu schützen. Gendarinericwacktincister. die sich soson aus das Schloß be gaben. um die Bewohner vor eventuellen Gewalttätlgkeiien zu schützen wohnten der Versammlung lwl. «Heiterkeit.) Es kam zu keinerlei Störung der öffentlichen Ordnung oder sonstige» Geivglltglen oder Beleidigungen der Bewohner. Der Zug löste sich friedlich aus. lNlm! rechts.) Ich kann meine Behauptungen jederzeit belegen. Wenn ich das Material über die Beschimpfungen, die nur gegen die Männer, die setzt au der Negierung sind, ausgcstoßen worden sind, vortragcn wollte, müßte» mir Dauerreden von mindestens acht Stunden halten. Ich lehne das ab. Seit Annahme des Ultimatums haben mir mit Be sorgnis der Verhetzung folgen können, die in das deutsche Volk getragen wurde, eine Verhetzung, dir alle dieienigcn, die damals tn jener schweren Bedrängnis des Volkes die Verantwortung übernommen haben, verunglimpfte, vc» höhnte und verspottete. Aus dem Parteitag hat Herr Hergt gesagt, setzt sei die Kriegserklärung des ProlerariatS an seine Partei erfolgt. «Sehr richtig, rechts.) Wer gehört denn zum Proletariat? Haben Sie auch eine Kriegserklärung der christlichen Arbeiter erhalten? lAbg. Hingt: Ich habe doch vom Marxist!- schein Proletariat acsvrachen.t Nein, von dem gesamten Proletariat. Ist eS da nicht unsere Ausgabe, d!ew gewaltige Klnst In unserem Volke zu Überdrücken? lLcbbalier Beifall bei der Mehrheit.) Ich hvsle. daß alle, die guten Willen sind, eine solche Klnst zu vermeide», sich in dieser Aussassnng der politischen Pflicht unseres Volkes von ihnen ahmenden wer den. lAbg. Gräfe: Sie halten die beste Rede gegen die Ver ordnung!) Es ist ein Unding, zu meinen, das; etwa die Verordnung vom LS. August von heute aus morgen gekommen wäre. Die Enthüllung über die reaktionären Elemente, die zu neuen Gemalt st reichen auSholen wollten, zeigte mehr, als wir überhaupt hier gefürchtet hatten. Mnruhe rechts.) Die Ver folgung der Gcycimvrganisationen. die in Baden ansgedeckt worden sind lRuse rechts: Wann?), ist Sache der badischen SlaatSanwaltschast. ES zeigt sich, das; die Fäden der Ge heimorganisation auch nach Obcrschlcsien führten. sHörtl Hört!) Wir danken denen, die ihre Heimat mit der Waffe in der Hand verteidigt habe» lBeisall). aber schmerz- lich ist eS, daß sich nun an die Reihen der denlsciien Käinvscr die Geheinioraanisativnen mit ihren verbrecherischen E!c- menten herangcmacht haben. lSchr richtig! bei der Mehr- heit.) Bei der Aufdeckung der Geheimorganisation in Baden handelt eS sich um eine größere Kthcimorganlsatiou znm Sturze der Verfassung. tHörtl Hört! bet der Mehrheit. Unruh« r«HM TS ist der badischen Staatsanwaltschaft geglückt, die Fäden und diel Zentrale dieser Gehcimorgautsalioü zu erkennen und einige Hauptführer dtngsest zu machen. Von Schlesien wie von Bayern her. das ist meine feste Ueberzeugung und der Nach welt in den Papieren enthalten, ist der Berluch vorbereitet gewesen, einen n e u e n K a p p - P u I s ch i n D e u t s ch l an- ll e r b e i z n s ü h reu. «Lebhaftes Hört! Hört! bei der Mehr» heit, erneute große Unruhe rechts.) Ich glaube, es wird tn den nächsten Tagen Gelegenheit sein, aus diese Frage zurück- zurommen, bet der Beratung von Gesetzen zum Schutze der repnblikanischcn Einrichtung und ihrer Wieder. So sehr mir ums bestreben müssen, die Auswüchse '.rach aller» Seiten hin zu bekämpfen, ebenso sehr müssen wir uns davor hüten, nun Anklagen gegen die Gesamtheit irgendeiner größeren Organisation zu er heben. Nach Annahme des Ultimatums habe» mir erfüllt, was zu erfüllen möglich war. ES war schmerzlich, insbesondere für die Angehörigen -er Reichswehr, die Bedingungen des Ultimatums zu erfüllen. Der Auszug verdienter Ossizicrc aus der Reichswehr, dir Auslieferung von Nassen Geschützen, Munition, die Zer störung des Materials, war eine Ausgabe von einer Größe und auch vom einer Schmerzlichkeit für die Glieder der ehv- maligen Armee, die man unbedingt würdigen muß. Vom deutschen Volke sind die Termine der Entwaffnung pünktlich eingchalten worden, aber die Alliierten haben bei der Er füllung ibrer Termine bedenkliche Verzögerungen eiutreten lassen. lSehr wahr!) Wenn wir heute daS ganze Beamtenhccr überschauen, die wirtschaftliche Lage auch der Offiziere, dann müssen wir natürlich auch manchen Unmut begreifen, der bei den Be amten herrscht. Ich denke nicht nur an die mittleren und inneren, sondern auch an die höheren Beamten, die sich dem Proletariat mit Windeseile nähern. lSchr richtig! rechts.) Da ist es verständlich, wenn manches harte Wort über den neuen Staat und die Republik fällt. Mir werden vielleicht in kurzem die gigantische Frage zn erwägen haben, wie wir alle Schichte» unseres Volkes bei den raschen wucherischen Preissteigerungen durch den Winter bringen wollen. Mir werden für die Träger der mittlere» Schicksten, dir nickst mehr im Prodnktiouoprozcssc stehen, die nur über ein bescheidenes Elnksmmen verfügen ans Grund ihrer Lebensarbeit, sei es Kapital, ici cö Rente, nnter alle» Umständen eine größere Aktion unternehmen müssen. lBeisall rerhkö und in der Mille.) Dazu gehören auch die Arbeitslosen. Diese Aktion muß den Reichstag bei seinem Wiederznsammentritt beschäftigen. Sie bedeutet eine Aus gabe von Milliarden, aber das ist nötig, trotz allrm, was uns drückt, »m In diesem Winter nnser Vaterland vor den schwersten Schädigungen sozialer Art zu bewahren. In» Namen der ganzen Neichsrcgierung erkläre ich: Wenn wir die Arbeit überblicken, die seit den Tagen des Znsammen- bruchs geleistet worden ist, so haben mir allen Anlaß, -er deutschen Beamtenschaft für ihre Leistungen Worte warmer Anerkennung anSziisprechen. Wir müssen aber an die Be amte n s ch a f t b c st i m m I c F o r d e r u n g e n richten, daß im Dienst und den Untergebenen gegenüber der Gedanke parteipolitischer Agitation im Sinne einer Untcrhöblung de- republikanischen Staates keinen Platz ha). lBeisall.) Wir geben jedem Beamten die Freiheit, sich politisch zu betätigen und zn äußern, auch im nationalen und sogar im nationalisti schen Sinne. Wir haben keinen Anlaß, irgend jemandem den Mund zu verbieten Nur webrcn wir uns, daß In dem neuen deiitschen BolkSstaat der Appell an die Gewalt enft» scheiden soll «Sehr richtig!) Wir webrcn uns gegen di«, die den politischen Mord verherrlich! haben, nnd «egen die sich die ganz? Wucht derlenigen Parteien rickstet, dir die Vei- sassun^ von Weimar tatsächlich nicht nur alS Episode, sonder» als ein großes Werk, geboren in der schwersten Stunde unseres Landes, ansehcn lBeisall.) Der Mord tn GricSbach war keine Tellstat. war keine Tat. die irgend wie mit anderen Taten der Geschichte in Zusammenhang ge brach) werden kann. DaS war eine Ta) deS feigsten Mord« bnben. lSehr richtig! bei de-r Mehrheit.) Die Politik, die nur in diesen Tagen müelnandrc zu konstruieren haben, muß getragen werden von der Sorge ob wir den Winter überstelle» werden oder nicht. Wir apvclliercn an alle Krakle unsere» Volkes, die willens sind, neben der mgleriellen Notlage de» Landes auch dem politischen Ideal nachgnstrcbcn. die deutsche Republik vor Gewalt und Untergang zu bewahren! kLev- haftcr Beifall in der Mitte nnd links.) Osüenkl äsr Opfer von Oppau! 8 p 6 n 6 6 u erbeten an ckls „Dresdner Asokriodtsn" klarioaslraüo 38.
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